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Dresdner Nachrichten : 20.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189805203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18980520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18980520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-20
- Monat1898-05
- Jahr1898
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1898
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Ol I " .5 II Uov ',r l . I '^1 ! l,"'l, . ll . l ' . I ^ l "..i I l ".., > l ", > ,, l li I!'l oul II 6i8;>iv >>i:F .'i 6 "81 I, "i'.l „ '. I I I I 2PUVl,98 Ä "Ul l« -ilzllmo), "11 '.ll II - '.Ul .'I '.'"I II u.'i^s^ .'i; .'I >1 «1 l-'L j .'I !)'u II ' 7t'UII>ck ^-.,80« II ' -o lsnei l-«r :i n n II - -5 11 -.-.08Vsg »K5801 - i?i 'i 11 ^ -- ^ 0 Sckg -- t» dm Hcbkiiammlimclirllrii v Bonn, b bis 3 Uhr Nack»,. .Emmlass »UL Liancnür. iS v. n-'/,l NlnMNi^L. Slnzeigeutarif. !klk sipxltia« Knmd,nle «ca L Silbrn» ,s1U..HnlI>i,bmunac„iu>ihcrDrivat. M,k8«il«A>tt,:D°vveN«lk..m»crm LiriM" «Stnarlmidv «o P>. Sliund- »eile mr Moiltaae ober nach N>4N(»icn ro Pla. mlr tzamllieimachnchtcn -c.l. de- so PI. — »luswdrliae klutlriiae nur aeaen Voransbcmblunii. veleodlHIler werd m roPI. berechnet, vür Nückgabe einoclandler Schrilt- tliicke kme Lcrbmdlichkll. tzernlvrechaiilchlntz: »ent I Ur. 11 Nr. L00N. Die Dresdner Nachrichten erscheinen raal ick Roraen». 43. Jahrgang. iruSMllll: Ltvoi no V«-rv„ »ml Ne^«,«.. li»»».., liükUvli- MvvralvLssvr, O r»«sv» l-axor! künsttieds und nattlrlielio xnruntirt dioizjälirms 4'ällung, im ! inneren 8taätk07.jrlrv sioio liiiMndunz,', nneli ausnrirts prompt unter billigster Lvrocbnung der Verpackung. Löllls!. llolspMeke >n Vre8äei» und killllNr. srEN 8vkl»uvkv . lreinksr^t Qeupolt, Vres6en-/^. - 8ollUvll8v^v -»»kspier-k'sdrilr-l.gger ^ kLpivr-Kro88vdsiiäIiill8 «r- ^-«r L»vv LS Ü'»m7. NO«>«„t«?i»«lAl4 -b l3t»x«rnN^» Ginnte n etl». !» E »NLlot- paplcr«», n. >r« mi«1 L »A»p« n. I « NAnrrir nt«, öt< t«1« n» un i L*Leki»apierv »Nsr b orwL o uaä üollon, Loviv ullor iu llus oitt8»»tuk^c>N'1or ^rtikvl. 0o^080vUoit5p08ioll. — ÜUUF8W kioiLS. — I'rowplost» Loäioauüx. rr «r. 138. K»ie««l: Fernschreib- und Jcriisprech-Berichtc. Hvsnachrichte». 9Na! iliennen. Osesaiilintrathsfitzmig. Erdbecrbörse. Gerichtsverhandlnngc». Sächsischer Kniistverein. Ml die Me- lind NeiWisoii. Tie geehrten Leser der „Dresdner Nachrichten" in Dresden, welche unser Blatt dnrch die hiesige Geschäftsstelle begehen und dasselbe nach d !>i»ni»l«r> -1i»t«-»I >>i>II>,»i <i i> nachgejendei.ni haben lvilnsttlen. wollen der Unterzeichnete» tUeschlislsstelle darüber Mittheilnnii z»üehen lassen behnsel I <>t«l;i er8i>eu»g bez. ^ustcllumi dnrch die »aiscrtichc Post. Dem Ileberweisiliigdantrnge ist deutliche Namend-, Orts- und Wohmmgdangabc bkiznsiigcn, auch ist die erforderliche lleberweisnnnS- gebiihr (im ersten Monat des Vierteljahres 60 Psg., im zweiten Monat 40 Plg. und im dritten Monat 20 Pjg.) nebst ctiva noch zu entrichtender Bczugsgebiihr uor der Abreise an uns ei»;,,schicken. Die Ueber- wcistiilgcn verstehen sich bustlagcrnS: sür Ztislellttiic, in die Uohnnng ist eine besoiiderc Olebiihr an die Post zu zablen. Die werihe» aus wärtige» Bezieher (Post-Abonnenlenl dagegen wollen sich in gleicher Angelegenheit nur an das Postamt ihres Wohnortes wenden, bei welchem ihr laufendes Abonnement crsvlgi ist. Ueberwcisnngen inner halb des dcntschen Reichsgebietes werden seitens der Postnmlcr gegen eine Gebühr von 50 Psg., im Verkehr mit Oesterreich und srcniden Länder» gegen eine solche von I Mark ansgcsiihrt. Fiir die aus Reisen befindliche» Leser unseres Blattes, welche ihren Aufenthalt und somit ihre Adresse bänsig wechseln, bringen wir nnser B<>ke-.1«»«»iin«rn>vii« in geneigte Erinnerung, dnrch welches ihnen nach jedem Ansenthallsort nnser Blatt alltäglich von unserer Geschäfts stelle direct durch Kreuzband (bis 50 ge Gewicht ----- ca. l! Bogen) bis in die Wohnung zugcstelll wird. Der Bezugspreis eines Neisc-Abonnc- incnls (einschl. der VersendungSgcbiihr) beträgt mouatlich 2 Mark 40 Psg. sür Sendungen im Deutschen Reich mit Einschlust sämintlicher Badc- Ultd Kurorte Oesterreichs: Mk. nach den Ländern im Weltpostverein. Gcschästsstcllc der »Dresdner Nnchrichten". Hc> va n a. . ^7 " !!c. ^>01 amerikanische Kriegsschiffe beschossen gestern cur Fort von iLantiago de Cuba, richteten jedoch, da die Geschosse der grogcu Gutleruung wegen das Land nicht erreichte», leinen Lchadeu n». Ha r>a iia. Ter deutsche Kreuzer „Geier" ist hier ciugctrossen. Das -Lehm gab bei der Eimabrt in den .Hase» den vorschrists- niästigen Lacht. lOleich daraus begab sich der.Kviuniandant Koi bettcn-Kapltä» Iaeabsen an Land und stattete dein General Tas Moldau zwei FkNtschreib- und Fernsprech-Bcrichte vom li). Mai. Ans unsere Anfrage bezüglich der Richtigkeit einer Meldung des „Kl. Journ." von einer neuen Erkrankung des Fürsten B is »iarck erhalten wir folgende Antwort: Iri cd r i ehS r u h, den lv. Biai, 4 Uhr Nachmittags: „Tie Berliner ungünstige Nach richt ist völlig unbegründet. Tr. Chrhsandcr." — Nach weitcrenMeldnngcn ist der Zustand deS Fürsten unverändert. Gchcim- rath Schweniugcr befindet sich seit 2 Tagen in JriedrichSrnh. Ter Fürst ist in den leisten Tagen nicht spazieren gefahren, ist jedoch nur des schlechten Wetters wegen zu Hause geblieben. Professor Begas ist gestern Abend von FriedrichSrnh wieder abgereist- Berlin. Die Ratifikationen des am l>. März d. I. in Peking linterzcichnete» deutsch-chinesischen BerlragS, betreffend die Kiautichou-Bncht, sind heute im Auswärtigen Amte zwischen dem Staatssekretär b. Bülow und dem chinesischen Gesandten Lü Hai Hwa» anSgcwechsclt worden. Prag. Heilte früh epplodirtc an Bord eines zur Abfahrt be reiten Tainpsers der Moldau Tampsschiffsahrtsgcscllschast der Kessel. Ein Kind wurde bis zum zweiten Stockwerk eines HauseS empor- gcschlendert und getödtet. Austcrdcm lvnrdcn bisher 2 Leichen von Benmalncktcn aufgefnnden. Mali glaubt, dast die ans dem Deck befindlich gewesenen Personen, ungefähr 2V, gerettet wurden Schirs ist zertrümmert. P r a g. Die Opfer deS heutigen Ungliicks auf der M betragen bisher 3 Todte, 3 Schwer- und 4 Leichtverwundete; oder drei Leichcir befinden sich noch im Wasser. Paris. Bei der Einiiahme Sikasos siele» ans französischer Seite 2 Ossi ziere und etwa 40 sudanesische Schützen. Der Häupt ling von Sikaso und viele Eingeborene sind gefallen. Chartres. Eine heftige Fcneröbrnnst zerstörte in der ver gangenen Nacht fast das ganze Dorf Pnits-Tronet bei Chartres. 22 Häuser mit Scheunen und Erntevorräthen sind cingcäschcrt. Drei Kinder und zwei Erwachsene sind in den Flannncn umgc- kommen. London. „Tailp Telegraph" meldet aus Tientsin, Japan sei bereit, sich England zu einer bestimmten aktiven Politik anzu- schlicsten, die darauf berechnet sei. eine Kontrole über die Regier ung in Peking auszuübcn, die Einführung von Reformen in der chinesischen Verwaltung zu veranlassen, Russland zurückzudrängcn und China vor der 'Anarchie oder der vollständigen 'Aussaugung zu schuhe». Japan sei ferner bereit, 300,000 Mann Truppen ans dem Fcstlande zu stationiren und austerdcm mit seiner Flotte Bei stand zu leisten. London. Unterhaus. Das Haus ist voll beseht. Der erste Lord des Schatzes Balsour erhebt sich sofort bei Beginn der Sitz ung, worauf sämmtlichc 'Abgeordnete das Haupt cntblösten. Bal sour führt aus, er glaube, das gesammte Hans werde damit ein verstanden sein, dast das 'Andenken Gladstone's, dessen lange glän zende Laufbahn heute abgeschlossen habe, dnrch die Vertagung des Hauses geehrt werde. Morgen werde er eine 'Adresse an die Krone beantragen, dast Gladstone's Beerdigung in der Wcstminstcr-Abtci auf Staatskosten erfolgen und ihm dort ein Denkmal errichtet wer den möge mit einer Inschrift, in welcher seine hohen Berdicnste anerkannt werden. Hnrconrt sprach mit wenigen Worten für die Vertagung, welche sofort erfolgte. London. Der Tod Gladstone's wird im ganzen Lande als ein nationaler Verlust anerkannt. 'Alle Blätter erscheinen mit Trauerrand und widmen dem Berstorbcncn ehrende 'Nachrufe. All gemein wird der Wunsch ausgesprochen, die Leiche in der West- minster-Abtei beizusehen. Die öffentlichen Gcchände. sowie zahl- mandanten alsbald Cagliciri. Ein balliger Wirbelslnrm mit starkem Hagcl- schlag wuthctc hier in erschreckender Weise. Tie Strassen wurden in kurzer Zeit in rcistcnde Strome verwandelt: zahlreiche Häuser wurden unter Wasser gesetzl, Personen sind nicht »ms Leben ge kommen. Der Hagel lag einen Meter hoch. Die Feuerwehr musste in Thätigkeit sieten, um die Häuser frei zu legen und vom Wasser zu befreien. Die Felder der Gemeinden Pirri, Momcrrato und srelarginv sind dnrch den Hagel verwüstet. 'Athen. Ter ehemalige Ministerpräsident Sotiropnlo ist gestorben. Peking. Prinz Heinrich trat die Reise nach der grasten Mauer an: leine Rückkehr wird Sonntag erwartet. Tic Festlich keiten zu Ehren des Prinzen sind gestern mit einem Balle ans der rmsnchcn Gesandtschaft abgeschlossen worden. dat. London. Gladstone ist gestorben. Er verschied ruhig um 5 Uhr Morgens. Er schlief von 1 Uhr bis zu Eintritt des Todes. Seine Gemahlin und andere Familienmitglieder weilten am Sterbebette. Petersburg. Wie Odessa« Blätter melden, sind an Bord des deutschen Dampfers „Scandia" 1826 Untermrlitärs und 66 Offiziere des neuformirten 11. und 12. ostsibirischen Schützen- batalllonS von Odessa nach dem fernen Osten abgeganaen. Gleichzeitig mit der „Scandia" ging der Dampfer der Freiwilligen Flotte „Wladimir" nach dem fernen Osten ab mit 30 Offizieren, 487 Rekruten, 11 älteren Soldaten» 65 Kricgsmcstrosen und 180 Reservisten speziell für Wladiwistok. Oertljchcs und Sächsisches. . . 7- Ihre Majestät die K ö »igin ist gestern Nachmittag wohl behalten von Karlsbad in der Billa zu Strelsten cingctrosscn. Tic 'Abreise Jbrer Maiestät nach Sibullenort erfolgt heule Nachmittag. — DciS T r e S dncr Pferderc n n e n am HimmelfahrtS- tagc hat noch niemals unter schlechtem Besuche zu klagen gehalst, und wenn man,daher ans einen lebhafte» Besuch des Remwlatzcs rechnen konnte, so nhersiaf derselbe, dank der günstigen Witterung, doch^ioch die gehegte Voraussicht in» ein Bedenkendes. Die von der Staatsbahn gestellten Sondcrzügc wurden überaus stark be nutzt und der'Andrang am Billetschalter war zeitweilig nur mit grasten Anstrengungen zu bewältigen. Gefährte aller Art rollten in endloser Reihe die Fahrstrasten hinaus dem Seidnitz« Rennvlntzc zu, von welchem die Klänge der Gardereiterkapellc den 'Ankömm linge» enigezzenschallten. Unter den Besuchern bemerkte man Se. Excel!enz ,Obcrstallmcistcr v. Cchrcnstein, Ihre Erstellen.; Frau Staatsminister v. Watzdorf, sowie die Herren Generalmajore Hingst und v. Brosicm, Eeremonicnmeister Freiherr v. Kvnneritz. General intendant Graf Secbach, Hofmarschall v. d. Bnssche-Ttreithorst, Kcninncrherr v. Stamm«, KreiShauvImcmn Schmiedel. Ober bürgermeister Beutler, Stadtrath Körner n. A. Tie Kontnrrcnz aus der Rennbahn war trotz der an verschiedenen anderen grvsteren Rennvlätzen gleichzeitig stattfindendcn Rennen eine bedeutende und bot mannigfaches Interesse. Es starteten in 6 Rennen zusammen 33 Pferde.^ Das crossncndc Rennen nm den „Preis von Konig- stein" in Höhe von 3M0 M.. ans 1800 Met« zu reiten, ward zu nächst nur von 2 Pferden bestritten. Rachgenannt war Herrn Neinv's ..Pygmalion". Es liefen icdoch nur Lenk. v. d. Kneic- beck'S „Flitter" und Rittmeister v. Eynard'S „Sage", welche in ge nannter Reihenfolge ankaincn. Ter Totalisator, der übrigens zur Begegnung des 'Andranges nm eine Kasse vermehrt worden war, zahlte 16 M. für eingelegte 10 M. in Sicgwcttcn aus. Es folgte nnnmchr daS „Saxonia-Handicap", für welches ein Union-Einb- preis von 5000 M. auSgejetzt war. Tic zu durchreitende Distanz betrug 1600 'Meter. 6 Pferde fanden sich hierzu am Start ein. Erster wurde wider Erwarten Frhrn. v. Ovvenheim's J -H „Ncv- naco". Ihm folgten Graf Hcnckcl's „Earambvl" in 3 Längen Distanz, sowie Gestüt Mariahall'S „Xervus rarnm". Ter Total, zahlte 8! M. ans. Das „Oschatzer Jagdrennen", ein Hcrrcnrcsten a»f 4006 kOketer um eine» BereinSpreis von 1öO«i M., an welchem sich? Pferde betheiligtcn, gewann Lent. v. 'Arnim (18. Ul.ynit „Rarem", nachdem er von Anfang an die Stütze gehalst hatte. Ter Sieg wurde ihm nur die letzten lsiOO Meterdnrch dcn in 2 Längen Distanz folgenden Leut. v. Lettow mit „Floren«'" streitig gemacht. Rittmeister v. Evnard mit „Emigrant" ging als Dritter durch s Ziel. Tot. 40 M. Das Hanptcreigmst deS Tages war der Groste Sachsen- Preis, das svgcnannte sächsische Derby, anSgestait« mit einem aarantirtcn Preise vvn 25,000 Ml., worum 15.600 Mk. dem ersten Pferde, 1000 Mark dessen Züchter und .560 Mark dessen Trainer gewährt werden. Tie Boranmeldnng für dieses Rennen war am 30. Dezember 1896 mit .55 Unterschriften geschlossen worden, von denen nur 1.5 in diesem Jahre den letzten Einsatz aezahlt hatten. Unter diesen 1.5 befand sich auch der vorjährige Sieger „Lebemann". Ta jedoch im letzten 'Augenblicke das Könial. preustische Hauptaestüt Graditz auf daS Laufen dieses Hengstes verzichtet hatte, so kvnzcntrirte sich das Hauptinteresse ans den durch seinen Sieg im Henckel-Rennen rühmlichft bekannt gewor denen Fnchshengst „Altgvld", den wiederum Jockey Robinson führen sollte, und das Interesse war ein in» jo gröberes, als fein Besitzer, Herr Kommerzicnrath 'Naumann, einer der angesehensten Dresdner Bürger und zugleich Piccpräsident deSRcnn-Bcreins ist. Das als todte Geniiyheit angesehene Ercianist trat jedoch nicht ein, sondern der „Favorit" wurde um eine Länge geschlagen von der br. St. „N ic 0 sia" des Frhrn. E. v. Fürilenberg. vom Jockey Jones geritten. Fürst Fürstenberg's „Stoiker" wurde Dritter. Um so mehr ist man gespannt, wie sich „Altgvld" heute in Ham- burg-Grvtzbvrstcl benehmen wird. Es folgte nun das „Elbthaf- Jagd-Rennen". ein Herrenrciten, welches mit einem Preis von 4000 Mark ausgcstattet war. Lt. v. d. Knesebeck setzte sich an die Spitze und behauptete seinen Platz bis an den Graben, wo er sich vom Pferde trennte, sich aber nur eine leichte Schncndchnnng zuzog. Etwa IM Meter vor dem Ziele sah man plötzlich Ritt meister v. Eynardt vom Pferd (es war sei» brauner Wallach brachte . ach der sah jedoch glücklicherweise gefährlicher ans, als sie war, denn der beliebte Herrenreiter erboltc sich sehr bald wieder zur großen Freude des besorgt die Vcrbandstation um stehenden Publikums. Unterdessen waren Herrn Millcr's „Lord of the Valley", Herrn v. Gandecker's „Mignon" und Lt. v. Wuthenau's ..Crackshot" dnrch's Ziel gegangen. Tot. 26 Mk. Das den Schluß des Tages vildeiwe „Trost-Handicap" gewann Mr. Lcon's F -H. „Cornelius", welchem Herrn Bremiiug's „Ho^marschall" nnd Herrn Johnson's „Plimrofe" folgten. Tot. — M i t t h e i l n n g e n aus der Gesammtra ths- itz 1111 g. Es werden vcurlaubt Oberbürgermeister Beutler vom l. Juli bis 5. August und vom .5. bis l7. September, Bürger meister Tr. Rate vom 7. August bis 10. September. Bürger meister Leupold Pom 11. Mai bis l.5 Juni, Stadtratl) Geier vom l!>. Juni bis 16. Juli, Stadtrath Kuhn vom 17. Juli bis 13. 'August, Siadtrath Hctschcl vom 24. Juli bis 27. 'August. Stadiratt, Tr. Körner vom 17. Juli bis 13. August, Stadirath Dr. Teichmann vom 17. Juli bis 13. August. Stadtrath Fischer vom 12. Juni bis 6. Juli, Siadtrath Dr. Blvchwitz vom 19. Juni bis 16. Juli, Siadtrath Dr. Kretzschmar vom 7. August bis 3. September. Stadlraih Tr. May vom 26. Juni bis 9. Juli nnd vom 19. August bis 3. September. Stadlbaurath Klette vom l7. Juli bis 13. August, Sladtbauralh Brüter vom 17. Juli bis 13. 'Anglist, Stadtbanraih Hasse vom 15. bis 2l. Mai und vom 21. 'August bis 17. September. — Zum Mitglied der Prüsnngs- kvmmiision für Banhandwcrt« wählte der Rath den Stadirath Richter. — Zu Stellvertretern der beiden tstcwerbegcrichtsvvrp.tzen- dcir bestellte der Rath die Rathsassessoren Tr. Wara, Tr. Schlegel, Tr. Lesche nnd Encke». — Tie mit 1. Juni zur Erledigung köm mende Stelle deS KnisirerS beim Schulamte übertrug der Rath dem Kassirer bei der Stadttasse, Leischner. — Bei Berathnna der Vorlage über Annahme der dem Bürgerhosvitalc zur Begründung von Freistelle» zugewendeicn Tischerst'chc» Erbschaft beschloß der Rath, ein Reliesbild des Stifters Tücher in Bronzeguß anfertigen und an gccignc!« Stelle im Bnrgerhosvitale nnbringen zu lasten. — In Anerkennung des dringenden Bcdnrfnisscs, zur Entlastung des alten StadtkrankcnhciuseS de» Ban der zweiten städtischen KrantenhanSanlage im Birkcnwäldchen möglichst zu fordern, beschloß der Rath »ach dem 'Anträge des Hvchbauamts. die Rohbanaibeiten und -Lieserungc» für diesen Bau auf Grund der vorliegenden allgemeinen Planung, sobald diese auch vvn de» Stadtverordneten genehmigt sein wird, auszuschrciven, und bewilligte hierzu als erste Rate der Baukosten die Summe von l Million Mark. — Der Rath beschloß, das vom Professor Prell gemalte, nunmehr vollendete und zur Zeit im Sächsischen Knnstvcrein ausgestellte Bildnis; Sr. Majestät des Königs alsbald im große» Ralhssitznngssaalc aushängen zu lassen. — Bon dem Ausschüsse für das König Albert-Tenkmal ist dem Rathe ein Gipsabguß der Büste Sr. Majestät des Königs, welche Professor Banmbach als Vorarbeit sür das in Dresden zu cr- richlcndc.König 'Albert-Tenkmal modcllirt bat. zum Geschenk über reicht worden. Ter Rath beschloß, das Geschenk dankend anrn- nchmcn, ein Postament für die Büste aus Mitteln der Raihs- veifnguiigssnmme anznsthassen und deren Ausstellung an gceigncl« Stelle im 'Rathhanse oder im Stadiums«»» in 'Aussicht zu nehmen. — Von Berlin ans wird unserer Nicd erl 0ßn 1 tz als der Erdbce r k a m mer Berlins das Lob in vollem Zuge ge sungen. Wenn die Spargelernte in der Loßnitz noch in ganzem Flor steht, schreibt man dem „B. B E ", wird daselbst bereits die Erd b c e r-B v rse erössnct. Tie Ankänser dieser herrlichen Frucht haben zumeist ihr Hanpignartier in Kötzschenbroda, Nieder loßnitz nnd in Zitzschewig ansgeschlagcn. Der Versandt der Frucht steigt von 300 Litern in den ersten Tagen ans einige Tausend in den Hanpttagen der Ernte. Eine cigeniliche Erdbeer-Borse besteht seit über 40 Jahren. Bor diesem Zeitraum war die Erdbcei - Züchter« in der Loßnitz noch wenig verbreitet: man «kannte ab« bald, daß der 'Anbau dieser Frucht ui den Weinberge» schrvvrtheil hast sei. Angcbant werden hier in der Hanpisache nur zwei Sorten: die Äciiihergscrdbeere, etwa in der Größe der Kirschen, und die aromatischere Wald- oder Buschcrdbeere, in der Große von großen Johannisbeeren. Als sich die Anlagen mehr und mehr verbreiteten, fehlte es an dem nvthigen Absatz, denn der Preis sank infolge dieser 'Ausbreitung hier bis ans 10 Psg. pro Liter, so daß cs kaum lohnte, die Früchte zu pflücken. Das waren schone Zeiten für die Dresdner, oie nach der Lößnitz pilgertcn, nm sich jür wenige Groschen krank zu essen. Die Frucht wurde auch m Töpfe gepflückt nnd so nach Dresden zum Verlauf gebracht: doch konnten auch die Dresdner nicht so viel kvmnmiren, als hier er zeugt wurde, nnd weiterhin ließ sich der Versandt in Totsten nicht ermöglichen. Ta tauchte zuerst in Zitzschewig ein Händler auf, der die Frucht in Hvlzschachteln, wie sie heute noch üblich lind, vor packt nach Berlin sandte. Diese Holzschachtel wurde für die Erd- beercnzüchter znm Ei des EolnmluiS. Das Geschäft nach Berlin ging slott, dem eine» Händler folgten mehrere, die alle ihre Standanartiere in Zitzschewig im Gasthofe hatten. Die Rcn- anpflanznngen Pcrmclirlc» sich in Folge der gesteigerten Nachfrage wieder ganz bedeutend. Tie Händler suchten sich einzelne Produ zenten als feste Lieferanten zu sichern, und schlossen mit diesen LiefernngSveikräge ab. Für die Händler stellte sich jetzt aber die Schwierigkeit der Preisbestimmung heraus: man mußte sich nach dem Absatz in Leipzig nnd Berlin und dem dadurch bedingten Preis richten. ES gelangten deshalb tagtäglich Vormittags an icden Händler Telegramme ans den Absatzvrten, welche über den Stand der Märkte Bericht gaben. Um die Telegramme in Em pfang zu nehmen, zogen die Händler jeden Bormittgg nach Kötzschenbroda znm Postamt und bestimmten dort in dcr Babnhoss- reslanrativn nach Eröffnung der Telegramme unter sich den zu zahlenden Tagespreis. Hierdurch entstand die „Börse". Zu den bisherigen Händlern gesellten sich bald auch solche aus anderen Orten. Zitzschewig blieb nicht mehr der Hanptort des Handels. Des besseren und jchiiclleren Versandtes wegen wählte der größere Thcil der Händler die Bahnstationen Kötzschenbroda nnd Eoswig, »euerdinas auch Niederlössnitz; in Kötzschenbroda im Garten der Babnhofsresiauration und im Restaurant „Zur scharfen Ecke", in Nicderlößnitz im „Heiteren Blick". Hierher bringen jeden Vor mittag die Produzenten die geerntete Waarc, die sic in die von den Händlern gelieferten 1 Liter-, 1>/g Liter-und 2 Liter-Schachteln ad- licfcrn. Einzelne Produzenten liefern an guten Tagen bis IM Liter ab. Die Händler verpacken sodann die cingegangencn Holz- st;c Wcidenkörbe und geben sie zur Bahn, welche schachteln in qrv die Körbe als Eilgut behandelt. Die Morgens rn der Lößnitz ge- viclmehr fahren täglich etwa 50 bis 60 Handelsfraucn nach Dres den und dringen dort die Beeren in Hotels, Konditoreien, zum Thcil auch auf den Markt. Der hierdurch erzielte Umsatz ist wohl nicht Viel geringer, als der an der Börse. Die Lößniher Wein- bergS-Erdbccrc ist eine rein lokale Sorte, eine Abart der sogenaiin- tm Moncitserdbcere. deren eigentliche Herkunft unbekannt ist. Die „Bergbecre". wie man sie kurz nennt, zeichnet sich durch eine unübertroffene Frühreife aus und behält ferner beim Trocknen uod s ^-3* >11 - 'I " Ä N ii WB i ' I Hs K
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