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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.01.1880
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18800126028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1880012602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800126
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1880012602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-26
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m NN a-z« nte, sich iteS >der 0l!, l.44 »00 den ion, !ach- »ste chen ibre «rnt «em eine wnt- 5>li, loche n t - wach Lege ck-ote ihlen fand natt, > ist . r in eben Cali- gsten er ne den Ares. war l, bat -jeder u ge ggen onen. »atten , daß ibre 'inzm. Dosten gegen -ctiver eisen: n Be- wenig blieb ferner arns netnne utsch- fester, letzten -r wer Närlte t ibren wachen en bie- mehr- olglos. neuer -«selbst »I i250 8-34 -49.50 i 80 ^.8S 3!» 80 —48.50 IS.tzO Actren- l. 10« 50 -70.25 SSO Damvt- 80. 183 85 st.158 50 >1.85-^. «1750 cfI87 50 ). 100.75 aschinen .) 48.80 laschinev rr) 8«. wn8» sp. 1« t ne «8. ien. 18» 14«, r. Eredü- , 158 50. »io, da. «. Gold -proc. n 818.28. -« »4.25. Di-cont-- rier4L.75. I. Orient- be 180.50. -Damp'er r Menaa. d dem inia" von l>fer „Ma «rschriil D»chr»1,tz, 2 Mil. Früh «'/, Uhr. Nachmittag 5'/, Uhr. Sonn- unv Krfttag- nur früh 6Uhr. Lc-acli-, »at IohanniSgasie 5,1. Abend-Ausgabe. NLk dtk Rli sccwre wach, >4«a»« On«»iaud,,r »<>«-,. t» Ich dir »kdaci!^« nl^l Ktt^ndOch. Anugst»e der für die nächst folgende Morgen-AusaLde de- ülmmrrn I«ierate an «ochen tagen dis 3 Uhr Nach«lirag». an La»«- nnd Festtage« früh dis '/.9 Ustr. Io »«» -ttlate» sie Jas. Lamchae: Otta Stemm. Unwerflttttsstr. rr. stants tz-sche, Käthanuorftr. 18. p. nnr di- Uhr. «Malt Anzeiger. i«. Organ für Politik, svcalgcschichtr, Handels- »»d GrschWvcrkrhr. Montag den 26. Januar 1880. Auflage 16.0V0. 2ll»<n>llrmelll§orrl« viertcst. 5 ML». irüL Brmgerloh» v ML, durch dir Post bczogcu 8 ML Jede rinzelnr Nnnimer 25 Pf. Belegexemplar lü Pf. Kedübrev für Sxtrabeitagm ohne PostbekVrderuug 19 ML mit Popdesdrdrrung «8 ML ?ns»r,«r Lagsp. Petitzeile SO Pf HrShcre Schnften laut unserem Pre»sverze,»ttii — Tabellarischer Sah »ach höherem Tarif. Lrrtamei, ««irr»,« »«»aciienßchch b,e Epaltzeile 40 Pf- Inserate sind stets an V. -ept»«-, zu senden. — Rabatt wirb nicht gegeben. Zaklungpraenawsr»»-» »der da, ' »der durch Postvorfchnß. 74. Jahrgang. Leipzig, 26. Ianllar. Unter Bezugnahme auf da- neue Militair- gesetz wird und zum Capitel der KriegSbe- ftircdtungen uud Friedensversicherungen su« Berlin vom Sonntag wie folgt geschrieben: „Die gewaltigen militärischen Anstrengungen Rußlands und Frankreich« veranlasieu nach dem Zuaeständniste der deutscher» Regierung die GegenrUstumzen, wie sie in dem neuen Mililair- aesetzentwurs in die Erscheinung treten. Die Be fürchtung einer Alliance dieser beiden Mächte mit dar« Hinzutritt« Italiens wird hier al« die nächste Möglichkeit in Betracht gezogen. Der russische Deutschenhaß verlangt Genuqthuung für die Un dankbarkeit, mit »velcber Rußland im letzten Orienlkriege von Deutschland behandelt wurde; der fFranzose brütet im Stillen über Rache, lind der erste Punct auf seinem Kriegsprograini» ist die Zurückgabe von Elsaß-Lothringen; Italien hängt Großmacht-träuinen nach und speculirt auf österreichische Gebiet-theile ebenso wie auf Erobe rungen am Mittelländischen Meere. Daß diese Stellungnahme der Mächte einem deutschen Friedens Programm nicht günstig erscheint, beday kaum einer weiteren AuSenianderseyung. Die nächste Sitzuirg de« Reichstag« wird Zeugnrß abzulegen haben, dag die Besorgnisse vor einem KricH-ansbruche gerecht fertigt erscheinen, und unter diesem Eindrücke wirb das neue Mititairgesetz von der Mehrheit bewilligt werden. Dem gegenüber ist e« sehr bemerkenöwerlh, 1 aß die deutsche Diploinatic die Befürchtungen vor einem Kriege zwischen Deutschland und Rußland nicht theilt. Eine Zuschrift, die wir soeben von einem Mitgliede derselbe» erhalten und die vor dem Bekanntwerben be« Militairgcsetze« an .un« ab ging, eröffnet der Erhaltung deS Frieder« neue Per- spectzva», die nicht überall ^etherlt werde» dürsten. 'Daß lautet: „Uek auSivärti litik sind neuerding- dir gröbsten lluiva tige hrhc Po- feilen verbrettet worden. Wahrend R„^>a„d seit dem Abschluß de« Wiener Vertrage« eine ganz entschie dene Fronttinderung vorgenommen und in Berlin und Wien Schritte gethan batte, welche nicht blos zu einer Aunäherung. sondern zu einer volle» stlerständiqnua im Interesse eine« andauernden Frie den« geführt haben, wurden ohne Aushörcn Gerüchte Liber feindliche Tendenzen Rußlands gegen seine west lichen Nachbar» verbreitet. Umfangreiche Rüstungen und Anhäufungen großer Militairkräste an der Westgrenzedeutcteu angeblich bereits auf nabe bevor stellende kti^crifche Eventualitäten hin Nachdem alle diese mUitalrisckM Maßregeln durch die bün digsten Erklärungen ans Berlin. Wien und St. Petersburg aus daS Entschiedenste al-gelcugnet werden sind, ist auch über den Urheber jener Ge lilchte, welche die Well eine Zeit lang in Alarm Versetzt haven. kein Zweifel geblieben. In rnftänbigen Kreisen spricht man c« ganz be stimmt au«, daß in erster stinie die eng lische Regierung für diese beunruhigenden Be strebungen. welche gelegentlich auch von der Börsen- svccnlatton ustterstützt worden sind, verantwortlich zu machen ist. In den englischen Regierungs- i, eisen fürchtet man seit einiger Zeit bereit«, daß Rußland die Absicht hat. m Eentralasicn eine größere Nction zu unternehmen. Namentlich glaubt man in diesen Kreisen überzeugt sei» zn müssen, daß russischerseit« die Oeeupation von Mrrw. welcher seit Jahren in England i»it großer Beforgniß entgegensetzen wird, nun mehr mrt Entschiedenheit tn Angriff genommen iverken soll. Da e« in diesem Sommer einen Augenblick den Anschein gewonnen, daß es zwischen Rirßland und Oesterreich und eventuell sogar zwischen jener Macht und Deutschland zu Berwicke Ilingcn kommen könne, wodurch England in Central. Asien freie Hand bekommen hal-en würde, so is diese neue Wendung der Dinge, welche ein fried liche« Einvernehmen zwischen Nußland, Deutschland und Oesterreich begründet Kat. seiten« der englischen Negierung mit großem Mißvergnügen betrachtet worden. Diese- Mißvergnügen hat in jenen, na mentlich von der englischen Presse verbreiteten <yerüchte„ über russische Rüstungen, welche gegen die Westgrenz« gerichtet seien. Ausdruck gefunden Man hat glauben machen wollen, wa« man wünschte, und sich außerdem bei dem Gedanken die Hände gerieben, daß durch die bervorgerufene Be unruhigung Handel und Geschäfte in Deutschland und Oesterreich ungünstig beeinflußt werden wür den. Glücklicherweise ist diese« böse Spiel recht zeitig durchschaut und durch geeignete Aufklärungen hilltertrieben worden. In allen cingeweihten Kreisen ist man fest überzeugt, daß die friedliche Entwickelung nencrking« nicht gestört ist. sondern wesentlich festeren Boden gewonnen bat Der preußische Minister de« Imrern hat in I den letzten Tagen wiedcrhotte Eouscrenzen mit ' dem Adg. von Bennigsen gehabt, die stch, wie inan «S berichtet, lediglich aus die geschäft liche BMandlung der Berwat tu ng-gesetzc be zogen. Es ist Hoffnung vorhanden, daß die de treffende Commission binnen etwa I I Tagen die beiden stciungen de« BerwaUuiig« ReorganilativuS zesetze« beendet haben wirb. D^er Minister, der den Commissivtt«sitzttirgkn häufig anwohul, crscbivert nicht den Gang de, Berathung und nimmt gegenüber den eingebrachten Anträgen eine ver- öhnliche Haltung ein. So erscheint e« gerecht- erligt, anznnehnie». daß da« Plenum de« Kaufes ungefähr am 0. künftigen Monat« in die zweite 1'csung der Porlage eintreten wird. In dieser Weise dürfte die Fertigstellung de« ReorganisationSgesetzes in beiden Häusern de« Land tages gesichert sein, ohne daß eine Nachsession zu Hülse genommen werden muß. „Wie wir i» vssen hören — beißl es in unserem Bcrickoe — -klonte der Minister, daß die Arbeiten de« Rei ck-«- ages inil Einschluß deS »lenen Militair- zesctze« keine so große Dauer iu Anspruch nehmen werden, daß da« Staatsministerium sich veranlaßt sehen sollte seine Entwürse betreff« der Nachsession schon jetzt zu ändern. Jedenfalls werde die Bertagung de- Landtage« Gegeiistanb weiterer Berathung im StaatSininistenum !ein und eine vorbergebende Perständigung mit den Prä idie» der beiten Hänser erfolgen." Die großherzoglich hessische Regierung bat an« Beranlassung eines Antrages aus Maßregeln gegen den Wucher dein Ausschnsse der Kammer mitgc- tkeilt. daß sic sich in, Bniitesrath g e g e n Wieder einführung einer ZinStare und gegen Beschrän kung der Wcchsclsäbigkcit, dagegen für slrasrecht liches ^nck-reiten gegen die wucherische Ausbeutung der Noth, der Nnerfabrenheit und de« Leichtsinn« ausgesprochen habe und ivcsentlich mit den von der Reichstags-Commission ivegen Bestrasung de« Wucher« gemachten Vorschlägen einverstanden sei. Der Ausschuß theilt kiese Stellung. Für die Volksvertretungen Süddeutschlandö erscheint die diesjährige Einberufung des Reichs tag« aus de» l2. Februar etlvas verfrüht, na mentlich für die Landtage von Bayern und Baden, sowie für den Lande«au»fchuß von Elsaß Lothringen. .Keine dieser Körperschaften kann, selbst bei ihunlichster Beschleunigung ihrer Arbeiten, vor Ende Februar a»scinander gehen. Bis dahin wird der Reichstag aus die nicht geringe Zahl (ca. 35> derjenigen Mitglieder, welche gleichzeitig der bayerische», badisck-e» oder clsaß lothringischen Votks verlretung angehören, fast ebne AuSnabme ver richten niüsien. Wie man der „V. Z." au« Straß bürg schreibt, wird sich die Session de« Landes cnlSschnsscs voraussichtlich bi« in den März hinein verlängern. Von dieser Körperschaft gehören nach der Wahl Goldenberg'S (Zabern) jetzt 8 Mitglic der auch dem Reichstage an, welche säniniltich nichl vor Schluß de« LaudesauSschusies nach Berlin geben werden * * * Nach einer MiNbciluiig der „K. Z." aiiS Wien nehmen die Veratknngcn de« österrelchischcn Ab - gcordnetkilhause« einen sehr schleppenden Fort gang, und cs ist. ivenn nicht bald regerer Eifer einlritt, gar nicht abzuschen. wie die zahllosen wichtigen zur Verhandlung stehenden Vorlagen und Iniliätivanträge bewältigt werden sollen. — In den letzten Tagen war in Ermangelung eine« anderen Stesse«' zu Wien von einer unmittelbar bevorstehenden Ergänzung de- Ministcriu >» S die Rede. Insbesondere wurde die Besetzung de« Unterrichtsministerium« prophezeit. Ein ossiölöse«. in Prag erscheinende« Blatt will nun wissen, der neue CnltuS- und UntcrrichtSniinister wstdde sich zu Herrn v. Stremayr verkalten. wie Herr v. Puttkaiucr zu Do. Falk Vielfach nennt mag de» Baron Gödel-Lannoh als den künftigen Inhaber diese« wichtigen Portefeuilles. ..Da« mag richtig sei», heißt e« ui dem Berichte, indessen habe ich Grund anrnnehmen, daß Gras Taasse bis heute dein Monarchen noch kerne Persönlichkeit vorgeschlagen hat. wenn die« auch in ntck-t zu ferner Zeit wohl geschehen wird. Daß die Ergänzung de« Cabinets au« den Kreisen der Verfassung«- Partei erfolgen wird, ist bei unserer augenblick lichen parlamentarischen Lage kaum möglich . . Die russische Regierung will mit einer Ver kürzunq der Militairdienstzeit Vorgehen. Wie die „Nuss. Wed." niittbcilt, ist daS im KrieaSmini- stcrium ausgearbeilete Projekt bereit« vom Kaiser bestätigt worden. Ursprünglich war in Aussicht genommen worden, die Dienstzeit aus 3 Jahre berabzusetzcn ; au« ..praktischen Gründen" hat man indrß schließlich sich dahin entschieden, die Dienstzeit nur aus 4 Jahre herabzujetzen. Gegenwärtig lügt da« Projekt dem Rcichsratlv vor. Außer milr- lairischen Gründen sind für diesen Entschluß der russischen Regierung jcbensalls auch finanzielle Er wägungen maßgebendgeivescn. DiesortwährendeVer mehrung der stehenden Heere und die ins Ungeheure steigenden .Kosten der Unterhaltung derselben legen allerdings nabe, einen gewissen Ausgleich anssindig zu machen, wen» nicht die Völker schließlich voll ständig unter dem Drucke der fortwährenden KriegS- l-creitfchast erliege» sollen. Wenn die russische Armeeverwalluug glaubt, ihre Rekruten innerhalb dreier Jahre auSbilden zu könne», so drängt sich unwillkürlich die Frage aus. ob e« der deutschen Armee Ver,l-altung unmöglich sein sollte, dir Au« bitdlmq ihrer Truppen, welche doch au« unver glcicblich besseren und intelligenteren Elementen bestehe», innerhalb ziveier Jahre bewerkstelligen zu können. Die bulgarischen Angelegenheiten haben sich zu einem unentwirrbaren Knäuel verwickelt. Der Exarch von Bulgarien beabsichtigt jetzt seine Residenz von Pbilippopel nach -K o n st a n > inopeI zu verlegen und von letzterer Stadt a»S die kirch lichen Verhältnisse in Bulgarien und Ost- Rlimelicn zu leiten. Die ..Tnrqnie" ist der Ansicht, daß dies unmöglich sei. so lange der Wirkungskreis dieses Kirchenoberhaliptes nicht definitiv geregelt wird. Der Exarch könne, wie jetzt die Dinge liegen, nicht da« geistliche Hauf-t der Bulgaren im Fülitentbunic sein und gleichzeitig die Leitung der -Kirchen der übrigen Bulgare», welche directc Nnterthanen der Pforte sind, bcan- spnicheil, so wenig, als der ökumenische Patriarch irgend eine Iuri-dietion über die Orlbodorrn in Rnmäilien oder Serbien habe. Eine solche doppelte Eigenschaft de« Exarchen, der bald in Sophia, bald in Pbilippopet und bald in Konstantinopel residire, sei eine Anomalie. Einen interessanten Bericht über den Stand des CulturkampfeS in Belgien liefert eine Eor responden; der ..Voss. Ztg " au- Brüssel. Es heißt darin: „Die nach Wiederaufnahme der legislatorischen Aroeiten durch die Kammer i» Angriff genommen» GeneraldiScussion des Budgets de« öffentlichen Unterrichts gleicht wie ein ftaar dem anderen der Schulgesetzdcdatte. Ein Redner der Rechten folgt den anderen und dringt mit einigen Variationen dieselben Anklagen und Befchwerden wegen der Vergewaltigung er katholischen Gewissen zu Marlte. Das Merkwürdige n diesen Sprechübungen ist der Mangel an Logik, denn dieselben Deputirten, welche über Verfolgung jammern, wissen Nicht genug de» blühenden Zustand der von ihnen ins Leben gerufenen Schulen zu preisen. Der Unterrichts Minister kann sich diesmal mit einer kurz gefaßten eollectwen Replik begnügen. Tic eigen, ücbe und schlafende Widerlegung der klerikalen Iercnua den wird der Bericht der parlamentarischen Unter suchungScommiision liefern, dir von der Kammer den Auftrag erhalte» wird, dir Wirkung nnd die Folgen des Schulgesetze« seit seiner im Huli erfolgten Einführung im ganzen Lande zn studiren. Wie man sich vielleicht erinnern wird, katle der klerikale Partricbes Malon zuerst die Riede»setznug einer parlamentarische» Unter sllchungscommissu-n angeregt, sie aber schleunigst auf gegeben, al« man aut der Ministcrl-ank derselben ohne weitere Bedenken znstimnitr. Nunmehr aber brachten eine Anzahl von Mit gliedern der Linken einen daraus bezüglichen Gesetz- emwun ein. dessen Annahme grwA ist nnd den Uliramontanrn beute ber its den -lngstschweiß aus die Stirne treibt. Ter Bericht dieser parlamentarischen UiitersuchuilgSeommisnon wird der furchtbarste An- llageact gegen den katholischen Klerns werdei« und dürfie de, den im Juni erfolgenden Wahlen zur Er Neuerung der Hälfte des Repräsentantenhauses seine Wirkung tau», verfehlen " Die arabische Zeitung „El Iawab" ertheilt England de» Rath, einen Prinzen der Familie de« Groß Scherst« von Mekka zum Emir von Af ghani st an emzusetzeu. Derselbe, meint da« Blatt, würde in Central Asien als ein Abkömmling de« Propheten geachtet werden und englischen Inter essen dienen. Die Afghanen selbst würden indeß wie der Correspondcnt de« „Standard" in Kabn behauptet, fall« ihnen die Wahl eine« Emir« über lassen bliebe, Eftub Khan von Herat wählen waS indessen wegen Evub'S bekannter Feindseligkeit gegen England und seiner nahen Beziehungen zu Rußland kaum die Billigung der englisch-iildisck>ei, Regierung finden würde. Volksdildnugsvertiu. Leipzig, 26. Januar. Am grstrigen Abend hielt >m hicilgen Volksbildungsverein Herr Privat docent l>,. Bä bl ich aus Berlin einen Vortrag über das Thema: „Die ersten Spuren des Menschen aus der Erde". Die Frage uacli dem Alter der Menschen beschäftigt dieselben seit vielen Jahrhunderten, und so lang« man nur die Bibel zu Rathe zog. war über unbe stimmte Vorstellungen und Vermutoungen nicht hinaus zukonimen. Erst als man sich de« Hülssmittel- d.-r Natursoiichung bediente, welche a» der Hand «er Gebirgsschichzen unS bestimmteren Aufschlutz zz» gebe« vermag, war dir Frage zu einem gedeihlicheren Ad schluß zu bringen. Die ganze Erdkruste besteh» au« solchen Schichten, sie sind die Blätter, auf denen die Geschichte deS Erdballes niedergeschrieben steh» u»rd die unS in den Stand setzen, die Entstehung der Menschen bis auf die ersten Anfänge zu verfolge». D»e Vorgeschichte unseres Eidkörpers hat drei größere Perioden, die Primärzeit, die Secundäneit und die Tertiärzeit. Dü' ganze Erdkugel war im An- ange ein einzige- Meer, eme trostlos einförmig« Passerwüste, auf deren weiter Ausdehnung kein Unter- cbied der Temderatur herrschte, da in Folge der noch geringen Stärke der Erdoberfläche der gluthilüsstge Inhal« der Eide so viele Wärme ausstrahlte, daß me Soi,ne»wälMk dagegen nicht zur Geltung komme« onnte. In diesem großen Meere bildeten stch dir ersten Organismen, fanden sich die ersten Spure« ebender Wesen, welche, zur Gattung der Protist«« gehörend, allerdings die allerunvollkommenften Orga nismen und ein Mittelding zwischen Pflanzen- und Tlner- weltwarcn. Nicht viel weiter entwickelt waren die daran ich anschließenden Organismen, die Korallen, See- ilien, Quallen, welche in ungeheurer Kahl das Meer -cvölkerten. Erst als das Festland sich zu bilden be gann. da traten Wasserpflanzen und nach und nach auch Landpftanzen auf in Gestalt von Farrrn. Schachtelhalmen und hier und da in Form da« Nadelhölzern. Nun kam eine Periode, welche eine Ueppigkeit deS Pflanzenwuchscs aufweift, w«e niemals vorher bestanden hat und auch niemalr weder c, reicht worden ist. Da gab es riese»- laste Pflanzen bi« 10 und mehr Meter Höbe, welche sich alljährlich oder mehrere Male im Jahre erneuerte», luf diese Periode folgte die sogenannte Stet« ohlenzeit, während welcher die Pflanzen sich in der Erdkruste ablagcrlcn und verkohlte«. Biü zur Steinkohlenzeit hatte «S noch keine /andtlnere gegeben außer einigen Spinnenarten «vd vielleicht den Eidechsen, von denen et indessen noch weiselhaft ist, ob sie damals schon eristirten. Di« lrsache, daß bi» dahin keine Thiere vorhanden waren, lag in dem Umstande, daß die Atmosphäre noch von toblensäurr durchdrungen war, welche dir Enften» von Thieren verbindrrt. Nachdem die Atmosphäre a»y der Erdoberfläche eine andere geworden, kam die Kreidezeit oder die Zeit der Amphibien. Die Thier- welt brachte während dieser Zeit Gestalten hervor, die »ins beute ganz seltsam und merkwürdig erscheinen. Da waren riesenhafte eidechsenartige Thiere in große, -fahl vorhanden, von denen wir nichl wissen, ob wir ie zu den Eidechsen oder den Reptilien rechnen sollen. Die gesammte Thierwelt dieser damaligen Periode ist zu Grunde gegangen und auch von der TbierweU der Secundärzeit sind nur ganz wenige Exemplare aus die späteren Keilen übrrgegangen. Von den Thieren der Secundärzeit kann man stch einen Begrist machen, wenn man sich veraegenivärtigt, daß z. B Frösche von 10 und mehr Fuß Länge und 8 Fuß Höhe eristirten. Damals waren die Thiere so unge deuer groß, daß sie die See in demselben Maße de völkerten, wie cs heute die Quaken in den Sümpfen tbun. An ihrer fabelhaften Größe sind die Thiere der Secundärzeit jedenfalls so rasch zu Grund« ge langen. Die Thiere dieser Heit vereinigten alle m»g ichen Formen in sich und die meisten mögen geradepl fürchterlich au-gesehen haben. In der Tertiärzeit begannen die Organismen sich bereits etwa- dem gegenwärtigen Kuftande der Dinge u nähern. Bi- zu dieser Keü batte es aus der Erde deinen Unterschied der Konen gearben, so daß die Organismen gleichartig über den Erdkörper vertheili ren; in dem heutigen Deutschland z. B. herrschte einer mittleren Temperatur von 25 Gr«d Wärme das Tropenklima vor. DaS erste Säugetbier ist um die Grenze zwischen der Secundärzeit «Ad Trrtiärzeit entstanden, es war noch sehr wenig ent wickelt und gehörte zu der Gattung der Bentelthiere. Die Terliärzeit wurde die Blütbezrit der Säugetbiere und wir begegne» in ibr Thieren, gegen die sich die heutigen Elephanten wie kleine Kälbchen ausnebmen In der Tertiälzeit kommt auch zuerst das Pferd vor. welches damals nur einen Fuß groß war und stch erst nach und nach eniwickelt bat. Unmittelbar cur die Terliärzeit schließt sich die Tiluvialzeit, welche sich in ausgeprägteiii Maße der heutigen Keitperiodr näberl. ?U-er auch viele von den tyieriscven Orga nismen dieser Keil sind schon wieder ausgestdrbe«. wie der Höhlenbär, daS Ncainnmih, der Riesenhirsch. der Nrstier, oder sie finden sich nur noch im hohen Norden vor. wie der Moschusockse und daS Renn tbier, oder aus hohen Bergen, wie der Steinbock und die Gtmse, oder in warmen Regionen, wie das RhinoceroS und daS Flußpferd. In der Diluvia'zcit finden sich nun auch die ersten Spuren de- Menschen vor, und zwar wirsen wir Da durch die ausaefundcnen Menscbenskelette, welche neben den Tbielstcletten in der Erde liegen. D>e mächtigen Ablagerungen von stleS und Geröll, welche man das Diluvium nennt, trifft man in besonders bemerken«- ivcrlber Weise in dcm weit ausgedeh»,*.n Rheinthal zwischen Sck'warzwald und Vogesen an. Es müssen ungeheure Fluiden gewesen sein, welche diese Ablage rungen von den Alpen keruntergeschwemmt haben, »lnd wir kennen sie aus der Bibel als Eintflutb. Unsere heutigen Kies- und Ledwlager sind di» Diluvial- adlagerungen und in ibnrn finden wir die ersten Spuren der Menschen Es bat eine Keit gegeben, in welcher Deutschland ganz vereist und vergletschert warz.
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