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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188007261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18800726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18800726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-07
- Tag1880-07-26
- Monat1880-07
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1880
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Grfchetxl tL-Uch früh 6'/, Uhr. »«-«««» «ch «exidttto, ZohaouiSgassr 3L >M«chß»»t, der LrUult»». vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittag- 4—8 Uhr. W»r »v MUtaat« rtnir-sanblrr M,o»> irrvu »»chi sich tzi» «Hd»ctto» nicht ^»tndiich. »»«atzmr der für »te nächst- Mnende Nummer bestimmten I'lieralr an «ochcntagen dt« » Uhr Nachmittags. an Tonn» n«* Festtagen früh bis '/,d Uhr. 2» »e, FtUatr» für Zas^ Lamchme: L«a Stemm. UniversitätSstr. 22. > eäiche.statharinenstr. IS.p. nur bi« '/^3 Uhr. TllMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. 233. Montag den 26. Juli 188V. Bekanntmachung. Der »um hiesigen Lagerhofe gehörige, neben dem Lagerschuppen für feuergefährliche Gegenstände stehende vreterfchnstste« soll Mittwoch, den 4. August ». I., vormittag« 11 Uhr. i« vathhaufe hierfelbst, 1. «tage, Zimmer Nr. 1«, auf den Abbruch versteigert werden. Die VerfteigerunaSbrdingungen liegen in unserem Bauamte (Hochbauverwaltung, RathhauS 2. Etage) »ur Einsichlnahme au«. Lerptig, am 24. Juli 1880. »er «ath der «tadr Lrt»»t^ * 0r Georgi. Harrwitz. polUllche UedersilhU Leipzig, LK. Juli. Da« Deutsche Reick wird sich, wie wir bereit- grmeidet haben, an der Pression betheiligen, welche di« Mächte auf die Türke» auSzullben gedenken. Auch die Theilnahme Oesterreichs an der Flot ten-Demonstration ist beschlossen, und die öster reichische Marine wird sich mit zwei Schiffen an der Expedition, welche unter französisch-englisches Commando gestellt fein wird, betheiligen. Alle Mächte werden zwei bi« drei Schiffe entsenden, so daß die ganze EScadre auS 15 bis 18 Fahrzeugen besiehe», dürfte. Die Flotten.Demonstration soll unmittelbar nach dem Eintreffen der Antwort der Pforte auf die Collectiv-Note, welche, wie man behauptet, entschieden ablehnend lauten wird, in Scene gesetzt werken. Nach neueren Nach richten aus Konstantinopel wird die Pforte die Conserenzbeschlüsse allerdings nicht annehmen, jedoch auch keine entschieden ab lehnende Antwort rrtheilen. „Die Antwort", heißt es in dem Briefe eines Correspondenten, „wird ebenso gemäßigt wie höflich, jedoch dila torisch und ausweichend und derart abgesaßt sein, um die ActionSsreiheit de« Sultan- nicht zu «n- . gagiren." Eine ähnliche Ansicht spricht die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" auS, welche versichert, die Pforte wolle die Berliner Conserenz-Entschei- duogen nicht drüSkiren, und wenn sie auch be greiflicherweise die ReichSinteressen nicht prei-aeben wolle, so denke sie auch nicht daran, sich in offenen Gegensatz zur Willensmeinung Europa« zu bringen, klebrigen- werden die Verhandlungen »wischen den Cabineten noch fortgesetzt, und dürfte wohl die Krage, ob dem Commandanten der EScadre die Ermächtigung gewährt werden soll, unter gewissen Umständen die Waffengewalt geltend zu machen, einen Haupipur.ct derselben bilden. Da« Puttkamer'schr Regiment verführt di« rheinisch-westfälische Jesuitenpcntei zu den va- grsien Hoffnungen. Die dortigen Ultramontanen haben, au- Anlaß de- Neubaues deS Akademie- gedäudeS in Münster, eine Petition an den CuttuSminister gerichtet, um die Erweiterung der dortigen Akademie zn einer Volluniversität, und zwar zu einer „katholischen Universität" zu erwirken. Der Gedanke ist nicht neu — be merkt dazu die „Voss. Ztg." — schon vor einigen Jahren ist er angeregt und während de- Cultur- kawpfe« wiederyolt ventilirt worden. Man glaubie die ultramontane Sache nicht wirksamer fördern, die Macht und Fortschritte der Kirche nicht sichtbarer zeigen zu können, als durch Er richlung einer streng katholischen Universität in Mitteldeutschland, womöglich im protestantischen P.eußen, und namhafte Summen, vorzugsweise von «'rflußreichen Damen, waren dem Unternehmen von Ai-lang an in Aussicht gestellt. ES unterblieb, we,l man die Zustimmung der norddeutschen Re gierungen nicht zu erreichen hoffen dmfte. Wenn man jetzt den Plan in Münster zu verwirklichen trachtet, so liegt darin zunächst ein Zeugniß für den gebobenen Muth der Ultramontanen, der sie zu erhöhten Forderungen begeistert, aber auch ein Anzeichen dafür, daß sich auf der Münster'schen Akademie Manche« zu Gunsten der Ultramontanen geändert haben muß. Irren wir nicht, so sollte die während de« CulturkampfeS geplante Begrün dung einer katholischen Universität zugleich im Gegensatz zur Münster'schen Akademie erfolgen. Auf dieser hatte nämlich der Lltkatholicr-« mu« seine eifrigste Vertretung gefunden. Die Phi- tofophische Facvltät huldigte fast ausschließlich der allkalholischen Sache, die in dem Medicinalrath Karsch, m dem Prrfessor HosiuS und in einem katholischen Geistlichen, dem Prosissor der Zoologie Landris, ihre gewandtesten Vorkämpfer fand. Auch in der theologischen Facultät gehörte die Mehr zahl der Professoren zu Gegnern de- Unfehlbar- keit-dogma, und ist seitdem da« geistige Eentrum der pieußischen Kathol ken bei dem politischen Cen trum in Ungnade gefallen. Jetzt scheint die ver änderte Strömung in den höheren Regionen auch dort den Boden für die Bestrebungen der Ultra- montanen wieder gebessert zu haben, da sie die oben erwähnte Petition in Umlauf gesetzt haben; e» sind jedoch wohl kaum Aussichten vorhanden, daß ihr Wunsch in Erfüllung geht." Einige Berliner Blätter melden, Fürst Bis marck befinde sich seit Sonnabend m Berlin; andere TageSorgane widersprechen diesem „Ge rüchte". Nach der „Weserzeityng' wäre die Ver zögerung der Reise de« Fürsten nach Kissingen ohne jeden Zusammenhang mit politischen Fragen. „ES ist bekannt, — schreibt daS hanseatische Blatt — daß Fürst Bismarck am meisten durch eine Schwerfälligkeit der Bewegung behindert wurde, so daß eS Zeiten gab, wo er selbst auf den ge wohnten Spaziergang in fernem Garten verzichtete, werl er nicht sicher sei, sein Zimmer wieder er reichen zu können. Indessen war hierin schon in den letzten Wochen eine merkliche Besserung ein getreten. Seit dem Aufenthalte in Friedrichs ruh ist diese Besserung stetig fortgeschritten, so daß der Reichskanzler wieder, wie in früheren Jahren, weite Spaziergänge rn seinen Wäldern machen kann. Daß er unter diesen Umständen wenig Neigung hat, den ihm so zusagenden Aufent halt in Friedrichsruh zu verlassen, um sich der Badecur in Kissingen zu unterziehen, begreift sich leicht. Andererseits aber sind eS doch gerade die wohlthätigen Folgen dieser Cur, welchen er die Besserung seines GesammtbefindenS zu ver danken hat. Auf die Dauer wird Fürst Bismarck sich denn auch dem Rathe seines ArzteS und dem Andrängen seiner Angehörigen nicht entziehen können." Süddeutsche Blätter melden dagegen, daß die Ankunst de- Reichskanzlers in dem Bade Krankenheit zu erwarten stehe! » * » Die französische Presse behandelt nicht Herrn Grevy sondern den Exdictator von Bordeaux als den eigentlichen Regenten deS Landes. So klagen alle reaktionären und ultraradicalen Blätter G am- betta an, den Krieg herbeisühren zu wollen durch die griechische Frage. „Die Gazette de France" sagt, Gambelta habe geäußert, die griechische Fraye wird meine schleswigsche Frage werden. Diese Zeitungen prolestirrn dagegen, daß man Frankreich in neue Abenteuer stürze. Die „Mpublique Fran^aise" ant wortet daraus nicht und beschränkt sich zu sagen, daß auf den Wunsch Griechenlands Frankreich secLS (oder sechzig?) Osficiere ermächtigt habe, nach Athen zu gehen und an der Reorganisation des griechischen Heeres Theil zu nehmen. Die rabicalen Blätter benutzen die Gelegenheit, um gegen Gambelta zu donnern und zu verlangen, daß sich alle Republikaner verbinden, um sich den verderblichen Plänen Gambetta'S zu widersetzen. Man weiß über Gambetta'S Pläne indessen gar nicht« Gewisses. Seit acht Tagen ruht in Belgien jede Politik; die Festlichkeiten zur Feier des fünfzigjährigen IubiläumSder belgischen Unabhängigkeit nehmen die Zeit der politischen Persönlichkeiten so vollauf in Anspruch, daß selbst die Scenen, welche sich zwischen dem belgischen Cabinet und demVatican abspielen, nämlich die Veröffentlichung der dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen voran gegangenen diplomatischen Correspondenz, weit weniger Staub aufwirbeln, als sonst wohl zu er warten gewesen wäre. — „Inmitten der Festlich keiten, durch welche da- 50jährige Bestehen der Unabhängigkeit Belgiens gefeiert wird, hatte auch die Armee, diese große Institution, ohne welche die übrigen Institutionen ohne Schutz sind, ihren Platz zu beanspruchen. Belgien, welche« gegenwärtig alle seine seit 1830 in den Künsten, den Wissenschaften, der Industrie, kurz in allen Zweigen der menschlichen Thätigkeil gewonnenen Fortschritte darzulegen sich bestrebt, so schreibt da- „Mili tairwochenb latt", wollte zu gleicher Zelt sein militanische« Fest, eine Art großer patriotischer Manifestation haben, an der auch die Varcle civigos trotz ihrer mangelhaften Bewaffnung, trotz ihrer Organisation theilnahm, welch letztere an die unheilvollen Jrrthümer der Armee der ersten französischen Republik erinnern. So hatte sich denn Sonntag den 18. Juli in ge wissem Sinne die grsammte Bevölkerung Belgien- in Brüssel Rendezvous gegeben, um der Parade eine« TheileS der nationalen Kräfte vor ihrem Souverän,, König Leopold II , beizuwohnen. Unter diesen Truppen trat die Division de- General- Boucher, welche im laufenden Jahre im Lager von Beverloo manövrirt hatte, besonder« hervor. Mit hohem Etat sormirt, mit der KriegSauSrüstung versehen, bot sie den erstaunten Zuschauern zum eisten Male da« Bild einer kriegsmäßigen Division. DaS ,st ein Fortschritt, eine der Aufzeichnung werthe Thatsache, denn sie kündigt für die belgische Armee eine neue Tendenz an, der glückliche Erfolge nicht fehlen werden, wenn man in Zukunft dahm strebt, stet- Truppeneinheiten in normaler Forma tion anstatt Aggregate von Truppen zu zeigen, die vielleicht durch ihre Zahlen imponiren können, die aber ohne die geringste Rücksicht auf die moderne Taktik sormirt sind. Kurz, man scheint in Belgien an für den Krieg orgamsirte Truppen und nicht mehr an Zusammenwürfelung der Etat- zum Zweck einer Parade zu denken." Italien ist auf die Ausbildung seiner Wehr fähigkeit bedacht. Die großen Manöver mit ganzen ArmeecorpS werden, wie die „Jtalie" meldet, zwischen dem 29. August und 11. September statt- finben. Es werden drei manövrirende Corps ge bildet, welche von den General-Lieutenant- Ferrero, Sacchi und Avogadro di Casanova commandirt werden. DaS erste ArmeecorpS wird in Ober- Novara zwischen dem Tessin und der Dora Baltea manövriren. DaS zweite und dritte Corps wer den sich, nachdem sie zuerst isolirt operirt, einander nähern, um unter der Oberleitung de« General- LieutenantS Luigf Mezzacapo gegeneinander zu agircn. Diese Manöver, welche am 5. September beginnen, werden im Mugx!llo-Tbal Florenz stattfinden. Für die Cavallerie-Manöver wird eine Division gebildet, welche in Piemont und der Lombardei operirt und eine Brigade von drei Re gimentern, welche am unteren Votturno manövri ren. Die Division wird vom General Canera de Salasco und die Brigade dom Generalmajor Costa-Reghini befehligt. Auch deutsche Osficiere werden diesen Uebungen beiwohnen. Auch Scandinavien orgamsirt seine Wehr kräfte, denn die Losung unserer Zeit ist nun ein mal der Krieg oder die Vorbereitung zum Kriege. Die militairischen Behörden Schwedens sind in den letzten Jahren mit der Abfassung von Mobisi- sirungsplänen uno den diese betreffenden Verhält nissen in Kriegsfällen beschäftigt gewesen. Zu tiefem Zwecke sind Berichte von den General- Commanoos in den Militairdistriclen und seitens Vieser wieder von den resp. Corps-, RegimenlS- und Bataillons-Chefs eingesordert worden. CS sollen sich, namentlich was die Feldausrüstung der Linie und der Landwehr betrifft und waS darunter zu verstehen, sowie wie viele Kleidungsstücke rc. der Soldat haben soll, sehr verschiedene Auf fassungen geltend mach-n. Da hierüber königliche Verordnungen zum Theil vollständig fehlen und theilS die vorhandenen Bestimmungen sehr mangel haft sind, hat der Chef deS Generalstabes einen „Entwurf über Bestimmungen für die Feld-Aus rüstung bei der Mobil,sirung der Infanterie und Cavallerie, sowie Artillerie und FortificalionS- Mannschaften" auSarbeiten lassen. Auszug -US de« Protokolle «es NatheS über «ie Plenar sitzung vom 17. Juli 188«.*) Die Herren Stadtverordneten haben 1. dem ArealauStausch mit der Thomasschule, 2. der Ueberweisung de- neuen Schulgebäudes in der Sebastian-Bachstratze an die 4. BezirkSschule, 3. der Vorlage über Unterlassung der Verbreiterung der Blücherstraße »ugestimmt, 4. zum Schleußenbau in der Plerßengasse 9500 und ebenso 5. die Kosten für Ausstattung der Turnhalle der Tbomasschule verwilligt, dagegen 8. die Vorlage über Ausrüstung der RathSdiener mit Helm und Seitengewehr. towie 7. diejenige über daS Abkommen mit den Besitzern der Grundstücke Nr. 3 und 4 an der Wiesen« straße, desgleichen 8. diejenige über den Bau der Schleuß« in der Waldstraße abgelehnt. Zu 1, 4, 5 ist die Sache auSzufübren, zu 2 ist dem SchulauSschuß Mittheilung zu machen, zu S und 8 bewendet eS; zu 8 beschließt man zu remonstriren, und zu 7 giebt man die Sache zur Neubautendepu tat on. Dw 3. HülfSlehrerstelle an der Realschule 1. Ordn. überträgt man Hrn. vr. Oertel. AuS der Mendestiftung verwilligt man einige Unter stützungen. Nach den Vorschlägen der Neubauten- und Straßen baudeputation setzt man vor dem Juridicum, Petri- num und dem Grundstück Burgstraße 16 die Flucht linie fest; eS ist in der Sache mit den Herren Stadt verordneten zu communiciren. Für die Gewerbeschule macht sich die Abänderung de- Budget« zu Folge der Erhöhung der Stunden zahl nöthia und ist in der Sache mit den Herren Stadtverordneten zu communiciren. «am 21. Juki 188«. Bei den Beschlüssen der Herren Stadtverord neten zu den Vorschriften über Bebauung des Areal- an der Bismarckstraße faßt man Beruhigung, beschließt jedoch, die BauconcessionSgesuche für die betr. Parcellen jedeSmal dem Sladtbezirtsarzte zur Prüfung und Begutachtung vorzulegen, die Vor schriften sind alS Regulativ zu erlassen und ist wegen Versteigerung der beiden der Stadt am Nächsten lie- *) Eingegangen bei der Redaction am 23. Juli. Auflage 1S.150. Lbaaanaeataarri, vtrrtry.4'/,PL, iucl. Brmgerloh« 5 ML. durch die Post bezogen S ML Jede einzeln« Nummer 25 Pf. Belegexemplar io Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbef-rdcrung 38 PL nüt Postbef-rderung 48 PL >»seratk Lgesp. Petitzeile 20 Pf. Dr-Herr Schriften laut uus«r«M Pmi-verzrichmß.—Tabellarischer Satz »ach höhere« Tarif. llttlamt, »ater de« »tbacltamßrich bi« Spaltzeil« 4» Pf. Inserate sind stet« »u d.Laevtia, »v senden. — «adatt »ich nicht gegeben. Zahlung pr»a»»»ai»n4» »der durch Pv stvorfchnß. 74. Jahrgang. genden, zur Parcellirung bestimmten Vaublöcke vor- ,»gehen. Der Direktor der 1. Fortbildungsschule für Kna ben, Herr 0r. Bräutigam, bittet, da er zum Be- zirkSschulinspector in Marienberg ernannt worden lst, für den 1. October d. I. um seine Entlassung. Man genehmigt dieselbe, dem SchulauSschuß ist Mittheilung zu machen. Vom Schreiben der hiesigen Polytechnischen Gesellschaft, worin dieselbe anzeigt, daß sie für 1884 oder 1885 eine Gewerbe- und Industrie-Aus stellung plane, nimmt man Kenntniß Die Kohlenlieferung für die höheren Schulen für den Winter lt-80/81 vergiebt man an Herrn Sonntag; eS ist Vertrag ab,uschließen. Zur Herstellung eineS Stege« an der Kopfwehr brücke verwilligt man 380 .Nl, es ist Zustimmung der Herren Stadtverordneten einzuholen. Einige von der Krankenhausdeputation zu den Stistungsbestimmungen der Schrödter'schen Stiftung gegebene Erläuterungen accevtirt man und ebenso genehmigt man die von derselben Deputation für den tlnterstützungSfonds beim Krankenhaus« entworfenen Statuten; in beiden Fällen ist mit den Begründern der Stif tungen zu verhandeln und darnach den Herren Stadt verordneten Mittheilung zu machen. Ein Konsortium hiesiger Bürger beabsichtigt auf dem Areale zwischen Johannapark, Scheibenhol» und der zukünftigen Ringstraße einen Zoologischen Garten mit Palmen hauS u. s. w. zu gründen und bittet eventuell um Verpachtung diese- Areals. Man genehmigt dieS Gesuch bedingungsweise; e« ist Zustimmung der Herren Stadtverordneten einzu holen. Die Klempner- und Schieferdeckerarbeiten am Bau de- Internates der Thomasschule vergiebt man an die Mindeftfordernden, mit welchen Contracte ab- zuschließen sind. Herus Therkr. Leipzig, 25. Juli. In der gestrigen Reprise des in diesem Blatte schon eingehend besprochenen fllnsactiqen Schauspiels „Rolf Bern dt" von G zu Putlitz spielte Herr Mittel! die Titel rolle, die er zu einem prächtigen Charakterbilde gestaltete, indem er den auS Sydney in seine Hei- math zurllckgekehrten Kaufmann ganz dem Geiste der Dichtung gemäß als euren, m den Stllrmeu deS Leben- gefesteten, warmherzigen Ehren mann zeichnete. Fräulein Horn war als Marianne wieder eine reizende maLnas, deren drolliges, kindlich-naive- und vor Allem überzeu gend natürliches Wesen diese Künstlerin aufs Neue einen durch reichen ApvlauS sich kunvgebenden Er folg erringen ließ. Neben vorgenannten Gästen unsere« Stadt-Theater- zeichneten sich gestern namentlich Frl. Butze und Hr. Stöckel auS, erster« in der eigentlich außerhalb ihre- Fache- liegenden Rolle der Gertrud, die sie, obschon zum ersten Mal, mit anerkennenswerther Virtuosität spielte und so ihr vielseitige- Talent glänzend bewährte. Sie repräsenlirte die Verlobte des Kaufmanns als eine anmuihtge Frauenerscheinulia, welche zu dem tem peramentvollen Wildsang Marianne ein schönes Pendant bildete uud stets den richtigen Ton edler Weiblichkeit zu treffen wußte. In Hrn. Stöckel hatte Gras Eberhard von Bo»ck einen tüchtigen Ver treter gefunden, welcher sowohl den eleganten Diplomaten, wie den ehrenwerthen Charakter vor züglich zur Geltung brachte. Auch Frau Schu bert (Frau Berndt), Herr Pettera (Prä sident von Freiling) und Frau Western (Jsadella) lösten ihre betreffenden Aufgaben in durchaus befriedigender Weise und parti- cipirlen so an dem Erfolg der Gesammt- aufführunq. Herr Pohl hatte seine Rolle als Avoocrtt vr. Stampfenberg zwar richtig aufgrfaßt, doch stcllte er diesen problematischen Freund Berndt's nach meinem Dafürhalten etwas ru stutzerhaft dar. Endlich sei noch erwähnt, daß Frau Spitzeder die aite Magd Christel, Herr Tietz den Capitain Torung und Herr Eichenwald den Kaufmann Rocke mit vielem Humor vortrefflich personificirten. Th. Stromer. Musik. Sommerfest der Pauliner. * Leipzig, 25. Juli. Dem alljährlich vom Universität--Sängerverein der Pauliner m den Räumen de- SchützenhauseS veranstalteten Som- merscste pflegt in den hiesigen gesrll'chaftlichen Kinsen mit außerordentlich lebhaftem und sym pathischem Interesse entgegengesehen zu werben. Diese Feste, bei denen die treue Pflege der musi kalischen Kunst und heiterer Frohsinn sich zu schönem Bunde die Hände reichen, haben sich von jeher als so glanzvoll bewährt, daß eS nicht zu verwundern ist, wenn ihnen alle Herzen entgegen- schlagen und sie so überaus starken Zu pruch finden. Namentlich auch unter der jungen Damenwelt bildet da« Sommersest de- „Pau lus" einen Licht- und Glanzpunkt der freu digsten Theilnahme und schon Monate vorher
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