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Dresdner Nachrichten : 27.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188408275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-27
- Monat1884-08
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 27.08.1884
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» »«» N<ud«iN- - «»ni»»«« »i» >2 MM In «etlit»dl: «l. «lott'i« d nur «mW,qe»I,,«nbi» » Uhr. Nachm. Dir livaiitl» Vejlt« »Ueü». « «ttdenil» VI,. Uni.r «I». »elantzl Zetir 20 PI,. ikti>« »arantt« Ur La» n»»,iläo'«e Heicheinend-'^». ,er»t« Ivt'd nlch, »-««den «u»wLr. „„ I»ler,lon»>«ullrd»e »c«en VrL- »umeian«vi»d>uu» durch vrlesmarlri, »drr V»Il'Uiji>liIu«, S «»den >d Pi» Jn'en»« »itr Mont», »der noch geli» w,rn VeNN'Ue 2u Pia. Juleral» nrhmrn »»: «»uonicu.Burraur i>°»I tzailrnllrtn u. Bonler, Rud. Molle,i r.indr U. <!»., IiwalidkUdanl, «8. MI>°r> ««rlt». R. ,t-d.M°»d«du^ -> Parck-Lolle. v. «rndl-PciUn^v., 1, xtNurr-Humbura, P>ol,m-Te»iid. . kür SIü«aab, ein»«>. Manuicripi, l " trine Perbtnl-Uchlril. Tageblatt für Uolilik, AllLerhattung. HcMflsverkcljr. UrscnvcriM. Ircmdenlißle. jtrv8«l«n, 8ov8tr»!«!j« 20, I. äuvolli «N»-K»p0tliu«u filr »Uo 2t'irunzron. ll. '4de»lvrbtt!et-VorIlt»u5 tür äio Oro^änor LItv»t»r Hl. ^sseeten-t outrolo imtor LkianUo. IV. DuUevtloo Uvr 8üvt>«. I-auilottloLlerle. L. blinken Nkck 8o!jlojlli Iü8vuä. o°> LIvioliÄuebt, Lslksuvlit, Ililiiiorrlibiüul- I-oiclon etc. itniru'vonäon. vk'ntrllel, ,e«,-i,Utet. VorckUllUIIj-S- i hvsi)lckviuck. LluIröLtrLkt- I Oesuiicklioits- ' Lisr. LisevllüItiZ. 5 iVIai-ittlisti'. 5 unll poetious. V. I>ia^»Z, unci pünlious. ^VÜ86l»V-^U8^ltUtUNM-ia08<;lliltt, ompllelilt 8kill 8W88V8 l.ager von ^ NMelljlelr. U-ce-Heietkell, LiNlöliicfittll elc., ffs.-mein »iimintllolia »Ü8<!k>'-8ts>tk, xur 8olIt8tn»si'rU^u»^ f kLrnSrtv Vraittlu88vii. Silliss 8laävIÜ88v». ^raUstisk-Ssiüsn-SLLLmell- l risurev, Wie Vdvmllv- Wlumvu L. ^utleKvv. LöniZI. äokliek., Nv. 29. IilhrglNig. Auflage: 41),<wl> Lrpl. Aussichten für den 2'-. August: Auffrischender Nordwind, ziem lich trübe. etwas 9tieverschläge, kühl. Dresden. l881. Mittwoch, 27. August. ktir ile» iiloimt 8ei>tei»i>er v«r«I«u U,v„t8 r»u1^ «Ito „S-P4 8«Ii»«P A>»<K»- rt,I»tiri>" i„ «t,.p tl»,»v«>it1u» , «»»nt« SS, »u t><» l!'Hi«nj^«lü, r»unr«ürt»« >»«> »I«»« , t. t „ LU UL ii> «t,-i Ov««t»,rp.»L:u>r"r- L» ^Xttotlitiou <l6t' Oi68<Inoi' XaoItt'ioUtou. «rraniwoiMchcr »Icdattciir Mr Politisches Ilr. Smtl Blcrry Ni Dirid-tt Entrevue und Entente — diesen beiden Fremdwortcn begegnet nm» in den dentichen Zeitungen aus Schritt und Tritt. Unter der Entrcnne ist die ZuMinincnkunsl der Kaiser Europas, unter Entente das Einvernelnnen der Festlands,nächte zu versieben Tic ersten Tage des September werden das Schauspiel einer Monarckcn- Vegegnung und Begriiffnng bringe». Zest siebt die Zusammenkunst des Kaisers Wilbelm mit dem Zaren Aiexanoer: ungewiff ist noch, ob bierbei Kaiier Zran; Joseph anivcseno sein wird oder ob sich später an das erste Zusammentreffen der Kaiser Deutschlands und Rußlands ein solches zwischen den Kadern Rußlands und Oesterreichs schließt. (Die Begegnung der Kaiser Wilhelm und Franz Joseph hat bekanntlich vor Kurzem erst in Ischl stattgehabt). Ebenso unentschieden wie die Fragen: Ob eine einzige Drcikaiser- oder zwei Zwcikaiser-Zummm.ntünstc? ist die Wahl von Ort und Tag. Begreiflicherweise beobachtet man hierüber ein tiefes Stillschweigen, das aus russische Befürchtungen vor einem neuen Anschläge der Nihilisten zurückzusühren ist. Die Polizei hütet sich wohlweislich, durch vorzeitige Bekanntgabe des OrteS den Umstnrzmännern etwaige Vorbereitungen hierzu zu ermöglichen. Erst kurz vor dem Borstchgehcn des Ereignisses selbst wird das Publikum erfahren, wo die Besiegelung der russisch-dcutschcnFi cundschaft erfolgt. Jeht nennt man vorzugsweise deutsche Orte z namentlich soll Danzig und Stettin in Frage icin, wohin der Selbstherrscher aller Reußen eine begueme Seefahrt anzutreten, während Kaiser Wilhelm nur eine kurze Cisenbal,»fahrt von Potsdam aus zu überstellen hätte. Andere wieder mntlmmßen aus ein kleines Stäbchen Deutschlands an der polnischen Grenze. Einflußreich aus die Wahl des Ortes ist mit die Rücksichtnahme aus die Gesundheit des Kaisers Wilbelm, der seine Kräfte für die Theilnahme an den Kaiser-Manövern am Rheine auszuiparc» wünscht. Mußte er sich doch zu seinem lebhaften Bedauern vorige Woche versagen, den Ausschuß des Verbandes der Jünglingsvereine in besonderer Audienz zu empfangen, da ihn die Unterredung mit den Vertretern dieser Vereine in verschiedenen Sprachen zu sehr angestrengt hätte! Augenblicklich w ilt in Potsdam eine VertraurnSpcrson des Zaren, um mit Kaiser Wilhelm alle diese Dinge zu verabreden. Sicher ist, daß vcr jüngere russische Kaiser unseren greisen Kaiser aussucht, während höchst wahrscheinlich der Kaiser Oesterreichs dem Zaren nach Polen entgcgensährt. Bedeutsamer als die Fragen von Ort und Stunde dieser fürst lichen Zusammenkunft oder -künfte ist die Thatsache selbst. Dem was vor einigen Wochen die Kanzler Deutschlands und Rußlands, Fürst Bismarck und Herr v. GierS, Dem. was soeben in Varzin Bismarck und der österreichische Staatsmann, Gras Kalnokn be sprochen und verabredet haben, ertbcilen setzt die Monarchen der 3 festländischen Großmächte die feierliche Weihe. Das FriedenSbünd« niß dieser Staaten war zwar an keinem Punkt in Frage gestellt, aber seine Bekräftigung durch die Umarmungen der Fürsten wurde zu einer politischen Nothwendigkeit, seitdem durch die Politik Eng lands und seine Behandlung der Londoner Konferenz eine Ver schiebung der Weltlage eingetreten war. Ganz Europa weiß, daß, wenn sich die Festlands-Kaiser die Hand schütteln, dies einzig dem Weltfrieden, seiner Erhaltung und Befestigung gilt. Nur jene Politiker, die auf eine Verhetzung der Großmächte ansgchen, um aus ihrer Eifersucht für sich Sondervortheile zu ergattern, können die Monarchcnzusammenkunft mit Mißtrauen betrachten. Wenn England, specicll das liberale Gladstone-Ministcrium, die bevor stehenden Kaisertage als einen Druck auf seine selbstsüchtige Umstch- greisepolitik empfindet, so hat cs nicht das Ausland» sondern einzig sich anzuklagcn. Englands Ränke, namentlich Rußland und Oesterreich wegen der Balkanhalbinscl zu entzweien, sind von beiden Reichen in ihrem wahren Sinne erkannt worden. Die russischen Wühlereien unter den Völkern des Balkan haben denn auch aufgehört: ein Grund zur russischen Eifersucht auf Oestrcicb ist nicht mehr vor handen, seitdem die Ratbgcber des Zaren sich überzeugt haben, daß Oestreich kein llcbcrgcwicbt auf der Balkanbalbinsel, sondern nur die Befestigung der dortigen noch im Flusse bcfurdlichen Verhältnisse anstrebt. Die Verhetzungen durch England finden also keinen Boden mehr, wohl aber hat man erkannt, daß es keinen Staat in der Welt gicbt, der nicht in seinen wichtigen Interessen von England verletzt und feige betrogen worden ist. Die Monarchenbcgegnung wird naturgemäß zur weiteren Vereinsamung Englands und damit zur Zügelung seiner Anmaßungen beitragen. Ungemein charakteristisch für unsere Zustände ist ein Vorgang an den Börsen, der ganz gewaltige Verluste für die Kapitalbesitzer zur Folge gehabt hat. Jeder Börsenbericht der letzten Tage Hub mit Klagen über die rückläufige Bewegung der Kurse an. Man er schöpfte sich in Mutlunaßunacn über die Ursachen der allgemeinen Verstauung. Niemand, außer einem kleinen Kreise Eingeweihter» kannte sic. Die Erscheinung war um so auffälliger, als tue Wiener Böisc, von weicher der Sturz der Wertste ausging, eigentlich Ursache gehabt hätte, höhere Kurse zu schicke » Denn das bedeutendste aller Kreditinstitute des Donaurcichs, die „Oestcrr. Kreditanstalt" hatte einen HalbsastrSbericht erstattet, der sehr befriedigende Ergebnisse und namhafte Gewinne ausivieS. Aber gerade dieses Papier sank und sank und zog in seinen Fall andere mit. Jetzt ist die Katze heraus aus dem Sack. Eine der bedeutendsten Zuckerfabriken Oester reichs, die Firma von Weinrich in Pec^ek, lat ihre Zahlungen «ingestellt; sie wird allerdings, we zu bedeutende Interesse» aus dem Spiele stehen, künstlich über Wasser gestalten. Dieser Zuckerfabrik hat nun wie man jetzt erst ersäbrt. die österreichische Kieaitaiistalt nicht weniger als 3> e Millionen Gulden vorgeschoffen. Sobald die gütigen Vorstrecker in Wien von der faulen Luge dieser Fabrik ersustren. sahen sie voraus, daß die Kreditanstalt davei auch nickst ungerupst ivcgkommen würde-. sie veräußerten in aller Heim lichkeit eine» großen Tßeil ilucr Kredit-Aktie», während das nicht in viele Dinge cingeweihic Publikum durch Veröffentlichung eines günstigen Halbialnabschlusses in falsche Sicherheit gewiegt wurde. Durch dieses schmachvolle Doppelmanöver staben österreichische wi' deutsche Kavitali'esiver unverschuldet Verluste erlitte», die in die Hunderttaujende gehen. .Hier fragt nun auch der unbetsteiligte Zuschauer: Ist für solche Vorgänge kein Staatsanwalt da? Soll es auch seiner den Rolhichildianern. die bei dem österreichischen Kredite eine Hauptflöte blasen, für voll ansgchen, sich aus Koste» des Publikums io ungerecht zu bereichern? Stellen der artige Vorkommnisse nicht die Mahnung l)r. üstrings els immer richtiger heraus, daß der Staat die großen Börienstirsten mcdiati- firen soll? Was sind Das für Zustände, wornach eine einzige Firma Vorschüsse in Höste von 3'/s Mill. Gld. erhalte» kann? Die betr. Zuckerfabrik ist durch die unverantwortliche Leichtigkeit der Kreditgewährung zu einer unsinnigen Vergrößerung ihres Etablisse ments und zur tollsten Steigerung der Produktion ermutstigt wor den. Jetzt bricht die Herrlichkeit zusammen. Die großen Kredit institute rufen geradezu eine Uebcrproduktion hervor, die schließlich zur gewaltsamcnfEntwerthung der Waaren und ui jähen Vermögcns- verlusten führt. Wenn irgendwie die Geschäfte leidlich gehen, gleich wird daraus loS vergrößert; für solide wirtlstchastliche Zwecke, namentlich des Kleingewerbes, des Handwerks »"d »ndcrer gemein nütziger Ausgaben haben solche riesige Bankinstitute kein Geld; massenhaft stopfen sie cS aber dem leichtfertigen stavritanten in den Halo. Die allzugroße Kapitalanbäiisung in den Händen Einzelner ist wahrlich für die Allgemeinheit nicht immer ein Glück; es gründet sich nur zu häufig auf dem Unglück der Kieinkavitalisten, der Arbeit und Arbeiter. Ob China durch die Zerstörung jeiucS einzigen und höchst an sehnlichen Sccaricnais zu Futschem mürde gcmacht oder in seiner Harinäckigkcit bestärkt wird, kann nur die Zukunst lehren. Jutschou ist eine «tadt von reichlich 600,000 Einwohnern, sic gehört dem nach zu den größten dctz himmlischen Reichs. Wie andere umgiebt auch sie eine 7ttiorigc Mauer, die jedoch für moderne Geschütze keinen Widerstand bildet; sie liegt D6 Kilometer landeinwärts von der Mündung des Flusses Siho, das zerstörte Arsenal liegt aus der Mitte des Weges vom Meere zur Stadt. Es ist die Schöpfung zweier französischer Marineoffiziere und beschäftigte außer 2000 Chinesen auch 66 Europäer als höhere Beamte. Mit vcr Zerstörung dieses Arsenals ist der französische Admiral noch lange nicht im Be sitze der Stadt selbst; dazu mußte er Truppen ausschiffen und seine 5000 Mann werden kaum hinreichcn, eine so volkreiche Stadt im Zaume zu halten. Wenn aber auch, so liegt Futschou noch weit, weit von der Hauptstadt Cliina's, Peking, entfernt. Zuckerscibriken vorwiegend Vesser, deutsche Fonds still, behauptet, fremde Reuten wenig beachtet, aber mehnach anziehend. A«a»«lu« l>. St., es. Augult. areb» 218-/,. Slaair-»«» 2i2>/«. LomdLrde'« «vcr Nooie —. Oel!. EUderreiUe —. Papielreiue —. BaUjier 22i>,,. Oclierr. Äoldreiae —. 1«/« Ung. «tzoldreule —. 7icr Nullen —. Sver Rügen —. 2. Lriciuanleih« —. Reue!» Unsar. voldouleUie —. 2. LriemauleUie —. Unser. Pupterr.—. DtSconto —. üutlvler SO-Soulmrbb. 91. Ruhig. Fmuiolen uuul. Wie«, 2«. August, strebst 29S.2S. SlaoUbal,» M2.7L. vomiiardcu — — Nordwstb.Marknote»Ung.Goldr. 91.17. Ung. Licdil —. Schwaulend. Pari». 20. August. «Schluß., Reute 77.82. Anleihe W7,V7. I'aUener 9S.2S. «laatrbahu S3I,2ä. Lombaidcu 3SS.7L. do. Priortliileu —. «igyoter VV3. Lest, «oldreute —. Kvauier S9»/,. Laouiaueu !Sä Tadak-Acticu —. Ruhög. Loiivon.M. August, Dorm. II Uhr I« u»l». lkoulols I»7:ier Rüge» Sl»i„ ItaUcuer VN/,, tzomdardcu r2-/„. riirkr» ist 4" , lnudirlc Amerikaner lAN,. 4",Uug. «stoldreutc 7iNLcstcrr. Ololdreutc 8>iPrcusi. stousol» 101-«,. EqyVter iiste«. Onomandauk II-«,. Surz-Artic» — Snwmuug. Ziemlich fest. Wetter: stühl. Stettin. 2Ü. August, Nachm. I Uhr. «0lclrcidk>na,lt.> Welze» fest, loco litt—läS, Pr. Leptemder-Letolicr läilM, p>. Aprll-Mai <S2,«>u. Roggen fest, loco 123—130, Pr. Jepteinber tetober 13»,SU. pr. April-Mal 132,00. lltliblil uinickstudcrt, 1>r. August HS.üO, Pr. Sclueuidee-Letoder 00,00. Spirituö fest, loco 18,00, Pr. August-SetNcmbcr 48,20, Pr. Sepicuidcr Lctobcr 18,20» pr. April-Mai 47,10. Petroleum loco 8,10. Beeölan, 20. 'August, Nachm. <0!ctrcidk»iarll.> Spiritus pr. 100 Liter 100 Proc.pr.August-Lcptcmder10.0u pe. Zepiemdet-Letober 10..00, pr. Noociuder- TccciuOer 41,00. Wetze» pr. August 101,00. Roggen pr. August 12!>,00, pr. Scp- temdcr-Lilobrr 128,0«), pr. Lctoper-Noucmder >27,00. Rstdiil pr. August bl,HO» pr. Septeinlicr-Lctobkr 00,00. — Ziul »mlailloS. — Wcttcr: Schli». RkucsteTelearamme der.-Dresdner Nachr." vom 26. August. Berlin. Die Prinzessin Wilhelm hatte eine unruhige Nacht, Lokales und Sächsisches. — Die Hochwiidjagdc» zu Eisenerz in Steiermark, an denen Se. Maj. der Könr g auch in diesem Jahre an der Seite deS Kaisers Franz Joses thctinchmcn wird, nehmen am 2. Oktober ihren Anfang. — Se. Kgl. H. Prinz G e o r g unternimmt mit seiner Familie allwöchentlich mehrere weitere Touren von seinem Som- merwohnsilz Hosterwitz aus. Am letzten Montag besuchten die Herr schaften die Ralhencr Gruppe der sächsischen Schweiz^und bestiegen nach Pcissirung des Amselgrundes die Bastei. 2er Tag war schön und die Aussicht vorzüglich. Um 5 Uhr Nachmittags wurde im Königszeltc der Basier das Diner eingenommen und in der sieben ten Stunde die Rückreise angctreten. — Der.Herr Kriegsmimster Gras v. Fabrice hat sich am Sontag nach Berlin begeben, um Sr. Majestät dem Kaiser für die Bcrleibung des hohen Ordens vom Schwarzen Adler, anläßlich seines kürzlich stattgehabten 50jährigen Dicustjilbilmiiiis, seinen Dank abzu- stnttc». Se. Excellcnr wurde am Montag Nachmittag in Schloß Babclsberg von Sr. Maj. dem Kaiser empfangen. Um 4 Uhr fand bei den kars. Majestäten auf Babclsberg cin Duicr statt, zu welchem auch Graf v. Fabrice geladen war. — Der diesige Konigl. preußische Gesandte, Graf v. Dönhoff, hat einen Urlaub angctreten. Ais interimistischer Geschäftsträger fungirt der LcgationSsckrctär Gras v. Waldenburg. — Die Erkrankung des Kommandeurs deS Lcibgrcnadier-Re- giments, Herrn Oberst v. Cerrini, hält längere Zeit an, als man erwartet hatte. Der Herr Oberst wird auf der Besitzung seines Bruders gepflegt. — Daü Berdien st kreuz erhielten: Kirchschullehrcr Gott lieb Deich in Neustadt und Oberaufseher Friedrich Richter an der Landesanstalt zu Bräunsdorf. — Auf längere, ausführliche Darstellung des Herrn Oberbürger meister vr. Stübei hier im Betreff der endlichen Erbauung eines würdigen Bürgerl> ospitals, hat sich neuerdings das Plenum des Rathes für den Bauplatz zwischen Dürer-, Elisen-, Blasewitzer« und Wintergartenstrabe entschieden. Es wäre wünschenswerth, daß endlich einmal die Frage, wohin das Gebäude zu stehen kommen soll, definitive Entscheidung fände, welcher dermalen noch hemmend die Unentschiedenheit im stadtverordncten-Kollcgium cntgcgensteht, obwohl da auch bereits ein großer Tdeil sich für den cbenbczeich- ncten Platz ausgesprochen hat, der auch sowohl nach seiner Lage, wie nach den sonstigen Bedingungen, unter denen er zu erlangen, der geeignetste sein dürste. Uebrigens ist Aussicht vorhanden, daß man sich nunmehr auch im Stadtverordneten-Kollcgium für den bczeichnctcn Platz entscheidet — vorausgesetzt, daß nicht wieder unter geordneter Punkte wegen „prinzipielle" Bedenken geltend gemacht werden und so die über alle Maßen verschleppte Angelegenheit wieder aus die lange Bank geschoben wird. Die Hauptsachen, daS Gelb und der Platz stehen zur Verfügung; sachlich gewichtige Be denken stehen nach unserem Bcdünken dem Baubeginn nicht mehr entgegen. Am Schluß des vorigen Jahres war außer dem für den Betrieb der Anstalt und Unterhaltung von zunächst 80 Hospitaliten nöthigen Kapital von 445,485 Ä-, noch 335,489 Ä. für den Hospt- talbau verfügbar. — Von der Abhaltung von Gastprcdigicn für das Pfarramt an der Annenkirck> c wird abgesehen werden, sonnt liegt es nahe, daß der bisherige Ärckudiaconus der Nachfolger des Pastors Dibclius wird. Pon anderer Seite war aus einen Prediger in Eisenach das Absehen gerichtet worden, welcher sich außerordentlichen Erfolges erfreut; ebenso war einer der tüchtigsten Kanzelredncr Berlins zu einer Gastprcdigt bereit. — Gestern wurden Viele, wie man zu sagen pflegt, in den April geschickt, welche der Nicbcrlcgung der großen Dompsössen in Blasewitz beiwohnen wollten. Es waren zu dem intcrcjfantcn ^ ' :n worden, welche den zwischen drei uno vier . .. - , Grunde war diese Dispo sition seitens des Militar-Kommando's geändert worden und die vielen Hunderte Menschen, welche Pferdebahn und Dampfschiff stürmten, um zn dieser Zeit nach Blasewitz zu gelangen, fanden das Schauspiel bereits beendet und wurden nur durch den Anblick großer Trümmerhaufen entschädigt. Ein Augenzeuge schreibt uns darüber: Das königl. sächs. Pioimierbataillon nimmt gern Veranlassung, zur Uebung seiner Mnmischgsten, zur Instruktion und Ucbertragung von Berechnungen in die Präzis, vorsallendc Sprengarbeiten in privaten Berhältnisscn znrAnsslihrung zu übernehmen. Namentlich geschieht dies in.der Neuzeit bei sich nöthig machender Abtragung hoher -ranipfossen. Erft neulich wurden in Pillnitz die allen Ziegelvscn ^^ , . , .. unddic Ta in psössc n gesprengt und gestern erfolgte in gleicher Die Berliner Börse war entschwdcn beruhigter, trotz Wege die Niedcrlcgung der beiden hohen Schornsteine der alte» Ziegelei in Blasewitz an der Tolkcwitzcr- und Südstraße. Beide O''' —.. . Botschafter Courcel ist heute früh zum Reichskanzler nach Äarzm gereist, wodurch die Annahme bestärkt wird, daß frcmzösilcherscits eine deutsche Einwirkung in Peking erwartet werde. — Der „Kreuz- zcitung" wird diesbezüglich aus Paris gemeldet, daß in dortigen Regierungstreuen auch nach dem Bombardement von Fut-icheu eine friedliche Verständigung mit China nicht als ausgeschlossen gelte. In wie weit die Nachricht, daß Deutschland seine guten Dienste zur Beilegung des sranzösiick-chinesischc» Konflikts in Aussicht ge stellt bade, aui Thatiachcn bemhe, bleibe abzuwarten. Sicherem Verneljme» »ach würde cm derartiges Anerbieten Deutschlands in Paris gut ausgenommen werden. — Kriegsminister Graf V.Fabrice, welcher gestern Nachmittag vom Kaiser aus Babelsberg enwfcmgen und zur Tafel geladen wurde, ist heute Nachmittag nach Dresden zurüagekehrt. Berlin. Ter der Ermordung der Wittwe Lissauer verdächtige Kellner Lärche, unter dem Verbrcchernamen Blücher bekannt, ist aus der Untersuchungshaft entlassen worden, da genügende Anbalts- punkte zur Ueberführung des hartnäckig Leugnenden nicht erbracht wurden. Paris. Ein gewisses Aufsehen erregt ein Artikel des Tenws, in welchem die eventuelle Nothwendigkeit der Einberufung der Kammern behufs einer formellen Kriegserklärung diskutirt wird, während bis jetzt, so z. B. gestern noch dieses bedeutendste gouver- nementale Blatt sich entschieden gegen die Einberufung ausgespro chen hatte. Gleichzeitig wird das Gerücht verbreitet, Grcvy sei jetzt für die Eiubcrnsnng, was aber offiziös demcntirt wird. Die un freundlichen Kommentare der Londoner Joumale, speziell der Times, über das Bombardement von Fn-ticheu tragen natürlich dazu bei, die ohnedies schon herrschende Mißstimmung gegen England noch zu verstärken. Die republikanischen Organe bringen gereizte Erwie derungen, wobei sic nicht ermangeln, England an daS Bombarde ment von Alexandrien zu erinnern. Aus Lyon ivird gemeldet, daß Andrieux gestern in seinem Walhbezirke bei einem Festbankette an läßlich seiner Haltung aus dem Kongreß von seinen Wühlern aus- gcpfifsen und gezwungen wurde, sich zurückzuziehcn, ohne zn Worte zu gelange». Ein anderer Deputirter der äußersten Linke», Brialon. der in seiner Rede die Kvlonialpolitik der Regierung kritisirte, wurde ebenfalls znm Schweigen gebracht. Darnach wäre» die Wahlen in den Vorstädten von Lyon stark gouvernemcntal geworden. R o »i. Gestem sind in den Provinzen Turin, Porto maricio Parma, Massacarrara, Campobuono und Bergamo zusammen 45 Erkrankungen und 19 Cholera-Todesfälle vorgckommc». In Da Busea lProvinz Cuneo) sind vom 23. Abends bis 24. Abends 30 Erkrankungen, 10 Todesfälle, vom 24. bis 25. August 29, rcsp. 10, in Spezzia lProvinz Genua) seit 22. August insgcsammt 81 Cholcra- todte. Turin. Der Ministerpräsident Deprctis ist nach Eoni ab- gereifi. um den König, welcher sich zum Besuche der Ehoicrakranken nach Busea bcgiebt, zu begleiten. der von auswärts vorliegenden matteren Noliriingen. DaS Ge schält bewegte sich in engeren Grenzen als gestern, aber dic Conrsc besserten sich nicht unerheblich, namentlich die der spekulativen Ban ken, in denen ein relativ guter Verkehr war. Kreditaktic» 6 Mark, Diskontv-Gesellschaft 2'/«, deutsche Bank E/- Prozent höher. Kassa banken still. Ostpreußen, Maricnburger je 2 Prozent höher, von der Provinz in beträchtlichen Summen gekauft. Ocsterreichische Bahnen still, wenig verändert, spekulative Montanwerthe, uamciitlich Laura- uüttc, steigend. Jndustne-Papicre ziemlich, ebhast, Maschinen- und Beide messen rcpräscniirtcn eine Höhe von 39 und 31 Meter, hatten Grm>diiiaucrs1ärken vvn l,25bis 1,20 m. und in ihren Ziegeln Lasten von ca. 9700 und 8500 Ctr. In jede der beiden Grimdmaucrungen wurden fünf Svrcngkessel, sogenannte Oescn cingeschlaaen und mit zusammen 9 Kilo Dynamit und 6 Kilo Sprcngwolle (Schießbaum wolle) geladen. Die Entzündung geschah durch de» elektrischen Funken ^ laden. Die Entzündung geschah durch de» elektrischen Fu und mit Hilfe der dem Korps gehörigen Dyliaino-clekttischcn Hand- batterie. welche etwa 100 Meter entfernt von den Svrenavbleltcn
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