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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188007081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-08
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1880
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Urlcheiot «'/. Uhr. Redacltea »od Lrpebttt«» Johauiüsgast« rs. Norntzgo»de, brr »eb«ü«« Bvrmittag« 10—12 Uhr. Nachmittags 4—6 Uhr. Mr »t« N»<1^»d< etn<^jai,d<rr «ao» iMM »ach« s«^»t^Äc»»crU,» outzr Nnnaymr der für die uächst- wiocndc Nvmmer bestimmte« Lqerate a« Woche«tage« dis »Ihr NachmtnagS. au Soua- «» Festtagen früh biS '/,S Uhr. Ja de» -iltale« fiir Z»f L»aah»e: Ott« Klemm. Universttätüstr. 22, L»Ut- Lösche.-tacharineupr. 18, p. nur dis'/^ Uhr. Kimigtr.TagrlilM Anzeiger OW« str Politik, Localzefchichk, Handels- und GkschistSvcrkhr «-Nag! Tbemumntteorrt, viertelt. «'/.ML, iucl. Bringerlohn 8 durch die Post bezogen 6 ML Jede einzelne Nummer 28 Pf- Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage« ohne Postbeförderung »9 ML «it Postbefvrderung 48 ML Inserate Sgrf». Petitzeile 20 Pf. Grvhere Schrift«, laut unserem Premverzrichmg.—Tabellarischer Satz »ach höherem Tarif. Rettmae» mtter de» »edarttamßrlch di« Spaltzeile 4« Pf. Inserate sind stets an d. ErpeRMo zu sendeu. — Rabatt wird nicht -«geben. Zahlung praaaamanmcka »der durch PofMarfchuß. »h? 215. Dom,er»t«g den 8. Juli 188«. 74. JilhMNg. Bekanntmachung. Am 3. August d. I. find zwei Beneficien der Hofrath Hölzel schen Stift««- im Betrage v»n je 133 33 jäbrlch zu vergeben. PercepttonSberechtigt find in erster Linie verwittwete oder geborene Hölzel, welche hier wohnen, dafern solche aber nicht vorhanden find, arme Wittwen Leipziger Bürger und Handwerksmeister, welche bereit- Almosen genießen, und dasselbe hier verzehren. Die Empfängerinnen muffen sich „ehrlich, gotte-fürchtig, keusch und fromm" aufführen. Bewerberinnen um diese- Beneficium haben sich unter Beifügung der erforderlichen Bescheinigungen bei un- schriftlich bis zu« 17. Jult tz. I. anzumeldrn. Leftqig, den 6. Juli 1880. Der «ath -er Eta-t Leipzig. vr. G eor g i. Mefferschmidt. Bekanntmachung. Da- a« Fleischerplatze mb Nr. 8 gelegene sogen. Letterbau- soll Dienst«,, -e« 1». Jult -. I. vormittag- L» Uhr an Ort und Stelle aus den Abbruch öffentlich versteigert werden. Die Versteigerung-brdingungrn liegen in unserem Bauamt, RathhauS, L. Etage, Zimmer Nr. 1. zur Einsichtnahme auS. Leipztg, am 89. Juni 1880. Der »attz per EtaZt Leipzig. vr. Georgi. vr.Wangemann. Oeffentliche Plenarsitzung der Handelskammer «onnapen-, Pe» 1». -. M, >beu-s 8 Uhr in -ere» SttznngSsaale, «eumarkt 1». I. Tagesordnung: 1) Registrande. 3) Bericht über die «ifenbatzn-Lonserenze« in Mag-e-»rg am 8. und in verlt« am 10. Juni d. I. 3) Berichte deS erweiterten BerkehrSauSschusse- über ,) die Verordnung de- königlichen Ministerium- des Innern, das -rutsche «tfenbatzn-Gütertartssyftem und -esse« projeetirre «-Sn-erunge« betr.; d) die Vorlage der königlichen AmtShauptmannschaft, den auf einem Canal nach der Saale zu erwartenden Güterverkehr betr. 4) Bericht über die behufS Anschlusses mitgetheilte Petition der süddeutschen Abtheilung deS verein deutscher Tabakfabrrkanten und Händler, die kaiserliche Tabaksmauufactar tu Stratz-urg betr. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Lokalitäten sind die Tasseuztmmer für -te Ginko««e«fteuer Freitag, den S. und Sonnabend, den 10. d. M. geschloffen. . Die Abfertigung der nach au-wärt- sich abmeldenden Personen wird hierdurch nicht unterbrochen. Leipzig, den 7. Juli 1880. Der «alt, -er Sla-t Leipzig. vr. Georgi. K»ch. Organisation! Die Nothwendiakeit einer festeren Organisation der nationalliberalen Partei ist daS stänv^e Thema der gemäßigt liberalen Presse. Mit Recht; denn will daS national gesinnte Bürgerthum sich bei den nächsten Wahlen zum Reichstage nicht durch den vereinigten Radikalismus. Feudalismus und UltramontaniSmuS überrumpeln lasten, so muß in der Zeit für die Bildung fester Cadres Sorge ge tragen und eine strengere ParteidiSciplin in den ziemlich losen Verband der Nationalliberalen hineinaetraaen werden. ES gilt den Kampf mit trefflich geschulten Gegnern, denen jede» Mittel, welche- der Zweck heiligt, genehm ist, zu bestehen. Leider scheint eS in dieser Beziehung nur bei schüch ternen Versuchen geblieben zu sein! So war in Berlin in den ersten Tagen der Nachscssion des preußischen Landtages unter den nationalliberalen Abgeordneten angeregt worden, einen Parteitag, etwa im Herbst an einem Orte de- mittleren Deutschland- abzuhalten. Dfts« Plla» ist i» der Vor besprechung stecken geblieben. Die Erregung, welche durch die kirchen politischen Debatten in dre Gemlltber geworfen wurde, ließ.leider so scheinbar fernliegende Dinge späterhin wieder zurücktreten. Und doch wäre eS nicht bloS für die liberale Partei ein Ge winn gewesen, sich in ehrlicher klarer Aussprache zu sammeln und zu festigen, sondern es hätte durch einen solchen Parteitag auch gezeigt werden können, daß der „unheilbare Riß", der in den Spalten der Blätter aller Farben und Fraktionen bald angekündigt, bald schon alS Thatsache hin- qrstellt wird, in Wirklichkeit nicht oder doch nicht in dem Maße, wie eS daS SensationSbedürfniß zu schildern liebt, vorhanden ist. Ganz objektiver Weise kann hier, wie man uns zuverlässig be richtet, festgestellt werden, daß innerhalb deS KractionSverbandes selber, soweit in der kurzen Zeit zwischen der entscheidenden Abstimmung über die kirchenpolitische Vorlage und der Tag- darauf erfolgenden Abreise der meisten Abgeordneten von Berlru noch eingehendere Besprechungen möglich waren, die Ereignisse der letzten Wochen nicht al- von so grundstürzender und folgenreicher Be deutung erachtet wurden, wie eS äußerlich scheinen möchte. Sollte sich der in Aussicht genommene Partei tag dennoch realisiren, so würden dort gleichzeitig die vorbereitenden Schritte für die nächste Wahl campagne zu thun sein, namentlich aber ein Wahl programm entworfen werden müssen. Die national liberale Fraktion hat sich bislang diesem Brauch gegenüber leider kühl Verhalten, unähnlich der heißblütigen Fortschrittspartei, welche eS liebt, fast jede neue allgemeine Wahlcampagne «it einem Aufruf an die Wähler einzuleiten. Auch gegen wärtig ist der parlamentarische Vorstand der Fort schrittspartei bereit- in reger Thiitigkeit im Hin blick auf die Auflösung de- Reichstage-. Dieselbe steht etwa im Mai zu erwarten, da die Legislaturperiode im September de- nächsten Jah re- ablämt, die letzte Session aber schon im Früh jahr ihr Ende erreicht haben wird. Wie e- heißt, ist Herr Eugen Richter s» in Anspruch ge nommen, daß er sich schon jetzt der Hülfe von Stenographen bedienen muß, um die Partei- und Wahlcorrespondenz erledigen zu können! Wir machen auf diese Vorgänge m der Fortschritts partei rechtzeitig aufmerksam, um unS d«S Vor würfe- nicht schuldig zu machen, daß die liberale Prelle e- versäumt Hape, auf bestehende Gefahren hinzuweisen. Die „Nationalliberale Corres pon den z" sieht die Parteilage noch ziemlich rosig an, indem sie wie folgt schreibt: „So wett un- die Stim mung bekannt ist, h rrscht allerwärt- unter den leitenden Männern der Partei da- ernstliche Be streben. die bestehenden Meinungsverschiedenheiten sich nicht zu eine« Bruch erweitern zu laste». Daß diesem Bestreben von einem Theile der eigenen Partcipresse nicht nur keine Unterstütz ung. sondern erhebliche Schwierigkeiten bereitet werden, ist eine sehr bedauerliche Thatsache, die nur unser» zahlreichen Gegnern in die Hände ar beiten kann. Wenn die Bemühungen zur Sprengung der nationalliberalen Partei ganz besonder- an die Abstimmung über daS Kirchengesctz anknüpsen, so haben wir wiederholt Hervorgehoden. daß eS eine maßlose Uebertreibung ist, auS der Thatsache, daß ein Theil der Parte» eS aus Gründen der aUaemeincn Politik und Taktik für zweckmäßig hielt, für das in eine recht harmlose Gestalt ge brachte und seiner bedenklichsten Bestimmungen vollständig entkleidete Gesetz zu stimmen, ein an derer Theil aber dagegen, aus dieser Thatsache einen tiefgebenden und unversöhnlichen Zwiespalt im nationalliberalen Lager über die Grund« und Principienfragen der kirchlichen Gesetzgebung und Po litik zu folgern. Sowie etwa eine konservativ-klerikale Coalition versacken sollte, die Grur»d lagen, den Kern und da- Wese« der Maigesetz gebung anzutusten, würde sich unfehlbar auch dre äußerliche Eintracht der nationalliberalen Par tei außerordentlich rasch Herstellen." Wir würden e- mit Freuden begrüßen, wenn da- genannte Parteiblatt über die Grenzen der preußischen Kirchenpolitik hinaus bereit- letzt auf die Neuwahlen zum Reichstage hmweisen und für daS geschlossene Auftreten der Partei energisch wirken wollte. Die Leute „draußen im Reich" würden für jede Auffrischung de- Leben- in der Partei nur dankbar sein. DaS Geheimniß de-Erfolge- im öffentlichen Leben ist „Organi sation!" DaS sollte Jeder beherzigen, de« die Interesteu de- Vaterlandes am Herzen liegen. Politische Aedersicht. Leipzig, 7. Juli. Nicht nur in den Hansestädten, sondern auch in einigen preußischen Seestädten macht sich eine radikalere Strömung geltend. Wir machen auf diese bedenklichen „Zerchen der Zeit" aufmei k- sam, um unsere politischen Freunde zu energischer Parteithätigkeit anzuspornen. Auch die „Neue Stettiner Zeitung" richtet in einem „Nach dem Schluffe" überschriebrnen Artikel einen förm lichen Absagebrief an die bisherigen Parteigenosten, an besten bezeichnendsten Stellen e- heißt: „Die nationalliberale Partei ist so vollständig auseinander gesprengt, daß an eine Reconstruction derselben nicht mehr zu denken ist. Die national liberale Partei ist in dem Votum über die Putt- kamer'sche Vorlage untergegangen und damit ist auch die politische Führerrolle de- Ada. ». Ben - nigsen zu Ende gespielt." Und am Schlüsse: „Der Eonflict in unserem selbstbewußten Bürger thum zwischen seinem Herzenswunsch, mit der Re gierung zu gehen, und seinem Verstände, der zu der Elkenntniß zwingt, daß Die- bei der gegenwärtigen Leitung der Regierung nicht möglich ser, ist nun mehr gelöst. Stricte Opposition ist da- Gebot der politischen Pflicht geworden gegenüber einer Re gierung, von der kein freisinniger Mann irgend etwa- mehr erwarten kann. Diese Erkenntniß bricht sich denn auch mit immer unwiderstehlicherer Gewalt Bahn. Da die Fortschritt-Partei diesen noch- wendigen und zur Zeit allein möglichen Standpunkt voller Opposition allein klar vertritt, muffen ihr, wie die letzten Wahlen in Pot-da« und Lübeck »eigen, immer wettere Kreise der Nation »»fallen Wünsche für eine Mittelpartei find nicht im Stand«, eine solche in- Leben zu rufen» wo die Existenzbedirmungen für eine solch« Partei fehlen. Bon gewisser Seite glaubt man den unvermeidlichen Strom zur Fortschritt-- porter damit aushalten zu können, daß man dieselbe repnbli-aaischer Tendenzen -Wchi-at Dem Stand- punct, wolcher nur da- persönliche Belieben anerkennt, «scheuet eben bereit- >ede Selbstständigkeit al- Republikani-mu-. Aber damit erschreckt man heute nur noch politisch« Kinder." Die Reich-tag-ersatzwahl i« 5. han noverschen Wayl kreis (Melle-Diepholz) hat abermal- für de» welfi scheu EentrumSgenosseu, Herrnv.Arn-walbt,entschieden; dernational- liberale Gegenkandidat, Landgerichtspräsident Struckmann, der den Wahlkreis früher ver treten, ist um etwa tausend Stimmen in der Minderheit geblieben. Die welfiscke Strömung, die bei den letzten allgemeinen RerchstagSwahlen nicht ohne Unterstützung von Oben zu Tage trat, dauert also immer noch an. Diesen Zeitpunkt hält die Fortschrittspartei für geeignet, ihre Angel ganz besonder- auch nach der Provinz Hannover auSzuwersen, wo der Fortschritt bisher gar keinen Boden hatte. Herr Eugen Richter erläßt in den Blättern seiner Partei einen Aufruf, eS möch ten sich Diejenigen bei ihm melden, die für Aus breitung und Organisation der Fortschrittspartei in Hannover thätig sein «ollen. Die nur seiten de- WelfenthumS und de- damit verbundene» Ultra- montani-mu- bedrohte Herrschaft der national- liberalen Partei in der Provinz Hannover mag der Fortschrittspartei schon längst ein Dorn im Auge sein, uad bei dem allgemeinen systematischen Feldzug, den die fortschrittliche Agitation jetzt gegen die Nationalliberalen zu eröffnen gedenkt, soll auch Hannover zum Versuchs- und Operationsfeld ge macht werden. Mögen unsere hannoverschen Par teigenoffen zeitig aus diese Machinationen aufmerk sam sein und sich zur Gegenwehr rüsten! Da- Berliner Jesuitenblatt, die „Germania", ergeht sich in den leidenschaftlichsten ZornauS- brüchen gegen den Grasen Udo Stolberg, der neulich i« preußischen Herrenhause bekannt lich eine Rede von ächt patriotischem Geist ge halten und seinen protestantischen Standpunkt gegenüber den Ansprüchen der römischen Curie energisch zur Geltung gebracht hat. DaS Blatt fordert die „verständigen und ehrlichen Conser- vativen" auf, sich von solchen Leuten zu trennen, „deren Wissen, Denken und Streben keinen reicheren Inhalt hat, al- an; geistigem Gebiete den stupiden Haß gegen Rom, auf politischem Gebiete die unfruchtbare Vorliebe für abgestorbene Formen, auf wirlhschastlichem Gebiete das kurz sichtige Streben nach den einseitigen Interessen der ererbten Scholle." DaS Centrum hatte bisher den agrarisch-konservativen Bestrebungen redlich Vorspann geleistet, um sie jetzt al- Vor liebe für abgestorbene Formen und kurzsichtiges Streben nach den einseitigen Interessen der er erbten Scholle zu erklären. Eine bessere Kritik der gesetzgeberischen Leistungen und Bestrebungen der conservativ-klerikalen Coalition vermöchte auch von liberaler Seite nicht geliefert zu werben. Den Conservativen aber, die schmerzlich bedauern, daß da- Bündniß mit dem Centrum noch immer nickt recht zur Befestigung kommen will, empfehlen wir diese Au-laffungen de- ultramontanen Haupt- oraanS zur Beachtung. Sie können daran- lernen, welchen Geist sie erst noch bei sich zum Durchbruch kommen lassen müssen, ehe sie in den Augen de- CentrumS als correct, verständig und wohlgesinnt dastehen. Ueber die Finanzen de- Reiche- dürsten einige Angaben willkommen sei». Der „Reichs- Anzeiger" «eldet: Nach dem Abschluß der BUcker der ReichS-Hauptcasse für da- »it de« 3l. März abgelaufene Etat-jahr 1179,80 stellen sich die Ergebnisse de- Reich-hau-halts für diese Rechnung-Periode wie folgt: Bei den fortdauernden Au-oabe« der Verwaltung de- Reich-Heere- sind, hauptsächlich weil der Raturalienbedarf der Armee billiger zu beschaffen war al- der Etat veeanösatzte, Ersparnisse vor- gekommen, deren Gesammlbetraa die bei anderen Titeln einaetretenen Mehrbedürfniff« um 5,-98,000 Mark übersteigt. Bei den auf di« Militair-Verwal- tung dinglichen Titeln de- allgemeinen Pension-- fond- find außerdem 183,000 >1 erspart worden Dagegen find bei den einmaligen Au-aaben für da- RrichSheer zu Lasten der Mittel de« ordentlichen Haushalt-Mehrau-gabeni« Betrage von 1,886,000 Mark erwachsen, so daß »nter Anrechnung der b», der Militair-Verwaltung »ufgekommenen Mehrein nahmen für das ReichSheer im Tanzen sich ein Minderbedarf von 4639,000 ergeben hat. (Bon der speciellen Anführung der übrigen EtatS- Gruppen müssen wir absehen. D. R d. L. L.). Ma die Einnahmen des Reichs betrifft, so haben die Zölle und Verbrauchssteuern gegen den Etat 83,883,487.88 Mark mehr eingebracht, wovon nach Abzug der auf Grund des 8 8 de» Gesetze- vom 15. Juli 1879 auS denr Ertrag, der Zölle und Tabak steuer den Bundesstaaten auf ihre Matncularbeiträge er statteten 8,083,056 Mark dem Reiche 15,311,371.88 Mark verblieben sind. Die Ueberschüsse der ReichS-Poft- und Telegraphenverwaltung und der ReichSeisenbahnen haben den Etat gleichfalls um 1,477,000 Mark und 3,376,000 Mark, zusammen um 3,853,000 Mark über stiegen. Auch die verschiedenen VerwaltungSeinnahmen, sowie die Ueberschüsse auS früheren Jahren und die Zinsen au- belegten Reichsgeldern weisen Mebrerträge von 311,000 Mark, 743,000 Mark und 789,000 Mark auf. Dagegen sind die Einkünfte auS dem Spiel- kortenftempel um 178,000 >6, aus der Wechselstempel- fteuer um «67,000 au- der jReich-druckerei um 70,000 ^ und auS dem Bankwesen um 1,488,000 hinter den Etatsansätzen zurückgeblieben. Im Gan zen stehen den Mehrertragen bei den Einnahmen von zusammen 81,310,736.49 Ausfälle von inSge- lammt 3,606.303.09 gegenüber, so daß der Mehrertrag der ordentlichen Einnahmen sich auf 18.604,533.40 beläuft. Unter Berücksichtigung der AuSgabe-Ersparnistse von 4,393,483.99 hat sich für den ordentlichen Haushalt deS EtatsjahreS 1879/80 somit ein Ueberschuß von 83,898,016.39 ergeben. Die Nachrichten über eine erneute Vorlegung der Brau-, der Börsen- und der OuittungSsteuer sind nach der „AugSb. A. Z." völlig ungenau. Sicher ist nur, daß die erneute Vorlage de» Wehr- steuerentwurfS aufgegeben ist, weil derselbe schon früher hei den Regierungen Bedenken erregte. UebrigenS sind alle weiteren Entschlüsse Vorbe halten. Sicherem Vernehmen nach rechnet die Reichsregierung nach wie vor mit dem Tabak- monopol-Project, welchem man wahrscheinlich schon im nächsten Reichstag begegnen wird. Wird die Pforte die Beschlüsse der Berliner Conserenz auSführen? Diese Frage beschäftigt alle Welt; die Beantwortung in bejahendem Sinne scheint indessen selbst die Diplomatie nicht zu er warten. Nach in Athen eingegangenen Nach richten dürfte die Ueberreichung der Collectivnote der Conferenzmächte am 16. d. MtS. erfolgen. All gemein scheint ^türkischer Widerstand sicher erwartet zu werden. Gewiß ist, daß die Türkei die Dar danellen befestigt und Truppen, Artillerie, auch Positionsgeschütze täglich nach Salouichi beför dert. E» finden tatsächlich vertrauliche Verhand lungen der Cabinete wegen Zwangsmaßregel« statt. Die Nachricht, Oesterreich widerspreche grundsätzlich der Betheiligung Italien- an einer etwaigen Erccution, ist nach Wiener Depeschen durchaus irrig. Auch in Albanien macht die Pforte Schwierig keiten. Ein Berichterstatter der „Daily News" will wissen, daß der Sultan und Abeddin Pascha eine lange Proklamation entworfen haben, «elche die Albanesen zum Widerstande gegen die griechische Best - . - . fordert. Die Sü den Botschaftern gelang Abschrift z« setzen. Der Sultan glaubte, daß hier bei einer der Palastsecretaire den Verräter ge spielt, und entließ sie olle. In dem Ministerrath am letzten Montag beschloß man, die Libanesischen Muselmanen in Konstantiuopel und dessen Umgegend, die auf 10,000 bi- 15,000 Seelen ge schätzt werden, zu Überreden, sich nach Evirus zu begeben. — Ueber die Ermordung Hassan Pascha'- in Novi-Vazar veröffentlicht die „Pol. Eorr." au- Belgrad vom 2. d. einen Bericht, dem wir Folgende- entnehmen: ES find au- Novi-Vazar Flüchtlinge über die serb sche Grenz« angelangt, welche über aroß« Tumulte berichten, di« dort auSgebrochen find- In den letzten Tagen de- Monat- Juni find viele Mitglieder der »riesen zum Wlverirauoe gegen efitzergreifuna von Epiru- auf- ache wird geheim gehalten, aber gelang e-, sich in den Besitz einer
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