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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187902257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-02
- Tag1879-02-25
- Monat1879-02
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1879
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,raukrei4 >, sich Prnse rrn k-nnen, d. Inhaber wenig der» erwarteten lalttät ent- rat die B? Markt und nd behaup- I» lebhafter len Partien Oherrhein war seitens -ssernd auch iodrutlch. ungarisch? rm irg-rd «men ii ß. »i« Tendenz ieizea eines -ecken. Die i Mittel- dem Druck rnd zeigte ich nawenk- ijufuhr «in eisen. T>e ordeiungen zu höher, n iscrtzes. 4s rfe gemacht ucttnbenctr neu in du- annehmen «herrschend verschwand >erung der Weizen er schwach Maar? ge- 18-143^ Leinsaat Rohn 3K0 «0 Kilogr. o. Victoria en. weiße. 1, Wicken » ILKO biö Gersten- tter 6 brö ikteie 7.30 iinkuchen GrjchebU tLMH stütz 6>/. Uhr. 1KLN- »er »ed«A»« vormittags 10-M Uhr Nachmittags 4—0 Uhr. De n, »»Um»» rMmjanderr «1»L. KM« ««chl ftä di« ntchr «r der für die nächst- u Kmnckrr brstimnirrn tr ihr Wochentagen bis Nachmittags, an Tonn- «d Festtagen früh bis '/.S Uhr. öe»FUtatru flir ^as.-Lo»ich«r: ' -"it«. Umverfitätsstr. rr. cht.Latharmmstr. 18,p- «a bis '/H Uhr. WpMtr IMblM Anzeiger. OM» für Politik, Localzeschichte, Handels- md GeschästSderkehr. »rsl«,« IL^L« ^»oiarweiwPrrt» viertes. 4V»Mt., incl. vrinaerioh« L ML. durch di« Post brzogen 6 LU. Jede einzelne Nummer »L P' Bclegexemzckar l0 Ps. Gebühr«, für Lxlradeiiagev ohne Pofibesvrderuug 30 V,i mit Pofldrsörderuug 4L Ltt Zusrratr Lgrsp Petttzeüe 2V W Gröüer« Dchnstcn butt reksven Prrksverzeichniß. — Tabetlar Say nach höherem Lar »ttlam», »Urr »rm Led«ttlo»»-ttch di« Spaltzette 40 Ps. Inserat« find stet« an d. Grpedvl-u za senden. — Rabatt wird ntchr gegeben Zahlung praoaumarmub» oder durch Postvorschuß. H S8. DieuStag den 25. Februar 1879. 73. Jahrgang. st LH. 27 2"'. nläatqcher Sk >4 bez. ik-!80 ^ i Le. >L0 hiestaer L ^4 bez., tsche-, NS -r ISO bck 7K >4 de», e». u. vr, vr. do. wir bringen hierdurch stummer» versehen worden Bekanntmachung. öffentlichen Kenntniß, daß die Grundstücke in der Uferstraße mit folgenden nd; Reue Straßen- Nummer. Alte Straßen- Nummer. Latatzer- Nummer. Name. Abtbettung 8. 1 — IL90 8. Salomon EiegeSm. Süßermann. 3 — 1390 o. Hermann Nötig. 3 4 1390 e. 1390 8 ^ Christian Wilh. Roger. 8 1 1394 F. W. Pfeiffer'S Erben. Becker » Elben. v 3 1398 7 3 1896 8. Ehrrst. Friedr. Saalmann. 8 3d 1338 !N. Otto Theodor Winckler. 8 4 1338 di. Moritz Tobte. 10 8 1338 v. Theod. Wolf. 11 6 1338 7. Montz Heß. 18 13 7 8 1339 7-3. 1339 7,3. Joh. Friedr. Härting. Emil Sperling. 14 9 1339 v. Friedr. Bertha verehel. Torsch. 15 10 1357 0. F. A Oertel. 18 11 1357 0/8. I. A. verehel. Schunig. 17 13 1357 ?. Joh. Heinr. Schopeck. 18 13,14 1357 l>/8 1>r. Ernst Alb. EoccruS. 1» 15 1358 ?. Aug. Ludw. Ferd. Btrner. 30 1« 1358 L/S. Joh. Gottlob Friedr. Ryffel. 81 17 I3K71-. Otto Heinrich Meißner. Leipzig, den 1k. Februar 187». Der «nttz der Stabt Leipzi, vr. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Zum Behuf der gegen daS Ende jede- akademischen Halbjahres zu haltenden Revision der NniverfitätS- viblwthrk werden drejenigen Herren Studierenden, welche Bücher auS derselben entliehen haben, auf- orfordnt, diese während der Zeit vom 87. Februar — 1. März gegen Zurückgabe der Empfangsbe scheinigungen abzullefern. Die Ablieferung wird in der Weise zu geschehen haben, daß Diejenigen, deren Namen mtt einem der Buchstaben von üi. bis H. anfanaen, am 87. Februar (früh von 10 bi- 1 Uhr), Die, deren Namen von I. bis Ist. beginnen, am 88. K'bruar (früh von 11 bit IS Uhr und Nachmittag- S bt- 4 Uhr) und die Uebrigen am 1. März (früh von 10 bis 1 Uhr) abliefern. All« übrigen Entleiher werden aufgefordert, die an sie verliehenen Bücher am 0., 7. oder 8. März (während der gewöhnlichen OeffnungSstunden) »urückzuaeben. während der RevifionSzeü (87. Februar — IS. Mär») kann eine Ausleihung von Büchern nicht Statt staden. Ebenso wird während derselben da- Lesezimmer geschloffen bleiben. Leipzig, den 84. Februar 1879. Die Dinerttaa ber »ntbersttätS-VMiattzek. vr. Lr«bl. Bekanntmachung. Mtt Ostern d. I. sind von unS für Söhne oder Töchter hiesiger Elttrn zwei ganze, nach Befinden in vier halbe zu thettende Freistellen am Eonservatorium der Musik allhier »u vergeben. Die Vergebung erfolgt auf ein Jahr. Bewerbungen sind unter Bescheinigung der OrtSangebörigkett der Eltern der Gesuchsteller und soweit möglich unter Beifügung von Zeugnissen über Wohlverhalten und Befähigung bis zum 4. Marz e. schriftlich an da- Direktorium de- König!. Eonservatorium der Musik allhier zu richten. Leipzig, den 80. Februar 1878. Dev «attz der Stabt vetbzi,. vr. Seorgi. Richter. Holzauktion. Mittwach den 86. Februar ». e. sollen von vormittag- 8 Uhr an im Forstrevier vnrOan, auf dem Kahlschlage in Abth. 14, ca. 40V klar «emachte Stacktzolzhaafen unter den an Ort und Stelle öffentlich au-gehangenei, Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkuuft auf dem Kahlschlage in Abth. 14, an der Leutzsch-Wahrener Brücke. Leipzig, am 18. Februar 1879. DeS Raths FarftbePUtatio». Holzauktion. Freitag, beu 88. Febrnar ». e. sollen von Nachmittag- 3 Uhr an im Forstreviere vurgau auf dem Mittelwaldschlage in Adtheilung 88» in der Lindenauer Gottge ca. ISO ttargemachte Stockholjhaufen unter den an Ort und Stelle öffentlich au-gehangenen Bedingungen und gegen sofortige Bezahl«»« an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage in Abth. 88» in der Nähe der Lindenauer Grenz«. Leipzig, am 18. Februar 187». DeS «aths -orftbe-mano». Bekanntmachung. Realschule ». Ordnung. Mittwoch, den 86. Februar, früh 8 Uhr «ufna-mr-rüfuug. vr. r. 1'f»I/. «onnabcnd be« 1. Marz bteses Jahres vormittags 10 Uhr sollen in den Räumen de- hiesigen Priviant-Amte- (Schloß Pleißenburgj eine Partie Roggen vrobmetzl öffentlich an den Meistbietenden gegen sofortige baare Bezahlung versteigert werden. Die Bedingungen werden vor Beginn der Auktion bekannt gemacht. Leipzig, am 81. F.bruar 1879. SSntglicheS Probtant-Amt. Bekanntmachung. Die Zimmer-, Maurer- und Steinmetz-Arbeiten zu dem Neubau einer Schule allhier sollen je Mit Einschluß der Materialien im Wege der Submission unter Vorbehalt der Auswahl und der Entschließung in der Sache an Unternehmer verdungen werden. Die Lutographien. BlankettS und AuSsührungöbeflimmungen liegen bei Herrn Architekt E. Moritz in Leipzig. Poniatow-khstraß« -tr. 5. zur Einsicht bereit und können dort in Empfang genommen werden. Die Offerten find unterschrieben, versiegelt und portofrei und mit der Aufschrift „Neue Schule in Sonnewitz" und Bezeichnung der betreffenden Arbeit versehen, bi- spätesten- be« S. Mär, ». e., «beads 5 Uhr im Semrtnbe-Amte allhter abzugeben. Lonnewitz, den 88. Februar 1679. Der Schulborstanb. Gemeindevorstand Peege. Vorsitzender. IS.7K !87 ^ dq. ,, do. döh- -SO» Br. sicher neu 38 » bez. »e »80 bi- S Br., do. »s-»s ^4 ,er SSK 4 ^4 Br, >bne Faß K7 ^lvr. weiß nach lalttät SS O-KO ^4. ckß höher, >co öl »rld. den p<br. loco Geld, chl Nr. 00 8-1» >4. Roggen- band. do. >«ck. loco ickau t«. Ü tt. Erediv n 117.- »»». d». Italiener n 9017K. Wlindencr Nheinische Nurahütte che Post- La Plata ria", von kommend, »Dampfer '„Venu«' nopel hier Leim Reichskanzler. /«Berlin, 23. Februar. Die gestrige par lamentarische Sorrbe beim Fürsten ViSmarck »a, zahlreich von Mitgliedern de- Reichstage-, der beiden Häuser de- Landtag-, sowie von Bun- de-bevollmächtigten, höheren Beamten rc. besucht. Der Fürst und sein Sohn Herbert empfingen die Gäste, wobei Letzterer die Namen aufrief. Bis znr elften Stunde unterhielten sich die Gäste gruppenweise und der Kanzler conversirte nur vorübergehend mit den Einzelnen, während er eine lauaandauernde Unterredung mit dem Präsidenten v. Bennigsen hatte. Selbstverständlich wurde Die«sehr beachtet, weil da-Avertiffement drs Reichs kanzler- an die „Nat.-Ztg." und „Köln. Ztg" als der Barometerstand der gespannten Bezie hungen zwischen der Wilhelmftraße und den Na- tionalllberalen betrachtet wnrde. Unter den Ab geordneten folgerte man au- der intimen Unter redung, daß die Signatur der Lage nicht so sehr die vielfach ventilirte und vom Reichskanzler ge plant« Auflösung de- Reich-tagS sei, son dern daß e- sich brr der Verwarnung der leitenden liberalen Organe um eine vorübergehende Ein schüchterung der NatiouaUiberalen gehandelt habe. Man hob hervor, daß eine Auflösung, so lange da- NeichSbudget nicht bewilligt ist, ebensoweuitz ßattfinden, al- eine Ablehnung dieser oder jener Steuer- oder Zollvorlage die »umittelbare Ber- aulassung zu eruer so außerordentlichen Maßregel dicken lönne TS dürfe nicht vergessen werden, führte man seiten- der Deulschconservativen aus, »aß bei einer Auslösung de- ReichSiagS der Name di« Misten Bi-marck auf die Fahne geschrieben «erdeu müsse »nd daß er daz» schon früher seine Vuwllligung in Aussicht gestellt habe. Bon Keraler Seite bezweifelt man indessen, daß da Kauzler eventuell den Bruch iu so eklatan ter Weise »nteruehmerr würde, wie die Con- sauativcn vorau-setzen, wenn auch nicht ange« »mrnuen wird, daß betreff- der wirthfchaft« lichr» Vorlagen rin Compromiß möglich ist. Be« fickt wurde diese Auffassung durch die Unterhal tung, welche der Kanzler über volkswirthschaftliche Rugckegenheiten mit einem Theil feiner Gäste pflog. S sprach eingehend über sein zollpolrtisches Pro- -ram», vermied jedoch sichtlich, über die Partei- Mhiütnisse ein Urtheil abzugeben. Betreff- der Getreidezvlle suchte er unter Ln- sihruna statistischen Material- nachzuweisen, daß a« Zoll von 25 Pf. auf Roggen und 50 Pf. auf «»dere Tetreibearten nicht zur Bertheuerung der iichru-mtttel, sondern zur bessere» Situirnng der Laudwirthfchaft führen müsse. Eugen Richter hätte ch« de» Borwnrf gemacht, er hätte Bauern- briefe erhalten; darauf werde er ihm noch vom BundeSratbstifche antworten. Uebrigen- berühren ihn diese Borwürfe nicht, erfreue sich diümrhr, imtden Bauern in solche intime Beziehungen getreten zusem, und werde fortfahren, mit ihnen zu correspvndiren. Dem Ansätzen der Liberalen würde e- gewiß auch nicht schaden, wenn sie intim mit Bauern verkehren möchten. Ein Abgeordneter machte den Vorschlag, die Brodtaxe wieder ernzuführen, welche für die Consumevten vortheilhafter wäre, al- die jetzige Zollfreiheit. Der Kanzler pflichtete diesem Vorschläge bei, indem er die Befürchtung widerlegte, daß die Einführung von Getreibe- zöllen zur Verkleinerung de- Brode- führen würde. Die- fei nicht der Fall, der Verdienst der Bäcker würde nur geringer sein, und Da- fei auch nicht schlimm, denn die Bäcker brauchte man nur bei den Rockschößen zu fasten, so fallen die Thaler heraus. Noch sprach sich der Reichskanzler über die schon durch die Jour nale bekannt gewordenen Zollsätze für Schlacht vieh au-, die er für angemessen hält. Er berief sich dabei auf seine Erfahrungen als Landwirth. Sonst unterhielt er sich noch über Fischzucht und andere verwandte Gegenstände. Auf die Eiseu- bahnsrageu übergehend, sprach er sich für die unerläßliche Normirnng der Tarife in dem Sinne au-, wie Die- bereit» der Handel-minister im Ab geordnetenhaus« entwickelt hat. Den Eindruck, welchen die Gäste de- Kanzler- durch seine Mit theilungen erhielten, war der eine- Kampfe-muthe-, der sich durch die Opposition, welche er gefunden, nicht von seinem weitere« Vorgehen adschrecken läßt. Mit dem Abg. Delbrück wechselte er nur wenige Worte. E- war eben Mitternacht, die Gesellschaft wollte sich entfernen, aber der Wirth bat, noch zu bleiben. Er hatte soeben sein GlaS auSgeschlürft und ver- langte nach einem frischen Geld«!. Der Diener bringt ihm hiesige- Bier. „Ich wünsche Hofbräu!" — „Durchlaucht, da- Faß ist leer." — „Dann lasten Sie da» zweite Gebinde anstechen." — „Durchlaucht, da- ist auch schon leer." — Die An wesenden brachen in ein homerische- Gelächter über ihren eigenen Durst a»S. Politische Aebersicht. Lettzzii, 34. Februar. Die Verhältnisse i« Neich-lande werden dem« nächst den ReichStaa beschäftigen Die elfaß. lothringischen Nvgeordneten gedenken nämlich Anträge auf Erweiterung der Befugnisse ihres Lande-au-fchuffe- imReich-tage ernzubringen. Bemerken-wath ist — so schreibt «an un- au- Berlin —, daß in der Frage um die Selbst ständigkeit resp. Constituirung einer Lande-ver- lretung, wie sie die übrigen deutschen Bundes staaten besitzen, sich Autonomisten und Protestler in ihren Wünschen begegnen. Vorläufig scheinen in dessen die beiden Parteien den Schwierigkeiten Rechnung zu tragen, welche ihren Wünschen be treff- dieser letzteren Frage im Wege liegen, und sie begnügen sich, die R sormvorschläge aus die Erweiterung de- LandeSausschuffeS zu beschrän ken. Es fragt sich nun, welche von beiden Par teien zuerst Anträge im Reich-tage einbrmgt. Gewiß ist, daß die Protestler, welche sich sonst al- die echten und rechten Vertreter Frankreichs gerirt haben, für die Autonomie ibreS Lande- legisla torische Maßregeln in Vorschlag zu bringen ge denken, die sonst nicht auf ihrem Programm ge standen haben, Dem Vernehmen nach geben sie sich sogar Mühe, an leitender Stelle die Ueber- zeugung zu verschaffen, daß durch die von ihnen befürworteten Reformen der Geist der Versöhnung in die französisch denkende Bevölkerung der ReichS- lande getragen würde. Man ist versucht, hier an- zunebmen, daß diese nachgiebige Haltung den Umschwung bezeichnet, der sich in Folge der Präsiventenwahlen in Frankreich und der guten Ausnahme, welche sie in Deutschland ge funden, producirt hat. Die Autonomisten im Reichstage äußern sich wenigstens in diesem Sinne, wenn sie auch nicht verstehen, wie sich die Protestler und ihre römischenIssiliirten zu diesen Aufastungen bequemen können. Sollten die Anträge betreff- de- Lande-au-schuffe- im Reichs tage zur Verhandlung gelangen, so würden aller dings die Protestler zu fragen sein, wie sie sich heute zum Frankfurter Frieden-Verträge stellen und ob sie gleich den Autonomisten ohne Hinter gedanken die staatliche Selbstständigkeit der Reichs, laude erstreben. « * « Die Reich-regieruna folgt den Dingen in Frankreich mit größter Aufmerksamkeit und be sonder- der große Geueralstab ist e-, welcher jeden Vorgang, der sich auf die Wehrfähigkeit unserer Nachbarn bezieht, mit Argusaugen vermerkt. Sehr charakteristisch für diese mißtrauische Aufmerksam keit ist die nachstehende Leußerung. welche in der neuesten Nummer de- amtlichen „Militair-Wochen- blattes" zu finden ist: „Den Kameraden alauben wir einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie auf die sehr intereffanten Betrachtung« n aufmerksam machen, welche sich er geben, wenn mar. die in demse'oen Mafistab auS- geführten beiden DiSIocationSkarten von Frankreich und Deutschland — entworfen vom tzauptmaun v. Tröllsch — mit den Grenzen aneinandrrlegt, wobei man sich die kleine Müh« nicht verdrießen lasten darf, mtt Roth- und Blaustift die auf den überareifenden Tbeilen der Karte garniso- nirenden Regimenter flüchtig anzudeuten. ES drängt sich dem Beschauer eine Fülle von Bildern auf, von denen wir nur einige andeuten wollen. Man kann daraus schließen, daß Frankreich seinen rechten, durch reichlichste FeftungS- und FortSgruppen gestärkten Flügel an Infanterie geschwächt hat. um sich aus dem linken Flügel zu einem offenbar die Neu tralität Belgiens nicht achtenden Offensiostoß zu sammeln, der mit vier vollständigen Armeekorps sofort kraftvoll in Angriff genommen werden kann. Die wett vorgeschobene überstarke Zusammenziehung von Eavallerie auf dem r.chten Flügel ist so in die Augen springend, daß an eine Absichtölosigkeit kaum gedacht werden kann. In ihrer isclirten Stellung soll sie neben dem AusklärungSdü'nste wohl ver suchen, den deutschen Aufmarsch gewaltsam zu stören." So das amtliche Militär-Organ, dessen Aus führungen die den Hoskreisen nahe stehende Kreuz- zcttung für so politisch wichtig erachtet, daß sie sich beeilt, dieselben an hervorragender Stelle auf der ersten Seite abzudrucken. Die Prinzessin Friedrich Karl mit der Prinzessin Braut Luise Margarethe von Preußen beabsichtigen, soweit bis jetzt bestimmt, am 2. März Berlin zu verlassen, um sich demnächst zur Bei wohnung der Tausfeierlichkeitcn an den erbgroß- herzoglichen Hof nach Oldenburg zu begeben — Vor der Ueberfahrt nach England, welche an einem noch näher festzusetzenden Tage gemeinschaft lich mit dem Prinzen Friedrich Karl und dem Prinzen Leopold von Amsterdam auS erfolgt, wer den die beiden Prinzessinnen noch der verwutweten Prinzessin Heinrich der Niederlande königl. Hoheit im Haag einen Besuch abstatten. « * » Die Pforte spielt Griechenland gegenüber ein perfide- Spiel, weil sie sich weigert, die Stipu- latioueu de- Berliner Vertrage» au-zufUhre». Wie da» „Reuter'sche Bureau" erfährt, hätte sie Mouhktar Pascha Instructionen gesandt, welche da- Marimum der Zugeständnisse enthalten, die er Griechenland machen könne. Die Türkei willige ein, einen beträchtlichen Gebiet-theil in Thessa lien abrutreten, aber sie weigere sich, irgend einen Theil Albanien- auszugeben, au- dem Grunde, daß ein Ausstand in dieser Provinz au-brecben würde, wenn sie an Griechenland überginge. Allem Anschein nach werden die Albanesen türkischerseit- den Mächten sowie Griechenland gegenüber al- eine Art Vogelscheuche benutzt, um damit weiteren Gebietsabtretungen vorzubeugen. Dem „Prster Lloyd" wird au» Konstantinopel. 20. Februar, telegraphirt: „Die Instructionen, die neuerlich an Moukhtar Pascha nach Prevefa gesendet wurde«, ermächtigen
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