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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-16
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1875
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Glichet« tiiilich stich 6-/, Uhr. Trö»c11r> »»» trpedttt», JvhanuiSgaffe SS. OrumtworÜicher Redactem Gr. Hüttner iu Reudnitz. Svwchstund« d. Redacttou >»r»tt»<>z« «v» li — N lldr N-id««n->,» »o» 4 —t Utze. Nauahme der für dir nächst» foloende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen dis 8 Uhr Nachmittags, an Sonn- «uö-efttagen früh dis '/,vUhr. >» teil Filiale» für Zus. ^anad«e: Ott» Klemm, UmversttätSstr. 22, <UUi« Lösche, Hainstt. 2l, pari, nur dis '/,8 Uhr. OrM M Politik, Localgkschichtc, Handels- und GcschäDderkch^ «rtz-a-n«,- i»,7oo. At>»»or»i5c<»»rrt» merlrlt.^/, Mt. incl. Bringerlohn 5 Mt Jeoe einzelne dtummer 3l» Pf- Belegexemplar lO Pf. Vedüdren für Lxlrabeilage» ohne Postbrsörderung 36 Mt. mit Postdesörderung 45 Mt. Zuscralt 4aesp BourgroiSz. 2« Pf. Ärgere Eckristen laut unserem PreiSverzeickniß. —Tabellarischer Latz nach höherem Tarif. Nectamea uairr Sem Nedactioaaßrich dir Spallzeile 40 Pf. Inserat« sind stet» an d. Lepedttta» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zablunape»«ouw«»n4o oder durch Postvorschuß. MM. Sonnabend den 10. Oktober. «M- Zur gejälligeu BeachtMg. Unsere Expedition ist morgen Sonntag dm 17. Oktober nur Vormittags bis ' ,9 Uhr geöffnet. LxpesNII«« I Vr»rrebli»t1e8 Bekanntmachung. Die diesjährige Mt«ha»lt4»«sse endet mit dem Iv Octvbrr. U» diesem Tage sind die Bude» und Gtch'«de in den Straßen und öffentlichen Plätzen der ß»»»r«« Stadt bi» 4 Uhr Nachmittag» vollständig zu räumen und bi» spätesten» 8 Uhr Morgen» de» 17. Oktober zu entfernen. Di« aus dem Anguss»» platze und aus den öffentlichen Wegen und Plätzen der Vorssadt befindlichen Buden und Stände sind bi» Abend- 8 Uhr de» 1». October zu räumen. Deren Ad- druck und Wegschaffung ist am Morgen de» 18. October zu beginnen »ud bi» Abend» k Uhr de» 2V. October zu beendigen. Ob diese dreitägige Frist auch für spätere Messen gestattet werden wird, bleibt weiterer Ent« schlirßung Vorbehalten. ES ist nachgelassen, die Sch»«»» und Sch»a«Ed«de» noch am 17. October geöffnet zu halten. Dieselben, wofern sie auf Schwellen errichtet, «gleichen die EarouffelS und Zelte find tu» Abend» 10 Uhr de» 19. October, diejenigen Buden aber, rücksichtlich deren da» Einaraben von Säulen und Streben gestattet worben ist, bl» längsten» den 23. October Abend» 8 Uhr abzubrechen und von den Plätzen zu entfernen. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften, für welche beziehentlich auch die betreffenden Bau handwerker oder Bauunternehmer verantwortlich find, werden mit Geldssrnf« bi» zu ISV »der entsprechender Hast geahndet werden. Ueberdie» haben Säumige auch die Obrigkeit-Wegen zu verfügende Beseitigung ter Buden rc. zu gewärtigen. Leipzig, am 14. October 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Vr Reichel Bekanntmachung, detreffevd -tachwahle» zu de» KtrcheuvorssLnden der «e»e» Parochie« der PeterSkirche «»d der Nenktrche. Bon den zu den genannten Kirchenvorständen am 8 September d. I. gewählten je 12 Mlt- .'.iedern haben mehrere die Wahl abgelehnt. nämlich für die PeterSkirche die Herren Abv. Eckstein, Elfengießereibesitzer Goetz, Glasmaler Schulz», Stadtrath Geysserth, Posamentier Ziegler; für die Neukirche die Herren Stadtältester Haertel und Fact»r H*rz»g. Diese Ablehnungen sind theil» gesetzlich begründet, theil» von dem betreffenden Kirchenvorstand werügsten» teachtenSwerth gefunden und angenommen worden. Demnach ist in Gemäßheit der Kirchenvorstandsordnung eine anderweite Wahl zu veranstalten. Zu diesen Nachwahlen, und zwar von süaf Mitgliedern für den Kirchenvorstand der PeterSkirche, und von zweie« für den Kirchenvorstand der Neukirche haben die Unterzeichneten Wahlausschüsse gemeinsam beschlossen Montag de« 18. October vo» v Uhr Bo»«t1tag- bi- S Uhr Abends sestzusetzen, so daß, wie bel der Hauptwahl, die Nachwahl von 5 Mitgliedern be» Kirchenvorstanve» der PeterSkirche in der Sakristei der PeterSkirche, die Nachwahl von 2 Mitgliedern de» KirLenvorstande» der Neukirche in der Sakristei der Renktrchr stattstndet Wählbar flnv alle stimmberechtigten Mitglieder der betreffenden Parochie, welche da» 30. Leben»« jahr zurückgelegt haben. Wahlberechtigt find die aus Grund der früheren Anmeldung in die Listen Eingetragenen Die Wahl selbst erfolgt durch persönliche Abgabe eine» Stimmzettel», welcher 5 Namen (für die PeterSkirche). beziehentlich 2 Namen (für die Neukirche) enthalten muß. Wir legen den wahlberechtigten Mitgliedern der neuen Parochieu ihre Pflicht an da» Herz, sich auch bei dieser Nachwahl zahlreich und nach bestem Wissen und Gewissen zu belheiligen. Leipzig. 5. October 1875 Die vereinigte« Wahlausschüsse. Für die PeterSkirche: Für dre Neuk«rch«: v. Lechler. v Fr Ahlseld. Verkauf eincs Fahrstuhls und div. Eistuwerks. Der nicht zur Verwendung gekommene, zum Dampfbetriebe eingerichtete Aahrstnhl im «e»e« Joda««1Sbo»pt1ale sowie ea. 33 Cratner vom Baue de» Letzteren übrig gebliebene» dt». 4Stse»»erk, nämlich 185 Effenthürcn 1 ! °°n s-ch",-"> l Rohr 1 4 Glttertbüren i 40 Stück Rohrschellen > von Schmiedeeisen, 50 Stück Anker s eine Partie aller Roststäbe sollen au» freier Hand verkauft werden. Gebote darauf, welche bezüglich des Eisenwerke» sowohl aus da» Ganze all aus einzelne Par tien angenommen werden, sind btS zn» 3«. d». Mo«, verfiegelt bei unserer StiftuugS- b«chhalt»ret. Rathhau» l Etage, einzureichen. Eine Beschreibung de- Fahrstuhl» und die Per kauf» bedingungen liegen beim HauSinspeclor de» neuen IohannithoSpitale» zur Einsichtnahme au», an welchen man sich auch wegen Besichtigung der zu verkaufenden Gegenstände zu wenden hat. Leipzig, den 13. October 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgi. Eerutti. Musikalischer Bericht. GrsteS GewaudhanS-Loacert. Leipzig, 15. October. Mit dem gestrigen Abend im Gewandhaus wurde die diesjährige Eoncertsaison eröffnet. Am Ende de» ConcertS stand die 2. Sinfonie in 6 dar von Robert Schu mann, cowponirt nn Jahre 1845, vollendet rm darauffolgenden, wo sie auch am 5. November in einem GewandhauSconcert zum ersten Male öffent lich aufgeführt wurde. Schumann» selbstverfaßtes CowposttlonSverzeichniß giebt ol» den Ertrag feine» künstlerischen Schaffen» im Entstehungsjahre der Sinfonie noch verschiedene contrapunctische Ar beiten an, Fugen für da» Pianoforte (op. 72), Studien urd Skizzen für den Pedalflügel (op. 56 und 58), die 6 berühmten Orgclfugen (op. 60) Über den Namen Vach und — sein Clavierconcert (op. 54) in ^.moll. Auf letztere» folgt die Sinfonie. Im Vergleich zu der Anzahl der iu andern Jahren geschaffenen Werke steht die de» Jahre» 1845 wesentlich zurück; aber die genannten E»m- pofilioven sind, eine jede in ihrer Art, von her« vorragender Bedeutung; sie gebe» Zeugniß v»n emer so gewaltigen Vertiefung, wie sie auch Schumann in gleichem Maße der Ausdauer nur selten bewahrt hat. Wa» Vach ans eine ein same Höhe über seine Kunstgenoffen hinausge hoben hat, »nd wa» Diesem sein Besondere» g,ebt, da» zog Schumann damal» ganz besonder» an. E» war ihm nicht nur ein Vorsatz, e» war ihm ein innere» Bedürfnis seinen Gebar ken die Rich- Inng zu geben, wo sie auch unter der Feste! der strengsten Kunstformen zur Freiheit gelangen Unablässig finden wir ihn da mit solchen Arbeiten beschäftigt; »nd au» den Arbeiten werden Kunst werke. Da. nach allen Fugen. Skizzen und Studien, wachsen gegen Ende de- Jahre» die Keime zu zweien seiner bedeutendsten orchestralen Werke heran, dem Eoncert und — unserer Sin fonie. E» ist begreiflich, zu welch erhabenem Bunde sich nun die in freien Ergüssen lange zurück- aehaltene Phantasie mit der in ernster Arbeit fort und fort gestählten Geisteskraft verband. Wer die Einleitung der Sinfonie, den steten Doppelgesang im Adagio »nd ihre ganz« Anlage überblickt, der muß auch Zeuge diese» gewaltigen Bunde» werden. Und noch etwa* Andere- ist e», wa» die in der Sinfonie wallende Kraft in ein gar selt same» Licht setzt. Al» Robert Schumann im Lerbst 1844 von eipzig nach Dresden überfirdelte. da wag es rehr, als da» Vedürfniß, „der Musik ganz al» Künstler zu leben", gewesen sein, wa» rhu dazu bewog, vielleicht war e» vor Allem auch nn liefe» Vedürfniß nach Ruhe und Zurückgezogen heit. welche» ihm sein körperliche» Befinden nahe legte. Fest steht, daß er schon die erste Zeit in seiner neuen Heimath sehr leidend war. Der selbe Zustand der Umnachtung, dem er endlich zum Opfer siel, warf schon damals seine Schatten m da» Leben de» Künstler». Auch im Ent- stehungSjahre der Sinfonie war e» so. Er sel bst üuß.rte: „ich skizzirte sie, al» ich physisch noch sehr leidend war; ja ich kann wohl sagen, c» war gleichsam der Widerstand de- Geiste», der hier sichtbar influirt hat, und durch den ich meinen Zustand zu bekämpfen suchte. Der erste Satz ist voll diese» Kampfe» " und doch so kerngesund, so groß »nd frei'. Welch ein Geist war da»! In der Erwägung dieser äußeren Umstände liegt in der Thal Etwa», wa» Einem die Sin fonie noch lieber machen kann. Heute, wo da» Werk seit dreißig Jahren in »nserm Concertsaal heimisch geblieben ist »nd, durch kürzlich wieder holte Aufführungen in Leipzig auch nn» Jüngeren bekannt werden konnte, möchte ich nicht» Wertere» über dasselbe hinzufügen Es redet ja zu Jedem selbst, und Keiner wird sich den eigenthümlichen Eindruck, den eine solche Musik aus ihn gemacht, bei Worten eine» Andern gern vergegenwärtigen Wenn mau aber mit Andern zusammen in einem Loncertsaal sitzt »nd weiß, bei den Klängen de» Adagio an» dieser Sinfonie werden Alle, unter denen eine innerliche Verständigung überhaupt möglich, durch die zwingende Macht eine» hohen Geiste» zu einer mneren Nebereinstim- mung und verwandter Gedankenrichtuvg gebracht: Da» ist etwa» Schöne», besten Nachwirkung durch jede fernere Betrachtung eben nicht befestigt, son dern nur aestört werden kann. Ein in hohem Grade erfreulicher Umstand ist e» aber, daß die Toucertdirection gerade diese Sinfonie in da» Programm ihre- ersten ConcertS ausgenommen hat. Die Wahl konnte ander- vielfach eben so gut, aber nicht bester getroffen werden. Die Ausführung war eine unsere» treff- lichen Orchester» und Dirigenten würdige. Beiden wollen wir hiermit den WiükommenSgruß, den sie uns gestern so freudig zuriefen, aufrichtig erwidern. Ihre erste Thal am gestrigen Abend war in den Dienst Beethoven» gestellt. Seine Fest ouvertüre op. 124 („Weihe de» Hause»)*) kam ansana» zwar nicht makellos, aber doch unter dem sichtlichen Bemühen, da» Beste zu geben, und in ihrem «eiteren Verlaus auch al» ein Boll- bewci» von dem technischen Können unsere» Orchester» zu Gehör. E» nahm einen schönen Auf schwung bei dieser Ouvertüre, folgte sorgsam unter der bewährten Leitung ihren einrelnen Regungen, »nd durch sein feinfühlige» Eingehen auf die Sache kam der Schluß mit seinen frappanten, für die (nicht sowohl tm großen Entwurf al» in dem *) Hur »iowrihuug de« Joseph-städter Theater« m Wien I I 1872 compontrt. mannichsachen Ausdruck ihrer Festfreude fesselnde) Ouvertüre charakteristischen Wendungen z» ge- dührenver Geltung. AIS ob er den Blick in die ferne Zukunft de» neuen Hause» schweifen ließe und im Geist sich schon der bunten Erlebnisse freute, welche der Laus der Iabre mit sich bringen wird, so eröffnet Beethoven oft weite Perspectiven in entlegene Tonarten, verliert sich scheinbar und kehrt dann unversehens wieder in den alten Ton der Festfreude zurück. Gestern, wo wir un» zum ersten Mal wieder in dem längst geweihten Hause zusammengefunden — freudig und erwartungsvoll Dessen, wa» die kommende Saison nn» bringen will — erhielt dieser Vorgang sein Wiverspiel unter un». Der solistische Theil de» Eoncert» bot ein neue» Clavierconcert von Ferdinand Hiller «nd Lieder von Schumann und Schubert neben einer Arie (Nr. 3) au» Gluck» „Iphigenie aus TaurlS." Ferdinand Hiller fand sehr freundliche Ausnahme; er spielte den Elavierpart seine« Concerl» selbst — »nd mit einer in so ehrwürdigem Alter sel tenen Frische. Wa» er un» diesmal für Gaden bringt, davon werde ich bei anderer Gelegen heit noch mehr zu rede» haben. Die Arie und die Lieder sang eine Sängerin von Gotte» Gna- den, die sich un» Alle zu Schuldnern gemacht hat: Fra» Amalie Joachim. Carl Piutti. Aus Stadt und Land. * Leimig, 15. October. Die „DreSdn. Presse'' ist au» Anlaß der Nichtwahl de» Herrn Schaff- rath zum Präsiden len der Zweiten Kammer fuchSwild geworden, sie beschuldigt die national- liberalen Abgeordneten de» Berrath» an der liberalen Sache, droht mit Revanche und dergleichen mehr. In ihrer heutigen Nummer stellt sie folgende komische Betrachtungen an: Urber dir Präsidentenwahl in der Zweiten Kammer schwe-gen sich die leipziger Blätter au», obwohl sie in ihrer gestrigen Nummer schon ganz gut eine Darstellung de» Lackverlaufes hätten bringen können. Freilich, groß« Eck« haben di« Nationalliberalen n cht uöthiz. Alle Schönfärberei wird ihre so sehr un- rühmliche Haltung in der Sache nicht vertuschen können und ihr« «»«treuen erfahren von der unver antwortlichen Haltung ibrer Führer noch zeitig genug. Gespannt sind wir aber immerhin darauf, durch welche» Kunftstückchen Herr Pros. Biedermann stch unv seine Partei rechtfertigen wird, wie er e» versuchen w,r», abzulengnen, daß sein« Partei dem conlrrvatnr-n Wahlcaub,baten tbeil» «»direct, durch Abgabe weißer Zettel, theil« aber auch ganz direkt, durch Abgabe ihrer Stimme für ihn, zum Sieg« verholsen bade, denn mindesten» drei Nationalliberalr baden für Haderkorn gestimmt, da nur N weiß« Zettel abge- geben wurden. Ihre Kriedseligkeiten ,io!) gegen die Fortschrüttpartei setzten übrigen« dir Herren Natio- ualliberale» noch fort, indem sie bei der Saht de» erste» BicrprSfidenten gegen Streit stimmte», dennoch stimmte die ForrschnttSpartei bet der Wahl be zwecken Biceprästdenten für den nationalliberalen Herrn Pfeiffer. Die „Dr Pr." wird sich wohl inzwischen über zeugt haben, wie die Leipziger Blätter über die Wahlvorgänge in der Zweiten Kammer denken. Wenn da» Dresdner Blatt in dem vorstehenden Artikel die Behauptung ausstellt, daß die Fort schrittler für den Abgeordneten Or. Pfe ffcr gr» stimmt, so ist Die» eine grobe Unwahrheit. Im Geacntheil, die FortschrlttSpar'.ei stimmle ge schloffen gegen vr Pfeiffer und sie hatte einen eigenen Candidaten für die dritte Präsidenten- stelle, den Abgeordneten Kretzschmar, aufgestellk. — AuS Freiberg, 14. October. schreibt der dortige „Anzeiger": Die Präsidentenwahl in der zweilcn Kammer unserer Gtändeversammlimg hat — wie wir gestern und heute zu beobachten Gelegenheit hatten — hier allseitrge Befriedigung hervorgerusen. E» mag Die» paradox klingen, da Freiberg im Stadtrath Blühcr einen liberalen Abgeordneten zur Kammer sendete, während Prä sident Haberkorn der Gegenpartei angehört. Immerhin ist diese Stimmung leicht erklärlich. Der frühere Präsident vr. Schaffrath gilt wohl mit Recht al» die Seele der „Dresdener Fort schritt-Partei", einer Partei, von der man weiß, daß meist ihr nur der Zwiespalt im liberalen Lager zur Last fällt. Wäre ihr Führer wieder aus den Präsiventenstuhl gekommen, so war solcher Bcrtrauen-act für die Partei selbst eiue Kräf tigung, und e» stand zu befürchten, daß die wün- schenSwerthe Vereinigung aller liberalen Kräfte mindestens für gegenwärtige Session aussichtslos blieb. Die» ist glücklich abgcwendet worden. Ueberdie» unterliegt e» keinem Zweifel, daß Prä sident Haderkorn zur Leitung parlamentarischer Verhandlungen mindesten» dieselben Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt wie sein Vorgänger. * Au» dcr .Bdrrlaulih, 14. October. Die Schulvorstände zu Alt- und NeugerSdorf haben an ihre Gemeinden ein beherzigenSwerthe öffentliche Ansprache erlaffen, veranlaßt ist diese Ansprache durch die vielfach gemachten betrübenden Wahrnehmungen von Ungehorsam. Unfleiß und ungesittetem Betragen auf Seite der Schuljugend in und außerhalb der Schule. Die beiden Schul vorstände weisen darauf hin, daß da» Gesetz die Eltern für ihre Kinder, die Pfleger für ihre Pflegbefohlenen, die Lehrherrcn für ihre Lehrlinge verantwortlich mache. E« sei namentlich Pflicht, die Kinder auch zum HauSfleiß anzuhalten, denn dann erst werde der Schulfleiß von Erfolg ge krönt. Man möge den Kindern und den die Fortd« ldungSfchule besuchenden Lehrlingen die nölhige Zeit zur Fertigung ihrer Aufgaben lasten, sich aber jeden Tadel», wie leider oft nicht geschehe, über die Bestimmungen de» Gesetze» oder über die Lehrer in Gegenwart der Kinder enthalten and dieselben zum Gehorsam, zu gesittetem Betragen
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