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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.07.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080704027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908070402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19080704
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908070402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-07
- Tag1908-07-04
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« »Irl»« vkati wirb »« Le>rr» v»a »,«»»,« ,«» a« r«M vwchkk »treu» al» »«orsttllt. w«-r«»d e» die Post-«bon»r»t«» a» M»r-rn to ,u»»r chesamtau«,a»e erhalte«. SS. Jahrgimg. Fi 188. vep»,»«»»»hr L7L"LLV «»Uierguir»-»!,,,»» «,»». und «»nt»,»» mir ,Inmol) »I« ««., durch,»»n>«rtl,»a»«. »iM»ni«, »td ««. «ei »inmilizer Zu» pellun, durch dt« -oft t«.t»1n»««I>»>I,,1d>. Li» d«n L«I«rn ,»» L»»«be» u Umgebun, «in kl« »erher »u< ,»füllt«» «d»nd.«u»< ,ab«n «rtzalten di« au«, «iiriizen «epeher intt d«r «»»,„> »u«g^ «ufammrn piaeftell«. «achdruit nui «tt drut» ltchkr Ou»0»nan,»d» Di^. «»chrl »u- Ifl,. — ün»ert»n,t« «anulkrtpt, weedeu »ich« «ulbiwLdrt. !i Somlaveud, 4. Juli 1908. Delegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Heg^ürrösL 18SV Druck und Verlag von tiepsch äc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstell-.: Marienstraste 28M. Fernsprecher: Nr. 11 und 209S Anzeichen-Tarif «utuchm» u»n »neun, dt»un,»n dt» nachm r iltzr, Sonnt»,« nur «arienslrah- Ä non >> dt« -/,» Uhr Die «tnspaltiae «ru„d,-a« fca. U Silben) llb P) , Aamilten Nachlichieu »u« Drr«»«n 2<> Pj . aefch»ft«.»n,ei,en au, der PnvLgeu- Uetle itü Ps.: dt« »Iveispaltjge Zeile »DrtlieiieevP,. — Hn Hummern nach S»u» u »etrr«n,ru die einspaltige «rnua, -eile 3U Pt, aus Privat- fette »OPs., Familteu- 3!achrtcht«u a Dresden dt« «rund,eile 2» Pf- Auswitrltg« Aufträge nur gegen vorausbe. »ahlung, — Jeder tite le,»lat» koste, i« chs. üiiliiMM-Vei'Ilillif »» »» rr H»»I>rLAL r: Sk öeüeutellile krei8emL88iML6ll in ailsn Fktsillmxon: kür I>«rren, I4»»n>»«»n unä Ittn»>«»r ^»»achf« titi U«rrvu, Iinal»«n uni Itrili»«I«r I.o«I«»nkür unci IE«rI«Dln«n kür U«r» «^n u liriinl»«»». Versäum« niemancl, äisse HoiniLctr ru bwlitron, vortoildnst uixi billig einrulcaukou. Lsckvrs prsgvr 8tr»8sv 2, Letzv Wsisvnksusstr. sU'iczo Losov. FLrstCalm-Horstmar hat die Wiederwahl zum Vor sitzenden des Flotteiivercins endgültig abgelehnt. Einer Meldung des „B. B.-L." zufolge soll FrauWittich am 1. Juli IMS aus ihrem Dresdner Engagement scheiden. Im Berliner Opernhaus ist heute morgen ein Brand ausgebrochcn, der aber nur unerheblichen Material schaden anrichtete. Eine Los von Rom-Bewegung macht sich in den Kreisen der freiheitlichen Studentenschaft in Oesterreich immer mehr geltend. Präsident Fallt eres trifft am 28. d. M. auf der Revaler Reede ein. Zn Knobnoster (Missouri) sind zwei Schnellzüge zu- sammenge stützen, acht Passagiere sind tot. Neueste Drahtmeldunue» iw», 3 Juli. Sein Besuch -es Kaisers beim Zaren. Petersburg. Gewisse russische und ausländische Zeitungen habe,, veröffentlicht, das? der D e u t s ch c K a i s e r beabsichtige, demnächst dem russischen Kaiser einen Besuch zu machen. Dieses Gerücht entbehrt nach sicher sten Erkundigungen sowohl beim Ministerium des Aeutzeren, wie bei der deutschen Botschaft jeder Be gründung. Auch die Blättermclduugen. datz die Zu sammenkunft zu Lande stattfiuden und das Geväck des Deutschen Kaisers schon in Petersburg augekommen sein solle, lind vollkommen unbegründet. Deutscher Flottenvercin. Essen. Wie die ,Mhein.-Wesif. Zig." meldet, hat Fürst Salm-Horstmar die Annahme einer Wieder wahl zum Vorsitzenden des -F l v t t e » v c r c > n s e n dg ü l t ig abg c l ch » t. Er erklärte in einem Schrei ben an das Präsidium des Flollenvereins, Latz er nicht in der Lage sei, die der Annahme der Ätzahl entgeigenstche»- Len Schwierigkeiten zu beseitigen, und zu seinem Bedauern nicht imstande sei, dem Ruse, wieder an die Spitze des Ver eins zu treten. Folge zu leisten. Kieler Woche. Kiel. Der Kaiscr begab sich heute mvracn an Bord -es .Meteor", um die Fahrt na ch T r a v e m ü n d e mit- zusegeln. Der »Meteor" startete um 8 Uhr 6 Min. Gleich zeitig salutierte die Flotte. Die Kaiserin wohnte dem Start aus der »Hulda" bei und gedenkt sväter das neue Marinelazarett zu besichtigen und sich im Lause des Vor mittags nach Travemünde zu begeben. iKiek. Vormittags 9 Uhr begann die Wettfahrt der ersten Gruppe der Motorboote Kiel- Travemündc, zu der 20 Boote gemeldet sind. Um 11 Uhr erfolgte der Start der zweiten Gruppe. Hierzu sind 6 Boote gemeldet. Ein Brand im Berliner Opernhanse. Berlin. lPriv.-Tel.) Heute früh nach 0 Uhr schlugen aus der der König!. Bibliothek gegenüberliegenden Seite des K ü n i g l. O v c r n h a u s e s an der antzerstcn Ecke der Dachbalustrade nach den Linden zu Helle Flammen auf. Es stellte sich heraus, datz das Feuer insvlae leichtsinniger Handhabung einer Lötlampe ausgebrochen ivar. Klemvuer batten an der Dachrinne Lötarbciten verrichtet, und cs scheint, datz die lange Stichflamme der ziemlich grossen Löt lampe Len sehr trockenen Holzbclag des Daches entzündet batte. Tann griff des Feuer über die Laulbrettcr weg die Holzverkleidung des Daches und dessen Konsirnktivn an. Gleich hinter der Balustrade liegt eine Dachkammer, in der allerlei Gerümpel ausbewahrt wird, darunter aus rangierte Möbel, alte Gerätschaften für das elektrische Licht, Holzwolle und sonstige leicht brennbare Stoffe. Dort batte das Feuer viel Naliruna und loderte infolgedessen gleich in hohen Flammen ans. Branddirektor Reichel üntzerte, cs sei nnr günsligcn Umständen zu verdanken, datz der Brand nicht Dimensionen wie in der Garnisvn- kirche angenommen habe. Wäre das Feuer in der Stacht auSgckommen und hätte bei dem vielen trockenen Holze und den brennbaren Stvsscn, die das ganze Opernhaus ansttllen, längere Zeit zur Entwicklung gehabt, so iväre wahrscheinlich bis ans die Hauptmauern von dem Gebäude nichts übrig geblieben. Die Feuerwehr, welche rasch zur Stelle war, aing mit umfassenden Matznahmen vor. Alle Räume des Opernhauses konnten in kurzer Zeit mit Wasser überschüttet werden, falls das Feuer wcitergearissc» hätte. Aber schon kurz vor 10 Uhr war es dem cncrojschen Eingreifen der Löschzüge gelungen, den Brand bis aus weniae kleine Herde zu beschränken und zu ersticlcn. Neben einer leichten Beschädiauna des Konzertsaalcs durch Wasser ist der Materialsclxidcn ka»m nennenswert Zum Eiilcnbnrg-Prozctz. Berlin. (Priv.-Tel.) Für die heutige Verhandlung im Eulenburgprozch waren 5 neue Zeugen geladen. Tie Gastwlrtssran Bader ans LanbSbcrg am Lech, die ein Krankhcitsattest cingeiandt hatte, ist telegraphisch geladen worden. Da sic herzkrank ist, Uetz sie der Arzt nur in Beglei tung ihres Mannes reisen. Ferner wurde Privatdozent Dr. Beck ans München geladen, der Assistent des Pros. Krcpelin des Leiters der Münchner psychiatrischen Klinik. Beim heutigen Zengcnausruf sah sich Landgcrichtsdirektor Kanzvw veranlaßt, Frau Bnnerrciß dringend zu ermah nen, ihre Erzählungen über den Geh. Rat Schacht in München cinznstellen. Für heute waren 14 Zeugen znrück- behaltcn worden, die alle noch vernommen werden sollen. Ein grvtzer Teil der Zeugen hat dringende Anträge an den Vorsitzenden um baldige Vernehmung gestellt, damit sie zeitig entlassen werden können. Unter den für heute z» vernehmenden Zeugen befinden sich Jakob Ernst, Milch händler Riedel, Oberlandcsgerichisrat Mauer und Dr. Prager. Nach Erledigung des Zengenausruss wurde in der Vernehmung des Fnstizrals Dr. Bernstein sortgesahren. Fürst Eulenburg sah heute wohler aus als gestern. Berlin. lPriv.-Tel.) Die beiden Abgesandten des ma rot kan ischen Gegensultans Mulen Hasiö sind gestern abend non Berlin abgcrcist. Augenblicklich be finden sic sich ans dem Wege nach Wien, wo sie sich wahr scheinlich auch längere Zeit ansihaltcn werden. Ucbcr das Ergebnis ihres Berliner Ansenihaltes Haben sie sich mit grotzer Befriedigung ausgesprochen. Sie hätten in Berlin viel erreicht und hofften, datz ihr Souverän Muley Hasid mit dem Erfolge ihrer Berliner Mission zufrieden sein werde. Bremen. Das Schulschiff des deutschen Schulschifs- vcreins „G r v tz h c r z v g i n Elisabeth" traf heute wohlbehalten in Travemünde ein und wird am 7. ü. M. nach Wlsbu weiter segeln. Stuttgart. In der Zweiten Kammer erklärte heute der Mi nt st c rp r ä s i d e n t in Beantwortung einer sozial demokratischen Interpellation, der Entwurf betr. die A r b e i t s ka m in e rn befinde sich noch im Stadium der Vorbereitungen. Eine Beschlußfassung des Bundesrates darüber Hab« noch nicht sialtgc?n»deii. Unter diesen Um ständen sei die Regierung nicht in der Lage, schon setzt über ihre Stellungnahme Mitteilungen zu machen. In der Dis kilssivn sprachen sich die Redner der Sozialdemokratie, der deutschen Partei und des Bauernbundes für Arbeitcrkai» mcrn, die des Zentrums und der Voltspartei für Arbclis- kammern aus. Pest. lPriv.-Tel.) Hier tritt neuerdings das Geruch! auf, datz Kaiser Wilhcl m den K aiser - Manö - v ern , die in der Zeit vom 14. bis 18. September i n U n - ga r n statisinden, beiwohnen werde. Paris. Der Ministerrat besprach das Einkommen steuer p r o j e k t. Der Finauzniinister legte dann den Te-st des Kompromisses betreffend das kürzlich von der Kamine", in Erwägung gezogene Amendement der Kommission für die Steuergesetzgebung vor. Paris. Nach einer Schießübung ans dem Artillerie schietzvlatze Fvniaincblea» lasen zwei Soldaten mehrere Geschosse ans. darunter eine Granate, die ihnen plötzlich in den Händen explodierte. Ein Soldot war so fort tot, der andere wurde l c b e n s a c s ä h r l i ch vcr letzt. Paris. Ans Brest wird gemeldet: 70 Marinc- soldatcn des Panzerschiffes „Laon Gambetta", das mor- acn zur 000 - Jahr - Jubelfeier der Stadt Quebec dorthin abaehcn soll, sind ans Befehl des Admirals Ianrögnibecn wegen Unbvtmäb>g k e i t an Land gebracht worden. Petersburg. Vor seiner Abreise empsing der Kaiser den deutschen M i l i t ä r b e v o l 1 m ä ch t i g - ten Generalleutnant v. Iacobi, der ihm im Anstrage Kaiser Wilhelms die neue Rangliste überreichte. Petersburg. Die Jacht ,,S ta n da r t" m it den Majestäten an Bord ist gestern abend aus -er Pil- kopaS-Mhcde vor Anker gegangen. Petersburg. lPriv.-Tel.) Präsident Falliö res wird am 28. d. Mts. aus der Reoaler Reede eintressen. Am selben Tage findet ein Paradediner auf der Jacht des Zaren „Standart" statt. Am nächsten Taae wird der Zar einer Einlaönna zur Galatasel ans dem srnnzösischcn Kricasschifse „Gambetta" folgen. Am dritten Tage erfolgt die Abreise. Petersburg. In der Ncichsdnma brachten >03 Abgev'-dnete einen Gesetzentwurf auf Abschaffung der Todesstrafe ein. Der Antrag ist von der gesamten Linken und mehreren Oltobristen unterzeichnet. Buenos Aires. Es geht das Gerücht, datz eine aufständische Bewegung in Paraguan aus gebrochen sei. ^ OertlicheS nnv Sächsisches. Dresden, I. Juli —* Landcsrcisc des Königs nach dem Erzgebirge. De, König -hat heute vormittag 0 Uhr 15 Min. nach vorzügli i) verbrachter Macht von Schlv tz Fa l k e n st e i n aus, wo cr zuvor noch einen längeren Lvazicrgang im Lchlotzganett unternommen hatte, per Autvmobst die Weitcrsahri nach Vogelsgrün, Schönhaide und Eiben stock ange- trcten. Als besondere Auszeichnung überreichte der Mon arch gestern vor dem Abendessen feinem Elastgebei v. Trtttzschler das Großkrenz des Akbrechtsordens mit der Krone. — Um 9^ Uhr traf der König in Oberschvn- Kililft und Wissenschaft. f-* Frau Marie Witt ich, die erste Wagnersängerin unserer Hosoper, soll am 1. Juli 1900 für immer aus ihrem Dresdner Engagement scheiden, wie dem „B. B.-C " geschrieben wird, da die Eeneraldtrektion der sächsischen Hofbühnen die von ihr zur Voraussetzung eines neuen Vertrages gemachte Eagen- erhöhung (Frau Wittich bezieht jetzt in Dresden pro Auftreten 899 Mark, fordert aber die Erhöhung dieses Bezuges aus 1290 Mark) nicht eintretcn lassen will. Nach ihrem Abschied von Dresden gedenkt sich die Künstlerin ausländischen Gastspielen zu widmen. Verwunderung hat es innerhalb der Wagnergemcinde erregt, datz Frau Wittich nicht an den bisherigen Festspielen in Bayreuth teilnimmt. Der „B. B.-T." erfährt darüber folgen des: Sie hat im Vorjahre, einer persönlichen Einladung des Prinz-Regenten folgend, bei den Münchner Wagner-Spielen mit- gewirkt, und das ist ihr in Villa Wahnfried arg verübelt wor den. Auch in diesem Jahre ist sie durch ein persönliches Hand reiben des Prinz-R^ente» wiederum zur Mitwirkung an den ünchner Festspielen eingeladen worden, Frau Wittich hat aber aus Rücksicht auf Bayreuth abaelehnt, hat aber dann auch aus Rücksicht auf die Münchner Festspielleitung ihre Teilnahme an de» Bayreuther Aufführungen abgesagt,— Wir geben diese Mit teilungen unter allem Vorbehalt wieder, -s* Walther Soomer, der Baritonist des Leipziger Stadttheaters, der sich gegenwärtig in Bayreuth aushält, ist von den Direktoren des Newyorker Metropolitan- Theaters, Dippel und Tasazza, für nächsten Winter zu einem mehrwöchigen Gastspiel verpflichtet worden. 1» Johannes Schilling als Techniker. Johannes Schil ling, der kürzlich t» K l o tz s ch e - K ö n i g s w a l d seinen 80. Geburtstag feierte, ist auch, wie wenig bekannt sein dürste, mit recht gutem Erfolge als Techniker tätig ge- wesen. So wurde ihm bereits im Jahre 1878 vom Kaiser lichen Patcntamte ein sog. „Pantograph" patentiert, der zum Kopiere», Vergrößern und Verkleinern von räumlichen Objekten dient. Der Pantograph tst ein dem .Storchschnabel ähnlicher Apparat, -er aus zwei länaereu parallelen und zwei oder mehreren diese schneidenden kür zeren parallelen Schenkeln besteht. Durch diese» Apparat ist cs möglich, plastische Figuren auf andere Gröszoi zu übertragen. Von besonderem Interesse aber ist ein von ihm erfundenes Verfahren bei dem Aufbaue des Gutz- Modells der Germania auf dem Niederwald. Das kolossale Mvdell, das eine Höhe von 19,45 Metern hat, mutzte so konstruiert werden, datz cs auf Eisenbahnen transportiert werden konnte. Diese Ausgabe war insofern neu, als Modelle von ähnlicher Größe bis dahin immer am Orte der Gießerei, welche sie dann zu gießen hatte, ent standen waren. Es wurde daher schon von Haus aus auf eine solche Zerlegung Rücksicht genommen, datz keiner der einzelnen Teile das zulässige Matz einer Eiscnbahnladuna, wir solche durch die Ladelchre der Bahnhöfe bestimmt ist, überschritt. ES wurde nun ein bedeutend überlebensgroßes Htlfsmvdcll ohne jede Beschränkung des Matzes in Ton modelliert, daraus in Gips gegossen, behufs Beurteilung im Freie» auf einen hohen Standpunkt gestellt und nach seiner Vollendung gemessen. Die Höhe desselben betrug 3,80 Meter: <S verhielt sich daher dieses Matz zu dem des zu schaffenden Gntzmodells wie 4 zu 11. Dieses Hilssmvdell wurde hierauf nach Abtrennung der Arme und des fliegen de» Haares in fünf horizontale Schichten geschnitten und die untere Schicht nebst Plinthe einmal, die zweite drei mal vertikal getrennt und zwar dergestalt, datz das Maxi malmatz eines jeden dieser nenn Hauptleile sich zu dem zu lässigen Matz einer Eiscnbahnladung ebenfalls wie 4 zu 1t r>erhiclt. Nachdem dies geschehen war, konnte mit dem Aus bau des groben Gntzmodells begonnen werden. Die übliche Methode, in Ton zu modellieren und dann in Gips zu gießen, wurde nur bei Kopf, Armen. Haar und einige» Nebensachen angcwcndet. Diese Teile wurden zuerst ge trennt modelliert, für die groben Körperteile mutzte ein anderes Verfahren gesucht werden, denn dieselben hätte» von GipS so stark gegossen und mit so viel Eisenvcrstär- kungen versehen werden müssen, datz sie. um die nötig Sicherheit für den Transport zu bieten, ein ganz kolossales Gewicht erhalten haben würden: denn konnte auch der Ausbau der Figur im Atelier von unten Schicht auf Schicht vor sich gehen, so mutzte doch dcckür gesorgt werden, datz nach Vollendung des Modells der Figur die oberen Stücke im Atelier herabgelassen und nach dem Transport und in der Gießerei wieder anscinandergestellt werden konnten, wozu die nötige» Anhaltspunkte für die Hebezenqc im Inner» jedes Stückes vorhanden sein mutzten. ES erschien daher am vorteilhaftesten, die rohe Hanptform eines jeden Stil les von Balken- und Lattcnwerk zimmern zu lassen, um einen festen Gehalt bei möglichst geringem Gewicht z» gewinnen. Der so für jedes Stück besonders gczimn.ertc Holzbau wurde.dann mit starkem Drahtgeflecht überspannt und ans diesem die Modellierung der Formen durch Aufcragen einer durchschnittlich 10 bis 20 Zentimeter starten Gips- schtcht bereitet. Die Verfahren nach Rabitz und Monier waren damals noch nicht bekannt. Nach diesem System er folgte die Zimmerung der unteren Schicht uad mit dem Ausbau der Germania wurde im Mai 1878 begonnen und im Mai 1879 wurde die fertige Figur ausgestellt Ter Transport nach München cr'vlgtc im September desselben Jahres ans nenn Lvriladungcn und ging ebenso wie die Gicszcrei ohne jede Beschädigung von statten. Das Ge samtgewicht des Modells betrug ungefähr 40 Tons. Dieses Originalmvdell ist jetzt noch im Dresdner Schilling- Museum vorhanden. — Schilling ist auch noch Erfinder eines interessanten M u s i k i » st r u m c n t s, das ihm seinerzeit ebenfalls patentiert wurde, das jedoch leider fast ganz vergessen worden ist. Es war zur Zeit des qrvtzcn KttnstlcrscstcS, das anläßlich der Anwesenheit des Kaisers Wilhelm I. im Großen Garten stattsand. Damals erhielt auch die Dresdner Knnstgenossenschaft eine Anssorderung mitziitun »nd Schilling regte an. der Kunstgenosienschast sür diesen Zweck eine Anzahl Gegenstände. Rüstungen nsw. aus dem Historischen Museum zur Verfügung zu stellen, ein Vorschlag, der auch Genehmigung fand. Schilling hatte außerdem für die Darstellerinnen der Kunst und der Poesie die Embleme zu liefern und modellierte sür diesen Zweck auch eine Leier und zwar eine solche, die wirkliche Töne von kilb^erki Lnötnr dat -r das Instrument nach und
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