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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187510263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18751026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18751026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1875
- Monat1875-10
- Tag1875-10-26
- Monat1875-10
- Jahr1875
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1875
- Autor
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Erscheint ISglich früh 6'/, Uhr. Nrbarli»« »nt Lrpttills» JohanniSgaste 33. Berantwottlicher Redatteur Kr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d, Redaktion «onnittags rvn 1t—12 Uhr Nachmittag» von 4 —d Uhr. Annahme der für die nächst- lolaende Rümmer bestimmten Inserate an Wochentagen dis 3 Uhr Rachmittags, an Sonn- «nd Festtagen früh bis '/,S Uhr. Zn den Filialen für Zos.-Annahme: Otto Klemm, Universitälsstr. 22, LouiS Lösche, Hainstr. 2l, part. nur bis '/»3 Uhr. chztztr Tagklilall Anzeiger. OtM str KoMk, Licalgkschichte, Handel-- und Geschäft-Verkehr N»I>««e 1».S0». Ad»anement»prei, viettrlj.t'/.Mk., incl. vttngerlohn S Mk., durch die Post bezogen ü Mk. Jede einzelne Nummer 3V Pf. Belegexemplar lv Pf. Vebilbren für Extrabeilagen ohne PostbefVrderung 3V Mk. mit Postbeivrderung <5 Mk. Ziiseraie tgesp. BouraeoiSz. 20Pf. Größere Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Verlaine» nnlrr dem vkdacttoaistrich die Spaltzeile 40 Pf. Inserate sind stets an d. Srpedition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlnnapi-aevuwaraoäa oder durch Postvorschuß. W LSS. Dienstag den 26. October. 1875. Bekanntmachung, die «n» L December L87S »»rzuuehmeube Volk- - »»tz GeWerbezEFlNUM betreffend. Am 1. December d. I. soll im deutschen Reiche die regelmäßige allgemeine D»lk4z«khl»»g vorgenommen »erden und wird mit derselben zum ersten Male ebenfalls i« ganzen deulschea «eiche eiue G«»erbrzffhl«,G verbunden.! Jeder ordenlltche HanShslter überzeugt sich von Zeit zu Zeit von dem Stande seines Hau«, wesen» und richtet nach dem Befunde dieser Prüfung seine Handlungsweise ein. Der Staat ist die Summe aller einzelnen HauShaltuugen seines Gebiets und gleicht einer großen Familie, zu deren Gedeihen die genaue Kenatniß dieses Zustande« der einzelnen Mitglieder erforderlich ist. Die Volks- zählungm siud nun ei»S der wesentlichst« HülfSmittel zur Erforschung diese« Zustande«. Die außerordeutliche Wichtigkeit darsaSben liegt deshalb auf der Hand. ES handelt fstch hier um die Erfüllung einer wichtigen öffentliche« Pflicht gegen Gemeinde, Staat und Nation. Wir rechnen deshalb darauf, daß all« Einwohner unserer Stadt die ersorder- lichen Angaben vollständig «nd gewissenhaft mache« »nd die AnSfÜhrnug der Zählnvg überhaupt nach Kräfte« unterstützen werden. Um die Prüfung der in de» HauShaltnogSliste« zu machende« Angaben an Ort »nd Stelle z» ermöglichen, und hierdurch eine arößere Bürgschaft für die Nichtigkeit de« Zählung-material« zu «eben, sollen wie in andern deutschen Staate«, so auch in Sachse» diesmal besondere ALhler für je einen Bezirk von durchschnittlich 40 Haushaltungen verwendet werden. Da« Amt de« Zähler« ist ein Ehrenamt »nd wird die im öffentlichen Interesse aufgewendete Mühe deshalb nicht vergütet. Der Zähler, als Organ der Behörde, ist berufe«, dafür Sorge zu tragen, daß die Volks- »nd »ei, , . bis spätesten» am 2. December Nachmittag die «»»gegebenen ZählnngSlisten wicher einzusammeln, zu prüfe» und bez. zu ergänzen »nd zu berichtigen. Die im öffentlichen Interesse aufzuweudende Zeit besteht also in einigen Stunden außer der Geschäftszeit zwischen dem 25. und SV. November, im Nachmittag de« 1. December «nd einem Theil de- 2. December. Wir ersuchen nun diejenigen Bewohner unserer Stadt, welch« sich zu der Uebernahme de« Amte« eine« freiwilligen Zähle,» bereit erklären, sich mündlich »der schriftlich bei dem Vorstande unsere« stilistischen «nrenns, Rttterplutz, GeoegenhnLe I «uter Angabe ihre« Berufe« »nd ihrer Wohnung zu melden. Die Leitnvg der Volk«, und Gewerbezählung haben wir unserem statistischen Bureau Übertrage«. diesem Zwecke für den 1. »nd 2. December der Saal in der 2. Etage der Demselben wird zu diesem Zwecke für den 1. »nd 2. December der » Alten Waage (Katharinenstraße Nr. 29) al« GeschäftSlocalitiit überwiesen Leipzig am 22. October 1875. Der Math der Stutzt vr. Teorgi. Betpzt«. Wana ngemann. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung vom 15. September d. I. ist die kathiltsche Fttrche»- auluge «»s -u- Jutzr L87S nach den durch die Verordnung vom 12 October 1841 in 7d und e, 8d, 10 und 11, verbunden mit 8 4 der Verordnung vom 14 Aagust d. I. be- immten Sätzen, von denen jedoch diejenigen in H 7 unter d und e auch für diesmal auf drei viertheile, mithin au resp. »/» und »/, de« von den betreffenden Parochianen zu entrichtenden Ge werbe- »nd Personalsteuersatzes herabgesetzt sind, beziehentlich unter Hinweis auf die Verordnung vom 28 März 1873 ausgeschrieben worden und somit fällig. Die hiesige« ka1h»lifche» Beitragspflichtigen «erde« daher aufgefardert, die a«f ste fallende» Beiträge btS zu» L» diese» Mauat» a» die Stadt«Steuer» Gtuuahuee allhter — Ritterffratze LS, Georgeuhalle L Trepp« recht» — «»er» tuuert abzufMhre« Leipzig, den 11. October 1875. Der Math der Stadt Betpzta. vr. Koch. Laube. Vermtethnng. Die miethfrei gewordenen Ndtheiluugeu -kr. SS und SL der Aleischhall« a« S»S- pttalplatze sollen sasart anderweit gege» tzrelmouatltche Küudtguug au di« Meistbie tenden veruotetdet werden, »nd fordern wir hierdurch Mielhlustige auf. sich in dem hierzu auf DteuStag de» S. -ko»e«d«r d. I Bor«lttag» LL Uhr anberaumten Versteigerungstermine a» Rathsstelle emzufinden «nd ihre Gebote zu thun Die Versteigerung« - »nd vermiethungSdedingungen liegen ebendaselbst schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au«. Leipzig, den 19 October 1875. Der Rath der Stadt Betpzig. De. Georgi. Eerutti. Guts-Verpachtung. Die Oekouomte de« der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen Rittergutes GraSdarf mit Gradeseld und sportttz, zusammen mit ca. 444 Acker — 245 Hectar 72 Ar Garten. Feld, Wiese, Hutung und Teich, soll auf die Zeit »ou JohauutS L87« dtS L. llRLrz L888 ander weit an den Meistbietenden verpachtet werden »nd haben wir hierzu BersteigeruugStermin a« RathSstelle aus Souuabeud de« 8. -koveuoher d. I. D»r«ittagS LL Uhr anberaumt. Die Versteigerung«- und verpachtungSbrdingungen, sowie eine Flurkarte liegen in »nserer Oekauarate-Juspecti»« im alte» JohauntShoSpital« zur Einsichtnahme a»S und wird daselbst auch sonst etwa noch gewünschte nähere Auskunft über da« zu verpachtende Gut ertheilt werden. Der Rath der Stadt Oetpztg. Leivzi«. de« 12 October 1875 vr. Ge orgi Eerutti. Jur Laisrrsatzrl «ach Italien. (Origtnalbries unsere« Special-Eorrespondenten ) IX. Bellagio, 23. October. Der gestrige Tag, ein Regentag im vollsten Sinne, verging, ohne daß sich die Hoffnung er füllte, daß der deutsche Kaiser hier eintresfen und der Einladung zu Herzog Melzi d'Eril Folge leisten würde. Da« Unwetter war Schuld daran, daß abtelegraphirt werden mußte. Heute haben sich die Wolken einigermaßen zer streut und gehoben, durch einzelne Stellen de« allerdings noch bedeckten Himmel« fallen schöne wonnige Sonvenblicke auf die herrliche Landschaft, den klaren ruhigen See, ein prachtvolle« Blau erinnert an die berühmte Eigentümlichkeit de« italienischen Himmels. Heute w»rd der Kaiser nun ganz bestimmt erwartet. Wieder donnern von alle» Seiten Böllerschüsse, «m den Festtag de« Eomer See« zu incu^uriren. Soeben war ich bei Billa Melzi »nd sah die StaatSbarke sich auf den Wellen wiegen, die Kaiser »nd König an« Gestade bringen soll, sah die LandnngSbrüae, Schiff »ad Brücke mit rothe« Sammet drapirt, sah da« SommerpalaiS de« s Herzog« AranceSco Melzi d'Eril, Vieevräsidenten der italienischen Republik znr napoleonischen Zeit, «ns allen Zinnen mit dentschea und italienische» Fahnen bewimpelt. Die Villa ist 1810—15 von de» berühmt«» Architekten Aldertolli gebant worden, «an sagt, mit eine« Aufwand von einer Million Fnankv». Bon de» Knnstschätze» der Billa, de» Biwhaner- arbeitenLauova'S, Fraccaroli'S, Mouti'S. Eomolli'S und Putinati'S, von den Gemälde» Bosfi'S, Andrea Appiaai'S (Originalportrait Napoleon« I. vom I 1802) rc. könnte «an viel schreiben, wenn nicht der Garte» mit seiner Fülle exotischer Bänme vor AL«« »nsere Aufmerksamkeit »nd Bewun derung in Anspruch nähme. Diese tropisch« Pracht wird von einem deutsche» LaudSmanne, einem geboreuen Erfurter, Herrn LouiS vtl- lain, al« Gartendirector, t« Stande erhalten, einem freundliche» Manne, der Fremden gern sich gefällig erweist. Kolossale Magnolien, Erdbeerbäume, Haaren» II«i, Eedern vom Liba non, Prachtexemplare von vockrus Oecxlora, Vkvlllogtoul», Oloa Kagrans, 14«11» Xrockoraeb, Araaearia areal»», braaUiaoÄo, eine große Eamelltagruppe, Xralv» l,ck1oauudAbo6ock«ckron. zahlreiche Blattpstau^n erlesener Art bilden den wnnderbaren grünen Schmuck der Besitzung, bilden den Hintergrund zu den Marmorstatuea Dante'« »nd Beatrice'S (von Eomolli) und zur Büste Alfieri'S, welche letztere im Schatte» eine« Baume« steht, den man ?»r»»ol« ckol Kran Signor» »eunt. Am Garteneingaoge erhebt sich, beschattet von einer Sequoia oemperrir«»,, eine Grabcapele mit Monumenten von der Hand eine« Nesti und Lomolli »nd mtt Fresken von Mouticell». Hier liegt der Erbauer der Billa, der Großohei» deS jetzigen Besitzer«, begrabe». Hier wird der Kaiser da« ihm »ou Herzog Melzi zun. augebotene Dejeuner eiunehmen. Bellagio selbst ist ein reizende« Dorf an der schönsten Stelle de« ganzen See«, an der Spitze de« Vorgebirge« (Punta di Bellagio), da« den Lario (Lomersee) in drei große Arme theilt. Da« Dorf hat drei besondere Parochi« mit zusammen 3000 Seelen. Die nächste Pfarrei bei der Villa Melzi ist die von S. Giovanni, dem OrtStheile, in dem ich wohne. Unweit davon ergießt sich ein Bergstrom, der Perlo, in den See. Den schönsten Blick auf den See hat «an von der Villa Ser- bellovi (jetzt Hüte!!). Auf der Höhe de« Vorgebirge« avgelangt, hat man ein wundervolle- «undgemälde. Heute ist e« nicht vollständig zu sehen, weil einzelne Nebel streifen da« Bild bedecken Alle drei Seeuser mit ihren lachenden Gestaden zwischen einem herrlichen Kranze von Gebirgszügen liegen mit dem tausendfachen Wechsel lavdlchaft- licher Truppirung vor UN«, — mit diesen Worten schildert nu« Pfarrer Georg Leouhardt in seinem Büchlein (Leipzig, Engelmann, 18S2) die Aussicht bet vollständig klare« Himmel Im Norde» «länze« die fchneegekröuten rhätische» Alpen, «echt« ragt der Legnone z, de» Wolke« empor, link« impontre» die Pyramiden der Misoxer Kette »nd i« Süden erheben sich tu der Lambranischeu Kette die Hörner de« Lauzo. Eine Menge schmucker DLrser und Fleck« spiegelt sich i« Aar« See nud auf den viel« Bergterrasse» ragen allent halben Kirchthürme au« de» Kastanien Hamen em- per. Venu »a» da« Alle« überblickt, ko wird daS Herz und Auge truuke» von der Lust de« AasHamnI »ud der Blick schweift gerue gleich der Schwalbe, die in fröhliche« Fluge kreuz »nd quer durch die Lüfte zieht, von einem Bilde deS herrlichen Gemäldes zu« andern Ans dieser weitanSfchauenden Punta stand im erst« Jahrhundert »nserer Zeitrechnung ei» Land haus de« PlininS, da« der berühmte Schriftsteller bei Lrmno (eben- Aus Atadt un- Lau-. zn« Unterschiede von demjenigen bei Le« fall« am Eomersee) „Traaöeie" nannte, vielleicht »och früher schaute »o« «a - ^ Schloß a noch jetz lerhäus «ande eine« senkrechten Felsens ei» feste« Schloß auf dm See von Secco hinunter, von dem noch jetzt Ueberrrste vorhanden siud. Im Mittelalter häuft« au die sem schwer zugänglich« Orte die Bandit« von Val Larvagn« ihr« Schätze auf. Giovanni Ga- leazz» Visconti von Mailand ließ 1S75 (also just vor 509 Jahr«) da« ° baute der von Jsott«, —. . meldet die Volkssage ad«t«erliche Dinge. Sie soll n. A. ganz allein in eine« Kahne den tigst« Stürm« »ns de« sSee gelrotzt und Lrebhaber, wmn sie ihrer satt gewesen, von einem lle» tu« Wasser hinnntergestürzt Hab«. Der last ward von Seeräubern zerstört >ud in der von Herzog Hercules Spondrate (Neffe Greg»?« Ir.) wieder ansgebaut LG,» ^«LsG iNfL fahr«) da« «aubnest zerstör«. Später Marques« Staug» hier ein« Palast, t«, der Gattin seine« Sohne« Lncillo. ^ e - ^ allein Die Negierung hat wonach die * Leipzig, 25. October dem Landtag ein Decret vorgelegt, Forderungen au« denjenigen Darlehnen, welche nach Höhe von zusammen 434,232 »ck zu BeihUlfm an Angehörige der Reserve und Land wehr im Jahr 1871 gewährt worden find, inso weit sie nicht inmittelst zurückgezahlt, bez. al« un einbringlich anerkannt worden, auf die Bezirk«- verbände, einschließlich der Stadtbezirke Dre«den, Leipzig, und Chemnitz, übertragen werden. Ebenso soll der Betrag derjenigen Darlehne, welche von den Schuldnern bi« zu« Zeitpunkt der Erlassung de« Gesetze« bereit« zurückgezahlt siud, unter die Be zirksverbände nach dem Verhältniß der Bevöl- kerungSzahl zur Bertheiluug gelangen. * Leipzig, 25. October. Mittelst eine« in dies« Tagen beim Landtag ein gegangenen Decret« for dert die Regierung die Summe von 300.000 zum Ankauf eine« Hause« für Zwecke der Hauptverwaltung der Staatsbahnen in Dresden. Nach Ansicht der Regierung kann daS Naumbedürfuiß bei der Generaldnection »nd Hauptverwaltung in zweckmäßigerer Weise nicht befriedigt werden, al« »nrch den Ankauf de« in Krage stehend« Hause«, welche« Larolastraße Nr. 1 io DreSd« gelegen ist — Für Errichtung bez. Erweiterung einer Filiale der Blinden- austalt zu Dresden verlangt die Negierung vom Landtag die Summe vou 87,200 — Au« dem Decret, welche« zur Begründung der für den Neubau eine« NegierungSgebäude« inner halb de« Posthallerei-Grundstücke« zu Leipzig gefordert« 25«,000 ^lk dem Landtag zugegarg«, ist ersichtlich, daß sich die Negierung für ein« auf die gleichzeitige Unterbringung der KreiShaupt- «anuschast und AmtShauptmaunschaft berechnet« Neubau, unter Abtraguug de« alt« Stall- und Remisengebäudes, entschieden hat. DaS große Postgebäude am AugustuSplatz geht in da« aus- schließliche Eigenthum de« Reich« über, da« Lpprllalion-gerlcht wird mit in den neuen Justiz- gedäudcv untergebracht werden * LrAFtG, 25 October. Die national-liberale Fraktion dcr Zweiten Kammer hat ben An- trag eiugebracht, daß anstatt de« ein« Lehrer- semmar«, dessen Errichtung die Negierung bean tragt, drei solcher Seminarien, zwei für Lehrer, ein« für Lehrerinnen, errichtet werden soll«. Begründet ist der Antrag durch d« Hin weis auf die 519 offen« Lehrerfiell«, d« Kehl- bedarf vou 45 Lehrkräften für« Jahr, den die Lieferung« der Vorhand«« Seminarien nicht »ecken könu«, ferner »ie von der Negierung selbst auSgesvrochene Ueberzeugung, daß 3 vemtnari« wirKtch nöthig fiud, und d,e fortwährende Zu- nähme der Bevölkerung. — Vir werd« von vetheiligt« ersucht, darauf aufmerkfaw zu wach«, daß der ArendS'sche Stenographeuverein demuächst wieder ein« üudigea Lebrenrsu« beginnt Da« System « Brauchbarkeit sein« berühmte» Rival« nicht nach — geübte Stenograph« verwög« mit demselben ebenfalls 250 bi« 270 Silben in der Minute zu schreiben — wohl aber bietet e« durch seine LeichtauSsührbarkeit »nd Leichterlernbarkeit unbestreitbare Vorzüge. Anmeldungen zur Theil- nähme an dem Eursu« nimmt, wie a«S den bc- triffenven Annoncen ersichtlich, Herr Earl Schmidt, Markt 5, Hl. entgegen. — AuS Meerane, 23. October, meldet da- dortigc Tgbl.: Heute früh hat sich in der an der Crotenlcuver Straße hier gelegenen Bachmann- schen Kalkbrennerei ein schreckliche« Unglück er eignet. Ein dort beschäftigter Arbeiter, welcher während der letzten Nacht da- Feuer zu unter halten hatte, legte sich gegen Morgen neben der Feuerung hin, wo er verwuthlich eingeschlasen und in da« Feuer hinabgerulscht ist. Man fand nur den verkohlten Leichnam wieder. Der Ver unglückte soll au- der Gegend von Gera ge bürtig sein. Verschiede««. — Au« Mailand geht der „Rat. Ztg.' unterm 21. d. M. nachstehender Bericht zu: ,Mtt»e schöne und rührende, da« edle Gemüty »nd die nahezu bürgerliche Einfachheit de« Kaiser« kenn zeichnende Scene spielte sich, wie ei« dnrchan« verläßlicher Gewährsmann versichert, i» den inner« Gemächern der hohen Herrschaft« ab. Bon der verunglückt«, buchstäblich zu Wasser ge worden« Jaadpartie bei Monza zurückgekehrt, speisten die allerhöchst« Herrschaften im aller- strengst« Familienkreise. Sämmtliche Mitglieder de« königlichen Hause« waren bereit« im Speise salon beisammen, al« der Kaiser, ein« Brief hal tend, eintrat, »nd nachdem er den Könia begrüßt und ihm die herzlichste« Grüße der Kaiserin, de« Kronprinzen »nd der Kronprinzessin auSgenchtet hatte, sich an d« Kronprinzen Hnmbert weudete «nd seine Hand fassend, folgmde Worte „Mein Sodn, der Kronprinz, trägt mir ans, Eure königliche Hoheit von ihm recht zu grüßen »nd Sie z» bitt«, ihm Ihre kostbare Freundichaft zu erhalten und ein guter Kamerad zu bleiben. Ich meinerseits füge dieser Bitte meine« Sohne« auch die meiuige Hinz» »nd hoffe, daß. wie die Väter (die Hand Victor Emanuel« fastend) sich in herzlichster Freuudschaft zugethan sind, auch die Söhne ein wahre-, die Interest« beider Rationen fördernde« FreundfchaftSbündniß bewahr« wer»«." Der sonst so ernste Kron prinz Humbert war durch diese herzliche Ansprache so gerührt, daß ihm die Thräum in die Aua« trat« und er mit erstickter Stimme murmelte, daß er dies« schöum Augenblick »ie bergest« werde, woraus ihn der Kaiser ans da« Herzlichste umarmte und küßte. Eine andere reiz«»« Scene, wenn anch ganz anderer Art, spielte sich gestern bei de» Dejeuner in Monza ab. Die hohen Herrschaft« saß« bereit« bei Tisch«, als der kan» sechsjährige Sohn de« Kronprinz« Hnmbert, der Nein« Victor Emannrl, l weuoele te sprach: besonder« ht herzlich
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