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Dresdner Nachrichten : 14.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841014
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 2-3 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-14
- Monat1884-10
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 14.10.1884
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II u i «Iavl» >M> UVarnals ck I^Itinanu >M 18 8elil«88-8trii88« 18. kloues ftliitt, b'Iiononcko Iftiittor, Dkronik clor 2vit, Vakoim, 8eIwror'8l'umiIiollbIatt,lillrtonIiN>h6,IilL«läon>äat8oI>,LorIinor IVoapon vlortollLIirUoli jo K) Ltviinino. kro8pooto p/ratm. j MMMNi S l8»rivns1r. S ^ ^nsnsts-. 5 unö poi-llvu». V. V. VIE, unö k»ov1Ivu». ^ Lsollv - ^U88ta1tUVM - l/68(4Ett, vmpkvdlt 86in xro8888 I.oxor van NWliMil, Wce-HcKikeil, MiidlMm etc., a.nvio nümmtltvliv 1VÜ8eI>«.8t«irv r»r Kvlbntnvksrt^iipx. ^ ' >' >31-40. Aussichten sllr den 14. Oct.: Frischer Westwind, veränderliche Bewölkung, etwas Niederschläge, Temperatur wenig verändert. Dresden, 1884. Dienstag, 14. Oet-r. BeraiNworilicher Redakteur für PvltttschkS vr. ikmil Biere» tu Dresden Einer sehr scharfen, grösstentheils berechtigten, nur in einzelnen Zügen übertreibenden Kritik ist vorige Woche das Einjährig- Freiwilligen »Sustcm unterzogen worden. Es war aus der Bcrsamnilung des „Vereins für Sozialpolitik", der in der Stadt der Kongresse, in Frankfurt a. M., tagte. In diesem Vereine sitzen Männer aller Parteien und solche olme Partei; es übeuviegt die maßvolle Richtung; Universitätsprosessorcn, Gelehrte, Abgeordnete, Großsabrikanten, höhere Staatsbeamte bilden den Kern des Vereins. Zur Berathung stand u. A. das Thema: „Die Einwirkung der Organisation unserer höheren und mittleren Schulen aus das soziale Leben und die Erwcrbsthätigkeit der Nation". -Hierbei wurde eine ganze Anzahl von Einzelsragcn erschöpft oder dock gestreift; die Meinungen gingen weit auseinander; in einer Frage war aber die Versammlung einig, daß infolge des Einjährig- Freiwilligen-Dienstes sich den höheren Bildungsanstalten eine Menge von Schüler» zudrängt, welche dieselben mit einer durchaus ragmentarischen unvollständigen Bildung wieder verlassen; dadurch entstehe für sie selbst die Gefahr einer verkehrten Berussart, sie würden veranlaßt, sich Berufen zuzuwenden, denen sie besser fern blieben und wenn sie sich doch den Bernsen eines Handwerkers oder kleineren Gewerbtrcibendcn zuwendcn, thätcn sie dies doch nur mit einer hierfür unzweckmäßigen Bildung. Diese Sätze enthalten durchaus nichts Neu-s. Stadtoerwaltungen» Lehrer und Eltern von Jünglingen. die wirklich studiren wollen, haben seit Fahren geseufzt über den Ballast, der die höheren Schulen beschwert in jenen künftigen Einjährigen, die nur so lange die Schulbänke drücken» bis sie mit dem Secundazcugniß den Berechtigungsschein zu den Achselschnüren des Freiwilligen sich ersessen haben und deren massenhafte Nachbarschaft nur die Fortschritte der zu den eigentlichen gelehrten Berufen bestimmten Schüler hemmt. Für die Gemeinden bedeutet das jetzige Ciiijäbrig-Freiwilligen-System ganz erhebliche und verfehlte Mehrausgaben zu den höheren Schulen, für die Lehrer unendliche Mehrarbeit, und zwar an der verkehrten Stelle, für die Mitschüler ein Hinderniß in ihrer wissenschaftlichen Vorbereitung. Diese großen finanziellen und pädagogischen Ilcbelstände werden aber noch überboten durch die volkswirthickastlichen Nachtbcile der Einrichtung. Sie verdirbt die jungen Leute, welche die böueren Schulen ausschließlich der Erlangung des Berechtigungs scheines halber besuchen, geradezu für ihre» künftige» LebenSbcruf. Sie stopfen sich de» Kops mit einer Masse Halbwissens und unverdauten Zeuges voll, das ihnen im praktischen Leben Nichts nutzt, wobl aber Manchen verleitet, dünkelhaft aus den „gewöhnlichen" Handweikcr. Kaufmann oder Beanuen zu blicken, der sich die Einjäbrigen-Gelebrsainreit nichr augceignet hat. Die Ueberprobuktion an Halbgebildeten und Verbildeten, an der Deutschland so leidet, die Mißachtung, die das Handwerk, das Gewerbe und der Handelsstand vielfach noch tbörichterWeife von Solchen zu ertragen hat, die sich aufgeblasen etwas Besseres zu sein einbilden und die doch als Gewerbtreibcnde oder Kaufteute jämmerlich daslünden, die Ueber- schätzung Nr gelehrte» Berufe und des Beamtenstandes — diese schweren Schädigungen unseres Erwerbslebens kaven ihre gemein same Wurzel in unserem jepigen Einjährigen-Sm'Iem. Seine Beseitigung kann nickt das Ziel sein, wohl aber seine Läuterung und Verbesserung. Nur die Gleickheitssanatiker können die Abschaffung des Einjährigen-Dienstcs. als eines Privilegiums, fordern. Zunächst hat der Staat bei demselben seinen Vorthcil, indem der Einjährige die Kosten der Dienstzeit selbst trägt und aus den Beilen derselben die nötbige Zabl von Reserve-Olsizieren erhält. Der Einjährige selbst leistet vollauf be„> Staate Das, was derielbe von ibm an nibsektiven Diensten zu verlangen berechtigt ist, denn feine höhere Geistesbildung befähigt ihn, fick die militärischen Fertigkeiten in der ausreichenden Zert anzueignen. Aus demselben Grunde entläßt der Hauplmann schon nach zweijähriger Dienst zeit, einen großen Tbeil der Nicht-Freiwilligen die in dieser Zeit die mftitärische» Fertigkeiten beherrschen lernten und nur die minverbegabtcn Dienstpflichtigen werden länger als zwei Fahre unter der Fahne behalten. Eine Abschaffung des Einjäbrigen- Dienstes würde sofort die Wissenschaft, die Künste, die Industrie Deutschlands aus ein tieferes Niveau lierabdrückcn, wenn ihre künftigen Vertreter mehr als eines der kostbarsten Fahre ihrem eigentlichen Berufe entzogen würden. Woher endlich soll der Staat die Tausende von Reserve-Offizieren für die Landwehr nehmen, wenn nicht aus den früheren Einfäd- rigen? Ohne diese Reserveoffiziere hätten wir den Krieg von l870 nicht so bestanden. Fn FriedcnSzcitcn mögen die Berufsoffiziere mitunter ein Witzchcn über die „Reserve-Kameraden" oder die „SommerlcutnantS' machen — im Kriege wissen sie sie anders zu schätzen. Das Verfahren, nach welchem das Offizierskorps aus den Einjährigen die Reserveoffiziere auswählt, giebt zugleich einen Fingerzeig, wie die Reform des Einjährigen-Shstems überhaupt vorzuncbmcn ist. Augenblicklich erhalten nur etwa 20 Procent der Einjährigen die Qualifikation zum Reserveoffizier zugesprochen und die Zahl Derer, die wirklich die Epauletten tragen, dürste noch weit geringer sein. Nun wurde in Frankfurt vorgeschlagen, die Anfor derungen an den künftigen Einjährigen höher zu schrauben und nur solchen mit dem Reisczcuguiß ausgestatteten Abiturienten die Achsel schnüre zu verwilligen, die sich zugleich ftir den Staatsdienst ver pflichten. Wo bleiben da aber die Ingenieure. Rechtsanwälte, Oberlehrer und andere Bcrutsarten? Richtiger ist cS. die Basis für den Einjäbrlgcndienst dadurch zu verbreitern, daß man auch den Mittelschulen, den höheren Bürgerschulen, den Realschulen 2. Ord nung ausnahmslos den Berechtigungsschein zuerkennt. Das ent lastete die höheren Schulen von allem unnölh'gc» Baltaste, ge währte den künftigen Handwerkern, Landwirthcn, Rauficuten, In dustriellen und Beamten eine zweckmäßig eingerichtete Vorbildung, stellte diese Berussarten in der allgemeinen Werthschävung rcr- dienlermaßen höber und geinrte ras Offizierskorps keineswegs in der Auswahl der Reserveoffiziere. Fn Preußen mangelt es zur Zeit noch gar sehr an solchen Höheren Bürgerschulen; gäbe eS dort deren in ausreichender Zahl, io würde mau weit eher aus dielen nahe liegenden Ausweg komme». Es ist bedauerlich, daß, so viele ge lehrte Herren in Frankfurt sich theoretisch zutreffend über dir Nach theile des jetzige» Einjährigkniustems auSspracken.^ooch Niemand zu wissen schien, daß in Sachsen durch das letzte Schulgesetz bereits das Hilfsmittel geschaffen wurde, um die empfindlichen Uedelslünde der jetzigen Einrichtung mühelos zu beseitigen. (Nucken»»,8 iz-itur! erbrauste es am Sonnabend vieltausend stimmig durch Wien. Das neue llniversitätsgebäude wurde feierlich ciugcwciht. Der Kaiser selbst vollzog den Akt und was Wien an wissenschaftlichen Eclebritäten und Machtinliabern in sich schloß, wohnte der Feierlichkeit bei. Die Details der Handlung erzählt die „Tgsgesch.". Hier sei nur erwähnt, daß die schwungvolle An sprache des Rektors Zschokke, eines mit den Univcrfitätsinsignicn geschmückten Weltpricslers. sich mit peinlichster Sorgfalt jeder Wen dung enthielt, die aus den deutschen Charakter der Wiener Univer sität hätte hindeuten können. Und doch wäre dies bei einer -Hoch schule, die — die zweitälteitc Deutschlands — durch fünf Fabr- bundertc hindurch an der Grenze des von Deutschen bewohnten Ländcrgcbietü deutsche Wissenschaft verbreitet hat, wobl angebracht gewesen. Für Das, was Oesterreich der Wiener Universität ver dankt, ist kein Lob zu groß. Breite Ströme des Wissens sind von ihr ansgegangen, von ihrem Eentrum aus wurden ganze Völker einer höheren Kultur zugesührt und auch Deutschland hat sie be fruchtet. Man denke nur an die Wiener Medizinische Schule! Selbst in den dunklen Zeiten, da die Jesuiten die Wiener Hoch schule ihrem Berufe zu entfremden versuchten, bat sic immer noch viel Belehrung und Wissen ausgestrahit. Gastlich war diese ulnm mator allen Nationalitäten Oesterreichs geöffnet und sie war den noch eine Pflanzstätte deutschen Geistes und ein Schutz deutschen Volksthums. Möge die Wiener Universität cs auch in dem schönen neuen Bau des großen Architekten Ferftl bleiben! Der Kaiser Franz Joseph, der bereits 18:54 den Neubau eines Universitäts- gebäudcs anorvncte, der 1870 einen der schönsten Bauplätze Wiens dazu überwies, verdiente die begeisterten Huldigungen der Wiener Studentenschaft. «r«4l-„. 13. Oktober. Ra«m. <Gk»reidemart,.> Spiritus »r. 100 Liter ISO Proc. Pr. Oktober <ö,7a, Pr. Oktobcr-Roocmbcr ->1,8», »r. April-Mai Is.tiv. Weizen pr. Oktober lö,'.»«. Sioanc» Pr. Oktober 131M. Pr. Novcmbcr.Dkccmder ILI.S«, »r. April-Mai IVM. Riibül Pr. Oktober SOLO, »r. October-Nobkmber L0.Ü0, Aprii-Mai LIM. — ißest. — Wetter: Schütt. London, 13. Oktober. Wetze» ruhig, englischer stetig, srember fest, an- gklomniener ruhigs«, Mehl trage, Hafer >t, — Mats >/, — 1, Mahlgerste >,2 Sch. gegen vorige Woche besser, Mal,«erste ruhig, Bohnen anziehend, Erbsen fest. - Wetter schön. RcilesteTelegramme der „Dresdner Rackr." vom 13. October Berlin. Für den Zusammentritt der ilongv-Konserenz ist Eizde Oktober oder Anfang November in Aussicht genommen. Die Gegenstände der Beratbung sind folgende: 1. Handelsfreiheit im Becken und an den Mündungen des Kongo. 2 Anwendung der Bestimmungen des Wiener Beitrages über freie Schifffahrt auf den nationalen Strömen aus Kongo und Niger. 3. Definition der Formalitäten, welche nöthig sind, damit die Okuvationen an der afri kanischen Küste als effektiv angesehen werden. Die Norddeutsche All gemeine meldet: Ter Gedanke, die westafrikanische Frage auf einer Konferenz zu regeln, hat. wie m Frankreich, so auch unter den übrigen direkt interessirten und eingeladenen Mächten bisher bei Belgien, Spanien. Holland und unter den Mächten, denen die Mit- tbeilnngen von der beabsichtigten Konferenz gemacht wurde, bei Oesterreich und Rußland lebhafte Zustimmung gesunden. Der Nakivnalzeitnng wird telegraphirt: Die Konferenz habe sich aus schließlich mit dem noch herrenlosen Territorium an der Westküste Afrikas zu beschäftigen, nicht jedoch mit den Einzelstaaten bezüglich der schon im Besitz genommenen Länderstrecken. In Folge der von dem ehemaligen portugiesnchcn Minister des Auswärtigen Serpa Pimente! in Berlin gepflogenen Verhandlungen gebe die portugie sische Regierung den Kongovertrag mit England am, um anstatt wie bisher mit England, mit Deutschland zu gehen; es verlautet England und Holland wollten in Kolvniassrageu fiemcinsam handeln. Nächstens kommt Lstmiley nach Deutschland, um Berlin und Dresden zu besuchen. Daß er der Kongokonscrenz beiwohnen werde, ver zweifelt die Kreuzreituiig. die inocß in diesen Fragen sehr schlecht unterrichtet ist. Die Reichsrcgicrnng hat vor einiger Zeit in London Schritte xzethan, um den deutsche» Handelsintereffen in der west lichen Sndsee gegenüber den ans Besitzergreifung aller noch freien Gebiete in der Lndicc gerichteten Bestrebungen Sicherheit zu be schaffen. Ter Norddeutschen Allgemeinen zu Folge haben die srenndschaftlichen Besprechungen hierüber zunächst bezüglich Ncu- GuineaS die Folge gehabt, daß die englische Regierung beschlossen hat, nur die Sndküste Nen-Gnineas und die in unmittelbarer Nähe befindlichen Inseln unter britisches Protektorat zu stellen. Insoweit an anderen Punkte» deutsche und englische Interessen konkurriren sollten. lasse sich ans eine weitere Verständigung hoffen. Hiernach ist die Stellung eines ThcilcS Ncn-Guineas »nlcr deutschen Schutz wahrscheinlich. Hannover. Ter Provinziallandtag nahm den Vorschlag der Gewerbckammcr mit großer Maiorität an. Paris. Die hier lebenden Belgier gründeten gestern in einer großen Versammlung leine belgisch-republikanische Liga. — Gestern wurden lgleichzeitig vier Denkmäler großer Franzose» enthüllt, Rouen leierte Corneille durch Straßenauszüge und eineFcstnoritelliing, z» welcher die Truppe des Theater fraiitzaiS nach Corncille's Vater stadt gereist war. An der Stelle des längst verschwundenen Wohn hauses des Dichters war eine dasselbe genau nachbildende Dekoration ausgestellt. Verschiedene Pariser Dichter lasen Sonette und Stanzen vor. auch Victor Hugo, einst der große Feind der klassischen Dichter, sandte einen brieflichen Gruß. Bier direkte männliche Nachkommen Corneilles wohnten der Feier bei. In Balenciennes wurde das Watteau-Denkmal, in Burg das Standbild des RevolutionS-GeneralS Joubert und das Medaillon des Astronomen Laland unter ent sprechenden Gepränge enthüllt. R 0 m. I» den von der Cholera infizirtc» Ortschaften kamen gestern 216 Erkrankungen und 123 Todesfälle vor. Auf die Stadt Neapel kommen 93 Erkrankungen und 58 Todesfälle. Die Berliner Börse verlies ganz still. Die Tendenz war nicht einheitlich, der Schluß lustlos. Spekulative Banken waren relativ »och am belebteste», aber schwächer. Bahnen still und meist nachlassciid, Ostpreußen und Maricnburger fest. Spekulative Montan- werthe gut behauptet, fremde Renten angebcsten und schwächer. Auf dem Kassamarlke war es gleichfalls still. Banken waren müßig belebt, Bergwerkte lest, Industrie» meist iiachlassend, Solbrig 1 Prvz. höher, österreichische Prioritäten schwach behauptet. ZranNur» ». M>. >3. Oclobcr. »revti esse,. Slaalövayn 233»/,. Lombarde» IS3>/,. -Oer Lool« —. Veit. Sttberrenie —. Paprerreine —. «ailjter 22«. Lellerr. Goidrenie —. <-/« Nng. Goidrevte —. 77er Russen —. «Oer Russen —. 2. vrie»la»Ietl>e —. Neueste Ungar, «oldanleibeZ. Oricntaulethe —. Ungar. Pupierr. —. Dibconw —. «kgppler LS.b«. aotlbardb. —. Schwach. «Na», l». October. slredit 2v2.3v. Siaalöbahn . Lombarden . Rordwstb. -. Marinoten-. Nng.vioidr. —. ztibctli»! —. Luftlo». »»«>«. 13. Oclobcr. lSchluk. Reine 77.77. Anleihe u>s.«s. Italiener 2«,2«. Staatibahn b3V,>3>. Lom-altc» 3l3.?L. do. PriorNölev —. ltgvptcr 3»3,0v. Oest. »«Idrenre —. Spanier öV,»3. O tomane» 3«3,«> Tabai.Actlen —. Träge. jikonbo», 13. Oktober. Born,. II Ustr >0 Mi». Konsul» IVI'/,«, I873rr Russin !»n/,. Italiener Sk,»,. Lombarde» >2-,. Tiirle» 7-,. <o,suud. Amerikaner 123/,. Ungar. Gaidrentr 77-,. Orftrrr. Goldrcnlr 8ö. Preutsilchc konsol» »>->,. SgM'tcr RN >. Ottomanbank 12> i. Snrz-Actie» 73-/.. — Sltmmnng: Ruhig. — Witter: «alt. Stettin. 13. October, Rachm. I Nhr. sG-trcidemarlt.s Wrize» »nprrSnbcr«, loco 136-iLr. pr. Oktaper-Nalrmbrr iüS.stv. pr. Aprii-Mai «>n.bv. Roggen deh-nptk«. ioca 133-133, pr. Okt.-Rovbr. pr. «pril.Mai >33.30. RübSI best«»»«»», 10V Kg. pr. Oct.-Rov. »l.sti». pr. Aprii-Mai »233». Spirit»« bchauptrt, lar» 1L,23, pr. October iö.kü, pr. Oclobcr Ropcmbrr lü,2v, April-Mai 17,2V. Pctraleu« lac» 8,3». Lokales nnr Sächsisches. — Während der Kgl. bairische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister -Herr von Rudhart von seiner Urlaubs reife hier wieder cinactroffcn ist und die Leitung der Geschäfte wieder übernommen vat, hat sich der österreichisch-ungarische Ge sandte am hiesigen Hofe, Baron von -Herbert nach Wien be geben. Fn seiner Abwesenheit werden die Geschäfte von dem Lc- gationvrath v. Okolicsänyi geführt. - Der Präsident des evang. - luth. Landeskonsistoriums von Berlepsch ist von seinem dreiwöchigen Urlaub zurückgekehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — Fn kerniger Sprache und kräftigen Sätzen ist der Wahl aufruf der vereinigten Konservativen und des Rcichsvereins für die Kandidatur des Geh. Rath von Einsiedel gehalten. Er betont die Notliwendigkeit der Einigkeit der Ordnungsvarteien behufs eines abermaligen Trinnwbcs über die Sozialdemokratie. Der Wahlaufruf sorvert daher alle Gutgesinnten aus, sich noch einmal um das gemeinsame Banner zu schaaren, uni das Errungene zu behaupten und den Ansturm der Umsturzpartei zurückzuweisen. Zwar habe Parteileidenschaft auch diesmal unter die Freunde de! Vaterlandes Zwietracht gesät, aber die aufgestellten Sonderkandida turen seien es nicht, die den gemeinsamen Feind aus dem Felde zu schlagen vermöchten. Nur der Fahne, die Herr Geh. Rath Curt von Einsiedel trägt, winke der Sieg. Der Wahlaufruf, der die Person und den Charakter des Kandidaten schildert, fick über seine amtliche Fürsorge für Landwirthschaft, Handel und Gewerbe ver breitet. seiner hervorragenden Leistungen als früherer Landtags- und Rcichstogsabgeordneter gedenkt und sein Programm in volksthüm- tichcn Worten entwickelt, schließt mit einer schwungvollen Ermah nung : die Blicke von den Sorgen des Tages hinüber zu lenken nach den großen Zielm des geeinten deutschen Volkes. Wir hören, daß Herr von Einsiedel am nächsten Dienstag, den 21. October, sein Programm ausführlich in Meinbold's Etablissement darlegen wird. — Am Sonntage schied Herr Sup. Dr. Franz mit seiner in der Kreuzkirche gehaltenen Abschiedspredigt aus seinem Pfarr- und Ephoralamt. während er als Oberkonsistvualrath noch ferner der evang. Kirche durch den reichen Schatz seiner Kenntnisse und Er fahrungen dient. In gewohnter herzlicher und überzeugender Weise sprach er zu der sehr zahlreich versammelten Gemeinde. Durch den gcsammten Kirchenvorstand wurde er nach der Predigt in der Sakristei begrüßt, wobei der stellvertretende Vorsitzende Herr Oberappellations rath Neidhardt die Ansprache hielt und ein sinniges Andenken über reichte. Herr Oberbürgermeister Tr. Stübel übergab dem scheiden den Ephorus unter herzgewinnender Ansprache ein Exemplar des InbelalbumS von Dresden. AlS Ephorus übernahm vor 11 Jahren Tr. Franz sein Amt in unserer Stadt zu einer Zeit, wo man eben begonnen hatte,dem immermehremporwucherndcuMaterialiSmuS einen wirksamen Damm entgegenzusekcii durch möglichstzu fördernden religiö sen und kirchlichen Smn und durch vermehrte Seelsorge. Dazu be- dursteman vor Allem mehr Gotteshäuser und geistlicher Kräfte. Und hier fand Dr. Franz ein reiches Feld, mit der Klarheit seines Blickes, seiner Organisationsgabe und Energie erfolgreich einzutreten. Und wenn wir jetzt ein gut Theil weiter gekommen sind, so hat Dr. Franz dabei ein Hauptvcrdienst, und daher war es naheliegend, daß die Kirchciivoistände der zehn evangelischen Parochien Dresden deni scheidenden Ephorus ein äußeres Zeichen der Anerkennung zu ael'eiiZbcschlossen. Am Sonntag Abend 6 Uhr bewegte sich unter dem Schein von Wachssackeln cm feierlicher Zug vom Ehrlich'schcn Gestist ans durch die Scidnitzerstraße nach dem jetzigen Wohnhause dcS zu Feicnlde» ans der Cirknsstraße, voran die Singechore aller evangelischen Kirchen, sodann die Deputationen aller Kirchenvor stände. Zuerst sang der Gesammtchor den Choral: „Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut" — sodann wurde vom Krcuzchore der 23- Psalm „Ter Herr ist mein Hirte!" Koinposition v. O- Wermann, zum Vortrag gebracht, woraus, wieder von allen Chören, der Vers: „Lob, Ehr' und Preis sei Gott" die voni Musikdir. Wermaim diri- girte Aufführung schloß. Vom Balkon des Hauses dankte Tr. Franz zur die ihm dargebrachte Ovation. Während des Schlnßverses hatten sich sämmtliche Tepiitirte zu Herrn Dr. Franz begeben, dem gegen über Herr Oberstaatsanwalt Reiche-Eisenstuck, Bicevorstcher an der JohanniSkirchc, iin Namen aller Kirchcnvorstüilde eine anerkennende und herzliche Ansprache hielt. Dr. Franz antwortete in gemüthvoller Weise. Er habe in seinen Ephoralaktcn gelesen, das; emft sein be rühmter Vorgänger Sup. Dr. Löscher 1717 ans Veranlaffnng des Resvrmationsjubilänms eine Versammlung vieler angeichcner Männer aus dem Dresdner Rathausc abgehalten und wnen die kirchlichen Nothstände der Stadt nn'S Herz gelegt habe. Warum sei cs aber damals nicht weiter gekommen, als zu einem srommen Wunsche? Weil eine Institution gefehlt habe, die wir erst in der neueren Zeit errungen haben: die Kircheiivorstände. Durch deren Anregung, Mitwirkung und Opscrsreudigtcit seien die Resultate möglich, deren wir uns jetzt sreneii. — Gestern Nachmittag verabschiedeten sich die Geistliche» derTiöecsc bei ihrem Evhvrns in herzlicher Weise und überreichten ihm als Andenken ein prächtiges Albuin mit den Photo- praphien sämmtlicher hiesiger, evangelischer Kirchen und der zur Zeit an denselben fungircndcn Geistlichen. — Wenn es »och eines Zeugnisses dafür bedurft hätte, wie hochverehrt und innig geliebt von seiner Gemeinde der seit 10V» Jahren als Pastor an der Annenkirche amtirende -Herr Konsistorial- rath Tr. Dlbelius sei, so würde der vorige Sonntag, an welchem derselbe seine Abschiedspredigt hielt, dafür haben zeugen'.tönnen. Schon lange vor Beginn des Gottesdienstes war die Kirche so ge füllt. daß Biele keinen Platz mehr finden konnte» und obgleich der gc'cierte Kanzelrcdncr und treue Seelsorger in gewohnter, geistvoller und die Herze» ergreifender Weise ans Grund des biblischen T-xtes die Gedgiiken weiter auSführte: „Kein Abschied — das sei unser Gelübde beim Abschied; denn uns bleibt: Eine Kirche, in der wir knieen, E i n Heil, für das wir glühen und E i n Ort, dahin wir ziehe»!" so flössen doch der AbschiedSthräiieil nicht wenige. Vor ocr Scgensspenbung am Altar sang die Gemeinde dem gelieb ten Seelenhirten zwei von seinem Aiiitsnachsolgcr gedichtete sinnige Ehvralslrophen. wobei sich Alle, dem Beispiele des aus dem Aitar- platze versammelten Kirchenvochandes trügend, von ihren Plätzen erhoben. Stach beenbigtem Gottesdienste begaben sich die ictzigen und früheren Mitglieder dcS Klrchcnvorstaiidcs in die Wohnung ihres scheidenden Pastors und nbcncichtcn ihm zuerst unter herzlicher, tics- ergrciseiider Anipwchc des Herrn Geh. Hvsrath Ackermann ein von
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