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Dresdner Nachrichten : 17.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-17
- Monat1884-07
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 17.07.1884
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Zart«. D«r Polizetkom. Mär Gallien. wrlLer die Hahnen vom Continrntalbotel bcnu'IerA-lporsen haben soll, wurde adgesetzi. weil er die nölliige Energie beim Tumult nicht gezeigt habe. London. Di» „Times" meiden, daß baS chinesische Auswärtige Amt die Kriegs- entichävigung an Frankreich sowie die Zurückziehung der Truppen von der Tonking» grenze abgelchnt habe. Port«. I«. Juli. iMlttuqo.i z>. N«ut» 78.87. »Ol. l«»7,:IS. r»« »«rdc»sc>7. gr-»z»sc» ociii. fsrftksi. L s » d « » , Ui. Juli. Uoulolo l»»,7t. I87:icr Rntfk« So,:>7. rürl,n 7.78. SiNlptcr dü,2l. Oliomaur, 18,77. Keil. tGilßn Tageölatt für Politik, NnLttöalkunll. HMättsverkekr. Sörsenömlkt. Mmdenlille. V.llM Lgl. 8Lebi>. u. krsuus. ttospKologfLpK llaakdaau, 8v«,tr. IS. ll»unov«r, Hamburg, Detprlx. 1 Lok'vr, ^asellvn, Hoummatr«», 'rourlstnutAnuIion, 6vl«l- u. iiürtnNnnvbvu, ttuiu». tlanck««, klalilrlemvn «te. « tc. empttofilt in grosser Fu8«itkl tlernlisr,! r, ^VjIsäruÜ'«rntr»88o 2. rnnüuluit civni .Vltnuiikt. ZlSri SI»-«ss r»«KIISt8 in illlen tirv88e», Von IZi'vII u.1, 4, ü. i! Air, «»'IivarL unck HI«I»atr 4^r, ti. 7, 8'/7 Llk., «rinn 0, 6, 8'.7 AK., tCuiuniKrern l2 1 ,!Klc, ^azxel- ^«»ppvn, dltuol»iui»»t«l e 8' e AK. ! 086. l.s!lMLNN, !-;oIlIo88-8siii88v 21. V»8 vsenänr» u. ^Virtliseliitfls-IZüeltvr, >jl visancr«»1'^drilL»t. I^exvr von 8»»pd-u.O»«iiel»ü«-l»ern, jl Veekbt-lbe/tntreo ote. oto. LpoemlitaL: Oopifkücd^r -jj 5k»litU » vüek«r füi'l^xlfKLnföruxuiixon su ^oäer kclursU nvä oxsc^. ?rinor/, - Vrslo- n kM. vr. MM'8 SodlLk-«. Keisv-Veekvll, Nr. 199. 29. Jahrgang. Anslagt: 40,000 Lrpl. Aussichten für den 17. Juli: Mäßiger Südwind, veränderliche Bewölkung. Gewitternergung. wann. Dresden, 1884. Donnerstag, 17. IM. VkraiilluoriUcher Rcdattkuc illr PvIttischkS ln. crmil vterep i» Tr-rdr» Es ist schon die richtige Höbe, wenn öffentlich wirkende Personen, die sich kein Blatt vor den Mund nelnncn. auss Aeußcrffe verlegt tinin, sobald ein Dritter von ihrem Verhalten nicht allenibaiben entzückt ist. Die Freiheit, die wuchtigsten, selbst die ungerechtesten 'Angriffe gegen die Behörden zu schleudern, niniult diese Gattung von Politikern als ihr unanscchtbarcs Bürgerrecht in Anspruch, aber als Monopol sür sich. Sie selbst gestehen Anderen daü Recht, sie zu kritisiren, durchaus nicht zu. Höchstens in Lob, Ancikcnnung, Bürgcrkroncn soll die Beurtheilnng ihres Tlmiis bestehen; ein Tadel ist balbe Gotteslästerung. Beisviele hiersür liegen aus den jüngsten Vorgängen in össentlichen Vertretungen nahe genug. An dieses zweierlei Maß gemahnt es, wenn Aberglaubens und der Unvernunft. von denen wir in den alten Pcstleschreibungen lesen, treten von Neuem auf, nur mit Mühe von der besseren Polizei unserer Tage einiger »laßen im Zaume ge halten: die Massenslucht, die Absperrungen, die zwecklosen Räuche rungen, die Feuer aus den Straßen, und cs scheint wenig zu schien, daß auch die Fabel von den Brunnenvergislungen wieder ihre Rolle rvielt wie bei deir ersten Epidemien in den dreißiger und vierziger Fahren. Damals konnte man die blinde Auslegung der erschreckten Massen noch entschuldige». Als die Eholcra zuerst unseren Wett- tbcil beilichte, kannte man wenig oder nichts von ihrer Natur, dem Umsange ihrer Verheerungen, der Art ihrer Velbreitung. Es war natürlich, daß sie alle Erinnerungen an die Pestilenzen der Vorzeit wacbrics und daß man in der vollkommenen Rathlosigkeit, in wel cher man sich besand, blindlings nach allen den abenteuerlichen Mitteln griss, welche seit den Zeiten des Mittelalters im Schwünge gewesen waren, sobald ein „großes Sterben" cintrat. Nicht mit Unrecht nanntc man die neue invifche Krankheit „ein Gespenst"; die Reoublikoner .xrankreichs cs l° rälhlelhastcr. ungrci,barer ihre Erscheinung war. UNI w lebhafter ,^ , x n. j ivilkte sie au, die Phantasie. Fa. ein großer Theil der Furcht höchst emrVndllch vern.crkcm, wenn der Minister eines sremde» .Staates sie cinffößte, bc uhte lediglich aus diesem ihrem unheimlichen, sich eine Meinung über Frankreich erlaubt, während sie selbst cs ^ anscheinend allcr menschlichen Berechnung spottenden Charakter. Die ga'-z in der Ordnung finden, einen anderen Staat zu beschimpfen.! Aerzte wiesen vergebens nach, daß andere, landläufige Krankheiten, Da Hot vor Kurzem der neue Minister des Auswärtigen in Belgien,! man kein Aushebens machte, mehr tapfer als die Cholera x. -- . . i zu folver» pflegten; diele Kraiitheitc» war man gewohnt. Moreau, der eurer Nachtuchrrde an einem Bananet zu einem wegen Nichts würde verkehrter sein, als durch optimistische Tarstel- leiiicr monarchischen und katholischen Gesinnungen bekannten Zungen dem Publikum die Sorge um die drohende Gciahr ersparen Franzosen, Telair, den Wunsch geäußert: die Franzosen möchlc» zu wollen. Wohl aber ist es gerechtfertigt, daß Europa weit besser als je zuvor gerüstet ist, den Kamps mit der Seuche ausznnchmen. das gute Beispiel Belgiens befolgen und zu den wahren sozialen Prinzipien zurückkehren. Es ist klar, daß der Minister meinte: Frankreich würde durch Wiederherstellung der Monarchie sich wesentlich verbessern. Ei» solcher Wunsch ist »ach allen Seiten hin unverbindlich; er enthält weder Ralbschläge, noch Handlungen, die eine Einmischung in die inneren Verhältnisse eines anderen Staates bedeuten, er gehört in die Klaffe der „frommen" Wünsche. FH» auezusprecdc», lag am Ende kein zwingender Grund vor. aber, wcimschon ausgesprochen, ist er alles Andere, aber keine seindicligc Handlung. WaS macht aber die Empfindlichkeit der Republikaner daraus ? Ihr Hauptblatt fordert; Frankreich solle sofort dem belgischen Gesandten in Paris seine Pässe zuschickeu. Ta hat maus. Wegen einer, vielleicht überflüssigen Bemerkung eines fremden Ministers giebts keine andere Sühne, als sofortigen Abbruch der diplomalischc» Beziehungen. Nach diesem Maßstabe könne» die und höher. Lcsterrcichische Bahnen beliebt und höher, auch Gott- hardbahu gewann auf Franksurtcr Käufe 2 Proz. Bergwerke meist etwas matter iniolgc Nichierhöhung des Grundpreises seitens der vberschlesifchen Walzwerk jionvenlivu. Industrien belebt und höher. gr»»Nur> a. M„ Juli, »rrdti 2ÜS>/«. kia<n»l>»l,n . Uomdaidei, «Ser Loolt —. Ocll. SUbirreute —. V<n»rreente —, Lalltier VS6. Oeta-rr. («oidreixe —. <»/« Un„. Owidrenie —. <7er Muiien —. »0tr Rulle» S. Lrieulanlcike —. Neuelie Ungar, woldanleiiie —. v. Orienranlevie —. Un«»r. Papier,.—. Dtsconto IS7. iLgiipier«c>r». Lolldardb. —. Rußen—. Ltiä. Wie», Ui. 2„>,. itrcda Mi.xv. SiaaiSdap» —. Lombarden — Nvrdwlid. -. Mari,Wien—. Uug.Boldr. —. TabaUArl.-. EchwaLer. Pari«, ui. Juli. iSchlulu- Reine 70.7b. Lnleihe W7.rd. Jioiiener oa.25. klaolddoßu Wu.uu. Lomdorbcn :!07,b0. da. Priariiiiien —. Lgppler »02. Oell. Loidrenle —. Spanier d7,ib. Onomauen LS7. Lada!.Act,e» —. geß. London. iS. I,ni. Weizen tcß, rulug, Mehl tröge, Anderes rußig, unrec- ändert. Weiter: regnerisch. Irr Allerdings besitzt die Heilkunde auch heute kein Spezifikum, welches die bereits eingetretciie Erkrankung sicher wieder hebt; ein außer ordentlicher Fortschritt ist aber insoweit gemacht worden, als die Ursachen und die fördernden Umstände der Vcibrcitung der Epide mie aufgeklärt sind. Man hat, wenn auch längst noch nicht alle Faktoren des kompiizirten Phänomens, doch bereits Thatsachen teü- gestellt. aus denen mit Sicherbeit zu schließen ist, daß menschliche Sorgfalt und Umsicht die Verbreitung der Kranlheit einzuschränken und selbst ganz zu verhindern im Stande sind. Man darf be haupten, daß dis Cholera in Toulon nach einigen Fällen erloschen iväle, wenn man sie dort, anstatt sic zu vertutchcn, sosort richtig behandelt, d. h. Fsolirung und Vernichtung des Keims versucht hätte. Das ist nun srcilich unwiederbringlich velabfäumt; durch die Masscnslucht der Tontoncr Einwohner sind die Cholerakeime vermuthlich weithin verstreut worben, und man muß daraus geiaßt sein, daß sie dato hier bald dort ausgehen und neue Herde bilden werde». Feden solchen Herd sosort cinziidämmen, wird die Auf gabe der Sanitätsbehörde» sein, und diese Ausgabe ist, wie gesagt, eine unschwer zu lotende, namentlich bann, wenn das Publikum Franzosen nicht das Mindeste dagegen einwcnde», wenn wegen der eine untchwer zu lotende, namentlich dann, weim das Publikum Beichimvsuim der d-utichei, lßalme in Varls ein deiitiches Armee- durch veritandlges Verhalten, Rclnlichtelt. Mäßigkeit. Wachtamlc-it ^,'cmmpmng der v.iiltcnci, .zaimc i» gsa>>s ein deul>ches Ll mec- „nd Kaltblüligteit den Organen der Gesundheitspflege in die Hände CorpS anS Metz sich des nahcgelegenen sranzösischen Gebietes bemächtigt, bis die Schuldigen ermittelt und bestraft, eine greifbare Sühne geboten und gegen Wiederkehr derartigen Unfuges hinreichende Sich^heit geleistet wird. Die dürftigen Entschuldigungen, welche Herr »Zerr» in Paris auf der dortigen deutsche» Botschaft stammelt, die Erklärungen, welche der französiiche Botschafter in Berlin, v. Eourcel, auf unserem auswärtigen Amte abgiebt, sind drnchaus nicht als eine genügende Sühne veS Schimpfes zu betrachten. Es hatte schon lange Uninnth in Deutschland erregt, daß bei den früheren Nationalfesten die Fmmortellenkränze vor der Statue der Stadt Slraßburg aus dem Eintrachtsplatze >i»Icr provocirenden Rufen niedergelegt wurden. Diesmal geschah dies in solcher Masse, daß die coloffale Statue aus den Kränzen nur noch mit der Nasenspitze hcrausragir. Auch der Unfug, der bei der Wsihnnchts- leichcerung Elsaß-Lothringischer Kinder alljährlich getrieben wird, bat diesseits der Vogesen stets böses Blut gemacht. Alle Empfindungen aber unlcrdrückten wir Deutsche, weil wir so anständig sind, patriotischen Schmer; gerade bei den von uns Besiegten z» ehre». Laßt doch die Franzosen, sagten wir unseren lebhafteren Landsleuten, machen — drücken wir ein Auge zu. wenn sie weiter Nichts thun — nur zu beleidigenden Handlungen sollen sie nicht fortschrcite»! Das ist nun aber bei der Feier des BastillcnsturmcS geschehe». An Beschönigungen fchltS natürlich nicht. Angeblich soll ein „Prussic»" „Nieder mit Frankreich!" gerufen und die Tricolore aiigespnckt haben. DaS fragliche Subjekt, so heißt es, Hube sich vor der Wuth der Menge in das Marine-Ministerium geslüchict. Mau kann dreist einen Preis daraus auSsctzcn, daß sich kein Deutscher in Paris zu solch einer hirnverbrann ten Handlung habe hinreißen lassen. Fst sie vorgekommcn. so war eS ein von den Franzosen angestelltes Subjekt, damit sic einen Vorwand erhielten. Deutschland zu beschimpfen. Die Pariser bilden sich ein. daß, weil ihnen die Beleidigung des Königs von Spanien in, vorigen Jahre voll ausging, sie nun dem Banner Deutschlands Schmach anthim dürfen. Darin haben sic sich aber entschieden ge täuscht. Exemplarische Bestrafung der Frevler ist die allererste Forderung. Was da — Gassenjungen und provoziieude Agenten! Auch vor den schmutzigen Fäusten dieser Leute soll das deutsche Banner geschützt bleiben. Mehr als in anderen Ländern wirkt in Frankreich der Wahnsinn ansteckend und wenn nicht mit aller Energie den Franzosen der Standpunkt klar gemacht wird, haben wir »och gar ivnndcrliche Heldenthaten zu erwarten. Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß in dieser stofsarmen Fahrers manche wertbct „ es wäre verfehlt gewesen, sich und dem Publikum jene große Gefahr zu verheimlichen, so betrübend die Thatiachc auch sein mag. Aber Alles, was zur Acunruhigung der Bevölkerung dient, ist von Ucbcl. Fn dieser Richtung hin enthält die „Weserzeitung" nachstehenden durchaus zutreffenden Artikel: „Daß die Cholerafurcht ein weit schlimmeres Hebel ist als die Cholera selbst, erkennt mau deutlich an den Vorgänge», welche sich in Südsrantreich und an den Grenze» Italiens und Spaniens abspielen. Ohne die Seuche besser mache» zu wollen, als sie ist, muß man doch sagen, daß der Schrecken, den sie am Rande des Mittelländischen Meeres verbreitet hat, außer arbeitet. Tenn zwei wichtige Punkte scheinen durch die Beobach tung seslgeilcllt: der Cbolerakeim. der Koch'sche Bacillus, wandert nicht durch die Cnst, und ec entwickelt sich nicht, wenn er nicht einen iln» günstige» Boden antrifft. Der Ansteckung kann dahcr volgcbeugt weiden, und die Mittel der Vorbeugung sind verbält- nißmäslig einfach. Man hat eS mit einem schädlichen mikroskopi schen Organismus zu thun, weicher vor heiße» Tämpscn und Karbolsäure weicht und welcher in trockener Umgebung nach wenigen Tagen von selbst abstirbt". c7s iou Nlchl unerwapnl meiven, oa» in oicicr nonarinen ncszeit. die der Pariser Pobelexzeß soeben jäh nnterbrochen hat, >che Zeitung die Cbolcragefahr als eine Art Lückenbüßer ver- tbct hat. Verschweigen konnte keine Zeitung den Gegenstand; Ncurstc Telegramme der.,TresV»er Nachr."vom 16. Juli. Bc > i, n. Ter Kaffer i iciitetc geslcrn beim Empfang in Gaslci» an de» Statthalter Grafen Than Hohenstein folgende Worte: Fch irene mich. Sie wieder ;n iehen, ist Kaiser Franz Fvieph wohlani. ich habe gehört, daher inPola gewesen ist und dem Flvttemnaiiöoer heigewohnt hat. Ec inus; von der Hitze dort diel gelitten haben. Fch srenc mich schon, ihn recht bald umauuen zu können. — Das innigsperichicdeiihciten zwilchen Admimlitätsches Eaprivi zum Ausbruch gekommen seien, welche sich aus die neue Kolonialpotilik des Fürsten Bismarck beziehen, zu welcher Eaprivi eine oppositionelle Stellung angenommen habe. Dieser Nachricht ist derselbe Werth^liciznmcsscn. wie der hingst aut- getanchten Meldung, wonach die Stellung des Kriegsmiiiiners be denklich erschüttert sei. — Eme abermalige deutsch - österreichisch- schweizerische Fnstradiriiiigskviffereiiz ist beantragt worden, welche wahrscheinlich ün August in München vder Funsbmcl statlsnidcl. Leipzig. Die Generalversammlung der Leipziger Fenerpcr- sicherunasaiistalt genehmigte die Direktionc-auträge und letzle die Dividende pro 188184 auf (M Mk pro Aktie lest. Laut Beschluß werden nunmehr von der Spczial-Reierve für Dipidendeil-Amhessc- rnng tW,«M Mk. zur 3. Einzahlung von 20 Pro;, am das Attien- Kapltak verwandt und dagegen die Einzahlnngsverhiiidlichkeil der Aktionäre um den gleichen Betrag herahacinindert. Würzburg. Gestern erf der Rechtsanwalt Dr. Weiß ans Erkrankung der Großhirnrinde. Paris. Tie kvnservaiiven Journale, welche hoffen dadurch der Negierung internationale Schwierigkeiten zu bereiten, stellen de» Jahncnexccß in düsteren Farben dar und tadeln energisch die Atten täter, während die aesanimte republikanische Presse die Ansicht ous- spricht, daß lediglich der Direktor des Hotels. der die deutsche» Föhnen ausgehängt habe, Schuld an dem Vorfälle trage, den sie ubrigeiEdurchaus billigen. Sie beharren sodann dabei, den an geblichen Deutschen in den Bordergrund zu schiebe», der die „Pa- lrioien" Izum Vorgehen gegen das Hotel ansgereizt habe Der „TempS" stellt diesen Zwochcnfall als thatsächlich e»r'ieien dar: er versichert, das Individuum habe am Fuße der Statue „Vivo In kr»88v! ü h»8 In Pr.'meo!" geschricn und die Tricolore bespuckt. Der „Figaro" ist bisher daS einzige Pariser Blatt, das anständig genug ist, um zu gestehen, die Geschichte sei erlogen, Wahrheit sei, daß ein Franzose den Demonstrirenden znaeriffen habe: Hier die sranzvsifche Fahne anszupslanzen ist kein Verdienst. Tlml das in Straßburg! Ter Umstand, daß gar keine Polizei bei der Manifesta tion anwesend war, erklärt sich dadurch, daß die Negierung stets bei diese» den Frankfurter Frieden verhöhnenden Maniseslationen die Polizei scm hält, um dadurch der offiziellen Verantwortlichkeit zu entgehe». Berliner Börse. Der Pariser Voriall bleibt unbeachtet, von der egvptischcn Konferenz wird eine glückliche Lösung erwartet oß sich in einem hiesigen Hotel öreslau. Die Sektion ergab eine allem Pcrhältniß zu ihrer Furchtbarkeit, wie mir sie aus sünszig- Tie Dcndciiz war dementsprechend fest, die Spekulalion aber hielt fahriger Erfahrung kennen, steht. Die südcuropäischen Bevölkern»- sich rcservirt. Banken wtt. Bon Kassaiverlhen zogen Leipziger neu gcberdcn sich nicht anders, als ob die orientalische Pest ihre»!Diskonto an. Denliche Bahnen mii Ausnahme von Ostpreußen Einzug gehalten habe; alle Symptom« der Fnssunüslosigkeit, des und Marienbur-er ieji. abcr mtüt ftill. Nordhaujen Ersurler bclebt Lokales und Sächsische-. 7- Am Montag Abend fand au! dem Liebtmassike II. KK, M a f e st ü len, der Kgl. Villa in Strehlen Soiree statt, wobei die hohen Henschaslen mit der Frau Herzogin von Genua und den geladenen Gästen bis in die ipäle Nachtflnnde sich in dem prächtig erleuchteten Parke aushielten und in höchst animirter Stimmung befanden. Tie hohe Gastin unseres Königshauses, Frau Herzogin vo» Genua, halte am Nachmittag des genannten Tages im hiesigen Rcsidcnzschlosse mehrere Damen in besonderer Privat-Audien; em pfangen, unter denen sich Frau Gräfin von Fabrice und Iran Bömcr- Sandrini, die ehemalige Ge'angslchrcrin der Herzogin, befanden. — Nächsten Sonnabend Abend schon bezieht sich Se. Maß der K ö ir i g zum Schützenfest nach Leipzig, während Ihre Mai. die König in mit Ihrer Kgl. Hvh. der Frau Herzogin von Genua am Sonntag stich Nachfolgen. Am Sonntag Abend bereits kehren die 'Allerhöchsten Herrschaften wieder uach hier zurück. — S. K. Hob. derPrin; Georg trat gestern früh von Hosterwitz aus mit den Prinzessinnen Mathilde und Marie Joseph«, sowie den Prinzen Johann Georg und Max die bereits erwähnte längere Erholungsreise an. Prcnz Albert bleibt während deren Dauer bei seiner Königl. Frau Tante in Pillnitz. Die hohen Rei fenden gedachten sich zunächst über Frankfurt nach Heidelberg und Straßburg zu begeben. In Straßburg schließt sich der dort studi- rende Prinz Friedrich August den Semen zur Fortsetzung der Tour nach der Schwei; und Siginarinaen a». In der Begleitung der prinzlichcn Familie befinden sich Frau Oberhosincisterin v. Zedlitz und der 'Adjutant Rittmeister v. Earlowitz. — D-r freiwillige Rücktritt des -Herrn Bürgcrmcister Or. R ügcr von seinem Amte kann nicht verfehlen, hcrcchtigies Aufsehen zu machen. Die Amtsdaucr des bisherigen Herrn Bürger meisters ist noch nicht abgelnusen; aus 6 Jahre gewählt, hätte sich Herr Dr. Rüger etwa in Jahresfrist einer Ncuwahl zu unterziehen gehabt, die. wenn sie ihn im Amte bestätigte, ihn aus Lebenszeit an das Rathhans gefesselt hätte. Bei seinen! Ilebertritt in den städtischen aus dem Staatsdienste hatte sich der geh. Justicrath Dr. Rüger seiner Zeit den Wiedereintritt in den Staatsdienst Vor behalten. Ob er von diesem Vorbehalte Gebrauch macht — zunächst sind alle Stellen im Justizministerium besetzt — dürste den Inhalt der Unterredung gebildet balun, die er an, vorgestrigen Vormittage mit Sr. Exc. dem Herrn Justizministei Dr. v. Abcken hatte. Hcir Bürgermeiiter Dr. Rüger hatte am Dienstag Abend noch in ge wohnter Weise an der Plenarsitzung des Stadtratbs theilgenommcn ; dann entfernte er sich. Hieraus verlas Herr OberbürgeiMeister Dr. Stübcl ein Schreiben Dr. Rüger's, worin dieser seine Amls- ! iiicdcrlcguiig dem Stadtrathe anceigte. Das Erstaunen seiner bis herigen Kollegen war außerordentlich ; denn wenngleich Herr Dr.Rüger früher wiederholt gesprächsweise eine derartige Absicht zu erkennen gegeben batte, war man doch geneigt, sie aus eine Aeußerung des Un- mutbü zunickzusühren über die weit über das Ziel lnnausfchicßende herbe Bclntheilrmg seiner amtlichen Wirksamkeit, die der so hart Getadelte als ungerechtfertigten Tadel aniah. Der Rath enthielt sich, wie cs anfangs nabclag, Herrn Dr. Rligcr zu ersuchen, das Schreiben cmückzunebmc». nachdem der Herr r.beibi>>gci»iclster Dr. Stübcl mitgethcilt batte: Dr. Rüger's Entschluß siche nnabänder- lich fest ; derselbe babe ihm dies bei Uebeneichung feines Ent- lasiungsgestichs auss Bestimmteste erklärt. Ma» mag über die Rio- tivc des Rücktritts des Herrn Dr. Rüger denken wie inan will, in der jetzigen Lage inehrcrer der wichtigsten städtischen Fragen be deutet leui Rücktritt eine höchst unlichiomc Verzögerung. Ilisprüng- Uch Jurist hatte sich Dr. Rüger verhältnißmäßig rasch in die städtifche Veiwaltiilig bineingealbeitet. Die Reform der städtischen Steuern hatte er, nach langen Mühen, nun soweit gefördert, daß ein Abschluß dieser notbwendigci, Angelegenheit vor der Tbür zu stehen schien. Wer immerhin sein Nachfolger sei — er wird sich wieder von vorn mit diese» Finanz- und Stcncrfragen zu be schäftigen habe». Der Eifer, die Gcwissenhasrigkeit und die über ^ allen Zweifel erhabene llncigenniitzigkelt des aus dem Amte gc- ! schiedencn hohen Beamten sind von der Bürgerschaft immer an- erkannt worden; ein Streber war Dr.Rüger jedenfalls nicht. Alan wild es ihm menschlich nicht verdenken können, wen» er auf die vielfachen Anfechtungen, die seiner amtlichen Wirksamkeit begegnete», mit seiner Amtsniederlegung antwortet. Seine persönlichen Ver hältnisse legen ihm die Nothwcndigteit nicht auf, sür redliche, un eigennützige Bemühungen um das Beste der Stadt 'Anscindungcn, Acrgcr aller Art und Undank dahinnehmen zu müssen. Denn wenn Herr Dr Rüger auch nicht dem Staatsdienst scineKrästc wieder widmen sollte, so schützen ihn seine ganzen Verhältnisse vor Entbehrungen. — Man ist sehr gespannt ans die Eröffnung des Testa ments des so unerwartet dahiiMschiedenen hochverdienten'Abg. Oeh m i ch c n - Choren. Der Verstorbene hintcrlätzt weder Kinder, noch sonstige nahe Erben; seine Gattin mar ihm wenige Monate im Tode vomngegangen. 'Ans srnhcren Miktheilunge» weiß man. daß Herr Oelnmchen einigen ihm nahestehenden politischen Freunden beträchtliche Legate ausgesetzt hat. Ebenso, daß er den HauPtslannn feines beträchtlichen Vermögens für mitdc Stiftungen und gemein nützige Zwecke bestimmte. Große Summen sollen darnach ausgesetzt sei» als Stipendien für talentvolle arme Jünglinge, die ihnen den Bestich von Universitäten. Poltitcchnikcn und anderen Hochschulen nnd Bildiingsaiistaltcn aller Art ermöglichen sollen. Uriprüngtich halte Herr Oebmichen sein prächtiges Rittergut zu einem Achte für ältere Junggesellen bestimmt: er hat aber diele 'Absicht ans die Vor stellung eines konservativen Abgeordneten cuttgcgebev Zinn Testa mentsvollstrecker ist die Stadt Döbeln ernonnt. Diese, wie die Um gegend Döbclns. sollen ebenfalls besonders mit Legaten für ihre acwieiiinnßigen Anstalten und milde Stiftungen, Kirchen nnd Schulen bedacht sei». — Betreffs der Vcrurthcilung der 'Angriffe, welche die Aerzte des Stadtkrankcnhaiiscs. namciitlich der Kgl. Leibarzt. Geb. Med.« j Rath Dr. Fiedler, erdulden mußten, herrscht iin Pnbikmn n»r eine Stimme. Gestern Vormittag erschien min in der Wohnung >d«s «on einer Eihollingsreijk jnrückgckchrten Geb. Mcd.-RalhS Dr.
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