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Dresdner Nachrichten : 22.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-22
- Monat1884-10
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- Dresdner Nachrichten : 22.10.1884
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a»r«s»r»»-rtellen u Allst , dgü Ncust.-DreSdcn. Adoniikineot v>erlt>j!N>»ltib M. 2,60, durch die P°» M 2.76. - Jnscral» «inltiil». >2 »t» Rochmitt. 2 Mir, e°nu,° ' dt« ll Miil. J,.Reu„»dt! >», »toller» 6 nur a»Wo>1ic»la»e»bt1 ,ßtn. Nnchm. Die llpa»l»c Pctil- »ttrlk» 8 Lltvrnt 16 Ps». Uulcr Sin- orsoodi Me iio Ps». Elite ipar-uili- sur du« ,!i>chl»<tutl,k tkrlchct»«» der In- Ikmlr toiid nicht gr»cbe». itludwlr. itar Ji>sk>I>o»s-AnIi>6»c »r«e» Pru- ,mmrr»ndoz,rd>tt»u durch Biiesonnt-» «der Postkinjudl»»,, 8 Lrlbe» >6 Pt». Juterure tur Mont»» odrr Udch grst- laue» P-Itliktte 20 Pt». Snlcratc nedmeu on: Aunoiiccu-Purcuiex vor, Heiatcutret» ». !Lo»lcr, ttiud. Motte. Poudr u. Co., Juvottdrudernk, G. Metllrr chörtid, N. »te>i-M»»dci-n,g. I, Pore« Halle. ÜI. Areedl-BrrlleiVV.. !t. Lletuer-vumdur», Ptvlrm-Tcpri». Lur S!ii>I»abc ctu»ct. M-nmsclilic leine Perbtudlrchlctl. Ntilcrftttitltg, K-MK«elW. WrWcM IremsMsle. I)iO8i1nei- 8trikIrLsrll- ima 8tniM>n<t»i'eli- LtossLHistris, I.öbsui.8. Dposdsn. Dvtullvvi'krnll' ja Vrv8«lva, m di^I»i»88«NLN88«» 21, ^ 1I.iU8 Alttnarlit 7. »»>188«^. 1 u. S, ai Ll»l»«IIi>»U88i I smpüolllt soino ^einliMillunK mit rl!j<l^lii86!l6»Mn8t»l)en. < «>< > I»«xlvi» rittnsvr. <Sn«88«« HVl inUiLon. H» »Sil«, t. 8ril;Ii8. u. Lgl. 1'i'6U88. lloj'l-lrotoZra^^, vresdpn, Lrml'Iianki, 8v08tlN88« Xo. 10. Nauuovvr, Ilumlmrr?, ^ 7^— s>« l'LMSvrio-MLoiiklvtlir 11. »«88«, M LH.. »rssden. SniIV««- Mid V,„,«8l8Vl»«l' ^V«»U« (PmiLc. KtUmliM „» A 81 5 NlLi-i«,li8li-. 5 s ^ lillvv b ^srivnsli-. 5 und Lonticus. V. vltLS», und poi-lieus. ^ ^VÜ80l»v-^U88trlttUN^8-(ite86ll!l1t, „ ^0Mpl6tt6 iil rUlt- U. kiNll6I'-^»88tAttlMK6N. o. ^ Siui «iiri II«8 l LriIIt88ds L»rel8v. ^ ill'kt, (»lOel-lt iijre in als miMimilmo ml- tzll^üolio MMrlZeit. Ni*. 2p)(» 20. Ist^rglNig. Älislitgt: 40.000 Lrpl. Aussichlen für dcn22. Oct: Schwacher unbestimmter Wind, geringe Bewölkung resp. nebelig, keine oder gerinsse 'Niederschläge. Dresden. 1884. Mittwoch, 22. OktVr. Veranlwortitcher Redakteur für PvIiliskhtS vr. Cm II Lterev i» Dresden „Wenn der Herzog fällt niub auch der Lstantcl nach!" licistt cs im Ausgange des republikanischen Trauerspieles Jicsco; aber, dies mögen sich die Annexionillen gesagt sein lassen, Braunschweig ist ein wohlgeordneter Bundesstaat und keine der parlcnerrissencn italienischen Stndte-Repnblikcn. Den Hcrwgöniantel des braun schweigischen Bundesstaates wird man dem cntichlasencn Welfen- siirslen nicht in die Gruft »litlcge», denn dieser Mantel, die Ver fassung deS Landes, hat die Glieder, die er schiihen soll, recht warm lunkleidct. Unsere braunschweigischen RcichSbrudcr lönnen daher das bekannte Wort dahin variircn: „Ter Herzog ist todt! Es lebe — die Verfassung!" Diese Verfassung steht, wie alles giltige Recht, in Deutschland unter dem Schuhe des Kaisers. Tie deutsche Reichsversaffung betont in ihrem Eingänge ganz ausdrücklich, daß sie eigens zu dem Schutze des Bundesgebietes und des innerhalb desselben „giltigen Rechtes", sowie zur Pflege der Wohlsahrt des deutschen Volkes abgeschlossen wurde. Wie kann man nun einen Augenblick daran denken, dast der Kaiser, aiS der Schirmherr des Rechtes und des Reiches, in der braunschweigischen Frage anders, als die Rcichsverfassung bemerkt, bandeln wird? ^ln» ein solches Ansinnen zu stellen, dazu gehört eine bemerkenswcrtbe Trcistigkcit- Man kann daher auch die liebedienerische Beflissenheit ganz auf sich beruhen lassen, die mit zugespitztem Scharfsinn nachweist, dag Preusien das Herzogthum cinsach zu annektiren habe. Dieics Streberlhum, mit dem sich gewisse sogenannte Staats- rechtslehrer hervordrangen, ist durchaus nicht »ach dem Gcschmacke des Kaisers oder Kanzlers. Fürst Bismarck hat mit der seit mehreren 'Fahren konsequent befolgten Politik: den prcuhischen Partikularismus durch den höheren Gesichts punkt des Reiches zu bändigen, mehr im nationalen Sinne durchgcsetzt, als wenn er den Einflüsterungen uimmersatter preustischer Einheitssanniirer willfährig gewesen wäre. Die Mittcl- staatcn haben daher ihr Mislrauen gegen die Eentralisationsbe- strebunge» zurücktretcn lassen lönnen. Es ist in guter Erinnerung, wie Fürst Bismarck das Verlangen, die süddeutschen Postreserval- rcchte zu beseitigen, abgelebnt und mit welcher Entschlossenheit er das Verlangen der Fortschrittspartei nach Ecntral-Reichsminislcrien in den groben Papierkorb der Wilhelmstrabe zerrissen warf. Wenn die preubrschc Monarchie sogar Bedenken trug, dem Verlangen des Fürsten von Waldcck nach einfacher Annexion zu entsprechen, blos- um die Stiiumeuzabl im Bundcsrathe durch das Wegfällen der Waldecl'schen Stimme nicht zu verändern — wie sollte jetzt Preugen nach einem Verschwiiidenlassen der beiden Braunschweigi schen Stimmen trachten? Wenn Preußen indcrthat Crbansprüche an Braunschweig geltend machen sollte, so wird es sich demnach damit ans Reich zu wenden haben, das in streitigen Hoheitsrechten altern competcnt ist. Daran glauben wir aber nicht. Zudem gilt doch wohl der cininüthige Wille von 370,000 Deutschen auch Etwas. Diese wollen eben schlechterdings von einer preubrschc» Annexion Nichts wissen, zondern als Glied des Reichs ein selbstständiges Dasein sichren. Tic Braunschwcigcr wissen wohl, warum. Ein langes Fnterim, bas leicht den Schalk hinter ihm haben könnte, erscheint gleichsalls ausgeschlossen. Windthorst. der Ver trauensmann der Welsen, hat sich schleunigst aus die Eisenbahn geletzt unv ist über Wien nach Gmunden abgereist, um den Herzog von Eumbcrland zu berathen. Man wird ja bald hören, zu wel chem Entschlüsse der Sohn Georg V. gekommen ist. Fenachdem er lern nächstes Schreiben an den „Kaiser" Wilhelm oder wie die Todes anzeige seines Vaters blos an des „Königs von Preußen" Majestät abresjirt. würde man aus dcn Inhalt des Schreibens selbst schlre- freu können. Bemcrkcnswerth ist eS, daß auch irr Berlin sich einige Stimincn schüchtern erheben dahin, daß das deutsche Reich nicht Gcsapr liefe, wenn ei» neuer Welfentlrron errichtet würbe. Der Herzog Ernst August müßte allerdings Garantien rcichotrener Ge sinnung ainugebcn habe». Doch es wäre verfrüht, sich hierüber zu ergeben. Erfreulicher Weise hat sich die Erregung wieder gelegt, welche sich der Bevölkerung Braunichweigs infolge der barschen Proklamation des preußischen Generals bemächtigt batte. Diese Plakate sind von der entrüsteten Bevölkerung sorort von dcn Stra ßenecken abgerissen worben. Niemand wird diesen Alt der Selbst hilfe billigen, aber die beleidigten Gefühle des Volks fanden keinen anderen Ausdruck. Auch der Regeutschaitsrath gicdt in vornehmer Form dem General zu verstehen, das« cS schicklicher gcwclen wäre, erst durch die gesetzliche Behörde dem Lande sagen zu lassen, baß sein Fürst die Augen zugcthan, ehe Verhaltungsmaßregeln vor geschriebe» wurden. Wenn in der Proklamation von dem „un beerbten" Hinschciden des Herzogs Wilhelm die Rede ist, so bezieht sich dieser Ausdruck wohl nur aus das Hcrzogthum Braunschweig selbst, nicht aber auf das schlesische Fürstenihum LclS. Denn hier, wo es was zu erben gab, hat sich der lachende Erbe mit einer Hurtigkeit gcmeldet, die, wenn sie bei einem bürgerlichen Nachlasse vorgekonunen mene, sehr berechtigte Glossen hervorruicn würde. In den Gemeindcrathsmahlcn vom vorigen Sonntag haben die Liberalen von Belgien wenigstens in de» Städten die Volksschulen davor gerettet, eine Beute der Ultramontanen zu werden. Wie die Wahlen aus dem Lande ausgesallen sind, wird sich erst später zeigen. Fn Brüssel siegten sie mit einer unerwartet großen Mehrheit, selbst das viel umstrittene Antwerpen eroberten sic, nur Mccheln blieb feiner schwarzen Farbe treu. Von besonderer Bedeutung ist es, daß der 'Ansturm der Klerikalen aus den Besitz des Brüsseler Rath- hauses abgeschlagen wurde. Es ist dies eine Gcnugtlniung für den Bürgermerster Buls, der nunincbr das Schulwesen Brüssels von dem ultramontanen Alpdruck srcihalten kann. Der Fubel der Be völkerung »niß beispiellos gewesen sei» und sic wurde in der Haupt sache durch keine Belästigung und Verhöhnung der unterlegenen Gegner getrübt. In dem Ausfall der Gemeinderathvwablcn liegt zugleich die Verurtbeilung des ultramontanen Schulgesetzes. Denn vieles macht den Volksunterricht zu einer Gemeindcsache. Fn den Landgemeinden, wo entweder der klerikale Gcmeinderalh wiebcr- gewählt oder der liberale gestürzt ivurdc, wird man bald die trau rigen Folgen des Schulgesetzes erleben. Der Jubel Brüssels erklärt sich aus der Angst, die es ausgcstandcn hatte, daß cs dem gleichen Schicksale entgegengehen sollte. Sofort nach dem Jnslebentreten dieses trübseligen Schulgesetzes hat die Regierung mehrere Lehrer seminare unterdrückt und 0 gutbesuchte Gymnasien an Orten, wo sie de» Lncccn der Jesuiten gesührliche Konkurrenz machten, ge schlossen. I» allen übrigen Semiiiarien wurden die Naturwissen- schastcn sofort als obligatorischer Untcrrichtsgegensland gestrichen. Das Lelnerpersonal wurde aus Dutzende» von Schulen sortgelchickt, die Lehrer der bittersten 'Roth preisgegebcn. Die ungeheuerlichste Bestimmung des Schulgesetzes aber gebt dahin, daß cs den Ge meinden das Reckt einrüumt, belgische Eingeborene, die ihr Lehrer- Examen bestanden, wegzuschicken und an ihrer Stelle Fremde onzri- stellen, die kein Examen bestanden zu staben brauchen. Diese rekru- tircn sich zumeist ans dcn ans Frankreich vertriebenen geistlichen Kongregationen beiderlei Geschlechts. Wie Henschrcckenschwürine ziehen diese gegenwärtig über die Grenze. Wer mit den Verhält nissen bekannt ist. der weiß, was das besagtes sind Leute, die gestern Bruder Joseph, heute Bruder Ignaz und morgen wieder anders heißen, und von denen jeder 'Name sein besonderes Aktenbündel an irgend einem Kriminalgericht hat, das die Aenderung nötbig machte Leute, die in ganz bedeutendem Bruchtheile geheimen Lastern er geben sind, an die jeder Familienvater mit Grauen denkt, wenn diese damit behafteten Schulbrüder ihren Kindern Unterricht ertheilen sollen. HS ist absolut nicht übertrieben, wenn inan behauptet. Belgien sollte zur Versorgungsanstalt des Auswurfs^anverer Länder werden. Diese Gefahr ist nun wenigstens für die Städte Belgiens durch die Gemeinderathswahlcn beseitigt worden. NenesteTelestramme Der „Dresdner Nadir." vom 21. October. Köslin. Tie Geschworenen erklärten Karl Patzwald und Raatz des schwer- ii Landsriedensbrnchs unter Annahme mildernder Umstünde, die 'Angeklagten Pirsich und Banscmcr des einfachen Landsriedensbrnchs. Friedrich Patzwald und Bechert des groben Un fugs für schuldig: dagegen irmrden Klalmnoe und Böhnle für nicht- schuldig ertlärt und daher neigelprocheu. Das Urlheil lautete für Friedrich Patzwaid und Bechert ans je C Wochen Hast, welche durch die erlittene Untersuchungshaft als verbüßt zu betrachten ist: Pirsich wurde zu 0 Monaten, Banseiner zu !> Monate», Karl Patzwald zu chahrigem und Raatz zu Rührigem Gefängnis; vernrtheilt. Bei den letzten vier Bernrtheillen werden je 3 Monate der Strafe als ver büßt erachtet. Pest. Ter Jmnninitätsansiclmß beschloß dw Aiiskiclennig Aerhovay's wegen Tesrandativn und des Emcüch Szalay wegen Tnellvcrgehens. Agram. Im Landtage miMirten heute die Starceviceancr bei Beginn der Sitzung einen Tumult. Ter Präsident beantragte die 'Ausschließung derjenigen Abgeordneten.,welche die Abhaltung der Sitzung unmöglich machten und schloß hieraus die Sitzung. Es winde die Ansichließung von 12 Abgeordneten beantragt. P aris. In der heutigen Kaininersitzmig beantragte Reviere die Milthcilimgcn über die Protokolle der Tongintominission. Ferrh bat den Antrag abzulchnen, da die 'Annahme desselben schwere Un Zuträglichkeiten herbcitührcn würde. Es wurde denn auch der An trag Reviere s mit 291 gegen 191 Stimmen abgelebnt. Von den heule in der Kammer gewählten Mitgliedern der Tonkmgkomnnssion waren 4 gegen den Negierungsentwurß 7 dafür. Tie Kommisiion stimmte säst einstiinnng für Volirnng höherer Kredite, um die Ton- kingassairc möglichst bald zu erledigen. Paris. Ter Ministerrath trat beute zusammen, um über schwebende Fragen zu berathen. Die Minister werden heute an den Sitzungen der Bureaus theilnehmen, da in denselben die Wahl für die Tvuking-Kommission stattfindct. Eine Erklärung wird seitens der Regierung über die Tonkingsrage noch nicht abgegeben, weil sich Fern, Vorbehalt, der Kommission später die nöthigen Ausschlüsse zu gebe» Tie Nachricht, daß sür einen Feldzug in China ein Armeekorps inobilisirt werden soll, ist unrichtig, da Brivrc keine Verstärkungen verlangt und falls solche nöthig, dieselben aus der afrikanische» Armee entnommen wird, ohne daß eine Mvlnlisirung in Frankreich erforderlich ist. B r üssc l. Säinintliche Minister waren heute Vormittag zum Könige berufen und iniolge dessen cirkulirten Gerüchte von einer Demission des gesammten Ministeriums, welche jedoch von unter richtete» Kreisest bezweifelt wurden. Dagegen verlautet, daß Jacobs und Woeste aus dem gegenwärtigen Ministerium ausschciden und Malon mit Umbildung des KabinelS beanstragl würde. Brüsse l. Regierungsseitig werden alle Nachrichten über eine Demission oder Umbildnng des Ministeriums für unbegründet erklärt. London. Tie „Momia-Post" lagt: Man übersehe, daß falls der -Herzog Cnmberland von seinen legitimen Rechte» ausgeschlossen werde, daß der -Herzog von Cambridge der nächste Erbe sei und nach diesem noch mehrere erbberechtigte Prinzen folgen. Die Berliner Börse eröfsnete >m Anschluß an auswärtige Notirnngen fest, doch trat bald Abschwächnng ein, die erst gegen Schluß wieder in Festigkeit umschlug. Spekulative Banken schloffen nach mancherlei Schwankungen aus dem gestrigen Niveau. Eifen- bahnen still, >m Ganzen gut behauptet. Gotthardbahn steigend, Bergwerke ansangs fest, später matt. Fremde Renten fest. Serben und Bnkarcster Stadtanleibe belebt, Höher: letztere 1 Proz. besser. Ter Kassamcnkt verlies ruhig und wenig verändert. Oesterreichiiche Prioritäten, Lombardische 3- und öprozentige, Nordostbahn Silber und Lcmbcrger Sproz. gut gesragt. 'Nachbörse fest. kfranNur» ». M-, 21. vclcber. »Ikvtl LZg>;,. kl-a«tt>ahn 2»r>.,. Lombarde, »ver Loose —, Delle,r. Eilberrenle —. Painerrente —, Kaltjicr 228>/,. Orllcrr. Sioidrenle —. 4«/o Un». «SolbreiUe —. 77cr Russen—. Rer Russen —. 2. OricutLiNeisie —. Neueste Ungar. Voldouletd« —. L. LrientanlcNie —. U»»»r. Pavlerr. —. Dirconlo Eqvvler Vl>/,. woNbardb. —. Serben —. — 8e». Wien, 21. Oclobcr. Credit 287.10. S>aol»bal,n 302.2U. Lombarden 118.80. Nordwssb. r.o.ro. Morknole» b»8S. Un». Saldi. 287.7S. Etbetbal —. Scliliältilos. Poel». 21. Lclabcr. iSchlub.s Rente 78.10. vnlcthe 1VV.0S. Italiener SS.1L. Slaat»bahn 620.00. Lombarden 217.60. da. Prioritäten —. Sgvvtcr 200,00. Veit. Soldrenle Spanier 60.06. LNomancn 670,00. Tabat-Actien —. gcst. Uoiido«, '.'1. Lclobcr, Borm. 11 M,r 10 Min. lsonsolS 101, 1872er Russen S1>>. Italiener!t.NLombarden Tiirkr» 7»/„. sund.AmcrikanrrtLP/,. 4"» Ungar. Gotdrrnle 77»,. Oeftcrr. Moldrente 82. Preutzititie bonsol» 1020,. (»gnpicr KI. Ottomandanl 12»,. Surz-Aetten 7t>/,. — SMnmung: Nulitg. - Wetter: Kaie. v>k«Iau. 21. Oktober, Nachm. sGelreidemarkt., Spiritu» Pr. 100 Liter 10. Proc. Pr. Oclobcr 11.00. pr. Octobcr-Novcmbcr 11.60, Pr. AprN-Ma, 16,00. Wcize» Pr. October 162.00. Ro»»c» Pr. Oktober 121,00, Pr. Ronrmbcr-Lccrnibrr 120,00, Pr. Olpril-Mai 126,60. Riibril Pr. Oktober 60.00, PI. Lctodcr-OIovcmbcr 61,00. OlvrN-Mai 61,00. — Fest. - Wetter: Regnerisch. rient». 21. Oclobcr, Rach»,. 1 Uhr. sGrlrcidcmartt.i Wct.irn „»vcrändcr», loco 126—162, vr. Octobcr-Rovcnibcr 160,00, xr. April-Mai 160.00. Ologgr» fest, loco >22-126, Pr. Octobcr-Novcmbrr 126,00, pr. April-Mal 126.00. Olndi» fcstkr, 100 Kg. pr. Octbr.-Oiovrmbcr 60.00. Pr. Äpril-Mai 62.00. Spirit»-» San, loco 16,60, pr. Octobrr 16,20, pr. Octobir-Rovcilibcr 16,70, April Mai 17,00. Pctrolrum loco 8,20. Lokales und Sächsisches. — Der tzcmvtmami von Carlowitz vom sächs. Gcneralstabe ist zur Dienstleistung zmn prcnß. großen Generalstavc nach Berlin besohl,gt worden. — Gestern (Dienstags und hente^weilte Prinz Georg mit Prinz Friedrich A » g n st auf Schloß Weesenstein. Die Herr schaften jagten in dortiger Umgebnng. Prinz Friedrich August reist am 23. d. M. »ach Straßburg zurück: wahrscheinlich verbindet er seine Resse mit der des hohen Vaters nach Bramischmeig. — Ai» Montag Nachmittag erschien in der Kirche in Bries- n i tz Ce. Kgl. Hoheit Prinz Georg mit Hrn. Staatsminisler von Noslitz-Waklwitz zur Besichtigung der auf Kosten des Sächsischen Kunslfonds ausgekührten Holzschnitzereien und Glasmalereien. — Zn den großen .H osjagdcn in Hnbertnsstock sind seitens des kaijcrlich-deulichen HofcS Einladungen an Se. Maß dcn König Albeit und Se. kgl. -Hoheit den Prinzen Georg von Sachsen, sowie an II. Kaiierl. HH. den Kronprinzen Rudolf von Oesterreich und dcn Großsürsten Wladimir von 'Rußland Frgciiigen. — Dem Overstavsarzt Tr. Fröhlich im 8. Jnf.-Rea. Nr. 107 ist der Kgl. Prenß. Kroncn-Ordcn 3. Klasse verliehen worden. — Gelegentlich der Wahl des Herrn von Einsiedel kam in der gestrigen Versammlung folgendes „Programm" zur Verthei- lnng, welches die Hauptgruudsätze dieses von dcn vereinigten Kon servativen und Liberalen ausgestellten Kandidaten enthält. Es heißt darin: „Ich halte an der kaiserlichen Botschaft, au dem Wahlausruse der Teutsch-Konscrvativcn, sowie an der .Heidelberger Erklärung. T ie beiden letzteren K nndgcbungcn stimmen in ihren hauptsächlichsten Punllen so wesentlich überein, daß ich ans dieselben meine Eom- promißkandidatnr stütze. Ich betrachte es als selbstverständlich, daß ich jeder Zeit das Comvromiß vor Augen haben werde. Ich werde bestrebt sem, die wirthschastlich soziale Politik des Fürsten Reichs kanzler nach besten Kräslen zu fördern. 1) Verbesserung der Lage der Handarbeiter durch Ausdehnung der Krantcn- und Unsallvcr- sicherung ans noch andere Kresse, mit dem Endziele der Altersver sorgung der Unbemittelten. 2) lieber die Gewerbeordnung und .Handwerkerfrage. Unterstützung der berechtigten Forderungen des Handwerkerstandes und der Innungen. 3> Schutz der einheimischen Produktion durch Schutzzölle. Es versteht sich von selbst, daß der jetzt gütige Tarif kem für alle Zeiten leslstehcndcr sein lami, sondern daß sich derselbe je nach dcn Verhältnissen und Bedürfnissen richten mich. 4> Kolonialpvlitik des Reichskanzlers. TieseS Meisterwerk der Diplomatie ist aus alle Weise zu fördern. Deutschland ist mächtig genug, um seinen Export selbst zu schützen. Die deutsche Flagge soll die deutsche Waare decken, ü) Besteuerungen. Ich weiß mchl. ob neue Steuern von der Reichsregiermig überhaupt gewidert werden sollen, o.,,Soviel steht aber fest für mich, daß ich niemals dem Tabaksmonvpol zrisliinmeii würde. >>., Dagegen würde ich die Etmührung einer Börscnstcner für gerecht und wüiischenöwcrth finden, e., Endlich dürste es für Manche von Ihnen von Interesse sein, zu wissen, wie ich über die vielmnstrittene Frage wegen Befreiung der Offiziere von der Koiiiinnualbesteuerung von ihrem Privatvermögen denke. Ich halte diese Befreiung der Billigkeit nicht für entsprechend. In diesem Sinne habe ich bereits auf dem Reichstage von 67 zu 71 gestimmt, wo ich Schriftführer der betreffenden 'Kommission war. 6) Sozialistengesetz. So lange nicht die Sozialisten selbst durch ihre .Haltung beweisen, daß besondere Maßregeln gegen sie nicht geboten seien, werde ich fort und fort sür Verlängerung dieses Gesetzes stimmen. Tie formelle Frage, ob das Gesetz ein Ausnahmegesetz sei, berührt mich in meiner Ueberzeugung nicht im Mindesten. Die Hauptsache ist, daß der Staat und die Gesellschaft vor Aufruhr und Gesetzwidrigkeiten durch eine revolutionäre Rotte geschützt wird, welche sür sich solche Ausnahmezustände durch Wort und Thal be anspruchen. Es ist ihre, nicht unsere Sache, das Sozialistengesetz zur Erledigung zu bringen. 7) Tie Armee und das Septcnnat. Sie wissen, daß das sog. Septcnnat während der bevorstehenden Legislaturperiode zu Ende acht. Es werden daher für die Wehr hastigkeit ocr Nation neue Beschlüsse zu fassen sein. In dieser Be ziehung stehe ich ans dem Standpunkte, daß soweit es irgend nöthig ist, der Rcichsrcgicnmg die nöthigen Mittel zur Kricgstüchtigkcit der 'Nation gewährt werden. Ein Spcnsystcm in dieser Beziehung würde die falscheste Finanzmaßregel sein. — Später als alle Anderen traten die vereinigten Konserva tiven und Nationalliberalen mit ihren Kandidaten in den Wahl kamps ein. Sie hielten vorgestern Abend in Bacb's Sälen ihre erste Wahlversammlung ab, die sich eines außerordentlich zahl reichen Besuchs erstellte. Nach einigen einleitenden Bemcrrungcn stellte der 'Vorsitzende, Fabrikant Fischer, den Kandidaten für Dresden-Neustadt. .Heim Lber-Appcllalionsrath Klemm vor, einen würdigen Herrn mit weißem Haar, dessen Erscheinung schon sür den ersten Augenblick Vertrauen und Sympatbie erweckt. Das in der Folge von dem Herrn Kandidaten entwickelte Programm konnte diesen Eindruck nur noch befestigen und ließ die Hörer zu der Ueberzeugung gelangen, daß nian einen an Erfahrungen reichen Mann vor sich habe, der cs mit seinen Ausgaben als Ab geordneter ernst nehmen wird, der keine Mühe gescheut hat und scheuen wird, um die schwebenden Fragen in ihrem innersten Wesen zu ergründen und dann nach selbstgewoimencr innerer Ueberzeugung zu handeln. Im Eingänge seiner Rede iiormnte Herr Klemm seine Stellung zur Reichsvcrsassnna dabin, er werde unter keinen Um ständen zngcbcn, daß an der Rcichsverfassung und dcn Rechten der Bundesstaaten gerüttelt würde. Zu den wirthschastlichcn Fragen übergehend, bekennt er sich als ein 'Anhänger des indirekten Steuer systems, ihn leite hierbei das in der kaiserlichen Botschaft vom 17. Nov. 1881 zmn Ausdruck gebrachte Bestreben, die drückende Steuer last der unteren Klassen möglichst z» beseitigen und durch weniger drückende Stenern dem Reiche die notbwendigen Mittel ziuntühren. -Hierbei erklärt er. daß er ein entschiedener Gegner eines jeden Monopols also auch dcsTabaksmoiwpolssci. AnfdcnKvrnzoll übergehend,sührte der Redner etwa Folgendes ans: Die Landwirtbichast habe unter der UngiiiistdclVechättnch'e zuleidcn, sie sei durch das Gesetz über dcn Unter- stützungswvbnsitz belastet, die Grundsteuer sei ost recht beträchtlich, und schließlich sei das bewegliche Kapital überhaupt bedeutend im Vor- thest gegen die vwducircnde Natinkrast. Das Hcrcinstrvmen srcwdcn Getreides drücke die Preise herab, da wäre cs also nicht un billig, die Lc>ge des Landmanns durch eine mäßige Abdämmung dieses Zuflusses etwas zu besser». Er werde also für die Beibe haltung des Kornzvlles — der übrigens nur 33Pig. pro Kops und Ighr beträgt — resp. für eine mäßige Erhöhung desselben, die einen Truck aut die Brrstkonsninenten nicht ansubc, cintretcn. Im Verein mit dcn Kornzöllen scheine ihm eine rationelle Börscnstcuer geeignet, die Steuerlast der unteren Klassen etwas zu erleichtern. Diese dürfe jedoch nicht die cinsachcn Geschäfte treue», wildern le diglich die Spekulation, das Kausen an> Zeit. Auch iür Erhöhung der Branntweinsteuer werde er cintrcten. falls das ilnn porichwcbcnde Ziel einerStenercntlastnng der untcrenKIassen dadurch erreich! würde. Mit Freuden begrüßt der Redner die gliicksichc Wendung, dien, der Lage der Arbeiter durch die neue Sonalgcsctzgebnng cingctretcn sei. Rur wünsche er, daß auch die ländlichen Arbeiter an dcn Wohllhcsten deS den 'Anderen gewährten staatlichen Schutzes theilnehmen möchten. Die mehriach angeregte Frage eines NvrmalcnbcitStagcs sc> von emssieiiler Wichtigtest sür das Wehl der Arbeiter, er würde sich
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