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Dresdner Nachrichten : 23.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188411235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-23
- Monat1884-11
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1884
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Anklage: 4V,000 Erpl. ch-LH»VaISÄ«IIÄtUILlL" Vresüvn, 8k08l>L!s8v 26, I. I, Innnncen-k^prlitlo» Me »II« 2o!tnn-,-bll. i U. rll«»IerdIN«t-V,rI>»ul kLr ckis VrSiilüor ... III. kir-eieo-cciuir»!« uuiin 0»rnr.il». ^ 8 I V. «lulle, tl«n üe» 8S,'i». I,»ncke«I«tte»l». WßWZ I II«. .!->»'-7!" vom eröffnst vomwiKkalr. (leu 27. >ovIii'. a. e. küloo ^ii8stv»u» Aussichten für den 23. Mv.r Schwacher unbestlmmter Wind, uerän- s»' SS* derliche Bewölkung, keine oder 'L7SLSS Dnsde». 1881. Sonntag, 28. Nov. Durch ein Hebereinkonnnen mit dein durch sein weitnmfasseudes llonversations-Lcxikoii ruhmlichst bekannten „Dlbtioadapllisiticn Institut" ln Leipzig sind wir in der Lage, de» Lesern der „Dresdner Nachrichten'' Meyer's Populäre Fachlexica, irclche bereits eine Snctzrloiiädische Bibltotlirk bilden, zur Aätste des Ladenpreises zu tiescrn. Diese biUigr Brvorzilgiiiig babeu nur die Abonnenten der „Dresdner Nachrichten". Bei der anerkannten Gediegenheit der Fachftxica zu den nunnrehr e.mäßigte» beispiellos billigen Preise» diirsie unsere» Abon nenten mit diesem Angebot ein guter Dienst erwiese» werden. Das Verzeichniß der verschiedenen Lexica bejindet sich aus Seite 22 unseres heutigen BlatlcS, und werden wir von .seil zu Zeit aus d,n volkswirlhschasilichen und praktischen Werth dieser Fachlexica redaciiuiiclk wiederholt zu sprechen tommeu. Den Bestellungen, zu ivelciieu man den dem Verzeichnis! beigcdrucllcu Bestellschein zu verwenden beliebe, bitten wir den Betrag gleich beizusnge» oder an uns durch Posiauweistnig zu übermitteln. In unserer Expedition, Marienstraße 18 I. Etage, ist die Iachlexika-Bibliothek, schön in Leinwand gebunden, jederzeit in Augenschein zu iiclnneu. Die Zusendung erfolgt nur in ganz neuen tadellosen Exemplaren und innerhalb Deutschlands srancv. KBilio» L>er „Mesduer MAIGell". Politisches. Mit um so größerer Spannung hat ma» der Eröffnung der eben begonnenen Reichstagsperivde durch die kaiserliche Thronrede enigc-rciigcfthen, als die Regierung diesmal von ihrem sonstigen Vmahren abweichend über die dem neuen Reichstage bevorstehenden Ausgabe» nichts hatte verlauten lassen. Bis zum kehlen Augenblicke waren cs nur Bermuthuiigen und Kvmlnnatwnen, die in der Presse und in politischen Kreisen cirknlirten. Diese von der Ncichs- rcgieriiiig geübte Zurückhaltung bildet auch einen charakteristischen Zug der Thronrede. Dieselbe macht den Eindruck, als wenn die Regierung es vorziehe, in einzelnen internen Angelegenheiten beispielsweise i» den Stcuersragcn. ihre Ansichten znrückzuhalten und dem Reichstage die Initiative zu überlassen. An erster Stelle gedenkt die Thronrede der begonnenen Sozialresorm. Mit freudiger Zu versicht. gestützt auf die bisherigen Erfahrungen, spricht der Kaiser tue Hoffnung ans, daß das Werk, welches seinem Wirken die Krone ausietzen soll, der stufenweise Ausbau der Svzialrekonn schließlich gelingen und für den inneren Friede» im Reiche die Bürgschaften Herstellen werde, welche nach menschlicher Unvollkommenheit erreich bar sind. Zwei Vorlagen sind auf diesem sozialpolitischen Gebiete nngckündigt. die Ausdehnung der Unfallversicherung aus die Ar beiter der Landwirthschaft und deS Transportwesens und die Er richtung von Postsparkassen. Daß die Unfallversicherung aus die bisher ausgeschlossen gebliebenen Arbeiter der Landwirthschaft und des Transportwesens, von denen gerade die Letzteren den meisten Fahrnissen ausgesetzt sind, ausgedehnt werden soll, ist eine Forderung der Billigkeit und durch die Heranziehung dieser Arbeiterklassen in die Versicherung wird dieselbe nun eist ein vollendetes Ganze bilden. Tas Proiekl der Alters- und Invaliditätsversorgung findet freilich in der Thronrede keine Erwähnung. Die Vorarbeiten für dieselbe find noch nicht soweit vorgeschritten, als daß man aus Grund derselben bereits mit positiven Vorschlägen an den Reichstag herantretcn konnte. An zweiter Stelle betont die Thronrede die anwachsenden Ausgaben der Reichsverwaltung und knüpft daran die Mahnung, neue Emnah»iegnellen für das Reich zu erschließen. An dieser Stelle hätte man mit einiger Bestimmtheit erwarten dürft», daß die Negierung ihre Ansichten darlegen werde über die Mittel und Wege, aus welche» die wachsenden Ausgaben dauernde Deckung finden könnten. Es scheint fast, als wenn es Fürst Bismarck müde gewor den wäre, von seinen Steucrproiekten eins nachdem anderen vomReichs- tag verwerten zu sehen uitd es nun vorziehe, seinerseits ruhig zuznseherr, wie sich der Reichstag selbst Helten werde. Die einzige von der Regierung gegebene Direktive besteht darin, daß bei der herrschenden Nothlage in der Zuckerindnstrie an eine Reform der Zuckerbesteuenmg nicht zu denken ist. Ta aber neue Steuern mm einmal unumgäng lich nothwendig sind, liegt eS wohl nahe, daß ans der Mitte des Reichstages Anträge, etwa aus eine Erhöhung der Branntweinsteuer und Einführung einer Börsenstcuer gestellt werden. So führt schon jetzt die „Rat. Ztg." den freisinnigen Abgeordneten vor die Angen, daß es in der Börscnsteucrsrage mit einer blosen Verneinung nicht gcthan fti und räch den nächstbetheiligten Kreisen, zur Abwehr ruinircnder Projekte selbst Besteuerungsvorschläge zu bringen. Vorläufig werden jedoch die Einzclstaate» zuzusehen haben, wie sie das über 40 Millionen betragende Defizit durch erhöhte Matriknlarbeiträge decken werden. Bon Beisallsbezeugungen wurden die kurzen Aus führungen der Thronrede über dte RcichSkolontalpolitik begleitet. Auch hier macht sich eine gewisse Zurückhaltung geltend und man willen nicht länger verschließen können, wie ja die Deutschsreisinnigen bereits während der Wahle» ihre oppositionelle Stellung zu der selben zum Theil aufgegeben haben Einen bedeutsamen Theil der Thronrede bilden die Ausführun gen über die äußere Lage des Reichs, Sie tragen den Zug eurer edlen Bescheidenheit, mit der der greise Monarch seine Fricdens- stellung charaklerisirt. Das Beste, was ein Herrscher, der wie kein anderer glänzende kriegerische Erfolge davon getragen hat, der der Schöpfer ist des mächtigsten Reiches, von sich iagc» kann, kleidet er in die Worte wahrer Bescheidenheit: „Tie kriegerische» Erfolge, die uns Gott verliehen hat, verleite» uns nicht, das Glück der Volker ani anderem Wege als durch Pflege des Friedens nno seinen Wohl- ihaten zu suche»."' Das deutsche Kaiserreich ist der Friede, das ist die Quintessenz der erhebenden Worte unftrers Kaisers, rmd die Zuversicht, mit der sie gesprochen sind, muß alle Besorgnisse auf eine frivole Störung deS Weltfriedens beseitigen. An erster Stelle wird das Eiiivcrsländniß mit Frankreich betont und dies ist eine neue und eine der wichtigste» Eirnngenichafte» einer weisen Friedens politik. Wer koiinle noch vor wenigen Jahren erwarten, daß Deutsch land" und Frankreich einmal gemeinsam zu einer Konferenz einladen würden? Das ist ein Triumph des Friedens, wie man ihn sich schöner nicht wünsche» kann und der greise Monarch kann sich in der That der Anerkennung freuen, die sein Friedenswerk überall ge funden hak. Wie vor Kurzem der Kaiser von Oesterreich in seiner an die Delegationen gerichteten Ansprache, betont auch er aui's Nene, „daß die Frenndichaft mit den durch die Tradition der Väter, durch die Verwandschaft der regierenden Häuser und durch die Nach barschaft der Länder ihm besonders nahestehende» Monarchen von Oesterreich und Rußland durch die Begegnung in Skierniewice der Art hat besiegelt werden können, daß man ihre ungestörte Tauer für lange Zeit gesichert halten darf. " Diese hohe Friedensbotschaft wird überall mit Freude und Dankbarkeit begrüßt werden. DaS in der Thronrede dem Reichstage vorgclegte Arbeitspensum ist kein zu großes, cs müßte denn lein, daß erst ün Lause der Die Berliner Börse eröfsncte etwas schwächer infolge matterer Wiener Meldungen und erneuter Besorgnisse wegen der Börscnsteuer, später machte sich indeß das Teckzmgsvcdürsinß geltend, infolgedessen die Kourie anroaen. Spekulative Banken anfangs schwach, iväter steigend, schlossen noch über dem gestrigen Niveau. Deutsche Bahnen meist fest, österreichische sehr belebt, spekulativ» Bergwerke still. lest, Fremde Renten aiümirt. Russen, Ungarn höher. Im Kassaverkchr waren Banken meist behauptet Hypothekenbanken schwächer. Bahnen fest, österreichische mehrfach besser. Bergwerke vernachlässigt, Industrien belebt, Maschinen und Mhmaschincn mächtig steigend, österreichische Prioritäten behauptet.^ Ara»«tur> ». !pi„ 22. November. «trrbU 2E,. Etaoirvay» 2öt>,',. Lombarden I2i!>tz. iXicr Looie —. Leiierr. LilberreiUe —. Pavcerreilte —. «aiijier — Lelierr. Goldrein« —. «»/» Ung. Leibrente —. <Ier Slniien —. scier Nulten - . L. Lrtcniauletiie —. Neueste Ungar. Lolbonleilie 78z-,. S. LrientanleUn —. Ungar. Papterr. —. Disconio evl.ea. Egviirer mV.',. Aoub.-Z. —. Lcrbcn —. geil. Älen, 22. November. Credit 2b».!.0. StaatSbabn M2.5Y. Lombarden Nvrdwstb.l7K.0I,. MarinstenVO.va. Nng. Goidr. M.cv. cbibctstal—. «leigend. va»t». 22. Rvvbr. Schluß. Rente 78.87. Anleihe ros.<7. Italiener S7.ro. «iraaisbahu b2l,2.>. Lombarden 516.72. da. VrioriiSie» —. Lgbbler 221,vo. Leit, -oldreale —. Spanier öS.oa. ONom-men bbn.va. Tabok-Acticn —. gen. L»»da». 22. November, Borm. II Uhr Ist Min. lkonsolS NM',, 1872er Nuste» Sä'.'«. Italiener !>K. Lombarde» >2'.',. Türken 8z,«. fund. Anicrik. 12ä-/„ Ungar, gloldrente —. Oestcrr. Äotdrenie 8ä. Prenstlicht Consold W2-',. Eghptcr Ottomanbauk Ist"/,,. Tuc;-Actic» 7ö. — Llimmung: Fest. — Wetter: Kalt. rietti», 22. Nobbr., Nachm. I Uhr. cüirtretbemarkt.I Dci.rcu ruhig, loca U7>-löL, pr. Novembrr-Tecembcr iüi.iist, pr. April-Mai IM.!». Roggen unverändert, loco >82-127, pr. Noo.-Tcccmber 1R.M, pr. April-Mal wb.vlj. Nnbstl fest, löst Kg, pr. Novemder-Drcrinbcr stl.OO, pr. April-Mai bü.cni. Spiritus still, loca 12,IN, pr. Noucmbrr 11,80, pr. Nov.-TeclMbkr tl.M, Aprii-Mal 11,80. Petroleum loco 8,10. VreSIn», 22. November, Nachm, ivicircibemalkt.) Spiritus pr. lOO Liter Ul Proc. pr. Naprmdrr II,lO, pr. Novembcr-Trccmbcr ll.10, pr. April-Mat 18,M. Weizen pr. November löü.oa. Noggcn pr. November lstö.OO, pr. Novcmbcr- Tccrmber IZt.hO, pr. Aprii-Ollai 127,:>v. titkbäl pr. Nobember dt.OO, pr. No».« Deecmbcr ül.OO, April-Mat Ll.h). Stimmnng: Fest. — Wetter: Trübr. werviliige» als kür Ackerbau geeignet vorzustelle» habe, sie sollen vielmehr dem Handel und der Industrie zu Gute kommen und durch Entwickelung der Handelsverbindungen und Belebung des Unter nehmungsgeistes die Ausfuhr unserer Erzeugnisse dergestalt fördern, daß unsere Industrie zu lohnender Beschäftigung ihrer Arbeiter be fähigt bleibt. I» Verbindung mit der Kvlonialvolitik tritt die Dompftrsubvention au?, die in revidirter Form dem Reichstag vor- gelegt werde» und nun wohl au? mehr Sympathien zu rechnen haben wird, als bei ihrem ersten Debüt. Die gelammte Wahlbe- weaima hat ergeben, daß die Nation die kolonialen Bestrebungen in Verbindung mit per Dainpiersubvention gefördert wissen will und die Gegner derselben werden sich dein ausgesprochenen Volks lichen Wahlagitation eine ziemliche Rolle spielte, abgesehen zn bnven, ebenso von der Vorlage eines Gesetzes über, die zweijährige Bndgetperiode. auch der branulchweiaüchcn Thronfolge ist mit keinem Worte gedacht. Großen Werth scheint die Regierung aus eine schnelle Erledigung des Etats zn legen. Der Reichstag wird sich von dieser Woche an mit demselben beschäftigen und bls zu den WeihnaclstSftricn wob! kaum für etwas anderes Zeit gewinnen. Ob es möglich ist. bis Weihnachten den Etat fertig zu stellen, ist sehr fraglich, zumal, da das Eemruin die Absicht hat, Abstriche, nament lich beim Militäretat durchzufttzen. wodurch natürlich dieÄercsthuiig hiiiausgezogen werden würde. Es ist außerdem zu erwarten, daß sowohl beim Manneetat, wie bei dem des auswärtigen Amts die Kolvnialpoliiik zu Debatten Veranlassung gielst. Der Schwervimkt der Sesnon fällt aber jedenfalls nach Weihnachten, und es wird gerade dann wieder die lästige Kollision mit den Sitzungen des vreiißischen Abgeordnetcnhanses entstehen. Die Ausdehnung der Unfallver sicherung und die Postsparkassen werden erst nach Weihnachten zur Bercfthung gelangen. Wenn der Reichskanzler wirklich, wie die Thronrede fast vermuthen läßt, darauf verzichten sollte, mit Steuer- Projekten an den Reichstag zu toinmen, io würde die Tauer der Setsion, nachdem was von Vorlagen bis jetzt bekannt ist, keine sehr lange sein. RentsteTelkgramme der „Dresdner Nachr." vom 22. Novbr. Berlin. Der Kaiser gab heute Nachmittag den Mitgliedern der afrikanischen Konferenz ein Galadiner, wozu 80 Einladungen ewanae» waren. — Ter Reichstag wählte unter Vorsitz des Groien Moltke v. Wedell-Piesdvrl mit 26l Stimmen zum Präsidenten, v. Maltzan-Gültz erhielt eine Stimme, außerdem wurden 7) unbe schriebene Stimmzettel abgegeben, die von den Deutsch-Freisinnigen, der Volksvartci und den «Sozialdemokraten ausainaen. v. Wedel! nahm die Wal,^dankend an und versprach die Würbe des Reichstages zu wahren. Bei der Uebcrnahme des Präsidiums dankte er dem Grafen Moltke für die interimistische Geichäftsfühnmg. Die Ver sammlung schloß sich dem Danke unter Beifall durch Erheben von den Plätzen an, nur in der rolhen Ecke blieben zwei Reichsboirn demonstrativ sitzen. Aus Antrag des ngtionallibcralen Abgeordneten v. Senda wurden die bisherigen Vicepräsidenken von Frankenstein (CentninO und Hoffman» fDentfth-F>eisinn:ger) per Aeclamatron wiederaewählt. Zn Schriftführern wurden gewählt: Eyst'ldt, Graf Kleist-Schwerin, Hermes. Dr. Porsch, Gras Adelmann, Tr. Meyer (Jena), Prinz Ccirolath und Wichmann. Zum Schluß entspann sich eine lange Geichäftsordnungsdebatte darüber, wann die nächste Sitzung sein und welche Taaesordnnna zur Berathung kommen solle. Schließlich entschied man sich für Mittwoch, doch wurde der Antrag des Präsidenten den Etat au» die Taaesordnnna zu setzen, gegen die Stimmen der Konservativen und Nationalliberalcn abgelehnt. Aus der Tagesordnung stand: Antrag der Sozialdcmokraftn, die Sistinmg des Strafverfahrens gegen Heine für die Dauer der Session betr., ferner der Antrag Äusseld's aus Einführung von Diäten, schließlich der Antrag Mnnkelts aus Wiedereinführung der Berufungsinstanz. — Ten wichtigsten Punkt der gestrigen Sitzung der Kongokouftrenz bildete die nahezu Mstündige, ,n englischer Sprache gehaltene Rede Stcmleh's, welche ihre Spitze wcicntlich gegen die Ansprüche Portugals richtete, deren einzelne Punkte dem nächst der französische Botschafter näher beleuchtet und die bereits erfolgte Anerkennung der internationalen Association gemäß unter- Punkte seien erst geeignete Mitcheilniigen ln die Oefsentlichkeit ge langen zu lassen. — lieber die Vorlage, betreffend den Zollanschlnß Bremens, welche dem Reichstage demnächst zngehen wird, erfährt man, daß sich der vom Reiche an Bremen zur Errichtung zu den nöthigen Etablissements zu leistende Beitrag aus 11 Millionen Mk. belaufen wird. Eine gleiche Summe wird die Stadt Bremen zu diesem Zwecke bewilligen. Das unterhalb der Stadt Bremen mir rechte» Wcftmftr vom Zollanschlnß zu eximirende Gebiet wird keineswegs den Charakter eines Freihafens, soildern nur den eines Freilagers erhalten. Berlin. I» der heutigen Konmiisiipnssiung der Konferenz wurde» keine -arr-,Ilinckstv der amrrikaiiilche ftrcn; zu fsti findet Montag statt. Paris. Gestern wurden 26 Choleratvdte gemeldet, heute von Mitternacht bis Mittag 7. — Der Mmksterrnth verschob die Ent scheidung über die Erhöhung der Importzölle ans GAwide und Mehl. — Eine Däpesche Conrbets meldet, daß 400Mmm vre chine sischen Werke auf dem Wege nach Kclnng Tamfi zerstörte»». Lokales und Siichm'chcS. — Se> Majestät der König empfing gestern Mittag aus Anlaß Allerböchstseiiies NainenSftstcs im diesigen Rcsivencschiosse zur Beglückwünschung: den stellvertretenden Vorsitzenden Staats- Minister tm Gesamintministcrium und Minister des k. Hauff s, Herrn v.Nostih-Wallwitz. die Herren der k. Hofstaaten und den Ministcrial- Ratb im Ministerium des k. Hauses, die k. Leibärzte und den hochw. Bischof mit der Hoigeistlichkeit. — Den verewigten König Johann, den «nnbeitroffenen llebersetzer des Dante, als N o v e l l c nd i ch t c r der Welt vorzu- stihren, ist das Verdienst der Direktion des Dresdner Kindcr- Hospitals. Diese beabsichtigt demnächst eine FcsiiNimmcr heraus- zugebcn, deren Ertrag der von ihr geleiteten Anstalt znsticße» soll. Sw folgt mit dem unternehmen dem Vorgänge des NUrirberacr Kinderhospitals und hofft mit dem ihrigen unj um so größere Er trägnisse , als die betr, dinmmer nur ganz interessante literarische und künstlerische Beiträge bringen soll. Las Fesselndste ist die Novelle des Königs Johann, die einzige, die PhilaletheS geschrieben. Sie führt den Titel „Der Entehrte" und behandelt die Dusllsrage lm Oiffziercorps. König Albert bat nicht nur die Novelle dem Kinderbospital - Direktorium überlassen, sonder» gleich sämmtlichen Mitgliedern des Königsbauses, bis zu dem jüngsten Prinzen Albert, eigenhändig einen Gedenk- oder Sinnsprnch cingeftndct. Künstlerische Beiträge lieferten die Professoren Schilling, Scholtz, Kießling und Dietze. die Maler Guido Hammer und Försterling; musikalische Eomvofitionen Eden, Kretschmer und die Gräfin Baudiffin! einen Esscw Rob. Duboc. Mit Spannung darf man der Fcstnummer enlgcgeitselien. — Am Mittwoch und Donnerstag besuchte Sc. Exc. Staats- Minister v- Nostttz > Wallivitz die Städte Limbach und Chemnitz zui» Zwecke eingehender Insvizirung der slaaftichcn und städtischen Bureaus. — Laut Beschluß des Seniorenccnvents des Reichstags (Ver tretern sämmtlicher Parteien) wird der sächi. Abg. Ackermann als Vorjitzeiider der 3. Abtheilung, der Abg. l)r. Frege als Stell vertreter dc-s Vorsitzenden der ö. Ablheiluiig snngircn. Zn dem Scinorenconvenl ist diesmal auch die sozial-demokratische Partei vertreten und zwar dmch den Abg. Hasenclever. — Für die bevo, stehende Sladtverordnetenwahl sind von den 6 Bezirksvereinci, Dresdens (liehe heutiges Inserat) Kne Anzahl Männer ohne alle Rücksicht auf Parteistellung und Soiffder- iiilcrcsicn, allein nach dein Grundsätze mffgclftllt worden: dem Kollegium gewissenhafte, selbstständige, tüchtige Kräfte zu eAialten und zuzufübre». Ehrenmänner, Venen das Heil ihrer Vaterstadt am Herzen liegt und die gewillt und berechtigt sind, für das Wobl ihrer Mitbürger zu arbeiten. Es lei hicrbcl bemerkt, daß sich unter den Ausgestellten auch Männer befinden, die nicht Mitglieder der Bezirksverclne sind. - Zn der gestern abgchaltencn öffentlichen Sitzung des Be zirksausschusses der Kgl. AintSbauptmannschast Dresden- Altstadt gelangten zunächst die vorliegenden Gesuche vc» Volkc- bibliotbrkcn nm Gewährung einer Unterstützung aus Staatsmitteln bebiifS Vermehrung der Bücher :c. zur Berathung. ES wurde be schlossen, zur Verwilligung eitler derartigen Unterstützung die Volks- bibliotheke» der Gemeinden Tharandt, Nlei-.maundors, Uniermeißig, Nicdcrhäslich, Löbtau und Plaue» in Vorschlag zu bringen. Zn die Liste derjenigen Personen, aus denen im Zabre 1885 die Sach verständigen zu wählen sind, welche bei Feststellung der Entschädi gungen für die wegen Seuchen getödlctcn Tbiere mitzumirken haben, sollen diejenigen Personen, welche im laufenden Zabre fungüt haben, auch sür das künftige Zobr ivieder ausgenommen werden. Die Gesuche des Gutsbesitzers Golklob Ernst Gras in Bannewitz und der Rosalie Wilhelm Anna verw. Tamni- mliller in Zschertnitz um Dispensation in Tismembrationslachen, sowie die Gesuche Reinholv Äcrndt'g in Plauen (zum Forsthaus) und Ernst Richard Filcber's in Großovitz uni Ertlieilung der Kon zession zur Scbank- und Gastwirtbschaft genehmigte man. wohin gegen die gleichen Gesuche Gustav Adolf Haftrkoin's i» Lölstau, bei Pauline verw. Becker in Plauen, Friedrich August Tbieme's in Naußlitz, Ernst illdowb Hiemcmn'ü in Striesen (nm Auciibung der abgewicftn werden mußten. Weiter genehmigte man das Gesuch drö GemernderatbcS z» SomSdort ini» EoßuiannSdors um Vermin derung des Stamnlvcrmögcns, jedoch unter der 'Bedingung, daß dasselbe längstens in zcbn Zabren die jetzige -oöhc wieder erreicht baden müßte, die von der Gemeinde Mohorn mit Grund und von ! der Gemeinde KIcinnnmidorl binsichtlicb der Verkündigung allgr- ..meiner Veröffentkichuirgen und Anordnungen in Gemcindc- und ortsvollzeilickien Angelegenheiten in gedachten L,ctcn gefaßten Be- " Ichlüffe. die für die Gemcinbcn Dcubeir und Lcutewitz ausaettellic,'
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