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Dresdner Nachrichten : 16.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188105163
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810516
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810516
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-05
- Tag1881-05-16
- Monat1881-05
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.05.1881
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Vrvsilvo 1881. k>bom>em«nlttrel» dlelteljitlrNch S «arl »l> Pt»«., durel, die Hloft »Vlarikt Vlil« Eiivelne «umm. lo Vlae. »>ist«^3v000 »re»»«. ,, ,.»«deei, nulnftle macht sich „til I verdii elandterllt»« le Redactt«» Ndllch. Snleralen.KnnoSmc aulivlirt»» ». »««I«, in H»»> dura, «eiiiu. «Ule», Lcipü»,valel, wetlau, grantiurla. M. — «»». Mail» t» Perli», Lelprla, Wien, »aindiira. stranklurt a.M., Man che». — »»«de a P». in!>,an»sutt a.M. — «>»rci»„ d, ..A»»«il»»«» »«nt".— !>»,»», I.»LIIe,I»UI»r ch k«. in Pari», Tageblatt für UoMK, Unterhaltung, Geschästsnerkehr. Lörsrnbericht, Frem-enliste. 26. ALdr,;»!»«. ynieralt werde» «arienilrate I» di« Nachm S Uhr auaenoinmen. Sa>l»,aaidi»Mi»a«il'-Ulir, 2» Neuiiadtnuran wachcnlagen: ar. »laierra'ie Nr. ^di« Nachm, »Uhr. — Dir Nanm einer cinipaliiii'N V-Iiljkile taileii iPiar Uinzciandt die .gelle >a PIge. Eine idarauiic iür da» Ndchlt- lägijie ririchrinrn der Jnjrrale wird nicht ,el,e den. Anewarti,» Auaonce»« iluiiräg« da» :m» »ndela»lilrn?i>rl»c» lind Berionen lllierlren wir »nr zczeu Mrt»un««ra»»o<.-tal,tun« durch Brieiurarlkli »dcr Poiici»tai,Iunr. Acht Süden kaiirn >d Plge. 2» srrate üir die Mo»ia,r Nummer »»«, »acheinem ^eiliazedie Heitt- «elie UU tilge. g kür kl utvrrSvIt« Lruneliseno und Kinder tu allen Lommor-Ltoffon, " omptioklt da» «rüssto 1-agor ru doulcdar billierten krolson Kvlrlvr, 41tn,»rlct »4, ,i. 1 Lt. ^.»fertigungon uaek ^1a»8 in Icürrostor -5oit. lö IVeuUsttv». Ispktsn Ilivnliett«». HVnnel- u k'Ittkailtt-Itt ^orsttvli^» (eigenes kadrilcat) von den ll»1I11g;«tt«i» dl» LU den Oattungon emsiloklon ln retelikr Xusvvakl und ru den «>«ul-k»r Honr««t L ^VaisontiLusstrassö >3 (nüekst dem Ovorgplatr). SoklLkSooltall in allen (iroanen und (Tualitätoo von dem billigsten A dis ru dem feinsten 6vorv em>diel,lt das grösste I-r>ger D « Met-ller, K >4 14, 6 1'arterrv und l. liltage. jh MMlWW, oesleror». Wien. Dcr Direktor dev Wiener Burg- tbrsterö, Herr Hoiraib Dingelstedt, «st heute «r. iz«. MUtenina »am 15. «at: Barometer nach Vikar iSdiold, wallstraß« >5 Mbd». s u.) . .. . r»e! " ' De ,. « » M. »Schite Dem». »5 » >ar, n Reaum,: ^0 « W-, nicdr, Nord-Weii-Wtn». Het'er, Aufsichten tllr den tül Mal: Zunevmrnde rt'ewtlkung, warm, später Nicderlchlaae, gewitterffait. Montag I«. Mai. Ne»eke Telenrumme der..Drei»«er Aschr." vom 1b. Mai. Breölau. Die schlesische Gewerbe - und Industrie - Aus stellung würbe heute L<orm1ttag tu Anwesenheit der Spitzen der Bcvbrben und unter ledbaiierBetbeiliaung dev Publikums erbtiiiet. Rom. Der Äbntg nahm ble Demission des Äablneto an und beauitragte Sclla mit rer Neudildung bcsieldcn. Petersburg. Mellkoff reichte seine Gntlosiung ein. Da mit rindet daS Triumvirat. Meltkott, Abaza und Ignatieff. leine Endschait, we cheo bei de» Beraihungcn in Gatsd'ina eine vor wiegende Rotte hatte, kln vleliach erwäbntcö liberales Pro gramm bat Meltkoff nicht auigcstcllt, wohl aber haben einige Heil vor dem Tode AIcranberS II. uutcr ben bamaligc» Minister» Ärbeilen über die in Auöstcbt zu ncdmendcn ttntwtckelungcn dcr vorlmnvcnc» Jmiitlitioncn siairgeiunden. Ko »stanitnoprI. Im Palat» deS Sultans fand gestern Abrnd ein Ministerrath wegen der runivirage siait. Bukarest. Die.slammer votirte der Regierung I.'ü.siON Tranken zur Kcbnungöieicc. — Die Rüikkchr des aU'nigSpaarcS von LInala perzbgeit sich, well der Eisenbahn- und Ehauiicc- verkthr durch tie Ucbersd'wemmungcn der Prahova unlcr- brodicn ist. Spa lato. 14. Mal. vibenbö. DaS Theater Baiamonti und der Lescverein sind beule l>tachmittag gänzlich nlctergebranut. Et» Bcrlust an Mciiichenicdcn Ist nicht zu beklagen. New«-)t)rk. N. Mni. Mel»l t D. 60 C« Nolljcr Wittleilvclzcn 1 D. 25 C. vcaiö (o!ri w.LvM 5»8 L. Fracht 4'/« ll. Dresden. 10. Mai. — Eine sehr heilsame Verordnung bat bav Kgl. Justiz ministerium erlassen. Bekanntlich wurden bioiec tu keinem Laude soviel Eide und leider i^oiteo auch soviel M etneide geschworen, als in Lachsen. Dao lag, wie alle Kenner wissen, nicht an einer besondere» Neigung zur Lügeuhaitigkcik imierco sich gerade durch Redlichkeit und Biederkeit auvzcichncndcu Volkes, sondern in der Häu'ung der Eite überhaupt, lhcilS alö Tolgc dcr irllhcrc» Prozeiierdnungen. tpcilS im bloderigen Per- «ahrcn: die Herren Untersuchungorid'tkr siclUcn gar Vieles aus den Eid. i?as Iustizminittelium veröffentlicht aus den zu seiner Kenntnis, gelangten T'äitcn lolgcnde unglaubltchc Stich,rode»: „Eo sind ^cngkii vereidet worden, de! deren »kichioigcndcr Ab- vöruiig sich ergab, das, sie iniolgc mangelhaircr Imormatio», icldst infolge einer Perionenvcrwechietnna benannt, ober das, sie irgend eine tilr die Bcunveiinng rcS SaUeo erhebliche Wahr nehmung zu beknnbe» »id)t in der Lage waren. ES ist ebenso vorgekommc», das, Zeugen vereidet und adgch?rt worden sind, welche lediglich eine durch vorher abgchörtc andere Zeugen be reit- anhcr alle» Zwciiel gesetzte Tbatiachc zu bestätigen hatte», ober welche zwar eine jenen Zeugen widersprechende Auosagc erstattete», lcdoch unter Umständen, nach weichen ihre Un .Iaub- wnrtlgkeit und die Wcrtvloiigkeit ihres Zeugnisses klar zu Tage lag. §n aiien diesen Fällen h.'.tte tie Vclcidung, wenn sie bis zum Schlüsse der Abhörung beS Zeugen nu-gcictz« worden wäre, durch einen Verzicht der Llaatoanwnltichail und der Vcrthct- digung au« das Beweismittel, welches als unerheblich iür bte Einsa eibung der Lache sich hcranSgcttellk batte, ganz vermieden werte» können." Im Publikum kursiren Erzählungen, wie mit unter Zeuge», die durchaus ebrcnvnitc Leute wnren. durch tno Vcriadre» vor Gericht last unabsichtlich meineidig gemacht wor ben Und. Um to daukcnöwcrtvcr ist eö. dass der Herr Iusttz- minisier die Betörten anweist, diesen von den traurigsten folgen begleiteten Uebclständc» zu begegnen. Die Hauptsache ist. ratz man den Eid nicht mehr so Vit vor der Zeugnitzauslage, so», der» erst hinter derselben ablrgen tätzr. Ferner dal daS Justiz Ministerium bie Ltaatsanwaltsch sttcii aiigcwtcicn, aut die Eides leistung zu verzichten, wenn die crtolgtc Vcriicbmung beS Zeu gen a S iür d e Entscheidung einflutzlvS sich hcrauSgcstellt hat. Mit Recht hofft dao Iustlzmtulstcrluin von dcr Beschränkung rer Zavl der Eite, das, damit daS RechtSveriavrcn Im Einklang imt dem sittliche» Gc'iivl des Volkes erhalten unv die eminente Be deutung des Eides iür den Rechiütchutz gewährt werde. - Dcr RetchSta.ioabgcorbiielc Liebknecht bar am 15. b. daö Geiängnttz nach ha blährtgcr Znbastlrung verlasscn. — An dem Focischicltcn des Brücken.Pterdcbabn- baueö hängt »ugcineiiicö Interesse und dabcr ist es angenehm, von gki tzer Rührigkeit wiedcevott berichten zu können. Die Lag und Nacht (bet GaS- und Mondschein» fortgesetzten trefflich sysie- matliirtcn Arbeiten rückten auch gestern am Sonntag und selbst wahrend her Klrchzett zuscdendS vorwärts. Die Pflasterung«, arbeiten stcbcn unter dcr speziellen Oderauksichl und Dlrelklon des Herrn Oberingcnlculö Mank. während die FundtrungS- und Gleislegungvarbeitc» von einem Ingenieur dcr Pterocbahn- geicstichait selbst dirtglrt werden. Für ble Brücke wird der Bahn körpcc von dem besten Material, wav nur zu erlangen ist und t» dcr geiestigtsten Weste hcrgestellt unv deshalb die Betontrung der Schiciicmcvwestc» stärker alö aut bcn anderen Strecken ge geben; die Schwelltn- und LagcrstcUen sind sämmtlidi Bornaer Eichenholz. DaS Pflaster wirb Io angeordnck, das, die größeren Steine neben ben Schiene», die kleineren aber zwischen die Schiene» gelegt werden. Als Untergrund der Pflasterung wird Elbkicö - de» Hr. Fischhändler Röder lieicrt — aufgcschüiret; es sitzt in solchem EidkieS daS Pflaster tciicr, alö in anderem Boden. Von den grotzcn Pflastersteinen kostet iedcr bebaue» und wie er eben verarbeitet wird, 35 Pi. Beide Gleise sino zugieich von der Neuttadter Seite aus angeiangen worden und werden zunächst bis zur Mitte der Brücke geführt. — Der Verein Dresdner Gastwirthe beabsichtigt am 13. Juni einen Ertrazug zum Gastwirthtage i» Halle zu vcr auttaikcn Diele billige Fahrgelegenheit wird nicht nur Galt, wicthen selbst, sondern auch deren Angehöilge» und Freunde» geboten scl». Die günstige IahrcSzcit, die Reize der Tbüringcr Lande, die Industrieausstellung in Halle und die Festlichkeiten daselbst, Ausflüge nachGleblchensieln, Naumburg u.s. w. werten Manchen zur Theilnahme veranlassen unv kann man bei acht tägiger Gültigkeit dcr Fahrbilleio mit Behagen Alles genießen. Anmeldungen zur Fahrt nimmt Herr Volland, 6atü lranvais, bis zum 3l. d. entgegen (s. Inserat». - Gestern Vormittag l l Uhr fand unter zahlreicher Be» theliigung die Probefahrt veö von Gebr. Sachlenberg In Stoßlau neuerbautenDampierö der neuen Elbschleppscvtllfahrtö. actell 1 d» a«t statt. Die Verwaltung ivar vertreten durch dle Herren Bankier Franz Günther. Baruch Heller und Richard Stttzschncr. Erschienen waren «erner dir Herren Amtöhauptmann o. Metzsch lm Namen der Behörde, Dampkkcsscl-Intpektor Steb- drat, Wafferbauinspektor Weber. Direktor Ltbbertz, Prot. Lewicky, Henri Palmlc, Gebrüder Sachlenberg, Ovcrma'chlnenmetster Stcgllch, Ing. Noack. Stromauiscver Strohdach, Pramann als Vertreter der Schiffövcrsichcrung, Eamlllo Egcr und die Vertreter der Preise. Nachdem man sich stromabwärts bis GobliS beacbcn. fand die Rückiahct dtö Dresden statt, bet welcher ein Frühstück Gelegenheit gab, de» jungen Unternehmens zu gedenken. Herr Franz Güntber gedachte zunächst der Behörde, Herr Amtö- hauptmann v. Metzsch des Unternehmens, Herr Palmie lcö Erbauers, HerrGüntder seiner ..Wilhelwlnc" (so heitzt datz neue Fahrzeug» unv der Prelle, woraut schlietzttch der Herr Amiö- bauvtmann den neuen Daivpicr alS ein wrhigeiungeneü Werk bcccldmcte. DaS neue Fahizmg stetst dezügstdi seiner Grötze selten in seiner Art da. Seine Länge beträgt (»2,45 Meter und cö besitzt eine Tragiäbigkeit von 254«; Zoll-Etr., der teere Ttct. gang ist 0.75 Meier. Gestern noch trat rer neuc Damp cr seinen Wasserweg nach Hamburg an; mit 5 Kähnen bewältigt derselbe «lue Last von 27,000 Etr. - Die am Sonnabend In hem oberen, mit studentischen Emdlemen reichdckortrten Saale deS Königlichen Belvedere av- gehciltcne 4. Versammlung a l te r C o r p o st u d e n te n war von circa 120 Theilnehincrn dciuctst und bot ein reicpbewcgtcö Bilv beü deutschen StudeiiicnicbenS. Hierzu trug nldst unerheblich der Umstand bei. datz die dermalen an dcr LandcSüodstchule stu- blrendcn Mitglieder rer Eorpo derEiniadung ihrer Alten.Hcrrcn zu bleiern solennen Abend folgend, sich zahlreich eingestellt hallen, um sich au der Andänalichkest, mit der sich die Alten immer wieder um daö tbcucre dreiiarbige Banner z» ichaarc» pflegen, zu erfreuen und zu erheben. Der Kneipabend wurde eröffnet durch eine schwungvolle Ansprache deö Vorsitzen'en. -Herrn Be- zirkscillesior v. Sd,lieben, welcher, dem Brauche dcr Eorpö iot- gcnd, vaö erste Hoch aui Se. Mai. den König, als i-octor mac?- niticontiüüimu!, und treuen Nachiolgcr seines erlauchten Vatcrö I» Förderung der Landetzbochichule audvrachte. Die Versamm lung stimmte mit vollster Begeisterung In dtcS Hoch rin, an welches sich, von der Ehrlich'schen Kapelle intonirt. die Saasten- hvmnc anschiotz. Dtctem osfiziellcii Toaste idilotz lid, eine Reihe mit allgemeinstem Bestall auigenoinineiierTriiiksprüchc an: Das iogciiauute ..Scmesterrciben" ergab sür den Alterspräsidenten, Herrn Gcheimrath LutecuS auö Weimar, dle stattlid'e Zahl von lii: vor 55 und einem ha ben Jahre also hakte der noch »ehr rüstige Herr die »Ima mawr kennen unb — wie seine heutige Anwesenheit bewies Neben gelernt. So verging bei irohem Lang und Trank ble Zeit, bis die im Osten sich zeigende Mor- acnröthc die ausdauerndsten Fcstgcnssjcn kategorisch zum Aui- druch zwang, nachdem man sich „ein srohco Wiedersehen im nächsten Jahre" gewünscht hatte. - Unsere Oberlau sttzer Töpscr — wie auch d>e Bunstauec — sind vurdi die dieser Tage bekannt gewordene Ver fügung dcr k. k. östcrrctchtsch-ungariichen Zollbehörde, datz vom 15. d. ab wieder wie irühcr ihr Töp'ergrichtrr zoUirct eingelassen werden soll, aukerortciitlich rrireut worden. - Während sich t» Dentichland erst In den letzte» Tagen eine wurme FrüblingSwittcrung eingestellt hat, hcrridst in Nord- nmcrikn seit Aistang Mai bereits eine tolle Hitze. Stellenweise stieg daö Thermometer ans 90« Fahrenheit. Tvdeöiällc alö Folge Sonnenstichs sind nicht selten; auö Ncw-Uork unb Brooklyn wer ten deren 7 gemeldet. — In den teincre» Odsthandlungen hielt man bereits am Sonnabend die ersten Kirsche» unb Erbdecrcn teil; irciiich zu solchen Preisen, datz cö den Leuten zu theuer war. Sie kauiicn batür lieber Bratwürste. - In nächster Zeit soll auch unser Dresden zum OprrattonS- selte ber P ropagauba iür das Ta ba kSmonopol gemadit werden. Ein Herr Schuhmacher aus Eldina hat bereits zwei gros-e VerkauiSlrkalc i» den ireguentesten Tveilcn dcr Alt- und Neustadt. Schloß- und Hauptstraße, gemtethet; obwohl tür eigene Rkchnniig. wird derselbe bvch nur Cigarre» aus dcr Straßburger Tabakmanutactur darin verlauten. Ob zugleich wie in Ber-tn diese Art Provaganda von den obligaten Nicotinen (wie man die darin beschäiligteu VerkausSbamen ne»»l» unterstützt werben soll, ist »och nicht bekannt. — Nach einem Inserate in den heutigen Prtvatbesprechungen wirb Herr Gersch tm Lause dieser Woche nochmals über amerikanische Verhältnisse sprechen, u»b zwar wie derum zu Gunsten dcr Ferienkolonien unb ber Lachs. Badcstiitung. — Dcr am 30. Aprll ganz plötzlich verstorbene Gemeinde- vorstand von Laubegast. Ad. F-rz. Dörtltnger— auch dicr in Dresden viel bekannt und alS Agent viel getucht - soll, wie dcr „Pirn.An." aus beste, Quelle vernimmt, seiner Gemeinde ein Defizit von nabe an 8000 M. hinterlassen haben. Diele Lumme soll In den von ihm verwaltete» Gemeindekassrn. obwohl die Rechnungen stimmen, nicht »u finden sein. ES überiascht dies bei diesem Manne umso mehr. alS derselbe die allgemeinste Hochschätzung, sowohl in tetner Gemeinde, wie tn seinen hiesigen Geschält«- und Freundeskreise» genoß, und als guttttutrter Grundbesitzer bekannt war. — Durch Locowottven-Flugteiier warb am Sonnabend ln ber sogen, niederen Kirscvtettbe unterhalb KönIgstetn ein Walbbranb verursacht, tn Folge dessen einige Scheffel Kleinholz verbrannten. Der Köntgstelner rurnerteuerwehr gelang eS. größere Ausdehnung des BranbrS zu verhüten. — Selbstmorde. ES habe» sich erhängt: In Llnbenau ein bejahrter trüberer Fabrikarbeiter, Namens MöbiuS, w»«cher bet seiner Arbeit baö Augenlicht beinahe ganz eingebüßt batte; In Berbtödort drr Tagearbetter Welnvolh; in Obcr-SterSbach rer 87iährtge Geometer Meyer; In Löba» bcr65iährigeArbeitcr Ang. Fiebiger und in der Welnau bet Zittau der 64 Jahre alte Dtciistknecht Christ. Aug. Sdiwär anS OberullerSdors. Erschossen bat sich am Donnerstag ln Klrchbcrg der 30läbrtge Kohlen- arbetter Aug. Jacob auö Lautcrbach bei Fa-kenffein; er war ge- kommcni seine Gel ebte, die sld» von Ihm zurückgezogen hatte, zu versöhnen, hatte sich aber schon t» Zwickau ein Terzcroi gekauft für den Fall, daß der Verlud, schlschlagen sollte; er schlug seht und so erschoß sich rer Liebende wenige Schritte von der trübere» Gel ebtcn. GIdbSbe ln Dresden. 15 Mat, Mittags: 50 Lenk, unter0. -h Die mit Spannung erwartete und aut nächsten Sonn abend tm Neustcivter Hottheater mit Frau Hebwtg Ntemann-Raabe ongeictzte Novität: Jbien'S „Nora" kan» nicht sein, da gestern von Frau Raavc bei der Kgl. Genera dircktion die Taubenpvst elnlte», sie könne krankheitshalber zum erwarteten Gastspiel nicht etntreffen. 1 Heute Abend beginnen tm Rektdenztheater Herr Emtl Ibomaö - rer norddeutsche Schwelgboler - u>'b Fräul. Betty Domhoter Ihr zuuäd'st nur aut t4Tage berech.^ geö Gast- splel mit ber tollen Posse „So sind sie alle!" ^ — Pariser Modenbrief vom r». Mat. Meine lieb* Herinance l Er ist wohl da- erste Mal, datz icb Dich brieflich mit Dei° nein hübschen Taufname» «»rede. Ja. ma cköro, tadle oder lobe die Mode, ich handle nur nach ihrer neuesten Borschnst. Die Damen der! Gesellschaft wollen mit einem Male an ilir« Titel und Sldel-divlome > die »ichl mehr erinnert sei», sie lassen sich schuchlwcg Madame Emuie, Su sanne rc. nennen. Und warum V wirst Du fragen, denn noch vor wenig Monaten Halle man in dem augenblicklich so lugendbaslcn Pari- nicht wage» dürft», eine anständige Bürgerin ander- als mit ihrem Familien name» an;ur»ftn. Ji» Vertrauen gesagl, wir habe» unter uno eine sehr reiche und Einfluß au«üdeiite Dame; diese hat sich vor ilurzcm z»m drillen Male verheirathet. Da« ist leichisinnig und tclllübn. Gewiß! Aber cs ist zugleich für Uns. die wir allcsamml die hcldcnmiilhige Wiliwe seit ihrer Jugendzeit kennen, sehr unbequem. Mau verwechselt »»will, kiirlich die Namen und Titel ihrer Gaste» und da wir dem Spiruismiis keine CoiiLcssionen machen, der Geisterbeschwörung nicht huldigen wolle», so ist da» äußerst fatal. Zwischen dcr vorletzten Vermählung und der jetzigen liegt eine tieft silust. die allerdings durch eine gvldne Brücke er- t'äglich gemacht wird, aber deshalb doch immer cxistiil und an großen Enipsangsiagt» viel Aergerniß gibt. Tu wirst hegreise», daß eine Frau, die bisher Gräfin X genannt wurde, selbst nicht recht zu fasse» vermag, wie sic mit einem Male Frau Z. heißen kann. Wer jemals beobachtet bat, mit welch' liebenswürdiger üoleiicrie eine junge Frau, die von ihrer Vermählung »och irichi rinterrichicte Freundin korngrrt, wenn dieselbe sie als Mademoiselle begrifft, den muß c» geradezu verletzen, wenn er zu» ällig hört, wie die gute Frau Z. sich gekränkt fühlt, wenn man ihr „die Gräfin" entzieht. Sinn diou, wen» sie nicht aus ihrem Ahncniaai her- untersteigc» wollte, mußte sic dem braven Herr» Z einen NeffiS geben und sich anstatt dcr kostbaren, echten Spitzenvolaius, die sie neuerdings tragen kann, mit Imitationen behelft». Genug, sic zog, wie so viele kluge Frauen, den Rcichthnm ihrer aristokratische» Vergangenheit vor und sann auf ein Mittel, sich trotzdem aus der Höhe der Situation zu erhallen. In einer großen Soiree, die sie uns gab, und bei dcr wir zuerst den wahrhaft ftcuhaste» Luxus ihres Hauies bewundern konnten, erklärt« sie mit der alte», cereniomellcu Fürstin S. vollkommen einver standen — man weiß ja, wie gern »»d oft die alte Dame Herrn Z. iu seiner Eigenschaft als gcntilen Bangnicr ihr Vertrauen schenkt, daher die verständnißvoUc Frcunbschast — wie liebenswürdig und galant es klinge, wie e« wieder an die alle, gute, französische Zeit erinnere, eine vornehme Dame mir ihrem Mädchennamen zu bezeichnen. Aöniginneu und Fürst- sinncii wurden als maßgebende» Beispiel aiigcsührt, Wa» konnten wir dagegen einweudcn — so gut wie Nicht«. Die elegantesten Damen von Pari» waren zugegen, sie acccptirtcn den Lorschlag; voilü unn inods! Eigentlich ist dieselbe dcr Rocccozeit entlehnt, wie unscic Umhänge, Fri suren, Hüte und Stockichirme ; vH sie sich so lange wie dieselben behaup ten wird, bleibt abzuwaileii. Jetzt naht ja mit Riesenschritten die Zeit, wo die Gesellschaft sich zc streut, wo Jeder, dcr commo ri tunt gelten will, einen Sommerauftnlhalt wählen m»ß. Findet hier und da noch eine größere Znsammcnku»» statt, so wird gewöhnlich ein Ausflug aus« Land damit verbände», von dem die strenge Eliguclle auSgeichlosseii ist. Ebenso entbehrlich ist aber auch bei einem ländliche» GcscUschaslSlage die seidene Robe, Ja, man würde es einer jüngeren Dame niemals ver zeihen, wenn sie in farbiger Arinurc oder Surah aus groben Saiidwcge», zwischen Zäunen und Sträuchern bcriimspazicrc» wollte. Schon jetzt greift man zu dem ftingcblümicii Monsselffie und verarbeitet ihn mit einem farbigen weichen Batist, mit Spitzen »nd Schleifen z» den anmnthigstcn FrllbjahrSgcwLndcrn. Weiße Waschllcider sind vor Juli nicht besonder« gern gesehen, werden jedoch hier und da, mit schwarze» Spitzen garnirt, sür sehr warme Maitage in Aussicht genommen Für kühle Abendsluiiden ist das Jäckchen von hellblauem, auch hellgelbem Tuch mit bunter Perlen stickerei, da« zuerst eine sehr jugendliche Ecmlcsse einsührte, on vogrw. Auch macht man von dem Stoffe de» Kleides, oder aus besonder« sei nem, schottischen Gewebe, Taillcntüchcr, legt sie rückwärts am Halse in schmale Falten, die eine Bandschleift nicdcrhält und kreuzt sie mit einer solchen vorn auf der Büste. Rings um das Tuch werden Fransen. Spitzen, Stickereien, auch steine Volant» gesetzt, je nachdem da« Kleid garnirt ist. Damit die Damen diese Tücher recht begn-m mit sich tragen können, werden sie bis zum Gebrauch, gleich einer Echarpe um die Hüsten geschlungen und an dcr rechten Seite unter dcni Fächer scsigc- knöpst. Ist da» nicht eine hübsche, Praktische Einrichtung? Man spricht davon, auch weiße Mousftlinr-Unihaiigc zu farbigen Kleidern tragen zu wollen und zwar sollen dieselben folgende Foult erhallen. Da« glatt-in liegende Rückentheil wird vom Halse bis clwa zwei Ecnlimctcr «nlerhalb der Taille in seinen Fältchen abgcstcppl, die übrige Länge fällt als brciler Volant ans dar Kleid, ist jedoch in nicht weilen Zwischenräume» mit schönen Spitzen besetzt. DaS Bcrdcrthcil, halbanlicgcnd, ist schnebben- arlig gesäliell, abgefieppt und wieder sehr splendid mit Spitzen garnirt. Die Äermel diese» UmhangeS bestehen aus zwei gesattelten LLngcstrciscn und vielen Onereinsätzen. die mit Spitzen abgeschlossen sind, jedoch den farbigen Aermcl de» Kleide» reichlich sichibar werden lassen. Z» den ele gantesten. schwarzen Umhängcn der Saison gehören die Formen Eamargo, ?impa»t0 n k'lsnrus. Erster« besteht au» einem schwarzen Allas-Maiilclcl, dessen lang«, spitze Borderrheile in Bandschleisen oder Perlcnqnasten enden. Durch steine schmale Schmclzperlen wird ring» um die Bahn cin Doppelplissi!! von schwarzen Spitzen ausgenäht. DaS Mantelct selbst ist abwechselnd mit SvitzenplissöeS und Perlen-Paffamcnlcrie bedeckt; eine breite, sehr reich« Perlenfranle umzieht den äußeren Rand wie den Hais, den eine Krause von Tüll und Spitzen hoch einrahmt. Ans dcr Büste wird da« Manielet durch schwarze Perlenschlösftr und Ketten „isanimeilgehalten. Die Konsektion kimpantv. besteht an» Eachemire do I'Indrv hat gerade Vordertheile, der Länge nach durch eine reiche Garnirnng echter Spitzen geschloffen. Aus dem anliegenden Rückcntdeil sind schmale Spitze» und Perlenverziernngcn in sehr spitz zulaufender Kapiichonsorm ausgenäht und zwar bi» in die Taille, wo eine große Rosette oder Schleift von Spitzen über eine sehr breite Spitze sällt, die in graziös arrangirtcii. etwas gepufften Enden die Länge de« Umhang« bedeutend übcilrissl. zugleich jedoch in Manlillcsorm die Aermcl vollkommen bedeckt. Am lchnellsten wirst Du Dich über die sehr kleidsame Form orieulirc», wenn Du zuerst aus dem glatten, übrigen« a»ch dolmanarlig geschnittenen Umhang den imitirten Kapuchon aussetzen, vorn am Halse die breile Spitze befestigen, dieselbe über die Schulter am äußeren Rand des Ka puchon hinsührcn und dann unter der Taillcn-Rosclte knüpft» läßcst. Da» Scitemheil de» Umhange« ist zur Halste der Höhe mit Rosetten, Perlen und Spitzen bedeckl. Die Form FlenruS wird auch aus grünem und gelbem, rothem und blauem Tuch hergestcllt, ist ^ang, weit, vor» grade abwärts gehend, rückwärts in der Taille etwa» geschweift. Die engen und nur mit schmalen, dreifachen Revers garnirtcn Aermcl setzen sich an dem Seitenlbeil in Pclerinensorm fort und sind von da ab nur gesteppt Eine schmälere Pelerine, durch--ü Revers gebildet, fällt vom Hals bi» an die Schulter. Metallknöpft werden hierzu verwendet und zwar in Gestalt von Maikäfern, Fliegen, Schmetterlingen rc. Acltcre Umhänge oder Paletot», die man gern anslragen will, erhalten durch eine bi» über die Schulter reichende Pelerine von geknüpfter Chenille, mit einem AtlaSstreisen und brciler Frans« abgeschlossen, ein moderne« und elegante» Ansehen. Di« Perlen-Pclerinen sind etwa« sehr unprak tisch Di« Form der Kleider bat sich wenig verändert. Noch immer garnirt mau den Rock on tablioi- und zwar geschieht dies gewöhnlich bei Kleidern von Beige, Latin do lainv, Voilo Iiindon, durch Aila« und Latin omdro; besetzt ihn rückwän» mit Bolanir und Puffen, über die sich eine Schärpe schlingt. Als Neuheit gilt, da« Borderlheil de« Rocke» au» tiefgebrochnen Falten, die scheinbar ganz lose aiiSsallen. rück wärts jedoch an Bänder befestigt sind, z» bilden und hieran Puffen zu reihen, di« durch Perlenvcrzieriingen, Sp tze» oder Baiidschleisen unter brochen werden. Zu solchem Rocke gehör: eine vor» offene Polonaise, über einem aereibten Gilet all' der Büste durch eine Schleift
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