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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187901213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-21
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.01.1879
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bi, ^1 L u. !S L- 'L u. r. i. § « k Erscheint tSpU, früh S'/, Uhr. lich ««tzittte, »» grff« «>- »n LeSaetto»: »0—12 Udr. >4-, Uhr. h»r N« NL-r^tx «w-^andlrr «inm. »MA «acht fach die «edacn-n mchr ^ tzerdt»öL<cv »--»«« der Gr die nächn- p< dümuftrr bestimmtn» Dritte p» VochnULßen di, s, «m Lonn- dis'/.VUhr. G» »e» Ftttalr, lRr Zul. A„«lMr: PM Menu«. UmoersirLttstr. 22, ^ ^ ciuensir. 18,p. «n bS« V^ Uhr. Mpzi-tr.TagtblaN Anzeiger. Organ für Politik. Lvcalgeschichtc, Handels- und Gcschästsscrkebr. IL.LO«. AH»,««k>t»»rri, viertelt. mil. «nvaertohu L Lttl. durch dir Pc"i t-e^gen, M' Jede rinzelue Nummcr 2S Pt. Belegexemplar 10 Pf c^kdübren für Extrabeilage, ohne Posldefvrderung 34 Btt. mn Popbefdrderung 4L Btt. Zaser«!« »gesp Petitzeile 2« Pt «rützere -LLristen laut unteren PreBverznchmß. -Ladeüa rischer Satz nach höherem Datts. Leetanr» »ater de« »e»«ttt»«Stta- die Gpaltzeile 40 M. Inserate find stet« an d. «rvedtit-« zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praeauuu?r»a(it> oder durch Pvstvorschuß. s LI. Dienstag den 21. Januar 1879. 73. Jahrgang. La der hiesige Verein unter der Bezeichnung > An« . „ ,,Deutscher Hutmacher-Eentral-Berein ngrlegenhetten beschLfngen, dieser Verein auch mü außwürtigen den Vereinen ^..n ist, welche sich mit öffentlichen Angelegenheiten beschäftigen, dieser Verein auch mü außwürtigen en sich ln Verbindung gesetzt hat, ohne, wie 8. 84 de, Gesetze,, da, vereint und verfammlungS- betreffend, vom 88. November 1850 erfordert, da. Recht der Körperschaft erlangt zu haben, so ist auf and von 8- 25 desselben Gesetze, der Verein aufzulösrn. Die Theilnahme an ferneren Zusammenkünften Ide» aulgelöüen verern» wird in Gemäßheit von A. 33 de, angezogenen Gesetze, mit den darin angedrohten -eld- oder Hafistrafen geahndet werden. Leipzig, am 18. Januar 1878. Das P»ltjet-«utt her Stadt Leipzig vr^Rüd^r^ Glwölbe-Lermiethung. Da» im Erdgeschosse de, BörsengebäudeS auf der StockhauSsene befindliche zwette «etvölde vom i Salzgüßchen au, nebst «tederlagSranm unter der Terrasse soll vom 1. «prtt h. I. an ans drei Jahre Donnerstag, den 30. ». «an. vormittags II Uhr j an RatlMelle an Heu Metftdtetenden anderweit vermtettzet werden. Die vermrerhung, > und BersteigerungSbedinqungen liegen schon vor dem Termine auf dem Rathhau, I. Mage . zur Einsichtnahme auS. Leipzig, den 14. Januar 1879. Mittwoch, den 5^ Februar ». e. sollen rlwaldschlag« Holzauktion. von Vormittags 9 l Der «ath her «taht Leipzig vr. Georgi. Slöß. Uhr an im Forstreviere Connewitz auf dem in Lbiheilung 40, ca. 57 «braun»' und 180 Langhaufen iSchlagreißig) dm an Ott und Stell« öffentlich «verhangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den seienden verkauft werden. »sammenknnfl: auf dem Mittelwaldschlage in der Nonne, am Nonnenwege und der nassen Wiese, ! de» Schleuniger ... Wege,. Leidig, am 15. Januar 1879 Des «ath» Forftdeputation. Städtische Fortbildungsschule für Mädchen. Unter den Schülerinnen, welche zu Ostern nach Vollendung eine, dreijährigen Cursu, die städtische ^hungsschule für Mädchen verlaffen, befindet sich eine Anzahl, welch« zur Anstellung in kauf- sche, Geschäfte« als «uchhalterinnnen. «asfirertunen oder Verkäuferinnen empfohlen werden en. Der Umerzeichnete ist berert, nähere AuSkuntl zu ertheüen und täglich 11 Uhr in der Fortbildung,- lThomaSkirchhof 81) zu sprechen. Leidig, am 13. Januar 1879. Director C. «eimer. Zum Zwecke der Benchtiqung de, Bekanntmachung. ^ .. „ de, für di« Jmmobiliarbrandverficherung-^uchei, vorhandenen Situation^ plane, der Stadt Leipzig ergrebt sich hin und wieder die Nothwendrgkeit der Nach- bez. Re«-8ermeffung in hiesiger Etadtflur gelegener Grundstück,. Wir fordern daher die hiesigen Grundstücksbesitzer b«. deren Stellvertreter hiermit aus, den dem Herrn BrandverficherungKOberinspector Kanitz zugetheüten Assistenten und Meßgehülfrn hierbei den Zutritt »u ihren Grundstücken zu gestatten. Leipzig. den 1«. Januar 1879. Der «ath her Stahl Leipzig. ve. Georgi. Ouaa,. li v. I. vttngen wir zur öffentliche», Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 8. Kenntmß, daß der Stadtbezirk,arzt Herr Medicinalrath vr. Hng» «ruft Siegel für dienstliche Angelegenheiten von jetzt ab „Alte Rath-waage", Katdattnenstraßr Nr. 89, 1'/, Treppe (Ecke de, Markte,), täglich vormittag, von 10—18 Uhr zu sprechen ist. Dringlich« Bestellungen können »«derzeit in dessen hiesiger Wohnung, Waldstraße 8, I. Etage, abgegeben werden. Der Leipzig, den 18. Januar 1879. «ath »er Stahl Leipzig. vr. Georgi. Kretschmer. Bekanntmachung. Der von un» zur Submission ausgeschriebene Bau von Echleußen M. Eiaffe aus dem Areal de» ehe maligen Kohlenbahnhosr, und de» früher Wagner'schen Grundstücks ist vergeben und werden die unberück sichtigt gebliebenen Herren Submittenten hiermit ihrer Offerten entlassen. Leipzig, am l8. Januar 1879. Der «atv her Stahl Leipzig. vr. Georgi. Wangemann,Rtd. Nutzholz-Auction. Freitag, den 7. Fedruar a. v. sollen von Vormittag, 9 Uhr an im Forstreviere Eonnewitz aus dem Mütelwaldschlage in Lbtheilung S9 ca. 51 eichene, 88 buchene, 1 ahorner, 17 maßholderne, 3 eschene, 43 lüsterne. 1 apfelbaumener und 8 ellerne «utzklötze, sowie 85 eschene Schtrrhölzer unter den an Ott und Stelle öffentlich ausgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Holzschlage in der Nonne, am Nonnenwege und der nassen Wiese, unwei: deS Schleußrger WcgeS. Leipzig, den 16. Januar 1879. De» «ath» ForKdeputatto». Pslitische Lage iu England. D Laudon. 1«. Januar. Mit der bevorstehe». Sen oder iuzwischein vielleicht auch schon perfect »«wordenen Unterzeichnung deS russisch« türkischen Frieden»vertrage» (Ist noch nicht perfect. Die Red.) werden die englisch- türkischen Beziehnngen unzweifelhaft wieder den Vordergrund, oder richtiger an die Ober treten. Wenn die englisch« Regierung in Hinficht während der letzten Zeit eine ae- Znrückhaltung beobachtet hat, so erklärt sich nest wohl zum Theil hinreichend durch den Um- ind, daß jede Betonung des englischen Interesses i Orient aus die russisch-türkischen Lei bandlnngen f«r erschwerend hätte einwirken können. Welcher gang für die orientalische Verwickelung »»her auch in da» Auge gefaßt werden mag, »falls ist e» ein allseitig empfundene» poli tische» Bedürfniß, ja, eine vertrauevSerweckendc estaltung der Situation, daß Rußland und ie Pforte zu einem Abschlüsse gelangen, und zwar zu einem solchen, dessen Dauer nicht von ooruhnm» al» unmöglich erachtet werden muß. ttzt, zehn Monate nach dem Vertrage von ian Stefano, scheint diese» Zi^l erreicht zu n, nachdem inzwischen auf beiden Seiten die rschiedeusten Phasen durch ausen wurden und : vermittelnde Thätigkeit der Mächte, beziehungs eise ihrer Botschafter in Konstantinopel, bi» die letzte Zeit hinein auSgleichend Mitwirken mißte. Nach vollzogenem Friedensschlüsse m,t Ruß saud will die Pforte zu einer namhaften Armee- duction schreiten. Dieser gute Vorsatz beweist, «an anch Griechenland gegenüber zu einer rdlichen Ordnung kommen und sich dann endlich n äueren Wiederaufbau? widmen will. Daß r, lockere türkische Staat,gesüge unter dem sieg- Vordringen der russischen Heere, den zahl »st» Anfständen und der Einreihung aller »fstnsähigen Mohomedaner nicht wenig gelitten " ans der Hand, und mehr denn >e wird , lnw usrvn8 renu». der wirkliche Lebens rv der Türkei sein Diese» Geld ist aber nur von England sder durch englische Garantie z» er- ilteu. Hat schon die Juni-Convention, welche asiatischen Besitz der Pforte unter englisch« »rantie stellt, da» türkische Reich in eine gewisse lbhänaigkeit von diesem Garanten gebracht, s> prd D«< bei einer deraltigen Finanzoperation »e Zweifel »och mehr der Fall sein. England ^ttd keine finanzielle Garantie übernehmen, wenn u nicht ein bestimmter Einfluß auf die tür sch« Finaaz-Verwaltung. sowie ans die znführrnde» Reformen ermöglicht ist; und da stere wiederum ganz »nd gar von der Geldbe- »g abhängig sind, so wird die Pforte sich fügen lse», wenngleich die Türkei damit nicht wem der Höhe de» Range, herabsteigt, welcher durch «fettige Accremtirung von Botschaftern in tivopel «nd türkischerseit» bei den Groß zn» äußeren AnDdrncke gebracht worden war. Jedenfalls wird dem englischen Botschafter, dem Vertreter der „Garant re macht", forthin am Bosporus «i»eStellung von großer Beden- tnng erwachsen, die eine wesentlich« Verstärkung durch die Anwesenheit der englischen Flotte erhält. Mr deren Aufenthalt in der Nähe von Konstantinopel ein« Begrenzung noch nicht in Aus- icht genommen zu sein scheint. Der Geldfrage dürften die englischen Minister auch erst nach Abschluß de» rnssisch-türki- schen Frieden» endgültig näher treten wollen, vielleicht schon an» dem Gennde, «n der Pfordr eine finanziell günstigere Behandlung von Seiten Rußland» zu sichern «nd zn verhindern, daß die englischen Sovereign» nicht etwa den Weg der nach der Türkei gelieferten englischen Waffen gehen. In den letzten Tagen scheinen hier Erwägungen statt gefunden zu haben, welche mit diesen Dmaen ,n engem Zusammenhang« stehen, und wahrschein lich wird dem Parlament nach Wiedereröffnung der Session die vom Schatzkanzler Northcote wiederholt in Aussicht gestellte Vorlage zugehen. Wenngleich sich nicht leugne« läßt, daß die im Lande bestehende kommerzielle Krisis seiten- der liberalen Partei sehr vortheilhaft gegen da» Mini sterium verwerthet wird und in der letzten Zeit Nachwahlen wiederholt im liberalen Sinne aus gefallen sind, so hat Lord Beaconsfield ernst liche Schwierigkeiten im Parlamente doch nicht z« befürchten, um so weniger, al» er so gut wie die conservative Partei weiß, daß im Falle einer Par lament,auflvsnng den Conservativen der Erfolg keineSweg, gesichert ist; die Statue, welche be geisterte LandSlente dem Premier in Hongkong errichten lassen, wäre doch kein an,reichender Er- satz für eine Niederlage seiner Politik in der Heimath. Da Gras Schuwalosf England gegenüber da, möglichste Engegenkommen an den Tag legt und Rußland sich namentlich in der afghanischen Frage neuerding, einer außerordentlichen Loyalität befleißigt, scheint die Annahme, daß die so lange und so vielseitig gewünschte Annäherung zwischen England und Rußland endlich an Au,ficht gewonnen habe, mindesten, weniger unbegründet zu sein, al» Die, bisher der Fall war Hoffentlich tst diese Aussicht von Dauer P«IMschr Ilebersicht. Lripzt«, 90. Januar. Im socialdemokratischen Lager herrscht große Bestürzung, denn man kann sich der Erkenut- niß nicht länger verschließen, daß die Partei finanziell ruimrt tst «nd daß damit die Organisation der selben an» Rand und Band gehen muß. Der Arbeiter ist glücklicherweise klüger geworden, er be ginnt die Tasche znzuknöxsen, der Last überdrüssig, di« gewerbSwäßigen Agitatoren zu ernähre«. In den Ki eisen der Letzteren ist gegenwärtig die Deroute so stark, daß. nachdem mau vergeben, an da» Mit leid der deutschen „Genossen" appellrrt, der Blick in die Kerne schweift, über den Oceau hinweg, m doch freie Amerika. Die Bettel- samluuaen de- „Genossen" Grottkau haben indessen keinen Erfolg gehabt, denn dem echten Amerikaner, so mildherzig er auch ist, find die Fanllenzer ver haßt, die zu bequem sind, sich die Ciaarren selbst >u wickeln, wenn sie rauchen wollen. Dem Fabrik »efitzer Bebel find ähnliche Niederlag«» bereitet worden. Sein auf da» Mitleid der Amerikaner berechneter Aufruf, Gelder für die die Revolution -lanenden, au» Berlin auSgewiesenen Agitatoren »ufznbringen, hat da, wohlverdiente Fiasco ge- »nden, wie verschiedene angesehene amerikanische Zeitungen bekräftigen. Die in Chicago erscheinend« „Staat »- bit^gerzeitung", welche dem von un, gestern mitgethnlten Bettelbrief Bebel'» einen längeren Artikel unter der Neberschrist: „Nun schicken auch die deutschen Socialdemokraten den Klingelbeutel herüber" widmet, stellt der beabsichtigten Collecte ein keineswegs günstiges Prognostikon, sie sagt varin unter Anderm ebenso kühl wie zutreffend: „Wir können un, kaum denken, daß die Anzahl zum Anfang dieses Monat, aus höchsten, 50 Per sonen, und auch diese sind nicht heimathlo, ge worden, da sie nur au, ihren dermaligen Wohn orten, nicht aber au, dem deutschen Reiche, noch au, den Gemeinden auSgewiesen worden find, wo ste heimatbberechtigt. Durch Aus lösung der socialistischen Vereine kann Niemand «xiften,lo» geworden sein, auH,enommen etwa die Agitatoren, Reise Prediger und dergl., die au, der Agitation ein „Geschäft" gemacht und dafür ihr Gehalt au, den BereinScaffen bezogen haben. Für diese Claffe interesfirt sich außerhalb der sociallfti- schen Partei Niemand." — Und weüer: „Die Be strebungen der deutschen Socialdemokratie find den Deutschamerikanern in ihrer überwältigenden Ma jorität so entschieden zuwider und haben die EenL- linge und Vertreter lener Partei, die in den ver- eintgen Staaten ihre Heimath aufgeschlagen haben, den Widerwillen gegen jene Partei durch ihre rohe Polemik und ihr wüst«, Auftreten so sehr verstärkt, daß auf «inen Erfolg von Sammlungen selbst kür jenen Zweck außerhalb der Kreise der Socialiften nicht zu rechnen ist. Man ist ja nickt einmal sicher, daß etwaige Gaben „verruchter Capitaliftrn, aussätziger Bourgeois" und wie die Kraft- titel all« heißen, mit denen die hiesige Eocialitten- preffe Jeden, der durch Fleiß und Sparsam- keit sich rin kleine, Vermögen erübriat bat, zu beehren pflegt, — daß jene Gaben nicht al, eine Demonstration zu Gunsten der Socialiften gedeutet oder gar zur Unterstützung von Agitatoren vom Handwerk verwandt werden möchten. Außerdem — so schließt der Artikel — mag noch gesagt wer den. wie dieser Hülferuf ein Zeugniß der Schwäche ist, da» nach all den Prahlereien, womit die socia- ltstischen Blätter hüben und drüben gefüllt zu sein pflegen, überraschen muß. Em« Partei, du noch ln der lHten ReichStagSwahl über ein« halb« Million Stimmen verfügte, die Welt in kurzer Zeit au, den Angeln zu heben versprach und einen vernichtungtkriea gegen Alle» führte, wa, der Mehrzahl der Menschheit heilig ist, sollte doch im Stand« sein, einer verschwindend kleinen Anzah von Arbeitern, die vorübergehend ihre Beschäfti gung verloren hat, selbst unter die Arme zu grei fen, ohne den Klingelbeutel in allen Welnder!»« und unter den von »hnen fort und fort geschmähten Gegnern ihrer Bestrebungen umgehen lasten zn müssen." In BreSlau und iu Graz find Verhaf tungen von Socialdemokraten vorgcnommen worben Wir erwähnten bereit, die Verbastimg de» BreSlauer Agitator, Kraecke, welcher Gelder für du Part« sammelte. In Graz aber wurden die Arbeiterführer Kaller und Rein- ha! wegen Hochverrath» verhaftet, in hreren Arbeiter localen haben Haussuchungen iattaesunden, wobei compromittirende Schrizt- tücke vorgefunden wurden. Letztere Mtttheilung st hochbeachtenSwerth, um so mehr, als sich Oester reich noch eben durchaus ablehnend verhalten hatte gegen den Bismarck'schen Vorschlag in Be treff gemeinsamen Vorgehen» gegen die internationalen socialistischen Umtriebe. Man scheint also auch in Oesterreich anzusangen. diese Sache sehr ernst aufzufassen. * * * Der Justizausschuß des BundeSrath» wird sich erst im Laufe der jetzt beginnenden Woche mit dem Strasentwurf für den Reichstag näher befassen. In dem genannten Ausschuß find außer Preußen noch Bayern, Lachsen, Württem berg, Hessen, Braunschweig und Lübeck vertreten: Stellvertreter sind Baden und Schwarzburg- Rudolstadt. Bei der bis jetzt bemerkbaren m»Hel fta atlichen Opposition gegen die Vorlage soll vornehmlich auch bayerischer Einfluß wahr zunehmen sein. Wie man hört, beziehen sich die abweichenden Ansichten namentlich auf die Befugniß de» Reich«taaSpräsidenten wegen Ver hinderung der Veröffentlichung incriminirter Reden oder Revestellen dnrch die Presse, sowie auf den Verlust der Wählbarkeit für die au» dem Reichs tag auSgeschlosseuen Personen. — In der württem- bergifchen Kammer hat, wie schon mitaetheilt. Herr von Mitt nacht ziemlich deutlich die materielle Einmischung der dortigen Kammer in diese Frage der ReichSgesetzgebnna provocirt und damit — wa» von dieser Seite schwerlich Wunder nehmen wird — den Weg der particularistischeu Secession gutgeheißen, die die ultramontane Partei in Preußen mit dem „Antrag Heereman" unter der üblichen Effecthascherei zu betreten versucht hat. Die national aesinnten Elemente de» Volk» werden hier de« Vogel leicht am Gefieder erkennen. Den Entwurf eine, RegentschastS-Ge- setze» für Braunschweig begleitete die Regie rung mit einem Schreiben, worin e» heißt, daß nach höchster Wahrscheinlichkeit längere Zeit ver streichen werde, bevor der Regierungsantritt de, Thronfolger« oder die Regentschaft-Übernahme durch einen Berechtigten erfolge. Die Aussicht auf ein längere» Provisorium ist gewiß keine erfreu- liebe für die Brannschweiger, und den Gedanken an «ne regierend« welfische Dynastie in Braun schweig werden ste »ohl thun ganz außer Be tracht zu lasten Auch die „Reue Freie Presse"
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