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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-11
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1879
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»er Müs, Rai»Jum ffee fr«, roieum »d, per » SV. — lSckluß- >ril » 8». Wetrea SSO Gd^ 3 S3 Br. 4.87 vr. markt. Paco L» r L4 be»„ Ruhig. » 88/S'". lo« in» > l« bi» ' I»k bi» >. d°. u». loco hie- 1 der, NS N : ISO bw k be». b u. vr„ Br., vo. l».ÜV bq.. V». böh» SS^lBr. scher neu -127 8 r l80 bis Br., do. 8-»« »r L«v^ , Vr, >n- Faß >ril-Mai osck nach atriäi SS »-«0 ch niedri- WeiM. do. Sir. I RI IS im ver rück, loco nttd.S4.Iia 838. >80. >4. erei 73. -Lct. 7.SK Sr. Ll. rk. 77. dr. 4. 1«0. r-Actien- ei Lb ei I01.KV K3.K0 «. 10«. Dem» Grlchtt»» llgllch IM «'/. Uhr. LchecLe» mW «»»«vtaou JohaoniSgaff« 33. -Piichßuobe» da Rrdattt«,« vormittag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—« Uhr. gor 0U uaa»«ld« »t«M»nd»rr M»> MM» »ächr Sch m, »ich« »rritndlutz. der für die nächft- Nummer beftimmten au Wochentagen bis Nachmittags, «» Sonn tage« früh bis'/,« Uhr. >» w« Fitiatr, fik Z^. Lt»»ah»e: Otto Klemm. UuiverfitLwstr. 22. -mü» Ltiche, Katbannenstr. 18,p. nur dtsVF Uhr. MpMer.Tagclilatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. a»ft«v 1L,«LO. LbemmnentePret» viertrlj. 4»/, ML, iucl. Briuaerlohu 3 Mf. durch di« Po« bezogen 8 «t. Jede einzeln« Nummer 23 Pf. Belegexemplar 10 Pf Gebühren für rxttadeilage» ohne Postbefvrderuog 3« Mt. unt Postdefvrderung 4L Mt. Saferatr vgrsp Petttzeü« 20 Pf. »rohere Schriften laut unserem PreisverzeichaiH.—Tabetianiitxr Satz nach höherem Tarif. U«1a«r» »»icr de» Ued«k1t»»«ßrtch die Spaltzrilr 40 Pf. Inserate find stet« an d. Gepedftio» zu senden. — Rabatt wirb nicht gegeben Zahlunapr»«aamonmäo oder durch Postvorschuß s 7«. DievStag den 11. März 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Am 1. laufenden Monat» ist in Liebertwolkwitz ein 14jührige- Mädchen von einem der Tolwutb driugeud tzerdöchtigr» Zughunde einer Milchhänolerin, welche mit diesem Hunde täglich den Weg von Liebertwolkwitz nach Leipzig zurückgelegt hat, gebissen worden ^ - Da e» nicht unmöglich ist, daß dieser Hund hier andere Hund« gebissen hat, bringen wir diesen Vorfall >üt der Aufforderung an alle Hundebesitzer hierdurch »ur öffentlichen Kenntniß, ihre Hunde sorgfältig zu beachten, über Wahrnehmung verdächtiger Erscheinungen an denselben sogleich da» Nöthige vorzukehren »ud bei un» Anze^e zu erstatten. Leip^g, den 8. Mär» 1879. Der «ath der «last Leipzi». vr. Georg». Bekanntmachung. Am 10. April e. sind di« einjährigen Zinsen von 1800 Capital, nämlich von 1800 Legat de» Herrn Stadtältesten Hentze und von Svo Geschenk der Erben de» Herrn Kaufmann Thärigen an arme blind« Leute in hiesiger Stadt zu vertheilen. Bewerbungen um diese Spenden find bi» zum 1. April c. schriftlich und unter Beifügung der erforder lichen Zeugnisse bei un- einzureichen. ömp»ig, den 8. Mär» 1878. Der »ath »er Stadt Setprt». vr. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Untn Bezugnahme auf die Bekanntmachung de» königlichen Ministerium» de» Innern ur Dresden vom 8. lfdn. Mt»., die Aufhebung der Maßregeln wegen Einschleppung der Rinderpest au» dem König reich Preußen betr , bringen wir hierdurch »ur öffentlichen Kenntniß, daß auch die durch unser« Bekannt machungen vom 30. Januar und 1b. Februar lfd. I». für den Stadtbezirk Leipzig angeordneten Maß regeln wegen Einschleppung der Rinderpest aufgehoben find, auch das Schlachten in den concesfionirten Privatschlächtereien in alter Weise wieder gestattet ist. Leipzig, am 8. Mär, 1879. Der »ath »er Stadt Leipzi,. vr Georg». Bekanntmachung. Sana»»««», den 15. März d. I, vormittags 1« Uhr, sollen in den Räumen de- hiesigen Proviant amte» (Schloß Pleißenburg) eine Partie «oggenbrosmehl, «oggeuttete an» Kehrmeht öffentlich an die Meistbietenden gegen sofortig« baare Bezahlung versteigert werden. D»e Bedingungen werden vor Beginn der Auktion bekannt gernacht. Leipzig, am 7. Mär, 1878. Königliches Provlaut-Amt. Maschinen- nJ, 81.80 »schmeaf. irr) 1030 ern 89.30 an 11V. Lri« »8. tie». nr. Credit- >» 118^0. t.«. do. Italien« en — sranzosen ebrtactten o. Raps- ftnerrent« »mbardep -n. »«der r vorhaiu r Blnnen. X worden Die bulgarische Nationalversammlung. OTirnova, 27. Februar. So groß auch der Einfluß ist, welchen der russische General Com- «ifsair, der vielberufene Fürst Doudukoff, aus die bulgarische Netabeln-Bersammlung auSübt, und so aufrichtig auch die Vertragstreue gemeint fein mag, von der die aus St. Petersburg ein- langenden Instructionen dictirt erscheinen, kann dach der yroßbu lgarifchen Partei da» Terrain nicht streitig gemacht und ganz entzogen werden. I» Folge dessen kann auch nicht verhindert wer- de», daß der SitzungS-Saal zum Schauplatz« äußerst erregter Debatten gemacht wird. Man «nß die Thatsache berücksichtigen, daß von 231 bulgarischen Depntirten 102 auf dem Boden de« Sertrage» vonSanStefano stehen. Unter dieser respektablen Minorität befinden fick Männer von p«lönltckem Werthe und notorisch patriotischem Ruse. Es ist aber mehr al» fraglich, ob man die andern 129 Vertreter al- »»bedingte Anhänger »er gemäßigten, auf d-m Berliner Vertrage bastrenden Principien betrachten könne. Der Exarch Joseph, der Ex-Exarch Autimo», gegen, »ärtig Metropolit von Wrvdin, der Bischof Me- letj von Sofia, der Metropolit Simeon au- Barna, der Metropolit Dofitej von Samokowo, der Bischof Klementi von vranitzka, wiewohl in»« «fammt trenaehorsame Diener der russischen Regierung, haben in einer gestern abgehaltenen Berathung sich unumwunden dahin «»»gespro chen, daß da» Werk des Berliner kongreffe- un durchführbar fei. Einer der genannten kirchlichen Würdenträger erklärte ebenso offen wie bestimmt, daß «an der Zwangslage volle Rechnung tragen müsse, i» welcher sich Rußland auf dem Berliner Cougreffe befand. „Unsere gegenwärtigen Be- rathuugen," sagte er, „können sich nur auf dem Boden der Thatsachen bewegen, Allein wir müssen stet» von dem niederdrückenden Bewußtsein durch drungen fein, daß wir für die flüchtige Stunde arbeiten, daß wir jetzt daran gehen, ein gewaltige» Gckäude auf bodenlosem Grunde aufzuführen, daß wir eine Amputation leaalisiren sollen, die fort »ud fort blutet und jedem einzelueu Sohne de» Lande» ununterbrochen anhaltende, heftige Schmer ze« verursacht...." So denken alle 231 Deputirlen, wenn auch uicht Alle ihrer Anschauung einen entsprechenden tatsächlichen Ausdruck geben werden. Mau kaun sogar noch weiter gehen und annehmen, daß ein möglicher Antrag auf Bereinigung Ost-Ru- »elienS mit Bulgarien in der Notabeln-Ver- sammlung keine Majorität finden werde; allein diese Mäßigung würde nur da- Ergebuiß von Erwägungen fein, die einen sehr problematischen Werth haben und deren Geltung von sehr kurzer Dauer fein dürfte. Zwei Dinge sind schon heute säst gewiß: Erstlich wird es zu einem Proteste «men die Zerstückelung Bulgarien» im Schoße der ßersammluug kommen und weiter dürfte die Ent- smdung einer Deputation an die europäischen Höfe beschlossen werden, um die Undurchführbarkeit der «genwürtige» territorialen Eintheiluog darzulegeu. Rach der gegenwärtig in Depntirten-Kreisen herr schenden Stimmung dürfte weder das Eine noch da« Andere zu verhindern fein. In der Vorbereitung dieser Action liegt der ä-eutliche Schwerpunkt der Thätigkeit der Ber- Aunudkug. Während die Sitzungcu uur selten «ittfiuden solle», und zwar vorläufig blo» zu« Zwecke der Wahlprtffungen, hat sich bereit» ein poauziggliRwige» Tomittz außerhalb dyc eigentlich Rnlamentarischen Spbäre der Versammlung con »tuirt, welche» die Petitionen der ost-rumeli- scheu uud thruzischen Bulgaren zn prüfen hat. Merkwürdiger Weise scheinen die großbulgarischeu Agitatoren selbst über die Grenzen de» Igna- Ursf'sche» Riesen-Bulgarien- hi,a«-greifen und b« ganzen Adriauopler Krei- für da» küuftige «iuhettliche Bulgarien reclaunren z« wollen. Nun - es oller ding» wahrscheinlich, daß trotz der eifrige» llruiühuuge» der hier eiugetroffeuen Adri«»opler Deputation der Schmerzensschrei derselben einfach überhört Waden wird. Ander» dürfte man mit da Petition da Ost-Rumrlioten verfahren. Mehr al» ein Drittel der Stimmen in dem erwähnten Zwanziga-Comitb erhebt sich dafür, daß man im Plenum den Antrag stellen solle. Die aste bulgarische Versammlung möge die Bereinigung da Provinz mit de« Fürstentum beschließen! Wenn nun auch zunächst au» St. Petersburg kein Luft zug weht, der derartige Bestrebungen momentan begünstigen würde, so wird doch weda die Auto rität, noch die Popularität de- General-Com- miffairs Fürsten Dondukoff e» vermögen, eine diesbezügliche hitzige Debatte in da Notabcln- Bersammlung hintanzuhalten. Man kann übahaupt nicht umhin, zu constatiren. daß man hier an die Ausführung eines Gebäude schreitet, welche» im Voran» den Keim eine« raschen Zerfalle» in sich tragen dürfte. Der hia fungi- rende türkische Commisiar, da aut zu beo bachten und reis zu »rthcila» weiß, dal sich über die künftigen Beziehungen zwischen diese« neu geborenen Vasallenstaate und dem „Souzaain" eine pessimistisch angelegte Anschauung gebildet und derselben in einem sehr umfangreichen Be richte an seine Regierung deutlichen Ausdruck ge- geben. Die Pforte hat mit allen ihren früheren Vasallen unerfreuliche Erfahrungen gemacht; mit Bulgarien bürste sich aber selbst für kurze Zeit kaum ein halbwegs erträgliche» Bahältniß be stellen lassen. N»litische «etrrsicht. «etpzt». 10. März. Die parlamentarische Soirse, welche am Sonnabend beim Reichskanzler stattfand, tritt — so schreibt man uns au» Berlin — in ihrer Bedeutung gegen die früheren insofern zurück, als Fürst Bismarck nicht in dem Umfange informa torische Gespräche mit seinen Gästen führte, wie zu einer Zeit, wo er noch nicht au den aufregen den Debatten de» Hause» theilnahm. Er wandte sich nnr einer Gruppe conservativer Ab geordneter zu, mit welchen er über die tages politischen Vorkommnisse und wirtschaftlichen Kragen eine längere Conversation führte, kr wiederholte seine Absicht, der Landwirlhschaft durch ansreichende Getreidezvlle denselben Schutz anae- deihen zu kaffen, den die Industrie wohl oder Übel erhalten »uß. Rach seiner Auffassung sei kein Grund vorhan den, die Kornhäudler auf Kosten der inländischen Getreidrprodnction zu bevorzuge« Der Reichs kanzler suchte sich bei einigen süddeutschen Abgeord neten über den Stand der wirthschaftlichcn Frage in ihren Wahlkreisen zu iuformireu und erhielt darüber Ausschlüsse, die ihn zu befriedigen schiene». E» waren Die- namentlich jene Mittheuuvge«, welche sich auf den Wege» »er Viehseuche vielfach verhinderten Export deutschen Schlachtvieh«- be zogen. Auch mit dem Abg. v. Korckenbeck und Abg. vr. Weigel unterbiet sich Fürst Bismarck län gere Zeit. E» handelte sich dabet um die der Geschäfts ordnung» - Commission de- Reich-tag» überwiesene Resolution wegen Abänderung der Geschäft-ord- nung. Die Sonde war nicht so zahlreich besucht, wie die früheren. Rameutlich fehlten die meisten «ltpreußischen Mitglieder, während die neuen Pro vinzen »ud die übrigen Bundesstaaten »««reichend vertreten waren. Den Bericht nufere- Correspondenten ergäuzeud fügen wir einige Einzelheiten Hinz«, die wir de« sich als ein« ergiebige Quelle guter Insormatiouen in pikanter feuilletouifiischer Form bewährenden „Deutschen Montags-Blatte" entnehmen: Wiederum wurde viel von Gerüchten über die Auf« I-sun» de- Reich-Iaa- gesprochen. Ein anwesender Staatsmann bemerkte lakonisch: „Die Aera der Ueberraschun-e« ist noch lang» nicht zu Ende." In einigen Gruppen wurd« die Nachricht colpor« ttrt, daß die Reichsrrgierung demnächst mit eine« Plane wegen.Errichtung eine» Parlaments« gebäudeS hcrvortreten werde. Auf der Soiree wurde die bevorstehende Ernennung de» Regierungs präsidenten v. Bötticher zum UnterstaatSsecretair ,m ReichSschatzamt al» positiv gemeldet. ES entspannen sich d«e»mal wirkliche Eonversationen. Unter Ander« erzählte Jemand eine Anekoote von einem Sachsen, der vor Gericht stand und gefragt wurde, ob er auch immer richtig geschworen habe. „MehrschtendeelS" war die Antwort. BiSmarck äußerte sich über den sächsischen BolkSftamm insehr sympathischer Weise, meinte aber, derselbe s« in industriellen Dingen etwa- unpraktisch. Als ein sächsischer ReichSvote dagegen protestiren wollte, rief er »hm zu: „Wenigsten» MehrschtendeelS", wa» natürlich viel Heiterkeit verursachte. Einer au» der Lorona brachte die Frage der Abrüstung zur Sprache. BiSmarck erklärte Die» al- für Deutschland un möglich; wenigsten» könne Deutschland, seiner Lage wegen, nicht damit anfangen. ES sei zwar sehr günstig für Durchgang»,»Ue (Heiterkeit) ge legen, im Uebrigen aber sei es in der unange nehmen Position, stet» nach vier Seiten Front machen zu müssen und keinem seiner Nl chbarn vertrauen zu dürfen. Die letzten Gäste unlieben nach 1L Uhr da» gastliche Hau». Graf Moltke, der greise Schlachtendenker und Schlacktenlenker, hat, wie bereit» erwähnt, da- wohl seltene Fest einer VOjährigen Dienstzeit in vollkommenster Stille und Zurückgezogenheit ge feiert. E» entspricht Die» durchaus dem schlichten, wir dürfen sagen, antiken Charakter de- genialen Manne«. Dennoch ist der Feldmarschall mit rührenden Beweisen hoher Verehrung und treuer Anhänglichkeit zahlreich bedacht worden. Auch sein dankbarer Kaffer uud König «nd dessen er habene Gemahlin haben beglückwünschende Tele gramme zu dem Jubelfeste nach Holstein abgehen lassen. Der Großherzog von Mecklenburg. Schwerin hat dem lanajähriaen Chef de- Generalstabe- zu dessen Ehrentage seine Büste gesendet, von nah «nd fern find im Laufe de« festlichen Tage- Glückwunschtelegramme, Briefe und Adressen in reichster Zahl von höchst, »nd hochgestellten Persönlichkeiten, Bereinigungen uud Vereinen und denjenigen Städten eiugeaangen, deren Ehrenbürger der General-Feldmarschall ist VesoudorS hervorgehoben mag sein, daß auch der König von Bayern dem General-Feldmarfchall ein Glückwunschschreiben durch den bayerischen Ge sandten von Rudhart in Berlin übermitteln ließ. Möge die Heldengestalt Moltke'S noch lauge Jahre hinan» da» Symbol der Kraft und Schlagfertigkeit de» deutschen Volke« sein! Ueber da» Berhältniß de» Abgeordneten Lasker zur nationall,beraken Fraktion de« Reich», tage« wird der „M Z." au» Berlin geschrieben: Die Annahme de» Stauffenbera'schen Anträ ge» ist, wie sich nachträglich herausstellt, nicht ohne heftige Aufregungen iunerhalb der national- liberalen Partei erfolgt, der Herr Abg. Lasker sehr lehnuua de» Gesetzentwurfes chen haben. Nach Schluß der erklärt« der erwähnte Herr seiner Freund« wörtlich: „Ich genen Session den Wermulh»..^ Neige geleert." Mag auch diese Aeußeruna zum guten The,! durch die momentane Erregung hervor«,ru fen sein, in welch« Herr Larkrr durch Gneist'» sonderbare Erörterungen versetzt »ar. so ist doch zum Mindesten so viel sicher, daß sich die KU,ft zwischen ihm und seinen Parteifreunden täglich mehr erweitert. Dennoch wird sich die Hoff nung Derjenigen al» eine trügerische auch vie»> mal erweisen, welche auf eine Ablösung diese» soll fich r die Ab- ausarspro- enden Sitzung »rdnet« einem in der veraan- bi» zur letzten Mitglied«» von der Gesammtheit seiner politischen Mttstrebenden hinzuwirken nicht müde werden. Auch nach einer anderen Richtung hin dürft« die Sitzung noch zu einem sehr interrffanten Nachspiel Ver anlassung geben. ES handelt stch nämlich um nicht» Geringeres, al» um ein wissenschaft liche» Durst, zu welchem Herr Lasker den Herrn Professor Gneist ganz förmlich heraus« gefordert hat. Herr Gneist soll nämlich, wie sein wissenschaftlicher Gegner ihm erklärte, vor de« englischen Rrcht-autorüäten mit seiner „wisset» schaftlichen Ehre" dafür einstehen, ob die gestrigen Au»einandersetzungen dem Sinne der englischen RechtSauffaflung entsprechen, während Herr LaSker gleichfalls die „eigene wiffenschastliche Ehre" dafür einuisetzen bereit ist, daß Dem nicht so »ft. Man darf »n der Thal auf den demnächst bevorstehenden AuSgang diese» in seiner Ait einzig dastehenden .ZwetkampfeS auf juristische Echlägerklingen" in hohem Grade gespannt sein. Herr LaSker nimmt die Sache mit vollem Ernste und wird siche, lick dafür sorgen, daß seiner Aufforderung Genüge ge schehen werde. Un» will es scheinen, als hinge Herr Lasker, nachdem Rudolf von Bennigsen die Führung der Fraction übernommen, nur noch lose mit der nationalliberaleu Partei zusammen. Fast jede der letzten parlamentarischen Campagne hat die» ver« hältniß deutlich hervortreten lassen. « * » Vor einiger Zeit cursirte in Berlin die Nach richt, daß der Regierungspräsident v. Bötticher zu Schleswig, zur Zeit Mitglied der Zolltaris- Lo»«,sfio», zum Gtaatsfecretuir im Reichs- Schutz « m t desiamrt sein sollte. Wie die „Kreuz- zettmig" hört, scheint sich diese Nachricht zu de- slätige« Abg. vr. Zinn, bisher zur „Gruppe Löwe" gehörig, ist der nationalliberalen Fraction de» RelchStages beigetrete». Wie an» Schneidemühl berichtet wird, ist aus den staat-treuen Propst Lizak in dem benachbarten Dorfe Schroy in voriger Woche au- dessen Garten niederträchtigerweise wiederum geschossen worden; derselbe soll jedoch nicht getroffen sei«. Die Be^ stätigung dieses Gerücht» bleibt allerdings »och abzuwarten. » * « Die Russen räumen die Türkei. Nach m Petersburaangelangten Nachrichten erfolgte die Abreise deS Generals Totleben aus Adria nopel am 5. d. Abends. Die Stadt war illu- miuirt und die Bevölkerung gab ihrer Sympathie für die russischen Behörden durch die überall laut- werdenden Ruse: „TS lebe der Kaiser Alerander!" Ausdruck. Reouf Pascha begleitete den General auf deu Bahnhof, wo die Vertreter aller Natio nalitäten sich versammelt hatten; mit großer Wärme wurde der General auch von der musel männischen Geistlichkeit begrüßt. General Tot leben hat vor seiner Abreise mehrere Verordnungen erlassen, um Reouf Pascha nach dem Abzüge der russischen Truppen die Aufrechterhaltuug der Ruhe zu erleichtern. Am 7. d. besichtigte General Tot leben die russischen Truppen in Jenizagara uud Kasan ltk und »urde von der Bevölkerung überall enthusiastisch empfangen. Am Vb«ü> de« 7. d. traf General Totleben im Dorfe Schipka ein. Das Schooßkind de» Czaren, der bulgarische Natioualftaat, bemüht sich mündig zu werden. Doch scheint es, daß die Nationalversammlung in Tirnova stch mancherlei ruckt unbedenklichen Illusionen hingiebt. Sie ist nicht berufe», Dirs »der Jene- zu beschließen, sondern eine Verfassung zu mache« und einen Fürsten zu wähle». Die Eiusetzung eiuer Regentschaft, um die Fürstenwahl noch Belieben aufsckieben zu können, gehört schwer lich zu ihrer Competen^ Außerdem treten An zeichen hervor, daß vie Kkuumer in panbulga- rischem Fahrwasser ru segel» gevenkt. Wir ver weisen auf einen ausführlichen Bericht, der fich an einer anderen Stelle des Blattes befindet * * * Tag au» Lag ein vudgetberichte au- Pest Der Heeres - Ausschuß der ungarischen Dele- ßation hat die Ocn^patiouSvorlage pro 1878. ,m Betrage von 1»« Millionen, unverändert als Nachtragscredit angenommen und an dies« Be willigung nur die Bedingung geknüpft, daß in diesem Jahre keinerlei Juvestition gewacht werde uud daß von dem Horanschlaae pro 1879 5 440,000 sl. gestrichen werden. Eine Milliarde Worte ist vielleicht an diese Materie verschwende! worden.
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