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Dresdner Nachrichten : 18.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188404185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-18
- Monat1884-04
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 18.04.1884
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Nacht-Telegramm am Katzfe M KedlicliollsMutz: Testern Abend drlchlofirn die Stadtverordneten u. A.. sich mit der Herabsetzung de» GaSoreiscS tür Leucht Zwecke von 20 aus 18 Ps. vr. Kudtk- Meter cinverstauden zu e> klä ren »nd aakmcn einen Antrag de« St.-V.Kenl an: auch das GaS zu technischen Zwecken aus den niedrigsten Preis tür LeuchtyaS (t4,i Psg. vr. Kiilckk« mct>i)ne>abz»setzcn. Stadtrath M Gra'.owski erllarte dar», daß' diesbezüglich bclkitS Erörler« ungeii im Gange seien und. der Rat!» auch vieler Preiüer-s mäblguug günstig gestimmt sei. Tageblatt für Politik, HcÄiislZUMi. Mstiillniilll. Irmtenlüle. Reval. Ein gestern Abend auSgelrochener licstig- rSchncc- sturm bedeckte'.'Ul-S niit mäc!:- tigeuSchuceinnsien. DieSlra ßen sind versperrt. Ter Schnee reicht slcllcinveiic bis n» die Dächer zweistöckiger Hänie:. Der Eisenbalniv-rlehr ist ciu- gesteü und es wurde zur Frei machung desseibe» Militär beordert, 3!ack,!s brach eine FeuciSbinnst aus. Mehrere Häuter sind nicdeigci rannt, wobei auch viel Vieh uinge- kommen isi. ^ Paris, >7. April, Svulcvarv. »"/„ «In», 7It.!i5>. Aal, Ui^.a,. g,n,. —8pa», 61,87. ikipaaer üi.igi». Lttouranrn ^.raixuscir -- - . ' »umvardtn . Erstes.. Voi'ikki>kLfts8tv SoruggqusIIv flii' iS-^1 anck alt« /ugvIrSrlgon Nntvrtullou. Asvutkvltv» »t«t« »»» L-«xvr. Ilnrtltt«»» ^ 8aam, tieI>Io»8-8tr»8,v >r. 17, xe-gsnübar ck«>i» klirnixt, ^clrlagsa ^lellor für XImmtl-Dektriulivn mul 8t5l-)l«i1»ol, ^U88loIlim^ von ^lo8toi-Liiumoin oinkaelia» und roiebon tlonrsb I HI«»i«« / > « «, It t - di t r » n o L ki lro pi u^oi 8ti !»88n. I'ai torr o uuck oi>te ktag«-. N0Ni«i8«^I»L «SE I »» ll. H-rDW»8^S^ empüolitt iu xrüsstdr Au^rrakl «ehr billig and schön da8 lUttt von «ßnttNG l kssl- H"6iof.. »«»-«. u. I. I!t.. tun na ns ,w d,r älau»! di» « zLMi-S!Mra I'l18 r«NN Xnkvi-tlxunx „aal, Itl»»88. Ausr»aI>>8oncku»A bsrsjtrvillixst. Nr. ION. r». »«»««e: 4».«»» «,,i. viiisLvtlor u. vlvKLotsr Kincksr-kt-rräerode vsii Lloxaiiavr kdiiipsoli« V» «««» 8ti »««« «. «LWriRL.«..!" liekii-cl 8ümmt!ielic> »nb> it<-n cksr Hckül>,>:rl>rs8ai»on in Lvwkt-e: Ausrralrl für Knaben und ällickclren Kl8 16 ckiibre. l Aussichten lür den 18. Avril: Aussrisckcndcr Nordostwind, ziemlidi trübe. Schnee, Temperatur etwas lättcr. dnsdni, ,884. Freitag» 18. Aprii. eine böchst »nbe achte oder wenn bedacht, eine sehr bedenkliche Rede, Er besprach die auswärtige Politik Frankreichs und lieg sich, nachdem er dessen Seema-itstellung betont, folgende Sätze ent schlüpfen: „Wir sind auch eine küntruentale Macht und dunen Priester von versöhnlicher Gesinnung. ,ür den sreigewordeucn Stuhl > de? ErjbiSthumS Poien-Gneirn zu finden. An dem Verzicht des! „„x, Tonkmg sprach, sagte er. die inilitrmche Frage in Tonting Oirasen Ledochowsti ist nicht mehr zu zweitcln, so sauer eS den scr geregett, und fügte h!nz», eS sei noch,vendig. dah die sranzöntchc 0«»nN,ortUch«r »edaktrur Mr Politisches vr. Emil Blei« y ,n rrrrd-n Leicht wirds nicht fallen, einen friedliebenden Mann, einen polnischen Blättern ankomint. daran zu glauben. Freiwillig ist der „Verlieht" nun gerade nicht; er erfolgte unter etwas verbindlicheren Formen als die Streichung des Herrn v. Bülow auS der Reibe der ttönigl. prensnscbe» Hos-Pianistcn. (Beiläufig bemerkt, gl bt cs Leute genug, die da meinen: dieser Virtuos habe mit seinem krastgenialen Ausdrucke im Grunde so gar nicht Unrecht gehabt.). Gras Ledochowsti muh eben resigniren. eher kann Preusien und die römische Anne nickt zu einem ehrlichen Frieden gelangen. Dreien polnischen Peiester trisst wesentlich die Schuld, basi die polnische Bevölkerung der Provinz Posen eine so anssäisige Haltung gegenüber dem prensiiichen Staate eingenommen hat. Lebocbowski belebte vermittelst seiner Geistlichkeit, die er wesentlich aus Söhnen polnischer Abstammung wählte, in den Herzen der polnischen Bevölkerung die unersiillbaren, au» Wiederherstellung eines ielvslständigenKönigreiches Polen gerichtete» Hoftnungen. Aus Ledochowsti ist es zurückmiühren, wenn in dem letzten Jahrzehnt die allinälige Gcrmaniiation Polen« zum Stillstand kam uno Rückschritte machte, wenn der Gruubbesitz in immer grösserem Umfange auS deutschem in polnischen Besitz übergiiqz. Außer der Geistlichkeit bediente er sich dabei vorzugsweise »er Frau-n: die polnischen Priester hatten den Auftrag, Ebebündnisit zu dein Zwecke zu vermitteln, baß die polnische Frau allmälig den Mann dcntscher 'Abstammung zu der polnischen Sacke bekehrte. Zeichnen sich schon die Polen fast allgemein durch gewinnendes Wcsen aus, so siiro die Polinnen erst recht von einer unwiderstehliche», bestrickenden Liebenswürdigkeit. Ein so dichtes Metz von Polonisationsbestrebungen hatte Gras Ledochowsti, der sich den Titel eine« „Pr rnas von Polen" anmaßte, über leine Diöccse gebreitet, daß es die Polen inderibat als einen Hinunelssturz und Donnericklag tresten »»iß. wenn ihr geistiges Oberhaupt seufzend seine stille, aber tauseirearmige Tbätigkeit einstellen rnnß. Wer wild sein Nncbsolg r iein? Bisher batte die preußiichc Regierung kein sonde,liebe« Glück mit den Priestern, die sie als sricolielwnde Biscböse einsedte und deren kriegerische Haltung nachher, sobald sie im Amte waren, bitter eiittännbie. Uni so vorsichtiger wird sie im vorliegenden Falle Vorgehen. Wenn Fürst Bismarck im Nachgeben gegen die Forderungen des PavsteS mitunter, zum Belreinden der W-lt, weiter ging, als inan für möglich hielt» io innp man aus der anderen Seite ancb die Ziele würdigen, denen er durch Eoncessio»en cn, de» Papst „aber zu tommeir hont. Es bat eine hohe politische Bedeutung, wenn das Erzviütlmi» Posen, riutiv Mitwirkung des PavucS, jetzt einen geistliche» Oberlurten erhält, der sich ans seine seelsorpcriicben Psti lnen beschränkt r»rd nicht seine Ausgabe darr» eiblickt, eine ganze P ooiuz zu entgermanlsiren, zu volonisiren und zur Losreisunig von Deutsch and vorzudereiten. Die Bismarck-Krisis ist eine« seligen Todes entschlafen. Sei es. daß der Uaiier Wilhelm ans die Vorichläge des Reichskanzler«, ihn zu entpreußc», mcht einging, sei es, daß Bismarck sich leibst eines Anderen besann und »ich- mehr ans seinen nripriingiiche» Forderungen bestand, genug, e« tritt keine dmchgrciseuvc, organische Umgestattung im preußischen Ministerinm ein. Vielleicht entlastet man den überladenen BiSmarck, indem er ans das eine oder andere der ini'eaebabten Spezialministw-Rcsiorls vcnicblet Viistlcicht kommt cs auch noch cur Wiede, lelebnng eines preußischen „Staatsrathv", der eine gewisse Eoutinnitäl der Grsctzgebuug verbürge» soll. Aber von dein Ausscheide» bald des Unltiigminisiek« v. Goßlcr, bald des Ministers des Firne, n, v. Ptittfamer. ist keine Rede mehr ; es giebt keinen leeren Platz im preußischen Ministerium und der Oberbürger meister FrantluitS, Rkigurl, wird erst wobt i» den ReichStagvivablcn beweisen müsien, daß er der Führer einer nambatten Parier des künst ge» Reichstages ist, wenn er Sitz und Stimme im preußischen Ministerium begegne» sollte. Tan» müßte er aber immer erst die sehr entschiedene Abneigung dcv Kaiiers selbst zu überwinden haben. lieber Fianireicb bat tick in den letzten Tage» ein Stnrzbach von ministeriellen Reden ergossen. Die Schleichen dazu erschloß die Einhüllung einer Statue Gambetlas m seiner Gcburtsstadt Lahor«. Nicht das Vaterland, sondern die Pietät einiger anhäng licher Freunde bat dein einst io geteierie» Volksmann diese Statue errichtet. Auch das ivar nicht so leicht. Die intimsten Fiennde des tobte» Gambctta mußten den Geldbeutel der anderen Revubli kaner mit einer Energie schröpfen, die in Nickt« der Zähigkeit un serer deutschen weibliche» WahltbätigkeilS-Hnänen im Bearbeiten ihrer Bekannten >ür milde Zwecke nachstanv. nur nur die »ölhigcn Geldmittel tnr ein Teukmal des einst allmächligen Volkvlribunen zusammeiizubetlcln. Bei der Enthüllung des Denkmal« selbst aber felillen Viele, die einst oemütbig an de» Wimpern des „Diktatators" gehangen und die ihm ihre ganze Cariiöre verdanken. Die Gam- d ttastatue in Lahor« iit daher mehr ein Denkmal menschlicher Undnnlbaikcit. Seltsamerweise aber winen die meisten Mitglieder der Regierung bei der Enthüllung anwesend und der Minister präsident Fe,r» hielt sogar die Geväcbtnistrede, obwohl er, früher der Genosse, i» den letzten Fahren der erbittertste Gegner Gam- bctta's gewesen ivar. Den lebenden Gambetta, der ihn erdrücken zu wollen schien, bekämpfte Ferrn, der Schatten des todlen Gam- bctta ist ihm aber änderst w>ll7o»»»cn und er verwertliet ihn für leine politischen Geschälte bestens, ivie ein Kaufmann eine» wieder M de gewordenen Artikel. Dagegen wäre vom deutschen Stand- vunkt n>ckit Vac> Mindeste cinzuwende». Ueberichwänglichkeiten ii» Rühmen Ganibelta v wird Fcdermann bei solchem Anlaß beg»eislich sinocn. Oliiie Gambetta's slannnende Worte wäre der Krieg nach En ' Demokratie begreife, daß sie einen friedlichen und heilsamen Ein fluß in Europa auSiiben könne, welches an Gleich,lewickilsmangei leide. Uni leine Rolle auszusüllen, müise Frankreich em svlge- richiigeS Vorgehen beobachten. Wen» wir eine bessere Stellung ,n Europa erlangt haben, so verdanken wir dies dem Umstande, daß uns das Parlam nt wiederholte Be "eise seines Vertrauens giebt. Daraus gehe hervor, daß die Regierung Autorität besitze, wenn sie zum Auslände spricht. Die Regierung bars keinerlei Dunkel über ihre Absichten walte» lasten. Man wisse in Europa, mit wem wir sind und inil wen, wir nicht sind." Fm Munde e»ne« Franzoien bedeutet, geschichtlicher Erfahrung zufolge, die Klage über Mängel im Gleichgewicht Enrooas stets Vas Verlangen nach Oberherrschaft Frankreichs über Europa. So ost Frankreich dem angcblick niangelndcn Gleichgewicht adheiten wollte, entzündete cs die blutigsten Kriege. Hält Fe,r» die Zeit kür gekommen, den Frankfurter Frieden zu zerreißen und mit gewasinct-r Hano Elsaß- Lothringen dem Körper der Germania zu entreißen? Er wage cs! Er wird zeitig genug die Sckärse des deutschen Schwerts empsin- den. Und wenn er drobt: „Europa wisse, mit wem Frankreich sei und wem nicht", so wird er bald genug crsahren. wie vereinsamt die Republik, und baß dcrvon Deutschland geführte Friedciisdund stark genug ist. daS in ohnmächtiger Wuth knirschende Frankreich zum Ruhehaltcn zu zwingen. «ettefteTtlearammk der „Dresdner Packir." vom 17. Apr l. Berlin. Der Kaiser hatte Nachmittags eine längere K.nfc renz mit BiSmarck. Das Best den der Kaiserin Kat sich e heblick gebessert, iininerhin muß dieselbe aber noch einige Zeit das Zimmer hüten. Montag findet infolge einer Anregung der Kaiserin im Kriegs nnnisterinm ein hygienischer Kongreß statt, welchem Generalarzt Dr. Roth-DreSden beiwohnen wird. Es handelt sich um die Berwer- thung von den Ergebnisten der HtsgieneauSstellnug für die Armee. — In einer zweistündigen Unterredung, welche B smarck mit dem Kronprinzen am Ostersonnabend wurde eine Verständigung dahin erzielt, daß fick der K onprinz bereit erklärte, den Borsitz in den neu zu organilireiikeii StaaiSratl, zu übernehmen. Dem Kronprinzen den Vorsitz im Staatsmiiiisterium zu gewähre», war unausführbar, da die vo» der Verfassung w» gesthnebene Verantwortlichkeit der SlaatSminikter nicht auf ein Mitglied der königlichen Familie über tragbar ist. — Der formelle Rücktritt LiSmarcks von der Leitung der preußischen Geschäfte ist demnächst zu erwarten. Das Ministe rium wird im klebrigen in dem bisherigen Bestände durchaus be stehen bleiben. BrcSla u. Die „Schlesische VolkszeitnnH" berichtigt die über die Resignation des Grasen von Ledochowskl gebrachte Meldung dahin, daß die Resignation zwar eiiigcreicht, vom Papste jedoch nickt angenommen sei. Pari s. Das Theater z» TaraScon brannte nack der gestrigen Vorstellung nieder, als Ursache bezeichnet man Gasaiis>'trömung. An« Berlin wirk nachträglich bekannt, daß der amerikanische Erge- >a»tlc SargenI vor Ueberseiidung des bekannten Berichts, betreffend die VerbelSeuifiihe von lamerikanischem Schweinefleisch nack Was hington eine Rote an den Staatssekretär des Auswärtigen, Grase» Hatz'elv richtete, worin er erklärte, daß die Vereinigten S>«skk» im Hinblick ans ihren reichen Auskaiischhaiidcl mit Denisästaiid im Falle, daß da« ans anbei en. als GclunrheilSriicksiä'lcn cni prungcne Verbot in Kraft treten solle, gezwungen sein würden, küustig die betreffenden Iniportarsikel anderswo her als an« Deutschland zu beziehen. Der Minister Frelingbiwse» stellte Sargent ankeim, de» Grafen von Hatzfeld davon in Kenntniß z» setzen, daß die amerikanisch Regie rung den in der Rote dargelegtc» Standpunkt nicht tbcile. Es be durfte ziemlich langet Zeit, ehe Sargen! dieser Anweisung entsprach, was erst ans definitive Ordre geschah. Grat Hatzfeld erwiederte, eS sei ihm angenehm, einen quasi sorinellcn Widerruf zu erbalten, ob gleich er schon von Washington auS darüber insormirl worden sei. — Der Prinz und die Prinzessin Wickel», haben das Marmor- palais bei Potsdam bezogen, wo die P-inzeisin den Eintritt eines g ücklichen Ereignisses erwartet. — Der „Reid,sanzeiget" und die „ Nortd. AUg. Ztg." bringen die Rede Migne s aus den: national- liberale» Parlenag» ein Beweis dafür, daß inan derselben große Bedeutung beilegt. K o n sta n t i n op el. Die Hackt „Mcamare" mit dem öster reichischen K>'o»prin c»paar lies beule Morgen in Begleitung der Hachse» „P,zerr«»" und „Taurus" bei prächtigem Wetter in den Bosporus ein. DaS Kroiiprin cnvaar wurde an der Mündung der Meerenge von mehreren tausend Personen aller Nationitälcn, inSbe- s nlderc Ocficrrelchcr, Ungarn und Belgiern an Bord der antS Glänzendste beflaggte Llovdschiffe stürmisch begrüßt. Die Hack- Mtramarc landete unter Begleitung der genannten Schiffe 10'4 Uhr vor Dolnnibagd'che, woselbst der Grvßwcsir und der Minister des Auswärtigen das Kronprinzenpaar ehrfurchtsvoll hegrüßien. Sofort daraus erfolgte in Hofgalawagc» die Fahrt nach dem DildizkioSk. Alle im .Hasen geankerten srcnidcn Schiffe waren beflaggt. London. Der Staatssekretär des Fnncrn, Hareourt, hielt in Derb» eine Rede: Was die Frage wegen einer Ainrepion angebc, so habe England nicht das Recht, Egnvtcn zu annektire», da dort auch noch andere Mächte Rechte hättcir. Eine dauernde Verwal tung Egnvtcns durch England ivürde zu unanSsicsctzten Verwicke lungen mit den übrigen Mächten führen und die Erhaltung erner Armee in Etznpten nolhwcndig machen, deren Kosten die eg,wüsche Regierung nickt tragen könne. Kairo. Der König der Sklavenjäger, Zebehr Pascha, erhielt beute Nachmittag nachstehendes Telegramm de« General Gorbon: „Fch habe Sie zum Kenetal-Gynverneur-Adsnnklcn des ^ Sudan ernannt. Machen Sie mir von ihrer Ankunft in Berber cnirch seine rastlose Tliatigkeit die Fortsetzung des Kriege« Mitthcilung: wenn es möglich ist, werde ich zwei Dampfer schicke», . bat er. »ach unbefangener Würdigung, seinem Vaterland weiche Sie mit zwei andern gegenwärtig in Berber befindlich-'» mit eiserner Schairzbeklettung zum Schnee der an Bord befindlichen Truppen versehen wollen. Nehmen sie auck möglichst viele Leute vom Stamme der Galnieen und liefern Sie häufiger kleinere Ge fechte, ohne sich jedoch größeten Gelabrcn ansziischcn." Diese De pesche wird hier als unverständlich angesehen, weil der Stamm der Galnieen sich gegenwärtig im Anisiande befindet und aus de>>De pesche nicht hervorgeht, ob die Nlchtgcnclnnigung der Ernennung dcS Sklavenzüchters Zebeln zum Gouverneur seitens der englischen Regierung dem General Gordon bekamst war. Kairo. Zebebr Pascka hat die ihn von Gordon übersandte Ernennung zum Gouverncuradinnkien des Sudans abgelebtst. dem Falle von Rietz zu Ende gewesen; dadurch, daß Gambetta noch und trotz der Gefangennahme der ganze» französischen Feld armce durch ' - beim,tte . . .. „ ... weit mehr geschadet ats genützt. Doch gleichviel — wes», die «Franzosen darin einen beiondeien Ruhmestitel finden, so isi da« ihie Sacke. Wir Deutschen »inhtcn cs auch anerkennen, daß in LalwrS sowohl Ferrn al« de, KriegSminiiler Campenon der nalic- liegeiwe» Versucbnng widerstanden, auch nur mit einem Worte aut eine V-" leltung >ür die „Verstümmelung" des von Gambetta so heiß geliebten »zrankrcichs anzuspielen. Leider hat d.ese ver nünftige Auslassung bei den sranzösisdien Ministern nicht lange angelialten. Sie dauerte nickt länger, als der Schnellzug Zeit ge braucht, »in von Labor« „ach dem trnsselberühmtcn Perrgueux zu dampscn. Hier hielt bei einem Turnerbanket der Minister Fern, Die Berliner B örse nahm einen schwachen Verlauf. Du Rückgang,der Parise, Börse bat verstimmt. Auch die im Verhältnis! z» de» erfolgten Anmcleunge» geringe Znihestnng ans tintische Ta balsatiicn tvinke znni AissgangSpnnkt von Baiiiebeilrebungen geniacbl. Tiiik'stbe Tabatsatiien wurden matter. Spekulative Banken stark -ckwaukcud. Srcdilaklien »nd Dislentcaescütchasl gingen zmÄst. Tenl'che Banken belebt und höher: Kassabanke» rneist ickwäch-.r. Ei'enbabne» weilig angeregi rurd vorwiegend nachgebend. Nur G tthardbabn zogen an. Oesteneichische Prioritälen waren obne Lebe», Bergrverke sclrr rußig, Fndustrie» vielfach dnrd' Abgaben ge drückt. Deni'che FeiidS still, Russen belebt, aber schwacher. Tie Breslauer Wal eisenbäiidlcr erhöhten iltsolge vermehrter Nachfrage de» Grundpreis um ö» Prozem. Die Wal;c>>enwerte Bötzinens b> 'chlosscn die Bildung eines Kartellverbautcö eveniuell die Errichlnna eines CentralverkanfsbürauS, ein kenn tiver Beschluß soll aber er'! in einer temnächstigen Kenteren; gesaßl werden. jsrnnkiur» a. >7. ilpiil. vrcvi, e7l'z. Liaaüwiikm 207^». Louida.rcu SOer Loote —. tellcir. Ctldcrrente —. Parner-eme —. kÄaltzier 2»6 ... Oestkrr. <So!drrme —. 4'^c. Uiw. ^o'.drnue . Her A.'Micn —. ?Ocr Nusien —. 2. Ortcmanleidc —. y.'ciltzsit'unf.or. ^oldaiileibe —. -'r. ^r>eir1anle,ke —. Unasr. Papterrrme —. TtScenr? 67.0 : ^olttiorr'l'Lün . MaiNstcr—. ?rci'. 'kincn, 17. Apiii. Kredit 3-'2.W. LtNiitSd. Lomdaidcu N2.ü0. Nvrd'.vc'tb. Mar!n.'leuUnq. ^icUr . ?>csk. 2'ar,o. 17. AprÜ. 'Crt,l..b.» 9,'ertte 7K». Anleihe l07.^'7. Jkf.lieucr Ekaarsbakm L6üM. ^omdarden HI7.Ö0. do. 2>ru>rttüten —. Lguvter 611t. Oeiterr. Goldrem? — Lv.inler 61-'». O tomanen 680 ^rsr. Vondon. 17. Rpril. t§oniols I^ikr Nusfcn S2..'»1. Lvmbardcn 12,71. Tilrken 9.60. 4 „ fnndirtc Älmfrikankr . 4"e Ungarische Goldrcnte 7«»..'7. Lest. Golvr. . Pr. Som. . Suez Acttcn 86.7d. Eguvter 6^.6«». ^csr. Lttomanen 681. Tabakactieu d7o. Nach Suez n. Spanier anfkcrvrdcntl. Nachfrage. Lokales und sächsisches. — Ar» MilNvech Morgen 2 Uhr traf So. Mas. der König mit dem Eilzng in Schandau ein, um aus Rei»l>ardSdorfcr Revier der Anerwildjaad obzuliegen. Den Hut mit einem Taimen we g geschmückt traf Se. Mas. gegen 7 Uhr wieder aus dem Bahnhöfe Sckrandaii ei» und frühstückte hier in rcscrvirleni Zimmer. Nack halbstündigem Arisenibalt fuhr Ec. Majestät wieder nach Dresden. — Se. König!. Hob. Prinz Georg erschien nach seiner Erkrankung vorgenern wieder zum crilen Male in der Lommandaninr des Königs. Sachs. Aunee-CoipS. um seine Pflichten als coinman- dirender General wieder autzunehinen. — In dem Befinden Fkrer Majestät der K 8 nigi n ist noch nicht die erwartete Besserung einactrcten. Die hohe Frau leidet an einer bettigen Grippe und tta-lem Katarrh. Obwohl Bulletins nicht auSgegebc» werden, weiß man dock, daß das Fieber 63" übersteigt. Zu Beocnkeu giebt jedoch der Krankheitszustand der hochverehrten Landesmutter feinen Anlaß, vielmehr steht bei dem ersehnte» Eintritt warmer Witterung eine rasclieBesserung zu erwarten. — Prinz ErnflGünther von Schleswig-Holstein wird auch das nächste Semester aut der Universität Leipzig stndiren »nd zu diesem Behufs Ende dieser Woche, von Potsdam tommcnd, daselbst eintreffen. — Der LorpS-Arzt des 12. Armcc-Corvs, vr. Roth, isi auch diesmal zur Tlieiliiahme an dem Ehirurgen-Kongrcß nach Berlin cominandlrt worden. — Als ordentlicher Professor der Geschichte in der philosophi schen Fatnltät wurde Pros. vr. Maure nbrecher in Bonn an die Universität Leipzig berufen. — Ter Rektor des Gmnnasiums in Zittau, Prof. vr. Schnelle, wurde zum Rektor der Fürsten- und Landesschulc in Grimma ernannt. — Kirchsckullehrcr Vretschneider in Zschocken erhielt das Vcrdiensikrenz. — Der Prediger und Direkter am Ehrlrch schen Gestüt Herr D a in m a n n ist wegen nberkeniiucnen Aller« und Kränklichlcit um seine Emerilirnng cingekommen. — Tic Gebäude der Prinz Georg'scken Besitzung in Hoster- witz sind jetzt einer nmsasieiidcn Renevation iinterzegc» worden. Prinzessin Bia!bilde wird einen Thcil de,' von ihrer ver storbenen Mutter innegehabten Näninc benutzen. Die Uebeisicdliing der prinzlichen Familie ist »»nmcl'r auf den 2. nächsten Me»als festgesetzt. — Zu dem jetzigen AXljährigen FubcUcsie der Universität Edin burgh entsandte die Leipziger Universität ihre» Pro', vr. viril, und girr. Victor LaruS als Devntilten. Er überbnirgt eine lateinische Glückwnnlchadrcsie unserer Hockschlilc. Pros. vr. Emus wirkte früher in Orloit und Edinburgh. — Der Preis, den der 'Architekt Ai>rcd H a u s cn i ld für seinen prima loeo aekrönien Entwurl i» der Koirkurreirz betreffs der Be bauung der Mnscnmsinsel in Berlin gewonnen hat, hcsträgl äiM M.. ebenso koch sind die nächsten Konkurrciizentsvurse bedacht. Unter den Dresdner Architelten zeigt lick infolge die'cs Siegs eine ge- hobene Stimmung: sic lioffcn, daß ancb in Sachsen lünstig bei großen Staatc-bautcn öffentliche Konkurrcnze» ansgeschricbcir weiden, bei denen sie dann siegreich bestehen. — Herr Pckizeidrrelter Schwank weilte am Mittwoch in Lhbin zur Aneiwiwiagd. — Daß die Telep h o n - 2lnlagc n, deren Dresden nun be reits gegen dreihundert bat, u» Geschäftsverkehr sich a!S eine wahre Woh Ihai erweisen, um unendl ck viele Geichäftsaiifragcn, Lcstcllnngcil und AuSkünste aus daS Schnellste zu erledigen, dies haben bereits alle Teleph.'ninhaber 'eit der kurzen Frist beö BcstebenS des Fcrn- sprcch-Fnstitnts in Ersahrung gekracht. Deshalb sollte sich aber, auch jeder TelepbonTlnbaber beslcüngcn, im Interesse aller mit ihm telephonisch Verbundene» nur Lcme an das Sprechrehr zu lassen, die das Hören und Spreche» gut versiehe». ES ist für einen richtigen Sprecher und -Hörer ebenso wie für das Amt eine wahre Qual, wenn man fick mit so einem Unfähigen unterhalte» muß, der trotz aller Deutlichkeit bei», Hinsprcchcn nie etwas versteht und dann beim Antworten durch Ucberhgstnng, Nuscheln oder- schleckte Accen- tuirnng so undeutlich spricht, daß der Hörer wie auf Kohlen steht und aus Verzweiflung zuletzt nianchnial grob werden muß. Befleißige sich daher Jedermann beim Tclephongebranch möglichster Ruhe, Deu'lrchleil und der Iiincballuug der Borschrislen und Regeln, welche die Kaiserliche Verwaltung vorgeschncben bat. ES bedingt dies erst den wabren segensreichen Nutzen dcö Fernsprechers. — Eine gewählte Geiellschalt batte sich aus private Einladung hin am Mittwoch Abend inr Hotel Stadt Rom cingcsrindcn. um einem Vorträge des Magnetiseurs Pros. Leo Hot lichter über de» „LebcnSmagncliSniuü dcizuwohncn. Unter den ca. 80 Zubörcm waren außer einer Anzahl distinguirter Damen u. N. die Herren Generallt. v. Larlowitz, Oberhoimarickiall v. Könneritz, Gras Luckner. Oder» v. NüNiz-Trzcivski, Landgesichtsdircklor v. Weber. Hosrath Ackermann. Offizieie, Acrzte und Beamte zu bemerken Herr Hof richtei:.halte bei diesem Unternehmen vor Allem den Zweck im Auge, den ..bisher in seinen Wirkungen viellach undekannten und verkam,« tcn Ledensinagnet.onius wissenschaftlich zu begründen und an prak tischen Erveriincnlcn zu deinonfllircn". Fn einem auösükrlichetr uud ktiva- rrinüdcilvcn Erpöss ging der Vortragende zunächst aus di«
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