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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-17
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1879
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Erscheint tS-Nch früh 6»/, Uhr. lebaclt»« »4 Johaunitgasir 33. I»«tzß»»dt» 4er RedalN«»« vonurttagS 19—»2 Uhr. Nachmittag» 4—« Uhr. «r MH«r,ad« kl»,r1««drer Manu- «acht ftch d^, Rrd«ctto«l nlch» »«rbtndlich. Smmhme der für die nächst- wende Nnmm« desttmmten «erste sn Wachentagen dis Mit Nachmittags, au Lona- »» Etagen frÜhbiü'/.« Uhr. 1, tzenFtttete» fSr Jas. : lltto Klemm. UniverfitLtSstr. 22, M» Lösche. Katharinenstr. l 8, p. nur -t- '/^ Uhr. Utlp.iigkr.Tageblatt Anzeiger. ÖMn für Politik, Localgtschichte, Handels- und GeschästSvnkehr. Aufinge 15,SLV. Ld«,»r«r,t»,rtt, viertelt. 4'/, DtL, incl. Brinaerlohn 5 ML. durch die Post bezogen 6 ML Jede einzelne Nummer 2L Pf. Belegexemplar tu Pf Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbeförderung 3ü st)tt. mit Postbeförderung 4S Mt. Inserate ögesp. Petitzeile 20 ^8. Grbhere Schuften laut uuferenl PreiSverzrichniß — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. Rttl««ea uater de« »edaestoiutirtch die Spaltzeile 4» Pf. Inserate sind stet» an d. Lrpebttt«, zu senden. — Rabatt wird mcht gegeben. Zahlung pra«»uL«r»ust^ oder durch Postvorfchntz 7«. Montag dm 17. März 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. In neuerer Zeit ist e» wiederholt und insbesondere bei Neubauten und Umbauten vorgekommen, daß Besitzer von Privatgrundftücken die vor ihren Grundstücken befindlichen Granit-Trottoir-Iatten, Granit- schwellen und Anpflafterungen, auch soweit deren Unterhaltung der Stadtgemeinde obliegt, ohne unser Locwissen entfernt und wieder verlegt haben. Hierdurch find die betreffenden Materialien vielfach beschädigt worden, und ordnen wir zur Verhütung »essen hiermit an, daß Niemand Granit-Trottoirplatten. Ln Pflasterung und Granitschwellen, deren Unter haltung der Stadtgemeinde obliegt, wegnrhmen und wieder verlegen darf. Gs find derarttge Arbeiten vielmehr lediglich durch unser vauamt, Lbtheilung für Tiefbau, auf Kosten »er anliegenden Grundstücksbesitzer auszuführen und haben letztere zu diesem Behuf« ihre Gesuch« schriftlich bei unS einzurr,chen und die Kosten der vorzunehmenden Arbeiten an un- im Voraus einzuzahl«. Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung werden unnachfichtlich mit einer Geldstrafe ti» zu Id Mark oder mit Hast di» zu 14 Tagen geahndet werden. Leipzig, am 18. März 187S. Der «ath der Stadt Leidig. »r. Georgi. Wangemann. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß in der Nacht vom 17. »um 15. d. M. die «etnignng deS Hochreservoir» der städtischen Wasserleitung und vom 1v. d. M. ab Nacht» die Spülung Ws NöhrennetzeS voraenommen werden soll. Leidig, den 10. März 1879. Ter «attz der Stadt Leidiia vr. Georgi. Wangemann. OeKentlieke üanäelslekraristalt. Di« ävmelüv,« äe^ealgen llooäluneslekelmge, Meiek« k. Osten, in äie l.ckr>ioss»dtkeiivnx eiatreten »olle», «bittet sieb «ler voterieictmete i» äer 2«it rom 17. dis mit 21. RLr», VormMaxs 11 dl« 12'/, vdr, Mo«d»ii«d »oter persönlieker Vorstelluox äer Xarumeläenöcll ä»rek ikre klerren krmcipsle. wibrenä üer ge«t,edte» 2eit «ersten »uck Xnmelstoogen kür sten vloHtzbrlgoo kitcdrrtssouscdaktlledvn > evtUe^eoxenommeo, ,n «elebem sied llsnstlan,slek,linsse detkeiliffev dünnen, stie im Deeitre stes 7evx- Sber stie «issenseksstlicde Lesikiguag rum «insskrig krej«itlixenstiell»te »inst Unte,riebt IO 8tuosteo «-ebeQtiiek, 8ekulgeist SO dls'd. Oarl >V«lkrum, vireelor. Holzpflanzen-Verkauf. Von dem städtischen Forstrevier Vnrgau können durch den Revierverwalter Herrn Oberförster Dietze tForsthau» Burgau, Lindenau bei Leipzig) die nachverzeichnetrn Holzpflanzen zu den beigesetzten Preisen gegen Baarzahlung oder Nachnahme abgegeben werden a!S: SOO Stück hochstämmige Birken mit Ballen ca. S—4 Meter hoch 4 Stück 1 ^ 500 koo 800 400 ^1000 10,000 10,090 800 KOOO 3000 1000 im Hundert ! 50 »z, 4 Stuck 75 im Hundert 40 70 1 Birken ca. 8 Meter hoch 4 Stück 50 Linden ca. 8'/,—8'/. Meter hoch eschenblättr. Ahorn ca. 4 Meter hoch 4 Stück dergl. »«3»»«» — dergl. . . 8'/, « « « « — im Hundert 85 einjähr. Eschensaat 4 Hundert — « Ahornsaal « - — Lärchen ca. 8 Meter hoch 4 Stück — Fichten mit Ballen ca. 1—l'/.Mtr. hoch4 Eick.50 >4 imHundert 40 dergl. « « -1'/,—1'/. - . - - 75 - » » 70 dergl. » » « 8—8'/, « - - « 1 - 90 75 85 75 75 75 Leipzig, am 13. Februar 1879. De- «attz« Forst-Deputation. voSoiitUodo Savüsl8l«I»r»il8tLlt m Lslpilß. Legion ste» 49. 8ekust»bre, »m 18. Xprll st. st. Die lleilereognisse ster änstslt berechtigen som einjLdrig- lrei«iUigen Dienst. In ster köderen ädtkeitunx s3)»kriger Onrsus) Lekulgeist lür ängekürige ste, steotseken keickes 840 kür stie 9., 300 »l kür stie 8., 380 kür stie 1. Oissse. Oie ävstsit erükknet ru Ostern einen ssek«isseosck»Mieken Lursus von stskresstsuer bei 30 Lekrstuosten in ster iVoeke kür 8eküler, «elede sied sten kereclitignngssckein -um eio)4krig freiwilligen Dienst bereit, erworben k»den. 8cknlgeist 840 änmelstungen neble wsn gefälligst sn sten Director ster änstsit Leiprig, im pedrusr 1879. tzVvII'i'irwl. NstiNfche «eberficht. Leipzig, l«. März. Ueber da» Befinden Sr. Maj. de» Kaisers verlautet nur GünstrgrS. Der Husten hat ganz, die Schmerzhaftigkeit der rechten Seite fast ganz aufgehürt. Die Anschwellung der Hüfte zeigt keine wesentlich« Veränderung. Nufere Schutzjvlluer pflegen «ns Frankreich alS da» wirthschastliche Mnsterland vor« zusühren Etz wird ihnen daher ein Symptom recht ungelegen kommen, welche» soeben au» Lyon -emeldet wird. Dort begaben sich am 14. d. M. legen 150 Arbeiter zum Priifecten und verlausten ilrbeit oder Unterstützung. Man könnte glauben, daß e» sich datzei um eine socialistische Demoustra« tim» gehandelt Haie. Allein es wird zugleich mit- zethettt, daß der Prüsect die „traurige Lage der Urbeiterbevölkerung" ausdrücklich anerkannte und den Bittstellern nur vor stellte^ daß diese Lage durch öffentliche Kundgebungen und Ruhestörungen nnr »och verschlimmert werden könnte. Der Schluß, welch« au» diesem Vorfall in der bedeutendsten Aabrikstadt Frankreich», in der zweiten Hauptstadt de» Laude», auf die dermalige Lage der frauzvsi« sch« Industrie zu ziehen ist, ergiebt sich von selbst. LS ist nicht bekannt, daß in Deutschland im Laufe der letzten Jahre irgendwo eine ähnliche bedenk liche Erscheinung zu beobachten gewesen wäre; damit wollen w,r aber nicht behaupten, daß Frank reich in den letzten Jahren von einer ebenso wirthschaftlichen Krise heimgesucht ^ei wie Krise heimaesucht sei Deutschland. Einer der hauptsächlichst« bel «nS wirkend gewesen« Ursachen, dem Tründerunwes« «it sein« Überproduktion, stand in Frankreich daS aerade Gegentheil gegenüber: die harte und angestrengte Arbeit eine» durch schwere Unglück»- fchläge «nüchtert« BolkeS. Die heutige Schutz« wll-Theorie in Deutschland läßt diese Ursachen freilich nicht gelt«: ihr Dogma lautet: in Frank reich herrscht da« Schutzzollsystem, darum Blüthe der Industrie, in Deutschland treiben wir Frei- handelSpolltik, darum allgemein« wirtschaftlicher Niedergang. Und nun, trotz dies« Bltithe, und obendrein noch trotz der niedrig« Getrndepreise »folge der vorjährig« Ernte, «schallt im Stadt bause von Lyon der unheimliche Ruf: „Arbeit oder Arod!" und der Vertreter d« Staatsgewalt an«- i«»t unumwunden die traurige Lage der Arbeiter- iedölkeruug! Wir d«km nicht daran, den Spieß »ser« Gchutzzölln« eiufach »w zu kehren und die buch den Lyon« Vorfall beleuchtete Lage al- eine tzkucht d«S französisch« Protektionismus darzu- Mi«. Wir registrir« die Sache lediglich alS S« n«m Beweis für daS vorhandmsein ein« Weltkrise, gegen welche weder daS eiue noch andere Zollsystem Schutz gewährt, einer Krise, r sich Frankreich nur vermöge fein« außer- sich« Lage nach dem Kriege, sowie vermöge er reich« HülsSmittel läng« alS andere Länder entzieh« vermochte. VbermalS am Sonnabend eine Zolldebatte Reichstage. Nachdem die internationale «ution gegen die Rebla«» endgültig abfolvirt und d« Gesetzentwurf üb« den Schutz nütz« Vögel eine trocken« Berathung, dte nar ch Winvthorst'S offmberzige Bek«nlviffe seiner ndstreiche einige» Lev« «hielt, passirt hatte, »an in die Berathung de» Etat» der Zölle Verbrauchssteuern ein. Der Abg. Nicht er betrachtet eS al- Pflicht de» Reichstag», d>iß derselbe in dem Wirrsal der gegenwärtigen Zollagitation so oft wie nur irgmd möglich seine warnende und belehrende Stimme «hebe, und so lüß er denn auch diese Gelegenheit nicht vorüber geh«, ohne daS Zollprogramm vom 15. Decem- der ein« scharf« Kritik zu unterzieh«. Die Wirkung derselb« wurde dadurch wesentlich er? höht, daß d« Latz»« sich diesmal ei« außer gewöhnliche Mäßigung «userlegte, namentlich die Spitzen gegm die Person de- Reichskanzler» fast aauz bei Seite ließ. Den Kervpnnct der Rede »ildete die Berurtheilung der Getreidezölle. Lrrfiend wurde die dovpelgängige Argummtation der Befürworter derselben beleuchtet, wie sie je nach d« Zusammmsetznng ihre- Auditoriums bald bestreit«, daß die geplant« Getreide»ölle eine Bertheuerung der LebmSmitt-l Wr Folg« Hab« würden, bald wiederum die Einführung d« Zölle alS die alleinige Errettung der deutsch« Land- wirthschaft dom Untergange darstellm. Auch die zerklüstende Wirkung de» Appells an d« nackt« EgoiSmu- der verschied«« Interest«grupp« wurde nachdrücklich hervorgehob«. Eine werth volle Ergänzung «hielt die ganze Kritik durch die Ausführung« etnerseit» d«I Abg. Richter-Meißm, andererseits de» Abg. v. Uurub. D« Erster«, be kanntlich ein hervorragend« landwirthschaftlicher Fachman«, plätirle zwar für die „goldene MittA« straße", in Wirklichkeit ab« gelangte « zur ent schiedenen Verwerfung der Getretdezdlle, die nammt- lich in den Sätz«, wie sie die Tarifcommission beschloss«, der Landwirlhschaft rum Mindest« nicht nützen würden. D« Aba. v. Unruh trat, gestützt auf eine reiche praktische Erfahrung, d« bekannten Behauptung von d« Erfolglosigkeit uns«« Wirtb- schafttpolilik seit 1865 entgegen. Zum Bertheidl« dig« de- neu« Zollprogramms warf sich allein der Abg. v. Kardorff auf, spielte dabei aber eine überaus unglückliche Rolle. Sein wohlpräpaiirtn versuch, die neulich« Ausführung« de- Abg. Delbrück zu widerleg«, wurde von Diesem mit ge wohnter Meist«schaft glänzend zn Schanden ge macht. Und in der Erwiderung auf die Kritik der Getr» idezölle verwickelte er sich nur von Neuem in die alten Widersprüche. Die Debatte wurde aus Montag vertagt. Ein stet» wohlunterrichtet« Correspondeutschreibt der „Köln. Ztg." au» Berlin, 14. März: Die Nachricht« au» Paris haben hier einen im All gemein« günstig« Eindruck gemacht, und man möchte hoff«, daß derselbe nicht nachträglich durch Unbesonnenheiten der äußersten Linken wie der getrübt werde. Man interessirt sich hi« im Publicum namentlich für die Erhaltung de» Mi nist«- Waddington, dessen besonnene Politik Frankreich nach außen hin gute Beziehung« zu sichern wußte und der im Orient eine correcte Linie inuehielt. Herr Waddington hat seit dem Covareß auch gute Erinnerung« in der hiesigen Gesellschaft zurückaelaff«. Man wünscht daher überall, daß seine Stelluvg durch die gegenwärti gen Kämpfe nicht erschüttert werden mochte. Ent gegengesetzte Gerüchte einig« Abendblätter werden sich hoffentlich nickt bewähren. Der Socialist Tölcke ist au» dem Gefängnisse »» Dortmund wegen dem Anscheine nach höchst erdenklicher Erkrankung vorläufig entlasten Word«. D« Lande-auSschuß von Elsaß-Lothringen hat dm von d« Mitglied«« Grad, Full« und Rudolf eingebrachtm Antrag: daß die Regierung die Berbrntnng der in Deutschland erlaubt« Zeitungen und Publicationm auch in Elsaß- Lothringen gestatten möge, anaenommen. D« LavdeSauSfchuß wird sich aus 6 Wochen vertag«, um dann behus- Berathung der ConcurSordnung wieder zusammenzutret«. In dem Marpiuger Proceß sind die Ber» handiuug« am Sonnabend zn Ende geführt Word«. D» verkünd»«,, da» AMhackS ist «ich da» S. L M. anberanmt. DaS große Unglück, welches Ungarn betroffen, hat in der Presse eiue sehr lebhafte Erörterung über die Schulvfrage wachgerufen und die biSberige Vernachlässigung der wirthschaftlichen Angelegen heit« de» Lande- «fährt dabei eine sehr herbe Kritik. So schreibt da» Wiener „FremdenblaU sehr treffend: In der That, insofern in diesem Kalle von einer Schuld gesprochen werdm kann, tragen ste alle ungarisch« Partei«, trägt sie jene nationale Politik überhaupt, welche phantastisch« Träum« nacheilt und die Wirklichkeit übersieht Seit dem AuSdrnch d« dualistisch« Aera hat »an jenseit» der Leitha nur noch Gefall« an der Groß machtpolitik gefunden. WaS nicht de» Größen wahn reizte, DaS wurde kaum beachtet. Jeder Ab geordnete zog es vor, da- Roß der hohen Politik zu tummeln, statt den wahr« Bedürfnissen de» Landes nachzusorsck«. Von ein« praktisch« Rich tung deS Parlamentarismus kann seit Langem keine Rede mehr sein. E» wird in keinem Par lamente d« Welt so viel gesprochen wie in dem Pest«, aber vielleicht in kernem Lande so wenig praktisch »«waltet wie in Ungarn. Man hatte keine Zeit, an die Theißregulnung und an die Sicherung d« Städte und der Bewohner deS un garischen Tieflandes zu denk«. DaS sind keine Frag«, würdig einer ungarischen Legislative. Sie bieten nicht den gehörigen Hintergrund für ein großartiges Phrascntnrmer über die Entschließt«, gm dn Großmächte und die Umgestaltung de- WelttheilS, sie gewähren auch kein genügende- Ter rain für einen Kampf d« divns« Partei«, welche im Reichstage wuchern, man kann auf dem Boden derselben wever eine Regierung, noch einen Minist« stürz« und damit «lischt auch selbstverständlich jedes Interesse für eine solche Angelegenheit. DaS Wehegeschrei d« Mit d« Fluthen in Szegedin Ringend« ist eine erschütternde Anklage gegen die Fortdauer solch eineS System-. Die gestrige Nummer d«S Tageblattes enthält eine Londoner Nachricht, aus die wir nicht Unterlast« wollen nochmal- besonders hinzuweism, indem wir unS an gewisse Vorgänge deS deutsch- französischen Kriege« erinnern, wo von England auS Scyiffe mit Waffen, Munition und sonstig« KriegSvorräthen auSgesandt ward«, um die Fran zos« dm Deutschen gegenüber zu unterstütz«. Der elende Krämergeist malisch« Kaufieute treibt noch andere, schönere Butthm, oerm sich daß stolze England freuen kann! Nachdem die Kunde von d« entsetzlichen Niederlage der englisch« Trupp« durch die Zulukaffern nach England ge- l langt war, während die gesammte englische Presse ihre Stimme erhebt, um die Regierung zu »eranlassen, den Oberbefehlshaber d« eng lischen Truppen abzuberuf«, dessm strategisch« Unfähigst it sie jene Niederlage von Jsandnla ruschretbt, die da» englische Volk so tief und schmerzlich traf, dem NtttignalstAiz, ^8^ Demüthiaung zufügte, — da rüsten englische Firmen in Manchester und Liverpool Schiffe mit Kriegs bedarf auS, um die braven Zulukaffern in den Stand zu setzen, ihren Sieg zu verfolgen »ud dem britischen Vaterlande noch tiefere Wund« zu schlag«. Die Sache wäre unglaublich, hätte sie «icht die Regierung im Parlamente selbst bestätigt. Wir sind neugierig zu «fahr«, wa» in England geschehen wird, um dies« gemein« VaterlandS- oerraty gebührend zn straf«. D«S geheime russische „social-revolutionäre Epecntiv-Comite" setzt seine mörverische Thätigkert mit« den russisch« Gendarmen und Polizisten fort. Am 7. d. M. wurde in Odessa, wie von dort der St. Petersburger Zeitung geschrieben wird, der Gendarmerie-Oberst Knoop in seiner eigenen Wohnung von unbekannter Hand er würgt. Neben der Leiche fand man ein« Zettel, auf oem mit roth« Lettern geschrieben stand: „Auf Befehl de- social-revolutlonärm-Erecutiv- ComitS! So muß und wird e» all« Tyrannen und der« Helfershelfern ergehen!" In Satfchkeri in Rußland, Gouvernement Kutai», sind acht israelitische Bürger vor Ge richt de- furchtbar« Verbrechers angeklagt, ein preußische« Christenmädchen gestohlen und zu dem Zwecke ermordet zu haben, um zu christlichem Blute für daS herannahende Osterfest zu gelangen. Aber nicht genug mit der erst« Anklage, e- wurde eine Untersuchung angeordnct. obwohl der GerichtSarzt, welch« d»e Obduction vorvabm, schriftlich bezeugte, daß daS Mädchen durch Wasserfluth umgekommen sei, und wurde diese Wied« aufgenommene Untersuchung fortgesetzt, obwohl auch bei dieser !die!A«zte wiederum con- statirt, daß kein Act blutiger Tövtung stattgefunden Hab« kann. Die nach dem russischen Pestgebiete entsandten drei deutschen Delegirten befinden sich, wie ein soeben auS Wetljanka eingegangenes Telegramm de- StabSarzteS vr. Sommerbrodt mittheilt, in bestem Wohlsein und hoff« demnächst von dort wett« zu reis«. Hervorragende Lauten Dresdens und seiner Umgebung. XI. «Kttsttsche», Denkmäler UN- «rannen. Nach den Mittheilunaen de» statistischen Bureau betrug die GesammNahl der Einwohner Dresden» am 1. December 1875: 197,895, einschließlich 8438 Militans. Seit dem Jahre 1887 stiea die Einwohner zahl jährlich um durchschnittlich 5159 Köpfe, Weiche Summe sich seit 1871 auf 80,855 im Ganzen «höhte. Man schätzt, daß die Residenz im Jahre 1878 rund 800,000 Einwohner batte. Mehr noch al» die Haupt stadt v«größert« sich die Nachbarorte vlasewltz. Eotta, Sruna, Löbtau, Loschwitz, Mickten, Pieschen. Plauen, Räcknitz. Strehlen, Strießen u s. w. und zwar um durchschnittlich 96.7 Proc., bei einzelnen Orten betrug diese Zunahme sogar 800 Proc. Diese lleberfiedelung nach den Vororten ist übrigen» eine Erscheinung, die auch anderwärts bei großen Städten in der Zeit der allgemeinen Preissteigerung hertwr- trat, in neuester Zett aber Wiederum bedeutend sich abschwächt, da die iWohnungSmiethen in den Groß städten wesentlich zurückgegangen find. Bemerk«»- werih ist, daß die Bevölkerungszunahme da» Lentrum der Stadt fast gar nicht berührte und nur in die Vorstädte sich vertheilte. Dresden» Bevölkerungszunahme steht anderen Großstädten gegenüber aus einer Mittelstufe. Große Arbeitermaffen in den angrenzenden Ortschaften, oft stundenweit vom Weichbilde der Stadt entfernt woh nend. sind« am Tage daselbst lohnende Beschäftigung. In der Hauptsache vermehrt sich die EinwohnerzaN dn Stadt durch Zuwanderung, denn es find von
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