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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188012266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18801226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18801226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-26
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.12.1880
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Etfcheiul täglich früh 6»/. Uhr. ktt«««, «ch Lrprdtti«« JehawttSgrsss« LS. >»>»chß»ad»« »er »rderliea B««»ttags ia-lruhn Nachmittag» 4—L Uhr. Dar dt» N4«s^>»k ivigkjandtrr » iS»»» »acht «u »N N^-cü-a »«»NchUch. e h« ftr dt« nLchft- Nn«u>er bestimmt« M» Vocheumgn» -i« «achmtttegS. a« Eonn- estw^» früh bis V.fl Uhr. H» »n, FUttt» ftr Z>s..A»Wch«r: vtt» Kl NM», UmverfitLt-str. 22, ' ^etsth-.K»tharin«ust,.l8.P. nar dl» Uhr. Orzan für Politik, Localgeschichte, Handel«- md Eeschästkvnkehr. Auflage 16.400. LteeananNnnrl, incl. Bringrrlohu i Mk^ durch die Post bezog« 4 ML Jede «inzüne Nnnuuer rs Ps. ^ ^ Brleqexnnplar 1« Pf. Gebühren für Extrabeaageo " »hm Postbefördrnmg 39 ML »t» Psswtsdcderung 4« ML Lehret« Sgrsp. Pctitzplt *0 Pf. «kbhrr, «.chnstrn l«r unserem PmiSverzeichniß. -^ryhckl-ttsch«, Satz nach höherem Lar». NdkUmn, »eirrhrnNrIM-Wßttch die Spaltzcll« 4Ü Pf. Inserate sind stets an d. <rpeb««», »U senden. Mbatt wird nicht gegeben. Zahlung ps-gullramemto oder durch Postporslbuß. ^ 88«. Sonntag den ^6. December 18^0. 7L Jahrgang. ^ -> Bekanntmachung. Zum Zweck« der EinkommensteuereinschLtzung auf da« Jahr 1881 werden gegenwärtig diejenigen Bei- tragSpstichtlgen, deren Einkommen nicht zweifellos unter dem Betrage von 1800 -leibt, «ur schriftlichen Declaration ihre« Einkommen» unter Zufertigung eine« LeclarattonSformular« und unter Einräumung einer retzntisittsen. »«« Lage der vehiindtgun« ad zu rechnende» -rtft, deren versiinwnt» de» «erlnü de» «eelamatt,»-rechte- für da» lanfende Etenerjahr nach sich rieht, aufgefordert. Gleichzeitig wird in Gemäßheit von 8- 33 der zum Einkommensteuergesetze vom 2. Juli 1878 erlassenen AnSführnngSverordnung vom 11. Oktober desselben Jahre« hierdurch bekannt gegeben, daß auch Denjenigen, welchen eine Declaratrou-aufforderung nicht zugesendet wird, e« sreisteht, «ne Declaration über ihr Ein kommen »iS zu« 4. Januar 1881 in der alten Nicolaischule, Nicolaikirchhof Nr. 12, einzureichen, woselbst auch DeclarationSsormulare unent geltlich in Empfang genommen werden können ES werden auch ferner alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten, Personellvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte de« vermögen««,werk« auSqestatteten Vermögen-Massen aufgesordert, für die von ihnen bevormundeten Personen bez. für die von »hnen vertretenen Stiftungen. Anstalten u. s. w., soweit dieselben ein steuer pflichtige- Einkommen haben, Declarationen an obengedachter Expeditionsstelle auch bann etnzureichen. wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugehen sollten. Leipzig, den 2S. November 1880. Ler »nttz der Gtckdt Leipzig. vr. Georgi. Koch. Bekanntmachung. Da in neuerer Zeit Bauten oder bauliche Herstellungen, wozu die Genehmigung der Baupolizeibehörde erforderlich ist, wiederholt ohne diese Genehmigung oder mtt eigenmächtiger Abweichung von den von unS genehmigten Bauzeichnungen und beziehentlich ohne Berücksichtigung der von unserem technischen Sachver ständen gezogenen Erinnerungen zur Ausführung gebracht, oder wenigstens in Angriff genommen worden stvd. sie Bauauisührenden sich aber damit zu entschuldigen versucht haben, daß die genehmigten Zeich nungen und jene mü denselben dem Bauherrn zugefertigten schriftlichen Erinnerungen sich in den Händen de- letzteren befänden; so seben wir unS veranlaßt, hierdurch Folgende- vorzuschreiben: die schriftlichen Erinnerungen unsere- technischen Sachverständigen, sowie die gesammten von unS genehmigten Bauzeichnungen find während der Bauzeit auf der Baustell« sorgfältig auf- zubewahren und dem controlrrenden Baurevisor auf besten jedesmaliges Verlangen sofort vorzulegen. Nichtbefolgung dieser Bestimmung wird mit einer Geldstrafe bis zu kV -M an dem Bauherrn, beziehentlich dessen Vertreter geahndet werde«. Leipzig, den LS. December 1888. Ter «ath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Ast. Politische liedersicht. Leip^,, Lb. December. Obwohl der Reichskanzler bestrebt ist. mit der gemäßigt liberalen Partei wieder parla- dennoch Kreisen Bismarck an Herr» v. Bennigsen eine Einladung hat ergehen lasten, mit ihm in KriedrichSruh über den Steuer erlaß und die Steuerreform zu conferiren. Seilen der „Deutschen Landeszeitung" wird auch in Ab rede gestellt, daß conservative Führer nach Friedrich-» ruh verufen seien Nach diesem Blatte beruht diese Mttheilung auf einer Verwechslung mit der Thalsache, daß au« conservative» Kreisen eine Adresse a» den Reichskanzler mit dem Anträge gerichtet worden ist, alle drrecten Steuern in einer «nzigen progressiven Einkommensteuer mit beson derer Belastung deS fuudirten Einkommen« auf gehen last« zu wollen. Die Ultramontanen setzen ihre Feindselig keit gegen die preußische Regierung fort. Dl« „Germania" begleitet dm Abdruck de« bekannt« Bescheides an die „rheinischen Katholiken" mtt einigen Ausführungen, tu drnen u. A. Folamde- angekündigt wird: „Bei der demnächst bevorstehen de» V« rathurg de- Anträge« Windthorfi auf Straffreiheit der Spendung der Sacramente und de« Lesen« der h. Messe wird sich ausgiebige Ge legenheit bieten, in die materielle Erörterung der kwchmpolitischeu Gesichtspunkte einzutrel«, welch« vie königliche StaatSregierrwg gegenüber der Im« rnediateklgabe der rheinischen Katholik« auS An laß de« DombaufrsteS „nicht für angezeigt er- achtet". lieber di« bereit- telegraphisch gemeldete Con vention, welche der deutsche Gesandte v. Rado- witz in Athen mit der griechischen Regierung wegen der bairischen Schuld abgeschlossen hat, find sitzt nähere Nachricht« nach Berlin gelangt. Di« griechische Regierung verpflichtet sich danach, die bewilligt« 2.600,000 FrcS. auf einmal zu zahl« unter der Bedingung, daß Baiern sich damit für ganz befriedigt erklärt. Die abge schlossene Eonvmtioa wird binnen Kurzem der griechischen Kammer vorgelegt. Die Annahme derselben Ist nach Mittheiluvtz« au« Athen kaum zweifelhaft. '' > Erst. gSern hat sich, wie die „Bost. Zeitung" «ns Straßburg meldet, der Lande-au-schuß von Elsaß-Lolhringm vertagt, mrd »war bi« zum 10. Januar. Der Schluß der Session soll bi» In« 10. Februar erfolge». In dm letzt« Sitzun gen der Finanz«« Mission Hab« sich einige uu- l«sa»te Zwischenfälle ereignet. Den unmittel bar« Anlaß gab eia autonomistischer Antrag, welcher die Mitglieder der Finanzcommissioa auf Ehrenwort verpflichten sollte, über dir Verhand lung« der Eommlsfion unverbrüchliche« Schweig« zu bewahr«, eia Antrag, welcher mtt keiner Gesetzesbestimmung begründet werden kann, wohl aber jedweder parlamentarisch« Tradition wider spricht. Al« dieser Antrag an de« Widerspruche erwS Abgeordneten, de« Herrn Grad, scheuerte, »elcher sich in diese eigmthümliche Abänderung der Geschäft-ordnung nicht fügen wollte, ließ sich Herr North zu einigen unparlamentarischeu Leußc« rurg« vrrleUm, wegen welcher er zur Ordnuag gerufen werden mußte. . * . Man schreibt uns an« Bukarest vom 22. December: „Brattanoist gestern hierher zurück gekehrt und wird an dm Kammerfitzungen theil- uehm«. Derselbe wurde mit Ovation« empfang«, doch ist e« kein Grheimniß mehr, daß alle drese Huldigung« und Freudebezeigungm von gewisser Seite künstlich erzeigt werden. Seit den aller letzt« Tag« hat Bratiauo durch die Veröffent lichung ihn stark compromittireuder Thatsachen lehr an seiner Popularität verlor«. In der gestrigen Nacht ward« ferner verhaftet Capitata FloreScu, Mauthbeamter GaneScu und der Cassirer der Deputtrtenkammer-Canzlei Pantazuglu. Angeblich hätte man bei dem verhaftet« Avvocaten Bor» eine Abschrift de« von dem 50er Comitö über Bra- tiano gefällten Todesurthril« gefunden. Auch constatirt heute der officielle „Romanulu", daß Petraru nicht Wahlagent der rothm Partei ge wesen sei, sondern daß er für conservative Wahlen agitirt Hab« und früher Redacteur deS conservattven „Zrrgorestia" gewesen sei." Die heutigen Abend blätter fall« einstimmig über da« Mmisterinm her, uota benv will ich da bemerk«, daß fast sümmtliche hiesige Blätter feit einig« Tag« gegm die Regierung Front mach«. Die große „Romania Libera" sagt heute: „WinkönnendieZurückwetsuna de« verlang««, dem rumänisch« Volke die auf die Donaufrage bezüglich« Papiere vorzulegen, un- nicht ander« erklären, al« daß in demselben That sachen .sind, die mit dem rumänisch« National- gefühl nicht in Einklang stehen, in diesem Falle ist e« traurig, Leute am Ruder zu Häven, die die nationalen Interessen mtweder nicht verstehen oder nicht versteh« wollen. Ja beiden Fäll« beseht die Nation einen Selbstmord, solche Latte im Mr- nisterium zu dulden." Ich bemale ausdrücklich, daß man hmte in jedem Blatte derartig Te- chriebene« finden kann. Luch ist constatirt, daß ert dem Attentat die Kammer fast immer be- chlußunsähig war. Das rumänische Volk ist eben fo: denselben Manu, den es vor einer halb« Stunde jubelnd ans den Schild hob. möchte es kurz darauf mit einem Stein am Hals in die Donau werfe«, auf dem Wege dahin Überlegt e« sich aber di« Sache Wied« nud führt ihn, „Hurrah" rvseud, in» Palais zurück." . Ein« Beitrag zur Eharakterisinnig de- ueu- bnlg arischen Parlamentarismus liefert die „Wiener Presse" in einer Correspondenz an- Sofia. Ein Liberaler interpellier d« neuen Miuister-Peäfident«, we-halb der Ministerwechsel stattfaud» woravf Karawelow, sich aus tz. 152 der bulgarisch« Verfassung berufend, auf da« oe- »üglich« Recht de« Fürsten hinwie« «nv hivzu- sügtch daß, nachdem Zaukow sein« Demission al« Minister-Präsident gegeben, der Fürst de« Mi nister Karawelow mit oer Büoung de« Mi nisterin«« betraut habe. Diese Mittheilung be grüßte Gorbanow, ein Conservativer, irr^em er aeSsprckte, mtt einem sebr vernehmbar« „Pfui!" Der folgende Redner Schiwkow, ein Liberaler, machte über diese böchst ungeziemende Leußeruog und Handlungsweise eine abfällige Bemerkung, worauf Gorbanow dem Schiwkow ins Gesicht spuckte. Diese beschimpfende »ud entehrende Handlungs weise beantwortete Schiwkow allfogleich mit einer derb« Ohrfeige. Der Kammerpräsident sah sich in Folge dreser Affaire veranlaßt, anzuordnen, daß Gorbarow durch die Quästor« »nter Assistenz de« ParlammtSdirner- au« dem Saale entfernt werde. Kaltscho Simeonow, ein Conservativer. nahm Partei für Gorbanow und vergriff sich thätlich an den Dienern, woraus die nächststeheud« Deputirt« in Masse Kaltscho hinauSprügelt«. Diesen Moment benützend, entfloh Gorbanow unter dem Ruse: „Mord! Mord!" mit Hinter lassung seine- Hute- und Ueberwurfe« durch die Dammloge in- Freie. Alle Nachricht« stimmen jetzt dahin überein, daß der Vorschlag, die griechisch-türkische Grenz- sraae durch ein« Schiedsspruch zu lös«, nun auch von Oesterreich, Rußland und Italien im Principe angenommen wurde, so daß nur noch die Zustimmung der Pforte und Griechenlands, aller dings der zwei Hauptbetheiligten, fehlt, um die Schiedst,errchtSfrage von dem Terrain der theore tischen Erörterung« auf da« Gebiet der praktisch« DiScussion zu Übertrag«. ES dürfte indessen die Erreichung diese« Ziele« der schwierigste Theil der ganzen diplomatisch« Artion sein. Wenn man selbst die Zustimmung der Pforte und Griechen land« erhalt« sollte, so wäre jedoch damit der Erfolg de« Schied-gerichte« noch durchaus nicht gesichert. In Rußland dauern die verbrecherisch« Um triebe der Nihilisten fort. In Charkow er folgte die Verhaftung eine- Studenten der dor tig« Universität, in dessen Wohnung eine geheime Druckerei entdeckt wurde. Schon als Gymnasiast ward Iwan Lukitsch Baburow in die Verschwörung verwickelt und in Jekaleriuoslaw verhaftet. Nach sechswvcheutlicher Hast wurde er jedoch in Folge von Bestechung« seine« Onkel« Babaschow au- der Hast entlassen. Diesmal hat man Baburow in Ketten geschlossen nach I« katerinoslaw gebracht. Die in Part« zusammengetreteue Enquete- Commission gegm Cissey hat wichtige Ent deckungen betreff« compromittireuder Geschäfts führung eine« General. Intendant« im Kriegs- Ministerium gemacht uud darüber an dm Justiz- minister zur Weiler« Veranlassung berichtet. Dt« Sache macht ziemliche- Aufsehen, um so mehr, al- geg« Cissey nicht- Belastende- bisher festgestellt wurde; die obige Affaire datirt au- Thier«' Prä sidentschaft, eS soll sich um dm Grn.-Jutmdantm Guillot «ad sehr bedeutende Uuterschleife handeln. Zudem beschäftigt „ganz Pari«" der Proeeß Kanlla. Dm AuSaanaspunct diese- Procefle« blldet« die von der Pariser Presse anläßlich der von dem Oberstlieutenant Jung gegm Herrn de Woestyne angestrllten Beleidigungsklage ge macht« „Enthüllungen" über die Gemahlin de- Erster«, welche der Spiooage und der Ueber- liefernng wichtiger militairischer Docummte an Deutschland beschuldigt wurde. Da» Cardinalscollegium brachte am Donnerstag dem Papst seine Glückwünsche zum Weihnacht»- feste dar. Der Papst dankte und beklagte in feiner Antwort die Sprache, die von der seine jüngst« Ausführungen tadelnden Presse geführt werde, er könne nicht stumm bleib«, seine Klagen sei« gerecht. Er müsse jetzt abermals klag«, da man neue Feindseligkeit« mit Gesetzentwurf« beginne, welche den Rechten und Lehren der Kirche Zuwider seien, die Beseitigung der kirchlichen Jngereuz bei fromm« Werk« bezweckten, da» Kirchenpatrimo- ni»m bezüglich der Seelsorger berührt« und di» Ehescheidung eiusührte«; durch die EtnfÜhrnvg der Laim in die Sirchenverwaltung wolle man die Kirche in ihrer Constitution verletze«. Er werde nicht «rnshören, gegen solche Thatsachen zu recla- mir« uud die Freiheit und UoabhäugigkeiS de- Papstthum» zu verlangen. lieber die beiden bereit- erwähnt« Garibal- dianer, welchenrAthen mtt Herrn KomunduroS weg« eines WasfengHchSstrck unterhandeln, schreibt man der ,.N. F. P 7 «v- Rom: Die «ehrfäch erwähnt« 58,000 Gewehre lieg« nicht in Bare«, sondern in der Schweiz, und man will «iss«, daß sie schon zum Transport« bereit sind. Um der Gefahr zu «ntgeh«, daß die italienische Re gierung die Sendung mit Beschlag belege, wird man drrselbe al- eidgenössische Transttowaare er kläre». Die Delegirtm unterhandeln auch mtt der hellmisch« Regierung über die Errichtung eine- HülfScorp« von 6« dlS 7000 Manu, »essen Organisation m di« Hände «ne- Mitgliedes der Familie Garibaldi (Caozio?) zu legen wäre. Am Mittwoch hielt die irische vodenliaa in Dublin ihr« üblich« Wochenfitznng. Mr. Davitt sprach sich vei dieser Gelegenheit gegm die Tendenz au«, da» System de« social« Bannes oder „Voycottir.g" ohne Unterschied in Anwendung zu bring«. Er erklärte, daß, falls beschloss« werden sollt«, die Versammlung« Ler Bodenliga zu unter drück«, dies« ihr« sämmtlichm Zweig vereine in- struire» würde, alle 14 Tage eine Versammlung abzuhalteo, wa< 400 Meeting- auSmachen würde. Die Regierung würde daun die Frage zu l«f« Hab«, wie viele Trupp« zur Durchführung ihre« Beschlüsse- erforderlich fein dürsten. Dem russischen AdmtralLessowskY und den Osfieteren feiner E-cadre im Stillen Oceau wird in Yeddo ein festlicher Empfang bereitet, woran auch der japavesische Mariuemimster Enomoto be sonder« Antbeil nnnmt. Lessowsky soll von dem Mikado in einer besonder« Audienz empfang« werdm. Nach d« Meldung« der Petersburger Journale soll die Regierung dafür sei«, daß für die sibirische Bahn die nördliche Trace ge wählt werde. Nach einer Depesche der Regiernng von Natal au» Pietermaritzburg vom 23. d». wird die Zahl dern aufständisch« Bo er» ans 4000 ge schätzt. Der Administrator von Transvaal, Lanyon. welcher sich in Pretoria in Sicherhett be findet, ist der Ansicht, daß die Boer« sich nicht vereinigt halt« können. Gerüchtweise verlautet, die Boer- hätten da- Lager am Potchcf-Klusse angegriffen uud sei« unter groß« Verlusten zurückgeschlag» Word«. Die republikanische Re gierung der Boer- hat ein Schreiben an Lanyon gerichtet, in welchem sie ihrer Achtung vor der Königin von England, sowie vor der englisch« Flagge Ausdruck giebt. Zugleich wird darin der Wunsch, dm Krieg zu vermeid«, auSgesproch« und erklärt, daß die Boer- auf jeden Fall ent schlossen sei«, auf ihrer Unabhängigkeit zn be steh« und Lanyon auizuforderu, die Verwaltung ohne Widerstand zu übergebe». Lanyon hat eire Proklamation erlass«, welch« all« Denjenigen, die da» Lager der Insurgenten unverzüglich verlassen würdm, Straflosigkeit zusichert. — Der, malisch« Regierung find »l- jetzt noch keine bestätigende Mittbcllungm über die nach einem Telegramm au» Durban gemeldete Riederlage der englischen Trupp« bei Middelburg zugegangm. LriP-izrr FnirmilMea. Soeben ist der Bericht de- Comitt für Ferien- colonim armer kränklicher Schulkinder erschienen, der iu gedrängter Kürz« dm Gang, deu da- wohl- thätig« Unternehmen bei unS geno«mm hat, dar legt und am Schluß Idem üoer Fortsetzung und Erweiterung desselben anregt. Es ist iu hohem Grad« erfreulich, daß da« Eomitt ans ein« durch aus glücklichen Verlauf de» Unternehmen», da- auch vo« keinem einzig« störenden Zwischenfall getrübt wurde, zurückbliam kann, und die erzielten Erfolge berechtig« entschied« zu dem Wunsche, daß die Ferieucoloni« in Leipzig dauernd be gründet sei» möchten. Der uu» zu Gebote stehende Kaum ermöglicht uuß leider nicht, auf den Bericht näher einzugehm, da derselbe aber zum Preise von 50 Psg m dem Commission-Verlag von Heinrich Mattche«, Schillerstraße, erschie nen ist. so dürfte eS genügen, die Freunde de« Unternehmen» hierauf zu verweis«, zumal da der Erlös daraus den künftig« Aeriencolonie» zu Gute komm« soll. In Folgmde» sei nur da» Hauptsächlichste hervorgehobm. Die Zahl der durch di« Direktoren äuge- meldet« Krnder belief sich ans 262, die Aerzte de- ComitL clasststcirten dieselben nach dm Grad« höchst bedürftig, bedürftig und minder bedürftig. Die ärztliche Auswahl ergab nun folgendes Resultat. D« BedÜrftigkrtt»-rad 1 erhielt« 94 Kinder, 2 bi» 1: 2t, 2: 1 tO; 2 bis 3 : 2: S : 70; 5 waren nicht erschiene». Da die Mittel z»r Unterbringung von 120 bi« 130 Kinder« reicht«, so konnten außer den mtt dem Grade I nud 2 bi* 1 bezeichnet« nur einige wenige der Kinder, die dm 2. Grad erlangt hatten, mit hinan» ge sendet werden. Definitiv gewählt wurde» 131 Kinder, «nd zwar 67 Knaben und 64 Mädchm. Davon ging« 119 Kind« in die Eol-utevrte des Erzgebirge-, 11 bewegnug-nnsähige bildet« eine Ruhecolonie im Sooload« Frankenhaofen i Th., und «in Gymnasiast wurde gastfrei in einem Pfarrhaus« bei Waldenburg ansgmdmmm. Sonnabend de» 17. Jnü ging« di, klemm Colo- »ist« au ihre vestimmckngSorte ab. AS« Kinder kam« glücklich in ihre» Quartier« an, sie wurden meist von ihr« Wirthen an der Bahn erwartet »ud zu« Theil sogar anf bekränz ten Leiterwagen in ihr Ferienheim besSrdert. Da« Leb« einer Eolouie glich ungefähr dem einer patriarchalisch« Familie; der Führer mit den Seinen bildete d« Mittelpunkt, ,m deu sich die Eolouie heramschloß. Bei dem gemeinsam« Gebet am frühen Morgen und am Abend, bet dm emfach« Mahl- zeit«, auf d« Spaziergänge» und bei dm Spie len, bei de» kleinen Dienstverrichlung« i« Hanse und den gegenseitig« Hülftleistnngen, überall trat
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