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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-04
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1879
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für hier -10« » ad«, 115 utscheu ieich »iL «berttht leuch«, lauf d«r- id Roa- »erkLufer auivaare Sei gerste eiusaat ohn 350 ) Kiloqv vtctona l. weche, Sicken l IS bis hl. weiß -1L » i i.r » bi- vkuchtn P« I« Erscheint täglich früh 6»/, Ul-r. Utbarlio» «ul EiPtLilts« Johannisgassc 33. z^rch-ualr« brr Ltdacttoar Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittags <—« Uhr. l du Klick,ad« klngkiandler Mau,»- «achl ft<U dt« RrdacNon ulchi »rrotndltch. I»«Ämr der für dir nächst- Nummrr dcsttmmtm ^ an Wochentagen bis k Nachmittags, an Lonn- I jB-rfttagni früh dis ' .9 Uhr. I z, m> Fittatr« für Zns. ällnahmr: I xW-Irmm. Universitürsstr. 22, I «iS Lösche. Katharinenstr. 18, p. »« dis V,3 Uhr. MMr LaMM Anzeiger. Organ für Politik. Localgcschichte. Handkls- md Geschäftsverkehr. Suflnge IL.LOV. L5o»»r»e,«»prrt, viertel». IV, DU-, incl. Bringerlohn 5 Dir., durch die Post bezogen v Mk. Jede einzelne dtuminer 23 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbesvrderung 3« Mt. mit Postbesvrderung 4b DU. Inserate bgesp. Petitzeil« 2» Pf Größere Schriften laut unseren» Preisverzeichnis —Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Reeiameu uoter lew ttevactto»»strtch di« Spaltzeile 4» Ps. Inserate sind stets an d. Lrpelttto« zo senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pravuomonmäo oder durch Postvorschuß. H35. Dienstag den 4. Februar 1879. 73. Jahrgang. »: n/»-. ändtscher ! ^ bez. -175 e».u.«r iqer 1S5 her 1A I be». u. Ir. 1« bis i ^l bez >. u. vr, vr., do 18.50 > 130 btt u. vr . Per neu i X» «r 180 bis . Futter « -1<«>l r LK0 ^ vr.. «« stebttuu- h Quaii' ;-43^. e feinste liedriger, U.8V >l ielh^ den so. 3a- uar loco üNr.00 ,-IS >». Rlmgen- verband, uk. loro w » bis räu nu t. m.oo, so, do. Italiener l ISS 75, ftindener cheinische urahütte dttactien 1, Napv- Pierrente mbarden lmerika- -uarvon in Ply- i« Reise b« über- m Con- vanchfer egangen, Da«»f« t gestern sche «i» „Hansa" See ge- »ntischev mßbur«- fen: in on Hui, iverpool, blalgo», ,France- tdampfer ttändrsch- n" von rad' von MttBoch, den 5. Fe Rittrlwaldschlag« in Avil Holzauction. bruar ». e. sollen von vormittags S Uhr an im Forstreviere Connewitz auf dem theilung 40» ca. 57 «Kran», und - ILO L«»stza«fe» (Echlagreißig) unter den an Ort und Stelle öffentlich «u-gehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mitlelwaldschlage in der Ranne, am Nonnenwege und der nassen Wiese, unweit des Echleußiger WegeS. Leipzig, am 15. Januar 187«. Des Rath- Fovftdeputation. Nutzhoh-Auction. Kretta», tzen 14. Februar ,. e. sollen von vormittag- S Uhr an im Forstreviere Connewitz auf dem Mittelwaldschlage in Abtheiluna 40» ca. SV eichene, 37 buchene, L ahorne, 13 maßholderne, LI rüsterne, 4 lindene, 5 eschene, 4 ellerne und L apfelbaumene RntzklStze, sowie 39 eschen« Echirrtzalzer und Svv rüsterne tzebebünme unter den öffentlich auSgehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meist- bietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage in der Rönne am Ronnenweg, und der nassen Wiese, unweit d«S Echleußiger WegeS. Leipzig, am L5. Januar l87S. TeS Rath« Forstdeputatton. Zur Lage. bt Berlin, 31. Januar. Nur noch vierzehn Tag« trennen »n- vom Beginn d» Reichstag-- session, welche leicht zu einer der bedeutungS- »»llsten werden kann, die wir seit 187t gehabt haben und aus lange Zeit hinaus haben werden. Der Reich-kanzler, welcher in wenigen Tagen hier einzutreffen gedenkt, wird für da- von ihm ausgestellte Zoll« »nd Steuerreform-Programm mit all' der Energie eintreten, welche er in der vchandlung großer Fragen zu entwickeln pflegt. Der Widerspruch eines TheueS der VolkSver- Iretnug, der Presse und der öffentlichen Meinung wird ihn darin um so weniger behindern, al< er in seiner langen Ministerlaufbahn diese Kactoren nicht nur wiederholt mit Aufgebot seiner gaureu geistigen Kraft zu bekämpfen »nd zu über- wiuden verstanden hat, sondern auch ihm die-mal riue große Reihe Kunbgebuungm der Zustimmung und der Sympathie zur Sette steht. Dennoch wird der Kampf angesichts der vielen dabei in Krage kommenden persönlichen und privaten Inter essen kein leichter sein; dock Fürst Bi-mgrck vertraut, daß, wie bei ander« «nd größeren Schwierigkeiten, „der Genius de- deutschen Volke- ien Weg zu finden wisse« wird, der zu feinen Hl« ftihrt". Lord Russell'- Note, welche'da« msfche«« d«s englischen Eis«- vom deut« scheu Markte fß, befielt m«»rt, soll b»bch nl- ch» Wegweiser dienen. Die kaiserliche Verordnung bezüglich der Ein fuhr aus Rußland ist vollzogen und heute publicirt worden. Gleichzeitig bringt die osstciöse „Kordd. Allg. Ztg." eine Rote, welche bestimmt sein dürfte, den Berichten der Wiener Blätter über die dort stattgehabten EommisfionS-verhand« luv gen dm darin enthaltenen, für Rußland ver letzenden Stachel zu nehmen, wie denn überhaupt nicht genug vor den versuchen gewarnt werden !avu, ein möglicher Weise internationale- Unglück, welche- hoffentlich noch abgewendet werden wird, zu Zwecke» nationaler Animosität und Antipathie au-zu- beuten. Wenn ein Wiener Blatt aus dem Wege der Pest-BorsichtSmaßregeln die russische Armee, durch Unterbrechung ihrer heimathlichen Verbin dungen, au- Bulgarien herauSdrängeu will, so kurm eS sich Über da- gehässige »nd frivole Echo nicht wundern, welche- sein Vorschlag'im „Rußki Mir" findet. Je leichter der in der Pestsrage er griffenen deutsch - österreichischen Initiative ein »nttrussischer Beigeschmack imputirt werden konnte, «n so sorgfältiger sollte die Publicistik sich vor Expektorationen hüten, die leicht eine gefährliche Lutsaat für die Zukunft in sich tragen könnten. Angesichts der Vorgänge in Pari- ist der zu kurzem verweilen nach Berlin gekommene Bot schafter Fürst Hohenlohe auf seinen Posten zurückgekehrt. Giebt die Krisi- in Frankreich auch zu «aocherlei Erwägungen Anlaß, namentlich zur Beachtung de-Umstande», daß die schwere PrüfungS- zett oeim Beginne de- jetzigen Jahrzehnt» für die dortigen Parteien doch nicht wirkungsvoll genug gewesen ist, um eine Stabilität der Verhältnisse auch nur auf sieb« Jahre zu sichern, so wird Deutschland doch da- nämliche Gelbstbestim- »nmg-recht, welche- e- für sich selbst gefordert »nd erkämpft hat, auch bei fremden Nation« acht« und jeder neu« Gestaltung der Dinge in Frank reich mit Vorsicht, aber ohne Borurtheil gegen- übertreten, so lange nicht seine eigenen Pflicht« «ud Interessen dabei berührt werden. Marschal Mac Mahon bot als Präsident der Repu-li manch« persönliche Garantie, welche sich nicht ohne Weitere- auf jeden Nachfolger Überträgt. Ge sinnung rwd Charakter de- alten Soldaten bürgt« dafür, das die republikanische Institution welch« fein« Händen überantwortet Word« war ittcht «it jenem propagandistisch« Geiste erfüll wurde, an welchem die früher« republikanisch« versuche in Frankreich zu Grunde gegangen war«. Die Lage ist unverändert, aber da- Verhältnis beider Staat« zu einander ist dasselbe geblieben. Da- Cabivet Du saure in Frankreich genoß und geuießt da» volle vertrau« des Auslandes der «ongreß machte Die» deutlich erkennbar; dai jetzige Eabiuet wird aber den Marschall-Präsiden- len, nachdem e» zum Werkzeuge seine» Gturze- t, schwerlich lange überdauern und ich vielleicht neuen Männern »nd neuen gegenüber befind«. »1 ropa Ta- schärfere Hervortreten liberaler und radi kaler Ideen in Frankreich wird möglicher Weise nicht ohne Einfluß auf die Entschließung« de- Papste» «nd seiner Berather sein. Jmvatican ist man vollständig unterrichtet darüber, datz da» gesammte preußische Ministerium, ohne Aus nahme, bereit ist, zu einem annehmbar« mockus vivoväi die Hand zu bieten, doch kann die Initia tive dazu selbstredend weder von der Regierung auSgeh«, noch in solch« iudirectm Schritt« de- Papste- gefunden wer dm, wie sie in der letzt« Encyclica und in dem Schreib« an den vormali gen Erzbischof Melcher» vielleicht enthalten sein mögm. Ein päpstlicher Erlaß, direct an die amti- renoen Bischöfe gerichtet: fortan mit der Anzeige der von ihnen zu bestellenden Geistlichen bei der zuständig« Staal-behörde vorzugehen, würde ungleich sicherer die Brücke zur Verständigung schlag«. Politische Ilebersicht. Leipzig, 3. Februar. Dem priitmtiäs« Welfenthum wird seilen de» Reich-kanzler- ein rbmso starker wie noth- wendiaer Dämpfer aufgesetzt werden. Die wahr« fast herausfordernd« Machtnation« de- Her- zog- von Eumberland erhall« damit gleich zeitig die wohlverdiente Strafe. ES steht fest »ud wtod von «gt»«M>>kreuudlicher Seite bestätigt, daß die Krage et»» Einziehung de- Welfen- fond- sofort nach der Rückkehr de- Fürsten Bis marck, die in dies« Woche devorsteht, da- preu ßische Gtaat-miuisterium beschäftig« werde. In diesem Sinne äußert sich eine osstciöse Correspon- dmz in der „W. Z.": Bozützlich der Gerüchte über die Zukunft de» Welsenfond- konnte ich Ihnen schon vor einiq« Tagen meiden, daß neuerding» di, definitive Ein- »iehung desselben in- Auge gefaßt sei. Die Nach richt wird iHt auch von offiiciöser Seite bestätigt und zugleich dm Aermuthung einiger Blätter zurück- aewiesen, al- oß dm jetzigen Erwägungen auf der selben Linie stünden, wle diejenigen, welche der Finanzminister Hobrecht im vorigen Spätherbst nach dem Tod« König- Georg anregte, indem er die Austastung vertrat, daß die Verwendung der Revenuen des Welsenfonds. wie sie auf Gmnd de- Gesetze- vom 3. Märi 18«8 bisher erfolgt ist, un zulässig geworden. Die damalige Auffassung des FinanMinisters stand mit derjenigen de» Fürsten BiSmarck in schroffem Gegensätze, während e» jetzt gerade der Minrsterprästden rst, der auS poli tisch« Gründen die Einziehung des Fond» befür wortet. Auch uns» Berliner Correspondent tritt der Sache wie folgt näher: „Unmittelbar nach der Rückkehr de- Fürsten BiSmarck soll«, wie eS heißt, die Verhandlung« de- Staat-Ministerium- über eine anderweitige Regelung der Angelegenheit de-Welsenfond- beginn«. Jndrß alaudt man nicht, daß die Regierung wirklich dem Landta eine Aushebung de- Sequester» und Ueberfü rung der Gelder an die preußische Staat»- casse Vorschlag« Werve. An maßgebender Stille steh« De» z» gewichtige Bedenken entgegm, über welch« vielleicht der Abgeordnete WindHorst- Meppen die beste Auskunft geben kann. Bekannt lich fungirte er beim Abschlüsse de» vertrage- im Winter 1867—1868 al-Mittelsperson. Waldeck schlug damal- bereit- bei der Verhängung de- SequesterS die Einziehung für die StaatScaffe vor. stieß damit aber fubst bei der eigen« Partei auf Widerspruch. Jetzt würde sich, wenn die Regie rung ein« bezüglichen Antrag einbrächte, außer dm von Windthorst beeinflußt« lUtramoatanm und einem Theile der hannoverschen Liberal« schwerlich Jemand dagegen erklär«. » * » Den Taktlosigkeiten am dänischen König-- Hofe gelegentlich der Hochzeit-feierlichkeite« de- Herzog- »on Eumberland ist eine sehr deut liche und wirksame Repressalie gefolgt. Däne mark hat seine Anwartschaft ans Herausgabe Nordschle-wig- für immer verlor«. ES giebt keine dahin zielende „Frage" mehr, denn die beiden Contrahent«, Oesterreich und Prenßen, Hab« eine Einigung darüber »zielt, die Däne mark da- Rachsrhcn giebt. ES lieg« üb» diese hochwichtige Angelegenheit die folgenden Tele gramme vor: Wien, L. Februar. Da- „Wien» Fremden blau" meldet: Deutschland »griff die Initiativ« zu Verhandlungen betreff- Ausführung des Lrtikel» 5 de» Prager Friedensvertrag-: anderweitig wird diese Meldung bestätigt. Wien, L. Februar. Wie da» ^Telearaphen- Correspondenz- Bureau" von zuverlässtaer beit« er fährt, finden seit einiger Zeit auf Initiativ« Deutschlands »wischen Wien und Berlin Verhandlungen über den Artikel 5 des Prager Frieden» statt. Da öfterreichischerseits auf die «ufrechterhaltung de» Oesterreich-Ungarn in jenem Artikel bezüglich der Bevölkerung Nord- schleswig» eingeräumten Rechte- kein Werth gelegt wird, so sei alle Aussicht vorhanden, daß diese Verhandlungen zu wechselseitiger Befriedigung in einer den Wünschen Deutschlands entsprechenden Weise demnächst beendet würden und würde da durch wiederum in überzeugend» Weise die In timität der zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn beftehendenBeziehungen documentirt werden. Wien, L. Februar. Die hochofficiös« „MontagS- revue" will wissen, daß bezüglich des Artikel- 5 deS Prager Friedens zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland bereits ein Bertraa abgeschlossen worden wäre, in welchem Elftere- aus die Geltendmachung der in jenem Artikel ent haltenen Tlausel, nach welcher die Retrocession NordschleSwigs von einem Plebiscit ab hängig gemacht wird, verzichtet. Die Nachricht« üb» die Verhandln»««» »wischen Deutschland und dem Vatikan lock«, anscheinend diese Verhandlung« selbst ab» licht. Wie man der „N. Z." aus Rom berichtet, jat Leo XIII. den KreiS seiner vertraut« anßer- ordentlich beschränkt. Nur drei bis vi» Per- onm sind von sein« Absicht« unterrichtet und umgeben ihre Thätigkeit mit dem strengsten Ge- »eimniß. Der Abg. Windthorst-Meppeu gab einem Schmerze Üb» dies« Zustand in der letzten lulturkampsSverhandlung de- Abgeordnetenhaus«- Au-druck, indem » »Närte: „Die Verhandlung«, die stattgefunden haben sollen und angeblich noch jetzt stattsind«, gehen, wie die Herr« Die- ja so sehr gewünscht Hab«, weit über unsere Köpfe weg." In dem stenographisch« Bericht hat Herr Windthorst die Höhe und Wette, in welcher die Verhandlung üb» die Köpfe de» Centrum» weggeht, noch der Phantasie durch Unterstreichung der hervorgehobm« Stelle näher gerückt. Unter diesen Umständen haben die letzten Vorgänge im preußischen Abgeordnetenhaus ein anz eigene» Gesicht getrag«. Der Redn» d« Nehrhett, Herr Gneist, nahm darauf Bezug, daß gegen üb» dn vo« der Regierung em- aeleitetm Verständigung da» Verhalt« de- CentrumS die versöhnlichen Verhandlung« nicht fördern, sondern hemmen würde. Herr Windt horst seinerseits bemühte sich vor Allem, die vollkommene Harmlosigkeit de» Anträge- de- Centrums aus Wiederherstellung der drei kirch lich« Bersaffung-paragraph« zu beweis«. Er meinte, entweder würden die „hohen PaciScentm finden, da» Centrum habe etwa» Unzulässige- ob» e- habe etwa» Zulässige» beantragt. Im erster« Falle zerfiel« die Anträge in „Nicht»", im zweit« Falle sei mau den Verhandlung« zu Htttfe ge kommen. Bei der Bescheidenheit dies» Darstellung ist e» dem Redn» nur entgangen, daß auch ein dritter Fall übrig blieb, daß etwa- Unnütze» und Ueberflüssige« gethan. wa» die Situation keines wegs bessert. Jrdensall» ist e- eine merkwürdige Erscheinung, da» Centrum im Augenblick so gänz lich von Beziehung« zum Oberhaupt der katho lisch« Kirche abgeschnitten zu sehen, daß e» feine Informationen über den Stand der Verhandlung« durch Anträge in dem Abgeordnetenhaus zu zieh« unternimmt. Wir sind selbstverständlich nicht best» unterrichtet al-HerrWindthorst. Man darf aber all» diug- au- dies« Vorgängen schließ«, daß die Verständigung Üb» „die Köpfe de» EeutrumS" mit einem Male da sein könnte. Charakteristik für die Stimmung in Rom ist e», daß man in italienischen Blättern der Ansicht begegnet, der deutsche Culturkampf sei in der That beendigt. So viel ist zweifellos, daß Leo XIII. die Auf lösung der Organisation der katholisch« Kirche ftr Deutschland mit größt» Sorge betrachtet »nd die Angelegenheit von einem ganz »»schieden« Stand punct betrachtet, al» d» ist, auf welch« da- „kalte Lächeln" d» CeutrmnSsührer hinweist! Die merkwürdige Enthüllung m d» „Badischen L an de-z eitung", die wir bereit» den Lesern mittheilt« und deren Vertretung wir jene« an geseh«« Organ überlassen müssen, weist jedeufall- darauf hin, welche Ausdehnung die Verhandlungen bereit» genommen haben, * * » Trotz der officiell anbefohlmen Geheimhaltung de- kriegsgerichtlichen Erkenntnisse- in Sach« de- „Großer Kurfürst" »»lautet, wie man un- au- Berlin meldet, daß dasselbe we sentlich freisprrchend» (!!) Natur sei. — Dem Reichstag« wird mit dem Marine-Etat eine Ueberficht der seit 1873 im Extraordinariu» ver wandten und zur Ausführung de- Flotteu- rUndung-plan- noch n forderlich« Summ« int» Vergleichung der Gesammtkost« mit dem lnschlage nach dem Plane vou 1873 zugeh«, ln der vorgesehen« Zahl der Kriegsschiffe fehl« noch 1 Panzercorvette, 11 Panzer kanonenbote, Corvett«, 3 AvisoS. Davon sollt« nach dem taufend« Etat begonnen werden 1 Panzer corvette, LgedeckteEorvett«, 2Aviso-, 4Kanonm- »oote. — Der Cbef der Admiralität hat jetzt die Instruction für Schiss-commaudanteu vervollständigt, nammtlich die Jnspicirung der attisch« Verwendung de» Schiffe- mit Durch- ührung ein» bestimmt« Gefecht-idee, allgemeine nilitairifche Exercitien und Manöver vorgeschrie- >en; der Commandant soll dabei zeigen, wie weit » He» der Bewegung« seine-Schiffe- geworden »ud wie »eil » me Waffen. Üb» dre sein Schiff verfügt, richtig und mit Erfolg anzuweuden versteht. Wie die „Boss. Z." hört, ist an eine Zustimmung Württembergs und Bayern» zu dem d« öundeSregierung« zugegang«« ReichSeisen- >ahn-Gesetzentw«rfe nicht zu denk«. Di« Negierung von Württemberg soll m folgend» Be- iimmung de» Entwurf» eine formelle und materielle ftenderung der ReichSverfaffung »blick«: „Die Aussicht über da» Eisenbahnwesen steht dem Reiche zu, soweit dieselbe nicht den Landesregierung« nach ausdrücklich» Bestimmung de» Gesetze» der« »leibt. Alle sonstig«,den Landesregierungen nach ge setzlichen, vertragsmäßigen, concessionSmäßigen od» statutarischen Bestimmung« zustehenden Befugnisse gehen, soweit sie da» Gebiet der Reichsaussicht be treff«, auf da» Reich über. Die RcichSausficht schließt innerhalb ihr» Zuständigkeit die LandeS- aufsicht auS." Die bayerische Regierung ab» ist nicht gewillt, auf ihr Reservatrecht zu Ver zicht«. wie e» in der ReichSverfaffung zum Aus druck kommt, indem von den Artikeln 42 bi- 47, welche sich auf da« Eisenbahnwesen bezieh«, die »st« fünf auf Bayern nicht Anwendung find« und nur dem Art. 47, welcher die militairisch« Anforderung« an die Bahn« präcisirt, sämmtliche Bahn« de» Reiche- unterstellt sind. Die preußische Armee hat im Jahre 18^78 folgenden Zuwachs an neu »nannt« Seconde- LieutenantS (ausschließlich Wiederangestellter uud zur Reserve bezw. Landwehr übergetretener) er halt«: a Linie, bei der Infanterie 355, bei der Cavallerie 113, bei der Artillerie 94, beim Juge- meurcorp» 38, beim Train 8, Summa 606; d. i» der Reserve, Infanterie 594, Cavallerie 214, Ar tillerie 104, Jngenieurcorp» 7, Train 33, Summa -52; e. Landwehr, Infanterie 67, Cavallnie 7. Artillerie 2. Jngenieurcorp» l, Train 3, Summa 80. Im Ganzen hat die Armee ein« Zuwachs von 1638 Officierm »halt«. Die vereinigten volk-parteiler und Ultra- montanen — die aus da» Engste zu sammengewachsene rothe und schwarze Demo kratie — in der württembergischen Abge ordnetenkammer haben eia« Antrag weg« der Strafgewalt im Reichstage nun doch eingebracht. Der AuSgang wird voraussichtlich eine motivirte Tage-ordnung sein. Je näher der Tag d» ReichS- tagSeröffnung heranrückt, desto unzweckmäßig» er scheint da- Unternehmen, mit LandtagSverHand lung« in den Gang der ReichSangelegmheit« eiu- zuareifm. Die Antragstell» haben daher für gut desund«, ihr« Antrag mit ein» Bezugnahme auf die württembnaische Landesverfassung zu ver bräm«. Da- Mittel ist ab» zu durchsichtig, um ihn« viel zu helfen. — In Stuttgart hat ein socialist ische- Blättchen, die „Stuttgart» Presse", seit dem Erschein« de- Socialistengesetze» noch ein kümmerliche- Dasein hinaeschleppt. Dem selben ist neuesten- durch ein Bervot da» flackernde uud zweideutige Licht au-geblas« Word«. « * » Wir sind in der Lage, einige Entscheidung« der Recur-commiffion in Sachen de- Gesetze»
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