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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19070804027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907080402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19070804
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907080402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-04
- Monat1907-08
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Dies«» Blatt »Kd dm Lesen, von Dresden »^t» ümA«»ulA a» DüA« tztzH^gg tzSfiiG ai» Abend-Ausgabe zugefielk während e» die Post. Abonnenten a» Morgen in eiaer Gesamtausgabe erhaltea. vervgrgedW: r«le<ra«»->dr,11,: «»chtchi» » II,» aaa>chr»a««e»»: Marivckr. »/«o. KesZvLrnHet 1888 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Anreizen'tarlf. Urinalime von «ukünd!«u»,e» bis na»mtt»L,tz s Ukr. Lonn- und Nkuriaas „ur Maninlttahe z» vaa ii bis i UIu. Die i «lmllia- <»nm>>,elle >ca » Silben! L Dia . 8o,i»I>e»i>>>ck>r:iim» 20 Psz.; Me sl!>ait»a»,kw«n a.» dr> Prwal'kil« .8kv- so Nu üix swalliae ,!eile tu» TcU'cile «ü ^ al> Smuciaiidt swal»«k Zeile voll Drevonee ?iui- Mioliebern 7ü von nnolnouincli I PO c>» limnmeril llnch «onn- Illid ^eierlnqil,: 1 Innlna? Mn-'.,n;eile so Big., oin Pnvm,«'» .0 Pi«.. Lwnltiae Zeile al>., 0n>ue>.i>!»l uo» Dresdner Anslwilliedern > Ml. voll niiowäuilicil 1.^0 Ak. ^anlliien »achllckie» Grundieile ns Piu, Die Prelle der Inlemic ülln lm Mo.een und Ädenddlailc diciewen. Aus wirttsc Auilräae nur ae ren Bor auovezadluM. — Ve'.ea dl oiier toncn 10 Pieumee. Fernsprecher. Ar. U und itvov. n, Ul :1m LLLvrk :vl RVS HV1> ku,,«. ^w>ll»ulanu«>» "Mg »«time: ^sclisMIli M MKIes. I azxerrltvUe,, — I ,-1,->»li,,i, tK 1. >1 "Md MA ier tmlk M MUMllel «r Ale! k NN V» GW UM ilioinon unü gi-o»»on flsiolion ortiLItlick in illsn filialon ävs * löslitres Men-kinlMk-Vel'em. ^ 1 Lniaval - Neueste Drahtberichtr. StaatSeisrnbahnen. Hofnachnchten, Wahlaesetzrefor»,. Vogelwiese. Kaiserzusainmenlunft I «Uü« vor Swinemünde, Marokko. Nachklang vom Tonkünsllcrfest, Galerie Arnold. Sonntag, 4. August 1007. Neueste Drahtmeldungen vom 3 August. Zur Suiferzusammeukunft vor Swinemünde. Swinemünde. Die »Sohenzollern" verlieb noch der Flaggenparade um 8 Uhr lv Min. den Hasen, um der Jocht des russische» Kaisers entgegenzufahren. Swincmunde. (Priv.-Tel.) ll Uhr 27» Min. kam im Gesolge der »Hohenzollern" auch dir russisch« Kaiser- lacht »Standard" in Gicht. Der Zar hat, wie bekannt wird, dem Kaiser aus der „Hohenzollern" bereits einen Besuch abgestattet und mit ihm die Flvttenparadc ab- aenrmmeu. Lohnbewegungen. BreSlau. Die »Brest. Ztg." meldet aus Königs- Hütte von gestern: Der AuSstand der Bergarbeiter ist bei dem heutigen Abendschichtwechsel auch aus das Süd- s<ld, den »Bismarck"-Schacht, übergegangen. Aus dem Osi- selde, dem »Krug"-Gchacht, verweigerte abends die ganze Bklegschast die Einfahrt. Da sie zu Hunderren den Gruben platz und die zunächstliegcnden Stroben besetzt hielten, wurde polizeiliche Hilfe requiriert. Einige 2V Polizei beamte fuhren in Mannschaftswagen der Feuerwehr nach dem »Krug"«Schachte und zerstreuten die Menge. Ruhe störungen kamen hierbei nicht vor. Die Verhandlungen zwischen den Vertrauensmännern der Belegschaft und dein Bergwerksdirektor haben heute zu teiner Einigung ge führt. Sie sollen morgen vormittag um 9 Uhr fortgesetzt «erden. Zu den Verhandlungen wird ein Vertreter der BergwerkSbirektion aus Zabrze erscheinen. Zabrze. Laut Mitteilung der Bergwerksdirektion lind nunmehr auch die Bergarbeiter deS SüdfeldeS in dtm'Ln»stan»'getret-n: nnd zivar sind tn der gestrigen Nachtschicht von 422 Mann 848 nicht eingefahren: aus dem Sßesttelde de» Rartenschachte» von 147 Mann 139 nicht: aus oem Bahnschachte -eS Weftfeldes von 546 Mann 469 nicht: auf dem Ostielde non 6M Mann 64l> nicht. In dsr heutigen Frühschicht streikten aus dem Südscldr von 462 Mann SS7: auf dem Westfelde des Martcnschachtes von ISS Mann 179: auf dem Bahnschachte des WestscldeS von 528 Mann 481: auf dem Ostfeldc von 1485 Man» 1825. Ans dem Nordfelbe wird zurzeit noch gearbeitet. Gestern abend kam e» zu einigen Plänkeleien zwischen Arbeitswilligen und Ausständigen auf dem Grubenhofc. Marokko. London. (Priv.-Tel.) Die Folgen des Ausbruchs de» heiligen Krieges in Casablanca sind noch nicht abzusehen. ES scheint, dab noch andere Mächte als Frank reich, Spanten und Italien in die Wirren verwickelt wer den. AuS Tanger kommt die Nachricht, dab auch Deutsche in Sifrou (sechs Wegstunden von Fczs durch Berber an gegriffen worden seien. In Alkazar, das von Eingebore ne» vollständig umzingelt ist, wurde der englische Konsul Carleston angegriffen. Fünf Diener des Konsulats wurde» ermordet, Carleton selbst entkam. Zn El Kasr batte» die bewaffneten Diener des englischen Konsuls einen heftigen Kampf mit den Soldaten des Gouverneurs. Die Stadt Rabat ist von den fanatischen Marokkanern um zingelt, sodatz alle ansässigen Europäer in Gefahr schweben. In Casablanca drangen die Marokkaner in den christ liche« Friedhof und schändeten die Gräber der dort be erdigte« Europäer. Aus anderen Städten kommen ähn liche Meldungen des herrschenden Fanatismus. Paris. Ein Minister erklärte einem Mitarbeiter des »Echo de Paris", dab Italien der französischen und spa nischen Regierung Vollmacht erteilt habe, die Angelegen heit von Casablanca in betreff seiner Staatsangehöri gen zu regeln. Die nach Marokko abgehenden Truppen in der Stärke von 8906 Man» werden von einem General befehligt werden. In acht Tagen werde Casablanca besetzt sein. Frankreich und Spanien seien entschlvssen, die Truppen so lange dort zu lassen, bis die Banden unschäd lich gemacht seien. Man werde aber jedes unnötige Blut- «ergietzen vermeiden. Ein Bombardement sei nicht beab sichtigt. Tic Signatqrmachte der Akte von Algeciras würden von den verabredete» Maßnahmen verständigt werden. Paris. Aus Toulon wird berichtet, daß heute vier Kriegsschiffe, »Jules Ferry", „Dejaix", „Victor Hugo" und „Tord", in See gehen sollen. Man vermutet, dab sie Befehl erhalten lzaben. nach Tanger zu gehen. Auch der neue große Kreuzer „Gueydon" des Nordgeschwaders wird nach den marokkanischen Gewässer» entsandt werden. Berlin. (Priv.-Tel.) Gestern nachmittag wurde der 28jährige angebliche Kellner Sopvlinski unter dem dringen den Verdachte, den Mord an der Frau Platli verübt zu haben, i» Perlebcrg verhaftet. Sopvlinski, der als Zu hälter der Berliner Polizei bekannt war und von dem man wußte, dab er auch in homosexuellen Kreisen viel ver kehrte, ist derart belastet, daß man mit Bestimmtheit an- nchmen kann, in ihm den gesuchten Raubmörder gefaßt zu haben. K i c l. Der Königvou Siam ist heute vormittag an Bord der englischen Jacht »Albivn" hier eingetroffen. Hamburg. (Priv.-Tel.) Den »Hamb. Neuest. Nachr." wird aus Karlsruhe gemeldet, der Oberstaatsanwalt habe aus eine Beschwerde hin das Ermittlungsverfahren in Sachen der letztgenannten Entlastungsbrweise im Mord prozeß Hau von Amtswegen angevrd«rt. Stuttgart. Gestern machten beide Kammer n einen Ausflug nach Wildpark. Beim Mittagsmahle über brachte Ministerpräsident v. Weizsäcker >den Dank des Königs für sie Einmütigkeit, mit der die Kammern durch hie An nahme der Beamtenaufbcsserung für das Wohl der Be amtenschaft eingetreten seien. Homburg i. d. Pfalz. In der Königsgrube in Mittelbexbach wurden durch eine Schlagwetter- Explosion 18 Bergleute getütet. II wurden betäubt, einer leicht verletzt aus der Grube geholt. Paris. Nach Berichten der Offiziere ereignete sich bas Unglück aus dem Artillerie-Schulschiff dadurch, daß die Ladung eineö Geschützes sich entzündete, ehe das Rohr vollständig geschlossen mar. Das Vcrschlutz- stück zertrümmerte die Verschalung eines Mannschasts- raumcS und riß drei i» demselben befindliche Matrosen förmlich in Stücke. Es bestätigt sich, dab zwei Offiziere leicht verwundet wurden. Die Königlich Sächsischen Staatseisen bahnen im Jahre 1906. i Der sveben erschienene statistische Bericht über den Betrieb der sächsischen Staatscisenbastne» auf das Jahr l906 bildet eine hochinteressante Veröffentlichung sowohl für den Fachmann, als auch für weite Kreise, und zwar um so mehr, als sich die allgemeine Aufmerksamkeit fort gesetzt dem Gebiete des Eisenbahnwesens zuwendet. Wir entnehmen dem Berichte folgende Mitteilungen »ud be- merken, dab die zu verschiedene» Viole» i» Klammer» pei- gesetzten Zahlen die Vergleichszahle» des Jahres 1995 sind: Die B e t r i e b s l ä n g e der sächsischen Staatseisenbahneii umfaßte aiu Ende des Berichtsjahres 3:.'18,13 .Kilometer U995: 3185,81 Kilometer!, Ter Zuwachs beträgt sonach 62,32 .Kilometer: er begründet sich in der Eröffnung der Bahnstrecken Frohburg—Kobren, Varuth—Radibor. Geyer— Thnm, Engelsdors—Leipzig-Stötteritz, Engelödors—Lchönc- feld, Engelodvrf—Pnnnsdors-Stnnz und Kvnigswaldc— Annaberg i. Erzgeb., sowie durch Kauf in den Besitz deS sächsischen Staates ttbcrgcgangcnen Linie Zittau—Oybin und Ivnsdors—Bertsdors. Von der Gesamtlänge der Staalsbahnen sind 943,.56 Kilometer zwei- und mehrgleisige nnd 893,73 Kilometer eingleisige Hauptbahnen, 968,26 Kilo meter eingleisige 'Nebenbahnen und 442,58 Kilometer Schmalspurbahnen. Außerdem stehen noch 56,98 Kilometer Privatbahncn unter sächsischer Staatsverwaltung. Im Eigentum des sächsischen Staates befinden sich ferner rund 21 Kilometer elektrische Straßenbahnen, und zwar die Linien DreSdcn-Mickten—Kövschcnbroda, Dresden-Löbtau— Hainsbcrg und Drcsden-Eotta—Cossebaude. Anschlub- pnnkte an fremde Bahnen waren 51 vorhanden. Anschlub- pnnkte im eigenen Bereiche 182. Bis zum Schlüsse des Jahres 1996 wurden für den Bahnbau insgesamt l 116133 271,16 Mk. ausgewendet, das ist durchschnittlich ans I Kilometer Bahnlängc 344 672,81 Mk. In der crstcren Summe sind allein nahezu 179)/- Millionen Mark Aiischassnngskosten für Fahrzeuge enthalten. Das Anlagekapital beziffert sich nun mit Rücksicht daraus, daß der sächsische Staat eine Anzahl Privat bahnen seinerzeit teils über, teils unter ihrem Her- stellungsauswande käuflich erworben hat, aus 1 969 804 784,95 Mark oder durchschnittlich aus 1 Klm. Länge 327 586,83 Mk. Betrachtet man die baulichen Anlagen etwas näher, so finden sich im Bereiche unseres Staatsbahnnetzes 892 Stationen, ausgerüstet mit 199 Verwaltungsgebäuden. 2247 Dienstwohngebäudcu für Beamte und Arbeiter. 546 EmpsangSgebänden, 879 besonderen gedeckten Warte räumen, 1868 Bahnsteigen, 9 Wagenschuppcn, 791 Güter schuppen. 193 Lokomotivs huppen und 89 Werkstattgcbäuden. Ferner sind vorhanden: 219 Wasserstationen, 436 Wasser kräne, 311 Kohlenschuppen, 381 Feuerlösch- und Reini- gungsqrnbe», 5973 Wirtschaftsgebäude, 172 Magazin gebäude. 3 Holztecinkanstalten. 8 Gasanstalten, 5 Elek trizitätswerke, 1037 besondere Abortgebäude, 2419 Stations und Wirtjchastsbrnnnen, 48 Schiebebühnen, 146 Lokvmvtiv- und 132 Wagendrehscheiben, 17 Drehweichen. Wegüber gänge in Schienenhöhc gibt es 7713, Wegttberführungen 475, Wcgnntersührungen 1627, Durchlässe 14 836, Brücken 1527, Viadukte 184. Tunnel 41. An Lokomotiven waren Ende 1906 im ganzen 1391 Stück vorhanden, nnd zwar 1293 für Vvllspurlinien und 98 für Schmalspurlinien mit einem Gesamtgewichte von rund 69 699 Tonnen. Von den Lokomotiven besaßen 2 ein Alter von 59 Jahren, eine steht 49, zwei stehen 48, drei 47 Jahre im Dienste. Tender gab es 921 Stück, nnd zwar 53 mit 2, 827 mit 3 und 41 mit 4 Achsen. An Triebwagen zählte man 3 Stück, einer davon für elektrischen Betrieb, der heute auf der Strecke Dresden—Mügeln Verwendung findet. Der Bestand an Personenwagen wctst Ende des Berichtsjahres 3849 Stück nach, davon 3486 Stück für Vollspurbahnen und 363 Stück für Schmalspurbahnen. Diese Personenwagen bieten 172 459 Personen Platz: in 1. Klasse können davon 3985, in 2. Klasse 24859, in 3. Klasse 197421 und in 4. Klasse 87 085 reisen. Das gesamte Eigengewicht dieser Wage» beträgt rund 59 599 Donnen. Gepäck- nnd Güter wagen hatte dir Staaisbahn 82 214 Stück mit 66 371 «rmft au» Wissenschaft. s* Einen etwas unharmonischen Nachklang vom DreSbuer ronUtuftkrrsest bildet ein Schreiben, das der Vorstand deS Allgemeinen Deutschen Musikvcreins in seinen Mitteilungen an die Mitglieder veröffentlicht. ES lautet: »Das diesjährige Tonkünstlersest des All gemeinen Deutschen Musikvereins wurde in den Tagen vom 2V. Juni bis 2. Juli tn Dresden gefeiert und hat nach der künstlerischen Seite einen überaus befriedigenden Ver lauf genommen. Wir verdanken dies in erster Linie der Miuntftzenz Sr. Majestät -eS Königs, der für die Orchcster- könzerte das Königliche Hosorchestcr allergnädigst zur Ver fügung gestellt und die Mitwirkung der Königl. Hosoper an zwei glanzvollen Opcrnabendcn, sowie die Mitwirkung der Känigl. Kapelle für die ganze Dauer des Festes aller- hül-vollst genehmigt hat. Wir verdanken es weiterhin der wohlgeneigten Förderung Sr. Exzellenz des Herrn Generaldirektors der König!. Hosthcater Grafen v. Sec- öach und seinem warmen Interesse für die eigenartigen uud ernsten Ziele unseres Vereins. Wir verdanken es «üblich der stattlichen Zahl hervorragender Gesangs- und Instrumentakkünstler, dem wundervollen Festorchester (der »öntgl. Sächsischen musikalischen Kapelle) und dem genialen Feftdtrigenten, Herrn Generalmusikdirektor v. Schuch, der mit seltener Hingabe und unermüdlicher Tatkraft die so verschiedenartigen Aufgaben des Festprogramms in höchster Vollendung zu löse« und damit dem Feste eine künstle, rtsche Wirkung von vorbildlicher Einheitlichkeit zu sichern vermocht hat. TS drängt un». die» im Kreise der Bcr- ciuAmttgkieter öffentlich auszusprechen, da uns wäh- reud de» Feste» selbst, im Rahmen der offizi ellen Veranstaltungen, eine Gelegenheit nicht geboten morde» ist, ollen am Gelingen deS Festes beteiligten Faktoren den Dank und die Anerken- nuna deS Verein» abznstatten. Der Allgemeine Deutsche Mufikverein hat nach einer langen, ruhmreichen Geschichte zu» ersten Male tn Dresden getagt und dabei zum ersten Mal« «rkebt, d«st ihm seiten» -er Kestftadt eine offtzielle Bewillkommnung nicht zuteil geworden und seines Namen-, seiner Bedeutung und seiner besonderen künstle rischen Bestrebungen mit keinem Worte gedacht worden ist." s* Die intornstioniti sovietzc ol soulptoro, paintvrs »nct grsvers wird unter Führung der Präsidenten Rvdin und Laverg im Lause des nächsten Winters in den Räumen des Sächsischen Kunstvcreins auk der Brühlschcn Terrasse eine A u s st e l l » n g veranstalten. f* Der Komponist und Konzertsänger Eugen Hildach ist. wie gemeldet, tm Passeiertal abgestürzt und hat einen Ärmbruch und mehrere leichte Verletzungen er litten. Er liegt zurzeit, wie uns geschrieben wird, in einer Heilanstalt in Meran, ohne aber weitere Komplika tionen fürchten zu müssen. Es geht ihm, den Verhältnissen angemessen, sogar ziemlich gut. Die Nachricht, daß eine Gefahr für seine Gesundheit nicht vorltegt, wird in Dresden, wo das Ehepaar Hildach jahrelang künstl«- risch tätig war. mit allgemeiner Befriedigung ausgenom men werden. Ein Brief Gneifenaus an Goethe wird von Ludwig Geiger in Anmerkungen des neuen »Goethe-Iahrbuches" obgedruckt. Der Brief des Feldinarschalls war hervor- aerusen durch de» Berliner Besuch des Sohnes und der Schwiegertochter Goethes. Er lautet: »Exzellenz! Cs ge schieht auf Befehl einer iungen Frau, un- zwar einer sehr liebenswürdigen, daß ich mir erlaube, diese Zeilen kn Ew. Exzellenz zu richten, und Sie wissen, dab man solchen Be- fehlen nur schwer widerstehen kann. So mancher Zudring liche schon mag Ihren Unmut erregt haben: oft war ich Ihnen tn Liebe nah, doch nur einmal habe ich eS mir ge stattet. einen Versuch zu machen. Ihr Antlitz näher zu sehen. Ein Brief errötet und stottert nicht, darum wird «S mir leichter, mich bei Ihnen schriftlich einzuführe», gl» vor jenen dreybig Jahren mündlich, und somit gehorche ich um so williger jener iungen Frau. Soeben komme ich von einem Besuch bei Ihren iungen Eheleutcn. denen ich meinen Segen auf die Reife gegeben habe, nicht ohne Be- sorgntsse für bte Gesundheit der liebenswürdigen iungen Frau, der vielleicht eine südliche Seeluft heilsam seyn würde, sonst ein Brustübel sich entwickeln möchte — doch mag der Wechsel des Aussehens auch andere Ursachen haben. Der junge Mann ist vollsastig und kernhast: eine War nung möchte beiden nützlich sey». Nun. Exzellenz, genug für einen Einführungsbrief. Im Geiste bleibe ich Ihnen immer nah und meine guten Wünsche begleiten Sic stets. Gott besohlen. Verden, d. iten Juni 1819. Der Gen. d. Inf. Gr. N. von Gneisenau." s*Der boykottierte Nieksche. ES klingt fast un glaublich und scheint doch wahr,u sein, daß Nietzsche i» Basel, wo er doch al« Gymnasiallehrer und UniversitätStzrofessor wirkte, gewissermaßen boykottiert werden soll. Alle Umstände lassen darauf schließen, daß tn Basel eine solche Neigung vorhanden ist, und daß diese gerade in den »tonangebenden" Kreisen herrscht. AuS UniversitStSkreisen wird nämlich dem Schriftsteller Earl Albrecht Bernoulll geschrieben »Mit Studien über die griechische Kultur beschäftigt, wollte ich die feinen Aeußerungen Nietzsches in Bd 12 bis 14 mir zu Gemüt« führen : da erfuhr ich im Ausleibzimmer der Bibliothek, daß dir Werke Nietzsches nicht ausgrlirhrn werden. Ihr Sttstrr wolle nicht, daß die Bände ab genutzt werden! Der Oberbibliothekar bestätigte dies und fügte b>»»u, daß man die Bände nicht verleihe, well sie dann zuviel verlangt würden u. s. ». Er wolle mir persönlich ausnahms weise einen Band mitgeben, aber sonst müßten die Bande geschont werden. Ich wollte aber kein« persönliche Vergünstigung und verzichtete daraus. Ein interessantes Erlebnis! In Basel, »der , .. . möglich, aus der Bibliothek seine ' er sperrt sie ab! Auf sämtlichen a.". waS wohl bedeutet: Nicht " oft caus. Ein Stadt Nietzsche»", ist eS Werke zu studieren. Der , Bänden der Werke steht ein ausleihbar. In Deutschland "sch R" fft man auf den Bibliotheken of die Nachfrage zu befriedigen, r dir einzige, dir da ist, uni sie drei oder vier Ausgaben an, um die Nachfrage zu befriedigen, und irädt man ' " > —- . - die da ist. un, sie zu Diesen Brief vrrösjentlicht der Empfänger im okalzeitschr in Basel vergräbt .schonen" k" Dies ^ »SamStag" einer alle zwei Wochen erscheinenden Lokalzekischrist, die für alle kulturellen Fortschritte eintritt: im gleichen Artikel gibt der Verfasser noch einen weiteren Beleg für den aufkeimenden »NIetzschc-Bonkott" in Basel. Pros. Dr. Holzer, «in genauer Kenner von Nietzsches philosophischem Nachlaß, hat den Organi satoren der im kommenden .Herbst 1» Basel stottsindenden
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