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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188010308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-30
- Monat1880-10
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.10.1880
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ledattie» »»» <rrr»Ilto» Johannisgaffe 33. H,«chß»»>r» irr »rdartio» vormittag- lv—12 Uhr. Nachmittag- 4—5 Uhr. W»k dir Nülkgad« ktugklandlkk Manu- Lri»tr «acht flch die Rcdactton nicht »rrbtndltch. Annahme der für die nächst folgende Nummer bestimmten Inserate an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, an Lonn- «ch Festtagen früh bis Uhr. z» »«Vital« siir Z»^A»>ah»e: Otto Klemm. UnivcrfitLtsstr. 22, LoniS Lösche, Sa tharinen str. 18,p. nur bis »/,3 Uhr. as 329. UchMr.TaMM Anzeiger. Organ für Politik, Lvcalgeschichte, Haudcls- und Geschäftsverkehr. Sormabesd den 30. October 1880. Auflage 16.209. T»«aeme»1»»rtt» viertek).4'/,ML, incl. vrinaerlohn 5 Ml!, durch di« Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 25 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesörderuug 3« Mk. mit Pvstdefördrruug 48 Mk. Inserate 5grsp. Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Prri-vrrzeichniß.—Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Urclawea nnler »em Ulvactlanoßrich die Spaltzeile <0 Pf. Inserate sind stet- an d. «rprvttto» zu senden. — Rabatt wird nicht gegebcu. Zahlung praeuawonnula oder durch Postvorschuß. 74. Jahrgang. GM- Zur gefllllgen VtUlhtmg. -WG Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 31. Oktober nvr Vormittag- bis '>,9 Uhr geöffnet. Wiesen-Verpachtung. Die der Stadtgemeinde Leipzig und bez. dem Johanni-Hospitale gehörigen »t ese» 1» »er Ltahtflur 1) 5 Acker 80 lUNuthen ---- 2 Hektar 91.47 Ar «btheilung 2» »er Alten Pftngsttviesen zwischen der Lindenauer Thausier und der Elfter. 2) 4 . 133 . -- 2 . 45.90 . «btheiluug 2d »erstlben, i« »er Flur Ltn»e«au 3) 4 Acker 270 lüRuthen ---- 2 Hektar 71.18 Ar «tetzwtese an der Kleinen Luppe, tu veutscher Flur 4) 4 Acker 209 IHRuthen — 2 Hektar 59.98 Ar krumme Wiese. in Lonnewttzer Flur 5) 2 Acker — IIZRutben --- 1 Hektar 10.68 Ar Abtheiluug 2t »er vauermiese» tollen r«r anpermeite« verpa-tuu, auf die «eun Jahre 1881 »iS mit 188S Tten-tag. »e« ». «ovemher »». IS., Vormittag» 11 Uhr an Rath-stelle (RathhauS, I. Etage, Zimmer Nr. 1«) versteigert werden. Die Verpachtung-« und BerfteigerungSbedingungen sowie die betreffenden Situation-Pläne liegen in der Expediti»« unserer Oekonomte Jvspection im alten Johanni-ho-püale zur Einsichtnahme au» Leipzig, den 25. October 1880. Der «ach »er «ta»t Leipzig. vr. Eteorgi. Cerutti. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 26. Auauft 1880, die Hundesverre betreffend, bringen wir hierdurch »ur öffentlichen Kenntniß, daß wir nach Verstuß von mehr al- 9 Wochen seit dem freien Umherlaufen eine- wuthkranken Hunde- im EinverstLndniß de- Herrn Bezirk-thierarzte- »a« «argeuden Tage «» »te Vorschrift »e» Führens »er Hunde au kurzer Leiue wieder aucheAe», im Uebrigen aber o^n Maulkorbzwang und alle sonstigen die hier gehaltenen Hunde betreffenden Bestimmungen in gleicher Weise, wie solche schon vor jener Bekanntmachung bestanden, aufrecht erhalten Auch richten wir an alle Hundebesttzer von Neuem die Aufforderung, ihre Hunde auch fernerhin »och aufmerksam zu beobachten und über verdächtige Erscheinungen an denselben sofort in unserer Rath-wache Anzeige zu erstatten. Leipzig, den 26. October 1880. »er Math »er «ta»t Leipzig vr. Tröndltn. Eichoriu». Bekanntmachung. Die unter dem 11. October d. I. angeoidnete Sperrung »eS TiiudcheuwegeS für den Fährverkehr auf »er Strecke »am »«densteinplatze »t» zur Autonstratze wird von «koutag, »eu 1. «ovemtzer ». I. ab wte»er «nsaetzode«. Dagegen wird vvu ge»achte« Tage an wegen Vornahme von Macadamisiruna-arbeiten »te Etrecke »es TSuhche»Weges va» »er «utoustratze »iS zu« «rrtcht-wege für »e« Fährverkehr bi- auf Wettere- gesperrt. veipzuo am 28. October 1880. Ter Nath »er Etadt Leipzig. vr. «eorgt. Harrwitz. ä»88bi'«r<itz»tUktitz 8»rm>8 ües ärrtlletie» Verlrftsvervliis ftvr 8tmlt lelprlx vtoontax, ckou 2. Aorvmdor, ^dsucks S Ildr Im 8»»Is ckvr Lrstou vktrxsraebulo. Irgesoräovog: 1) Vortrag äes 8erra logeaieur stäuffer über Ventilation unä tteirnng. 2) keapreekaog über Impfung mit animaler lymptie. vi« 8itrung, für Heeleke iw Verlaute 6e« Octoder eine Verkancklung über <lie Tagesoränung 6er ?len»r- veraammlnng äe» l..-Aeä.-LoUegium, in Aussicht genommen *r»r, musste ^eegen einer Verapatnog -es Lingaoge» äieser Tagesoräoong »uatallen. Vr. kloo». Drr Lurden-Ausftand. Naffr-Eddin, der Schah von Persien, oder der .König der Könige", wie Se. Majestät sich selbst u-nut, hat sich genöthigt gesehen, einen großen TheU seiner Armee auszub,eten, um eine» Aus« staube» Herr zu werden, der weithin durch Border ast«» Furcht uu» Schrecken verbreitet. Kurdische Stämme haben sich empört und Raubzüge in Seeue gesetzt, welche Tod und Verderben über eine Reihe von blühenden Ortschaften gebracht haben. Schon seit undenklichen Zeiten betreiben die Kur den, ein sich zum Islam bekennende- Nomaden- Volk, da- weder die Hoheit des Schahs, noch die Souveränem de- Sultan- anerkennt, ibr räuberische- Handwerk. Sie sind ein eben so sreihettSmulhigeS und unabhängige-, al- wildes und unbändige- Volk, da- sich weit über seine eigenlliche Heimath hinan- verbreitet, besonder» häufig in Armenien und Mesopotamien. Ader sie wandern auch nicht selten al» Karawanen- sührer oder Räuber bi- unter die Mauern von Tokvt. Sima- und noch Wetter in kleinasien, und im Osten findet man sie sogar im Grenzgebirge »wischen Persien und Turkestan. Die wenigsten Stämme sind seßhaft, und obwohl sie unter eigenen Fürsten leben, so ist ihr Gebiet doch nominell der Psorte und der persischen Regierung unterworfen. Ader weder diese noch jene haben jemals die wil de« Söhne der Steppe, die Nachkommen „NoahS", wie sie sich zu nennen pflegen, zu bändigen ver standen. Wurde vor Kurzem berichtet, daß der erwähnte Aasfiand in Persien bereit- gedämpft sei, so wird heute gemeldet, daß die Kurden ihren Raubzug plötzlich wieder begonnen haben. Sie umzingelten die Stadt Urruia (Ormi) uud forderte» dieselbe vergeben- auf, zu capttulrren. Der englische Ge neralkonsul von Tabri» (Tauris), Herr Abbot, bemüht sich noch immer, etue Verlängerung der für die Eapitulatiou auberaumteu Frist zu er lang«, um da- fürchterliche Blutvergießen abzu- wknden, da- unvermeidlich ist, wenn die Stadt erstürmt wird. Taimar Pascha und Äjhak Pascha sowie mehrere angesehene Khan» rück« an der Spitze der Asharstämme zum Entsatz von Urmia heran. Eine weit größere Kurdmstreitmacht be findet sich auf der ander« Seite de- Urmta-See- iu den Bezirk« Sutschbulak und Maragba. Eh- timad Sultane, der Befehlshaber der Garnison von Tabri-, beschoß die Be»schanzunaev der Kurde» in Binab bei Maragha uud zwang die Aufständisch«, sich rurückzuzieheu, aber e» mangelte ihm au d« »ölhigen Truppen, um die durch sein Geschützfeuer erzielt« Bortheile weiter außrubeutm. Hassan Att Khan, früher persischer Gesandter in London und Pari- und darauf Minister der öffentlich« Arbeite», ist mit Bersiällangen von Gerru» ab- «arschirt, wo Hischmet Daule, der persisch« Generalissimus, angrkounnen ist. Er hat mit der türkisch« Regierung da- Abkomm« getroffen, daß fie durch Entsendung von Trupp« au» Wan mit den persisch« Strertkräst« gegen die Kurd« cvoperire. Der Scheck Abdullah Khan hat sich al« uuabhäugiger Herrscher au-ruf« lass« und ein« Aufruf «laß«, der alle türkisch« uud per sisch« Kurd« zur Vereinigung als einheitliche Natt« unter seiner Herrschaft ermahnt. Die S«sa«u,tzahl dieser Erfischen und persisch« Kurden mag sich auf eine halbe Million belauf«, aber trotz dieser geringen Ziffer könnte da» ner vige Bergvolk (dessen patriarchalische Nomaden sitten noch heute in Xenophon'S Beschreibung der Karducheu uud Gordyäer wieterzuerkennen find) dem verweichlichten uud verkommen« Perserreich gefahrdrohend werden, fall» die vom Scheck Abdullah Khan erstrebte Einigung thalstchlich zu Stande kommt. Wirklich gebändigt Word« sind die Kurd« kaum jemals in historischer Zeit; sowohl die türkische wie die Persische Herrschaft bestand mehr dem Name» nach, al» in Wahrheit. Wenn sich die Unternehmung« der Kurd« trotzdem aus schließlich auf Raubzüge beschränkten und niemal» EroberungSzüge wurden, so war da» ihrem Mangel aller im eigentlichen Sinne staatlichen Einrich tung«, der Zersplitterung in zahllose Stämme zu verdank«. Auch die gegenwärtig hervor tretende Streitmacht der Kurd« entbehrt wahr scheinlich nach unser« Begriffen der milttairischen Organisation Artillerie giebt e» jedenfalls bei den Kurden nicht, dafür aber genießen ihre Retterschaaren den Vorzug äußerster Be weglichkeit. Und dann darf man nicht vergessen, daß den persischen Trupp« der denkbar schlechteste Ruf vorangeht. Persien besitzt Ueberfluß an un regelmäßiger Cavallerie, aber seine Infanterie wie seine Artillerie war« bi- vor Kurzem gleich er bärmlich bewaffnet. Neuerdings Hab« sich, wie wir schon meldeten, russische Ossiciere mit einer Reorganisation der Cavallerie, österreichische mit einer Neubildung der Infanterie und Artillerie beschäftigt, auch sind einige UchatiuS-Geschlltze an geschafft Word«; wieweit aber diese Neuerungen dm Charakter der Armee verbessert Hab«, ist zur Zeit kaum festzustrllen. Die Provinz Aderbeidschan, wo die Kurd« gegenwärtig ihr Wes« treiben, ist die haudel»- uad industriereichste de» persisch« Reiche- und außerdem wichtig al- Grmzkeil zwischen Rußland und der Türkei. Die Hauptstadt Tabri- mag 10V- bi- 110,000 Einwohner zählen, die von den Kurd« belagerte Stadt Urmia etwa 25.000, von tenen 22,000 Mohamedaner, 2000 Juden und 600 vestortanische oder chaltäische Christ« sind. Die Stadt, die schönste in ganz Averveidschan, ist von künstlich« Wafferade« durchflossen und ganz in Obstgärt« vergraben. Sie liegt ungefähr in der Mrtle zwischen dem salzhaltig« See gleich« Namen» uud der türkisch« Grenze, bescht eine Ringmauer au» Backstein«, ein« Umfang von fast 6'/, km, breite, reinliche Straß« und — nebenbei bemerkt — eine nordamerckamsche Mission mit Schule uud Buchdrucker«. Wird Urmia erstürmt, so wird sich Scheck Abdullah vier Wahrscheinlichkeit zufolg« über Bmab und Maragha, d. h. um da- Südend« de» Urmia-Sees herum, gegen Tabri», die größte Sladt Perfi«», w«d«. Daß «au Angesicht» dieser Thaisachen selbst in Teheran die Lage für höchst kritisch ansieht und mit Spannung dem Eintreffen der auf dem Marsche befindlich« persisch« Trupp« entgegeusieht, ist leicht rrklärlich. PsIMsche «ebersicht. 89. October. Nach mehrmouatlicher Unterbrechung ist gestern iu Berlin der prenßische Landtag wieder zusammmgetret«. Die Thronrede bot mehr, al- man erwartet hatte; sie führt die Frage der Steuerreform au- der Sphäre trockener Discussion auf dm real« Bodm praktischer Vorschläge und stellt wenigst«- einen Anfang mit der Steuer- «tlastung iu sichere Aussicht. „Die Finanzlage de» Staate» zeigt «ine erfreuliche Wendung zu« Bester«", diese Worte warm verheißung-reiche Klänge. Die beiden Factor«, welche diese er freuliche Wendung herbeigeführt Hab«, sind die Erträgnisse au» dm ReichSsteuern und au- den wachsend« Einnahmen der Betrieb-Verwaltung«, insbesondere der Eismbahuen. Der Voranschlag für da- ueue EtatSjahr ergtebt ein« Ueberschutz, au- dem vorläufig 14 Million« Mark zu einem Erlaß au directen Steuern verwendet werden sollen. Uebcr die Art der Verwendung dieser 14 Million« Mark wird auf Grund de- Gesetze» über die Verwendung der Reich-Uberschüsse eine Ver ständigung zu treffen sein. Sodann wird aber auch im Hinblick auf weitere Einnahmen an» ge steigerten Reichssteuern in der Thronrede ein neue» BerweodungSgesetz angekündigt, wonach der daran- auf Preußen entfallende Antheil unverktirrt zur Erleichterung der direct« Besteuerung, insbesondere zur Ueberweifung der Hälfte des Ertrag- der Grund« und Gebäudesteuer an die Commuuen verwendet werden soll. E» soll unverkennbar Stimmung für die Fortsetzung der Steuerreform im Reichstag gemacht werd«. ImUebrig« siud die Au- deutungen der Thronrede noch zu flüchtig und da» Material noch zu geringfügig, um beuriheilen zu könnm, ob die zufriedene uud gehobene Stimmung, mit welcher die Regierung auf die Finanzlage und die bisherigen Erfolge der Steuerreform blickt, im voll« Maß gerechtfertigt ist. Dasselbe gilt von dm Leußerungen der Befriedigung, welche die Thronrede hinsichtlich der wirthschasllichen und finanziellen Erfolge der vorjährig« Eisenbahnver- staatllchung enthält. Da- Ministerium der öffent lichen Arbeit« stellt über diese Ergebnisse eine Denkschrift iu Au-ficht, der man mit nicht geringem Interesse wird entgegensetz« dürfen. Neue Eisen- bahnerwerbungm werden nicht angefitndigl, wohl aber Vorschläge zur Herstellung neuer Schienen wege und zur Verbesserung der Wasserstraßen, so dann die in der vorigen Session in ihr« Grund lagen vereinbart« Gesetzentwürfe zur Regelung der wirthschasllichen und fiuauziellen Garauiim bei dem Staatsbahubetrirb. Dm Ministern der Finanz« und der öffentlich« Arbeit« schließt sich der de» Innern «tt einer Reihe von Vortag« au. lieber dem Cultu-ministerium waltet eine ve- zeichuend« Stille; von neue» Kkchengefetz« ist glücklicher Weise nicht di« Red«; der Cultu-mtuister stellt sich nur mit einem zweckmäßig« und lob«-- werthen Vorschlag zur Berbeflernng der Lage der Hinterblieben« von Elemenlarlehreru vor. Die sonst noch angrkündigt« Vorlag« stad von ge ringerem Belang. Die social« «n» wirthschaft-» politisch« Probleme» die außer der Steuerreform die öffentliche Di-cussion beherrsch», werd« mit einer kurz« Andeutung aus da» Reich verwies«. Im Allgemein« kann man iu Preußm mit dem in der Thronrede dargelegt« Arbea-Programm wohl zufrieden sein. Im preußischen Abgeordnetenhaus« steht heute die Präsidentenwahl «ns der Tagesordnung Ja liberal« Kreis« herrscht die Ansicht, e» sei am best« d« Conservativeu zu Uber last«, wie sie da- Präsidium besetzen wol len. Sie Hab« mit dem Ceutrum vereint da- bisherige Präsidium gewählt; sie haben die Macht, dasselbe wieder zu wähl« und trotz Alle«, wa» vorgefall«, auf» Reue an ein« Ültramoatan« die parlamentarische Ehr«stelle -n Übertrag«. Liberale und Freiconservative könnm e» nicht er zwing«, daß da- Cevtrum vom Präsidium aus geschlossen wird. Soll dieser Versuch mit Erfolg un lern »mm« werd«, so müßte mindest«- ein Lheil der Conservativeu sich mit dm Liberal« verbünden. Die Anregung zur Bildung eine» PräsidiumS ohne Centrum müßte daher von d« Eonservativ« au-gehen, auf sie fällt auch die Verantwortung, wenn wieder ei« Vorstand ge bildet wird, der sein« ehrenvollen Pflicht« so mangelhaft genügt. Ob unter dm Eonservativ« Neigung herrscht, die Ausschließung de- Ceutrum- «mzureaen, wissen wir nicht. Die „Kr.-Zta" sagt: „Dem Anschein nach wird die Wahl sich wie tu der etzten Session vollzieh«." Die „Nordd. Allg. Z." ägt dagegen: „ES scheint nicht, als ob die Frage o einfach durch Lcclamation erledigt werden wird, wie man vor Kurzem annahm." Vielleicht spie geln sich darin die zwei Seel« der eonservativ« Partei ab. Nach den jetzig« Anordnungen de- Reich-- kanzler» soll dessen Rückkehr nach Berlin nicht vor dem Anfang de- December, d. h. vor der Zeit in erwart« steh«, in welcher die bundesstaatlich« Minister zusammmtretm, um sich über Gesetz vorlagen von arundsätzlicher Wichtigkeit fürBuudeS- rath und Reich-taa schlüssig zu mach«. Nach einer ander« Angabe wird sogar Fürst Bi-marck genau wie in früher« Jahr« erst zu Anfang Januar k. I. zu dm Geschäft« zurückkehr«. Die amtliche Berliner „Provinzial-Corre- spondenz" bringt ein« Artikel über die „Natio - nalliberalen und die Regierung beim Beginne der LandtagS-Seffion", in welchem sie mit Rück- sicht auf die Vorgänge in der liveralen Partei die Frage aufwirst, ob da» Abgeordnetenhaus seiner bt-herig« Haltung in Bezug aus die ihm durch die Throureve verkündeten Aufgab«, die lediglich eine Fortsetzung der bisherig« Politck seien, treu bleiben werde. Sie glaubt, daß die Gecefsto- nist eu sich iu ihrer Hoffnung, daß ihr Schritt auch aus die Zurückgebliebenen ein wirk« werde, täuschen werden, «nd bemerkt znm Schluffe: „Es erscheint die Erwartung gerechtfertigt, daß die Rationalliberal« auch in Zukunft, «nd zunächst in der eröffnet« Landtag-session, unbeirrt durch de» Au-trttt einiger ihrer Mitglieder, d« Weg sortsetzen werd«, aus welchem allein sie ihre ur sprüngliche Aufgabe erfüll« können. Möge die uationaluberale Partei auch fürderhin nach den Wort« ihres hervorragend« Führer- „die Ver pflichtung empfind«, praktische Politik zu treib«" »nd „Verständigung besonder- mit dem leitend« Staat-manue zu sncheu." D«n „thvricht wäre eS, uicht so zu handeln!" Aus der preußischen Provinz Posen geht dm polnischen Blätter» die für sie natürlich höchst er freuliche Nachricht zu, daß die katholischen Geistliche» sich Vverall entschloss« hao«, zur Feier de- polnisch« RevoluttonSseste- am 29 k. M. iu ihr« Kirchen solenn« Lraneraotte-dieuste ab- zuhaltev. Dieser einflimmige Entschluß ist höchst
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