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Dresdner Nachrichten : 25.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-25
- Monat1884-08
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.08.1884
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MM«'«*?« Mart«u»r. >» dt» »!«»«>». » Uh«. »EI.,« dt» »«Ittt.Sn N-uft-d : «c. «lollllg. b nur anWich'Nlaa'ndl» » Udr. «»am. Dl» >I»»llt,e P«Ut> »»iletca. 8 »»»«>»»» «I«. UM«' «>»< aet-nd, Ze», »" M ,ttlm »»'»nil« slir da» iiöirilnöKgk ltriaetiirn d»r L» leral» wird »tckl »cft'de». *«I»«r» tl«e 2»Irrr>o»s-A»lrrö«k ac«en Pr»- ,,u»>«>°»dojad>uu« d„>ch «rtclmarlr, ,».r P«I>»t»tal,lu«> 8 »Nb«» td Pt» 5l„>«ra«k t!>r Maula« odcr »»<>> »»»» toa»» Per»««»« Pt«. 2»I«ra«, nehme» an: A»nou-»„.«>ucaur v»» Haalrnstrtn u. Poalcr, Rud Moll». Taud« u. llo.. 2»v»lid»»dauk, Ü>. M»»«r-Gi>v>t«, R. «>«d-Ml>ndet»xa. >r. «aril-tzalll, «. Arndl-Strrt«»^ ), E» i»ee-H»i»bur>i, PlormI-TepN». »!»-tu»i>» ri»a«l. M.miiscrtui, t.iue Perbtir^lichlcN. tzi» Hageölatt für Mii.k, Mer-MU. HrMlsvcrliqr. DkscrrljnWt. Ircmdenlille. kivdrlllll ,n» Oontobvellvr alxonsa t'abrlllat. »>»: Uariptht'n.Irvr, Ltrarrsn, Lll88:lIli!<:I>er, Llemorialo, Isiretnrvnlrüelror, Leibüelrvr, (lupiibtielrer urnl 1Vo<1,8oIeo>>jrbüehsr. 1. 8a, gou 8ö»ins, ttreml«-,,, 1Vl>8«I> „lr,-,>>nit8,o LIK ». KopIrlou^I IX» > >8trr>88« <t I 'tylttt,.. j ^tvHvr filz- 2i»n»vi-1)vli<»l«ttlvu uiul Kt>l-MI>oI, ^U88tv11un8 >on ^1tt8lvi -/iinmvru oiutäelron urrcl roiolron Osnrsa I lkl « w « 21 t >> m It I - >i t v «» w w « L !> L«'k«l I'paik«p8tia880, I'altl'irr: UN«, orvto ütareo. !M-eL-4S5ö--I--rEr^«SI- Itllirtlliu» dv«tv st>»rltv V«I» ILÖniK!. Ilnlnpollttcktt n, »IN 4»v«»p>kvnt»»«r. V«rl I»K«k««r, 5 »tiKii»»»»»»»«,». Xr. 4 II- kr, onipüeblt ssino mit Mmlt8e!l6llMi8tu!)6ii. t «I« I»owt«r>» tzV«»tn>»»rvr. Varnirto »rLUtkissou. SUIiK» kvaäolkisssn. kkrtttsUvk-SviSvu-Vliimvu- >> riLurso, limic vdowUo- »IllMvll L. Lulivs«». LöMl. LoL-L. LltmrrLt. Nr. 238. 2». ;»!»«»«§. ,zM»c: iv.W» «»>>. Aussiclne» für de» 25. Augrrst: Sclrrechi". »»bcsiiminler Wi»d, vorwiegend beircr. trocken. etwas wärmer. >884. Montag, 2.'». August. ! nianir, sclnrnk Kondilorbirde Krau Hoshueliyänbler Iähne, ben Kassce-, v. Gutbira, drnr Sobnronsjervettaili Krau Merker, die! Nrnestr Trlrnra»inik der „Di-esoner RachriGtkn. Paris. Der chinesische Gesandte Lr-fona-oao l>al Paris am 23. d. Abends ö Udr rierlalie». — Crir ckinentchcr Llueilc ent stamiiicndes Telegramm der „Aacnce Äavas" aus Sliangbai vom 23. d. Abends ia„l: Die chrnemche Klotte vor Joulickou rs> von , laug, mllertc, lockle, schrle.stu,ierle »ndichmelcheltevon allen Seiten den Kranrosen genommen, aber zwei französische Kallrzcuge gerictlieii da erschien, von rstreljlen konnnend, die erhabene Protettorin des t-, Lrrurslbnde Herr iöoiinrMer Gotllöder, den Bierverkans Herr Maler i„ ^ Hans. So war Alles nn schönsten Schns;: es musizirtc. jodelte. .. Mll,i I> illerte ixrite. schrie, siiinerte und iriililelriieite »llli alle» »Seite» au, den tdirnnb. Dresden, 25. August. D a S A l b e r tu c re i n s s e st Alles slimmie: das lierr- liche Loimnruvetter, der prächiige Keslplag, eine nach Tansendeir »,,, >erul zahlende Polkriinenge, manniglallige Unterballiingen, die glricklichsle h,uchlcn Äeniahl Sluninunji uns eine unerinüdlichc OpsciWilligkeit. Der Albert- rsi,'ajeslatcn vereui darf aus eines seiner gelungensten Feste zurückblicken, seine " Zwecke.wurden durch de» Lrtrag des Fc-»es Wesentlich ge,ordert, F» diesein Augenblick, ivo einer rlnsercr Bolen die legten Zeilen des Feskberichlo mittelst Neloeived »ach der Druckerei in der Stadt beröroert, :st inan ii» Lirektoriatzelte mit der Zablung der Ein- na.niie besck'äsiigt. Fedc Pierlelstunde bringt eine Dame aus einem lvabenteaipel oder einer Looobnoc ein Säckchen mit Münzendie Uniernehmer von Sck>ousteUungkn liesern cbensalls iinunlervrochcn die .staste ab — es wirb nach Abzug der ztot.cn em erheblicher. Reingewinn «ür die linumnen Ziveck- des Vereins sich beransstellen. Teil» abermals zeigte sich die Piildtbüügkeit der sächsischen und! speziell der Tresdner Bevölkerung in ihrem ganzen Umsange und festes und Vereins, Ihre ^Majestät die Könieiin Carol a. n»> den Fcsiplasz de» legten vrnsenden Blie5 schweiien zu lassen sich zu überzeugen, ob Alles in Ordnung sei. Als die Geivischeii gewonnen. Mi über und , , . Frau diese zurück, um hohe snhr sie nach dein Hoslagcr Strehlen wenige Minute» water mit ihrem sic cnvartcnden er- »ach dem Feste zurnckzukchren. Beide königlichen mil zahlreichem Äesolgc wurden vom Pndlilnm der Herzlichkeit empsaugen und begrünt, die wir Sachsen jiönigShame als freie Huldigung alle Zeit darbringen. . Masestät erschien in Uniiorm mit Mühe, die zcönigi» trug über er» schwarze» Tevant ein großgeblumtes Ueberkleid, ein kn »nt all' l inlscrem Sc. l einer» ana von der beite» Leite. Das Unternehmen cntichiedcn populär »ad bewahrt, lroh einzelner Schwächen, seine tuwernnnvelte VollSllnimlichkclt. (5s geioähn deni Sacknenvolke stets euren ilolzirenezgen l.no ivohtthuenoeil Anlaick, leine erlauchte itandeömuller iiiir vcriönlichelii regnen Fnleresse sicb dem Werte der Barmherzigleit widmen zu lehen. Dieses Benrnel wirkt e'.cttrisirend. "kamenllich aus das Vürgerlh"m. .v>er wetie>jert Alles, im liöeben wie in periänlichen tteillu>lgcn. ien (L'rtrag des Festes reckst ergiebig zu gestatten. Selbst Unbemlttelle sehen nicht selten ihre» Stotz darein, von iln em täeg neuen briokoaimen die Werke der Kranten- tsteg,. zu unterllnge». Man tonnte dem Feste des Albertvereins keine passendere Ueoerscbr>st geben, als ine: „2c>«t zicmt re N>»»ian»km, zu ruli'n, ,4um Werke rezei cs„q bereit. i!0o>jl n» der steil ttt^, was zu thun II»L wolllzutliu» ist immer Zelt." Nach diesem Motto banoelte Alt und Fung, Vornehm und Gering. Gelegenheit dazu war, wie immer, reichlich geovten. Den her- gebrawieir Mittelpunkt des Festes bilden die Uiiwei'ungen des Tcichs. An der Ostjeite des Palais war daü Königszelt mrfgeschlage» und mit Blumenschmuck anmnlhig ausgesiattei. Um de» Teich zogen looos» sich die wohlbekannten, mit rolhen Ärenzen gezierten, .zierlichen Loos Vcrlamsstclten, Würielbuden, cirsrischungszelie und Gabcuhallen, die bei der Mannigialtiakeit ihrer Gcivennc den Anblick groher Waarcnbazarc boten. Neben der Äonditorec verzapste Herr Pehtch auher Pstrsichbowle und Stachelbeerwein ieinen mucriichen, aber jo rranickenoen Aeptelinoil, den er aus teincn Presieil vor den Augen des Publikums selbst kelterte. Fn den Luten des Teich- lu>.en Bier- ausscnänle zu»i Lienusse des westlichen Gerste'uasles ein. den die sämintiicven diesigen Brau-rcicn abermals in reichlichsten! Piave ge stiftet batwn. Dickst bctag rt war stets der Zugang zu dem Naturtheater, wo Hr. Dir. Äarl eine gemalte Scnnbüttc autgcichlagen und durch Felsicenericn auf Leinwand eine alpine Landichu l improvisirt batte, so dap man sich aus eine Alm am Wagmann verseht ivälnicn durste. Tie Mitglieder de» Wullncr-Tbeaters stellten als lebendes Büd Tcsrcgger's berühmten Salvnnroler m geradezu verblüffender Natur- tr ue dar, >vorau> die Ncitglieder des NrsidenzthcaterS unter Leitung des Direktor rtacl cinc Anzabl höchst lustiger und harmloser Schnadn- hüpscrln zum Bortrag brachten.' Liejelben ivorcn lokalen Inhalts i «üs Probe diene: Wenn der Königstem von Chokolade wär' Und der Lilienstein >»»> Bisguit, Wen» die Llbe dann noch voller Schlagsahne, Dann wünsch' ich „guten Appetit". Schade, daß die snngeSlustigc» Tiroler im Fracke austraten und nur durch Jnnthaler Hüte als zum Tiroler „Land'l" gehörig sich charakterrsirten. In Nationaltracht verkauften crnige weibliche An- gebörige Edelweiftsteme vvn den Gcdirasschrofsen des Köniasees. Wie schon sriiber halte Herr Hosschanspicler Löber in einer Piesfer- knchenvcrkausshalle so ansterordentlichen Zulauf, daß man ihn für einen modernen Naturarzt zu halten vernicht war. In der Markt- schreierci that er cs jedoch denselben kaum gleich, sonst aber leistete Herr Löber mit der Ltiminc eines Löwenbändigers und den drvlliaen Einfällen eines Clowns geradezu Unglaubliches. Mit Schlag 2 Uhr ^ ' llungcn: es war das die grainin anszittnhrcn begannen. Zu dlctem Tonmeere trugen die 7 Musikchöre der Dresdner Garnison und die der Regimenter Nr. 102 und 103 gleichmäßig bei. Letzteres Musikchor erwarb sich den Bei namen der Thalcrmusik (103cr --- hundert Dreier --- 1 Thlr.). Ter Billetverkaus ging gleich von Anfang an sehr flott. In den Tcmpclchen waren auch diesmal Dame» der Aristvlratie und dcs BnrgeistaiideS, sowie mehrere stets willige Ästnstleunne» dcS HofchealerS sein er folgreich bemüht, mit Hilfe der sie unketttüpciidcil Ossiziere hiösiger Reaiineiitec die Vorübergehenden mit Gewinnen und — Niete» zu beglücken. Ohne ans Vollständigkeit Anspruch zu erheben, zählt die nachstehende Liste eine Reihe der sich thcils durch ihre körperliche Er scheinung, theils durch ihren Eiier im Anbringcn der Loose sich aus- zeichiienvcn - Tochter. Fr« rath PÜst, Frau Dr. Unruh, Frä v. Sieg. Winkler, Gebhardt, Frau 2)r. xvarnan, Frls. Vzciivschuch und Jumpclt händigten die Gewinne ans, sobald man solche in den Loostempeln gezogen hatte. Hier gewahrte man die beiden Töchter des Herrn Kommerzicnrath Hopffc, Frau v. Ääphcrr und v. Carlo- witz und v. d. Planist, sowie die Künstlerinnen Frl. Ulrich, Flösset und Tullinger. die Kammervirtuosin Frl. Mar» Krebs und die Harfenküiistlerin Frl. Zisch. Selbstverständlich drängte» sich die „Kunstfreunde" und „Abonnenten" des HofthcaterS vorzugsweise an die Verkaufsstellen, wo man von kunstgeülster Hand die schwarzen und die heitere» Loose empfing. Frl. Ulrich versicherte Jedermann, daß man init ihr zufrieden sein werde; bei Frl. Flösse! wollte gar Mancher sein Gluck versuchen und von Frl. Tullinger hörte man bethenern, daß Niemand cs bei ihr bereuet« werde, das Schicksal herauSzusordem. Die von Herrn Hoigärtner Nülcker abermals mit so ausgewähltcm Geschmack ungemein reich ansgestattetc Blnmcn- hallc war außer mit diesen zarten Kindern Flora S mit drei Damen der Aristokratie: Frauen v. Fink. d. Wastdvrfs, Frl. v. Gerber und Frl. Marg. Seiler geschmückt, welche nnvcrdrossen ->e Vorüber gehenden zum Kauf entluden nnd ihre Adjutanten nach Adeligen wir Bürgerlichen anSsendrten. um sie heraiüulvckk». — - O Goldliütchen mit Goldiranien. Die hohe Frau übennschle durch ihr blühendes Aussehen. Die Begrüßung der hohen Herrschaften, die niti zahlreichem Gefolge anlangtcn, crsolgle durch die Herren Oberst leutnant Tr. Nanndvrff. Kominerzicnrnlh -opssc und Divisions- airditcur v. Snßmilch--Hocriiig nnd die gesainniten Vorstandsmit glieder des AlbertvercinS, männlicher und weiblicher Lime. Im Gefolge der Majesttäen gewahrte man den Hemi Stadtkommandant ^ . -- ^ ... Generalleutnant v. Funcke, Herrn Polizeipräsidenten Schwauß in des Ulvrrtvcrerns rst ^ Bürgermeister Dr. Nüger, der hiermit eine ! seiner letzten gcmeindcamtlichen Funktionen erfüllte. Im Königs zelte natrmen die hohen Herrschasrei: Platz, das Kampsspiel zu er- ! warten, da-s auf einem hohen, am User des Teiches erbauten Po- j dinin alsbald von dem Aihletenklub Saxonia ansgesn»« wurde, i Dieser renvminirte Verein iiihrte zuerst einige herlnlische K rastübnngen vor, dnnn bilderen die jngeiidlichen Gestalte» trefflich arnppirte Menschenpuramiden: Das war ein ganz interessantes Schampiel. Der Teich selbst war mittlerweile von den vutrigged-Bovten des Rudervereins Älbis luateriich velebt. Hieraus unlcntahnien die Hcrr- schnsle» cmen lliundgaila über deir Fesststatz za den verschiedenen Sehenswürdigkeilen; die Führung des Zugs kettete Polizeihanptinann v. iKebrhvss Fast bei samintlichen Loosvertauisslellen versuchten die Vlaiestnten durch Entnalnne von Lovscn ihr Glück; aber es lächelte ihnen nur in bescheidenem Maaße. Obwohl der König mehrere Dutzende von de» 20000 Loosen kaum, gewann er doch nur einige Kleinigkeiten. BtoS beider Wnrselbude Löber'S wcndecesich PulSnitzer Direktor » „ , . . . Freude, beim Scheiden derselben vielaiierkennendc Wortez» vernchnmu DerSalcm- tirolcr, von ^ nehnicnd " derbe Humor der G'staiu! Frau Earlsen von, Wallnertheater hatte die Ehre, der Königin ein prächtiges Bouquet vvn Edelweiß zu überreichen. I» Fortsetzung des Rundgangeü nahmen dann die Majestäten noch Ermschunge» bei den Herren Hollack, der ein Glas Pichvrr-Bräu kredenzte, Gottlöber und Pelsch zu sich, und verfügten sich sodann am das Podium, um die Nndersahrten der „Atbis zu beobachten. Die schlanken und dabei so kräftigen Gestalten der Albiner leisteten im Schnellrudem nnd im gewandte» Ausweichen recht Vorzügliches; der Sinn und die Bedeutung ihrer Evolutionen wird namentlich de» Sachkundigen viel In M esse abgewonncn hm'cn. Den Schluß der llebungen bildete eine Entenjagd, o. h. ,we> der ihrigen warfen sich in voller Kleidung in's Wasser und schwammen nun, verfolgt von de» Kameraden in anSsendrten, um buden testeten Frau Juwelier Jähne, Frau Die Wünrl- )pcl und Frau Bläter- den Booten nach dein liier. Diese En'engeschichte fand beinahe journalistische Ente; es gab Nichts berichtigen", sondern nur Viel abzulrvckncn. Hieran schloß ebenso viel Beifall als manche dabei zu sich der bestieg. ^ . Knnsmückchen vorzuiührcn. Die Sicherheit, mit der dieser schlanke junge Mann arbeitete, fand vielen Bestall. Darüber war es o llhr geworden: die Zeit, zu ivclcher aus der Billa in Strehlen das Diner besohlen war. Die Majestäten verließen daher, unter erneuten Hoch rufen, den Festplatz, erschienen ledock nach 7 Uhr unter abennaligen sympathischen Kundgebungen des Publikums daselbst, um dem Beginn der Illumination des Fcstplatzes bettuwohnen. Dieselbe bol das vvn früher her gewohnte freundliche Bild; der Teich haste diesmal einen glänzenden Rivalen in den Carolaieen, deren User niit Flaggen zu schmücken sich Hen Gasse svir. hatte angelegen sein lassen. Von demselben war auch die »estliche Beleuchtung arrangirt; mit den 6000 dazu verwandten Lampions und Lämpchen wurde eine glänzende Einrahmung der malerischen Ausbuchungen der Carvlascen erzielt. Tie Majestäten verweilten eine geraume Zeit noch aus dem Fest- platze, aus welchem sich die festlich gestimmte Menge in jenem Froh sinn und mit dem Anstande, den man an ihr kennt, bewegte, dann und wann in den Etablissements Erholung und Ruhe suchend. Ten Schluß des Festes bildete ein Ensemblevortrag dreier Konzert stücke, ansgcfiihrt von den sämmtlichrn Kapellen, die große Netraitc der Mnsiktyörc und der Tambonnüge beider Grenadier-Regimenter und endlich der Abmarsch dieser Chöre mir klingendem Spiet. Das Publikum gab de» Truppen bis weit in die Stadt das Geleite; am .Himmel aber erschien die blasse Sichel deS Neumondes, ihr spär liches Licht ans den verödeten Fcstplcitz werfend. — In der Staatsschnldenverwaltung ist man sehr eifrig damit beschäftigt, die vorbereitcndcn Schritte zur Einführung eines S t a a t Ss ch »l b e n d u cb ü zu thun. Ein solches besteht neuer dings in Preußen; in Sachsen soll mit der Einführung desselben zum Neujahr vargcgangcn werden. — Das vorgestern Abend gegen 7 Ubr in Leipzig stattae- habtc Begräbnis, des Geb. R»th Pros. Dr. Osterloh gestaltete «ich zu einer »npoianten Trauerscier. an welcher die Spitzen der Reichs- bchördm, Landesbclwrven, der städtischen Verwaltung u. s.w. Tlretl nahmen. An der» reich arstgedahrten Sarkophag standen als Ehren wache acht studentische Jahnendcpntationcn nnd die Leichenfeier im Hanse wurde durch Reden von Professoren und Studiosi, wie Ge sang der Pauliner besonders "weihevoll. Der Kondukt »ach dem Kirckrhos war ein sebr solenner wegen dcS zahlreichen studentischen Komitatö mit Fahnen und Traucrnrarschüllcii und der großen An zahl Equipagen, die nachsuhrcn. — Bekanntlich sind gegenwärtig und bis zu nächstem Sonntag die zwei Fnsarrtcne-Rcgiweistcr aus Bautzen und Zitta» in Dres den und dessen Umgegend in Einquartierung. TaS dritte Bataillon dcS Regiments 102 bat allein Hotelier Wenhmann zur Verpflegung und in Quartier übernommen, da er »rein denn hinreichend Platz in den z. Z leerstehenden dauernd crpachtctcir Lokalen der alle» Kavalerie-Kaserne zur Disposition stehen bat. We» rS intercssirt, in den alten Räumen einmal wieder srrschrö militärisches Leben und Treiben >u beobachten, bat hier passende Gelegenheit umsomehr, da dir eingerichtete Kücden-Eantine und daS Bierbüssct auch scdcn, Be- snclrcr gern die gewünschte Rcitaur tron, »ntürlrckr in einfacher Form, wenden. Von beute ab wird auch in den Abendstunden bei hüb scher Beleuchtung Freieoncert geboten. — Vorgestern Naclnnittag gab Herr Nälnnaschinenfabriiant Großin an» seiner» gesainniten Geschästsperioiral aus dein Weitendichlößche» in Planen ein .Hcrierr- und Dame»-Vogel schießen, welches einen recht airirnirtcn Verlauf naliin. Die sich hierar, schließende Fesllatel mar von Herrn Restaurateur Piütze bestens ansgestattet und eine Reihe von Toasten gab den Kesüblen des Dankes, und der Verehrung gegenüber der Prin« riralilät Ausdruck. Ein solenner Ball, welcher die Tbcrlncbmer bis zur früben Stunde zusannrienbrelt, beschloß die schöne, bcrz- crhebcnde Festlichkeit, welche wohl Allen eine bleibende Erinnerung sein wird. — Der Schluß der Ausstellung inTcplih erfolgt bestimmt am 31. d. M. — Herr Buchdrucker und Verleger Hager in Ebenrnitz, dessen Auslreten gegen den .Herausgeber des „Kladderadatsch", vr. Löwen- slcin, allgemeine Entrüstung bervorgernfen, versendet eine Erklärung, in welcher er den Vorgang in der Redaktion des „Kladderadatsch" im Großen und Ganzen -rrgiebt, es schcirtt fast, olo wenn er sich seines Benehmens noch rühmen wollte. Seine Erklärung weicht nur inwiern von den bisherigen Mitttreiliingeir ab. als er vr. Löwenstein nicht hinterrücks einen Schlag versetzte, sondern ibin nrit den Worten: Sie Sch...! eine Lbtteige gab, »»d daß seiner: die Polizei erklärt habe, die Sache gebe ihr nichts an, da sich die Maire nicht aus der Straße zuactragen habe. Die Erklärung ist nicht geeignet, das flegelhafte Benehmen Hagcr's in cincnr günsti gere» Lickte erscheinen zu lassen. — Eine große Rohheit passirte vorgestern Abend a»f dem Antonsplatz. Ein Gurkenhändlcr schlug erneu anderen Händler wegen geringfügiger Sache dcraltig ins Gesicht, daß sich der Ge schlagene überstürzte und die Lippen arrfschlug, über und über blutete und ärztliche Hilfe in Anwruch nehmen mußte. Der binzu- kcinmcnde Markt-Assistent holte sofort Polizei und selbe schrieb den Namen des Schlägers aus und wird dieser nun der gerechten Strase nicht entgehen — Die Montags Concerte im Blascwitzer Schillcrgarten (Ebrlicdi beginnen von kente ab um 5 Uhr. — Himbeersyrrip mit Wasser gemischt ist ein sehr beliebtes und gesundes Getränk. Die hiesige Finna A. Hagen (Rretschelstr. 17) hat in diesem Artikel langjährige Erfahrung und genaue Kennt»iß gesammelt, und ist es ihr hierdurch gelungen, einen Gcbirgs- Himbeershrup herzustcllen. welcher an Qualität jedem anderen meichkommt, jedoch sich wesentlich billiger stellt. Bei der Hagen'schen Selbstfabrikation werden nur frische Himbeeren und bester Lompen zucker verwendet, und verkauft Herr H. diesen Syrup, welcher im Detail stets mit 60Pfg. pro Pfd. bezahlt wurde, schon mit 54 Psg. resp. 40 Pig. - Eine zornige Magd, wenn sie den Dreschflegel in der Hand hat, kann sehr gefährlich werde»; im Rittergut TirpcrSdorf hat eine solche am vorigen Donnerstag während des Dreschens eine ihrer Kolleginnen nach kurzem Zanke derart mit besagtem Flegel über den Kook gehauen, baß dieselbe besinnungslos liegen blieb und an ihrem Auskommen gezweifell wird. Die gefährliche Magd ist übrigens schon einmal wegen einer gleiche» That bestraft worden. - Dem Bezirksarzt vr. Hesse in Zittau ist von Sr. Mas. dem König der Titel und Rang eines Kgl. Sachs. Medicinalrathes »«liehen worden. — Ein in der Reichsstraße in Leipzig wokmend« Buchbin der batte in der Nacht zuin Sonnabend einen recht kuriosen SlÄall. Er wollte einmal in Romantik machen und ein an seinem im Ab- vutz begriffener, Hause angebrachtes Gerüst dazu benützen, m seine Wohnung durch das Fenster einzusteigen, obschon er den Haus schlüssel bei sich batte. Er kletterte auch richtig bis in die zweite Etage hinaus, wurde aber dort durch den von unten herauttönenden Zuruf eines Schutzmannes ausgehalten. welcher ihm schon vng«e Zeit ruhig zugeschaut und keine Ahnung davon hatte, daß sich der unternehmende Buchbinder nur einen Spaß mache. Kurzum, der Mann bat seinen Einfall doch bereut, dem» er mußte hcrunt« vom Gerüste und mit nach dem Naichmarkt, wobei er immer da» unrm» genehme Gefühl genoß kür einen Einbrecher angesehen zu werden, di» nach polizeilich angestellten Erörterungen sich die Wahrheit sei ner Angaben der Behörde gegenüber herausslcllte. Ja, der gerade Weg ist immer der beste! — Zwei noch sehr jugendliche Vagabunden. Knaben von 13 und 10 Jahren, wurden im Leipziger Rosenthal ausgegrisscn. Bereits seit 14 Tagen trieben sie sich hcrbergSloS herum. Sie waren aus Lust am Henimstromern ihren Eltern davongelaufen. — Zwei junge 20jährige Landschönen aus Steinhübel bei Sanda. Anna Schwarz und Marie Dietze, wurden setzt aus dem Jahrmarkt zu Sanda aus Putzsucht — Sprtzbübinnen und haben an verschiedenen Verkaufsständen ganz ordentlich zugelanat. Man fand bei ihrer Verhaftung Armbänd«, Ohrringe, Broschen, Medaillons, Spihm u. bergt, vor. Uvttteruno »»ix 21. «>>g. «ar»ine«kr «ach 0«a« vital«, wallftraß« >2 tMItt. 12 Nlrr>: 787 Mm., :4 nesttegkn. r»erinomctroar»>>Ii nach Mranmur: krm»erat«r 2y 'wära>«, «ik»riqftk 7» Wiirmr, höchste 2s» Wörme. — Heiter, walkt,. Ekbhöve in Dresden, 24. August Mittags: 106 Cent, unter 0. Aeutlktton. ch Residenz-Theater. Das Ensemble-Gastspiel der Wallnerianer, die sich hier überaus beliebt machten und sicherlich in der nächsten Zeit sebr vermißt werden, brachte in der vorgestrigen, vorletzten Vorstellung das bekannte Moicr'sche Lustspiel „Kalte Seelen" in so ergötzlicher und bervundcrnSmertlrer Weise aus die Scene, daß das volle Haus beständig von lautem Applaus und herzlichem Lachen wieberballte. Sowohl die kalten als die warmen Seelen, alle aufs Glücklichste verkörpert, erwärmten das Publikum gleich bei den ersten Sccnen. Obgleich säst alte Mitwirkenden Lorbecrkränze verdient batten, sind diesmal natürlich die drei Benc- fiziaten mit Ovationen bevorzugt worden. Frl. Odilon erhielt außer einem Dutzend (und mehr) Bouguets einige Blurncirkörbe und Füll hörner fernster und duftigster Art. während die Herren Guthen, und Alexander mit zahlreichen Lorbccrtränzen erfreut wurden. Mehr nach als solches Rulrmesgemüsc wird ihnen aber die voll- sriiirpathischc Stimmung des Publikums wertlwoll gewesen sein. In den aiimutbicr kecken Backfisch Johanna Reimann mußte sich nicht nur der Assessor, sondern Jeder verlieben, aber Frl. Odilon gab auch jeder Scene so viel reizenden Chic, wie cs wenigen Kon- kurrcntirmen in dieser Rolle gelingen dürste. Unvergleichliche Komik entwickelte Herr Gulbcrn als phriosovhircnder Professor Reimann, an welchem jeder Zug rin Treffer, scdc Kapriole zum Krairklacken war. Desgleichen hatte Herr Alexander seinen jungen Schweden v. Kleeborg io brillant auSgeorbeitet, wie eS der Autor selbst nicht vollständiger nnd wirksame, hätte verlangen können- Unter den klebrigen cxcrllirtcn Frl. Meyer, eine mustergrltige Helene v. Western,
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