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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-24
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.10.1875
- Autor
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«UW.«'»' Erscheint täglich früh 6'/r Uhr. Nröattioa ouS Erpktltlo» Johannisgaffe 33. Verantwortlicher Redacteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaction Lvrmiilag« von 11—12 Udr RachmMag» von 4 —L Uhr. Annahme der für die nächst, folgende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis ZUHr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen früh bis '/,i> Uhr. Zn SroFilialrn für Zns -^aiialimr: Otto Klemm, UnivcrsitatSstr. 22, LouiS Löiche, Hainstr. 21, Part, nur bis V»3 Uhr. Uchztzer Tagcblaff Anzeiger. Orzau für Politik, Lvcelgcschichtt, Handels- und GeschästSderkch«. «»fltsge IS,500. ^d»o>r«rn»§prei§ viertelj. 4^/,Mk., incl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen k Mk. Jede einzelne Nummer 30 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Kebiibre» für Extrabeilagen ohne Postbefvrderung 36 Mk. mit Postbe'Vrderuiig 45 Mk. Znstrale Iqesp. Bourgeois;. 2oPf. i^rostere «chrttten laut unserem PrciSverzeichniß. — Tabellarischer Lay nach hbberem Tarif. Leclamo, unter Sem trcSacttoiirjlrilll die Spaltkeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. SrpcSttion zu senden. — Rabatt wird nickt gegeben. Zablungpraomiilic-rruniu oder durch Postvorschuß. Oeffeiüliche Sitzung der Stadtverordneten WUttt»»ch «» K7. Oktober ». «. Abe»d» »/,7 Uhr t« Gerate der I. VSrgerschale. Tagesordnung: I. Gutachten de« Bersafsungs- und StistuugSausschuffe- über Einsetzung einer gemischten Deputation für da- Krankenhaus. II. Gutachten de- Verfass»«g-an-schuffe- Über ») Gründung einer zweiten Stadtschreiberstelle, d) den Blum'schea Antrag i» Betreff der von den Kirchenvorständen wegen Erhebung von Parochialansagen erlaffenen Bekanntmachungen, e) da- gewrrbcpolizeiltch« -regulativ in Betreff der Trödler, Meubleure, Antiquare und Pfandverleiher. HI. Gutachten de- Stiftuna-au-schuffe- über die Umänderung de- alten Dampfkessel- i« Georgenhause in einen Reinigung« apparal. Bekanntmachung. Legen der vor dem Tauchaer Thore in Reudnitzer Flur stattfiudenden Reguliruug von Schleuß«« wird die fragliche Legrstrecke vom Laachaer Lhore ab gesperrt und der gs«hr»er-ehr nach Reudnitz, Schönrfeld und Nenschvnefeld durch da- Ranstsche Pförtchen verwiesen. Leipzig, am 21. Oktober 1875. Der Math der Stadt vr Georgi. -'L'r' Reichel. Bekanntmachung, (die Urltste für dt« Gefchworeueatvahl betr. Die vorschriftsmäßig revidirte Liste derjenigen hiesigen Einwohner, welche zu dem Amte eines Geschworenen gesetzlich befähigt sind, wird vom 25. diese- bi- zum 9. künftigen Monat- mit Aus nahme der Sonntage in den Stunden von Vormittag- 9—>2 Uhr und Rachmittag- 3—6 Uhr auf dem Rathhause im 2. Stock Rr. 15 zu Jedermann- Einsicht öffentlich ausliegen. Diejenigen, welche nach § 5 de- Gesetzes vom 14. September 1868 von dem Geschworenenamte befreit zu «erden wünschen, haben ihre Gesuche unter Beisügung der erforderlichen Bescheinigungen bei deren Verlust innerhalb der vorstehend ««gegebenen Frist bei un« schriftlich einzureichen. Ebenso kann innerhalb derselben Frist jeder volljährige und selbstständige Ortseinwohner wegen Uebergehung seiner Person, dafern er zu dem Amte eine- Esischworenen fähig z» sein glaubt, sowie len Uebergehung fähiger »der «egen erfolgter Eintragung unfähiger Personen Einspruch erhebe«. der 1875 Der Math der Stadt LetpztG. vr Georgi. Eerutti. zig, den 22 Oktober 1875. Bekanntmachung. Der 8»sohla< der am 7. dies. Mon zur Vermiethung versteigerten Sesehöiftdloealttate» iu dem 1. und S. Stockwerke des der Stadtgemeinde gehörigen Hauses Salzgähche» Vkr. 3 ist an den Hochstbieter erfolgt und erledige» sich daher die übrige» Gebote. Leipzig, den 2 t. Oktober 1875. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. ferutti. vr. Lrrch Robert Osterloh. Auf da- vorgestern anaezeigte Änbiläum eine- anderev ordentlichen Professor- an hiesiger Uni- folgt hente da- gleiche Jubiläum des fraths »nd außerordentlichen Appells- zt-betfitzer- vr. Osterloh, welcher vor 25 Jahren «ns dem Kreise der hiesigen praktici- reuden Sachwalter a»-schied, »m das akademische Lehramt z» übernehmen, welches er seitdem mit Hingebung und Erfolg in unausgesetzter rüstiger Thätigkeit bekleidet. Der verehrte Jubilar wurde damals znm ordentlichen Professor de- gemeinen Procefses ernannt, um dieses Fach neben dem Präsidenten Günther an der Universität zu vertreten. In 56 Semestern ist ein großer Tyeil der deutschen Juristen, darunter die sächf. Juristen fast ohne Ausnahme, durch seine Schule Legaugen, denn nicht blos der gemeine, sondern auch der sächs. Livilproceß wird vou ihm gelehrt und in sorg fältig eingerichteten, mit große« Opfern an Zeit »nd Mühe geleiteten praktischen Hebungen an schaulich gemacht. Dieser hervorragenden Lhä- tigkeit entspricht auch der Einfluß, welchen vr. Osterloh durch seine «eitoerbreiteten Lehrbücher de- Eivilproceffes auf die Praxi- a»«übt. Bereit in den Jahren 1848/1844 war sein 2 Bände starke- Buch über den ordentlichen bürgerlichen Proceß nach königl. sächs. Recht erschienen, welches daun ebenso wie seine Darstellung der summa- rischen bürgerlichen Processe nach köuial. sächf. Rechte eine Reihe weiterer Auflagen erfahren hat. Au- seiner literarischen Thätigkeit ging außerdem ein Lehrbuch de- gemeinen deutschen ordentlichen Civilprocefses in 2 Bänden, sowie eine Anzahl eiuzelner Abhandlungen in Zeitschriften und kri tischer Beleuchtungen neuerer Proceßgesetzentwürfe hervor. Bei dieser regen und angestrengten Thätigkeit ist es um so verdienstlicher, daß vr. Osterloh von jeher immer auch Zeit gefunden hat, seine prak tische Erfahrung »nd Gewandtheit verschiedenen administrativen »nd gesellschaftlichen Seiten des Univerfität-körper- zu Gute kommen zu laste« als Direktor des Eouvictorium-, Mitglied der Verwaltungs-Deputation, Vorsteher emes aka- demischen Gesangvereins, Deputirter der Juristen- facultät im Senat re. wer. der hier Gelegenheit gehabt hat mit ihm zu Verkehren, wüßte nicht von seiner liebenswürdigen Bereitwilligkeit »nd Unermüdlichkeit zu rühmen, womit er jederzeit ist" ist, daß ihm noch recht lange die Kraft »nd Lust zu derselben Wirksamkeit in ungeschwächtem Maße erhalten bleiben und auf dieses eine Jubiläum ihm noch viele andere Jubiläen folgen mögen. Lnftvereiu. Sonntag den 24. Oktober. In voriger Woche wurden neu ausgestellt: Zwei plastische Werke vou Prof. M zur Strassen hier, eine Statuen - Gruppe („Caritas") »nd ein Doppel- reltes (die Portrait- des Krouprinze« »nd der Kroupriuzesstn de- deutschen Reichs), ferner ein Marmor - Relief vou Thorwaldsen: ..Amor «nd Auakreon", welche- sich im Rachlaffe des Meisters befand (gegenwärtig in hiesigem Privat- besitz) und die Original-Photographie, größten Formate- nach der Sixtinischen und Holbem'schen Madonna ^ " »Holbem'schen ldouua zu Dresden. Ausgestellt bleiben: Ein Oelgemälde von Prof. Julius Schräder (..Cromwell in Whitehall"); Julius Schräder (..Eromwell in Whitehall"); ein Oelgemälde von Prof. E. Lasch in Düssel dorf.,Verwaist"); zwei Oelgemälde vonA. Böckltn (»Klio" und „Einsamkeit"); eine Landschaft von Woldem ar Rau (..Ulbtbal in Böhme«"); zwei Oelbilder („Blumeuverkäuferiu in Venedig" «nd ..eine junge oenetianische Dame") »nd fünf Aqua- ß rellen von H. Es send er ger, sowie zwei Bronze- Büsten, nach Modellen von Prof. Ioh. Schilling in der Gießerei zu Lauchhammer au-geführt. 1^ Aus Stadt und Land. * Leipzig, 23 Oktober In einer der letzten Sitzungen der Zweiten Kammer kam die von der Regierung beabsichtigte Errichtung eines Staats- gymuasium-inderStadtLeipzig zur Verhand lung. Unsere Stadt liebt es bekauutlrch nicht sich Vortheile vom Lande bez. vom Landtagau-zubitten, sondern sie hat von jeher danach getrachtet, aus eigenen Füßen zu stehen und ihre Einrichtungen von sich selbst aus zu bestreiten. Wenn sie doch einmal eine Ausnahme gemacht und durch ihre Vertreter um die Errichtung eine- au- Staats mitteln zu unterhaltende» Gymnasiums gebeten hat, so liegt der Grund bekanntlich dari», »aß die hiesigen städtischen Gymuasien im Laufe der letzten Jahre so starken Zufluß von auswär tigen Schülern erhalten haben, daß darunter that- sächlich die einheimische Bevölkerung leiden muß. Für feine eigenen Schüler würde Leipzig ans eigener Kraft stet- sorgen und auch sorgen können. Zu der auf alle Fälle unerfreulichen Maßregel, die Aus wärtigen von dem Besuch der städtischen Gymnasien au«zuschließen, konnten sich die Ver treter der Stadt bi- jetzt nicht entschließen. E- heißt als» doch wahrlich nicht zu viel verlangt, wenn der Staat diese« Uebelstand abhelfen soll. Gehr bezeichnend ist nun, daß da- von der Re gierung selbst befürwortete Projekt in der Kammer auf lebhaften widerstand stößt. Kirchthurm- interesfen spielen natürlich hierbei eine Rolle mit. Es giebt eine Anzahl Abgeordnete, welche da neue Gymnasium einer der von ihnen vertretenen Städte zuwenden möchten. Auf das Lebhafteste protestiren möchten wir gegen den Staudpunct, den der Abg. vr. Heine m der Krage einge nommen hat. Derselbe äußerte in der Kammer Folgendes: Lu- dm von der Stadt! I «führte» Gründe» Leipzig ang, ziehe die Regierung dm Schloß, dag et» Gtzmoafium in Leipzig selbst errichtet »erden müsse, vou eine» andern Gestcht-pnnkt« k-»n« «an jedoch blos z» dem Schlöffe knurren, daß eine Entlastung der Stadt Leip zig gwote» sei, «ber nicht, daß die Stadt Leipzig der Ort sei» müsse, wo da- Gymnasium errichtet »erd«. Vou «»dem Orte» hätten scho» seit läugerrr Zeit Ge suche Vorgelege» auf Errichtung eine- Gymnasium- »dm einer Realschule. Wenn man da- Gymnasium gerade tu da- Weichbild Leipzig- lege, so bring« mau eine dritte Schule tu eia« Lage, m der sie vou dm circa 90,000 Umwohueru vou Leipzig schwer benutzt wer dm könne Er würde »üuschm, daß das Gyumastum in die östliche Richtung der Stadt Leipzig gelegt würde, gleich»«! ob innerhalb oder außerhalb des Weichbildes. In neuerer Zeit sei der Beschluß gefaßt wordm, die Tboma-schule iu de» Westen vou Leipzig zu verlegm; dadurch sei dm Bewohuer« des »rstlichm The,!«- Ge» legenbeit gegeben, ihre Söhne auf da- Gymnasium zu 1«b,äcn. Da- Nikvlaißymnafiu« liege i« Süden (!l) der Stadt Leipzig. Würde «au das um« Gymnasium ia di« Stadt Leipzig lrgm, so würde «au dm Bewoh nern der Stadt Leipzig ueue Gelegenheit gebe», ihr« Söhue unterrichte» zu lassen, aber «au würde dm Um- «ohueru di« Gelegenheit erschweren. Ganz abgesehen davon, daß Herr vr. Heine sich in Widersprüche verwickelt und eine sehr oberflächliche Kenntniß der Topographie von Leipzig documentirt (die Ricolaischule steht bereits i» der östlichen Vorstadt), so wollen wir noch darauf »nfmerks»« mache», daß »ns de« Leipziger Landkreis selbst ganz entgegengesetzte Anschannngeu laut »erden. I» der uns vorliegenden Petition de- Gemeiuderaths von Linden«» wird ausdrücklich darum gebet«, daß da- Gymnasium iu der Stadt Leipzig errichtet werde, und es ist I dorl gesagt: Leipzig ist der natürliche Mittelpunkt de- Bezirke», der infolge der höchst günstigen Brrkhr-verhäitniffe von allen den in Frage kommenden Ortschaften le cht erreicht werde« kaun. Wollt« man dagegen di« Anstalten in diese» oder jenm w stlich oder östlich vcu der Stadt gelegenen Borort Leipzigs legen, so würde in jedem Falle ei» nicht geringer Procentfatz der Schüler ge zwungen sein, seinru Weg durch d,e Stadt Leipzig zu nehmen, um die Anstalt zu erreiche»; die hierdurch eut- peheudrn Uaannrhmlichketten würdeu aber sicher größer sriu als die Lauehmlichkriten, welch« der m oder tzei dem etwa erwählten Vorort« wohnenden, verhältmß- mäßig kleinen Unzahl vou Schülern zu The»! werden könnte». Hoffentlich wird der Landtag den thatfächlichen Verhältnissen Rechnung tragen, den« nur da durch, daß da- StaalSgymuafium in Leipzig er richtet wird, kann eine wirkliche Entlastung der überfüllte« städtische» Gymnasien riutreten — Es ist bekannt, daß ern volle- Verstäudniß der Wagner'schen Dramen nur gewonnen wird, wenn mau dieselben zum Gegenstand eine- ein- gehenden Studium- macht, und vor Allem ist — eine entsprecherde Würdigung de- in der Vor bereitung begriffenen Bühnenfestspiel- in Bayreuth „Der Ring de- Nibelungen" nur dann möglich, wenn man sich vorher mit dem Werk beschäftigt hat und Dichtung und Musik vor der Aufführung nicht ganz unbekannt sind. E» hat sich deshalb in unserer Stadt ein kleiner Areis Wagner-Verehrer, von denen wir wissen, daß ein Theü derselben nächsten Sommer nach Bayreuth zu gehen gedenkt, zusammen gefunden, und eine musikalisch tüchtige Kraft gewonnen, welche es »ntrruehmen will, in diesem Winter allwöchentlich an einem Abend durch Borträge auf dem Elavier die genauere Kenntniß de- Werke- zu vermitteln. — Berliner Blätter brachten jüngst ein Ge- schichtchen über einen Dresdner Beamten, dem der Auftrag geworden sei, von Berlin au- den wegen Menschenhandels verhafteten Bordell - wirth Stange aus Hamburg nach Dresden zu trausportiren Unterwegs soll ihm zuerst da» Aktenstück gestohlen worden »nd dann auch Stange entwiche» fein Stange soll in der Droschke auf der Fahrt nach de« Bahnhöfe in Berlin den Wunsch geänßert haben, Eigarren.znr Reise einkansen z» »ollen, »nd da soll, au- Vorsicht, der Beamte die Drvschke haben halten lassen, ausgestiegen sein und di« Cigarren gekanft haben; nnterdessen sei natürlich Stauge mit der Droschke fortgesahren und hatte «och soll« er gesucht werden. Die Sache liegt allerdings so, baß ein erst 14 Tage zuvor vo» Dre-duerBezirksgericht angenommener Diener, also weder ein Polize,beamter, noch ein Lrimiualbeamter, jenen Stange auf dem Tran» Port hat entspringen lasten, dafür aber auch so fort seines Dienste- entlasten worden ist Da «euerding- Entweichnngen von Gefangenen an- den Händen gerade von Dresdner Gerichlsboten nicht zu den Seltenheiten gehören, so dürfte sich doch wohl etwas größere Sorgsamkeit bei der Aus wahl von Tran-portenren empfehlen lasten. verschiede«». I, Am 19. Oktober starb nach langen Leiden zu Teplitz der junge vielversprechende Pflanzen physislog vr. Georg Loh de. Der Verstorbene hatte unter den bewährtesten Meistern seiner Wiffeuschast zu Berlin, Heidelberg, Straßburg »nd Leipzig studirt. Schon während seiner Studienzeit machte er sich durch mehrere streng wissenschaftliche Arbeiten wie: „Ueber die Ent- »ickelung-geschichte uud de» Bau einiger Samen schale»." „Zur Kenntniß der Gattung Mococ^otis" uud „Jusecteuepidemien, welche durch Pilze her vorgerufen werden" re auf da- vortheilhaftestr bekannt Am Ende seiner Vorbereitungen zur Abreise nach der deutschen Station Eymchoao in Westafrika wurde Lohde vom Gelenkrheuma tismus ergriffen, so daß er sich drei Tage vor dem zur Abreise bestimmten Tag legen mußte! Sein Tod wird in allen Kreisen die lebhafteste Theilnahme und ein schmerzliche- Bedauern Her vorrufen. — In einem Do rfe Unter franken - herrscht eine Volk«krankbeit, die jedenfalls eine traurige Folge de- Hetratheas zwischen nahen Verwandten ,st. Da-ist die sogenannte Starr sucht. Die da von Betroffenen bleiben plötzlich bildsäulenartig in der Lage, in der sie sich befinden, stehen, die Augen siud starr auf einen Punkt gerichtet, das Gesicht ist blaß, todteuähnlich, der Mund zifsm- mengezogen, die Finger siud halb gekrümmt, Hr. und Kopf in zitternder Bewegung. Dieser Zu stand tritt besonders bei Erkältung ein, oft im Zimmer uud oft auch im WirlhShaus. Eiu sol cher Ausall dauert 1—5 Minuten, bi» da- Blut wieder läuft, wie sie sagen Die Hälfte des Or te- soll die Starrsucht haben und, so gut e- geht, geheim halten. Die Bewohner leben abgeschloffen von andern Orten für sich und haben so in ein ander hinein geheirathet, daß in dem 400 Seelen zählenden Dorfe nnr 5 Familiennamen Vorkommen. — Ein feine» Dienstmädchen. Eine Frau Baumeister in Berlin hatte zum2 Oktober diese» Jahre- ein Dienstmädchen gemiethet und Letztere» »ie Verpflichtung mit übernommen, außer anderen häu-lichen Arbeiten auch die Kleidungs stücke de- Herrn Baxmelster- zu reinigen und die Stiesel zu putzen Bald nach ihrem Dienstantritt glaubte der Baumeister zu bemerken, daß, nach dem sich da» Mädchen um 7 Uhr Morgen- von ihrem Lager erhoben hatte, sich gleich darauf in der Küche und auf dem Corridor zwischen ihr und einer fremden Person eine Unterhaltung ent spann Da sich diese dem Baumeister lästige« Unterhaltungen stelS wiederholten, verließ er vor gestern Morgen sein Schlafzimmer, um zu sehe», mit wem sich denn Auguste so früh »uterhielt. Al» er heraustrat, erblickte er in der Küche eine» Dienstmann, welcher, die Cigarre im Munde, in aller Gemüth-ruhe die Stiefel de» Herrn Bau- meister patzte, während da» Mädchen auf einem Küchenstuhl faß und mit einer gewissen Noncha lance der Arbeit de» Dienstmanus zuschaute. Darüber zur Rede gestellt, erwidert das Mädchen: „Na, jloben Sie denn, dat ick Ihnen die Stiefel putzen oder die Kleider reinigen werde. Dat paßt mir nicht, und darum habe ick mir einen Dienst- mann angenommen, den ick von «eine« Lohn bezahle, und wen» Ihnen dat nicht recht ist, kan« ick ja ziehen." Der Baumeister ließ sich denn da» auch nicht zwei Mal sagen. Rach Entfernung de-Dienstmaunes entließ er da» allzu verwöhnte Dienstmädchen. — Zur Charakteristik der Berliner Cor« respondenzen in den Pariser Journale» wöge noch folgende Stelle au- einer Berliner Correspondenz m der neuesten Nummer des ultramontanen „UniverS" hier ihren Platz finden: „An einem Wintersonnabend kam ich die Behren« ftraße entlang. E- war in der Nähe de- Reichs- kauzleramt» Trotz de- Eabbath» hatten die in dieser Straße hausireuden Trödeljuden (!) ihre Boutiquen offen. Ich fragte den Einen, weshalb er den Sabbath nicht heilige. Ei nun, meinte er, ..her Bismarck" giebt den Abgeordneten eine GoirLe, und ich möchte da- Frackoerleih-Honorar nicht gern einbüßen. Bei dieser Gelegenheit er- fuhr ich denn, daß manche nationalliberale Ab geordnete sich nicht im Besitze de- für die poli- tische Welt so unentbehrlichen Kleidung-stücke- beflnden " — Ein moderner Barbier. „Komm' ich auf der Reife durch ein Dorf i» Sachsen. Mein Bart war feit drei Tagen nicht abgenommen »nd ich verlange den Barbier. Der faß aber wegen unbefugten Eurirens im Gesängniß. Neberlegt sich der Wirth, daß eine Fra» im Dorfe sich aufs Barbieren versteht; wird geholt. Ich setze mich
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