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Dresdner Nachrichten : 06.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410065
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-06
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1884
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»lerlellltlirtt« M. r,8», > di, ««» M. S,7!>. - Ins«»,« >.1 dl» R»»mU>. L Uär. „«-ä« »l» u «UI. Sn «eutisd»: , —> »los,«'«. » »»r a»V>,ch«»l»«e»dt» »Uhr. «<>«»>. Dir llvsnig« Prltt« «ileica. s vll»r»> ti Pf». Uiilrr Itln- !rf«,»i 6<N' Sv Pf», «i» «arsntte j für d,« drr S». s««e wird nicht »r,rdrn. NiiDiar» ti»r Snl^«»n»-«»slr»»e ar»m Pril» nnmrr«nd»,adlun» durch tiiiesmarkrn »drr V»i«'«»jadlttng » Lilbr» id Pi». Jnlrrair Ille Monlag odrr nach tzkll- t»«n PelNzrilc LU Pia. Inlerdl, nrd»rn an: «ln»i»i>t,i-v»r«aur von H«»frnll«in u. voalrr. Nvd. MoNr. lauir u. So.. Luvalidcndank, «. ViiUlrr<«ir»l>. N. lttri><Ma»d«bura, S Kinil-Halik. A. Ilindl-YcrUnv., «. klriurr-Humvuri,. Pivlini-Trplid. HIN Rüli.iabr ei»»ri. ManulcNplk krine ivrrdlii^lichl'it. flsdnWclinlKt ^ Tageblatt für Politik, ^ ^ MnhMW, HcsWsmkeljr, WrleBMt, Irmdemße. «NN sj I Ik«»»« I >1^1 j U °iuyhk-bit, »Hil f l!:,r-nlli«> U ü e««ll>uc-r It«auln-it NU«! lssi ß Niil". ä Intoe !!', n II» <iobi»,I,-u lstlllir«-,' iß- >i L. ^1. Külin. ! I» NI > A i ttidliini»,, l>, kt> . l n orwLi «Lwr srrLvLvouo ontbLIt noclr dis kxtz'ionisous Lißoosoimft, IVirßu»«/ and hstsotvicität der roden, iekeudigo», c-oc-undon und natürlichen Lcdatvolls, veil eanr nn^ollirdt. "dich dauorbakt. sedveiss- kost uvc! vascdeedt, tio. ühr und 6 kille. 086. laOltmrUtN, 8elils>8«-8tirr«86 21. b««1« Ml«, kv v«»i» 7I«dA«r, 11», i«4i«ni« lOtMKl. Ooknsiolluli« Ol68tl6N, «in 6v»»plsei>tl»«>p. «SE ^«>1 I.UNiNildU-dill. >1. 1 II. s, üj: emptiedlt ^eine ^<;i!ll!.'i!I<!!!Il!K ttlit illt<!<^!lt86!l61! lV6:!!8ll«il<'!I. >-> < lirirrili»irirvr «I« ^ Nitn^vr. ! ^ gi-08. v. Vlv88v, LA UvK., Dll^lliHI, Mail. kLrLirlvI'rLßdLllÄvr lllit soliöejler ^eötttillslfflulsi. Lviävnv Nür8vll Nit li.oljilez^'rlcil, inir E iii'llei'.lNilterilil. Fl^ileNliriliillivis. Nk. 280. 29. Zögling. Anllügc: 40.<UU> Ejpl. Aussichten iür vcn 6. Oct : Mübiger slkordieiud. Geringe Bewöl kung, »et'eli.i. Keine oder geringeNiederschl. Temp wenig verändert. Dresden, 1884. MMklttsi, 0. LtM'. Durch ein Nebcrcinkommen mit dein durch sein weitumsasseudeS ToiwersationS-Lexikon rüluuttchst detounieu ,,rZit>>iogr>rplii>Vtiorr Irrstitrrt" in Leipzig sind wir in der" Lage, de» Lesern der „Dresdner Nachrichten" Aleyer's Populäre Fachlexica, welche bereits eine tL»cl>clot>iidischc Bibliothek bilden, zur Aliis'tc des Kadertpvrij'cs ',u liesern. .Diese billige Bevorzugung haben nur die Abonnenten der „'M.Sdncr Nachrichten". Bei der anerkannten Gediegenheit der Fachlexiea zn den nunmehr eunähigic» beispiellos billigen Preisen dürste unsere» Abon nenten mit diesem Angebot ein guter Dienst erwiesen werden. Das Ver-eichnisi der verschiedenen Lexica befindet sich ans Leite !) unseres heutige» Blattes, und werden ivir von Zeit ;u Zeit aus den volkSwirlhichastlichcn und praktischen Menh dieser Facblexica redaelivncll wiederholt zu sprechen komme». Den Bestellungen, zu welchen mau den dem Verzeichnis! beigedruekte» Bestellschein zu verwende» beliebe, bitten wir den Betrag gleich beizufngen oder au uuS durch Postanweisung zu übermitteln. In unserer Expedition, Marieustrahe 13 I. Etage, ist die Iachlcxika-Bibliothek, schon in Leinwand gebunden, jederzeit in Augenschein zu nehmen. Die Zusendung erfolgt nur in ganz neuen tadellosen Exemplaren und innerhalb Deutschlands franco. Medilioil öer „Möller MMileil". N<«este Telkstraininc Vcr „TirSvucr Rachiichtctt". Petersburg. In Saratow ist eine aros-e Anrahl von Häusern in dem am Ufer der Wolga gelegenen Arbeiterviertel durch einen mächtigen Bergsturz zerstört worden: 4 Fabriken wurden stark beschädigt. Ein Verlust an Menschenleben ist glücklicher Weise nicht zu beklagen. Kovenhagen. Näheres über den Brand des Schlosses Ebristiansbor!): „Am Freitag Nachmittag »nr 4 Uhr wurde in dem Fo!keilnnas-Saai ein von den Ofenröhren herrührcndcs Feuer be merkt, d.ssen eigentlicher He erd nickt entdeckbar war. Um 6 Uhr fand eine Gasexplosion im »blicken, Flügel des Schlosses statt, der schnell in Brand gerietst. DaS Militär wurde reguirirt -, der Stadt- archit kt Meidalil. untersti'cht vo» Soldaten und Ireiwistigen, leitete die Ncltung der Mt> Nmnmein uminssenden Gemäldegalerie. Ieiickauö Marmorgrnppc „Herkules und Hebe" wurde auf einem Blockwagen tranSvortirt Die wi iigsten Stoaisrntstsvaniere und die Kgl. Handbistliotstek sind gerettet: dagegen ist die Ne'ckstagS« Bibliothek teilweise rerstörk. Um 7 Uhr Abends trafen der König, der Kronprinz, Prinz Wa'demar und der Minister Bernstorst ans der BrandstäEe ein. Die Vorstellung im Kgl. Theater wurde sistirt. AIS m» 8 Ustr das 23 Bataillon cintras, stand der Königsflügel des Schlosses mit seinen reichen Prachkaemäckern vollständig in Flammen. Um Ist Ustr bildete daS gninc Sd losi ei» einziges Feuer- meer. Die Flammensäuleu sckli'gen M Fnsi in die Höste. Der Aschenregen siel in meilcnwelt-r Entfernung nieder. D'k Zuschauer in den Straßen zählten nach vielen Tausenden. Der Staatsreserve- sonds und die kostbaren Mamiscrivte der Kgl. Bibliothek sind nach dem Gewölbe des Zenghauscs tranSvortirt. Um 11 Ustr Abends fand eine Dynamit-Sprengung zwischen dem Sch'osi und der Scbloh- kircke statt, um diele und das Tstorwaldsen-Musenm z» retten. Tausende von Fenstern wurden durch den Luftdruck zertrümmert. Unter den Zuschauern griff in diesem Augenblick eine Panik Platz. Um 1 Ustr Nackts wurde man Herr deS Ieuers. Die Ccklohkirche ist wenig beschädigt DaS Tstorwaivleu-Musenm wurde mit nnffen Decken belegt und dadurch erhalten. Der Kronvrinz und Prinz Waldemar waren bei diesen RettnnaSarbcitcn veisönlick hestilllich. Ein Artillerist wurde getödtet, ein Offizier schwer verwundet. Bei der Dyvamit-Svreiigung wurden mehrere Feuerwehrleute beschädigt. Das Feuer wurde noch Im Laute der Nackt bcwälliat. Große Kunstschätze, darunter Werke von Tiiorwaldken. ferner vo» Archiv des NcictiStageo sind vernichtet. Der Schaden wird auf mehrere Millionen Kronen geschätzt. General Briäre de l'Is'e in Tonking ergriff, nachdem er von der AngrinSI'ewegllng der »mikeben Barle und Lonascm lagernden chinesische» Trnvvcn Krnninih erhalten, sofort Maß regeln, d-n Feind zurückzuwezsen; 3 Kanonenboote, welche zur RekognoSziriing de« Lochnan-TstaleS entsendet wurden, kamen mit einer etwa 4000 Mann starken chinesischen Trurwenahtheilnng in» Gefecht und brachten derselben erhebliche Verluste bei. Der Verlust der Franzosen belief sich aus 21 verwundete Matrosen und Ist ver wundete Soldaten. Der Kevitci» des Kanonenbootes „Maffne" wurde gclödtet. Tie Ehiuesen werden fortdauernd zurückgedrängt. London. Dem „Observcr" wird ans Kairo geweidet, Nnbar Pascha habe an, 4. d M die Protestnote der Mächte mit der Er klärung beantwortet, daß die Cnsvendining deS Tilgungsfonds mit Rücksicht ans die Lage deS Staatsschatzes eine Maßregel von absoluter Nolhweudigleit gewesen sei. New -Iork. K M?bl MnteNveizeii vr. Octobcr 8^',. pr. Nov>.'Mler pr. Ti-ccr.ibcr l>0,» Matü iNew> Ü4. Fracht 34'i. Dresden, 6. October. — Pros. Dr. Fechner in Leiv»ig erhielt gelegentlich seines fetzigen bstsästrige» Proscfforen-Jubllüiims ras Cnmlburkrcuz l. El des Albreck,Isoldens: allßcrdem wurde ihm von der eatabt Leipzig das Ehrenbürgerrccht verlieben. - Die Wahl eines -weiten Bürgermeisters von Dres den siebt demnächst bevor. ES verlautet, daß eine größere Anzabl von Kandidaten ins Auge geiaßt ist. Die Meinungen geben eben im Kollegium der Stadlverordneten noch sehr auüeinanlkr. Eine Anzahl denkt an die naheliegende Beförderung deS einen oder an deren Ltadiratbmitglicds zum Bürgermeister; andere wieder haben zwei in den städtischen Angelegenheiten seit Langem thntigc und auch in der Politik viclociiannte Mitglieder des Stadtverordneten- kollcgiumS ins Singe getaßt. Endlich wird auch iür die Wahl eines der Stadtverwaitung bisher fremd gebliebenen Mannes Stimmung gemacht. Es scheint, als babe man, ähnlich wie bei der Wahl deS voimal'gcn geh. IustiziathS vr. Rüger, einen hüberen Staats- dicner in Petto. — Herr Fastrikdirektar Grabl bat die ihm von der deutsch-frei sinnigen Parte, im 23. Wahlkreise (Plauen) angetragenc ReichS- iagS-Candidatur aus Geiundheiisgründcn abgelclmt: cs bleibt in diesem Kreise nunmehr nur ein Ordunngseandidat der seitherige hoch geachtete konservative Vertreter. Herr Staatsanwalt vr. Hartman». — Die Voibereitungen zu dem nächstes Ja!» in Dresden adzn- haltendcn 6. deutschen Turnfest sind duick die vorgestrigen Ver handlungen deü Ausschusses der deutschen Turucrichast zum Ab schluß gebrockt morden. 16 Vertreter der Turnerschosie» Deutsch lands und Oesterreichs traten in „Stadt Wien" zu diesen Bei Hand lungen zusammen. De» Vorsitz sührie der Rechtsanwalt Oi'.Georgi- Eßiingcn. Director Maul-Karlsruhe fungilte als sein Sleilveitreler. Außerdem waren anwesend der verdiente Geichäsissübrer l)r. mad. Götz-Lindenou, ferner Dilector Bier-DreSden, I)r. Rühi-Sietlin, die ObeNurnlehrcr Zeitler-Chemnitz, Fischer-Potsdnm, Lange- Bibcrach, Lion Hof, Roßmann-Mandeburg, Schurig-OSnabrück, Woslian-Graz. Ingenieur Kögicr-Auisig, Bnchtzalier Heinz-Wien, l>r. Fedder-Br-slnu. Kaniieute Grabn-Göttingen und Sctzön- Gladbach, vr. WaßniannSdorss-Heideibcrg Aus den Vcihanb- lungcn, die sich zumeist aus innere und Organisationssiagen der Turncrschast bezogen, sei liier nur erwähnt, daß man sich übe, Musterformulare für Tai,eile» und Listen einigte, die lünslig bei den deutschen Tmnseslen bei den Wctlturncn benutzt weiden solle». Am Abende fand im Tivolisaale ein sctzr zahlreich heinchtcr und scbr animirt verlausender Fcsttommers statt. Herr Dekorations maler Carl, als Vorsitzender dev Dresdner Lokalkomilccs, hieß in herzlichen Worten die 18 Vertreter der deutrchen Tnrngorie will kommen: Namens derselben dnnlte vr. Georgi-Eßlinge» sü die gastliche Aufnahme des 6. deutschen Turntcsies in Dresden: der Sprecher leerte zuletzt aus das Blühe» und Gedeihen des schönen Dresden ein GlaS. In schwungvollen Morten feierte der Stadl- verordnetcnvarsiand, Geb. Hosrath Ackermann, die edle Trmrknnst: Oberlehrer Vr. Herrme.nn brachte einen Gruß seines Schwieger vaters, des durch Kraukbeit verhinderten greisen Turirwarts l>n. Wigard: Schuidirector Heger ries in zündender Ansprache ein Gut Heil! aus aus den glücklichen Verlaus des 6. deutschen Turn festes. Noch manches tiessende Wort wurde gesprochen; die musikalischen Vorträge, sowie die gesanglichen Leistungen des Neu- städtcr Turner-Gesangvereins trugen wesentlich zur Erhöhung der Feslstimmung bei. — Anfangs schien es, als ob die 1 otaIeMondsinstern iß vorgestern Abend eine total verregnete sein würde. Aber ganz ohne wisseruchastliche Ausbeute dürste sie denn doch nickt verlausen sein. Schwere Regenwolken bedeckten den Abendhimmel Dresdens, allein nach 9 Uhr regnete es nicht und gegen Ist Uhr wurde das Gewölk sogar lichter. Den Eintritt der Moudsinsteriuß hat unser Gewährs mann nicht beobachten können; allein 10 Minuten vor 10 Uhr durchbrach der, Mond cinigemale die Wolkenscbrcbten und man ge wahrte, aus Sekunde» wenigstens, den Schallenkegel der Erde ganz de tlick auf der Mondscheibe. Die Erde, die zwischen Sonne und Mond stand, entzog dein Monde durch diese Stellung das Sonnen licht; ihr eigener Lck'atten nahm immermcbr Fläche aus dem Monde ein. Gegen Ist Ubr war vom Monde nur eine ganz schmale Sichel übrig geblieben, 6 Minuten nach Ist Uhr erschien er nur als ein kleines längliches Sternchen, um 9 Ubr war der Erdtrabant total bedeckt und verfinstert. Von den eigenlbümlichcir Liciüwirkangen des Brechens der Sonnenstrahlen in dem Schattenkegel der Eide, namentlich dem rolhen Lickte, in dem der Mond programmmäßig z» erglänzen hatte, war nicht viel zu beobachten, da der Tnnstlreis der Erde infolge der vielen Niederschlage sebr diese Wirkungen be einträchtigte. Ueber den weiterer, Verlaus und das Ende der Morrd- srnsterniß erzählt »ns wohl noch der eine oder andere unserer Leser, der dem himmlischen Schauspiele bis zum Schlußaktus folgte. Hier sei nur der Wunsch ausgesprochen, daß anderwärts, wo nickt so ungünstige atmosphärische Verhältnisse obwalteten, die Astronomen sür die Berechnung eines genaueren Durchmessers des Mondes bessere Beobachtungen gemacht habe». — Bücher- undKunstsreunden wird die Miitbeilurrg von Intereffe sein, daß heute Montag Miitag 4 Ubr und folgende Tage die sehr reichhaltige Bibliothek des StaalsministerS v. Friese» durch daö Antiguariat der Firma v. Zahn u. Iacusch, Sckrioß- straße 22 hier, zur Auktion gelangt. — Anläßlich der Feier seines hstjährigeri Bestehens hat der Dresdner Gewerbcverein in erster Linie auch der Vergangen heit de» Tribut gebracht, indem er durch seinen langjährigen Sekre tär, Herrn Gemerbeschuldirektor Cianß als Festschrift eine Chronik des Vereins verlassen ließ. Herr Direktor Clcruß hat sich dieser schwierigen Ausgabe in der anerkeinienswerthesterr Weile entledigt. Irr der umsangrerchen, aui dem Veremsaklennraterial süßenden Schrift zeigt er. wie Kilttilrentwickelnug und wirthschastliche Zu stände sich immer im Verein wiederspiegekn, wie der Verein alles Nene seine» Mitgliedern zum Verständlich zu bringen i-rrchte und somit rur schnelleren Einführung desselben und zur Besserung der wirthschastlichcii Loge an seinem Thcile mitarbestcte, welche Männer es waren, die in den verschiedenen Zeile» das belebende Agens im Verein bildete», wie aus dre Energie des Vorsitzenden sich die ganze Zhätigkeit und Entwickelung stützt und welche Störungen es vcr- uuacht, wenn Her Verein sich nicht streng au seine Ausgaben hält oder Uneinigkeiten irr demselben enlstehcn. Anger der» Aklciimatc- rial haben dem Verfasser noch die reichen Ersahrurrge» zur Seite gestanden, die er während seiner Mjährigerr A»it>ri»ia im Verein ge sammelt hat und die er nun m der Festrchrist zum Nutzen der All gemeinheit a»s das Veste verwcrthen konnte. — Der Photograph Kotich in Loickwitz stellt verschiedene Aus nahmen des vor Kurzem daselbst enihüllten Richter-Dentin als soeben in VachS Handlung zum Verkauf aus, von denen die gleich nach der Enthüllung de« Denkmals, während der Rede des Ge meinde - Vorstandes Strauß erfolgte, die ein lebendiges Bild des Festaklns gicbt und gewiß Viele der dabei Betheiiigtcn iutc- rcssrrcn wird. — lieber den gestern aus Leipzig kurz gemeldeten vierfachen Mord bezw. Selbstmord, welcher dort in der Nacht »um Sonnabend im Haute Anenstraße 3 verübt worden ist, verlautet noch Folgendes. 'Am Sonnabend früh erhielten eimge Damen Briefe von einer Freundin, der in dein gedachten Hause wohnenden Frau Richter, Inhaberin eines HanbschuhgeschäilcS in Firma 21. Schürer, worin die 'Alffendcrru 'Abschied nimmt und ihnen milthcilt, daß sie mit ihrem Manne und ihren beiden jüngsten Kindern in den Tod gebe» wolle. Die betreuenden Damen ließen iniolac dessen an Ort und Stelle sofort Erkundigung eirrzieheir. Die Vorsaaitbllie der Rickter'- schcn Wohnung wurde verschlossen vorgefundc» und konnte nickt geöffnet werden. Nachdem man sich endlich vom Hos aus Eingang verschafft hatte, bot sich den in die Wohnung eindringeuden Per sonen ein schrecklicher 'Anblick dar. Der Mann (Kauiniarrn Karl Otto N.cbter, a»S Oucrbu'g gebürtig) und die Frau — elfterer 17, letztere 40 Iabre alt — hatten sich >m Lctzla zinrnrer an de» Tbür- ptosten ausgeliäugt. die beide» jüngsten Kinder der Familie aber, 2 Knaben in. Aller von 13 und 10 Ialncn. lagen todt in ihren Betten. Sie waren allem Anschein nach durch irgend eine gütige Substanz, vielleicht durch Chloroform, betäubt morden, tnrm aber hatte« ihnen die unnatürliche» Ellern die Pulsader» au de» Annen' ausgeschnitten, so daß sie sich schließlich verbucht balle». Bei allein vier Leichen war die Todtcnstarrc schon längs! ciiigelreien. 'Aus' Papieren, die die Richter'scheu Eheleute hinlc-rlaffcn haben, geht mit 'Bestimmtheit hervor, Latz zerrüttete Vermögencwelhälinissc das Motiv zur Thal gewesen sind. Sic hinterlasscu noch zwei er wachsene Kinder, einen Cohn und eine Tochter, die sich zur Zeit auswärts besuche». — Ar» 3. d. gelang cs der Leipziger Kriminalpolizei, de» Urheber des kürzlich gemeldeten Einbrrictzdiebstahls irr einer B>i h- haichlnirg der Sleuiwartenitraße in einem 20jährigen Pothographcrr cu.S guter Familie zu ermitteln und sestzuirchnie». Derselbe hatte die entwendete Kassette ihres Inhalts- — ea lllOO ZA. — entleert und sie dann in Reudnitz, wohin er milteist Droschke gefahren war, weggeworsc». Das Geld halte der junge Mensch bereits ziemlich verbraucht. — In der Nacht zrnn Montag hat sich nach beendigter Tanz musik in T li o >'s c n eine blrnrgc Messe-assairc zugetragerr. Dabei ist der 20 Jahre alte Müller Richard Wolfram aus Tobertitz mit einer» Messer in den Rücken gestochen worden, in Folge dessen er eine 9 Em. tiefe Wunde unter der 12. Nippe dnoontru^. Als Thäter ist der Reservist und Wirlhschnstsgchilse 'August Lchaiier aus Tobertitz crmlltelt worden. — Sin, 3. d.'Abends in dem Gutsbesitzer Sommer in Kloschwitz von einer Wiese weg ein Ochse (gelber Fuchs, 3 Jahre alt) gestoh len worden. Tic Spur des Diebes ist entdeckt; sie führt über Plauen nach Reusa — aber der Ochse sebit noch. — Die sogenannte Nerieinnüdle in Rötlia bei Leipzig wurde dieser Tage rnrt allen Getreide- und Mehlvorrcithen ein Raub der Flammen. — Eine verehcl. Fabrikarbeiterin 'Fritzsche in Niederdorf bei Stollberg bat sich mit scrmmt ihrem 3jährigen Kinde in einem dor tige» Teiche ertränkt. Die Frau war in letzter Zeit in Schwcr- muth vcrstinke». Miltcvnner vom 8. Octbr. vorometcr noL Oskar Bosolt, Wallstralic IN. «Mittags lL Udr): 7K8 Mi»., 8 gcsiirgrn. Tbrrmomctrogravli »ait, Rcaumui: Trmprratnr 12' Wärme. Iiirvrigste 7'/,° Wärme, höagle 12° Wäimc. — Nc»c>>. Brdrikt. Wind: West. Etbstöhe in Dresden, 5. Sept,, Mittags: 128 Cent, unter 0. Feuilleton. -h Kgl. Hoftheater (Allst.). Der Rattenfänger-Komponist Victor E. Nestler ha! in seinem „Trompeter von Scikkingen" seine glückliche Begabung für volksthümliche Opcriimrrsik wieder recht an nehmbar und gewinnend an den Tag gelegt. Man »ruß ihm dazu Glück wünschen, daß er nach dem ephemeren Versuche nrit dem düslern Genre der Wilde-Iäger-Romantik von diesem Gebiete, das seiner Individualität widerstrebt, abiicß. Aber auch die Rückkehr zu der Spielmaunsoper. in welcher sich Sentimentales und Munteres mischt, würde, wen» der Komponist ferner bei diesem Duktus ver hauen wollte, von Denen, die »och Bedeutsameres von seinem Talent erhoffen, kaum gutgeheißen werde» können. Die Singjelig- keil des Spielmaims wirkt, auch wenn sie mit den Hellen Trompeten- tönen begleitet und dadurch noch effektvoller wird, aus die Dauer voll, crmüdcnd. Möchte dock Nestler, der i» komiichen Quartetten, Liedern rc. schon so viel Treffliches geleistet, der komischen Oper sich zuwende» und auf den Svurcn Lortziug's zu einer größeren Bedeutung sür die deutsche Opcrnl'tcrotur sich emporschwingen! DaS ist es, was wir von seine: Zukirnst erhoffen. — Zu dem er freulichen Erfolge, den „Der Trompeter von Scikkingen'^ bisher in Leipzig und hier bei der Premiere errang, hat die Beanlagung des Textbuches von Rud. Dunge da? Ihrige bcigctragcn. Der Librettist hat es verstanden, den Stoff sür die Bühne und speciell sür die musikalische Eigenart Netzler's paffend zu behandeln. Die Hand lung ist nirgends durch eigentliche Konflikte vertieft oder erschwert, sondern es spielt sich Alles einfach, größtcntheils frisch und lebendig ab, während die Versifikation der Sangbaikeit sehr entgcgenkomnrt- Naives, zum Tdcil Unfreiwillig-Komisches, findet sich an manchen Stellen, z. B. im Vorspiel das Erscheinen des Rektors mitten in der Nackt, der die Relegation ohne Weiteres verhängt. Auch wenn Maria (des Freilienn Tochter) zu Anfang des letzten 'Aktes die Sckeffei'schcn Worte „Jetzt ist er hinaus in die weite Welt, hat keinen Abschied genommen" singt, nachdem Wcrner's rührender Abschied den vorhergehenden 'Akt geschlossen hatte, so ist das die Komik der Inkonsequenz Aber cs kommt ja kleiner Nonsens in so vielen Opernterten genug vor. Der Charakter der Musik ist dem deS „Rattensäugers" vielfach gleichartig, durch und durch lyrisch, bis zum Sentimentalen, in knappen En- scmblestücken höchst anmuthig, in den Chören zu glciclfförmig. Neßlcr schreibt aber keine Opern sür Jachmusikcr und Musikgclehrtc, son dern nur sür die Musikfreunde, die an lieblichen, frischen und mun- tetzen Weisen sich ergötzen wollen. Seine Instiuinenlation hält sich daher auch im „Trompeter" vom Anspruchsvollen, Rafffnirtcn und Mächtigen meist fern Freilich konnte nian bei der Aufführung, welcher wesentliche Streichungen (fast alle Vorspiele und andere Lrchestmätze zum 'Ausschniuck sind weggefalle») vorausgingen, be züglich der orchestralen Arbeit nicht viel Anhalt zur Beurtbeilung haben. Wegen der Dorstellungsdaucr waren allerdings die Striche uöihig. In dem Vorspiel herrichi burschikose und auch rheinische Floiniimmung. Insbesondere reizen die letzte» Studentenchöre und der kräslige LandSknechtcbor durch belebte Rlnitmik. Noch effekt voller sind aber die folgenden Akte mit 'Ausnahme teS letzten aus- gcstattet. In der 5. Lzene des 1. Aktes entzückte ein allerliebstes Terzett, welchem das Hercinklingcn der Trompeie, (Nahen des Trompeters) noch größeren Reiz gab. Ebcnso ist' das folgende Quartett lieblich und musikaliich prächtig durchgestihrt. Von den viele» Saioliedei» sind einzelne, die von Maria gesungen werden, und daS Abschiedslied Wcrner's, daS allerdings ganz im St»Ie Abt, Gnmbcit oder Kücken gehalten ist, am wirksamste» und an sprechendsten. Kein Wunder, wenn stürmischer Applaus darauf loöbrach. Ziemlich karg bedacht ist aber der Schiußall, der nur bei der 'Ankunft Wcrner's lebhaftere Wirkung bat. Mit Bravour wurden die Solls der Trompete von Herrn Fricke, der auch am Hervorruf partizipirte, geblasen. Die giötzrcnthcllS recht gelungene Aufführung, welche außerordenilich schone» Sdminck der Ansslattnng auszuwciicn hotte, bot in den Leistungen des Herrn Bulß, dessen Trompeter Werner seinem Rattenfänger ebenbürtig ist. der Frau Schuck (Maria) und des Herrn Fischer (Freiberr von Schönau) daS Hernorragcndste. Das Svezi-lllere darüber lassen wir naelffnigen. Die Ballctzngabcu in der Mai-Idylle haben nur tueilweije den Erwartungen entsprochen. Dagegen tande» die von He':n Hos- tliealerinaler Rieck gemalten neuen lein bübseben Dekorationen all gemeinen großen Bestall. Bcrnbard Seubcrlich. ch Weit besseren Erfolg als mit der ersten Novität batte daS Kgl. A l b er t t bca t c > in der Ncustndl mit der zweiten, dem vieraktmeu Ln'spül von M. und L. Ginnher: „Die Töchter d e S K o in m erzien r a t h o". Obwohl diew neueste Arbeit des ta.l nioellen ^el-n c»!-ei Reg'jsenrs sich in e' s'-enderLüste benste- weit von seinem „S'.islsarzi" entsenll, als oirirr ttetz bsreiU von
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