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Dresdner Nachrichten : 24.11.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188411247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-11
- Tag1884-11-24
- Monat1884-11
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.11.1884
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Tageblatt für Politik, AMHellmg. HeMlsvnkeK. Mrlenllerlckl. IrmieMe. voxrituckot 1851. pllvi-KksM. K.ÜV.W. vre»e«»>«n, 84, unck biednttL. Nvliickneli jnaiiüirt. )lüinnnt»ukni»lnn« n bvi zockvr sVittvrunx. Ver^rü«»,«, »u^vu ow. oto. (llvNü l'roiso. «i I vI»T rtl>r»n de»t« fflsrk« vo» Mszsvr, LvlllKl. kvkkpvtkvkv Vrv86v», «in Ll«vrU«ntI»or. Vlollvnv Lvfilgflltzvkkn, xrÜ88t«8 Lager aw Platte. in allvn (jiurlillitoir. Ilttinvvl- n. IV«tn N^V«»I lel^okvi» von LI. 8.75 an. krsiscouraut Gratia llvcl lraneo. V.MotAlor, IZWmlillS. 8 halte- mein grosses Lagsr lo tigor Herren-, bAmsn- uvä Linäer-^LLeLs . bo t«N8 Kwptoklsu. » l; 6. v. V1il88, MarienSr. 5. Porticus. park. u. I.Lt. M M-k Viv iLptsnsrls-lNallosavtlir 4. «««»»«>, ltxl »»lliel. Vrvsao«, Lltmarkt, «stet dm LiMiii Wer IlkoukvitM für die l>emrSehe»dc HVvN»n»«!l»t8-8ai8«»ii «»d ledä zm zlettligmiz derselke« em. tU l' yq lakraaila AuNaae'40 Wtt Lrvl ! ArMchten »ür ven 2t. Noo.: Auffrisäiender Westwind, vorwiegend Ve»e V» 4V, ^ lEe mit Nebelbildung und Schnee, etnatz wärmer Dresden, 1884- MvNtag, 24. NvV. Reneftr Lelekramme »er „Dresdner «achrichteu". Berlin. 23. November. Der Direktor de» hiesigen »oologi- scheu Gartens, Herr Bodinus. ist gestorben. „ Paris, A. November. Vom 21. bis 22. d. Mitternacht waren 12 CkoleratodessäUe -»u verzeichnen, wovon 4 aus die Stavt unv 8 aut die Hoivitäler enlsallen. Don MUternacht bis beute Mittag starben 2 Personen in der Stadt unv 8 in den Hospitälern. grautsurl, 22. Nooemdcr. > Eonniogi-Beikhr. > «cedit 211»/,. S loalUadn »»'. Vomdarden IL»> ,. Dt»co»Io MV », »ldelhat IL4^/,. W i e n . 22. November. <Svm»oz»-B«rkebr.> Sredtt A8.S0. Ltaaltdadn ras.va. L°u,dorden t4».2d. «Idetdal 27..Lo. «alitier l80.2b Rudi,. New»«»!. 22. 0tov»r. Mekl S.lL, Notker wl»t«rwet»en »2. vr Siovdr. nom., pr. Dcceliibcr 8>>vr. Januar 83«/,. Malo sRrivl 49>/,. Jracdl «>/,. Dresden, 24. November. — Der Kgl. Lausinarscdall, Graf Vivtl, uin von Eckstädt. dllrste mit einigen anderen Beamten des Hauäministeriums res». HosmarschallnmteS demnächst nach Sibyllenort entsandt werden, ui» da« Braunschwcig'sche Erbe für Se. Majestät den Äönig zu über nehmen. Wen» dies geschehen, wird, wie es lieiht, Se. Majestät selbst sein schlesische- Besitzthum besuchen, das er übrigens von trüberen Iagbaulentiialten daselbst kennt- Die Veranstaltung könig licher Zagven daselbst dürste jedoch in diesem Winter noch unter bleiben und nur die Joritbeantten zum Abschieben einer ent sprechenden Zahl von Wild Befehl erhalten. — Nach kurzem Kranksein verschied am Freitag der langjährige, bewährte Obmann dcS Dresdner 2>mungsältesten-Vereinv. Herr Tilcblcrobermeister Johann Friedrich Schäfer, im Alter von 67 Fahren. Der Dresdner Jnnungs- und Handwerker-Verein hat in ihm den treuesten, uneigennützigsten Förderer verloren. Das Bc- gräbnib findet heute halb 2 Uhr vom Trauerhause. Psarrgasje 7, aus statt. — Das allgemeine Wablkomitce zu den Stadtverord neten wählen hatte für Sonnabend Mend die „1. Bürger-Ver sammlung" in Meinbold's Sälen einberuien, in welcher nach Er- vnming derselben durch den Einberuser Hertzsch der Rechtsanwalt idcrth-Noritzsch eine Reibe nicht uninteressanter, wenn auch meist schon bekannter Mittheilungen aus dem Stadtverordncten-Kollegium zm» Vortrag brachte. Redner ging des Näheren aul die Differenzen, wie sie neuerdings zwischen Rath und Stadtverordneten der Residenz in den Voroergrund getreten sind, mit dem Bemerken ein, das, im Weicntlicven hierbei der städtische HauShaltptan die Hauptrolle spiele unv man diesseits wünsche, daß das Prinzip: „höbe Ein nahmen und geringe Ausgaben" nicht mehr in der bisherigen drückenden Werte vurchacMrt werde. Mit trockenen Zistern wies sovann der Verfasser zahlreicher Berichte der Finanzdeputation auf die riesenhaften Uederscküffe im städtischen Reservesond, dem Spar- kasiensond und dem Fond der städtischen Gasanstalt mit dem Rciunid hin. «S seien in einer Zeit des Niederganges von Handel und Gewerbe^ unter dem schweren Drucke aus die Bürgerschaft und dem Grunvbentz ca. 4 Millionen Mark zu viel erhoben worden und jetzt bandle «S sich, dem Bestreben de» Rothes, neue Ueberschüsie nicht mehr aufzmpeicbern, sondern in den städtischen Haushalt ein zustellen, mit der Majorität tm Stadtverordneten-Aollrgium ent gegenzutreten. Am Schlüsse seine» beifällig ausgenommen«» Vor« lrageS ersuchte Herr Rechtsanwalt Gerth-Noritzsch, für die Stadt« verordneten-Kandidatenliste des allgemeinen Wahlkomitees voll und ganz einzutreten. Ne Jnscenirung der Nibelungen»Tetralogie, welch« am ibeingold" eröffnet wurde und dem Tbeater- auch nicht annähernd zur Deckung der Ausgaben genügen können. Die Generaldtrrction de» Königs. HoftbeaterS hat sich daher ver anlaßt gesehen, von setzt an. und zwar sowohl für sämmtltcde Auf führungen de» „Rheingold". wie auch für die später folgenden Nibelunaen-Abenv« große Opernpreise etntrrten zulasten. Die Erhöhung beträgt somit ca. 25 Procent und wird eine spätere Herabsetzung aus die gewöhnlichen Overnpreise nicht stattftnden. — Sonnabend Mittag hielt di« KSmgl. DtSctplinar« kammrr unter Vorsitz des Senatspräsidenten Klemm «ine Sitzung ob. Der Stadtrath zu Freiberg hatte mit Genehmigung des Mi nisterium des Innern den Antrag gestellt, de« unbesoldeten Stadt- ratd Fron» Müller in Freibrrg, wegen einer von demselben ver faßten Broschüre über da» Eteuerwesen, au- dem Dienste zu ent- lasten. Dir Diöciplinarkammer beschloß, dem Anträge, welcher durch Polizeiastestor vr. ^ ' ^ " " — Montag den 1. G. Letdscher tm Üt „ trag über „dir Electricität als Heilkraft", ivobek er exverimenlal vermittelst eine» sogenannten Spiegelgalvanometers (Multiplikator) die MuSkelströme d«S Menschen Nachweisen wird. Jedermann bat zu dem Dorttage, der in Braun'S Hotel stattfindet, al» Gast freien Zutritt. , -Der Verein vorm. T. F. W. hält Dienstag den 25. Nov. einen Fmmltenabend!m Memliold s Solen ab. — Im Geschäftsbereiche deS evangelisch-lutherischen LcmdeS- konststormmS sind gegenwärtig nicht weniger als 22 geistlicke Stellen zu beleben. — Die den Reichstags - Mitgliedern eingebändigten neuen Eisen babnfahrkartrn beschränken die freie Fahrt nicht nur auf die Strecke zwischen Berlin und dem Wohnorte d«S Inhabers, sondern schreiben für dieselbe auch die Einhaltung einer ganz bestimmten Route vor. In den auf der Innenseite deS Karten büchleins abgrdruckten Bestimmungen beißt es in Nr. 6: „Die Karte berechtigt zur Fahrt aus allen fahrplanmäßigen Zügen, soweit dieselben von der Verwaltung der Bahn und nicht von anderen Unternehmern veranstaltet werden, auf folgenden Strecken: .-.-.-Berlin." — Aus der !. Dresdner Kaffeschänke'gegen Mißbrauch geistiger Getränke wurden am Sonnabend von Herrn Korlmiacher- meister Kolbe zwölf Arbeiter geholt, zum Ausladen von Weiden aus der Elbe, einer derselben glctt au» und fiel in dieselbe. Durch näßt und die Sachen steif gefroren brachte man tbn ln das Lokal zurück. Er wurde in wollene Decken gepackt, die Kleider getrocknet und durch heißen Tlree erwärmt, so daß eS ihm hoffentlich nicht ge schadet hat. — Für die Stadtabonnenten liegt der heutigen Nummer als Extrabeilage Nr. 21 des ,,Gewerbeschu tz". Organ deS Vereins gegen Unwesen im Handel und Gewerbe in Dresden, bei. — Vorgestern Abend wurde auf der Klotzsche - Königsbrücker Sekundärdaon eine kurze Betriebsstörung dadurch veranlaßt, daß aus einem Wegübergange zwischen LauSnttz und Moritzdorf ein Geschirr im Gleise stand, aus welches der letzte Zug von Könlgsbrück stieß. Di« Maschine deS ZngkS, welcher dadurch In ständige Verspätung erlitt, entgleist«, doch kamen irgendwelche Be schädigungen an den Betriebsmitteln nicht vor. arkammer deschtoß. dem Anträge, welcher r. Zapst vertreten war. stattzugrben. Dezember hält der praktische Slecttopbvstker eflarn Verein für Naturbeilfunde einen Vor« — In der Nacht zum Sonnabend wurde in Copitz dei Pirna bei dem Restauraieur Bäiir ein irecher Einbruch ausgesülirt, wobei der Einbrecher mit geladenem Revolver unv allen nur erdenklichen Diebeswerkzeugen ausgerüstet war. Dem Orlswäcbler und einem «usällig hinzugekommenen Unterossizier ist es zu danken, das; der Gauner geiaht werden konnte. In demselben glaubt man bestimmt einen Dieb von Profession erwischt zu haben. Entwendet batte er diverse Waaren, besonders Cigarren, Ckoeolade ». s. w.: auch wurde der Schreibsekretär vvn ihm erbrochen, Geld fand er jedoch nicht, da Herr Bähr dasselbe mit in die Schlafstube genommen batte. Bei der Untersuchung ergab sich, daß der Gauner eine arö»ere Summe Geld bei sich führte, welche wahrscheinlich von früheren Diebstählen herrükrt. - In Struvven wurde am Ist. d. Mts. die ncuerrichtete Korbflectstschule eröffnet. — Heute feiert in Chemnitz der Bäckermeister Friedrich Michaelis fern 50iälirigcs Bürger- und Meisicrjiibiläum. — In Oederan hat der Müller Kuntzc ein Ries enschwein gemästet, welches ei» Gewicht von 5(X> Kilo erreicht hat. — Am Mittwoch Abeno siel einem am Bahnhot zu Plauen anwesenden Gendarm ein junger Mcuich aus, weicher viel Geld ausgehen ließ und vom Kovf bis zum Fuß neu gekleidet war, weß- wegen er bei demselben unter Zu iciumg dco am Balmboi slalionirlen Schutzmannes eine Visitation vornahm. ES stellte sich heraus, daß der Bursche seiner Mutter daS Svartasienbuch »nt einer Einlage von löst Mk. gestohlen, ocn Betrag erhoben und bis aus 78 Mark vcrthan hatte. Der betreffende Bursche hat bereits früher einmal seiner Mutter eine bedeutende Summe Geld gestohlen unv deshalb 6 Monate Gefängniß verbüßt. — Amtsgericht. Skis Dissident bezeichnet sich derZimmer- mann Adolt Heim. Gabler, 1639 geboren; er ist beschuldigt, in einer hiesigen Wirlbschast sowohl, als in einer ichriitüchen Ccngabe de» hiesigen Siadtrath in seiner Eigcnschait als Lberlnupt der Bau polizei der Willkür und Fahrlässigkeit beschuldigt zu habe». Nach dem die Bedenken Gäbler's, ein Gerüst sei nicht fest genug gefügt, durch den Stadtrath beseitigt wurden, erwartete er und die davon avisirten Genossen eine vcrwnlichc Zuschrift hierüber. Ta dieselbe, wie voraussichtlich, unterblieb, machte er in den bezeichnctenAeußc- runucn seinem Unmuth Lust unv bringt diese Unbcionnenheit dem Gäoler eine Geldstrafe von 25 Mark eoentuel 5 Tage Hast ein. — „Böse Beispiele verderben gute Sitten". HKH cs bei der Stras sache gegen den frühe« en Bahnarbeiter Franz Hermann Schmidt, weicher ernen 16jäkrigcn Bucbbinderlchriing zu bewegen verstand, ihm sein Svartasienbuch anzuvertruuen, um damit den gegenseitigen Gelüsten zu sröbnen. Schmidt erhielt den Auftrag, sich 5 M- von der eingezabltcn Summe (15M. batte sich der junge Mensch erspart) geben zu lassen; die Beweisaufnahme ergiebt jedoch, daß der Ver führer sich Alles auszahlen ließ und das Geld zu seinem Gebrauch vergeudete. Hinsichtlich der Vorstrafen Scbmidt's einerseits und andererseits wieder, daß er sich nicht entblödete, den unersadrenen Lehrling aus schlüpfrige Pfade zu leite», so daß die mühsamen Ersparnisse desselben leichtsinnig verschleudert und kein Ersatz ge leistet wurde, stimmt das K. Schössengericht unter Vorsitz des Herrn Amtsrichter v. Kyaw dem Anirage des Herr» Amtsanwalt Pctzoldt bei unv bestraft Schmibt's Unterschlagung mit 2 Wochen Gciängniß. — Ein Blutbad, welches der Räcknitzer Gasthofsbesitzcr Gustav Robert Höne (Nestau,anl „Elnsium"). dessen Sohn, Hausdiener Witschte. Sattler Hauptmann unv der Scbmiedemeistcr Gustav Moritz Näther in der Abendstunde des Ist. September gegen den Kellner August Gössel veranstaltet haben sollen, als letzterer in die Restauration cindrana und einen vermeintlich zu fordernden Lohn ungestüm verlangte, ist die Veranlasivng, daß die slliii Genannten sich aut der Anklagebank befinden. Nach längerer Beweisaufnahme wird eS aber für sachgemäß gesunden, den Verletzten dem Gerichts arzt beduss Exploration dcS Geistes- und körperlichen Zustandes zu übergeben, mithin mußte die gestrige Hauptverbandlung vis aus Wei teres unterbleiben. — Der oft vorbestrasteHandaibeiter C. Jul. Keller 1836 geboren, erhielt von einem Privatus den Auftrag, einen Feld- stubl und Kleiderstock, beide Gegenstände in einer Auktion gelaust, nach deS Privatiers Wohnung zu cxvediren. Der Auftragnehmer erfüllte jedoch diese Million nicht, schaffte dir Sachen mctmchr nach seiner eigenen Wohnung aut welcher dieselben ihm aus räthselhcllte Weise verschwunden seien. Der Gerichtshof ist jedoch nicht in der Lage, diesen mehr als harmlosen Ausreden Glauben bcimesien zu können und erkennt wegen Unterschlagung l4 Tage Getängniß. — Eine recht häßlich« Verdächtigung in Bezug aus die Drechslers- Ebettau Louise Henriette Bertram, geb. Scharfe in dem friedlichen Löbtau, machte die verehelichte Holzwaarenbändiecin Henriette Scharte in dem benachbarten idyllischen Cotta gelegentlich eines Marktklatsches in der Nähe des Postgebäudes. Die nicht zu erwei sende Tbatsache der kritisirenden Sprecherin muß sie mit einer Geld strafe von 10 Marl sühnen. — Eine Bagatelle zwischen den Glas machern Heinrich Schiller und August Blume gegen Gustav Jullus Bachbusch, welche fick am 17. Juli absptelte, konnte vor dem Frie« denSuericht nicht zur Niederschlagung gelangen, vielmehr mußte das Schöffengericht erst damit behelligt werden. Der beschuldigte Bach busch äußerte sich gerade nicht in schmeichelliatten Acußcruvgcn über seine Kollegen, welche deshalb nun Klage anstrengten. Nach kurzer Debatte kommt jedoch ein Vergleich zu Stande, baß Bachbusch die Kosten trägt und die Parteien versöhnt de» Gerichtgsaai verlassen. — Dem l7jährigen Hausmädchen Antonie Mathes aus Hohnslcin ge fiel ein goldener Ring im Derthe von lO Mark ganz bejondeis, so daß die jugendliche, bis dahin unbescholtene Angeklagte sich den selben widerrechtlich aneignete. Dieser erste Fehltritt wird mit acht Tagen Gefängniß geahndet. — Gegen eine polizeiliche Strafver fügung von 3 Tage» Haft hatte der zu Wehlitz bei Mügeln 1837 geborene Maurer Carl Fürchtegott Wendel Widerspruch erhoben, m der Hoffnung, daß seine Freisprechung erfolgen würde. Nachdem nun aber sestgestellt wurde, daß derselbe am 16. Oktober i» der Jordanstraße um milde Gaben angcsvrochcn hat, kann das Kgl. Schöffengericht nicht anders, als die ausgeworfcnc Strafe völlig aufrecht zu erhalten. Wvttterung »om 2». Novdr. «»rum»«»» »»cd VSkar »iiioii, W»Sftr»8e IS. (Mittags 12 Udri: 74» Nim., I, gkfalica. rdcrinomeirograp» na« Reaiimur: TkMpcratur L>,, « Kölle, »ttdcigsie 7>/," Külte. — Bcdcisl. Nordwind. chKgl. Hostbeater (Altstadt). Zum ersten Male: nDas RheingoId ", Vorspiel zur Trilogie „Der Ring des Nibelungen" von Richard Wagner. Mit regstem Jnteresie sab man seit Wochen dieser Aullübrung entgegen, die nach emsigen Vorbereitungen, großen Müden und bochgewanntcn Erwartungen Erfüllung bringen »nd die Reibe der Vorstellungen von Wagner's bedeutendstem Musik- droma eröffnen sollte. Nun denn, die Hoffnung wurde i» soi > er Weise erfüllt, wie eS einem Hostbratrr eisten Ranges zur Ehre ge reicht und allen Tbeilnebmern wahrhafte große Freude bereite» mußte. Direktion, R>gle, die Sängerschaft, das Orchester, die Meister des Dekorativen, sowie die BeleuchlimgS-Jnspektion und der Kostümier haben zielbcwußt mit vereinten Kräften Bewuiidc- . rungswürdiges geleistet unv zum besten Gelingen beigetragen. Man vergaß volltommen, daß es die erste Aullüiirung eines Werkes, das ! in jeder Hinsicht größte Anforderungen an die Jntcenirungskunst stellt, war, so vräcis und sicher kam Alles zur Erscheinung, als wäre das „Rbeingo d" längst ei» Repertoirstück gewesen. Beständig vom Sckiaucn unv HÜien gelesieit, fühlte sich bas Publikum im Banne der Wagner'ichen Lchöpsung von der eigenaitigcn Einlei- j tung an, die uus dem Orgelvunkt in LZ beiwrrend. allmä'.ig lieb- lime Bilder anreibcnd, das Wesen des r>inen Elements simboiisircnd, eine Ur-Jdulle darzuiieUe» scheint, bis zu den lchmelterndcn Klängen des Einzugs der Götter nach Walhall über die Regenbogenbrücke. ! Bezaubernd, fast berauschend mußte das Ganze, die uiuinterbrochcne j Ziisammenwirkung der voelische», musikalischen und sccniscb- maieriichcn Faktoren, aus Alle einwirkcn Machte auch Vielen, die j zum ersten Male „Rbeingold" aullübren sahen, noch da« verständ- »ißvollc Auslassen des äußcist komplieirte» Motiv-GcwcbeS VcS l Meisters abgehen, so treten doch dis Hauptmotive an sich so ! charattenstiich vackend hervor lind eS verliert der Fortgang der Handlung so seiten an Reiz oder Interesse, daß auch diese Tlicil- »ebiiier einen bedeutenden Eindruck mit hinweg getragen haben werde». Die Dekorationen, diesmal ausschließlich Produkte der Wiener Meister Brioschi, Burghart und Ztautzkli, sind prachtvoll und echt künstlerisch ausgestaiter. Das erste Biid: „In der Tiefe deS Rheins", znuberbasl beleuchtet, entzückte gewiß Jeden, der überliauvt Sinn iür Malerisches bat. Im zweiten Bilde: „Aus Bergeshohen am Rhein" ist es beiondcrs der herrliche .Hintergrund, die phan tastische Götterburg Walhall mit ihre» hochragenden Säulen und Spitzen, an welchem sich daü Auge weidet. Dasselbe erhält zum Schlüsse durch den in prächtigster Färbung strahlenden Regenbogen neue» erböhtm Reiz. Vorher in der dritten Scene ist in den rötblich und bläulich bcleuästete» Felsgruppcir Nivclbcims, in welches das Oberwcltiicbt durch eine große Felsspalte hcrabsclnm- mert, ein malerisches Enstmbic seffelnvstcc Art dargeboten. WaS Obermascbinenmeisier Wille mit sciuem geistvoll konstruirtcir Mechanismus- und Nie isl er Ebcrius mit den neuen scböircn Kostümen binzugelhan. erweckte das größte Wohlgefallen. Den am Schluffe reichlich gespendeten Applaus mit vielen Hervor rufen hatten alle Darsteller redlich verdient. Von Herrn Fischer (Wotan), Frl. Malten (Fricka), Herrn Dcgele (Alberich) erwartete man im Voraus Bedeutendes und präciseste Eriüllrmg der Waancr- schen Intentionen. Wirklich boten sie auch in Gesang und Dar stellung höchst Rühmciiswerthes, da ihnen der Ausdruck in Wagner- Opern am vollständigsten eigen ist. Neben ihnen haben sich aber auch Herr Erl (Loge), Frau Schuch, Fri. Aeuther und Frl. Nanitz (Rliciiitöchter), Frl. Wittich (Freia), die Herren Decarli (Fafuer i, Jost (Faioit), Kniis (Mime). Mcincke (Froh) und Gutzschbach (Donner) ihren Ausgaben mit löblichster Sorgfalt gewidmet und bestens bewährt. Der sonore Alt deS Frl. Reine! eignet sich vor trefflich für die Erda-Partie. Der höchste Preis der Anerkennung gebührt Herrn Hoskapellmeister Schuch und der Kgl. Kapelle. Eine derartig scknvicnge. alle Kräfte anspanncnde dramatische Sinfonie, die über 2 Slrmden währt, bis z»m letzten Tone tadellos und mit solchem Reicht!»»» des Ausdrucks durchzufülnen — das ist eine Mcistcrlcislung höchster Geltung. Auf das Spezielle in den Einzcllcistungen kommen wir zurück und wenden uns nun z» der Dichtung des herrlichen Werkes. Was Richard Wagner in seiner Dichtung „Der Ring des Nibelungen", welche er unter den Revoluticmsstünncii des vcrhäiignißvollcir Jahres 18(8 entwarf und als Verbannter 1852 vollendete, mit kühnstem Schwünge der Phantasie nach dem Nibelungen-MhUnis auS der urgermanischeii Sagenzeit gestaltete, ist eine tiefsinnige, mystische Tragödie, die in der Verherrlichung des freiesten, hehrsten, durch eigene Kraft und eigenen Willen starken Helden Siegfried gipfelt. Es ist der germanische Herakles oder vielmehr cme poetische Per- sonifilatioii der germanischen Volkskratt. die sich zur Freiheit erhebt und Erlösung von Schuld den durch Verträge gebundenen höheren Mächten, den Göttern, bringt. Der strahlende Held erringt sich durch Sieg über die finsteren, in Abgründen Unheil brütenden Mächte (den schätzehütendcn Ricsenwurm), in dein Nibelungenhort und dem Nibeluiigenring Reichthnm und höchste Macht, ohne sie zu gebrauchen, aber auch in der ruiicntündigcn Wallüre Brünn Hilde eine göttliche Genossin, die ihm Weisheit lehrt und durch ihre Liebe sein Herz beglückt. Nachdem er aber dann selbstvergessen, als Genösse der Gibichnngen mißbraucht, schuldlos zum Meineidigen ge worden, endet er tragisch durch Vcrralh und wilde Rache. Nach seinem Falle verbindet sich die Wallüre wieder in Liebe mit dein Helden, den sie zu Wotan in Walhall führt; das unheilbringende Gold wird den Fluchen des Rheines zurückgegebcn und dadurch ist die Schuld der Götter gebüßt, die Welt erlöst, um glücklichere Ge schlechter der Menschen den Frieden genießen z» lassen. „Der Ring des Nibelungen" umschließt als Dichtungsring eine ganze Wett er habener Gedanken und liessinniger Shmtwlik, in welcher sich Jeder selbst hineindenkcn und hinetmeLen inuß, um den Sinn, die Ab sichten des Dichters zu ergründen und dadurch die Harmonie der Poesie und der Musik wirklich zu genießen. Zunächst in dem Vor- sviel der Nibelungen-Trilogie, m „Rheingold . ist die Vorbereitung der eigentlichen Handlung gegeben. Wir schauen in der ersten Szene die das Rheingold bewachenden Rheintöchter bei ihren iorg- loien Spielen. Der tückische Schwarzalbc Alberich naht, erst mit ilnren tändelnd, dann aber stiehlt er das blinkende Gold vom Felsen, stricht der Lieve. trunken in seinen Hofsmingcir auf unbegrenzte Macht. Er schmiedet sich den Goldrüig. dessen Zauber die Macht über die Nibelungen verbirgt. In der folgenden Szene erscheinen die Lichtalbcn oder Lickstgotter (Geschlecht der Äsen) ans freier Bergeshöhe »nd erblicken die von den trotzigen Rieten erbaute Götterburg, für deren Vollcndnng Wotan (höchster Gott) den Er- bauern die verjüngende schöne Göttin Freia versprach. Fasolt und Fastier (die Riesen) nahen. den anSvedungenen Lohn zu holen. (VlllllOl. Wotan, umgeben von der Gemahlin Fricka. den Brüdern Donner und Froh, verweigert den Preis und will erst Loge's, dcs FIammcu- gottcs. listige Aushilfe abwarten. Loge erscheint, zeigt sich aber höhnend und tückisch gegen die gehaßten Äsen. Als er aber von Albcrich's Raub des RheingoldeS erzählt, werden die Riesen nach dessen Hort und Ring lüstern und sind bereit, für den Goldschatz aus Freia z» verzichten, welche sie einstweilen als P'and mit sich wrtfüyren. In der dritten Szene dämmert Nibeibeim (die unterir dische Heimath der schmiedenden Nibelungen) ans der Diese heraus, der Zwerg Mime wird von seinem Bruder iiiißhaubelt, weil er die imsichlbar machende Zaubcrkappc, die er schmiedete, für sich nehmen und behalten will. Alberich erprobt die Tamkapvc und verschwindet den Blicken des gepeinigten Vniders Mime. Nun steigen Wotan und Loge herab, um stein listigen Zwerge den Ring z» entreiße». Loge versteht es bestens, die Eitelkeit Albcrich's bcrauszusordcrn. Cr zeigt seine Vmvaiidlungskiinstc, macht sich unsichtbar und erscheint als furchtbarer Drache, vor dem der heuchlerische Loae zu zittern scheint. Loge will mm auch die Verwandlung in cm kleinstes Ge schöpf sehen und Alberich verwandelt sich in eine Kröte. Ta packen Wotan und Loge das Thier, Alberich wird in seiner eigenen Gestalt
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