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Dresdner Nachrichten : 30.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840730
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840730
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-30
- Monat1884-07
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 30.07.1884
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u lsi.-Drt-dm. LTA-W« «onilw»» dt» 12 «in. 2» Neustadt: «r. »lolterg 3 nur anWoche»ta«M>Ol« » Uln. R,«in. Dir »!»«>"»' Petzt. ,eile (ca. 8 «IldeuIIb Psa. Unter «in- aelan», Zette 20 P,g «t»e «arantie für da« »txdftUYitge Uricheine» der Sn- jerat, wird nicht »«irden, «»«wir. itp» Inlerttvtt^Aullrii«« araen Prl- numerandpiodlung durch «trtcsunilkcn «brr Volirt»tn>I>lnn» 8 Silben ld Mg. Juteratr t>» Montag oder »ach Nell» tagen «IeUI»rtIe Ptx. Jnlerate ncdm.» an: «nnonreii.ttttreaur von Haalenstei» u. ivogler, Rud, Mvslr, Dame », So-, Jnvalidrndanl, Ä. MÜNer-Ktörtip, »!. Kieb-Magdcdura, 2, Bant'Hatir. 2». Arndl-rtrrltiNV., Et'tner-Hattldnrg, PIstmi-TepUp. Kür Ültilkgad« ringet. Manuscript« " kein, Aerl'in I'chlri, Tagevkatt für Politik, MrlMilll. HesMiMkehr. MenSkülit. KmdMile. ! VKLKVttLL 1883 x.zrünü.t.,, 5pk^e« eo>_l_LQiuivi j LVödoriiotrunxs-LursLU 25 ll. I7r«w3»»tiail»!. Prof.—Lola-a. ! 2rrlc«I-8b<lv.k.l)LarsQa.llorron. ! Die eolitv I»r. St. > Ooiginsl - kii)f-mLl>l.vibw3svjiv s sovis sämmtliolio sollt«» omptiskll j Ose. 86k!«88-81r« sso. 21. ^ Nö1I«rr, j ß L§1. Lllods. uüä L§1. krsusü. LokMtoxraxk, ff! R Dreselen, 2 s: LeruNnr»», Ssestravso ki«. 10. ii üs Dai»»d»>e, L.v1i»T»zx. j! ä«r vr»!>S».r 6»m!Uii»->Z^»ei«, r»nro4ooitt 2«eiu>u»r«e ». Sticke io l 4 t »i>l»e>i-?orm»t Stilele 13 I'l., 12 Stüulc l-cl. oioz^tor 1 3l. 73 I'l » l/UUINKlUIIU6p, >2 LUtvIc tn-a. u», PO 2 »l !s irnbküdrNcds iUnstrirt« krau>ii!0>n vsrck.» »iixS8vd.il »»cd »nr- 8 ! vilri. lrLneo..r.»i«t>. ii ük. Otttline, Vrsktcksn, ö 8opki«u«1r. k u. IVtldärakkervtr. 2N>. rrm k«»tp1»1r. j W-NSl. Nsisskut „Knoellrb-utt sw-p s ». klobkot stysfmSNN, L. MU Nr. 212. A. ZahrMS. Auslage: 40M0 Sr-l. Aussichten) für den 30. Juli: Schwacher Westwind, veränderliche Bewölk., trocken, Gewitterregen nicht ausgeschlossen, etwas wärmer. Dresden, 1884. Mittwoch, 3V. Juki. M iie A«Nte Auguß «O Scvlemöer werden Monnements aus die „Dresdner Nachrichteil" in der Ex- vedrtron. Marienslratze Nr. I». zu 1 Mark 70 Mi., für aus wärts der den Kaiserlichen Postanstalteil im deutschen Reichsgebiet zu I Mark Kt Mg., in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie zu t Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlags angenonnncn. Polttischks. Deö Ocftcren bereits liat der Pariser „Figaro" seine deutsch freundliche Gesinnung documcntirt, wobei er in der Regel von dem „Gaulois" unterstützt wurde. Auch fetzt wieder bringt er einen beachtenswertsten Artikel unter der Ueberschrift: „Unsere Freunde die Engländer, unsere Feinde die Deutschen", welchem der Gedanke zu Grunde liegt, daß Frankreich sich mit Deutschland verbinden müsse, um seinen eigentlichen Feind, England, mir Erfolg bekämpfen zu können. „Die Deutschen", so stecht es in den, Artikel, „sind unsere Feinde, die Engländer unsere Freunde, das siebt jetzt bei vielen Leuten fest. Ich wage zu bestaunte», daß diese sich irren. Die Engländer sind für uns weit unversöhnlichere und gefährlichere Feinde als die Deutsche». Die Letzteren staben uns unerbittlich und ohne Mitleid bekämpft. Aber das war nun einmal der Krieg, sie haben uns offen bekämpft. Sic staben uns besiegt, wie wir sie selbst 1806 besiegt batten. Die Ersteren dagegen, die wir in der Krim gerettet und mit denen wir zusammen nach Ehina gegangen waren, haben unseren Besiegern Beifall gezollt, sobald sie unS am Boden liegen sahen. Und seit dieser Zeit staben wir überall, wo wir versuchten, uns wieder zu erbeben, nur ihre gehässige Eifcrmcht im Hinterhalte gefunden, die immer bereit war, die Anderen gegen „ns zu Hetzen, damN wir noch einmal, und tiefer stürzen. Deutsch land hat zwar im Jahre 1875 die Absicht gestabt, noch einmal Frankreich mit Krieg zu überziehen, um es gänzlich »iederzuwerfen. Dieser Anschlag ist damals von» Kaiser von Rußland vereitelt worden und seitdem war die Stellung Deutschlands TFrankreich gegenüber ganz correct, während England, der „Freund und Bundes genosse" Frankreichs, keine Gelegenheit vorübergehen ließ, um diesem Lande Schwierigkeiten zu bereiten. Ins Wasser also mit der englischen Freundschaft, heißt cs weiter, suchen wir eine andere. Wohlan, aber welche? Rußland ist fern-, Oesterreich weiß nicht, waü cs will; Italien schmollt. Es bleibt Deutschland! Ja wohl, Deutschland! Waö man auch dagegen einzuwenden hat» so ver kündige ich cs laut: Heute ist die Allianz mit Deutschland derjenigen Englands hundertmal vorzuzicsten. lieberall mißtraut nian uns, hegt man unsertwegen Besorgnisse und sagt man sich, eine große Nation, wie die unserige, dürfe sich nicht zu unfruchtbarer Trauer verdammen. Ein Ausweg bleibt uns aber offen, aus dem wir, außer der Eifersucht Englands, keinem Uebelwollen begegnen und nicht Gefahr laufen, irgend eine der europäischen Eombinationen vor den Kopf zu stoßen. Europa harrt bange, daß wir ihn endlich betreten und wird seine Angst nicht abschüttcln, bis wir ihm diesen Beweis der Klugheit und des Bergesscns gegeben haben. ES will mir einem Worte, daß mir die Regungen unseres Stolzes und die Bitterkeit unseres Schmerzes überwinden, uns Deutschland nähern und von einer solchen logischen, »othwendigen Allianz die Sicherheit verlangen, die cs allein weitreichenden Plänen verleihen kann. Fragt man nun aber, welche Ausnahme eine französische Allianz in Deutschland finden könnte, so bin ich freilich nicht be rufen, hierauf zu antworten, und gestehe, daß ich cs nicht weiß. Nur so viel ist sicher, daß günstige Snmptome in der Lust liegen: die Unterstützung, welche aus der Konferenz den französischen Vor schlägen geliehen wird; daS schnelle Vergessen des jüngsten Vorfalls vorm Hotel Continental ; der Besuch des Ur. Koch in Toulon. Andererseits genügt eS. die Gesammtlagc Europas ins Auge zu fasten, den Ereignissen aus den Grund zu gehen, um zu dem Schlüsse zu gelangen. daß Frankreich und Deutschland genau dieselben In teressen staben. Auch das junge Reich bedarf deö Friedens. damit seine Einrichtungen festen Fuß fassen können: es bedarf der Sicher heit an seinen Grenzen, um ohne Besorgmß darüber hinwegzu- blicken. Für die sozialen und politischen Ideen des Fürsten Bis marck ist die materielle Ruhe erforderlich, wenn sie zur Reife ge langen sollen. Vielleicht hätte iin Jahre 1875 dieses doppelte Ziel durch einen zweiten Krieg erreicht werden können, welcher mit der unerbittlichen Zermalmung des Feindes geendet hätte. Heute stehen wir aut einem anderen Punkte und man weiß es in Deutschland. Man weiß auch, daß aller Haß sich endlich abstumpst und alle Walmgebilde endlich zerfliegen. Noch bester weiß man, daß das Einvernehmen zwischen beiden Ländern, für das eine wie das andere, eine neue Aera der Größe und des Gedeihens, für die Menschheit ein Pfand des Fortschritts wäre. Wünschen wir es daher für Frankreich, für Deutschland, für Europa, für die ganze Welt herbei!" Man würde übereilt handeln, wenn man diesen Aussührungen des „Figaro" eine allzugroße Bedeutung bcimessen wollte, zumal der selbe gerade bei den maßgebenden republikanischen Parteien ohne wesentlichen Einfluß ist. Entschieden wird der Artikel nickt ver fehlen, in der französischen Presse grobes Aussehen zu erregen, eS tragt sich nur, welche Aufnahme die Vorschläge bei derselben finden werben. Vorläufig beeilt sich der „Gaulois" durch ein angebliches Berliner Telegramm dem „Figaro" zu sekundiren. Dasselbe meldet, daß angesichts der sieben schwebenden Fragen, welche gegenwärtig die europäischen Staatsmänner beschäftigen, mehrere der Gütigsten Mitglieder der opportunistischen Partei sich Mühe geben, eine Zu- sar menkunst zwischen dem Fürsten Bismarck und Fern, anzubahnen. Letzterer würde inkognito nach Deutschland reisen und dort mit dem Reichskanzler zusammentreffen. Indessen vorläufig scheint diese sich zu haben. noch immer Energie, noch Mangel an gutem Willen hindern den französischen Ministerpräsidenten, mit Estina ohne weiteres Zögern ins Gericht zu gehen und dem thaten- durstigen Admiral Eourbet anzubefehlen. daS Arsenal von Ju- Ischen zu bombardiren und Kelung in Besitz zu nehmen. Ferry möchte wohl gern, er kann aber nickt. Die Eyolera in Toulon ist es, die istn au einem energischen Vorgehen verhindert. Das Arsenal von Toulon ist nngesüllt mit Allem, was zur Ausrüstung und Er gänzung von überseeischen Expeditionen notbwendig ist. In Toulon aber herrscht die Cholera. Alle Ausrüstungsgegenstände, sowie Schisse und Vorräthe liegen fest, denn wenn ein Schiss von Toulon aus den Weg »ach den chinesischen Gewässern antretcn wollte, so würde cs überall verschlossene Häsen finden und müßte schließlich die Fahrt aus Mangel an Kohlen cinstclle». Diesen Fall, baß Toulon sich eines Tages sür eine Exvcdition nach Ehina als nutz los erweisen könnte, hat das französische Mariueministcrium nicht vorausgeiche». Brest hat keinen ausreichenden Ersatz. und da cs sich bei Operationen zur See in seinen Gegenden nicht blos darum handelt, de» Krieg zu beginnen, da man vielmehr auch daraus be dacht sein muß, den Krieg fortzusetzen und eventuell die Streitkräsie verstärken zu können, so wird unter diesen Verhältnissen Ferry's Zögern erklärlich. Eourbet bleibt also vor Fu-tschen liegen, bis der Pekinger Hof dem französischen Unterbändler Pate rolre das Ent schädigungsgeld gezablt baden wird, was aber noch lange auf sich warten lasten dürfte, denn die Drobung, das Arsenal von Fu-tschen zu bombardiren oder Kelung zu besetzen, dürste den Ebincscu wenig Furcht eiuflöße». Fu-tschen ist nämlich durch die Flotte nicht zu bombardiren und hat demnach das Schicksal Alexnudriciis nicht zu befürchten. Die chinesische Stadt liegt acht Meilen vom Meere e»tsernt. an einem Fliiffc, der sür schwere Schiffe nicht zu paisiren ist. Was nun daS Arsenal an der Mündung jenes Flustes aiigclst, so könnte wobl das Zusammenschießen derMauern von moralischem Erfolg sein. Der materielle Erfolg jedoch wäre ein äußerst geringer, denn das Arsenal steht seit einem Jahre vollständig leer. Eine Schließung des .Hafens von Kelung aber würde zu energischen Re klamationen seitens der anderen Mackste Anlaß geben, Venn hier erneuern alle europäischen und amerikanische» Schiffe, die sich nach dem nördlichen Ehina begeben, ihren Rohlenvorrath. So kalkuliren die schlauen Eb nften. und darum wird wohl auch von Ferro erst der Monat Octobcr abgcwartet werden, um mit Millot's Truppen in die Provinze» Aunnam und Quang-Si einzudringen. Bis dahin haben die Ebinescn Zeit zum Nachdenken und zum Nachgeden, wenn ihnen England, welches sa augenblicklich sehr schlecht auf Frank reich zu sprechen ist, jeden direkten und indirekten Beistand verweigert. Neueste Telearamme der „Dresdner Rachr." vom 29. Juli. Berlin. Die „Potsdamer Nachrichten" halten ihre offiziös dcmentirtcu Mittheilungeu über die vor der Abreste der kronvrmz- lichen Familie im neuen Palais angeordneten Vorsichtsmaßregeln aufrecht, sic vervollständigen dieselben dahin, daß die größte Mehr zahl der Potsdamer Schutzleute in CivMcidem die Nacht zum Mittwoch im Park von Saussouei, nahe dem neuen Palais, an ver schiedene Stellen vcrtheilt, zugebracht habe. Hamburg. Dem Dampfer „Olga" ist die Landung in Ca tania von der italienischen Regierung nunmehr gestattet worden. Ter Dampfer trifft morgen in Catania ein. Paris. Von gestern Abend bis heute Vormittag sind in Toulon 7. in Marseille 11 Choleratodtc. — In der Vormittags stattgehabten Versammlung der beiden Parlamentarischen Gruppen, der demokratischen Union und der republikanischen Union, machte gestern dort, kommt aber nächsten Montag Vormittag nach Dresden, um mit den Vorständen der Ministerien mündlich gennsse Reaterungs- geschäste zn erledigen. Ter am Nachmittag erfolgenden Rückreise nach Rehesetd schließt sich dann Ihre Majestät die Königin au. — Am Sonnabend befand sich Königin Carola übrigens in einer, glücklicherweise schadlos vorübergcganaencn Gefahr. Hochdieselbe stattete von der kvnigl. Villa zu Stremen aus der Volksküche auf der Lößuitzcrstraße emc» Besuch ab und dort kamen bei der Anfahrt die Pferde aus den glatten Steinen zum Stürzen. Dadurch, daß der Wagen sofort stehen blieb, ward ein weiterer Unfall verhütet. — Die in der Schweiz weilenden Prinzlich Georg'schcn Herrschaften haben ihre Reise über den Rigi und Jnterlaken nach Murren fortgesetzt. Ju letzterem Orte sollte ein längerer Aufenthalt genommen werden. — S. K. H. Prinz Georg hat das ihm von der Stadt zu einem milden Zwecke zur Verfügung gestellte Kapital von 12,000 Mark der Kmderbcilsiätte zu Neu- und Antonstadt überwiesen , der Betrag soll als Hauptsond für die Erbauung eines Anstalts- gebäudcs verwendet werden, welches den Namen „Maria - Anna- Stift" fübren soll. — In der Jobanneskirche fand gestern Nachmittags die Trauung der Gräfin von Arnim, Tochter dcS ehemal. deutschen Botschafters in Paris, Grasen Harr» von Arnim, mit dem K. S. Kammcrberrn, Sckondeleutnant d. N. und Rittergutsbesitzer Graf von Einsiedel statt. Der Altar prangte hierbei in einem wunder vollen Schmuck von Blumen und Blattgewächsen, überragt von mehreren riesenhaften Dracaenen in Palmenform, und fand das herrliche Arrangement des Kunstgärtncrs Petri (Dionabad) die ungetkeiltcstc Anerkennung der Sochzeitsgäste aus den höchsten Kreisen der sächsischen und preußischen Aristokratie. Den Trauungg- akt vollzog der Haus- und Ortsgeistliche aus der Gräsl. v. Arnini schen Besitzung in Schlagenthin. Herr Pastor Hcusinger. Unter den Trauungszcugen befanden sich n. A. auch mehrere hohe Offiziere der preußischen Garde. — Se. Erc. der Generallieutenant von Senfft, welcher während der Beurlaubung Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg die Stelle des kommandirenden Generals vertritt, besichtigte gestern von früh S Uhr an das Pionnier-Bataillon Nr. 12 im Brückenschlägen bei Uebigau. — Unseren! gestrigen Bericht über den Königsbesuch auf der Vogelwiese können wir noch folgendes Nähere nochtragen. Um 3Uhr Nachmittags bereits war.Hr. Kammerherr v. Metzsch eingetrofien. welcher sofort nul dem Durchschießen des ersten Rennens auf den großen Vogel begann und auf die für das königliche Haus abgege benen 12 Schüsse 4 Späne zur Strecke brachte. Das 2. Reimen schoß, wie mitgerheilt, Se. Majestät persönlich ab und zwar für sich, seine hohe Gemahlin, für seinen erlauchten Bruder Prinz Georg und dessen Familie, sowie sür die Herzogin von Genua, die Königin Margarethe von Italien und den Prinzen Thomas von Genua. Für die Frau Herzogin von Genualerschoß sich Seine Majestät die O-B hm-Prämie. Das Schießen aus den kleinen Vogel unterblieb diesmal ganz. Ihre Majestäten zeigten ein außerordentlich gesundes, Artikels acht der Verfassung. Die Versammlung zeigte sich geneigt, > mit Ehrfurcht, gepaart mit der innigsten Liebe und Verehrung, be- 1 von dem Verscissunasartikel acht abzusehen, wünschte indes; diese Au-! grüßt. Die Leutseligkeit, mit der sich unser Albert und unsere Carola sicht nicht eher kundzuveben, vis ein formelles Votum des Senates vorliege. — Hiesigen Plättern, welche das französische Publikum > , durch die dkachricht allarmirten, die deutsche Heeresverwaltung habe ! die Umwandlung des Mausewewehf.es injg ein Repetirgeweyr ge- ^ schlossen, erwiedert die „Republique FranMse". die Dinge seren in Deutschland noch nicht so weit gediHen. Würde eine Großmacht > diese Neubewaffnung beschließen, so wgre Frankreich bereit, dieses Beispiel unmittelbar nachzuahmen, doch komme cs nicht Frankreich zu. Änderen zuvorzukommen. — Das „Journal Offiziell'Dveröffent- licvt das Ehescheidungügejetz Dies ist das Signal zur Anstrengung mehrerer tausend Prozesse, deren Andrang die Gerichte in größte Verlegenheit setzen wird. — Die Regierung will den Beschluß des diesigen Stadtralhes, die Miethssteuer für Wohnungen Wer 400 Frcs. aus 16 Proz. zu erhöhen, ammlliren. — JuLhon begann der Betrngsprozcß gegen die Vcrwaltungsräthe der Bangue de Lyon et Loire. Der Häuptgrnnder. der Ex-UnterstaatSsekretär Savarv. ist flüchtig: von den übrigen Angeklagten wurden zwei, Zwclniski und Bcllantan, an, Schlüsse des ersten Bechandlnngstages verhaftet. Die Anklage lautet aus schwindelhaftes Hinauftreibeii des eigenen Aktienkourles. Vertheilung fiktiver Dividenden, Bflanzen-Fälscynng. — Der vom Schutzmann Simon erstochene Arbeiter soll wahnsinnig gewesen sein. London. In der gestrigen Sitzung der Konferenz stellte der deutsche Botschafter dm Antrag, eine Reform des egypmchen Sa nitätswesens als eine dringende, mit der Verwaltung Egypten zu sammenhängende in Erwägung zu ziehen. Granvillc weigerte sich, die Frage zur Diskussion zuznlnsscn, denn die Konferenz sei mir zur Berathnng resp. Abänderung des Liguidationsgesetzcs berufen. Die Ber'liner Börse hatt ein lebhaftes Gesammtbild. Die steigende Bewegung dauerte fort. Erst der Schluß brachte ein ruhigeres Tempo. In leitenden Banken fanden bedeutende Umsätze statt. Kreditaktien waren wieder 5'/» Mk. Diskontoaescllschaft 20» Proz. Deutsche Bank 1'/» Proz. höher. Auch Kasiabanken zogen zunächst an. Allerhand uickontrolirvare Gerüchte über die Verstaat lichung des Restes der preußischen Privatbahncn wirkten zu Gunsten der deutschen Eisenbahnen, die zum Lheil prozentwcise Besserungen erfuhren, Stammvrioritäte» dagegen abgeschwächt, österreichische Bahnen gleichfalls fest, österreichische Prioritäten thcilweise in gutem Verkehr,'Bergwerke fest, belebt. Lauchhanimer Proz. besser, jon- stige Jndustrievaviere hatten gleichfalls besseren Verkehr bei großen teils envos höheren Koursen. Deutsche Fonds fest, still, fremde Renten gut behauptet. U«lnkl>»« ». 2S. Juli, »red» 2SV'/,. 2SS. Lombarde» l2S>/,. «Der Loolt —. Veit. Stiberreiue —. PapierreiUe —. Taltjier 2S8>/,. velterr. »oldecme —. <«/, Un». »oitrm»« 2Irr Rüge» —. Sver üiulie» —. 2. Orienianlelbe —. Neuest» Ungar. Goldanlrit« —. 3. Orientanletde —. U»»»r. Vaoierr.—. vite»»»—. L«st>»ltr bS>/, »«Ulmrt». —. Nulle» —. gelt. «Ne». 23. Juli. Sredii iNl.oo. S«»»t»dab» —. Lombard!» — Nordwstd. Marknote« —. U»,.»oldr. »Sy„. Ladai-Act. Lttll. »«ret. 23. Juli. «Schlut.» Rente 77.72. ttiUethe 138.22. Italiener 34.83. riaatdbast» 680,00. Loittdarden 3iS.7L. d«. LriorttLte» —. Lavvlcr 238. velt. »»Idrentc —. Spanier du. 0 tomanen 39». Tadak-Actlen —. gcsi. »art». 2!>. Juli. (MittaiSY 8°/, Rente 77.72. Nnlclde 108,22. Italiener 07.82. epanier »3.00. Sustplcr 208,00. 0n»m-«e» -00,06. Türken 8,28. Suez 18,0». Lomtarde» . Frmrzpien «60,0». stellest. «,»»»». 20. Juli, ck-nt-l» >00,». 1873er Russen 00,7». Lomtarde» . Türke, 8M 4» » snnt. »«rrlk. . «»>, N«,. «»ltr. 73.73. Qest. Balrr. — —. Pr. Lus. —. Suez 73,00. <kg»»ter 83^0. vtt«»,ue» lZ,73. Fest. Lokale- und SSchstsches. Den ans den 5. nächsten Bkmats fallenden Geburtstag Ihrer Majestät der Königin gedenken beide Majestäten diesmal im Schloß Reheseld zu begehet». Se. Maj. der König weilt bereits seit im Volke bewegten, gewann alle Herzen bis in die mrtrrsten Volks schichten, davon zeugten vielfache Äeußenuigen aufrichtiger Hochach tung aus den Volksreihcn. der musterhafte Anstand, die tadellose Rübe und Ordnung des zu Tausenden zählenden Publikums. Die meisten KonzertetablissementS (Feen-Palast zur Neuen Welt, Berliner Walhalla u. s. w. 1 brachten dem Köniaspaare bei seinenr Rundgang patriotische Ovationen dar, indeni die Inhaber dcr'elbcn ihre Kapelle vor den Etablissements Ausstellung nehmen und die Sachsenhymne intoniren ließen. Im Cirkus Louis Lorch verfolgten die hohen Herrschaften mit vielem Ver gnügen die allerliebsten Leistungen der kleinen Geschwister Rosa und Julius Lorch in der Grand Voltige und den steirischen National tanz, ausgesührt von Gretchen und Mincben Plenow und Rosa Lorch. Im klebrigen hatten noch Herr Direktor Louis Lorch mit dem Schnlpony Zampa, Herr A. Blenow mit dem Schulpferd Cäsar, der Schlangenmensch V Genv, die Clowns Gebr. Canetta, Frl. Ackermann im Parsorcereiten, der treffliche Originaleguilibrist Bern hardt und Jockey A Gen» die Ehre, sich vor Ihren Majestäten produziren zu dürfen, welche der Vorstellung bis zum Schlüsse bei wohnten und sich recht befriedigend über die künstlerischen Darbie tungen auszusprechen geruhten. Ter Cirkus bietet in der That recht Braves und wird sicherlich während der Vogelwiese sich der größten Frequenz zu erfreuen haben.—Jean Bäse's Affentheater, seit Jahren ein gern gesehener Gast in den Mauern der Vogelwiese, führt wie derum eiue stattliche Anzahl zum Theil neuer vierhändiger und vier- ffißiger Künstler in's Treffen. Ein Besuch dieses Theaters gewährt Alt und Jung stets ein großes Vergnügen und entschädigt inehr wie irgend eine sonstige Schaustellung sür das geringe Eintrittsgeld. — Der wohlbekannte Günthcr'sche Jlohcirkus har ebenfalls sein Zelt aufgeschlagen und verfehlt nicht, ourch die Eigenart seiner Leist ungen Interesse zu erregen. Die kleinen RaulMere beweisen, daß sich die rastlose menschliche Findigkeit fast alles Lebende unlertyänig und nutzbar machen kann, selbst das scheinbar Unästhetische. Von heute an illumimrt Herr Linke von seinem Zelte (Feldschlößchen) aus allabendlich den ganzen Fcstplatz durch einen gestern aus Berlin angckommeiien elektrischen Reflektor von ca. 6000 Lichtstärken, welcher "durch eine dafür extra aufgestellte Maschine gespeist wird. Auch der Besuch der Vogelwiese an den beiden letzten Tagen war in folge der günstigen Witterung außcrordentiich zahlreich, Dampf schiffe und Omnibusse waren drcht mit Publikum besetzt und der Festplatz selbst mit Tausenden von Menschen belebt. — Auf das Telegramm, welches am Sonntag während des aus dem Festplatz in Leipzig zu Ehren der Sieger in der großen Festballc abgehaltcnen Bankcts Bürgermeister Or. Tründ'.m im Auftrag der Versammlung an Sc. Maj. den deutschen Kaiser sandte, ging am Montag Morgen folgende telegraphische Antwort ein: „Bad Gastein, den 28. Juli 1684. Herrn Bürgermeister Ör Trönd- lin. Leipzig! Ich habe den mir gestern Abend telegraphisch über mittelten warmen Zuruf, welcher mir bet dem achten deutschen BnndeSschießcn von den versammelten deutschen Schützen dargebracht worden ist. mit lebhafter Freude empfangen und sage meinen auf richtigen Dank dafür. Gott sei auch ferner mit unserem deutschen Vatcrlandc'. Wilhelm." — Im Reichsdersicherungsamte ist man wie die „B. P. N." schreiben, in voller Thätigkeit. um die vorbereitenden Arbeiten sür die Unfallversicherung zum Abschlüsse zu bringen. Die Bundesregierungen sind neuerdings ausgefordert worden, die Stellen zu bezeichnen, wo die Anmeldung der vcrsicherungspflichtigen Be triebe :c. bewirkt werden muß. Bisher haben nur wenige Bundes staaten die diesbezüglichen Bekanntmachungen erlassen. Unter ihnen befindet sich auch Sachsen. Der Geschäftsgang rst ja naturgemäß
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