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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188007188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: S. 4282/4283 doppelt gezählt, S. 4304/4305 fehlen; Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-18
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1880
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7 ^ !f Erscheütt ILglich früh 6'/. Uhr. SU»««», «» Elpr»tN-, JohaaniSgass« 38. >p«chß«»ök, »kr »r»arN-«: vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—6 Uhr. Wr dir etngr1<u»dtrr Mia». nr»»tr »ach, stq die «cd«cu»n «ich» »krStrrdilch. »e der für die nächst- : Nummer bestimmter» »te au Wochentagen bis Nachmittags, an Tonn- «U> Festtagen früh bis '/,S Uhr. 2« »enSUtatt, f»r Z»f. äa«ch»r: Otto Stemm. UnwersitätSstr. 22. «ttt< Lösche. Kacharmenstr. 18,p. >mr dis '/.8 Uhr. 225. UchMr.Sagciilall Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, HaudclS- nud GtschästSverkrhr. Sonntag den 18. Juli 1880. Auflage 16.L5V. A»«„m»eM§»rki< viertelj.4'/,NL. inrl. Bringerlohn ü Mt, dmcch die Post bezogen 8 Mt Jede einzelne Nummer 2L Pf- Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbesvrderung SS Mt «tt Popbesürdrrung 48 Mt 2»sira«t Laesp. Petitzeile 20 Pf Größere Schriften laut Preisverzeichnis — La! Satz nach höherem La Nectame« unter »na UrtarttnoißM di« Epaltzeile 40 Pf. Inserat« stn» stet« an d. «emMG» zu senden. — Rabatt wird nichr gegeben Zahlung pr»«Liu»«r»»>ä» oder durch Postoorschuß. 74. Jahrgang. gesetzeS vom 8. MSn diese- Jahre- ette Termin der diesjährigen StaatSei jult dtesel und der Lu-führung-verordnung dazu taatSeinkommensteuer dieses Jahre- Bekanntmachung, die staatliche Einko»»«easte«er betreffead. von demselben tage ist ^er jwnle »eu 15 Ir zu ei»e« Drittttzeile de- «efammtdetra-eS fällig Die hierorts Steuerpflichtigen werden daher aufgefordert, ihre SteuerbetrLge ungesäumt und spätestens binnen drei Woche«, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Steuereinnabme. Brühl Kl, L. Stock, bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen eintretenden gesetzlichen Maßnahmen abzuführen. Le^ig. den 9. Juli 1880. Der «ath der Stadt Lechzt,. vr Georgi. Koch. Bekanntmachung, die katholische Kirchen- und Tchulanlage betreffend. Zur Deckung de- Bedarf- für die römisch-katholischen Kirchen und Schulen der Erblande ist für da- " ^abr eine Parochialanlage nach Maßgabe der Verordnung vom 4. April 1879 in Höhe von fenuige« von jeder Mark de- normalmäßigen Einkommensteuersatzes als katholische Atrchen- a«la,e und 2b ' von jeder Mark de- normalmäßigen Einkommensteuersatzes als k«tholtsche Sch«la«ln,e am 1b. Juli dieses Jahres ^ zu erheben. Die hierzu beitragspflichtigen katholischen Glaubensgenossen werden andurch aufgefordert, ihre ZahlungS- > pmcht dtnnen drei Wochen, von dem Termine ab gerechnet, bei unserer Stadt-Steuereinnahme, Brühl Kl, zu erfüllen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist gegen die Restanten da- vorgeschriebene Mahn- und ExemtionSverfahren einzuleiten ist. l Leipzig, den ». Julr 1880. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georg». Koch. Bekanntmachung, die Beitrage zur Handels- und Gewerbekamruer betreffend. Mit dem «« 15 Juli diese- Jahres fälligen zweiten Termin der staatlichen Einkommensteuer ist ergangener Verordnung de-Königlichen Finanz ministeriums vom 10. vorigen Monats zu Folge behufs Deckung deS Aufwandes der hiesigen Handels- und Gewerbekammer von den betheiligten Handels- und Gewerbetreibenden ein Steuerzuschlag von drei Pfennige« auf jede Mark desjenigen Steuersatzes, welcher nach der im Einkommensteuergesetze enthaltene« Scala auf das in Spalte ä des Einkommenstener-Katasters etngestellte Einkommen -er vettragSpsttchtigen entfällt, zu erheben. Diese Bekanntmachung gilt a!S legale Benachrichtigung der Beitragspflichtigen. Den betheiligten Steuerpflichtigen wird der entfallend« AuscblagSbetrwx P« AhAützSNtz der Einkommen- lfteuer an Einnahmeftelle bekannt gegeben werden, eS ist ihnen jedoch au« unbenommen, sich die Höhe des won ihnen zu entrichtenden Zuschlags von heute ab an Einnahmestelle bekannt machen zu taffen. Dieser Zuschlag ist binnen drei Wochen, von dem Termine ab gerechnet, an unsere Stadt-Steuer- innahme. bei Vermeidung der sonst einttetenden gesetzlichen Maßnahmen, avzufübren. Leipzig, den 8. Juli 1880. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Submission der Kohlcnfubren von den Bahnhöfen bis in die Gasanstalt. Die in der Zeit vom 1. September 1880 bi» einschließlich 81. August 1881 erforderlichen Kohlenfuhren und zwar ca. 888,000 Eentner von dem Kohlenbahnhofe der königlich sächsischen Baierischen Bahn und ca. 470,000 Eentner von dem Thüringer Bahnhose bis in die Gasanstalt sollen im Ganzen oder getheilt an den Mindeftfordernden, mit Vorbehalt der Auswahl unter den Submittenten und jeder sonstigen Ent schließung. vergeben werden. Die Bedingungen find im Burau der Gasanstalt einzusehen und die Offerten längsten- dis zu« 2«. Jntt e. «dendS « vhr versiegelt und unter der Aufschrift: „Offerte für Kohlenfuhren der Gasanstalt" auf der Nuntiatur der RathSftube abzugeben. Leipzig, den 18. Juli 1680. Des Naths her Stadt Leipzig Deputation znr Gasanstalt. Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte deS Leihhauses und der Sparcasse für Dienstag, Pen 28 Juli ». e. auSgeseht und können die für diesen Tag bei der Sparcasse gekündigten Beträge schon Montag, den IS. d. M ln Empfang genommen worden. Leipzig, den 17. Juli 1880. Des Nath« Deputation für Leihhaus unb Spareaffe. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß daß wir beschlossen haben, der parallel der Uorkstraße gehenden Straße 6 zwischen der Pfaffendorfer und Eutritzscher Straße den Namen . „Gnetsenaustratze" beizulegen. Leipzig, den 14. Juli 1860. Der «ath Ser Stabt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Aff. ^Bekanntmachung^ Die Jahreszinsen der Stäckner'schen Stiftung im Betrage von ca. 380 sind am 3. September dieses Jahre- an „in Leipzig befinbliche arme, verschämte vürgerswtttwen" zu vertheilen. «nSgeschloffeu find Almosen- oder ArmeuunterstütznugS-Empfängerinnen. Bewerberinnen haben sich bis zum 4. August bss. IS. in der NattzSwache (Rathhausdurchgang) anzumelden. Leiftzig, den 18. Juli 1880. Der Nath per Stabt Leipzig. vr. Georgi. Mefserschmidt. Bekanntmachung. Es hat die am 13. März b. I. hier verstorben», Frau Henriette verw. Helfig dem hiesigen Theaterpen- sionSfondS ein Lega» von ^ Danse«» Mark auSgesetzt. Nachdem diese- Legat am 18. d. M. gezahlt worden, bringen wir die- unter dem Ausdruck« aufrichtigsten Danke- für das unserer Anstalt bewiesene Wohlwollen hiermit zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, den 18. Juli 1880. Der Verwaltungs-Ausschujz ber PeufionS-Anstalt beS Leipziger StabttheaterS. DaS Gewerbe -er AusWau-rrnbeför-erung. Die Hochsommerzeit lockt wiederum, wie in rüheren Jahren, Tausende und Abertausende von urovamüden Auswanderern Uber das Meer, und die Statistik, diese- einzig und allein zuverlässige Correctiv der Wirtschaft, lehrt un-, daß besonder- rSDeu 1 scheReich ein überreichliche- Contingent von Auswanderern alljährlich an Nord- und Süd amerika abgiebt. Ehrliche deutsche Arbeitskraft and gute« sauer erworbene« Geld wandern Uber das Meer, um dem Baterlande entzogen zu wer den. Gleich beklagenswertste Wahrnehmungen macht mch dieSchweiz. In der vor Kurzem gesch lossenen Zession der eidgenössischen Bundesversammlung hat man sich n. A. mit einem Gesetze über die lu»wanderung-agentureu beschäftigt. Die officiöse „Nordd. Allgem. Ztg." hat der be- Itreffenden Vorlage anerkennend Erwähnung ge- sthan, dabei aber, wie es scheint, vergessen, daß auch da- Deutsche Reich einer einhertlichen teaelungdeSAu-wandererbeförderung-- »esenS noch entbehrt. Bereits 1868 wurde von der Regierung de- korddeutschen Bunde« ein gesetzgeberische- Vor zehen auf diesem Gebiete in Aussicht gestcllt; bi« ite aber ist die- Versprechen nicht eingelöst wor- Etatt besten hat der nationalliberale Abg tapp, ein genauer Kenner amerikanischer Zustände, m Frühjahr 1878 durch Vorlegung eine« voll- läudig ausgearbeiteten Gesetzentwurf« den versuch »emacht, die Angelegenheit au« der Initiative deS keicdStageS heraus iu Fluß zu bringen. Die ketchSregierung aber bestritt me Bedürfnißfrage ind zeigte sich wenig entgegenkommend. Der tappiche Entwurf wurde zwar von einer Com- nssion durchberathen, gelangte aber im Plenum nicht mehr zur Verhandlung. Seitdem ruht die rche. Doch ist «S g««d« jetzt nicht unzeitgemäß, ruf sie zurückzukommen. Der Kapp'sche Entwurf Zerfiel iu zwei Tbeil«, von denen der eine den Ge cbebelrieo der Unternehmer und Agenten regelte, er andere die zum Schutze der Auswanderer bei er Beförderung noch überseeischen Ländern noth ildigea Bestimmungen enthielt. WaS den letzteren Theil betrifft, so war der keich-kanzleramtSprästdent Hofmann der Ansicht, aß mit der Bestellung eine« ReichScommiffarS für a« Au-wanderung-wesen dem thatsächlichen Be dürfnisse genügt sei; auch seien erhedluhe Beschwer en in Bezug auf die Behandlung der AuSwan rer „in der letzten Zeit' — dH bi- 1878 — »icht vorgekommen. Wir lasten dahingestellt, ob fiefe Aeußeruug auch nach gewissen, neuerdiug- von New-d)ork herübergedrungeneu Nachrichten noch aufrechlerhalten werden möchte. Der andere Theil deS Kapp'schen Entwurfs sodann, die Rege lung de- AuSwanderer-BesvrderungSge- wcrbeS, wurde von Herrn Hof mann direct bekämpft. Das Gewerbe der Auswanderungs- Unternehmer und Auswanderungs-Agenten wird bekanntlich durch die Gewerbeorvnung von 1869 nicht berührt; e- gelten für dasselbe noch die Vorschriften der verschiedenen LandeSgesetzgebungcn. Kapp war nun für die von ihm beabsichtigte ein- heitttche Regelung von der Anschauung auSge- gavgen, daß der Betrieb diese« Gewerbes zwar von dem Erforderniß einer besonderen staatlichen Erlaubuiß nicht zu befreien, daß aber die Er. laubniß nicht ferner von der sogenannten Bedürs- nißfrage oder von zeitlicher Begrenzung, sondern lediglich von der persönlichen Qualifikation de« Nachsuchenden unter Beibehaltung der CautionS- stellung abhängig zu machen s«. Wohl zu be achten war davei sein Hinweis, daß die bssheri- gen strengeren Anforderungen namentlich der preußischen Gesetzgebung ein verderbliche« Winkelagententhum zur Folg« gehabt hätten. Herr Hofmann aber meinte, daß die Re gierungen auf die ihnen gegenwärtig zustehenden schärferen Handhaben nicht würden verzichten wollen. Die Commission ist diesem letzteren Stand, puncte sehr weit entgegen gekommen; sie hat na mentlich dem Reichskanzler weitgehende diScre- tionaire Befugnisse zug^acht. Und so hätte man wohl erwarten können, daß die ReichSrezierung in Anknüpfung au die Arbeiten derselben auf die Angelegenheit zurückgekommen wäre. Denn auf alle Fälle ist und bleibt e« ein durchaus unhalt barer und ungesunder Zustand, daß auf einem so wichtigen Gebiete de« socialen Leben-, wie eS da- AuSwanderuna-wesen ist, die Gesetzgebung, ob Wohl sie in Art. 4 der Reichsoerfaffung au-drück ltch dem Reiche zugewieseu worden, noch immer die größten Verschiedenheiten zeigt. Sehr richtig hicß eS in der Begründung des Kapp'schen Ent Wurf-: ,.E- muß iu der That als ein de- Deutschen Reiche- kaum würdiger Zustand bezeichnet wer. den, daß in Preußen beispielsweise die Beförde rung von Auswanderern nach Brasilien bei Strafe untersagt ist, während sie von Hamburg auS frei und offen betrieben wird, daß oer preu ßische Staatsanwalt gegen den Uebertreter die- ser Vorschrift Anklage erhebt, während die Ham burger Gerichte e» ablehnen, die daraufhin er- Urtheile zu Vollstrecken." Grad« desorgnißerreaende Um rg m diesem Jahre sang. m wel en die Auswanderung aufs Neue genommen hat, wird sicherlich auch die Mängel in der gesetzlichen Regelung d«S Beför- derungs- und Agenturenwesens wieder fühlbarer gemacht haben. Lange wird man sich der hier entgegentretenden Aufgabe nicht mehr entstehen können, denn eine große Nation bars ihre Schutz, befohlenen nicht in die Machtsphäre gewissenloser Privatspeculation überliefern. Staatsrechtlich bleibt eS sich gleich, ob es löbliche Ausnahmen bei der willkürlichen Ausübung deS deutschen AuSwanderer- beförderungSgewerbe- giebt, oder nicht. Auch auf diesem Gebiete unsere« öffentlichen Leben« muß ein Recht und ein Gesetz maßgebendfürAl lesein. Politische Uebersicht. Leipzig, 17. Juli. Die Bewegung im innerpolitischen Leben be schränkt sich gegenwärtig auf die Behandlung der arteifragen und auf Gerüchte Uber die im erbst bevorstehenden parlamentarischen Cam pagnen. Wie eS heißt, besteht die Absicht, den preußischen Landtag so zeitig alS möglich im October wieder zu berufen. Bcson esonderS im Finanz- aaer ,, über deren Charakter noch nicht« Zuverlässige- verlautet. Denn beispielsweise die Meldung, daß ein neue- Schanksteuerproject auf veränderten Grundlagen bereit« bi« inS kleinste Detail aus- gearbeitet vorliege, beruht einstweilen nur, wie man unS meld.t, auf „Combiaationen", zu denen wohl die kürzlich voraenommene probeweise Veranlagung den Anlaß gegeven hat. Ja unterrichteten Kreisen will man vielmehr wissen, daß diese Beschleu nigung der LandtagSsession mit dem Plane >usau»menhänat, auch die ReichStagSses- ion entsprechend vorzurücken. Die gegenwärtige egiSlaturperiode de- Reichstag« läuft bekanntlich am 30. Juli 1881 ab. ES ist nuu der alte Reichstag auf alle Fälle noch bestimmt, da- Bud get für da« ElatSjahr 1881 82 und zwar möglichst zeitig durchzuberatden. Sollten sich dann für die Annahme der übrigen Projecte, mit welchen die Regierung wieder oder neu vor den Reichstag zu treten gedenkt, die Aussichten nicht günstig genug gestalten, so würde die Session bald geschloffen und die Auflösung der Körperschaft tn einem solchen Zeitpunkte erfolgen wüsten, daß mit Rück- sibt auftdie Ve>faffungSbestimmung, welche binnen 90 Taben die Berufung de- neuen Reichstag« vorschreibt, eine Spätsommersesfion. wie vor zw-i Jahren, angesetzt werden könnte. Jedenfalls würde eS allen Th eilen gelegen kommen, wenn die ReichS tagSwahlen etwaS früher al- gegen Ende Juli stattfinden könnten. Wir kommen auf da« von unS lebhaft befür wortete Project eine» nattonalliberalen Parteitages "zurück. Bekanntlich hat eine be trächtliche Zahl von Abgeordneten, welche sonst dem rechten Flügel der Nationalliberalen und sogar zu den nächsten Freunden de- Herrn Bennisisen gehören, sich bei der Abstimmung über die klrchenpolitische Vorlage am 28. Juni I. von demselben getrennt. ES war nun in diesen Kreisen bald nach Schluß der Session die Abgabe einer öffentlichen Erklärung angeregt worden, daß die bei jener Gelegenheit hervorge tretene Spaltung keinen tieferen Grund habe, viel mehr die entscheidende Abstimmung beiderseits nur durch taktische Erwägungen bestimmt worden sei und bezüglich der kirchenpolitischen Frage sowohl wie in politischer Beziehung nach wie vor volle Einmllthigkeit in der Fraktion herrsche. Die Aus führung diese« Gedanken« ist gescheitert durch die Ablehnung Rickert'S, sich an einer derartigen Kundgebung zu detheiligen. Da somit die Zu stimmung der ganzen Gruppe de« Unken Flügel« gefehlt hätte, so würde die Erklärung durch die «ringe Zahl der Unterzeichner ihren Zweck voll- ländig verfehlt haben. Die Freunde de« Herrn Bennigsen dringen nunmehr in denselben, da« Projekt de« Parteitage«, welche« von der andern Seite wiederholt aufgetaucht ist, seiner seits in die Hand zu nehmen, und zwar diese Versammlung entweder gleichzeitig mit dem Be ginn der preußischen LandtagSsession, oder wenn früher in einem Orte außerhalb Berlin« zu be rufen lieber die Stellung de- Abgeordneten Löwe (Calbe) zur nationalliberalen Partei liegt n bezeichnende« Zeugniß vor. In der letzten Sitzung deS Dortmunder liberalen Bürgerverein* kam folgende- Telegramm de« Abg. Löwe (Bochum) zur Verlesung: „Zwischen Bennigsen's Stellung za« Kirchengesetze und meiner ablehnenden ist mehr ein taktischer, al« ein pnncipieller Unterschied und durchaus keiner der Gesinnungen. Ich bitte daher, in der Generalversammlung eine Spaltung der liberalen Partei Angesicht« der bedrängte» Parieistellung zu verhüten. Löwe." Im Lager der Agrarier, deren Kern die alt preußische Junkerpartei und die StaalSwrisen der „Kreuz^itung" bilden, herrscht Jabel und Freude. Jedenfalls verdient die Nachricht, daß die Regie rung gesonnn, sei, den agrarischen Forderungen bei der Steuerreform in erhöhtem Maße Rechnung zu tragen, alle Beachtung. Wenn auch noch dunkel ist, worin diese abermalige Begün,
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