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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 13.11.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041113023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904111302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19041113
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904111302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-11
- Tag1904-11-13
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Statthalter Alexe iess tvurde in Petersburg vom Großfürsten Alexander Alexandiravitich empsanaen Kaiser 9cik 0 lanS tias mit dem Großfürsten Michael Alexandrowitsch zu einer Tiuppenbesichliguiig ii> Dülmbnig ein und reiste am Nachmittag wieder ad. Die „Rufs. Telegr.-Agentur" meldet . Hier umlaufende Ge rüchte, daß i» Charkow Unruhen itallgeiniiden hätten, sind nach eiiiftegniiaeiien Eikundignnge» uiiwnhr. Die Nachricht. da» in Waifchau Reservisten dei der Adsahit zam Kr>egsicha»p>atz Un ruhen verursacht hätten, ist eine Uehettrett'iing. Tie ReserviNcn waren darüber erbittert, daß sie in »naeheirien Eaeiihaimwagen fahren ivllien, heiuhigien sich alier ans die Versichernng hin. daß sie in Bialyslok geheizte Wagen bekämen. Der .Ross. Telegr.-Aaeiilar" wirb ans Chardin gemeldet: ES verlautet, die Javaner deckten ihren Rücken durch Milizen der Chu 11 cduie » Die chinestiche 'Bevölkerung von Liaajang und Umgegend erleidet bierdtirch viele Verlatte, insolgedeiien herrickit große Unzufriedenheit unter den Chinese!! dieses Gebietes. — Cs verlautet, eine Erkrankung K 11 r 0 kiS . soivie die große Zahl Verwundeter und Kranker störe die Offensive der Javaner. Ans Mulden wird gemeldet: Jnwige des gm Mittwoch gegen ihre Stellungen gerichteten icliarsen GeichützieiierS linden die Javaner einige Batterien von vorgeichoheiieii Pollen z>irüc!gezvgen Hier wirb angeiwinmeii. doß die Japaner legt »ickri z»m Vocriickea bereit sind und sich mich den Hügeitettea hi» zmückziedca werden. Die Wikdererobernng des Pntilowliügels gcgcn Schluß derScbaho- Schlacht brockte den Rosien grollen Vorteil. denn der Hügel be herrscht die Ebene, über die dos Vonücken der Japoncr erivlge» muß. — Zwijche» den beiden Armeen ist noch ein zeitweilig aus- setzeiider Art > l leriekamvj im Gonge. DaS Geschlissener war nm stärksten ans dem linke» Flügel: von die>em o»s heschvssen die Russen den ganzen 9N>ttwoch und die Rocht zum Donnerstag hindurch die javanischen Stellungen mit schweren Geschützen. Bis jetzt hat keine Partei einen Bvitell errungen. Die BnitdeSlettnng der österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz beschloß einftlmmig. für die Geiellichnslen vom Roten Kreuz in Rußland und Java» zusammen 100 tM Kronen, teils in barem Gelde. teils IN Waren z» senden. Der „Berl. Lvkalanz." erhält den Bries eines srüberen deut schen Artillerielcuttiants v. Level, der angenblstrlich der luisijchen Flotte als Ingenieur sür diahlloie Teiegraphie ziigeteilt ist. Dieser teilt in seinem Briese mit, er habe tatsächlich in der 'Nord- see zwischen den Fischerbooten in der beihänanisvolle» '.Kocht Torvedoboote gesehen, ebenso habe er einen Torvedoschnß gehört, der gegen die russischen Kriegsschiffe abgejenett Waide. Rach seiner Meinung hatten die Toivedolwvtc schwedischen Typus. (?) Die neuesten Meldungen lauten: London. Das „Rentettche Bureau" meldet vom 10. d. Bk. aus M ukden : Die 9! u sscn dcscd 0 sse» in der sttachl vom st. das japanische Lager gegenüber dem Mamalva-Hügel mit Me l i 11 i t g ra n a te n. Dies war die dritte Rachtbelcbicßnna im Laute einer Woche. Tie Javaner cuviderlea das Feuer nicht. Es findet soft jede Nacht eia Austausch von Attillciiefcncr statt, wobei die Geschütze mehrfach die Stellungen wechseln. Die Japaner weiden immer sparsamer mit ihrer Munition, als wenn sie eine große Schlacht erwarten. Sie hinchlen schwere Geschütze bei der Station Schaho in Stellung und haben die Station Schialun, die nächste nördlich, in ihren Geichützbereich gebracht Es wird gemeldet, daß die Russen den Wassertnrm der Stalin,1 Schaho, der den Japanern als Beopachlnngsknrm diente, dnich ihr Feuer zerstörten. Tie Bertcilnng von Lebensmitteln und Klei dungsstücken. die ein Gescheut der Kaisecln sind, wurde von der Armee festlich begangen. Die Armee ist überhaupt in besserer Stimmung und macht eigen guten, einheitliche» Eindruck. Die Truppe» speichern die von den Chinesen im Stich gelassene Ccule ans. Nnr in der vordersten Fenerlstne wurden aus strategischen j Gründen Häuser zerstört. Das Weiler ist milde. AnS Tschifu r erjnhr man von der Lage Port Arthurs und ist ans eine Kapitulation vorbereitet. Tie Japaner sind im Osten offenbar nicht über die Stellrwaea nördlich von Sciimatsi vorge- garigcn, man hält die iavaniicheu Verstärkungen >ür bettächll ch »ad erwartet einen mbnrirschen Angriff. Die russijche Armee hat drei Rote Krcnzzüae zur Versügang. Petersburg. Gegenüber dem an der Newyorkcr Pro duktenbörse gestern verbreiteten Gerücht, wonach Rußland die Ausfuhr von Weizen verboten haben soll, wird sestgestellt, daß die Regierung kein Getreide-Ausfuhrverbot zu erlassen beab- slchligt. K 0 » st a n t i n 0 p e l. Gestern passierte der russische Dampfer ..Iiipiicr" und heute der Tampier „Merkur" mil Kohlen für die baltische Flotte die Meerenge. Neueste Drulrtmeidunnen vom 12 November. Ans Tcntsch-Tndwcstafrika. Berlin. General v. Trotha meldet ans Windhuk vom 11. ds.: Am 0. d. M. wurde ein Viehposlen der 7. Kom pagnie des 2. Regiments in Hoachanas von etwa 00 Witbois ange griffen. Tie zu Hilse eilende 7. Kompagnie unter Oberleutnant Grüner warf den Feind in südwestlicher Richtung zurück. Dies seits leicht verwundet Reiter Bär l7. Kompagnies. Ter Feind ließ 4 Tote zurück. Tie Besatzung von Hoachanas hält sich etwaigen weiteren Angriffen für vollkommen gewachsen. Zn de» Vorfälle» in Innsbruck. Wien. Auf die gestern überreichte Petition der Wiener deutschen Studentenschaft um Relegierung der italienischen Studenten der Wiener Universität, die sich an den Inns brucker Kundgebungen beteiligten, erklärte der akademische Senat, gegen die an den Innsbrucker Borfällen beteiligten italienischen Studenten werde mit schweren akademischen Strafen vor- gegangen werden. Wegen der Innsbrucker Ausschreitungen anderswo relegierte italienische Studenten würden auch von der Wiener Universität nicht ausgenommen werden. Berlin. Vormittags wurden im Lustgarten die Re kruten der Garnisonen Berlin, Chariollcnburg, Spandau und Groß-Lichterselde vereidigt. Der Vereidigung wohnten die Prinzen Eitel Friedrich, Friedrich Leopold und Friedrich Wil helm, sowie die Generalität bei. Mit den Herren des Haupt- guarlicrs waren erschienen der russische Militärattache, und der ans Rußland hier einnetroffene Fiügeladjutant, Militärattache Graf Lamsvorss. Der Kaiser, in der Fctdmarschalls-Uniform, ritt die Front nb und begrüßte die Rekruten. Nach den An sprachen der Prediger wurden die Rekruten briaadeweise ver eidigt. Der Kaiser hielt dann mit lauter über den Platz hallender Stimme eine Rede, General v. Kessel anlwortcte mit einem drei maligen Hurra ans den Kaiser. Nach dem Vorbeimarsch der Fnhnenkompagnie rückten die Rekruten ab. Das Wetter ist regnerisch. Hamburg. Den ,,Hamb. Nachr." tvird aus Paris ge meldet l Tie internationale S e g e l j ckn fs s v e r c i n i- gung beschloß in einer gestern slattgehabicn Sitzung ihren un veränderten Fortbestand. Tie Beteiligung ist auf 75 Prozent gestiegen. Tie Miuimallaxe wird nach einstimmigem Beschluß aufrecht erhalten. Darm sta dt. Durch den kürzlich erfolgten Einianngs- beschluß des Generolverbandes ländlicher Genossen schaften kür Te>mchl.-.ind in Neuwied und des Reichsverbandcs der denljchen l a n d >v i r t s ch a s t l i ch e n Genossen schaften mit dem Sitze in Tarmstadt werden 40 genossenschaft liche Landes- und Proviuzialverbniide mit etwa 16 000 Genossen schaften, die etwa 1 200 000 Mitglieder umfassen, in dem Reichs- vcrbande zu einem einheitlichen großen genossenschaftlichen Gemeinwesen zusammcngeschlossen. München. Tie Akademie der Wissenschaften wählte zu korrespondierenden Mitgliedern die Professoren Vahlen und v. W i l a m o w i tz - Möllendors, beide in Berlin, die Pros. Windelbaud und Braun in Heidelberg und Prof, von Below in Tübingen. Paris, lieber das Brandunglück in Ijsy ics Moulineaux wird berichtet: Mehrere Arbeiterinnen wer den vermißt, und man befürchtet, daß sie umgekommeu sind. Zwei Arbeiterinnen sind im Krankenhause gestorben, wo sicri noch weitere l8 Arbeiter und Arbeiterinnen befinden, die meist erhebliche Verletzungen dcwongciragen haben. Ter Brand ent stand durch Erplosivn eines Kessels, in dem Harz und Petroleum gemischt wurden. Paris. Gestern haben drei Frauen wegen drückender Not Selbstmord durch Einatmen von Kohlen gas begangen. Das dreüährige Töchlerchen einer der Frauen ist mit ums Leben gekommen. Bern. Ter neue Handelsvertrag mit dem Deutschen Reiche ist heule mittag vom Bundesrat Teucher und dem deutschen Gesandten v. Bülow unterzeichnet worden. London. Nach einem Telegramm ans Buenos Ayres hak das argentinische Auswärtige Amt England von neuem vorgeschlagen, die englischen Häfen für argentinisches Rind- vieh wieder zu öffnen. Argentinien droht dabei an, daß cs im Falle einer Weigerung Englands seine Häfen für Rindvieh aus Holland, der Schweiz, Frankreich und Deutschland öffnen wird. Tie argentinischen Häsen waren auf Grund der Forderung Englands für diese Staaten geschloffen. Es wird angenommen, daß die englische Regierung Len argentinischen Forderungen nich: nachgeben wird. 9! ewyor k. Tem „Sun" zufolge steht die Ernennung Cor nelius Vanderbilts zum ersten Botschaftssekretär m Berlin unmittelbar bevor. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 12. November. —* Se. Majestät der König nahm heute mittag die Bor träge der Departementschcss entgegen. -* Ihre Majestät die K ö n i g in,-W i t w e hat sich heule früh in Begleitung der Frau Obcrhosmeistcrin o. Pflugk uuü des Herrn Oberhojmcisters v. Malortie nach Plauen i. V. be geben. Tort traf sic 10 Uhr ü7 Min. ein und besichtigte zunächst das ueucrrichtcle Alberistiii mit Kleiukindcrschule. Daran an schließend besuchte sic die neue katholische Kirche, sowie die König!. Kniistjchnlc für Textilindustrie und stieg dann im Hotel „Wettiner Hof" ab. 'Nachmittags 4 Uhr ist der Besuch des vom Albert- Zweiavereiu vcranstalieten Festes und abends 7 Uhr 8 Mi», die Rückfahrt nach Dresden m Aussicht genommen. —" Tem Gemeinderat in M blau sind von der Leitung der König!. Gemäldegalerie zu Dresden mehrere Gemälde zur Aus schmückung des alte» Kaiserichlvsscs Mrstau überlassen worden. — * Ter einzige Deutsche unter der Bevölkerung von Kabul. Herr Gott hold Fleischer, ist, wie bereits gemeldet, dieser Tage ermordet worden. Fleischer stammte aus Lojchwitz hei Dresden und war der Sohn eines evangelischen Geistlichen. Aus der Kruppschen F-abrik in Essen, in der er beschäftigt gewesen ist, wurde er vom Emir von Afghanistan vor etwa sechs Jahren »ach Kabul berufen, um die Leitung der Geschütz- und Munitons- sabrik des Emirs zu übernehmen. Im Besitze von 60 000 Rupien, die der Emir ihm zum Geschenk gemacht hatte, kehrte Fleischer nicht lange daraus nach Deutschland zurück, »m hier zu heiraten. Er nahm die junge Frau nach Afghanistan mit. In Kabul wurden Kimst «ttd Wisscuschint. s* W oche n-Spt elplo n der Koni gl. Haslheater. Opcrnhau s. Sonntag: „Dun Inan". Montag: „Der Trom- peter von Säkkingen". Dienstag: 2. Simonie-Konzert. Serie N. Solistische Mitwirkung Herr Mstcha Ettnan jViolines. Mitt woch geschlossen. Donnerstag: „Lohengrin". Freitag: „Figaros Hochzeit". Sonnabend: „Joieph i» Aegypten". Sonntag iM.): „Lrpheus und Eurydike". Montag l2>ff: „Fra Diavvw". — Schauspielhaus. Sonntag: „Agnes Bernancr". Mon tag: „Die zärtlichen Verwandten", „Ter Präsident". Dienstag: „Agnes Bernauer". Mittwoch geschlossen. Donnerstag: Für die Mittwoch-Abonnenten des 16. 'November: Zum ersten Male: „Zein Prinzeßchcn". Freitag: „Sein Prinzeßchcn". Sonn abend: „Das Glück im Winkei". Sonntag fttO.s: „Tie Braut von Messina". Montag <2l.s: „Agnes Bernancr". 4* Mitteilungen aus dem Bureau der Königli ch c n Hoskheater. Tie Besetzung von Mozarts „Don Inan", der morgen, Sonntag, den Ist. November, im Obernhause in Szene geht, ist die folgende: Ton Inan: Hr. Perron: Donna Anna: Fr. Burk-Berger: Elvira: Fr. Abendroth: Zcrlinc: Frl. Nast: Ockavio: Hr. Jäger: Leporello: Hr. Ncbuscbka: Masetto: Hr. Plaschke: Comthur: Hr. Wächter. — Im Schauspiel- Hause wird Monlag, den 14. November, im 'Anschliis; an die erste Wiederholung des ncneinstudicrten Lustspiels „Tie zärl- liehen Verwandten^ von Benedix nach länaercr Panse das ein- aklige Lustspiel ,,Der Präsident" von W. Kläger ausacsülirt. Die Besetzung ist die folgende: Walther: Hr. Fischer: Bertha. Fr. Gasnn: v. Elnchorn: Hr. Gunz: Weber: Hr. Lcichert: David: Hr. Hühner. 4* <>l,ew-vn«->"-4 Nteiin bei den Konzerten wie bei gewissen Kvuzestionen die „Bedürsnisfrage" vorher immer in Rücksicht gezogen würde, — wahrhaftig, man machte weniger Musik. Auch Frl. Otie Chew hätte dann vielleicht gestern abend nicht im Vereinshause vor halbleerem Saale konzertiert, sintemalen es sich wirklich nicht gelohnt haben kann. Tie junge Dame hirtterlieh ganz gewiß, obgleich die Sache mit der Brahiiisschcn Sonate in l> io oll nicht gerade erbaulich ansing, alles in allem keinen schlechten Eindruck, aber das genügt hentzrrlcige nun einmal nicht mehr, uin die künstlerischen Kosten eines Abends zu tragen. Frl. > Chew ist eine gute Geigerin von gefestigter Technik mro imisikciN lischem Sinn, wenn auch nicht sonderlich sympathischem Ton-Z aber sie interessiert absolut nicht tiefer. Am besten spielte sie i gestern abend Bachs Sonate Nr. 6» sür Violine allein; und das! will immerhin schon etwas sagen. Namentlich rhtbmisch gelang ihr das keineswegs leichte Werk recht gnl, dessen Vortrag auch lebkiast applaudiert wurde. In ihrem Partner, Herrn Gott fried G a l st o n, lernte man einen tüchtigen Klavierspieler kennen, der nicht mir die Geigerin mit Geschick begleitete, sondern sich auch stilistisch beträchtlich betätigte. Vornehmlich mit dem temperamentvollen Borlrag einer Chopinschen Polonäse gewann er die Gunst des Publikums, das den vielgeplaglcn Pianisten — recht töricht! — darnach noch zu einer Zugabe zwang. Am stärksten interessierte an dem Konzert die lolistische Mitwirkung der Sängerin, Frl. Therese B ch r, die schon bei ihrem Er scheinen ans das lebhafteste wie eine liebe, vertraute Bekannte begrüßt wurde und mit Liedern von Schubert und Hugo Wolf sich einen starken Erfolg ersang. Ihre Stimme hat zwar in den letzten zwei Jahren beträchttich an Körper und sinnlichem Klang reiz verloren, aber ihr Vortragstalent erglänzt dafür in einem um so helleren Lichte, daß es noch immer eine Lust ist, ihr zuznhörcn. Die Künstlerin wurde mit Recht nach jedem einzelnen ihrer Vorträge aus das lebhafteste applaudiert und hatte wiederum einen großen, entschiedenen Erfolg zu verzeichnen. IV. 4 Die Lcnbach-Alisstellling in Ernst Arnolds Knnstsalon (Wilsdruffer Straße I) steht augenblicklich sür all' die, die dc> bildenden Knnft ihre Teilnahme in unserer an und für sich nns- stellnngss,rundlichen Stadt zuwenden. im Vordergründe des Inter esses. ES fft keine große posthume GedächtmS-Ansitellunq. die etwa das gnnze LebenSwerk des Künstlers »msaßt, wie sie für »ächjle» Sommer München plant; dazu ist sie schon anaittitativ — sie riii.strßt nur 64 Nummern — nicht bedeutend genug. Aber was ihr trotzdem die weitnehendste Beachtung sicher» dars. ist der glück liche Umstand, daß sie eine kleine, aber erlesene Reihe der besten männlichen Bildnisse LenbnchS umfaßt, die man nickt gleich wieder nebeneinander sehen wird. Allein das meisterliche Porträt Töllin- gers (Nr 6), das neben dem Bildnis des Prinz-Regenten Luitpold von Bobern <Nr. 14) zu den anerkannt besten Leistlingen des Meisters gehört würde diese Lenbach-AiiSstellniia hock über die in den letzten Jahre» hier gesehenen Kollektionen des Malerfüisten stellen. Doz» kommen eine Reihe ausgezeichneter Bismarck-Bilder, ein bislang wohl weniger bekanntes, ungemein eindnicksvollrS Porträt des Münchner Kimilhändlcrs Riegner. mehrere sehr gnte Tnmenbild- »isse, - alles „Nnmnikin". die sich auch vor verwöhntem Ange sehe» lassen können Das Anangement der Ausstellung darf, wen» man hllliaerweise die Schwierigkeiten berücksichtigt, die daSPlacieien so vieler im To» und Farbenvvitrag doch ziemlich ähnlicher Bilder immer mit sich bringt, i>» ganzen vnd großen «1Z durchaus geglückt gelten bei geffhickter Aiisnützmig der an und für sich ja nicht gerade glänzenden Lichlverhälinisse des Kunstsaloirs. Die ganze Leiibach-Aiisstellniig zerfällt äußerlich in drei Teile. In dem ersten, dem Eingangsziminer. haben verschiedene Werke des Meisters, Zeichnungen und Gemälde, darunter einige interessante Ar beiten ans slüherer Zeit, Platz gesunden. Hiera» schlickt sich der Hanvtranm. der lediglich Mäiirierbildnisse Lenbachs onswejsl mil den „Peilen" der Ausstellung, den Porträts von Döllinger. Ver sal!. Grai Mo». Graf von Arco, Lnitvold von Bayern und Kom merzienrat Proebst. Indem dritte», kleineren Raume, der nachdem Altmarkt zu liegt, sind vorwiegend Figuenbildnisse untcrgebracht, von denen d>e der Herzogin von Bohern und der trefflichen Fron Seidel zu den Spitzen der Ausstellung gehören. Doch nun zu der Ausstellung telbst. zu dem, was sie bietet und was sie lehrt. Lenbachs beiondere künstlerische und malerische Art, seine ihm höchst eigene, durchaus per>önlicke Weile, die Menschen aus die Lein wand zu banne», läßt sich an ihren Darbietungen ganz besonders gut studieren, in ihre» Vorzügen, wie in ihren Schwächen. Auss neue siebt man, daß Lcnbact, in erster Linie zeichnender Eharokteristiker ist. daß ihm bei leinen Porträts das psychologische Problem immer hoher siebt, als das malerische, oft zum Nachteil der geschlossenen künstlerischen Geiomtwiikung. Bekannt, viel bewundert und viel gescholten ist Lenbachs starke Betonung des Zeichnerischen, die ohne Frage bisweilen zu weit geht, so daß von dem Maler ost der Pinsel genau so wie der Stift gehandbabt wird, ja daß man dei besonders charakleriitffchen Partien des Gesichtes die direkten Zeichnungs linie» siebt. Daß er mit diesen rein zeichnerischen Elementen die innere Natur des Taigestellten allerdings in wahrhaft verblüffen der Weise zum 'Ausdruck bringt, daß er mit einer Fülle solcher zeichnerischer Details all' dir Daten des seelischen Ausdrucks, all' das, was wir gemeiniglich den „inneren Menschen" nennen, in einer so virtuose» und doch immer überzeugenden Manier festzuhalten weiß, — das ist das innerste Weien seiner Kunst und zugleich das Geheimnis seines Erfolges. Hand in Hand mit dieser starken, ost allzu starken Betonung des zeichnerischen Elementes in seinen Bil der» gebt die Neigung fürs Pvnwöte. wie man es nennen kann. Lenbach sucht in die seelische Charakteristik seiner Menschen immer ein steigerndes Moment zu bringen, er weiß beinahe jedem Sterb lichen. vollends aber jedem berühmten Zeitgenossen eine interessante Seite abziigewiime» und dadurch selbst grundhäßliche Physiogno mien, wie z. B die des Dichters AllmerS (Nr. N) zu veredeln, zu verschöne». Merkwürdigerweise geschieht diese Wandlung nie aus Kosten der Aehnlicbkcit des Porträtierten, weil der Künstler eben die Formen des linear-zeichnerischen Charakters nie aus dem Au,e vertiert und höchstens in der Behandln»» des »malerischen Sewan»
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