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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187007048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18700704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18700704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-07
- Tag1870-07-04
- Monat1870-07
- Jahr1870
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.07.1870
- Autor
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Anzeiger- Amtsblatt des König!« Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Lchztz. M 185. . Montag den 4. Juli. 187V. Bekanntmachung. AuS unserer alten Wasserkunst soll die WafferförderungSmaschine der sogenannten „rothen Kunst" Dienstag, den 12. Juli 187V Nachmittags 3 Uhr an RathSstelle anderweit zum Abbruch öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Die Maschine, deren Besichtigung bis zum Tage der Versteigerung jederzeit unter Aufsicht der RöhrenwLrter stattfinden kann, besteht auS einer Turbine nach dem Fourneyrov'schen System, stehender und liegender Welle mit Kamm- und Zahnrädern, drei armigen Krummzapfen zu dem Betriebe der 6 Saug- und Druckpumpen, von denen jede 10 Zoll Durchmesser und 24 Zoll Hub hat, Kloben und Druckgestänge, Hebearmen mit Lagerböcken. Dieselbe ist zur Wiederaufstellung noch vollkommen tauglich und ver mag eine Waffermenge von 45—50,000 Cubikfuß täglich zu fördern. Die Verkaufsbedingungen werden im Termine selbst bekannt gemacht werden, liegen aber auch vorher zur Einsichtnahme auf dem Bureau der Stadtwafferkunst auS. Bon dem Meistbietenden ist sofort im Termine eine Caution von 100 Thlr. zu erlegen. Leipzig, am 28 Juni 1870. DeS Raths Deprrtatation zur Wasserleitung. A,ia Kmnlmri, liuü Mmiül>I,1l1-ir I Mitgliedern den alltäglich tagenden Comite's anschließt, gleichsam LjUMvUtg uuv MlllgvrlMIg. I IN Permanenz befinden, sind für die feiernden Arbeiter IM Wesent- Ueber den Arbeitertumult in Hamburg berichtet der dortige! lichen zwecklos geworden, nachdem durch ein im Februar auf- „Correspondent": Die sinkenden Arbeiter hatten, um besser für ihre > gestelltes und im Juni bestätigtes Programm dieser Vereinigungen Zwecke wirken zu können, am Mittwoch Abend sich in einzelne! die Lohnsätze, nach welchen die Gesellen dieser Gewerbe nur ar- größere Colonnen getheilt, von denen die eine, circa 150 Mann beiten sollen, festgesetzt und die Versuche zu einer Vermittlung stark, nach der BartelSstraße zum Zimmermeister CordrS zog, wo mit den Meistern abgelehnt sind, und im Uebrigen selbftverständ- ste sämmtliche Fenster zertrümmerte. Bei Ankunft der requirirten > lich es jedem Gesellen mit oder ohne Versammlung nach wie vor Polizei ergriffen die Unruhestifter jedoch die Flucht; nur 4 wur-! unbenommen bleibt, ob er arbeiten will oder nicht und zu wel- den verhaftet. Eine andere Abtheilung, 200 Mann stark, zog l chem Lohn und ob er dies nach seinem vereinzelten oder einem nach'einem Neubau in der Brennerstraße, veranlaßte die dortigen! gemeinsam mit College» gefaßten Beschluß thun will. Dagegen Arbeiter, mit der Arbeit aufzuhören, und drohte mit Gewalt-! haben diese Vereinigungen jetzt einen für die öffentliche Sicherheit maßregeln, falls sie die Arbeit wieder aufnähmeu; 9 Mann wur-«und Ordnung gefährlichen Charakter angenommen. Die sog. den daselbst verhaftet. Aehnlich verfuhren sie in der Bergstraße! Commissionen maßen sich obrigkeitliche Bekugniß an. Sie ver- iu St.»Georg in einem Neubau, entkamen jedoch sämmtlich beim fügen über die Entschlüsse der einzelnen Gesellen zur Arbeit und Anrücken der Polizeimannschaft. In dem Neubau deS Zimmer- erlauben z. B. einzelnen Gesellen zu den decretirlen Lohnsätzen meisterS Gokfch am Mittelwege wurden sämmtliche neuen Fuß-! unter Abgabe eines Theils des Lohns an die Vereinskasse zu ar- böden beschädigt, daS Werkzeug der Tischler zerbrochen und auf beiten, weß Endes denselben Legitimation Karten ausgestellt wer- die Straße geworfen. Ein Arbeiter, beim Elbbrückenbau beschäf-! den, welche natürlich dazu dienen, solche Gesellen, die zu niedrigeren tigt, NamenS August Frentzel, wurde auf dem Stadtdeich von I Lohnsätzen arbeiten, der Abneigung ihrer Cameraden und der Ver sinkenden Zimmerleutea überfallen, und da er nicht versprechen folgung zu bezeichnen. ES wird überhaupt durch die beständigen wollte, die Arbeit einzustellen, so arg miShandelt, daß er nach! Versammlungen und die in denselben hervorgebrachte Aufregung dem Krankenhause gebracht werden mußte. Ebenso wurde ein und Aufreizung eine systematische Bedrohung und Verfolgung Arbeiter Hansen auf der Lombardsbrücke arg mißhandelt. Sechs I derjenigen Gesellen, welche nach Vereinbarung mit ihren Meistern der Frevler wurden dort verhaftet. Die gefammte Polizeimann-! arbeiten, organistrt. Wiederholt sind nun fleißige Arbeiter, die schaff unter Führung deS Senators vr. Petersen war während dem Broderwerd für sich und ihre Familie ruhig nachgehen, be- der ganzen Nacht in Thätigkeit. In Folge dieser Vorgänge er-! droht und von einer großen Zahl von feiernden Gesellen über hielt daS Strike Comiti zu Donnerstag Mittag eine Vorladung fallen und mißhandelt. Die Baustätten und Straßen müssen vor de» Polizeiherrn. Dasselbe fand sich auch um 12 Uhr ein, allabendlich zum Schauplatz solcher Freveleien dienen. ES ist bald darauf zogen aber circa 2000 Arbeiter vor daS Stadthaus,! notorisch und wird von vielen Gesellen, die arbeiten möchten, ge- um das Resultat zu erfahren, und faßten unter großem Tumult radezu erklärt, daß sie eS nicht wagen zu arbeiten, aus Furcht vor dort Posto. Senator Petersen begab sich persönlich unter die! Mißhandlungen. Eine solche Tyra^nistrung deS freien Willens Menge und forderte sie auf, in Rücksicht auf daS gestern erlassene! der Bürger ist nicht zu dulden. AuS diesen Gründen und nach Mandat auseinanderzugehen. Einer der Arbeiter forderte zur!Z§ 1 und 2 deS Vereinsgesetzes von 1851 werden die Verdamm- Gewaltthätigkeit gegen den Polizeiherrn auf, worauf dieser die! langen der sog. Strike - Comite's oder Commissionen für Lohn- Flucht ihn bedroht hatte. Der Beamte Livonius begab sich mit Mann-! hältmßmäßigem Gefängn'ß (tz§. 9 und 10 des Verhältniß-GesetzeS) schaff an die Ecke der Ellernthoröbrücke, um die dort stehenden I für Jeden, der eS unternimmt, eine solche Versammlung zu berufen Führer aufzufordern, den Zug aufzulösen. Da diese Aufforde-! oder zu veranstalten. Diese Strafandrohung schließt selbstverständ- rung verhöhnt und zu Thätlichkeiten geschritten wurde, griffen die ! lich nicht auS, daß bei Übertretung deS Verbots zur Aufrecht- Polrzeibeamten und Constabler mit Stöcken und Säbeln an, I Haltung desselben sofort thatsächlich eingeschritten wird. Eröffnet worauf die große Mehrzahl die Flucht ergriff, während 3 erheb- an die Mitglieder der Strike - Comue'S Hartwig, Bannmann, lich, 4 leicht verwundet und eine Anzahl verhaftet wurden. Auch Bergmann, Schöning, Pfeiffer, Elender, Voß, Schnitze und Gille." von der Polizeimannschaft wurden mehrere verletzt. Dem Strike-1 Nachträglich theilt der „Corr." noch mit: Donnerstag Abend Comiti wurde der untenstehende Beschluß eröffnet, und 5 Mit-! gegen 9^ Uhr versammelten sich ca. 100 der strikenden Arbeiter Lieder desselben wurden m Hast behalten, 2 entlassen, um den lauf dem Heiligengeiftfelde, um über die Vorfälle deS TageS zu übrigen Arbeitern von dem Geschehenen Mittheilung zu machen.! berathen. Auf die hiervon auf dem Stadthause erfolgte Anzeige „Beschlossen: Die beiden Bereinigungen, welche sich unter der! rückten 60 Polizeiwächter unter Führung deS Polizeiherrn, Senator Bezeichnung Strike-ComilsS oder mit der officiellen Benennung I vr. Petersen, deS Hauptmanns und der Polizeioeamten LivoniuS einer „Commission für Lohnerhöhung" der vereinigten Zimmerer! und Brockmeier auS. Inzwischen hatte sich an dem Versamm- nnd Maurer, indem sich eine größere oder geringere Anzahl von * lung-orte eine große Menschenmenge angesammelt, die sich bei
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