Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187908210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790821
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790821
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-21
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.08.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Grschtsttt täglich früh 6'/. Uhr. zttMtti«» «> LepedVt», S-hamriSgaff« »S. M,Gneis» »«, Lrdilt»«^ Kon«ittagS 10—12 Uhr. Nachmittage ch—» Uhr. Ml u» «!!k»>d« «-2». Tl»t« «acht sich die RkdactOm nutzt ^ „Atndttch. ! der für dir nächst- Nummer bestimmten an Wochentagen bis Nachmittags, an Lonn» «» Festtagen fräs bis'/,» Uhr. ), »c» Mtatr» für Zat-L-aahou: Ott« Klemm. UntvcrsttLtSpr. 22. 8«rt< Lösche. La^artoenstr. l 8. p. «ufln-e 16,000. At»»»r»r»trrrri« vtertrst.4V.vtt., inel. Brinaeriohu b Mt, durch die Post bezogen « ML. Jede einzelne Nummer 2L Pf. Belegexemplar 1« Pf. Sedllhrm für Extrabeilagen ohne Postbesörderung 3» Mt mit Postbeförderung 48 Mt Inserat« ügesp Petttzeile 20 Pf. Ärößer« Schriften laut unserem preisverzeichniß. — LabeLarrfcher Lay nach höherem Tarif. Liltauirn aatrr dem Lebattleaeßttch di« Spaltzril« 40 Pf. Inserate find stets an d. «Ptdillo, zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben Zahlung praoniuuarumt» oder durch Postvorschuß. Z 23S. Donnerstag den 21. August 1879. 73. Jahrgang. Bekanntmachung. Das 9. und 10. Stück d«S dieSjähriaen Gesetz- und BerordnungiblatteS für daS Königreich Sachsen sind bet uns eingeaangen und werden bis »um 4. künftigen MaaatS auf dem Rathhau-saale ,ur Ein- nchtnabme öffentlich au-hängen. Dieselben enthalten: Nr. «S. Verordnung, dre mit dem 1. Oktober 1879 in Wirksamkeit tretenden Gerichte betreffend: vom 88. Juli 1879. Nr. 83. Verordnung, die Vertretung verhinderter Mitglieder von Landgerichten und verhinderter Arntk- richter betreffend; vom 89. Juli 1879. Nr. 84. Verordnung, daß Dienstalter richterlicher Beamten betreffend; vom 30. Juli 1879. Nr. «5. Verordnung zur Ausführung der Rechtkanwaltordnung vom 31. Juli 1879. Nr. 88. Verordnung, da- bei Gerichtsverhandlungen zu tragende Amtikleid betreffend: vom I. August 1879. Nr. 87. Bekanntmachung, die Bewilligung einer in dem Regulative der Eparcaffenanstalt für die Stadt Alterlein enthaltenen Ausnahme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 14. Juni 187». Nr. 88. Bekanntmachung, die RichtungSlmie der Eisenbahn Pirna-Berggteßhübel betreffend: vom ». Juli 1879. Nr. 89. Bekanntmachung, die Herabsetzung deS Zin-fuße- der Anleihe der Stadt Zwickau vom Jahre 1870 betreffend; vom 4. Juli 1879. Nr. 70. Verordnung, einen Zusatz zu dem Prüfung-regulativ« vom 8. August 1878 für die Landidaten de- höheren Schulamte- betriffend; vom 17. Juli 1879. Nr. 71. Verordnung, die Gebühren für Erhebung der Grundsteuer und Besorgung der auf die Ler- Verwaltung derselben Bezug habenden Geschäfte betreffend; vom 33. Juli 1879. Nr. 78. Bekanntmachung, den Wegfall der BerbrauchSadgabe von verein-ausländischem Fleischwerke betr- ffend; vom 88. Juli 1879. Nr. 7». Vekanntmachung, die Vornahme einer Ergänzung-Wahl für die l. Kammer der Stände- Versammlung betreffend; vom 39. Juli 1879. Nr. 74. Verordnung, die Veranstaltung von Ergänzung-Wahlen für di« II. Kammer der Stände- Versammlung betreffend: vom 89. Juli 1879. Nr. 78. Bekanntmachung, die von den Standesbeamten für statistische Zwecke au-zufükenden Zählkarten betreffend; vom 89. Juli 1879. Nr. 78. Verordnung, den Bedürfnißnachwei- bei gewerblichen Erlaubnißertheilungen betlffend; dom St. Juli 1879. Nr 77. vekanntmachung, di« Vornahme einer Ergänzung-wahl für die U. Kammer der Stände- Versammlung betreffend: vom 4. August 1879. Leipzig, den 19. August 187». »er N«t» »er «ta»t Lripzi». vr. Georgi. Stöß. Bekanntmachung. Segen vorzmiehmender Revision der neuen Bauten an dem Elstermühlgraben soll derselbe vom 13. September d. I. ab auf circa 8 Tag« abgeschlagen werden. Lud»K wir solche» z«r öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir di« Adjacenten hierdurch auf. inner» Haid dies« Zeit die etwa röthigen, ihnen obliegenden Bauten und Reparaturen an Ufern, Brücken und dergleichen au-führrn zu lassen. Leipzig, am 14. August 1879. Le, «attz »er »ta»t Lei»,,, vr. Tröndlin. Wangemann. Di« gepflasterten Eingänge von Verwaltung übernommen worden Arbeiten an einen Unternehmer in Bekanntmachung. denjenigen Grundstücken der Vorstädte, deren Fußweg« nd, sollen mit Trottoirplatten belegt und dir hierzu tsch« . . erforderlichen ccord verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbauverwaltung, Rathhau-, 8. Etage, Zimmer Nr. 18 au- und können daselbst eingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift ..Tr»ttotr»latteule«uu, »or Hanseln,äugen tu »e> Vorstädten »etreffeu»" oersehen ebendaselbst und zwar »iS zu« rz. «ugust ». L. NacholttugS s »tzr. rinzureichen. Leipzig, am 18. August 1879. »er »uth »er G<u»1 Leipzig. vr. Tröndlin. Wangemann. Bekanntmachung. Herr Gottlob Wilhelm Soruagel beabsichtigt in seinem an der Mendel-sohnstraße unter Nr. 9 gelegenen Grundstücke Nr. 3343» de- Flurbuch- und Fol. 498 de- Grund- und HypothekenbuchS für die Stadt Leipzig eine »letutztetzschlächteret zu errichten. Wir bringen dieses Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kenntniß mit der Aufforderung, etwaig« Einwendungen dagegen, welche nicht aus privatrechtllchen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen bei un- anzubringen. Einwendungen, welche auf besonderen privatrechtllchen Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Erledi gung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur nchterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, am 18. August 1879. Der »oth »er Glast Leipzig. vr. Georgi. Uhlmann. Bekanntmachung. Für den Termin Michaeli» »ieses Jahre» find »ier »a»stattuu»»sttpr«»te« im Betrage von 77 8 ^ 87 48 H und iweimal 40 47 an htrfise «ubescholtene arme vüraerStöchter, welch« sich seit Michaeli» ». I. oerheirathrt haben, von un» zu vergeben und find schriftliche Gesuch« darum unter Beifügung der Gheschttetzuug» Bescheinig««,, «ine» von zwei htefigea Bürger« bei Bürgerpfllchl au»gestellt«n ZeugntffeS über die tlnhrschdlteahett und vesürsttgkeit der Bewerberin, sowie, wa» da» eine, nur an ehelich G«h»re«e zu vergebende Wiederkrhrer'sch« Stipendium von 40 >t 47 ^ anlangt, einer Gehurt»»«scheint,««, bi» zum 31. August e. auf dem Rathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 1», linzureichen. Leipzig, den 19. August 1879. Ler «ath »er Eta»t Leipzig. vr. Tröndlin. Richter. König!. Sächs. Standesamt. Wegen Reinigung der Localitäien find di« Expeditionen de» Standesamtes La««er»ta». »en ri-, »«» Freitag, »ea rr. «n,nst » I. von Mittag» 18 Uhr an geschloffen. Leipzig, am 19. August 1879. Ler G1a«»e»»eamte. Dir. Julius Burckhardt. Z»r krfonn -er vattouaUiberalru Partei. Wir haben die Stellung der nationallibe ral eu Partei zu der» andereu Parteien in er giebigster Weise beleuchtet. Um so uothweudiger wird e» jetzt sein, die Vorgänge, welche sich in der parlamentarischen Fractiou vorbereiten, näher tu» Auge z» fassen. Zngegeben «nß werden, daß die Partei einer strammeren Eentralifatiou bedarf, »m mit Erfolg a«» dem Wahlkampfe, der sich gegen wärtig in Preußen vorbereitet, hervorgehen zu können. Auf die Bedeutung der »nter den National- liberalen der Proviuz Hannover herrschenden Strömung ist unserersett» bereit» htngewiesen worden; heute fchrerbt uns unser Berliner Tor- refpondent über die in Hannover geplanten Reform- bestrrbungen wie folgt: „Die Vertrauensmänner- versammümg der hannoverschen Nationalliberalen, welche am 10. August unter Theilnahme de» Oberbürgermeister» Miguel stattgefunden hat, wird voraussichtlich eine bedeutende Rolle in der Entwickelung der nationalliberalen Partei spielen »nd für die Gruppirung der Parteien i» nächsten Abgrordneteuhaufe von nicht geringer Bedeutung sein. Al- bald nach dem Bekannt- «erde» de-Rücktritts Bennigsen'» in national liberalen Blättern die Befürchtung la»t wurde, die Führung der nationalliberalen Partei werde mm ausschließlich an Lasker übergehen, schrieben wir bereit», «an tüife nicht übersehen, daß gerade die nationalltberale Fractiou de» Abgeordneten- hause» in dem Oberbürgermeister von Osnabrück eine parlamentarische Eapacität ersten Range» be sitze. Nun heißt e», Miguel habe in jener der- traulichen Zniammenknuft am 10. August einen von ihm verfaßten Wahlaufruf vorgelegt, der nach erfolgter Sauction feiten- der Eentralleitung der Oeffrntlichkeit werde übergeben werden. Wenn «au indrß iu politischen Kreisen der Meinung Na«» siebt, Miguel werde u«u«ehr nach Bennigsen'» Rücktritt die Leitung der ge- »äßigteu Elemente der uationalliberaleu Fractiou übernehmen, so könnte diese Aunshme leicht täuschen. M quel ist dnrchau» keine weniger oppo- stttonrle Ratnr al» ka-ker »nd wer keine Aute- «edeutieu kennt, wird wissen, daß der einstige Mit begründer de» National der ein» sehr entschiedenen Anschannngen dnrchan» nicht fremd gewesen ist. Aber Miguel hat feine politischen Ansichten siet» einer strammen Di»ciplio »» unterwerfen gewußt. Er ist m hervorragender» Snme ein OpportnuitälS- politiSer. »nd e» wird lediglich davon adhängeo, »elche Metnnvg er von der Dauer und der In- tenfität der gegenwärtigen Reactiou-periode hat, ob er eine entschiede» oppofittouelle Stellung z» de» gegenwärtigen RegternngSshste« etvvedmen »trd. Wenn angeublicklrch vielfach schon die Rede da»« ist. daß eine große Anzahl uattoual- liüeraler Avgeordneter die Bildung einer Mittelhart« austrebev, weil sie sich nicht der Führung LaSker'S »nterWersen wollen, so dürfte gerade der Einfluß Miqnel'S die Bildung einer solchen Mittelpartet zu verhindern im Stande sein, zumal man nicht ohne Grund anntrumt, daß die meisten National liberalen, welche dem sogenannten rechten Flügel avgehören, sofern sie nicht durch entschiedene Con- servative ersetzt werden, viel weiter nach link» sich neigenden Abgeordneten werden weichen müssen." «in abschließende» Urtheil ist selbstverständlich nicht möglich, so lange e» sich nur um Pläne und Bestrebungen handelt. Wir geben aber auf- Reue unsere Wünsche dahin kund, daß die Partei an» dem Stadium der Borberathung möglichst bald herauStrrten möge. Geschloffen in Reih' und Glied, unter einheitlicher Leitung, wird der Sieg nicht allzu schwer zu erkämpfen sein. »-Mische Nebersicht. Leipzig, 80. August. ES herrscht i« politischen Leben gegenwärtig eine Windstille ohne Gleichen. Sie bedeutet aller dings, wa» daS Parteiwefen anbetrifft, die Stille vor dem Sturm. Inzwischen ist die Etera" mit großer Energie an die Arbeit ge gangen. E» handelt sich jetzt darum, einen Be amten - Apparat in Bewegung zu setzen, der rasch »pd sicher die beschlossene Reactton aukfiihren und vollenden Hilst. Man schreibt un» au» Berlin: „Die Ernennung deS Ministerialdirektor- Mri ll ecke im Finanzministerium, bisherigen Direktor» der Abtheilung für Etat»- «nd Caffenwescn, znm UnterstaatSfecretair hat einigermaßen überraschen müssen, da i« Etat für 1879/80 ein solcher Posten nicht vorgesehen ist. Eine Gehaltserhöhung ist demnach mit der Beförderung auch wohl nicht verknüpft, klebrigen» beziehen auch die drei Direktoren im Finanzministerium jetzt schon dasselbe Gehalt (18.000 Mark und WohuungSgeldznschnß), welch«» den Nntei fiaat-secretairen in den übrigen Ministerien zustrht. Man nimmt an, baß die Er nennung de» Herrn Meinecke erfolgt ist, »m ihn seinem früheren Vortragenden Rathe, dem jetzig« Unter- staai-fecretair de» ReichSfchatzamt», Herrn Gchol», t« Range gleichzastellen — De» Reich-tag-präst- deuten v»u Sehdewitz ist gestern die Ernennung zum Oberpräsidenten von Schlesien zugeganaeu Seine Ueberfiedeluog nach Breslau findet Ende diese» Monat» statt. Den Vorbehalt, die ein trägliche Stelle al» Präsident de» LuratoriumS der Eommuualfländischeu Bank iu Görlitz betzn- behalten, hat Herr von Sehdewitz weder bei An gebot noch Annahme der Oberpräsideuten-Stelle gemacht. E» wäre Die» auch ganz unmöglich, da »nm Präsidenten de» genannten Earatorinm» statutengemäß der jedesmalige Landeshauptmann der Oberlansitz z» bestelle« ist und Letzterer in de« Oberpräsidenten von Schlesien seinen direkten Vorgesetzten resp. seine Aufsichtsbehörde hat. Dir» war auch Herrn von Grhdewitz sehr wohl bewußt, al» ihm da» Oberpräsidium bereits vor mehreren Jahren augeboten »nd von ihm au» diesem Grunde, gerade weil die Vereinigung beider Stel lungen unmöglich war, abgelehnt wurde. — Dagegen hört der „B. Börs.-Eonr", r» werde die ministerielle Genehmigung nachgefucht werden, um Herrn v. Seydewitz auch nach seiner Beförderung zum Oberpräsidenten der Berlin-Görlitzer Erseu- dahn-Gesellschaft al« AnfsichlSrath-Vorsitzenden zu erhalten. ES ist die Führung eine- solchen Posten» seiten» eine» preußischen Staatsbeamten bekannt lich, sofern dre ausdrückliche ministerielle Geneh migung ertheilt wird, gesetzlich gestattet. Sollte sich indeß der Rücktritt de» Herrn von Sehdewitz al» unbedingte Nothwendigkeit herau-stellen, so würde wahrscheinlich dem AussichtSrathe die Wahl des Herrn Geheimen Regierung-rath- Sättig in Görlitz zum Vorsitzenden vörgeschlagen werden. — Die Wahl de- EeremonienmelsterS Grafen von Fürstenstein an Stelle deS Herrn von Sehdewltz zum Landeshauptmann der Ober lausitz »nd besten Annahme ist al- unzweifelhaft anzufeheu. — Die Ernennung d«S Ober-Berwal- tungS-Gericht-rathe- von Goßler zum Unter- StaatSsecretair im Cultuöministeriu« ist, wie der „Reich» Anzeiger" amtlich meldet, vollzogen worden. — ES bestätigt sich, daß vr. Sydow bereit» in voriger Woche, also noch ehe der „StaatSanz." feine Ernennung zu« Direktor der Hauptverwal tung der Staatsschulden publtcirt hatte, iu öfsent- licher Sitzung de- Obertribunal» den durch da» Gesetz vom 24. Februar 1880 vorgeschriebeuen be sonderen Eid geleistet hat. Dieser Eid, den auch all« Mitglieder der StaatSschulbcnverwaltung vor de« höchsten Gerichtshof schwören müssen, geht dahin, daß sie weder einen StaatSschuldfcheiu. noch ir geud ein an deres EtaatSschuldeuoocumeut üver den in den beste henden, oder in Zukunft zu erlassenden Gesetzen be stimmten Betrag hinaus ausstelleu, oder durch Andere außstrllen l«steu, auch «it allem Fleiß und allem Nachdruck darauf hatten und dafür sorgen «ollen, daß die ihrer Verwaltung anvertraute Staatsschuld prompt und regelmäßig verzinset, da« Capital aber m der durch die Gesetz« vor. geschriebenen Art getilgt werde, »nd daß sie sich vor Erfüllung Vieser Pflicht« »nd der übrigen ihnen »it eigener Verantwortlichkeit übertragenen Obliegenheiten dnrch keine Anweisungen oder ver ordnnagen irgend einer Art ab halten lasten wollen." Zn den Wahlen in Premtzr» wird nn» au» Berlin vom Dienstag geschriedea: „Die größten Schwierigkeiten wird den neue» WahlcomitäS zweifelsohne die Eutdrcknug »ener Candtdaten machen. Bereit» find viele Maudatsablrhnnngeu veröffentlicht, aber noch wenig nene Caodidaten baden sich gemeldet. Unter den Novizen de» näch sten Abgeordnetrnhanse» dürfte diesmal anch der bekLLUt« Fabrikbesitzer vr Max Weigert sich befinden, ein mit großen Fähigkeiten «nd Intelli genz ausgerüsteter Industrieller, der auf dem poli tischen Standpunkte LaSkcr'S steht «nd der Sach« de- Freihandel» schon große Opfer gebracht hat. Er gehört, wenn wir un« nicht irren, zu« Vor stand der hiesigen volk-wirthschaftlichen Gesell schaft. — Wie die „Danz. Ztg." hört, ist de« früheren Finanzminister Hob recht eine Candida- tur angeboten worden, »nd zwar von Mitgliedern verschiedener Parteien de» betreffenden Wahlkreise»; e» iff auch AnSficht vorhanden, daß Herr Hobrecht die Wahl annimmt. Die „Danz. Ztg." bemerkt dazn: „Die Mittheilung wird sicher vielfach Befriedi gung erregen: die praktische Erfahrung, welche Herr Hobrecht in einer langen ehrenvollen Laufbahn im Staat-- und Eommunaldienfl anaesammelt hat, wird im Landtage ein dankbare- Feld zur Verwen dung finden. Herr Hobrecht ist so recht geschaffen al- Landidat für einen Wahlkreis, in welchem die verschiedensten Richtungen auS nationalen Rück sichten bet der Wahl zusammen >u kehen verpflichtet find: einerseits hat er mehrfach Beweise von der Selbstständigkeit seine» Eharakter» gegeben, und andererseits ist durch sein« ganz« Vergangenheit die Annahme auS geschloffen, daß er sich zur Opposition um der Opposition willen neigen werde" Da» soeben aukgegebene Heft (vom 18. Angust) der „Revne de» Deux Monde»" enthält eine in teressante Besprechung de» von Olvier Wendel! Hol «er herausgegebenen Werke- über den amerikanischen Geschichtsschreiber John Lothrop Motleh Da der letztere ein Studiengenoffe de» Fürsten BiS«arek war, wandte sich Holmer direct an den brutfchen Reichskanzler, um etnige Einzelheiten über den Aufenthalt Motley'S in Güttingen und Berlin zu erfahren. Wie nun »ttgetheilt wird, erhielt der Biograph de» Letzteren vom Geheimrath Bücher die Antwort, baß Kürst Bißmarck leidend und mit Geschäften überhäuft wäre. Geheimrath Bücher übermittelte aber zugleich i» Austrage desselben an Holmer einige Einzelheiten, welche also lanteu: „Füift vi-marck sagte mir: „Ich machte di« Bekanntschaft Motleh'S im Jahr« 1888 in Güttingen; ich wetß nicht mehr aenau, ob «S An- fang der Oflrrzeit oder Michaeli» war. Er ver kehrt« mit de« dentfchen Studenten, obgleich rr sich mehr den Studien widmete, al- wir Mitglieder de- kampfbereiten Eorp». Obgleich er di« deutsche Sprache noch wenig beherrschte, zog « doch dir Aufmerksamkeit aus sich durch «ine Geist» Humor und Originalität sprudelnd« Unterhaltung. Im Herbst de- Jahre- 1833 nahmen wir, nachdem wir beide von Güttingen nach Berlin gegangen waren, unsere Wohnung in demselben Hause Nr. 181 der Friedrichstrabe. Wir lebten daselbst im innigsten Verkehr mit einander, indem wir unsere Mahlzeiten und unsere llebungen gemein- schaftlich hielten. Motleh war dahin gelanat, daö Deutsch« arläufia »u sprechen: er arbeitete nicht bloS daran. Goethe'' «aust zu übersetzen, sondern er übt« sich anch, »r deutsch« Verse schrieb Leiden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite