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Dresdner Nachrichten : 07.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-07
- Monat1884-10
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- Dresdner Nachrichten : 07.10.1884
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n>lr»»10»chenla,kn»ii llt,« V«t» llnlrrVa- I «Lr««t«« m der Sn» Ru^vLr» iirii,, aeaen Ortl- _..4«»lun, durch vrles«»rk«, V^Ü1n,°»Iun, , «llien Id gnieril» iür Mont»» »der j»»e» Veili»«U» n«««en in Haasenstrin ... Vaud» n. «».. Indtitl i«U« i» VI». Inlerill » npin een.Bure» u, ,»» U. Vogler, Otud Voll«, ». Co.. Invdltdeudonl, «. MOUer-ipilrii», R. »ieh-Lknodedurg, I. Vorck-Halle. V. Akndi>verIInrv7, U. Gt'Iiier-Hruudurg, Plol>m-r«>»Utz. ^ Siiickgadc «t»g«I. Manulcripl« Für k,m» verdtndltchlcü. T-grökatt für SMiK. -Ättiallmi» -esMrperltelr. MsentleMl, Mmieimlt. kvW-0.8ttM!! 8eIl!l'M6ll (xoerülldot 1830) LMadl.SchloßAraßt, Lo!^» äor koslüLrivssazso. Neu-adl.Aauplßratzt. j! Leica 4er Uittveitr»-»». m lovrwdI-Los«ÄrIloI äor LVoiei. Uoshuoliluliiälunzr von II. II u , ,1 l»«, Ii HV«> n«tL L I «I»»»»»» SW> 18 Kvlil«88-K1i«88» 18. volles LIstt, I'iiollonäo Ullitt«»', Oliwniic ttor 2«-it, Ilichoim. 8ekoror'sk'ainiIionvIirtt.6urtonI.iu>io.I(IaiIü„r!l<Iitt6eh.6c>rIi»nr IVospau rlvr tofjülttllvll jo 33 I'ldi>nil:o. l'ro.8i>i«eto lrrati8. kV»»«« ^NLULL' umld kalstotstokks 1ÜI IIv, i o» I. rliibescheid L Söhne 8t»ri« ill vouev t'orbov »nä roiver IVottv 8vl» elbvi 8»88« 21. »ttliinl^elie »«tlt«»!»!» II»» »in omvüslilt in grösster eVusvubi solir billig uori sellSu ckas Uttft voll ^»Nus Uiuintt, Lloüisf.. «. i»nri. u I I ».. Liniran/r au ckor Ll-iusr. ' l-— —->— I'LdrLK-ütLdliLLSnlsnt eint. u. elsZLntör Xinäsr§a.räsrods voll Alsra-näsr ?Li!Ly3o1iv. ^"'7."LL»L'! Ileiilioitoii ,i«r Noi'liK-». Miilonüikoi, U KLL.'L'i'.ÄL.'.' Nr. 281. 29. Inhrgüiig. AnliiUst: 40.000 Erpl. ?ra.§sr5^r. 6, Mmilm ött KllnkllelveröeljM'e I»»I«t«»t»,, liiCinermiitttvI, K«»ii«re von S ÜI»rIt ao, ltlnntzl, KI«I«I«r v»»i» » Harlt »n. Aussichten für den 7. Oct.: Mäßiger Ostwind. Veränderliche Be« ivöikung, etwas Niederschläge, külil. Dresse», 1884. Dikllstag, 7. vkttir. veranNsorlllcher Redakteur tiir Pvlttischttz vr. tim il viere» in Treiden Um amtliche Richtigstellungen (das trübselige Zeitungs-Deutsch l,at dafür die Bezeichnung „offizielle Dementis" eingcttibrt) ist cs ein eigenes Ding. Die Berichtigungskunst ist jehl zu einem unglaublichen Grade von Virtuosität ausgebildct. Eine Berichtigung begütigt nickt selten Das, was sic scheinbar Lügen straft. Jlir Hauptkunststück bestellt darin, eine Behauptung zu verneinen, dahingegen hütet sie sich sorglich, zu sagen, wie es sich denn eigentlich wirklich verhält. So wird jetzt feierlich von Amtswegen versickert: es sei kein Wort daran wahr, dass der deutsche Botschafter in London, Graf Münster, durch den Grafen Herbert Bismarck ersetzt weroen solle. Wer sich aus solche amtliche Ableuguungcn versieht, liest daraus unschwer heraus» daß Graf Münster hierdurch den ersten amtlichen Zaunspfalilwint erhielt, sein Londoner Bündel zu schnüren. Allerdings ist nicht der erstgeborene Solm des Reichskanzlers, -Herbert, sondern ein anderer Diplomat als Miinster's Nachfolger in Aussicht genommen. So widerlegt die amtliche Richtigstellung scheinbar mit vollem Rechte eine Zeitungsnachricht und ist dock s.'lbst der Richtigstellung im höchsten Grade bedürftig. Trotz dieser Bericktigungsteufelei ist es sehr erfreulich, dass sich das auswärtige Amt des deutschen Reiches nickt länger der Erkenntniß verschließt, daß Gras Münster aus seinen Posten nicht mehr mißt. WaS nützen die feinen Manieren des Grälen, waS die hochgeachtete Stellung, die er als vornehmer, feinfühliger Mann in der englischen Aristokratie sich erworben hat, wenn darüber die Lebensintcresscn des Reiches, das er zu vertreten bat, zu kurz kommen? Gras Münster ist so zum vollständigen Backenbart-Engländer geworden, daß er fast seinem Vaterlands entfremdet erscheint, er hat jene lebcnsfrische Sck.neidigkeit verloren, die bei außergewöhnlichen Fällen unent behrlich ist. Vergleiche sein Zögern und seine Zaghaftigkeit betreffs der deutschen Kolonial«Erwerbungen, sein Eingechücktertsein auf der Londoner Konferenz. Deutschlands Interessen in und gegen England werden bester aufgehoben fein, sobald der wettluitige Boucher der Rennplätze, der Stamnigaft bei dem aristokratischen Polofpiel ersetzt wird durch einen Mann von Kenntnissen und Energie, als welcher Herr von Radowitz, gegenwärtig deutscher Botschafter in Konstantinopel, allgemein gilt. Herr von Radowitz ist ein genauer Kenner orientalischer Verhältnisse und da diese jetzt ini diplomatischen Verkehr eine Hauptrolle spielen, so erblickt Fürst Bismarck in ihm den richtigen Mann für England. Nach Konstan- tinopel soll an seine Stelle der Staatssekretär des Aeußern, Gra Hatzfeld, kommen. Diesen Posten hatte derselbe inne, bevor er nach Berlin als Stellvertreter dcS Reichskanzlers in auswärtigen Ange legenheiten kaüi. Graf Hatzfeld war schon lange dafür auSersehen: ei > mächtiger Widerstand hielt ihn aber von Berlin fern und aus seinem Posten in der Türkei fest. Seine unglücklichen Familien« v rhältniste wie die Zerrüttung seiner Finanzen standen lange Zeit seiner llevcrsiedelung nach Berlin im Wege. Fetzt aber, wo sich seine bisher getrennt lebende Gattin mit ibm wieder vereinigt hat und seine Schulden getilgt sind, wünscht Gras Hatzfeld auch ein äußerliches Zusammenleben mit seiner Familie wiedcrherzustellcn. An Höfen mit strenger Cliguette ist cS. wie die „Nat.-Ztg." ausplaudcrt. un möglich» diesem gräflichen Wunsche zu entsprechen. In Konstanti- nopel aber, wo man cs mit solchen Dingen nicht so genau nimmt, können Gras und Gräfin Hatzfeld, die glücklich Wiedervercinigtcn, ohne allerhand Nadelstiche der vornehmen Gesellschaft zu verspüren, Haus machen. Der Posten als Staatssekretär des Auswärtigen scheint voni Grasen Hatzfeld aus den Grafen Herbert B smarck übergehen zu sollen. ES liegt im Wunsche dcS Fürsten Reichs kanzler, seine beiden Söhne in seiner nächsten Nähe und unter feiner unmittelbaren Aussicht arbeiten zu lasten. Bekannt ist, daß Graf Wilhelm seit Jahren als der „privateste Sekretär" seines Vaters thätig ist. Auch für seinen Bruder Herbert wird sich eine ent sprechend hohe Stellung in der Berliner Wilhelmstraße finden lasten. Tie ungeheure Arbeitslast des Auswärtigen Amtes überanstrengt die tüchtigsten Kräfte; die hohen Beamten der Wilhelmstraße sind fortwährend gcnöthigt, kürzere oder längere Erholungsreisen zur Kräftigung ihrer Gesundheit anzutrcten; so muß Geh. Rath von BojanowSki, der Director der handelspolitischen Abtkeilung im Auswärtigen Amte, um seine Penfionirung einkommen. Graf Herbert Bismarck bat zunächst noch sein Amt als Gesandter Deutsch lands in Holland anzutreten; er wird aber im Haag nicht lange verweilen, sondern den Grasen Hatzfeld in Berlin ablösen. Diese Diplomatcnschiebung laust also darauf hinaus, daß Deutschland in England durch einen befähigten und energischen Botschafter, von Radowitz. künftig vertreten fein wird und der Reichskanzler Fürst Bismarck seine beiden Söhne in hervorragenden Stellungen in Berlin unter seiner unmittelbaren Leitung und Aussicht arbeiten läßt. Während einer großen Fcuersbrunst hat der Führer der Ecn- IrumSpaitei in Dculichland, Herr Windtlwrst. vor sein-m Wählern in Mevven gesprochen. Herr Windtlwrst war siegreich über die Konknrrcnr, welche der zahlreiche Häuier verheerende Brand ihm machte. Die Wähler folgten nickt den Ncthglockcn. sondern zogen cS vor, in die Versammlung zu geben. die Windtlwrst cinbcru'cn hatte. Tie bereits zu Ehren Windthersl's dekorirte» Häuser brmintcn ab und die Ruinen wurden sofort wieder mit frischen Blumen und Guirlandcn geschmückt. In der merkwürdigen Versammlung, welche eine selbst dem Unglücke der Sladt widerstehende Begeisterung zeigte, erklärte Windtlwrst: in Berlin sei die Regierung wohl bemüht, „die Sünden der liberalen Freihändler wieder gutzumachc», allein cs gehe damit viel zu langsam". Daraus ist zu entnehmen, daß Windtlwrst bereit ist, die Reichsregicrung bei ihren sozialen Re- formarbcilen zu unterstützen, daß er ihnen sogar ein schnelleres Tempo wünscht. Bisher sind alle Reformen mir beim Zusammenwirken der Konservativen mit dem Eentium möglich gewesen und zu Stanve gekommen. Tie Acudcrungc» im Zolltarife zum Schutze der natio- iistlc» Aibcit. die Wiedereinführung der Wuchcrgesetze» um dem! Wucher wieder das Brandmal der Ehrlosigkeit, das ibm die deutsch- freisinnige Wuchersroheit weggenommen batte, wieder auszudrücken, die Hebung des Handwerks, der Handwerker und des reellen Han dels durch Stärkung der Innungen und Beschränkungen des Hausir- bandels, die Kranken- und Unfallversicherung für die Arbeiter, die Verbesserung deg Aktiengeictzcü — alle diese Rcsormen, durch welche der Anfang zur Erfüllung der kaiserlichen Botschaft gemacht wor den ist. sinv das Ergebniß des Zusammenwirkens von Konserva tiven und Eenrruin. denen sich zuletzt noch die gemüßigten Natio- nalliberaicn anschlossen. Wenn -Herr Windtlwrst diese heilsame Entwickelung auch weiterhin fördern will, so braucht er blos seinen ! katholischen Glaubensbriwern zu sagen, daß sie in Wahlkreisen, wo sie nicht die Mehrheit besitzen, nicht für fortschrittliche, sondern für konservative Kandidaten stimmen. Wie können z. B im Zit tauer Wahlkreise die Katholiken lieber für den Fortschrittsmann Bnddeberg. als den Kandidaten der Frcikonscrvativen, -Handels- kammersekrctär l)r. Lö! ner stimmen wollen? Das beißt doch ge radezu den Bock zum Gärtner setzen. Erleichtert wird den katholi schen Wählern der Entschluß, nicht Feinde der Ncichsicgierung, sondern Anbänger von deren tozialer Reformpolit'k in den Reichs tag zu wählen, ganz erbel-lick, wenn noch vor den Wahlen die Ver ständigung zwischen der römischen Kurie und der preußischen Regierung perfekt wird Dazu ist aber alle Aussicht vorhanden, j -Herr v. wchlözer, der preußische Gesandte beim Papste, hat neue ' Instruktionen nach Rom mitgenommen, es wird sehr lcbbalt aus einer wesentlich veränderten Basis verhandelt, so daß der in kirch lichen Dingen sehr wohl unterrichtete „RcickSbote" sich daS Beste für die endliche Herstellung des erlehnten Kirchensriedens verspricht. NenestcTelestraiilmeder„DresdnerNach»'." vom 6. October. Berlin. Der Kaiser wohnt am 21. Dkt. der goldenen Hochzeit dcS Fürsten und der Fürstin von Hohenzollern aus schloß Krauchen wies hei, und kehrt dann nach Berlin zurück. — Gerüchtweise verlautet, das Schloß Augustenbura solle mit allen, aus der Insel Allen be logenen und in den Händen des Fiskus befindlichen Forsten und Grundstücke, welche früher das Bcsitzthum der Herzog. Familie SchleS- wig-Holltein-Sonderbiirg-Ailgustenburg gewesen sind, demnächst an den kürzlich großjährig gewordenen Herzog Ernst Günther zurück- gegeben werden. — Tie ^Liberale Korrespondenz" halte die Ver- muthung ausgesprochen, die Nachricht, daß die Ausdehnung der Unfallversicherung auf weitere Arhciterkategorieu, namentlich land- wirthschaitlicher Arbeiter, vorbereitet wäre, wohl nur ein Wahl- manöver sein solle. Dic> „Norddeutsche" citirt nun Reden des Staatssekretärs Bötticher und des Reichskanzlers vom März d. I., woraus hervorgeht, daß damals dem Reichstage die bestimmte Zu sage ertheilt wurde, daß auf die Ausdehnung der Unfallversicherung für bangewerkliche und laudwirthschastliche Arbeiter bezügliche Vor lagen sofort in Angriff genommen werden sollen. Die „Norddeutsche" fügt hinzu: Die betreffenden Gesetzentwürfe sind bereits ausgestellt und befinden sich in, Stadium der vorbereitenden Durchberalhung. — Zu gestern waren in verschiedenen Stadkgcgenden vier große sozialdemokratische Volksversammlungen anberaumt, die sämmllich auf Grund des Sozialistengesetzes verboten wurden. Die zu den Versannnlunaslokalen zugcströniten Tausende von Arbeitern entkernten sich ruhig. Dagegen veranlagte am Sonnabend die Auflösung einer sozialdemokratischen Versammlung Tumult, der zu einigen Ver haftungen führte. Paris. DaS gestrige Longchamps-Rennen vcranlaßte arge Sknndaiszencn. Das Publikum beschuldigte zwei Jokevs, ihre Pferde zurückgehaltcu zu haben, mißhandelte die Leute und cs ent stand eine allgemeine Prügelei, bis die Polizei einschritt und die Ordnung unter großer Mühe wieder herstellte. Rom. Gesten fanden in AlessandriaLCHoleraerkranknngsiällc und 2 Todesfälle statt: m Aquila 2 E und 1 T , i» Bergamo 8 E- und 2 T., in Bologna 2 E., in Brcszia3E. und 2 T-, m Easerta 2 E- und 1 T,. in Crenwna l«> E und 11 T., in Cuncv 57 E. und 27 T., in Ferrara 5 E. und 4 T.. in Genna -14 E. und 28 T., wovon Sladi 27 E und 12 T-, Svczzia 3 E. und 7 T, Modena 2 E. und 2 T. Neapel 66 E, 36 T., wovon Stabt 36 E. »nd 25 T.. Novara 2 E. und 1 T, Parma 5 E. und 3 T, Reggio 3 E-, Rovmo 3 E. und 2 T., Turin 7 E. und 4 T., Venedig Stadt 1 E. Kopenhagen. Die Thronrede, womit der König heute im Iluivcrsitätsfesllaale den Reichstag cröffnctc, erwähnt die Ein äscherung des Schlosses Christiansbnrg, welches den Vertretern der Nation bisher als Obdach gedient und knüpft daran die Aufforde rung, in Eintracht für das Wohl des Landes und Volles zu arbeiten. Die Thronrede legt dem Reichstag besonders cm's Herz, die Selbst ständigkeit des Landes durch zweckmäßige Vertheidiguiigsmaßregeln zu sichern. Die bisherigen Präsidenten wurden wieder gewählt und der Reichstag dann aus 4 Wochen vertagt. London. Den „Times" wird aus Peking gemeldet, es ver laute als zuverlässig, daß China geneigt sei, in leinen Differenzen mit Frankreich sich cincm Schiedssprüche unbedingt zu siigc». Kairo. Die Antwort Nnbar Paschas aus die Protestnote der Mächte, welche erklärt, daß die Suspendirung des Tilgungs fonds bei der Lage des egvvtilchen Staatsschatzes eine Maßregel von absoluter Rotbwcndigkeit gewesen sei, ist den Generalkonsuln der Mächte zugestellt worden. — General Wolsclen ist in Wadi,hallo angekommcn und lull sofort nach seiner Ankunft die Generale Carle und Wood cmpsange». N e w - B o r k. Ein Telegramm anS Boenos-AmcS meldet von groben llebcrichwcmmungcn, die in der Provinz Boe»os-Aims statt- gesunden haben. 1! T-ge lang waren die Verbindungen zwischen mcbrcrcn Städten vollständig unterbrochen, die Verluste an Eigen- thuni und Menschenleben sind außerordentlich groß, ganze Familien fanden in den Wellen den Tod. Zur Steuerung der in Folge der Uebcischwcminung eingetretcncn Hungosnoth sind öffentliche Sub- scriptioncn eröffnet. Die Berliner Börse verlies lustlos, die Kourse schlossen vorwiegend niedriger als am Sonnabend. Spekulative Banken cröffnckcii ziemlich fest, winden aber bald daraus schlechter. Von deutschen Bahnen wurden Ostpreußen und Maricnburger stark ge drückt Oesterreichische Bahnen mit Ausnahme von Franzosen schwächer. Spekulative Bergwerke infolge niigünstiger Meldungen vom rheinischen Eiicnmarkte lustlos, schwächer. Fremde Renten rrkt deutsche still. Bahnen still, knapp behauptet. Aus dem Kassamarkt behauptet. Stammprioritätcn schwächer, Banken still, wenig ver ändert. Bergwerke niedriger, Industrien gleichfalls vorwiegend schwächer. Deutsche Fonds mäßig belebt, behauptet; ebenso öster reichische Prioritäten. Nachbörsc jchwach. Va»>», a. ccukcr. iTchiub., Mrnik 7837. vnirtlie Ivs.vo. Italien« V«,b7. Siaarrbahn SM.r». Lomimidcii-»e.Lü. da. Dnaritüten —. s»»vter 30K.00. Vitt, »oldrenti —. «Spanier SW». O loinanc» 887,80. Tabai-Acttcn —. Trage. -' Lond » n , S. vk». Weizr» stcti«. Weiher fremder >/r Sch. ftcliirgcn, an- ftkkommcner fest a»er ruhig, MriU «riige, Maiilgerftc >i, di» i Sh.. Hafer >, Sh. gestlegr», russischer H-ifrr gefragter, Malzgcrste. Erbse,, stetig. L'ohueu reichlich itztrtzm»«,, 1 »>» 1>,, Sh. »tlliger. Mai» «uzichrnd. Meitrr: Rege», Lauda», 8. October, Barm, it Uhr 18Min. Coufols i8l'/,a, 1873er Russen 8t>,,. Italiener!)-,'». Loiubardcn 12°Türken 7"/,». 4"/o suudirteAmcrikautrlL!',. 4° ,, Ungar. Äoldrrntc 77> -. Ocstrrr. Goldrente 8ö. Prruhiichr CansoiS 182' ,. Eghpter 88»-,«. vttomanbank l2»-. Suez-Actien 7L-,. — Stimmung! Fes«. — Wetter: Rege». Stettin. S. October, Nachm, l Uhr. eGetreidewarfl-, Setze» still, loco >38 182, i>r. October-Nooember 188,88, pr. April-Mai 160.88. Roggen still, loco 133-13),. pr.Oct.-Noobr. l3»L8, Pr. April-Mai 138.08. Rüböl matt. 188 Hg. pr. Oclobrr-Novcmder 88,88, Pr. April-Mal 82,80. Spiritus matt, loco 48,60, pr. October 48,80, pr. October-Nooember 48,80, April-Mai 46,80. Petroleum loco 8,30. Bretziau, 6. October, Nachm. <0>eirridemarkt.> Spiritus pr. 100 Liter 100 Proc. pr. October 44,70, pr. Octobcr-Novcmbcr 44.30, pr. April-Mai 48,00. Weizen pr. Oktober 183,00. Roggen pr. October 131,00, pr. Novcmber-Drcrvidcr 120,00, pr. April-Mai 138,00. »lübül pr. Ociaber 81,28, »r. Oetobrr-Nopember 81,28, April-Mai 81,80. — Fest. — Wetter: Regen. Wetze» October 21.28 Januar-April «!->28. Fest. Pari« «PropulI-Il), 6. October. lTchiud., Iau.-Avnl 2i,80. Äebanvlet. Svtritu» Oliober 48,00, RubSI Oliober 87,80, Januar-April «9,78. 0!' hig. «instar»»», <AroduIte»>, 6. October- «Sedluk,. Wetceu per November 203. Behauptet. Roggen per October 188,08, per März 184,00. Weichend. Lokales und SachMckkS. — Am Donnerstag und Freitag jagte Se. Maj. der König Albert mit dem Kaiser von Oesterreich und dem Prinzen Wil helm in der Nahe des Mürzfcldes beim „Todten Weib". Leider waren beide Tage total verregnet. Am ersten Tage wurden wegen " " " " bei' zurück. Hier giebt am 1«), Ökt. Se. Mai. der Kaiser Franz Joseph zu Ehren seiner hohen Jagdgästc ein Galadiner in Schönbrunn, worauf König Albert die Rückreise nach Dresden antritt. — Gras v. Blumenthal, kommandirendcr General des Als höchste Ordens- Spanien zu Theil, der ihm zu dem St. Fernando-Orden die goldene Kette verlieh, welche stets nur eine bestimmteAnzahl von Rittern tragen. — ES dürste Manchen intercssiren. Näbercs über den von uns setzt mehrfach erwnbnten Hausorden zur Rautenkronc zu hören. Denelbc ist am Ä>. Juli 1807 vom König Friedrich August I. zur Auszeichnung höberer StnatSdiener und zu Beweisen der Freund schaft für Regenten gestiltct. DaS OrdenSzeicken ist ein achteckiges, hellgraues Kreuz mit weiß emailliiter Einfassung, dessen silberner Mittelschild auf beiden Seiten niit einem grünen» 16 blätterigen Rautenkranz umgeben llt. Auf der Vorderseite zeigt es vte Nanicns- ckiffre des Stifters „V. L." mit einer königlichen Krone darüber, aus der Rückseite die Ordensvevise „krovickentias msmor." An einem breiten, grünen, gewässerten Band wird es von der rechten Schulter zur linken Seite getragen; dazu aus der linken Brust ein Ster», in dessen hellgelbem Mitlelscbilde die Ocdensdevise, von einem Rautenkranz umgeben in Silber sich zeigt. Der Orden hat nur eine Klasse. — Se. Ex. Kriegsminister Graf v. Fabrice hat sich mit kurzein Urlaub nach Karlsruhe begeben. — Herr Polizei-Präsident Sckwauß hat fetzt, nach Ablauf seines Urlaubes, die Leitung der König!. Polizci-Dircclion wieder übernommen. — Am Sonntag Nachmittags 3 Ulir ward ans dem Fobannes- kircbbose in einfach-würdiger Weise, im Beisein einer größeren Zahl Offiziere, Gcneiai a. D. Ferdinand v. Schimpfs, beerdigt. Der in der Kapelle ausgestellte Sarg war von Bluurcndekoration und brennenden Kerzen umgeben. Nachdem die Tlalierversammlung rings um den Sarg Platz genommen und der FriedhoiSchor das Mendelssobn'schc : „ES ist bestimmt in Gottes Rath" angesi'mmt batte, bien Arckidiakonus und Garnisonpredigcr Steinbach unter Zugrundelegung des Bidelwortes: „Ei, Du frommer und getreuer Knecht" u. s. w. die Parentation, dabei im Sinne des Verstorbenen jede Lobeserhebung vermeidend, aber der Treue gegen daS an gestammte Königshaus, gegen das Vaterland und seine Familie in anerkennende» Worten gedenkend. Still wurde der Sarg von 12 Unleroffizieren des Sctiützenregiineiits der Gruft zugetragen, an welcher der Geistliche ein kurzes Gebet und den Segen svrach, wäh rend »um Schluß der Elior die Arie „Wie sie so sanft ruh'n" sang. — Selten hat man in unserer mit Jubiläen so reich gesegneten Zeit einer Jubelfeier aus allen Theile» des Landes eine solch warme Antbeilnahine entgcgcngebracht. wie sie sich das fünfzigjährige 2 tistun gssest unseres Dresdner Gewcrbevcreins zu erfreuen hatte. Kaum e i n Städtchen unseres SachsenlandeS ist zu nennen, dessen Gewerbeverein oder Handwcrkerverein nicht eine Deputation aus seiner Mitte zur gestrigen Jubelfeier entsendet hätte. Auch die Handels- und Gewerbctammern der größeren Städte waren durch Abgesandte vertreten. Die Begrüßungen der Deputationen vor Beginn des gestrigen Fcstaktus im großen Saale des Gewerbebauses. der aus dem festlichen Anlaß im schönsten Schmuck prangie, wollte gar kein Ende nclnnen. Geradezu pracht voll war die Dekoration der Hinteren saalwand zu nennen, die in einen Wold von kolossalen Fächcrvalmen verwandelt war, auS denen sich die Büsten Jhier Majestäten des Kaisers Wilhelm, des „Wisien ist Macht" und „Einigkeit macht stark" darstellend. Eine seltenere Pflanzendckoration hat Dresden seit Jahrzehnten nicht ge sehen. Gegen 90 Fächer- und Dattelpalmen waren im Verein mit ca. 800 anderen Dekorationspflanzen in voller Breite des SnaleS bis zur Deckenböbe dcS Orchesterraumes plazirt worden. Die zur Dekoration verwendeten Fächeipalmen waren auS den Königlichen Gewäcksbäusern zur Verfügung gestellt und nach den Angaben deS Herrn GaltenbaudiretlorKrause grupoirt worden. RingS um den Saal prangten aus großen Tafeln die Namcn der frittieren Vorstände, Schubert, Bucker. Gcinitz. Gnmert, Stein, Taubert, Rcntzich und Walter, deren verdienstvollem Wirken der Verein znm Theil seine heutige Biütlic verdankt. Mit welchem Interesse man in den Kreisen der Regierung die Bestrebungen des Geiverlievercincs verfolgt, bewies die große Zabl der anwesenden Ebrcngäste. Unter ihnen bcinerlten wir die Herren Staats,ninistcr v. Nostitz - Wallwitz, v. Gerber und v. KSnneritz. Geh. Rath v. Einsiedel, Geb. Regte- sni'gärath Schmolz, die Finanzrätlie Hoffman» und Klinkhardt, RegicrungSialh Roscher, Kreishaupimonn v. KoppeillelS, Amts« hmipimann v. Metzsch. Polizcidirector Scbwauß u. A. Unsere städtischen Behörden waren vertreten durch Oberbürgermeister Stübel,
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