Anzeiger Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt LeWg< UM, Donnerstag den 21. Juli. G m p o r? Empor auS langem Schlafe, mein deutsches Volk, empor! Und tritt im Morgenlichte ein kühner Held hervor! Ein Tag des Ruhms, der Freiheit, ein Zukunftmorgen tagt. — Frisch auf und schau dem Lichte entgegen unverzagt! Schon schmettern die Trömmeten werbend zum heiligen Krieg, Run streite für der Freiheit und für der Wahrheit Sieg! D» Zukunstvolk! Erhebe dich fröhlich wie Ern Mann, Der wissend was er wolle, das was er will auch kann! ES schleicht im Dammerscheiue der böse Fürst der Nacht Und rüstet seine Schaaren schon zur Entscheidungschlacht. Ihm helfen Wahn und Lüge und Meineid und Berrath — Du, edles Volk der Treue, zertritt die böse Saat! O last dich nicht berücken, du stehst für eine Welt, Die einzig deine Treue nur noch Zusammenhalt. Wohl wird dein Feind dich locken mit deinem schönsten Trau«, Doch nimmst du seine Gabe, zergeht sie schnell in Schaum. Nicht ihm, dir selbst verdanken mußt deine Zukunft du. Der Frieden, den er bietet, ist ew'ge TodeSruh; Doch wenn du ihn besiegest, so wachst dir auch die Kraft, Die, was dein Muth begehret, unwiderstehlich schafft! Ihr deutschen Männer, reichet in allen deutschen Gauen Die Hände euch und drückt sie in Liebe und Vertrauen! Laßt allen Hader fahren, der euch bisher entzweit. Werft hinter euch den Argwohn, den Uebermuth und Neid! Ihr Fürsten und ihr Völker, reicht euch versöhnt die Hand, Ihr kämpfet ja selbander fürs theure Vaterland. Nicht scheiden, nein, vereinen muff euch daS höchste Gut, DaS Gott in seiner Weisheit vertrauet eurer Hut! Trotz aller Pfaffen Lügen, trotz aller Thoren Spott, Ein Vaterland ihr habet. Ein Heil und Einen Gott! Ihr habt auch Ein Verderben, Ein Elend, Ein n Feind — So tretet ihm entgegen als Brüder treu vereint! Halloh, ihr deutschen Jungen! Schon ist der Kampf entbrannt! Die Schwerter auS den Scheiden! Die Büchsen von der Wand! Hallob, ihr deutschen Weiber! zerpftücket Leinewand,. Und flechtet SiegeSkranze mit jungfräulicher Hand! Halloh, ihr deutschen Alten! Mit edler Treue Band Umschlinget alle Stamme im deutschen Vaterland! Halloh, ihr deutschen Fürsten! Vergesset Rang und Stand! Herzöge deutscher Mannen seid wiederum genannt! Gott lebt! Gott will'S! Scho« einmal hat er durch deutsche Faust Der Jmperatorwirthschaft, die in der Welt gehaust. Ein SchreckenSeud' bereitet; so soll eS wieder setn. Wir fegen Seine Erde vom Schmutz der Sünde rein! Wir wollen keinen Kaiser! Fluch dem Eafarenthum! Doch wer am höchsten höhet deS Vaterlandes Ruhm, Den grüßen wir als König, und edle deutsche Treu Soll unter seinem Scepter gedeihen frlsch u»d neu! Und alle Völker sollen sich neigen seiner Macht! Und alle Zungen preisen setn Herrlichkeit und Pracht! Und Gott dem Herrn zu Ehren soll stehn ein deutsches Reich, Drin freie Männer wohnen an Ehr' «nd Tugend reich. — 187«. i- >