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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790326
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790326
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-26
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.03.1879
- Autor
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Grschei»t ttgltch früh 6'/. Uhr. Uewc-^I »ad gerebwoa Johaani-gasir 3S. ÜPMtzß»>dr» »er Urwctt»,« «amrtttag« 1»—12 Uhr. Nachmittag- 4-- Uhr. Mk u» »Xhad« «an» L» «acht gw die -tcht wSwdU». gmwhme der für dt« »tchst- Mar»d« N»»«rr defitnnntrn »senur a» «»chentagen dt< l ühr Nachmittags, an Lonn- ad -esttagn» srühbts'/.« »hr. M bea Bttalr« für Z»f L»»»tz»e: VN» Kteunu. Universt»Lt«str. 22. WÜ» Lösche, «atharmenstr. 18.P. »ur dt« '/L U«w. Mip,;igcr Jagclilall Anzeiger. OMU für Politik, Lvcalgcschichtt, Handels- Mid Gcschästsvnkthr. Ldoamweaworrt« viertelj. 4>/,Mt-, incl. Brinaertvdn b Mt. durch di« Post bezogen 6 Mk. Jede einzeln« Nummer 2S Pf. Belegexemplar 1» Pf. Gebühren für Exttabeilageo ohne Postbefürderung S« MI. »tt Postdesdrderung 4L Mk. Znseratr Lgrsp Petitzeile 2« Pf. Größere - chnirrn laut mrseww PreiSverzeichmß.—Ladeüanfcher Satz nach höherem Tarif. Lertamc, aolcr de« tzetatttoaoßttch die Spaltzeil« 40 Pf. Inserate sind stets an d. Trpedttt», zu senden. — Rabatt »ird nicht gegeben Zahlung pr^-nnweinrä» »der durch Poftvorschuß. ^lr 85. Mittwoch dm 26. Mürz l87». 73. Jahrgang. Wohnung- - Vermiethung. Die »either für 1880 jährlichen Miethzin» »«rmielhete, »um 1. April p. I. miethfrei »erdende Oohunn- in der II. Et«,e und dem L«ch«eschotz de- »ordweßltche« -lüget- de» Hgnptrolomtdge- wnpes, Vahnhossiraße Nr. l7, bestehend au- 7 Stuben, 4 Kammern und sonstigem Zubehör, nebst einem O«rte«pl»tz, soü nach vorheriger gründlicher Reparatur und Wiederinstandsetzung d»m 1. Jnli d. I an »s sech« Jahre an den Meistbietenden anderweit dermieltzet werden und beraumen wir hierzu einen -ersteigerung-termin an Rath-stelle auf Lonnerstag, de» 27. d. M»w. vormittag» 11 «hr, an. Di« vermiethung-- und VersteiaerungSbedingungen, in welchen auch die in der Wohnung au-zuführen- drn He^tellung^n näher angegeben find, sowie da- Jnventarium liegen auf dem Rathhau-saale, 1. Etage, Leipzig, den 18. Mär, 1879. Der «ath der Stadt Leipzig. I>r. Tröndlin. Lerutti. Bekanntmachung. Zu Ostern d. I. find vier A»-Aattti«g-ßtpe«dte> im Betrage von 77 67 45 >4 und zweimal 40 47 >ck an hiesige, »ndeftdoltene. arme «ürger-tdchter. welche sich in der Zeit von Ostern ». I. ht» Oster« d. I. derhetrathet haben, von un- zu vergeben und find schriftlich« Gesuche um diese Stipendien unter Beifügung der Sheschlirhung»-Veschrtuiguug. eine- von zwei hiesigen vürgeru bei deren Bürgerpflicht ausgestellten Zeugnisse- über die Nnheschottenheit und «edürstigkeit der Bewerben«, sowie, wa- da- eine nur an ehelich Geborene zu vergebende Wiederkehrer'sche Eiipendiurn von 40 47 anlangt, einer Gehurt-heschetutgung dis zu« 5. April e. in unserer Registratur, Rath- hau-, 1. Etage, Zimmer Nr. 15, einzureichen. Leipzig, den 80. Mär, 1879. Der Nash her Stahl Leipzig. de. Georgi. Richter. Bekanntmachung. Au» der Apel'fchrn Stiftung zur Bestreitung der Kosten de» Lufdinaen- und LoSsprechenS und zur Beschaffung von Ledrbetten für «rme Knaben, welche die Schneider- oder Schuhmacher-Profession erlernen wollen, find einige Spenden zu vettheilen. Bewerbungen darum find längsten» di- zum 5. April e. schriftlich bei un- (StngangShureau. Aath- hau». 1. Stage, Zimmer »r. 7) einzureichen. Hierbei bemerken wir, daß solche innge Leute, welche bereit- in der Lebre stehen oder außerhalb Leip zig» m die Lehre treten wollen, nicht berücksichtigt werben können und daß hier ort-angrhörigen Bewerbern m der Regel vor auswärtigen der Vorzug zu geben ist. Leipzig, den so. März 1879. Der Aath her Stadt Leipzig. vr. Georgi. Richter. Stockholz-Auktion. Mittwach, de» 2. April ». «. sollen von Nachmittag- '/»3 Uhr an im Forstreviere Connewitz aus de« Kahlschlage in Abth. 14, ca. 450 Hansen «et» gemachte» Stocktzolz unter den an Ott und Stelle au-gehangenen Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meist bietenden verkauft werden. Knsammenkunst: im sogenannten Stempel, unweit de- EtreitteicheS bei Connewitz. Leipzig, am 84. Mär, 1879. De- Aattzs -orft-Deputation. Vie Nruzrftaltuug des HauLwerkr. Die Neugestaltung de- Handmerk- bildet nun schau seit geraumer Zeit einen Hauptpunkt der -Deutlichen Besprechungen. Da- Handmerk em pfindet die schlechten Zeiten ebenso wie Handel, Großindustrie und Landwirthschast, und macht nun an dielen Orten die Gewerbefreiheit für die Roth de- Tage- verantwortlich. Die Wiederbe lebung der Innungen ist in vielen Städten die Parole geworden. Angesicht- dieser rückläufigen Bewegung soll hier nur nachdrücklich betont werden, baß die Zünfte lediglich wegen ihrer inneren ll»Haltbarkeit gefallen sind und daß die Ge werbefreiheit leider in Deutschland um 5V Jahre z, spät eingeführt worden ist. E- ist ein gm^PU-sicht-lose- Beginne«, den neue» Wein modernen Erwerbsleben- in die alten Schlänche der Zunft füllen zu wolle». Nur auf dem Boden der Gewerbefreiheit werden sich nach and uach i« Handwerkerstande selbst gesunde genossenschaftliche Bestrebungen entfalten, denen erst daun, wenn sie sich bewährt haben, die Sesthgebuug za Hülfe zu kommen braucht, wie Die- bei den Credit- und anderen Genossen- schäften der Fall gewesen ist. Die nach dem Vor schläge de- Oberbürgermeister- vr. Miquel viel fach empfohlenen Statuten der Schuhmacherinnung » O-nabrück geh-ren zu den versuchen einer ganz entschieden gesundev genossenschaftlichen velbsthülfe. Man muß wünschen, daß in dieser Richtung weitere Experimente stattsiuden. Miquel selbst hat hcrvorgehoben, daß da- Neuzuschaffende nicht wie die alte Zunft nach rußen gegen die Concurrenz und da- Publicum gerichtet sein dürfe, sondern nach innen, auf Meister, Gesellen und Lehrlinge, also de« Stand selbst. Die Innungen der Zukunft sind keine Krieg-Vereine, sondern bezwecken nur die Hebung de- Handwerk- in sittlicher und sachlicher Hinsicht. Ein anderer Förderer der neuen gewerb- uchen Ordnung, der Abgeordnete Rickert, stellt »it Recht de» Grundsatz auf, daß jede politische Parieitendenz au- einer Bewegung fernznhalten sei, welche gleichmäßig alleBaterlandSfreundeinteresfirrn müsse! Einstweilen ist noch Alle- in Gährung Der alte Zunftgeist ringt noch mit der unge wohnten, unbequemen und leider auch vielfach ge> Mißbrauchten Freiheit, und e-scheint noch nicht an der Zeit zu sein, diese Bewegung staat-seitig in eine ganz bestimmte bureaukratische Rich tung hiveindrängen zu wollen, ehe die Betheiligten eine Reihe selbstständiger Versuche auf dem Bode» der neugewonnenen Freiheit und Selbst bestimmung gemacht und ehe die Regierunge» diese Bemühungen der Handwerker in ihren eigenen gewerblichen Unternehmungen und auf dem Wege der Verwaltung, anstatt aus dem der Gesetzgebung, Gefördert haben. Einen nachahmen-werthen Schritt bat —wie schon hervorgehoben - soeben der preußische Handel-minister gethan durch ein Eireular an die preußischen Regierungen, welche- sie aufiordert, tahin zu wirken, daß auf Grund der jetzt be stehenden Vorschriften der Gewerbeordnung eine Reubelebung der Innungen versucht werde. Denselben Standpunkt nimmt auch die deutsche Reich-regieruug ein. Der Präsident de- Reich-kanzleramt- hat sich im Reichstage bei der am 2t März grpflogeuen wichtigen Debatte über bte Abänderung »er Gewerbeordnung dahin geäußert, daß die Mehrzahl der deutschen Regie- >rangen nicht beabsichtige, jetzt schon die grund- ! legenden Bestimmungen der neue» Gewerbe- »'duung über da- Inuung-wesen zu ändern. !Man wolle »»nächst die Erfahrunge, »bwarteu, welche man «ns Grund de- Erreular- be- Handel-minister- in Preuße» »acheu werde v>d mau dürfe e- noch nicht «l- zweifellos an- hmeu, daß e- dem Handwerkerstand« an der Selbstständigkeit und an de« Gemein sin» fehle, um auf der Grundlage der jetzt geltenden Be stimmungen eine Organisation herbeizuführen. Nach dieser im Reichstag abgegebenen officiellen Erklärung werden die deutschen Handwerker gut thun, sich selbst aufruraffen und die noch so junge Freiheit de- Erwerv-leben- vorerst ru freiwilligen genossenschaftlichen Schöpfungen zu benutzen. Pottttschr «eberstcht. M. Mir,, Ueber die bereit- berührten Versuche der Ultra- montanen, sich dem Reichskanzler als Bundesgenossen auszudrängen, wird uns vom Montag au- Berlin geschrieben: „Die Ent« HÜllungrn unsere- vollkommen vertrauen-wert Heu Düsseldorfer Gereähr-maun- über die Ein treibung schutzzöllnerischer Zustimmung-- adressen bei den Ultramontanen Rhein lands und Westfalen- lasten bezeichnender Weise da- hiesige Iesuitenblatt ziemlich kühl. Der sonstige geschraubte osficiöse Dementirton der „Germania" wird bei dieser Gelegenheit fallen gekästen und sie gesteht offen zu, „daß sie weit entfernt ist, ihre Parteigenosten zu tadeln, weun sie es für geboten halten, den Reichskanzler in seiner Wirthschast-politik durch Adressen zu stützen und zu bestärken." Vollständig gleichgültig ist e-, wenn der als »ltramontaner Fanatiker wohl bekannte Herr BernardS die Theilnahme an der Adrrstenfabrikation seiner Partei verleugnet und die „Germ." autorifirt, Die- bekannt zu machen. Die- Verhalten de- Herrn Bernard- constatirt eben die Iesuiteupolitik, wie sie von de« Ceutrumsmitgliedern gewöhnlich getrieben wird. Ein- ist jedoch gewiß, nämlich, daß unser Düssel dorfer Gewährsmann den Eardinalpuvct der ultra montanen Wirthschast-politik blo-gelegt hat. Der selbe ergänzt seine Mittheilungen heute mit Fol gendem: „Sie haben dieser Tage in der „Nordd. Allg. Ztg." unter den Zustimmung-adresten an den Fürsten Bismarck auch die Namen zahlreicher Städte Rheinlaud- und Westfalen- ge funden. Die Veröffentlichung der Namen der Unterzeichner dieser Adressen würde einen schlagenden Bewei- für die Gesinuung-tüchtigkeit unserer schwarzen Barone am Rauch fange und der Esse geben. Die meisten dieser Heiligen, die sich sonst veim Namen Bi-marck mit gen Himmel gewandte» Augen bekreuzigten, haben mit ihrem Personal und sonstigen Anhang eiligst uuterschrieven. Wen« morgen unsere ka Pläne sich a» die Spitze eine-Bittgange- sür den Reichskanzler stellen oder schon bei seinen Lebzeiten seine Heiligsprechung »erlange« würden, so darf «an überzeugt sein, daß die fromme» Schutzzöllner freudigen Herzen- thun, was ihnen ihr Kohlen- und Eiseniuterefle gebietet." » » » Ueber die Eindrücke, welche der neuernannte französische Botschafter in Petersburg, General Ehanzh, von seinem Berliner Aufenthalt ge wonnen hat, berichtet »an au- Pari- der >.R -Z." von wohlunterrichteter Seite, daß der General »ach dort meldete, wie er während seine- Aufenthalte- in Berlin die Ueberzeugung erlangt habe, in den höchste» Kreisen wie bei dem Fürsten Bismarck herrschten aufrichtiges Wohl wollen und die freundlichste» S«sinn»nge» für die französische Republik sowie speciell für die argen- »ärtige Regierung. Frappiren muß der Zusatz, den General Ehanzh seiue» Mitt Heilungen, wie »ns berichtet wird, dahin beifügte: Den in Frank reich viel verbreiteten Glaube» an die Existenz einer Militairpartei, welche einen nenen Krieg mit Frank reich wünsche, halte er für absolut grundlos. Der Berliner Eorrespondeut de- DewpS" thetlt tele graphisch »it, Kaiser Wilhelm habe sich am Freitag eine ganze Stunde mit dem General Chanzy unterhalten, ebenso habe der Kronprinz an denselben die freundlichsten Worte für ihn, sowie für Frankreich gerichtet. Auf der Soiräe der Kaiserin Augusta habe dieselbe den General Ehanzh und de« Grafen de Saint-Vallier an ihrer Seite placirt; der General sei der Gegenstand freundlichster Aufmerksamkeit von Seiten der hohen Persönlichkeiten dks Hose- und der Armee gewesen. Nach einem intimen Diner bei dem Fürsten Bi-marck habe der Reichskanzler sich b»S acht Uhr allein mit dem Grafen de Saint-Vallier und dem General Chanzh unterhalten. Jedenfalls geht au- diesen Berichten hervor, daß General Chanzh wie die Berliner osficielle Welt in den besten gegen seitigen Gesinnungen von einander geschieden sind. Seiten- der Diplomatie ist der 22. März dieses Jahres mit ganz besonderer Wärme ge feiert worden, ein Umstand, welcher daraus hrn- weist, in welcher hohen ehrfurchtvollen Achtung Kaiser Wilhelm in diesen Kreisen steht. Bei dem Kaiser-Diner, welche- der Reichskanzler Fürst Bi-marck un Congreßsaale de- Reick- kanzler-Palai- veranstaltet hatte, brachte der grotzbritaunische Botschafter Lord Odo Russell da- Hoch in schwungvoller Rede auf den Kaiser Wilhelm a«S. Wenige Minuten später toastete Fürst Bi-marck aus die Monarchen und Regie rungen, deren Repräsentanten ihn an diesem Tage mit ihrer Gegenwart boehrt hatten. Der Toast, welchen der Kürst von Hohenlohe bei dem Fest diuer in der deutschen Botschaft zu Pari- ans den Kaiser ausbrachte, lautete folgendermaßen: „Wenn ich in letztvergangenen Jahren an diesem Festtage im Kreise befreundeter deutscher Landsleute dem Kaiser meinen ehrfurchtsvollsten Gruß dar brachte, da baden sie stet- meiner Aufforderung mit freudiger Begeisterung Folge geleistet und in manchem kräftigen Hoch ihren Gefühlen Ausdruck gegeben. Heute vereinigt unS daS gleiche Fest, beute aber erfüllt unS em stärkere- Geiühl, heute schlagen unsere Herzen lebhafter dem Kaiser ent gegen und wenn wir un» daS Bild unseres katserlichen Herrn vergegenwärtigen, so ergreift unS Bewegung biS inS innerste Herz. Liegt doch da» Jahr hinter unS, daS uu» die schmachvollen Thatru gebracht, jene Thaten, die wir dem Wahnsinn zu schreiben möchten, wenn wir unS der Erkenntmß verschließen könnten, daß nicht Wahnsinn, sondern sittliche Verwilderung die Ursache deS verbrechen- gewesen ist und daß zuchtlose Rohheit die Hand der Verbrecher geleitet. Liegen sie doch hin ter unS, jene Tage und Wochen banger Sorgen, wo wir zweifelten, ob br« deutschen Volke der Schmer» und di« Dmüthigung erspart bleiben werde, den Kaiser durch eine deutsche Mörder- Hand »u verlieren, dem Deutschland seine Ein heit, dem eS Macht und Freiheit verdankt. Und nun, da die Gnade GottrS solche- Unglück von uns abgewandt, ist unsere Freude um so berechtigter, den Kaiser in alter Rüstigkeit, in gewohnter pflichttreuer Arbeit vor unS zu sehen, zu wissen, baß die schwere Prüfung, die er als Christ und Held getragen, seinen Muth nicht erschütterte, seine Kraft nicht gebrochen und seine Liebe und sein Vertrauen »um deutschen Volke nicht aemindett bat. Dankbar erwidert da» deutsche Volk ihm Lub« und vertrauen, und heute zumal thut sich diese Liebe kund in asten treuen deutschen Herzen und findet tansendfachen AuSbruck in dem Wunsche, daß Gott de» Kaiser erhalten »olle bi» an die fernste Grenze menschlicher Dauer! So lassen Sie unS denn da- GlaS erheben und unseren Wunsch zusammenfasten in dem Rufe: Seine Majestät der Kaiser lebe hoch!" » » « Der Brnder de- Kaiser- befindet sich in der ReconvaleScenz. Ueber den Zustand des Prinz?» Karl kann dre „Voss. Ztg." vom Dien-tag mit- the,len, daß der Patient sich seit Sonnabend in steter Vesterung b« findet. Der P> inz «st den ganzen Dag über ans »nd läßt sich wieder in gewohnter Werse Vortrag halten; der Appetit iß besser ge worden, und hat sich ganz besonder- die Lust »nd da- Bedürfniß znm Manchen wieder eingestellt. Wie e- heißt, wird der Prinz noch vor ferne. Nebersiedeluna nach EmS resp. Wiesbaden ein.' Reise nach Italien unternehmen. Ein Bulletin wird seit Sonnabend nicht mehr au-geaeben Sämmtliche in Berlin anwesende fremde Fürst- lrchkeiten statteten dem Prinzen ihre Besuche ab -, »erselbe empfing die Herrschaften aber nicht, weit seine Aerzte ihm noch Schonung anempfohlen hatte«. ^ Der Marineminister, General v. Stosch, is: in Kiel etngetroffen; derselbe hat die in Kiel und Friedrichsort stalionirten Marineabtheilnngen in spicirt und wird sich dann nach Wilhelm-Häven begeben. — Der proviuztalfiändische Ausschuß von Schle-wig-Holstein hat anläßlich der bevor stehenden goldene» Hochzeit de- Kaiser» be schlöffe». »000 Mark zur Unterstützung Erblindeter anzuweisen. DaS ist ein rühmliche- und edle- Werk! E- gilt in Rom für entschieden, daß der Nnntiu- Aloist von München an Meglia'S Stelle nach Pari- kommt und La nutet li, der frühere UntrrfiaatSsecretair, nach München. » * » Die bulgarische Bewegung flößt gegenwärtig den Mächten die größte Besoraniß ein. Indem wir auf eine an anderer Stelle unsere- Blattes defindliche Correspondevz verweisen, mag hier nur im Allgemeinen hervorgehoben sein, daß, wie es scheint, die Aktion-Partei e- aus einen Conflict aukommen losten will. Rußland al» Sckmtz- macht ist dadurch in eine ziemlich prekäre Lage gerathen. Dabei ist die Frage der gemischten Besetzung OstrumelienS nach Allem, Watt man hört, noch immer im Stadium der Vorbe sprechung Die Türkei soll bis jetzt noch immer dagegen sein. Rußland- gegenwärUge Stellung zu der Frage ist noch nicht zuverlässig bekannt. Die Voraussetzung ist natürlich, daß auch russische Truppen bei der gemeiusamen europäischen Besetzung belheiligt wären. Man bestätigt, daß feste Beschlüsse über die Sache nach keiner Seite vorliegen. Wie die Sachen liegen, so hält da- „Journal de Sl. Petersburg", da- Organ des russischen Ministers de- Aeußern, kS für möglich, daß nicht nur die Intentionen Europa- unberücksichtigt bleiben, son dern selbst die formell lantrnden BertragSbestim mnugen leichtlich umgangen werden düiften. Br kanntermaßen betraut Artikel 15 des Berliner vertrage- mit Aufrechterhaltung der öffent liche« Sicherheit in Ostrumelien eine ack koe zu schaffende inländische Gendarmerie unter Bei- hülse eiuer Localmiliz. Artikel lk desselben Vertrag» aber räumt dem General-Gouverneur da- Recht ein, für den Fall, daß die innere oder äußere Sicherheit der Provinz „beoroht" erscheine,' sollte, ottomanische Truppen in» Land zu ziehen, «it der Verpflichtung für die Hohe Pforte, von dieser Maßregel, sowie ihren Beweggründen den in Konstantinopel deglanbigten Vertretern der Mächte Kenntniß z» geben. — Gerüchtweise ver lautet: Rußland beantragt, die Verwaltung Ost- Rumelie»- solle zwei Jahre lang einer inter nationale« Eommissioa übertragen werden, welcher ei« gemischte- Armeecorp- beizugeben sei. Die englische Flotte vor Koustantinopel soll O, dre erhallen haben, bi- Anfang Mai in der Besikabai zu bleiben und die vollständige Räumung de- Balkan- seiten- der Rasten abzv« warten. — Der türkische Ministerrath ist mit der Berathung von Maßregeln gege» eine weitere Sntwerthung der Saimls beschäftigt. General Totlebeu »st au- Barna in Odessa eingetroffen » * » Die Pariser Nachrichten vom Montag lanten weniger hesorgnißerregend in Bezug auf eir.<-n acuten Verlauf der „Minister kr ist» Wadvingion". Der Minister de- Inner» und der Eulte empfing
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