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Dresdner Nachrichten : 10.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-10
- Monat1884-07
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 10.07.1884
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S dspkäett-ß ^ eOl.l.LQIUIVI ^ » LOebol'!»<!tLUnxk>-vurer»u A - 25 l<t II. A I-tvmätt.lli'M.'llc, l'r.zs.-n. M Steller kllr Limmor-Volinrullon und 8tyl-)l«kltel, ^U88tv11unx von A1»8lvr-Liuimvrn «infacbvn unä roickon Vonros klolrv I'rnirvrstrLsso, k»rtori-v nnst «nsto lltarro. I 4li08c1lü148- ! ojp^nc^I'H.rilias. I.nxor von lianiit-i».« »».«»«'kltt'Iu rn, >, 0"«'' " ! «Iikvlkionlll-u o«l. olo. 5>N0' »t»I»tttt: 1 oi»1» j u. ttttvlio»' tün 1-l»»»<ln1» tNt,tI»uH. Kx1»M>nsorttirni>t.'on n 2vücr -V»t un<l oxrlel. !'»»NC»p: Voktorr ii s,'u1y nnü vorllixr-ilclu) Xrlroit. U 1l. L 1)108^011-!^.. H.»UI»i8tl.I880 2!. >! in allen OrÜ880ll, von D»-«ltl ä 3. 4, 5. «i sl!>, »I-,. A unck iHoIrai,' 4M, 6, 7, 8ßr- sll>., ki-cluai ^ A 6, 8, 8'/» 3lli., Xiamiu«;»»-» 12.15 slic., .N«rr<»» is i 8' e slic. 080. l-kilMLON. 8Cl,Io88-8U:i88,z 21. Wti rriitl» i« M« Nici-lagcn in>- ic» licisGedciijlc» MUliiiiW. klvudeitt«» in LLrmrtM w»a MlMNlirtoll v. Ssssv. lü-aixl. Ileklisk.. L1wis.rkt. Nk. 192. 2S. ZahrMg. Auslstgt: 40.000 Lrpl. Aussichten für den 10. Juli: Mäßiger Südostwind, ziemlich heiter, trocken, Gewitterregen nicht ausgeschlossen, warm. Dresde»», 1884. Tormerstüg, 19. Auli. LeranNo-rlttcher «edakleur Iftr Pvlttischt- vi. tlmtl vtirey t» Irriden Es fehlt wenig, so siebt Frankreich uuiniitcll'ar vor cimm .Kriege mit China. Drei Tage Bedenkzeit Hai der französische Gesandte in Peking, Paienotre, der Negentin des „Reiche» der Mitte", der verwittwctcn Kaiserin, dem auswärtigen Amte (Tstmg li Namen) und der chinesischen Kricgepartci überhaupt gewährt, um ausreichende Sühne für den lleberscill bciLangson zu bieten. Sonst greift Frankreich zu Gewaltinaftrcgeln und schasst sich krast Selbsthilfe Äenugthuung. Die Enttäuschung und Entrüstung der Franzosen über diese unerwartete Wendung ist grosi. Statt Tonlin als einen völlig gesicherten und höchst werllwollen Kolonialbesitz cinzuhcimsen, uiüssen sie sich unter Umständen dieses Eigcnthrnn erst noch mit den Waffen von den Chinesen erstreiten. Für die übrigen Staaten Europas bat der unoermuthet anSgcbrochcnc Konslikt außer den unberechenbaren Störungen ihres Verkehrs und Handels mit China hauvtsächlick das Interesse, aus dem Beispiel mit Frankreich zu ersabren, wie weit sich daS himmlische Reich im sei ne» Lite» durch abgeschlossene Verträge überhaupt für gebunden erachtete Freilich, so unverantwortlich kopflos und leichtfertig wie die Franzosen wird keine andere europäische Macht ihre Beziehungen mit China ordnen. Der von dem französischen Marineoffizier Fournicr mit einem guten Bekannten, dem in chinesischen Diensten stehende» Deutschen, Detcring, vereinbarte Vertrag von Tientsin läsrt sich eher mit einem Romane, als mit crnsthastcn diplomatischen Verhandlungen vergleichen. Rur in Folge einer Fntrigue fand dieser wundersame Vertrag die Zustimmung des Vicckönigö Li Hung-Tschang. Die Genehmigung deö chinein'chen auswärtigen Amtes lelbst einzuholen, fanden die Franzosen für überflüssig. In dem auswärtigen Amte aber dominirt die Krieg-Wartet, das allen Europäein feindselige Altchinefenthui». und dieses griff hurtig eine undeutliche Worlfassung des so fragwürdigen Vertrages betreffs der Räumung der Grcnzfcstungen aus, um seinem Zorn über die Dcmütliignng China« Lust zu machen. Der Uebcnall französischer Truppen bei Langson ist durchaus nicht ohne Vorgang in der chinesischen Geschichte. Als 1859 Engländer und Franzosen in demselben Tientsin auch einen Vertrag mit China abgeschlossen hatten und ihre Gesandten krast diefeS Vertrages zu weiteren Verhandlungen an der Mündung des Pci-Ho-Ltromes erschienen, wurden sie von chinesischen Kanonenschüssen empfangen. Ein Tlieil der Gesandtschaft wurde verrätderischerweise überfallen und in Gefangenschaft geschleppt, wo die Mehrzahl der Unglücklichen nach mählichen Torturen ihren Tod fand. Da, aus unternahmen Franzosen und Engländer den gemeinsamen Racheseldzug von lbM. der mit Zerstörung und Plünderung des kaiirriich.n Sommerpalastes endete und in dem Frieden von Peking schwere Tcmüthigung und Loser dem Reiche der Mitte au'erlegte. Ungewarnt durch solches Beispiel schloffen jetzt die Franzosen abermals einen zweideutwen Vertrag mit China ab. Fetzt bat nun zwar das auswärtige Amt in Peking die vorläufigen Abmachungen formell anerkannt, Frankreich besteht aber aus Entschädigung und will sich zur pünktlichen Ausführung der Vertrags-Bestimmungen etlicher Faustpfänder bemächtigen. Binnen wenigen Tage» muh sich zeigen, ob das Säbclgcrassel der Franzosen ernst gemeint ist. Eine Niederlage der chinesischen Kricgspartei. der übcrvfiifigen Ober- nickndarinen, liegt im Interesse aller europäischen mit dem großen ostasiatischen Reiche Handelsverbindungen unterhaltender Nationen. Die Londoner Konferenz bezüglich Egyptens vciläust durchaus nicht nach dem Herzen ihres Vaters Gladstone. Wie zu erwarten, sträuben stch alle Staaten, deren Angehörige Gläubiger Egypten« sind, dagegen, dieselben zu Gunsten der englischen Gläubiger rupfen zu taffen. Frankreich, daS i» cgrvtischen Wctthvapicrcn bedeutende Summen angelegt hat, führt den Reigen der Mißvergnügten. Es bat ein finanzielles Gegenprojekt ausgcarbcitct. Tic Regierungen Tcutschlands, Oesterreichs und Italiens lassen da in diesen Finanz slagen billig den Franzosen den Vortritt und halten sich im Ganzen rescrvirt. Rußland ift es nicht recht, daß die Konferenz lediglich die finanzielle Seite der egnptiscbcn Wirren beraibcn tolle-, es möchte auch die politische Seite behandelt sehe». Das hieße aber die ganze orientalische Frage an dein cgnptischen Zipfel aufrollen und dazu werden die übrigen Mächte augenblicklich nur geringe Neigung verspüren. Es ist ja denkbar, da» sich die Konferenz zu papiernen Beschlüssen, etwa wegen der Neutratisirung des Suez kanals. herbciläßt, aber was bat dieselbe für eine» praktischen Werth, so lange England in Aden und Peru» Wasfenplätze besitzt, von denen auö cs jede Minute die „neutrale" Wasserstraße des Suez kanals sperren kann'/ Die sriedenSbedürstige Welt wird zufrieden fein, wenn die Konferenz bezüglich der politischen Stcllnng^Egyp- tcnü alles vorläufig in der Schwebe läßt und lediglich die Finanz srage halbwegs so ordnet, daß nicht die englischen Gläubiger Egnv- tcns aus dein Leder der uichtcnglischen gar zu breite Riemen schneiden. Zur definitiven Entscheidung ist die politische Neugestal tung Egyptens noch nicht reif. Vielleicht Hilst der siegreich vor dringende Mahdi nach. Einstweilen erscheint aber auch ein leid liches Finanzarrangcnient durch die Konferenz »och kcincSivcgS ge sichert. DaS britifche Parlament, dem Gladstone die Vorlegung der Äonfcrenzbcsailüsie versprochen bat, diängt auf seine Vertagung und ist kaum zuscnnmenzuhaltcn. DaS Oberhaus hat soeben die vom Unterhaus« beschlossene Erweiterung des Stimmrechts abgc- lchnt. So entschlüpfen dem lieben Gladstone olle Erfolge auS den Händen. Die Scnatswahlen in Belgien haben dem klerikalen Ministerium Malou die begehrte Mehrheit gebracht, die cs nöthig hat, um seine «ltramontanc Politik in beiden Häusern dnrchzusetzen. Der belgische Senat, der bisher eine liberale Mehrheit von 2 Stimmen halte, konnte sich der hocbgehcnden klerikalen Stnrmfluth nicht entziehen. Zwar Brüssel wählte wiederum liberal, aber Antwerpen und viele andere Wahlkreise schwenkten inü papistifchc Lager ab. Man wird also in Belgien die Ultramontancn ungestört an der Arbeit sehen. An diesem Umschwünge tragen die Fehler der bisher am Ruder befindlichen Liberalen die größte Schuld selbst. DaS gestürzte Ministerium Fröre Orban und Bara schaltete im Lande nicht wie eine lediglich das Volkswohl ins Auge fastende Negierung, sondern wie mr selbstsüchtiges, schroffes Partciregiment. Es verichleudcrte dre LtaatSgclder zu Partcizwccken und tbcilte Gunst und Mißgunst lediglich nach Partcirttck,ächten aus. Die Durchführung des an sich trefflichen und durchaus löblichen Schulgesetzes, weiches den Unter richt aus dem harte» Fache der Kirche befreite, erfolgte einseitig; Gemeinden. in denen kaum ein Dutzend Familienväter weltlichen Unterricht für ihre Kinder verlangten, wurden zur Erbauung kost spieliger, sie mit Schulden belastender Schulpaläste angehaltcn >>.- s. w. ^Trotz dieser bandgieislichen Fel-ler und Ungerechtigkeiten, ist der Sturz kcS früheren Ministeriums ein baitcr Schlag für Belgien. T ic jejuge nlirnmontane Regien»! >, sich ans glcicligesiniste Melirhciten i»> Ccn.ch und Depniirtenkamnier stützcnv, wird der Weit zeigen, was die Herrichast der Römlinge hedcnüt. So populär wie jetzt war der König voir Schweden und Nor wegen noch niemals. Beide Königreiche wettciiern in Huldigungen, seitdem er seinen Frieden mit dein noiwegische» Volle gemach!. Er schied nicht von Chrisliania ohne begeisterte Kundgehnngen der Norweger und als er in Stockholm landete, empfing >!ni dankbarer Volkc-inbcl seiner Schweden. DaS Nachgebc» des Könige, erklärt sich leicht ans seiner Erkeunliiiß, daß e n sortgcietzteo Verweigern der Beschlüsse der VolkSvertictung den Ruf nach, Trennung der Union unwiderstehlich gemacht haben würde. Seine norwegische Krone stand ani dem Soiele. Er hätte zuletzt keine Rathgeber finden könne», die ilm deckten. TaS Häuslein von Burcaukraten, die bis zuletzt den Widerstand sortsctzen wollten, schmolz immer mehr zusammen. Zwar bat der König dmchgeietzt, daß die streitige Frage wegen des königlichen Veto bei Ver assung-,Veränderungen nicht gegen ihn entschieden, sondern nngclöst gelassen ivnrde, im klebrigen bewilligte er alle Forderungen der Land.'svertretnng. Von Radikalismus im deutschen Sinne, oder gar von Sozialdemo kratie zeigen diese Forderungen leine Spur. Die großen politischen Reformen, die Norwegens Volk verlangte, sind in allen Vertassuiigs- slaaten EnrcmaS längst durchgeführt. Wir begreifen cs kaum, daß die srühcre Regierung cs nicht zugestehen wollte, daß die Minister im Stortliing pei öntich zu erscheinen habe», um dort Rede »nd Antworl zu siebe». Als daher der neue Minister Svcrdrnp mit ieinen Kollegen im Storthing erschien, war dies ein so wichtiges Ercigniß, daß es mit schwungvollen Reden geseicit ivnrde. Auch eine mäßige Erweiterung des Wahlrechtes gab der König zu. Bis her war das Stimmrecht bei einer Bevölkerung von 2 Millionen Menschen in den Händen von nur etwa 10NM1 Wählern. Weitere Forderungen s>nd Eintührnng der Geschworenenge ichte und Neu organisation des Heeres ans Grundlage der allgemeinen Wehr pflicht. Fn alledem ist nichts Revolutionäres m erblichen. Neiikstk relettvammr'vtr „DrtSvrrer Nachr." vom 9. Juli. Bcrli n. Ter Kaiser ist Abends in der Mainau eingetrossen. — Unter Bezugnahme ans die von den Regierungen der Bnndessce- staaten betreffs der geiiiiidheitspolifeilichen Kantwle, der einen deutschen Hasen einlansendcn Seeschiffe erlassenen Vorschriften macht das Rcichslan.zleramt bekannt, das; die sranzösiichen Haie»- plaüe des Mittelmccres als choleraverdächlig anzuschensiiid. — Ter Kaiser erließ an den ständigen Sekretär der Akademie der Wisscnichaf- tcn, Geh. Rath Prof. Anwcrs, einen Erlaß, anläßlich des Ahichlnsses der wisscnschasllichcn Expeditionen zur Beobachtung des Benns- pornberganges vor der Sonne 1874 und 1882, worin cs beißt: Indem ich hierdurch Ihrem Verdienste um diesen Envlg, sowie dcr gcdicgcnen Mitwirkung Aller, welche zu solchem Gelingen bcige- twgen, meine Anerkennung zolle, verbinde ich damit gern meinen Tank sür die Hilfe und die Gastlichkeit, welche unsere wissenschaft lichen Expeditionen in reichen, Maße nickt nur von den in der Ferne lebenden Stamnicsgenoffen, sondern auch von vielen Angehörigen anderer Nationen erwiesen worden ist. Berlin. Ter Bimdesrath wählte heute den Geh. Rath Boediker zinn Benschenden, sowie die vier nichtständigen Mffgliedcr znr Rcichsvcrsichernng, letztere ans seiner Milte. Tann ivnrde der selbe ans unbestimmte Zeit vertagt. — Ter sächsische Bundesbcvvll- inächtigte v. Nvilch-Wallwitz tritt seinen Urlaub an n»d geht auf seine Besitzungen in Sachsen, der stellvertretende Vorsitzende des Bnndesraths, Minister v. Boettichcr, hat sich zur vielwöchentlichen Kur »ach Karlsbad begeben. - Tie Germania ließ dicier Tage die in der Germaniaervedition aiigcsammelten Petersbfennige überreichen und berichtet, daß der Papst, der angeblich an Bronchitis leiden solle, sehr wohl anssah und so rein und laut sprach wie selten. Bei anderen Audienzen habe der Papst den Kulturkampf cnvähnt und dabei geäußert, daß er nichts anderes verlange, als Freiheit sür die Kirche, sowie den Elcrns gemäß ihren Gründlichen hcranzubildcn, bei diesem Berlciiigcn müsse er beharren. Aber, habe Leo mit schmerzlich klagendem Tone hiiizugesugt: Gar kein Zugeständnis; will man uns machen, man will die Kirche in Sklaverei halten. Elberfeld. Tie Mitglieder des Unteriuchungsgerichts sind gestern Abend vom Niederwald zun'ickgekchrt. Ter geständige Anar chist heißt Nllpsch, er hat die Minen selbst gelegt und haben die OrtSausnahmen seine Aussagen vollständig bestätigt. H amburg. Ter Senat wies die zuständige Belividc in Knr- haven a», sür alle Schiffe aus dem Mittelmecr besonders Toulvu und Marseille, Quarantaine aiizuvrduc». In Gemäßheit dieser Vorschrift liegen bereits zwei Schiffe im Quarantaim-Hase» vor Anker. Wien. Die politische Korrespondenz ist ermächtigt, auf das Bestimmteste zu erklären, daß die von hiesigen Blättern der Narod- nisist» rcprodnzirten Berichte ausCcttiiije über divlomatischc Aktio nen. betreffend die »ivnteiieari»ischchcrzogvwinisclicn Grcnzverhält- nisse icdcr Begründung entbehren. Wie». Aus Magyarludas, Siebenbürgen, wurden zwei Cho- lercisälle gemeldet, von denen einer tödtlich verlief, der andere Er krankte befindet sich außer Gefahr. Amtlich wird koiistatirt, daß cs sich um die Cholera nostris handelt. Paris. Seit Dienstag Vormittag sind in Toulon 6, in Mar seille 4 Personen an der Cholera gestoroen, also beträchtlich weniger als Tags vorher. Dagegen ist in Aix ein neuer Choleraherd ent standen ; dort starben 3 Personen. Paris. Seit gestern Abend bis heute Vormittag 10 Uhr kamen in Marseille 6, in Toulon 9 Choleratodtc vor. Geh. Rath Koch begab sich nach Marseille. Der „Tcinvö" plaidirt sür Auffchnb des .Nationalfcstes und wird daraus geschlossen, daß innerhalb des Mi nisteriums darüber Meinungsverschiedenheiten bestehen. Tie medi zinische Akademie legte gegen die Abhaltung des National'cstes in Paris Verwahrung cm. Brüssel. TaS Ergebniß der Wahlen zum Senat, nach welchem die katholische Partei bis jetzt eine Majorität von 17 Stimmen bat. hat große Erregung hcrvorgeruscn. Mcns'clicn- ninffcn durchzogen singend und schreiend die Ltiascii. die Bürgcr- gardc und die Gendarmcne hielten die Ordnung ansrccht. In Gent wurden Kundgehnngen durch die Bürgeigardc nnteldlückt. Die religiösen Zwecken dienenden Gebäude worden l ewacht, denn die Erregung der Bevölkerung nahm gegen lO'a- llbr AbcndS zu, cs fanden einige Zusammen!ottiingc» statt, einige Veiliastniigen wurden vorgenonimen. Eine Weiterverbreit»»» der Kmidgchnngcn wurde durch die von der Polizei ergriffenen Maßregeln veiliindcrt. Con stanz. Die Nachricht von einem hier voigcfomiiicnen CboleratodeSsalle und mehrere.. Cholelacrkraiikniigcii ist gänzlich un begründet. DaS Gerücht ist dadurch hcivorgeiud» worden, daß im henachbarten schweizerischen Kreuzungen ein 2jührigcS Kind infolge von Arcchnilir starb. Die ärztliche Untersuchung hat diesen Sach verhalt ergeben Tic B erliner B n r s c seine in Anschluß an ^auswärtige mattere Noliriiiigen niedriger ein. Tie günstigen Ernieberiii.ke werden durch die Elwleranachrichlen paratysilt. Spekulative Baute» eriiihren wieder nennenswertbe Rückgänge. Kassavmile» gleichfalls schwächer. In den spekulativen deiilschcn Bahnatiicn real,iinen sich gute Umsätze bei wcuig niedrigeren Kurien. Kuisawectlie schwach. Berlin-Dresdner niedriger, fremde Bahnen mein nicht unerheblich niedriger, österreichische Prioritäten geschäitslos, Bergiverle und In dustrien rescrvirt, deutsche Fonds still, sremde Banken nicht ganz behauptet. Krankl»»! a. VI., 0. Ju!i. Lrcdil Ni',. LtalUSvmm . Lomli.icdc» 122'/». S')cr Loole —. eclt. Sttdcrrcilte —. Vstvicrieut-' —. (N.iliFicr .... Ocltcrr. Goldrcnle —. 4v/„ Ilnff. ÜwldrcillL Nujici'. —. 8ucr Nüssen 2. Oriciltciirlcilic —. Ncursic Uilffur. AuldaillcNic —. 2. Orieiiiniilelhe —. Unnar. Puvicrr.Tiüconto !'.)/.7.'/. E Muer 5» tAottliurdl'.Russen—. Lelsau^lel. 2§1en, N. Jul,. ilrcdii :!')/.:!<» Ct.'.ilic.i'Ml —. 2uilllizNüeu Nordwsru. —. Miilknulcu —. Uiiff.—. TMil-Ael. —. Fest. 9. Juli. «Schlus;.) Nc : .6.22. 2:»llell>e 106.l/2. Italiener M.oo. StaaiSbaszu 25. L'oiul'lNdctt ÜO',.'«». do. Priontäterl —. Eü'jpicr 2UZ. Oeü . Äoldreute —. Lnouicr -',7.'N. L toillullcu 5^1 Tabak-Actieu —. Iest. Hario. 9. Iitli. (W!ittaq5.s 9tcntc 7«'».22. '.'lnlcilic 110,17.1. Itnlicucr 92>». Lpauicu 57..^. CffUi'ter 2!t>,<»>. Ottoul-iucn Türkei» 7,7". Tire', ^muliaracn H'üi.su». Irli,rFuic»l Gcsrliäftoloc-. Stillinruuki besser in I-vlge gllusti,lerer <^cs»tr'd!,ei1ür>'il1,richten. ^orrtiott, Juli, (»amula l-^I'.cr N»»ssen ».'mnbardr>r 12,6«; Türken 7,68. 4".. Kl,r,5,-jl. — —. ^ > i»)otdr. 71.87. Lest, tüoldr. — Pr. (^vns. —. Luez 71.6>». ^-qunter .')8,o<). Ottomanen Lialrivalio:» leicht. l.»;;»U'ter besser vnrch die Hlifinnu»t ans Nunalimc einer franFirsischci» Ncduetion in Pc,nq auf die feindscliffc,: Borschiiiffc. Nmcriktincr srciffcnb. ilvubvu. 9. Juli. Iremk'cr 2L'eiHil uo.luucll uiivclaudc'.t. ausickulumetter schwache». Mel'l traqc. '.Naib. Hafer '/^ 2l>. l.iedriqer. Gerste stetig. L'öcklcr: sch'.vül, Lokales und Sächsisches. — Vom schönsten Wetter begünstigt, jagte am Dienstag Se. Mai. der König im Reinhardtsdorier lZühirnsteiiii stievier. Tie Jagd beute ergab an edlem Wild >c einen Bie>zehner, Achter, Sechier und zwei Böcke, wovon Ce. Majestät den Vierzehner und die beiden Böcke erlegte. Nachiiiiitags erfolgte die Rückkehr der hoben IagR gesellschast nach Schandau, woselbst der König in der Billa Luisisana Ülbsteigcanarticr nahm. — Ter Berginspcltor Bcrgamtsralh Lucius in Freiberg er hielt daS Ritterkreuz I. Klaiie des AlbrechtSordenS und di« Obcr- iöestcr Ludwig Lomlcr in Rendiritz und Wilhelm Ko »iler in Zwenkau das Ritterkreuz 2. Klaffe des Verdienstordens. — Ter Kominissar bei der vottcriedircltion Fincmzasscssor I)r. Beinhard Fiickicr erhielt Titel und Rang eines Finanzialbcs. — Im tgl. F-jiiaiizmiiiisteriiim sind gleichzeitig zwei der höchsten technischen Beamten des Eisenbahnwesens crtranlt : die Geb. Finanz räche R a eh e l und stk v w o t n ». Letzterer Hai die stärkenden Bäder von Gastein amgesucht. — Ter Ehrengmchtshos istr Rechtsanwälte in Leipzig bat in seiner Sitzung vom 2. d. M. unter Vorsitz des Reichsgerichts Präsidenten Tr. Sinnon gegen den Rechtsanwalt Tr. Herz ans Mcniicheim wegen Vertretung des Wucherers Salomo» Kaufmann auf einen Verweis erkannt. -- Se. Ercell. Herr Staatsminister v. N osti tz-W alkm i tz besuchte am vörgcsteigen Nachmittag die Bczirksanstalt Saaihauscit bei Polschavvel, in welcher gegenwärlig 12ö Erwachieue und sitz Kinder llntergebracht sind, lind sprach sieh über die Einrichtung, so wie über die in der Anstalt herrschende nillslerhaste Ordnung und Reinlichkeit höchst anerkennend ans. — Ani die tclegravhiichc Begrüßiingsdepeicbe. welche die Tres dencr Innungen nach dem zu Ehren des Herrn Geh. Hoirath Acker mann civgehalteiien entsendet halten, langte ,, Fürsten, gerichtet an den Lbiiianu des Innnngsälkeitenvereiiis. Ober ! mcisler Zchäier hier, Per Post an. Taiielbe lautet: Barzin 7. Iuü.I c-B. ..Ew. Wolilgeboren danke ich verbindlich iür Ihre 'renndliehe Be- ! grüßmig im Namen der Innungen und hasse, daß das Benrancn. mit welchem Sic in die Zukunft blicken, gerechtfertigt werden wird." v. Bismarck. — Tic vom hiesigen G c >vcrb evcrein für die Zeit vom lü. September bis 20. October dieses Jahres projeltirlc Aus stellung sür tzandwerkstcchiilk nimmt bereits die Tbäligkcit des eingesetzten Komitees lebhaft in Anspruch. Es ist sicher eine glückliche Idce, die wichtige Feier des öOstibrigen Be stehens des Dresdner Gcwcrbcvcreins mit einer so gemeinnützigen, ja nothwcndigcn Unternehmung zu verbinden. Der aculsche Hand werker, durch den Ialirzcbntc lang cmdaucrndcn Nieocigang des Gewerbes gedrückt »nd enlmnthigt, sucht nur zu leicht die Ursache dieses Uebctstandcs allein in äußeren Verhältnissen und erwartet auch eine Besserung lediglich von außen, durch die Gesetzgebung, durch Gründung von Innungen mit erweiterten Befugnissen, durch Schutzzölle u. dcrgl. I» dicier Holinnng verhalten sich aber viele linscrcr Klcingewctblrcibenden außerordentlich zurückhaltend gegen die jetzt ganz »nahweishar gebotene Umgestaltung und Vcrvall- kommiiimg der Arbeitsmethode», gegen neuartige, rcrbessctlc Werk zeuge, gegen Einftiliniiig von Maschinen und Kleinmotoren. Noch größer ist die Zahl Derjenige», dcncn eS an der erwünsclilen Gelegenheit fehlt, Neuerungen ans ihrem Gebiete ans eigener An schauung kennen zu lernen und Werkzeuge und Maschinen vae dcr Anschastmig von berufener Seite ans ihre Bewährung geprüft zu sehen. DicS soll nun die Ausstellung sür HlmdirelkSkcchnft, deren Protektorat Se. Majestät der König Albert in Anerkennung des gemeinnützigen Zweckes deiselben gnädigst über nommen bat, vermitteln! Als Lokal sieben zunächst Re sehr geeig neten Räume der Garlcnbaiigciellichast „Flora" zur Veisügiing, k-.e durch weitere Baulichkeiten nach der Elbseile zu velgiößert werden. Der parkäbnlichc Garten des Prinz-Max-Palais, tee mit dem der Flora i» Verbindung gesetzt werde» wird, sowie die »ach der Lilra- Allcc gelegenen Räume des Parte! re und der ersten Etage gcnanntcn Palais sind von dem hohen Protektor dem Eomilst überlassen wor den. Die Ausstellung wird vier Hauptgrnppen »miauen: l. Wcik- zeuge, Apparate, Insiiu»ie»te, sowie Maschinen tili Hand- und Fußhetrieb, desgl. N>aschi»cu sür Betrieb durch Molore, ivelckie nicht in regelmäßiger Tbätiglcit gezeigt werden sollen; 2. Ardeits- inaschincn sür das Kleingewerbe, welche durch Eicmentarkraft be trieben und in regelmäßiger Tbütigkeit gezeigt iverdeil solle»; 3. Motoren bis zu einer efseklive» Lelstii»gsst>!ngkeit von 3 Pftrde- krättcn »nd Triebwcikc (Transmiistonens; 4. Hilftmittel zur 2lns- bildnng der Handiverksteclnii, (technische Lileiattit ». tziumeldungen vom I>>- und Anstand nimmt entgegen das Bureau der AussleNuiig für Handwcrkstcchnik zu Dresden, Lilra-AUee 2i, Prinz-V!az> ! Palais. Nkit dem 20. d. M. länst die Amilcldciilii ab. — Auch in diesem Jahre hat die Mildtliäligkeu der Bewohner i Dresdens den Gemcinuillzigen Verein in den Stand gesetzt, nihil ! weniger denn 359 schmechtiche Kinder tinhemitteliet Ettern in die I F e r ic n-K o I o n i e n zu entsenden. 188Knabcn und 171 Mädchcir j sollen dicker Welilstiat tbeiiliailig werden. Tie ärztliche Ilnlcl- snchang (Körpergeivickit, Bllistnieiinngen n. deegl.) dieser bestächt ! liehen Lchaar schwächlicher Kinder ärmerer Milbüiger eesolgt nächsteir ! Dienstag in der Turnhalle der 7. Bürgerschule aus der Amnwn- > ilraßc. Tort werden auch die Kolonien cu» Tag« vor dem 2!us- >cb dem ;n Ehren des Hemr Geh. Hnftath Acker Fackelstige am !. ds.2NV an Fürst Bismarck ngle gestern ein eigenhändiges Tankschrciben des
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