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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187903289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-03
- Tag1879-03-28
- Monat1879-03
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1879
- Autor
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Erschefttt tLglich früh e»/, Uhr. «<o«u»» «eoettü«» Johannisgosi« 3L. HPiechßuuöe» Ser Nesatttou» Aorunttogs 10—12 Uhr. Nachmittag« 4—S Uhr. M» «» «nu>»«> «vvjandtrr M«»». km» »acht ^ ,»ch» für die nächst- >ner dcstiuuuteu «achentntze» HK t Uhr «uchmtttua«, «u San»- M»SeftM-eafrÄ«bK'/.SUtzr. )« seu stttatt, str Xouatz»«: Vst» Kteuu«. UnivrrfiKKftr. 2s H«K Läfche.«atbariae»-r. 18.P. »nr »K^S Uhr. Anzeiger. vrW für Politik, Localzkschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. «»flstge LS,-SÖ. ZKmme»e»t«»rr<« viertelt. 4*/, ML, iucl. «nnaerlodn k> ML. durch die Post be-ogeu « ML Jede einzeln« Nummer 24 Ps. Belogcxrmplar 10 « Gebühren für Extrave-lauen ohne Postdefvrderung 3« ML mit Postdesvrderuug 4v Mt. Iiserate ögesp. Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unseren, Preisver-erchmst. —L^deUarijcher Satz nach HSHerem Tarif steetaau» »»«er de» RrvieNoachrN» di« Spaltzeile 4» Pf. Inserate find stet« an d.GepeOVI», zu senden. — «adatt »ird nicht gegeben. Zahlung pnamu-rsranch» »der durch Postvorschust. 87. Kr«ttag de« 28. Mtirz 1879. 73. ZchMNg. Bekanntmachung. Auf die für da« Jahr 1878 festgesetzte Dividende der Reichsbankanthette im Betrage von «'/„ Proc. Rrd di« Restzahlung uut .. . 54 Mur? für den Dividendenschein Nr. 9 vom «7. d. Mts. ab bei der RetchSbankhauptcaff« zu Berlin, bei den ReichS- dankhauptstellen zu Bremen, Breslau, Köln, Dortmund, Frankfurt a. M.. Hamburg. Hannover, Königs berg i.Kr., Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Posen, Stettin. Straßbura i. G. und Stuttgart, bei den ReichSbanlstellen zu Aachen, AugSburg, Bielef-td, Braunschweig. Bromberg. Kassel, Chemnitz, Koblenz, Crefeld. Danzig, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing, Emden, Erfurt, Esten, FlenSburg. Frankfurt a. O.. Ger», Gleiwitz. Glogau, Görl tz, Graudenz, Halle a. S., Karlsruhe, Kiel, Landsberg a. W, Liegnitz. Lübeck, Main«, Memel, Metz, Minden, Müblhaufen i. E., Mü fter, Nordhauser«, Nürnberg, Osnabrück, Siegen, Stralsund, Etolp, Tdorn. Tilsit und der den Reichsbank Commanditen zu Köslin und Insterburg erfolgen. Berlin, den üs. Mär, 1879. »er Netchskuuzler. v. BiSmarck. An die Haurbtfitzer Leimig». Unter Bezugnahme auf unsere früher, Aufforderung »wederholen wrr die an all« Besitzer und Admrnistra- toren hiesig« Grundstücke gerichtet« Bitte, die in ihren Grundstücken leer stehenden oder dis zum 1. October dieses Jahr«» «iethsrei oder fertig und bewohnbar werdenden Wohnungen, wetche für die Mitglieder oder di« Anwaltschaft des Reichsgericht- geeignet sein dürften, «tt Angabe der Lag« und o«S Miethpreises und wenn möglich unter Einreichung einer Bauzeichnung uns anzuzeigen. Die Anmeldungen ersuchen »vir in der Raths-Nuntiatur, Rathhaus, 1. Etage, niederlegen zu wolle«: edevdoseltft bitte« wir. die vermtettzu«» »««emelbeter Wotznu«ge« ,«, «»»etae z« brt«^«. Leipzig, am LO. Mär, 1879 Der »otz««N8s««sfch«tz für die «tt,ltrder des »etch-«rricht«. vc. Trdndl in, Vorsitzender. Höhere Schule für Mädchen. Die für die Elasten IX. und X. angemeldeten Schülerinnen find Do««erstug, de« L. April zwischen 3 und 4 Uhr in der Schule vorzuftrllen. Die Schule beginnt am lli. Aprtl a« 8 Ahr; an demselben Tage findet um 9 Ubr «ine Nach prüfung statt. vr. M. Versteigerung. Mittwoch, den L. April Vormittag» von 9 Uhr an sollen i« Postgebäude am AuguftuSplatze (Hinter gebäude L Treppen recht») mehrere au» unbestellbaren Postsendungen entnommene und sonstige herrenlose Sogevstände, al»: 1 Reisedecke, mehrere Schinne, Stöcke» V, Dutzend messtng. Kofferschlösser. 6 Dtzd. Messing- kappen zu Schuhen, alte Kleidungsstücke u. s. w. gegen sofortige Bezahlung öffentlich ver steigert werden. Leipzig, am S». März 1879. Der Kaiserliche Oder-Poftdtrector Bekanntmachung. Da» Königlich« Hohe Finanz-Ministerium hat mittelst Verordnung vom 19. März 1879 dir. «8 FL- Rg. den Verkaufspreis für die auf dem hiesigen fiskalischen Holzverkauf-platze aufgestellten weichen Roll- Hölzer vom L4. dieses Monats an aus 10 pro Kubikmeter herabaesetzt. was Hoher Anordnung zu Folge hiermit bekannt gemachl wird. Wird Holzhof-geschirr zur Lbsuhre de» Holzes benutzt, beträgt das Fuhrloh« wie reither, gemäß d« Hohen Verordnung vom 14. December 1871 Nr. 30« F1.-R«. 48 für den Kubikmeter Holz. Besiellungen auf Holzlieferung werden angenommen auf dem Holzverkauf-platze auf dem Kohlenbahn- Hofe deS Bayerischen Babnhofe», in dem Holjverwaltereigebäude am Floßvlatze und in der Expedition der hüfigen Königlichen Bauverwalterei im ötzliwen Flügel deS Schlöffe- Pleißenburg. Königliche Holzverwaltere» Leipzig, am LL. März 1879. tz. Heinicke. Submission. Di« Lieferung einer größeren Anzahl gußeißerner Baumgitter für hiesige Promenaden soll in Submis sion vergeben werden. Diejenigen, welch« sich hierbei beiheiligen wollen, werden aufaefordert, ihre Offerten, bezeichnet mit »gußeiserne Baumgitter" versiegelt und portofrei bi» mit dem ««. März ». «. Abend» « Uhr bei unserer Nnntiatvr. RathhauS, 1. Etage, abzugeben, wo auch die Zeichnungen, Bedingungen und Modelle in den gewöhnlichen Geschäftskunden einzusehen find. Leipzig, den 19. März 1879. Die Teputatton de- «ottzs zu de« ««läge«. vrulscher lLrichstag. Berlin, 2« Mürz. Herr von Forckeubeck, der Präsident de« Reich-tags, beabsichtigt, die letzte Sitzung vor den Osterferien am 4. April ab- »»Halten. Au» dem Schovße der Fractionen er« Hevea sich Bedenken über diesen späten Termin, well zu befürchten steht, daß bt< zu demselben ein «fchluMhige« Han« nicht znfammenzuhaltea ist. Unter den Reichstagsabgeordneten glaubt man daß au« diese« Grunde d»e letzte Sitznng schon am* Montag stattfinden wird. Auch jetzt schon ist eine Art Saison morto über das Hau« hereiagebroche«, welche den Verhandlungen einen trockeu-geschäfts- mäßigen Charakter aufvrückt. Rach einem Privat-Telegramm wurde heute im Reichstage mitgetheilt, daß beiderEraänzungs- wähl im 1. Potsdamer Wahlkreise an Stelle des verstorbenen Oberpräsidcnten v. Jagow der Erbjägermeister v. Jagow (cons.) auf Ruhstadt mit 5373 Stimmen zum Mitaliede de« Reichs tage« gewählt worden ist. Auf vr. Burg (na tionall!) in Berlin fielen 27K4 Stimmen. Eine sechseiuhalbstündige Reichstagssitzung genügte heute nicht, die zweite Lesung de-Etats rum Abschluß zu bringen. Da aber, wenn die Publikation desselben bi» spätesten« zum 3l. d. M.. dem äußersten gesetzlich zulässigen Termine, er möglicht werden soll, eine wettere Verzögerung nicht statthaft ist, so wurde für heute noch eine Lbendsitzung angesttzt. Die heutige Verhandlung begann mit einem Beschlüsse zu Gunsten de- SlaatSsecretairs im Reichsjustizamt. Die Budget- ««Mission hatte die Forderung von 60,000 Mk. für die Repräsentationsräume desselben auf 20,000 Mk. reducirt. Da- Hau» bewilligte 30,000 Mk. Nicht so glücklich waren die deutschen Künstler in Rom. Die für den Ankauf der Casa Zuccari geforderten 125,000 Mk. zur Einrichtung derselben als deutsches Kül-stlerhau« wurden trotz der Anstrengungen des Staatssecretair« v. Bülow wie der Abgeordneten v. Miller und d. Stauffenberg mit kleiner Majorität ab- gelehut. Die Gründe diese- Beschlüsse« waren mdeß wesentlich formaler Natur; au« der ganzen Verhandlung durfte die Zuversicht geschöpft werden, daß eine ähnliche Forderung in einem folgenden Jahre, wenn ihr jene Bedenken nicht anhasten, von besserem Erfolge sein wird. Der größte Theil der Sitzung wurde von dem Post« und Tele graphen e tat in Anspruch genommen. Aus der Fülle der dabei vorgedrachten Wünsche und Be schwerden ist hervorzuheben, daß der Social demokrat Kayser die angeblich« Maßregelung von Postbeamten wegen Theiinahme an Petitionen an den Reichstag zur Sprache brachte, worauf der Generalpostmeister erklärte, daß nickt wegen Petitionen, sondern wegen »»zulässiger Agitationen gegen Postbeamte eingesckritten sei. Ankaüpfend an eine von der betreffenden Commission vor geschlagene Resolntion wegen der den Postbeamten zu gewährenden Zeit zur Sonntagsfeier entspann Nch eine lange Debatte. Obschon seitens der Regierung nachgewiesea wurde, daß den berechtigten Ansprüchen genügt sei, wurde tie von de« Abg Liugeu« amendirte Resolution doch, freilich mit schwacher Majorität, angenommen. Au« der Debatte mag noch Folgendes fpeciell hervor- gehoben werden: Der Generalpostmeister: Der Vorredner (Ab- ^ ttd« ' ----- geordneter Eocialdemokrat Kayser) behauptet un richtige Thatsachen. Wegen Ausübung deS Petition-- rechte» ist kein veamter versetzt worden. gen Bei worden. Die Ver waltung ist gegen diejenigen Beamten vorgegangen, welche in feindseliger Weise gegen die Regierung agitirt haben. Mehrere Unterbeamte haben allerdings svcialdemokratisch« Versammlungen besucht, ein Beweis, daß sie nicht so überlastet find, wie oft geklagt wird, sondern »aß sie neben ihren Lmtsgeschästen noch Zeit genug haben, ihre Neugirr zu befriedigen. Deshalb allein ist aber kein veamter versetzt worden. In dem vom Vorredner angeführten Falle war auch noch die sonstige Haltung des betreffenden Beamten Veran lassung da»u. In seinem Wahlrecht wird kein Be amter beschränkt. (Beifall rechts) Lbg. v. Behr-Echmoldow weist darauf hin, daß die Commission einstimmig erklärt habe, es liege kein Material vor, um auf Grund desselben Anträge an daZ Hau- zu bringen. Material habe auch der Abg. Kayser nicht beigebracht. Abg. Richter: Es ist nicht klar aestellt, was die Poftverwaltung unter Agitation versteht. Eine ein fache Aufforderung außerhalb de» Dienste« »um Unter schreiben einer Petition ist noch keine Agitation. Wir haben auch diese L«itationen unter den Beamten gewissermaßen provourt, indem wir eine gründliche Untersuchung dieser Fra^e in Aussicht nahmen. Ich könnte weiteres glaubwürdiger Material beibringen, aber ich kann die Namen und Orte nicht nennen, ohne die Betreffenden der Gnade und Ungnade des General Postmeister» preiszugeben. Da» volle Ver trauen der Lommisfion »u der Verwaltung, daß sie tie versassungsmäßrgen Rechte ihrer Beamten schützen werde, vermag ich nicht zu theilen. Der General postmeister ist in diesen Dingen zu nervös und nimmt da» verhältniß »u seinen Beamten, für deren Wohl er übrigens sehr eifrig sorgt, zu patriarchalisch. Mancherlei ist auch in der Poftverwaltung zu ver bessern. Abg. Windthorst: So lange die thatsächliche Be gründung nicht beigebracht ist, daß da» Petitions recht der Postbeamten durch die Verwaltung ver kümmert werde, müssen wir annehmen, daß Da» nicht geschehe. Polittsche llledersicht. Leipzig, «7. Mär». Die Iudensrage vor den rumänischen Kammern wird in einer — wie e« scheint von diplomatischer Seite inspirirten — Denkschrift mit Zuhülsenahme officiellen Material- besprochen, so baß die rumänische Regierung füglich darauf ant worten muß. Am Schluß faßt der Autor feine Meinung dahin zusammen, daß sowohl die rumä nischen Kammern. al« auch das Mir isterium Bra- tiauo fick einhellig in dem Wunsche begegnen, die klaren Verfügungen de« Berliner vertrage« durch eine falsche Interpretation zu verdunkeln, die rumänische Verfassung nur in diesem Sinne abzuändern, wodurch die vom Berliner Eon- greß «ngrstrebte Lösung der Iudensrage um gangen und die Lage der Juden in Rumänien nach wie vor eine anomale bleiben wird. Wie bekannt, wird der zum Gesandten de- deutschen Reich« bei der Bukarest« Regierung defignirte Geh. Legationsrath von Jasmund nicht eher aus seinen Posten abg-ben, bis den Forderunqen de« Berliner vertrage« Genüge geschehen ist. Für die Stell« de« Geschäft-träger« iu Belgrad gilt diese be Clausel, aber in Folge des größeren «nt- gegenkowmen» der serbischen Regierung hat Gras Bray schon infiallirt werden können. Wir erwähnten gestern, daß. nach verschiedenen Anzeichen zu schließen, die Verhandlungen der Curie mit der preußisch-deutschen Regie rung in ein entscheidendes Stadium getreten sind, welche» eine wirkliche Verständigung verheißt. Etwa« mehr Licht in diese Angelegenheit bringt eine römische Correspondevz der „Köln. Zeitung", das um so erfreulicher begrüßt werden wird, al« die Regierung-Presse ein oezeichnende« Schweigen beobachtet, welches auf Winke aus dem „Preß- bureau" zurückzusühren sein dürste. Da« rheinische Blatt meldet: „ES Heißtal-„unverbürgt", ein Agent der Reichs- regierung sei hier, um direct mit dem Papst über den mosvs vivenöi zu verhandeln. Der letztere hüllt sich, wa» den Fortgang dieser Angelegenheit betrifft, in Schweigen. Er scheint daraus aufmerk- sam geworden zu sein, daß der Ideenaustausch »wischen ihm und dem polnischen Prälaten dem Frieden nicht forderlich war, bespricht also die Ver handlungen nrcht mehr mit Cardinal Ledochowski, und dann auch der Gleichmäßigkeit wegen nicht mit den anderen Würdenträgern seiner Umgebung. Während sonach auf der einen Seite die Abfichten der Curie sich ziemlich versöhnlich, wenn auch noch etwa» unbestimmt, zeigen, geht durch die neuesten Ernennungen ein entgegengesetzter Geist. Die schon gemeldeten Ernennungen von Meglia, Pie, Newman und Hergenröther zu Cardinälen be stätigen sich; weniger bedeutend find die anderen gleichzeitigen Ernennungen: Msgr. Prcci. de» Papste» Bruder, der Erzbischof von Toulouse, der Nuntius Eanguigni zu Lissabon. Die Lifte ist zur Zeit noch nicht abgeschlossen; da» Confiftorium wird vielleicht noch bis zum St. PeterStage ver schoben, und auch, wenn der Papst sich entschließt, wa» er noch nicht gethan, ,» gegen Ende April abzuhalten, dü.ften noch einzelne Ernennungen Nachfolgen. Unangenehm berührt find die Frie densfreunde durch die bevorstehende Neberfiedc- lunz deS NuntiuS Masella von München nach Pari». Dieselbe ist an sich schon bedeutsam durch die bekannte Stellung Masella'» zu den bisherigen Verhandlungen über den mnelv« vjvemii; sie wird es noch mehr, wenn man sich den alten Haß der Jesuiten gegen ihn und di« rohen An griffe vergegenwärtigt, mit welchen die ultramon tane Münchener Presse ihn in der letzten Zeit über schüttet hat. Sein designirter Nachfolger vanu- telli begann seine Laufbahn als Secretair unter dem NuntiuS Oreglia. wurde dann Unterstaats- secretair unter Antone lli und Simeoni; al» Franchi da» StaatSsecretariat übernahm, setzte er Vanutelli einer Nuntiatur zugebracht hat. Au dem die-maliaen Geburtstage de« Fürsten Bismarck, dem 1. April, soll das ihm in Köln errichtete eherne Standbild in feierlicher Weise der genannten Stadt übergeben werden. D,e sckvtzzöünerischen Ultramontanen Rheinland« und Westfalens werden sich dabei durch Deputationen vertreten lassen. Die Führung der Kölnischen Nltromontanen wird, wie man »ns au» Berlin schreibt, wohl der Landtagsabaeordnete vr Röcke rath übernehmen, von welchem da« Berliner leitende Jesuttenblatt verräth, daß er zum Comite der schutzzöllnerischen Macher der Za- stimmungsudreffen an den Fürsten Bismarck ge hört. Die Schwarzen pfeifen sich im Finstern Muth zu und glauben ihren inneren Jammer mit Rodomontaden übertäuben zu können. Sie täuschen indessen Niemanden weniger» al« den Reichskanzler, der die zustimmenden Parteien nimmt, wo er sie findet. Ob übrigen- die Cen- trumSfraction de« Reichstag- Herrn Beruard« und einige seiner Genoffen nach Köln deputire» wird, ist übrigen« bi« zur Stunde noch nicht be kannt. Es ist jetzt befckloffcve Sach«, daß das Ober- Präsidium der Provinz Schleswig-Holstein am 1. Oktober d. I. von Kiel nach Schleswig verleat werden soll. E« entspricht Die- nicht den Wünschen de« zeitigen Ober Präsidenten, Herrn v. Scheel-Plefsen, und wahrscheinlich auch nicht den Wünschen der Mehrheit der Bevölkerung, die sich einmal durch den Provinziallandtag gegen die Verlegung ausgesprochen hat. Im preußischen StaatSmrnisterium — so schreibt man »ns vom Mittwoch au- Berlin — hat man Jahre lang zwischen Kiel und Schleswig geschwankt, bi» jetzt neulich die Sache der letzteren Stadt gesiegt hat, obgleich Kiel dreimal so groß al- Schleswig ist und wohl auch in den «eisten anderen Be Ziehungen diese Stadt übertrifst. Ein Theil der obersten Behörden wird rndeß jedenfalls in Kiel verbleiben, so da« evangelisch-lutherische Confi- storium für beide Herzogtümer, die Oberpost- direction, da- Medicinaicollegium, da- Oberlandes- gericht u. s. w. Da« Commando de« IX. Armee korps befindet sich bekanntlich in Altona, der größten Stadt der Provinz. ES dürfte jetzt fraglich sein, ob Baron v. Scheel-Plesfen noch ferner im Amte bleibt. Dem neuen Oberpräsiventen würde dann wahrscheinlich ein Regierung--Vice- präsident in Schleswig an die Seite gesetzt werden. Ueber die Person de« künftigen Statthalter« von Elsaß-Lothringen circuliren —so schreckt man uns au« Berlin — in den politischen Regionen kaum mehr al« Bermuthungen. Wollte mau die Namen registriren, so müßte man den genealogischen Kalender vor sich haben und sämmt- liche Erbprinzen der deutschen Fürstenhäuser copiren Wie indessen versichert »ird, soll der Candidal nicht in dieser Sphäre zu suchen sein, wenn auch hiuzugefügt wird, daß Derjenige, welcher die meisten Chancen hat, einen fürstlichen Namen trägt. Richtig ist nur, daß General Manteuffel für den Posten in erster Linie ausersehen war, daß er jedoch selbst auf denselben verzichtet hat. Die Namen zweier früherer badischer Minister wurden wohl uichl ernstlich von süddeutschen Reichstagsabgeordneten genannt. Als verbürgt wird übrigen« mitgetheilt. daß der Oberpräsident von Möller mcht in feiuem Amte verbleiben wird. Man erwartet in kurzer Zeit einen Gesetzentwurf, der die Regierung nach Straßburg verlegt, den Landesausschuß um 20 Mitglieder (also auf 50) vcrmebri und demselben da- Recht der Initiative zu Gesetzen verleiht. « * » Durch die Sanktion de« Regentschaft»« ge setze« ist in das braunschweigische Ländchen wieder Ruhe und Zuversicht eingekehrt. Selbst an höchster Stelle scheint man über die Lage be friedigt zu sein. So wird über die Thronfolge- Angelegenheit der „Allg. Ztg." au« braun schweigischen Hoskreisen geschrieben: „Man kennt die kurze Note der „Nordd. A. Z." daß die Gerüchte über «in pnußischerseit» bevor-
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