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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186710261
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18671026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18671026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-26
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.10.1867
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Anzeiger. A«MM kr WM. ByiMklichtr md kr RaW d« Stadt Schm. M rs». Sonnabend de» 26. October. M7. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Verordnung vo« 23. September d. I. ist die katholische Kirche«a»lage auf da- Jahr L8V7 nach den durch die Verordnung vom 12. October 1841 §§. 7, 8, 10 und 11 bestimmten Sätzen, von denen jedoch die in 8- 7 unter d, e und ä bestimmten Sätze auch für diesmal »ach drei Biertheil«», mithin auf refp. V«, */» und r/i« de- von den betreffenden Parodien zu entrichtenden Gewerbe- und Personalsteuersatze- herabgestellt find, ausgeschrieben worden und somit fällig. Die hiesige« katholische« BeitragSpsiichtige« werden daher aufgefordert, die auf sie fallenden Beittage bis zum LS. November diese- Jahre- au die Stadt.«te«er'Gtn»ahme (NathhauS ». Gtage, Zimmer Ne. 8) unerinnert abzuführen. Leipzig, am 24. October 1867. De, Nath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Taube. Bekanntmachung. Die Abtheiluug Nr. AS in der Laudsieischerhalle soll vo« 2. November d. I. a« gegen dreimonatliche Kündigung an den Meistbietenden vermiethet werden. Wir fordern Mieihlustige auf fich Dieresiag de« 28. dS. Mt-. Vormittag- LL Uhr an RathSstelle einzufinden und ihre Gebote zu thun. Die Auswahl unter den Bieter» so wie jede sonstige Entschließung wttd Vorbehalte«. Die LieitationS- uud Bermiethungsbedingungeu liegen an Rath-stme zur Einsichtnahme aus. Leipzig, de» 17. October 1867. Der Nath de, Stadt Leipzig. vr. Koch. Cerutti. Gewandhaus - Loncert. Die Geschichte, „diese- Lagerbuch der Zeiten und der Wahr heit Prophetin", verzeichnet gegen Ende oeS 18. Jahrhundert- im Bölkerleben die Revolution, in der Tonkunst da- Vorwalte» der subjectiven Weltlichkeit; denn die kirchliche Kunst, ob wohl st« niemals ihre Macht und ihre herzerhebende Innerlichkeit verlor, trat doch vor der großen IastrumeutalitLI und dem regen dramatischen Leben, welche- fich in der letzten Hälfte de- 18. Jahr hundert- entfaltete, ei» wenig in de» Hintergrund zurück und räumte bezüglich der äußeren Herrschaft ihrer weltlichen Schwester einen höheren Platz ei». In ihrer bescheidenere« Zurückgezogenheit blieb sie aber dennoch die erste und letzte Bildnerin, die Ermahnerin zum Rechten und die Bewahrerin der Grenzen, welche auch die weltliche Kunst ivnehalten muß, wenn sie nicht au- dem Reiche der Idealstät in den Materiali-mu- Herabfinken soll. Gleichwie in der kirchlichen Tonkunst ein objeetiv Vorhandene- nicht idealifirt wird, sc «der» der Künstler im Gotte-glauben zum Ideale aufzu- streben sucht: so entsteht auch in der weltliche» Musik da- Kunst werk nicht durch oa- Nachahme» und Verherrlichen eine- von Außen her genommeuen Vorbildes, sondern der Tonsetzer producirt sein Werk aus der ihm immanente» SchönheitSidee, welcher die Harmonik und Metrik als Au-druckSmittel dienen und ihr i« menschlichen Stimworgan wie in den Instrnmente» den Rebchlhum der Klangfarbe und die freie Bewegung architektonischer Form» sicher». Den» sicherlich ist die Musik weit eher eine fiüstig« Architektur, alS diese eine gefrorene Musik, und vo« ihrem feste», wenn auch stet- rhythmisch bewegten Bau find« wir i« 18. Jahrhun dert so wie i« der erst« Hälfte de- 19. Iechrhuudert» die klarsten Beweise, welche eine so ewige Kraft besitzen, daß alle Versuche mit mufikalischeu Beschreibung«, mit sogenannten Proarauuutondich- tunge» vor dieser in d« Staub sink« müssen. Selbst kleinere Geister als Haydn und Mozart hart» damals eine übenaschende Klarheit im architektonischen Fonnenguß und dabei eine so gesunde Gedaukenrichtnng, daß die Jetztzeit nur von ihn« lern« kann. Solche Geister war« z. V. Goss ec, der beliebteste Eomponist in der französische» Republik, und best« Schüler Catel, vo» welchem Letzter« wir i» 3. Gewandhcm-concert die Ouvertüre zur Oper SemiramiS hörten, dem» Partitur für da- IdLatro ä« »rto im Jahre 1802 zu Pari- gestochen wurde, nachdem der 1773 geborene und 1796 am Feste der Republck für ein« Eomponist« erst« Range- öffentlich erklärte Autor schon Tonsätze der ver schiedenste» Gattung« veröffentlicht hatte. Die Fon» dieser Ouvertüre ist i» jeder Beziehung eine vollständig ebenmäßige, ihre Themen stad namentlich durch da- Streichquartett klar her vorgehoben und die Wiederholung de- erst« Motive- wird durch ein« langsam« Satz trefflich eingeleitet, gleichwie ein solcher auch dem ganz« Hauptsätze als wirksamer Gegensatz vorangeht und letzteren um so kräftiger und energischer erschein« läßt. Nach dieser Ouvertüre folgten die Solovorttäge einer am An fänge ihrer öffentlichen Laufbahn stehenden jugendlich« Sängerm und eine- in der ganzen Welt als vollkommen anerkannt« Meister-, dessen künstlerische Verdienste Leipzig ganz besonder- werthschätz« muß. Denn seinem große« Talente, seinem Fleiße und seiner Energie ist e- hauptsächlich zu dank«, daß unser Gewandhaus- Orchester zu jener Stufe emporgestiegen ist, über welche nicht allein der geuiale Mendelssohn, sondern auch alle bedeutenderen Künstler der Welt so oft ihre Freude au-drücken könnt«. Was ein Coueert- meister nur immer zu leist« im Staude ist, da- hat Meister David sicherlich gelhau, und Robert Schumann hat unleugbar Recht, wenn er ihn >d« „Musterconcertweister" nennt. Sein Wirken als Bildner im Orchester und als Lehrer der Jugend findet eine Parallele in seiner eigenen Virtuosität und in seinem künstlerisch« Schaffen. Diese- hat durch da- Hervorziehen älterer Werke au- de» Bibliothek« Pr d« letzteren Jahr« eine höchst danken-werth« Bereicherung erfahr«, eiue Bereicherung, welche nicht blv- den viele» violmspieler», sonder» auch der Kunstgeschichte zu Gute kommt. Von dies« nutzenbringend« „Ausgrabungen" lernte« wir in beregtem Concert wieder eine Probe kennen, deren Schönheit die gesammte Zuhörerschaft begeisterte, weil sie auch Herr Coneert- meister David mit seiner ganz« Meisterschaft in der Repro- duetion vorführte und ihren Inhalt bei allem Feuer und geistvollem Erfass« in der sorgfältigsten Ausarbeitung und in d« feinst« Tonfchattirunge» dem Publicum vermittelte. Als werthvollste- Kunstgebild möchte» wir in dieser von Ferdinand David für Vio line mit Piauofortebegleitung bearbeitet« Sonate für Violine mit ursprünglich unbezlffertem Baß von Pietro Nardini (1760) de» Mittelsatz in ^äur bezeichn«, welcher «weil« an die groß« Züge Tartim'S, d«S Lehrer- Nardini'S, ermnerte und mit seiner prächtig« Melodik vo» schönstem Bau da- Herz wahrhaft sym pathisch berührte. Auch der erste und letzte Satz in väur ent halt« reizvolle Gestaltung« ; fie erschein« aber mehr liebens würdig al- großartig und umschließ« den Mittelsatz wie frische Blüth« eine reife Frucht. Desgleichen beschmkte un- Herr Coneertmeistn David mit der Wiedergabe de- Mozart'sch« ConenteS für Violine. Op. 76, welche- Köchel Seite 233 in Ls äur angiebt, da- aber in L äur zu Gehör kam. *von diese« gefiel besonder- da- Adagio und da- Rondo, während der erste Satz mäßiger« Beifall erhielt. Auch da- Eoneert ist gleich d« ander« fünf Werk« dieser
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