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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188003143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-14
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1880
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Aehattt», »»> «weöitt»» JohauotSgasi« SS. >prrchß»»k» »er »rKutt««. vormittag« 10—12 Utzr. Nachmittags 4—8 Uhr. Wtr die SNtckgab, rtngelandlrv «a, scrt»»c «ach« sich »te Ne »kdacl»« »tch« l st» > »rr»t»hltch. Amuchmc der für die nächst- folgende Nummer bestimmte» Juseratt an Wochentage» di« 8 L-r Nachmittags, an Sonn- «td Festtagen früh bis '/,S Uhr. L« be»FUtatea fiir Zus. A»»«tz«r: Ott» Klemm, Universitätsstr. 22. Laut« Lüsche, Katharinenstr. Id.p. nur bis '/.3 Uhr. Auflage lücüOV. Xt»»»r»e,i«»rck« viertelt. 4'/.DU» incl. Bringerlohn L Mti. durch die Post dezogen 6 Ml. Jede einzelne Nummer 2S Pf- Belegexemplar 10 Pf. GebiKirei, für Extrabeilage» Ohne Postdefvrderung SS Ml. «it Posldrfvrderung 48 Ml. Zxserite ügesp. Petitzeile 20 Pf. Größere Lchnsten laut unsere» PreiSverzeictmiß — Tabcllanlcher Latz nach höherem Tarif. Ueclaine« unter »cm «rtaltioaeßME dir Spaltzeile 40 Pf Inserate sind stet« an d. Leprdttt»» zu senden. — Rabatt wird nubt gegeben. Zahlung pruonvwsrruui«» oder durch Postvorschuß. Sonntag den 14. März 1880. 74. Jahrgang. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mttt»och, «« 17. März ». e.» Abend« Uhr im S«a1e der I. vürgerschnle. Tagesordnung: I. Gutachten des Verfassung-, Bau- und Oekonomie-Ausschusscs über a. die Reorganisation des BauamteS 8. da- vudgetconto des Bauanites: e. die Rachforderung für Hülfsarbeit bei der Tiefbauverwaltung »uf das Budgetjahr 187S. ». Gutachten des Bau- und SchuI-AusschusseS über den Bau des AlumneumS der Tbomasschule. Bekanntmachung. Denjenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormündern, welche ihre Kinder oder Pflegebefohlenen zur Er langung freien Schulunterrichts aus der Wrndler'schen Stiftung bei dem Directoriun, derselben ange- meldet haben, wird hiermit eröffnet, daß nach erfolgter Begutachtung durch die Herren Stadtverordneten nur den nachverzeichneten Kindern Aufnahme in die vereinigte Freischule zu Ostern d I. von genanntem Direktorium bewilligt worden ist. AL! Name der Eltern Stand S8I »Stl R«me »e« Ktnde« oder Pstcgccltern. oder «ewer-c derselben. Wohnung l iLpitzsch, Friedrich Karl 8 Blümel. Lina Klara Melanie Etzold, Anna Marie ger, Marie Alma öraul, Alma Marie Franziska Apitzsch, jBIümel, lohann Karl kdmund Hugo Eyold, Heinrich Trauaott Frohberger.KarlFrdr.Aug Graul, ^iouis Eduard 6 Hoock.JobanneWilhelmine Marie Hoock, Heinrich Bernhard Kästner. Johannes WiUv 8 Kohlbach, Johanna Emma 8 Krause, Friedrich Robert 10 Lösch, Louise Hedwig 11 Markgraf, Felix OSrar IS Meuche, Marie Minna 13 Nerger, FranziSka Martha 14 Opitz, Irma Helene Martha 15 Rumprecht. Paul Bruno 18 Seidel, Hermann Mar Schuhmacher Sidonienftrape 37. Küfterfamulus an der Thomaskirche Briefträger Briefträger Militair-Jnvalid Steuerbotc Kaufmann Schmied Kästner, Gustav Adolf Kohlbach.Joh.KarlGottlieb § Krause, Johann Friedrich Schneider' Lösch. GustLv Ernst Speditionsschaffner Markgraf. Karl Wilhelm Schneider Meuche, Friedrich Adolf Hausmann Rerger, Karl Franz Schuhmacher Opitz, Ernst Traugott j Schneidermeister Rumprecht, AlphonS Wil liam Bruno Briefträger An der Pleiße 2 k. Hospitalstraße 36. Gewandgäßchen 5. Reukirchbof 14. Nicolaistraße 18. Alexandcrstraße 21. Humboldtstraße 31. Elstcrstraße 24. Humboldtstraße 13. Burgslraße II. An der Pleiße 3, Reudnitzer Straße 5. Rosenthalgasse 4. Burgstraße 18. Töpferslraße 4. Auenstraße 21. Sebastian Bach-Str. 21 ttatkarinenstraße 3. Tauchaer Straße 21. Seidel, Karl Hermann Riemer 17 Lolirath,ÄmalieAugusteMargar. Vollrath, JdaPaulinevcrw. Strickerin 18 Wagner, Eugen Georg Arthur Wagner,Frdr.Herm. Georg Tischler 19 Wapler, Alfred Benjamin Wapler,FriedrichBeniamin Buchbinder 20 Wendel, Hermann Robert Wilh. Wendel, Äernh. Ed. Moritz Schlosser. Die Auknahmescheine sind von den betreffenden Angehörigen der vorgenannten Kinder am 22. diese« M»a«t« in unserer Schulexpedition, RathhauS 8. Etage, Zimmer Rr. 8, persönlich abzuholen. Im Uebrigen werden alle Diejenigen, deren angemetdete Kinder oder Pflegebefohlene nicht berücksichtigt werden konnten, hierdurch angewiesen, für anderweite Aufnahme derselben in eine Schule besorgt zu sein. Leipzig, am 10. März 1880. Ter SchulauSschust der Stadt Leipzig. l»r. Panitz. Lebnert. Bekanntmachung. In unserer Bekanntmachung vom 10. Januar d. I. hatten wir die Besitzer dez. Administratoren der- irnigen Grundstücke, welche von den beabsichtigen Schleußenbauten in der Nürnberger-, Sternwarten- und rbalftraße betroffen werden, aufgefordert, wegen Unterführung der Fallrohre u. s. w. die Ausführung der erforderlichen Arbeiten unverzüglich bei unS zu beantragen. Da dem bisher von vielen Seiten noch nicht nachgekommen ist, so bringen wir unsre obengedachte Be kanntmachung mit dem Bemerken in Erinnerung, daß von allen denen, welche der Aufforderung nicht dt« 1»« IS. April d. I. Folge geleistet haben, die angedrohte Geldstrafe von 00 .6 unnachsichtlich eingezogen »erden wird und daß außerdem die Unterführung der Fallrohre auf ihre Kosten von Rathswegen erfol gen wird. Leipzig, am 12. März 1880. Der Rath her Stadt Leipzig. 1>r. Georgi. Kr. Wangemann. Holzauktion. Montag, de» 1L Mörz d. I. sollen von Vormittags 9 Uhr ab im Variauer Forstreviere auf dem Kahlschlage in Abth. 25 8 in der sogenannten Leuhschcr Gottge t«. öVv Warzelhaufen (klein gemachtes Stockholm unter den im Tennine öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Kahlschlag in der Gottge, an der grünen Linie und dem Leutzscher Pfarrholze. Leipzig, am 2. März 1880. De« Raths Forstdeputattou. Nutzdolzauction. Mittwoch, den 17. Mörz 188V sollen von Vormittags 9 Uhr ab im Forstreviere GraSdorf auf dem diesjährigen Gehau im Staditz 6 eichene, 10 buchene, I ahorner, 1 rüsterner, 8 lindene und 13 ellerne Nuizklötze, ferner 7 Rmtr. eichenes, 5 Rmtr. buchene-, 1 Rmtr. aborneS und 10 Rmtr. lindenes Scheitholz, sowie ca. so Stück «urzelhausen unter den im Termine öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem diesjährigen Gehau im Staditz. Leipzig, am II. Mär, 1880. De« RathS Forftdeputatton. Bekanntmachung. Im Monat Februar d. I. gingen bei der Armenanstalt ein ,. an Geschenke»: 2 ^ für Schlichtung einer Differenz bei einer Droschkenfahrt, durch Herrn Lohn. „ Äusgleichsobject bei einem Sühnetermin, durch den Friedensrichter Herrn Stadtrath Nagol, „ desgleichen, durch denselben, „ von G. A. Sch„ als Sühne in Sachen L :/: durch den Friedensrichter Herrn Lonrad, R. :/: F. G. M. ., ,, „ „ R. :<: Sch. ^ „auS besonderer Veranlassung", AuSgleichsobject bei einem Eühnetcrmur, zwischen ll. und Kl, durch den Friedensrichter Herrn Stadtrath Nagel; d. an her «rmencasse gesetzlich zafallenhen Gelder« 5 „ — „ eingerogene Strafgelder, durch das Stadlverordneten-Bureau, 40 „ — „ diverse Strafen, SonntagSentheiligung betreffend, durch den Rath. 390 „ 85 „ für Musikerlaubniß, durch denselben, 940 „ — „ für Gestattung der Abhaltung von Maskenbällen, durch denselben, 8 „ 67 „ Dritttheil zuerkannter Strafe, nach 8 17 des Gesetzes vom 28. August 1876, das Mobilrar- Brandversicherungswesen betreffend, durch den Rath. 4 I 5 10 4 1 4 3 30 // // Lang«. 1447 .-4 32 Leipzig, den 8. Mär, 1880. Da« Armen-Dtrectoria«. Ludwig-Wolf, d. Z. Vors. k'oi-tbililunAssi^uIon tür Xnabon. 7.U <1en ölkontlledeii Brükauxon, vvlrde a) in «ler X««lt«u kortdtlclun^^ekllls t^etileUerxte»-«^ 1b, vom 10. dl»« 12. Uhr», d) in äei Lrntan korldllüllagit-iehnlv lOrmuna »eher 8leinweg 17/18) voin 14. dl» 19. Rite« »dgeliaiten weeäe», deetiet oiek im 8«»»en äer I^-lisereollegie» eegel»en»t ei»r»I»clei, üeiprig, am 8. blaer 1880. «tee Kieeetoe Kr Orffentlichk Buchhändler-Lehranstalt. Zu der am heutigen Tage Vormittag 1l Uhr im Saale der Buchhändler-Börse stattfindenden Entlastung-- feierlichkeit ladet im Namen deS Lehrerkollegiums ergebenst ein vr. Sachse. „Etirliche Leute^ in Amerika. Der edle Washington würde sich heute im Grabe umwcnden, wenn er wüßte, was Epigvncn aus seinem Werke, besten Größe wohl geeignet schien, Jahrhunderte zu überdauern, gemacht haben Wer wollte es leugnen, da« Ideal einer freien Staats Verfassung, die m»8»» oluu-tL der Union, ist unter seinen Enkeln zu einer häßlichen Eari- eatur geworden; denn anstatt republikanischer BUrgertugenden sind heute die niedrigsten Leiden schaften, Eorruption und Aemterjagd, diejenigen Eigenschaften, welche da« öffentliche Leben in den Bereinigten Staaten kennzeichnen. Noch niemals hat — denn es handelt sich zugleich um die Be seitigung eines Hauptgrundsatzes der Verfassung her Union — n«h niemals hat in Amerika die Vorbereitung der Präsidentenwahl eine so hohe Aufregung, eine so wilde Leidenschaftlichkeit der Parteiaaitation hervorgerufen, als in dieser Stunde, » welcher ein politischer Streber vom Schlage «iue« Kleon sich anschickt, eine dritte Präsident- schastScandidatur mit allen Mitteln politischer Vkeclame und der offenkundigsten Bestechung m« Werk zu setzen. In der That, UlyffeS Grant versteht die Kunst, „wie man Präsident wird", «t« dem Fundamente. Der Boden für die Pläne de«, wie wir hervorheben, um sein Vaterland wäh rend de- SecessionSkriegeS verdienten General-, ist trefflich bestellt, um der giftigen Saat Wachs tum und Gedeihen verheißen zu können. Nicht d,e beiden Hauvtparteien de- Landes sind es, die in wüthenden Angriffen auf einander lo« stürmen, »m die Gewalt an sich zu reißen und für ihre Zwecke, je nachdem, ausrubeuten: nein, am hef tigsten tobt die Furie des Kampfe« inmitten der einen, der großen republikanischen Partei selbst, während die Gegensätze zwischen „Demokratisch" u»d „Republikanisch" weit weniger al« ehedem sich bemerklich machen. Da- Resultat für jede der beide« Parteien ist ziemlich zweifelhaft; wie ehedem bei der letzten Wahl, bei welcher die Re publikaner Hayes nicht „wählten", sondern in die Präsidentschaft „zählten"! Im Princip handelt e- sich heute in den Vereinigten Staaten darum, eine Partei der „ ehrlichen Leute" gegen UlyffeS und seinen Anhang ins Gefecht zu führen. Daher unternimmt eS auch nur ein Theil der republikanischen Partei, den Herrn Expräsidcnten zum Kandidaten zu erheben, einen Mann, der während seiner zweimaligen Behauptung an der Gewalt sich als ein bewußter Förderer der Be- amleneorruption erwiesen hat und der nicht davor zurückschreckle, aus Kosten des Vaterlandes sich und dem „Ringe", der ihn aus den Schild erhob, den Beutel zu füllen. Die große Republik jenseits deö Ocean« ist durch diese Art von Regierungskunst wirthschaftlich herunteraebracht und sittlich ge schädigt worden. Dieselben Männer schießen heule wieder wie Giftpilze aus der Erde hervor, welche damals unter dem weitreichenden Schutze Grant'S auf Grund ihrer Stellung den Staat mit uner hörter Dreistigkeit auSplünderten. Wer wüßte nicht von den Millionen-Unterschleifen am Zollamt? von New-Uork zu erzählen'? Wem wäre diesseits wie jenseits des Atlantischen Meeres unbekannt geblieben, daß nicht weniger al« dreizehn Anverwandte deS Präsidenten im Besitze der fettesten Aemter der Ver. Staaten waren, um den F«milienschatz der Grants ru immensen Goldbergen anwachsen zu lasten'? Daß von dieser Seite Alle« ausgeboten wird, um das „goldene" Zeitalter wieder herbeizuführen, ist nur zu erklärlich; die Sehnsucht dieser Männer ist daS erneute Protektorat Grant'S über ihr unheimliches Treiben, besten Motive und Kampfmittel Dollar und Revolver sind. Natürlich konnten diese „Politiker" die geheimen Ursachen ihrer Agitation nicht vor aller Welt offenbar wer den lasten; denn der Wolf vermag nicht des Schafskleides zu entbehren, wenn er sich m den Stall schleicht. Darum hallt als Losungswort ihrer Bestrebungen die platte Phrase durch das Land, daß da- Anwachsen der Macht der demo kratischen Partei ihnen, den „goldechten" Re publikanern, den Patrioten vom reinsten Master, die Pflicht auferlege, die Union in ihrem einheit lichen Bestände aufrecht zu erhalten, und daß dazu ein Arm gehöre, besten Kraft allmächtig ül^r Land und Meer hmausreiche. Um dieses Staatsideal inS Werk zu setzen, soll kein Cha rakter deS weiten Landes geeigneter sein, als der KriegShcld, der während deS großen Bürgerkriege« den demokratischen Süden so nachhaltig niederwarf, daß er alle Bedingungen des obsiegenden republikanischen Nordens an- nchinen mußte. Wehe den Besiegten! Indessen die Dinge liegen aber heute anders als damals. Die demokratische Partei ist ziemlich gleichmäßig über alle Staaten von Nordamerika verbreitet und die ebemals fast auöscbließlich demokratischen Süd staaten stellen jetzt sehr ansehnliche Contingente für die Armee der republikanischen Wähler. Die Furcht der Abtrennung einzelner Staaten aus Gründen der demokratischen Gesinnung ^von dem Verbände der Union entbehrt also jeder Logik Dennoch wagt es die Part« „Grant" unter der Toga des Republikanerthums dieses lächerliche Ge spenst in den Kampf zu führen; eine Heuchelei, hinter der sich einfach die Lvsicht verbürgt, den Staat nach Herzen-Iust auszuplündcrn. DaS Eor- ruptions-Jdeal de« russischen BeamtenthumS ist gegen die Unersättlichkeit und Goldgier dieser Eamarilla platonische Stümperei! Der Bestand der großen Republik wäre unter der Präsidentschaft eine« Demokraten zum Mindesten eben so sicher, al- unter der Aegide Grant'S, der seinen machtsllchtigen Ehr geiz bei mehr als einer Gelegenheit bewiesen hat. Viel gefährlicher al- die demokratische Doctrin ist für Amerika da« System „Grant", das den Staat nur als Quelle der Bereicherung für feine Beam ten, als eine Domäne der Bestechung hinstellt und dadurch den ehrlichen und lovalen Bürger abhält, an der Verwaltung des Lande« theilzunehmen. Ein Heer von Aemterjägern und Jntereffekämpfern ist eine? schlechte Gesellschaft für makellose Eharaktere, denen die Größe und Macht desValerlandes amHerzen liegt. Gegen dieses unwürdige System herrscht, wie wir Berichten aus Amerika entnehmen, gegenwär tig in den sittlich-kräftigen Kreisen der Republik ohne Unterschied der Partei Helle Erbitterung. Wer indessen au« diesem Kampfe alS Sieger der- Vorgehen wird, ist zur Stund« unberechenbar. Eine« aber ist gewiß, daß die dritte Präsident schaft Grant'S die Union in eine schwere Krisis stürzen würde, in Verwickelungen, deren Folge« noch gar nicht abzusehen sind. Um dieses Unglück zu verhüten, werden alle loyalen Amerikaner sich unter dem Banner der Ehrlichkeit und der Vater landsliebe die Hände reichen müssen. Nicht Demo kraten oder Republikaner werden die Zukunft Amerikas sicher stellen, sondern die Herrschaft der Partei der „ehrlichen Leute". Zur politischen Lage wird uns unterm 12. März aus Berlin ae schrieben: Mit überraschender Schnelligkeit haben sich die eigentlich leitenden Kreise in Rußland, die man nacy den jüngsten Ereignissen weniger im Palais des Ezaren als in den panslavistischen Versammlungen zu suchen hat, über die Nichtaus- lieserung Hartmann'« getröstet. Man will eben in Petersburg und Moskau über die erlittene Schlappe nicht empört sein, und der einflußreiche „GoloS" gievt die Parole aus, die „russische Ge sellschaft" müsse in dem vorliegenden Fall mit äußerster Vorsicht uriheilen, da die französische Re gierung sicher nrcht mit bösem Willen versahreu sei In der Dhat liegt der Kernpunkt dieser ganzen Frage weniger »n der aus Betreiben der radikalen El« mente erfolgten Freilassung jenes Individuum-, als in der von Anfang an unleugbar bestehenden Absicht des Pariser Eabinets, sich Rußland gefällig zu erweisen. Daß ihm Die- durch innere Schwie rigkeiten vereitelt wurde, ändert Nicht- an der Thatsache des guten Einvernehmens zwischen unfern beiden Nachbarn in Ost und West, und daran allein hält man sich im Augenblick an der Newa Die von Friedensseligkeit überstießende« Versicherungen Freycinet'S können deshalb an dem Gesammtdild der auswärtigen Lage nicht da« Geringste ändern: ja von einem erfahrenen Politiker, der keineswegs in dem Ruse eincS Pessimisten steht, fiel gestern die Aenße rung, ihn erinnere diese osstcielle französische Frie» denSschalmei recht lebhaft an den Sommer von
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