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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187908312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18790831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18790831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-08
- Tag1879-08-31
- Monat1879-08
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.08.1879
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Erscheint Itgltch früh 6'/, Uhr. «» <e»cdttt»> J^uwt-gaste Irr trdattt«»; B-rmittag« 10-12 Uhr. Nachmittag» 4-8 Uhr. Mr »t« «L,»- kM,^»d»kr «»»»- »Lchl ntch, der für die nächst- Nummer bestimmt« ^ au «ochnttagn, bis Nuchmtttuu«. an «onn- Arsttagnr früh bis '/,v Uhr. »r, Filialr» fLr Z,s. Aaaahmr : Klemm. Universität-str. 22, Lüsche. Katha rmrnstr. 18, p. «er bi« '/L Uhr. Organ str Politik, Localgeschichk, Handel»- mb BeschWdcrkrhr. Auflage 16,000. Xt>»,»rme,t»Prtt, viertelt. »»/.ML. incl. Bnnaerlob« 5 ML, durch die P,fl bezogen s Mt, Jicke eüa»k -wanner 2S Pf. BelwereMckr io Pf. VcdlttMt für SNradeilagen ahnr PpftbefSrLcruug »9 ML mit Popbefvrderniig 48 ML Inserate Lges^ Prtitzeile 20 Pf. Vrbßerr LchMtea laut anfere» PrciSverzeichäitz — LabtÜutttcker Latz nach höherem Tarif. Lectawen »ater »cm 8tdalttOU»prtch die Ssilltzcile »0 Pf. Inserate sind stetS an d, Lr-editta» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. AahlnnäxeEuiumavL» oder durch Postvorschntz. ^ 243. Sonntag den 31. August 1879. 73. Jahrgang. r - L. - ^ 7^ x — v -z'r ZU geWgtil Beachtung. Dienstag, den S. September, wird aus Anlaß der Se«I»i» - W«I«r unsere Erpedition von L« Uhr ab geschlossen bleiben. Lipockltlon üos I-slprlssr TLzodluttos. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, am S. «eptemtzer ». «beud» S'/, Uhr t« «aale »er I. »ür-erschule. Tagesordnung: > Gutachten drS Vau«. Oekonomie- und Berfaffungr-Au-schuffe- über daS Regulativ für die Villenbauten an der BiSmarckstraße. U. Gutachten deS Bau- und Oekonomie-LuSschusseS über den südwestlichen Bebauungsplan. M. Gutachten de» Bau- und StistungS-Au-schuffeS über eine Nachfordenmg für die baulichen Herstellungen in der JohanniSkirche. IV. Gutachten deS Bau-SuSschuffeS über Anbringung selbsttätiger Feuermeldeapparate in den beiden Ktadttheatern. V. Gutachten deS Schul-Ausschusses über die Rechnungen der Fortbildungsschule für Mädchen auf die Jahre 1878 und 1877 und die Rechnung der höheren Schule für Mädchen Pr. 1877. V». Gutachten de» Finanz-Au-schuffeS über Unterbringung der V. Latrrnenwache im Zeitzer Thorhause, sowie Erweiterung der dort stationirten Polizeiwache. 'VN. Gutachten deS Verfassung»- und Finanz-AuSschusseS über die Anstellung von BollstreckungSbeamten. Bekanntmachung. Lu» Anlaß neuerdingS mehrfach vorgrkommener Zuwiderhandlungen machen wir andurch bekannt, daß daS Steigenlassen von LustbalouS, welche mit vrenuftofse» gefült sind, ebenso wie daS Abbrennen von Feuerwerk in der Stadt und in den Vorstädten, soweit zu Letzterem nicht Erlaubniß eingeholt worden, »et «träfe »iS zu SV Mark, »spective entsprechender Haft, verboten ist. Lewzig, am 88. August IST». «er »attz »er «ta»t Leipzig. vr. Georgi. Nitzsche. Nicolaigymnastum. Nu» Anlaß der Rattonalfeier »eS 2. «eptember wird daS Nicolaigymnastum am genannten Tage Vormittag» 8 Uhr (nicht, wie anfangs in Aussicht genommen war, um 10 Uhr) einen öffentlichen AcluS abhalten, besten Mittelpunkt eine Festrede de» Herrn Oberlehrer vr. Erler bilden wird. Zur geneiglen Theilnahme an dieser Schulfeierlichkest ladet hierdurch im Namen d«S Lehrerkollegium» ganz ergebenst ein. Leippg. den 80. August 187». Prof.ffor Ttz. Basel. Bekanntmachung »te LantztagSwatzl t« I. «stzlkrets Leipzig tzetreffea». Nachdem da» königliche Mmifterium deS Innern mittelst Verordnung oom 89. Juli » e. die Er- gänzungSwahl für die II. Kammer der Ständevrrsammlung auf den v. September d. I. ausgeschrieben hat, so machen wir hierdurch bekannt, daß wir für den I. Wahlkreis Leipzig Herrn Etadtrath «. kchtltug alS Wahlvorsteher und Herrn Stadtverordneten Kaufmann v. Meißner al» Stellvertreter ernannt haben. Leipzig, am 89. August 1678. Ter «alh »er «ta»t Leipzig. vr. Vogel. Nitzsche. Bekanntmachung, »ie Luutztagswahl t« I. «stzlkrets Leipzig betreffe«». Im I. Wahlkreis der Stadt Leipzig, welcher folgende Etadttheile: Die ganze innere Stabt und «um »ea Vorstädten folgende Straßen: Augustuiplatz 3b, ». 8 und e. Bahnhofstraße. Berliner Straße, vlücherplatz, Blücherstraße. Eberhardtstrabe, Grleustraße, Eutrivscher Straße, Am Exercirplatz, Gerberstraße, Georgenkraße» GotbischeS Bad. Humbolbtstraße, KeiWraße. LSHr'S Platz, Löhrstraße, Lortzinaftraße, Nordftraße, Packbofftraße, Parthenkraße, Pfaffendorfer Straße, Uferstraße. Wintrrgartenstraße, Borkstraße, Zöllnerstraße umfaßt, findet die Abgabe der Stimmzettel für die mittelst Verordnung vom 89. Juli ». e. auf den v. «eptewber ». I. ausgeschriebene Wahl eines Abgeordneten zur U. Kammer der Ständeversammlung 1« Parterrefaal« »er Vuchhiudlerbörse während der Zeit von 10 Uhr vormittags ununterbrochen bi» Nachmittag» 3 Uhr statt, wovon ich hiermit die Stimmberechtigten benachrichtige. Leipzig, den 89. August 1879. Ter «atzlbarftetzer. Alexander Schilling, Etadtrath. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß am Nationalfesttage Deutschlands, den 2. Sep tember. BorwittagS 10 vtzr ein Dank- und KestgotteSbteast in der THawaskirche stattfinden wird. Leipzig, den 88. August 1879. Die Lircheninspectio« für Leipzig. Ter «uperivte«»evt. Ter «at» »er «tabt Leipzig. vr. F. W Balentiner. vr. Georgi. Mefferschmidt. in vice kpb. «m 2. «eptewber ». A, »e« »rutsche« «atio»alfesttage, »leibt bte Börse geschlossen. Tie auf diesen Tag fastende Pro»«ctenbörfe wir» a»f Mittwoch, de« 3. «eptewber ». I., verlegt. Leipzig, »en stü «uguft 187». Ter Vörfevvorsta«». » I j » VttWtchlimftrls -erFreiconservattven. ES ist eine wahrhaft erfre»liche Pflicht, darauf hmdeuten z« könne«, wenn nach dem hochgehenden Wogeuschlage de, Partetleidenschaft« wieder rnhige Brsonueuhett die Wasser glättet »ud glückliche Fahrt verheißt. Daß selbst »nter befreundeten Parteigruppen „Friktionen" hervortreten, wird niemals gänzlich verhindert werden können, man kann eben da- gleiche Ziel ans verschiedenen Wegen z« erreichen streben. Aber man sollte in den politischen Kämpfen nicht davon abseh«, daß Gefühl der Billigkeit nach Möglichkeit Walt« z« last«, denn da- oberste Gesetz bleibt immerhin da« Wohl de- Lande-, nicht die Stärke und Machifüüe der Partei. Mit Geuuathuuna wollen wir heute auf nue Erscheinung Hinweis«, welch« politische Einsicht insofern verräth, alS sie die Möglichkeit darbietet, zwei seit einiger Zeit einander entfremdete Partei« wieder enger an einander z» fesseln. Die „Post" veröffentlicht den Wahlanf. ruf der freiconfervativen Partei. E- über rascht nv- nicht, wenn wir un- beim Durchlrsen diese- Manifeste- gestehen müssen, daß wir dem selben vom uatioualliberalen Standpunkte mit wenigen Einschränkungen beipflicht« können. Wir sind stet» der Ueberzeugung gewesen, daß der conservative Uebereiser, der sich in der letzt« Zeit in dm Preßorganm breit machte, mehr auf da- Pritpltcouto derselben, als auf Rechunna der Parteileitung zu setz« sei. Wa» der vorliegende Wahl« anfrvf über die in P r e » ß e n vorznnehmende S t e »e r- reform, wa- er üb« die Fortführung der ver- waltnng-reform »nter gleichzeitiger vereinfachnng der neuaeschaffenm Organisation«, waS er über die Stellung der Schnle im Staate, waS er über die Beseitignug de- kirchlichen Zwiespalte saat, könnte i« Wesentlich« eben fo gut in eine» liberale» Programme steh«. Selbst der an die Spitze gestellte Satz: „Sie (die freiconserva- live Partei) wird dm leitenden Staatsmann in der Förderung seiner groß« nationalen Ziele »uteMltzen, ohne de« Recht und der Pflicht, auch «bweichmdeu Meinung« tatsächlich« LuSdruck « geben, im Mindest« zu entsagen" — selbst dieser Satz würde durchs»- dem Standpunkte einer rtei, die eben fo sehr national wie liberal entsprechen, vorausgesetzt, daß man sich über riss und Umfang der „großen national« Ziele" ländigm könnte. Alles in Allem könnte man sag«: Der fretconservative Wahlaufruf ist »war, wie Da* bei solch« Kundgebung« nur zu häufig geht, mehr oder weuiger unbestimmt gehal ten und kann deshalb von dem Ein« »ehr nach link-, von de« Andern »ehr nach recht» gedeutet wer dm; in feiner Gesammtheit aber ist er derart, daß weder „Junker" noch „Pfaff", weder die Ultramontaneu noch die Hoch-Conserva- live» vom Schlage der Herr« v. Kleist-Retzow und v. Meyer-Arn-walde Krende an ihm Hab« werde» Da- in Rede stehend« Actmpück hat den folgend« Wortlaut: Wahlaufruf! Beim Eintritt in ein« neue Legislatur-Periode glaubt die freiconservative Partei von der Auf stellung «ine» eigentlich« Partei Programms um so mehr absehen zu dürfen, au sie meint, in der ver- ganaenheit die Grundsätze genügsam vor Aller Augen betbätigt zu haben, welche ihr auch für dir Folge als Richtschnur dienen werden. Sie wird den leitende« Staatsmann in der Förde rung seiner groß« nationalen Ziele unterstützen, ohne dem Recht und dar Pflicht, auch abweichenden Meinungen thatsächliche« LuSdruck zu geben, im Mindesten zu entsagen. Nachdem für die wirthschaftlichen Verhältnisse der -inzelstaat« durch die im Reiche beschlossene Zoll- gesetzgebuna eine gesicherte Unterlage geschaffen ist, sind zur Befriedigung unserer Partei die Voraus setzungen für die Durchführung de» von ihr zu erst verkündeten Steuerreform-Programm» auf dem Ge biete der direkten Btsteuerung wenigsten» »um Tbeil gegeben. Getreu dem Grundgedanken ihre» Pro gramm-, durch Vermehrung der indirekten Steuern die Mittel für die Verminderung besonder» drückender direkter Abgaben zu gewinnen, wird sie die Erleich terung der ärmeren Elasten drr Bevölkerung bezüg lich der Personal-Steuern und Ueberweisung der Grund- und Gebäude-Steuern an die Commune als letzte» Ziel unverrückt im Luge behalten und je nach den vorhandenen Mitteln zu verwirklichen streben. Die Beschlüsse de» Abgeordnetenhauses vom 14. Fe bruar d. I., zu denen die Partei lebhaft mitgewtrkt hat, und die an diese« Taae verkündete Allerhöchste Ordre, wonach ein beweglicher Factor in unsere di rect« Steuer-Gesetzgebung eingeführt wurde, erleichtern die Erreichung diese» Ziel- und stell« die Aus führung unter die wirksame Control« der Landes- Vertretung. Im engen Zusammenhang mit der wirthschaft- nchen Frage Seht di» Behandlung unsere» Eisenbahn wesen». ES wird darauf ankommm, die Eisenbahn« der spekulativ« Ausbeutung zu Gunsten einseitiger Vrivat-Jnterefleu möglichst zu entzieh« und ihren Charakter al» öffentliche verkebrSftraßen wieder mehr i« den Vordergrund zu stellen. Zur Erreichung diese» Ziele- erscheint der Sebergang wichtiger Schion«weg, in dm Besitz de» Staate» al» tont- sameS Mittel. Auf dem Gebiete der inner« Reform steht die Partei nach wie vor treu zu den Grundsätzen der Decentralisation und der Selbstverwaltung unter wirksamer Recht-controle, wie sie in der KreiSord- nun« niedergelegt find; sie wird darauf binwirk«, die Verwaltungsreform unter voller Berücksichtigung der örtlichen und historisch« Verhältnisse auf die Gesammtheit de» Staate» zu übertragen. Insoweit der Ausbau der in der KreiSOrdnung ,m ballen« Grundsätze durch die Gesetzgebuna der Jahre 1874—1878. unn Theil unter lebhaftem Wider spruch der ftriconiervativm Partei, mit zu schwer fälligen und verwickelten Form« belastet ist, welche den Grundsätzen einer gesund« Verwaltung, sowie d« realen Bedürfniffen der Bevölkerung nicht überall entsprechen und die Selbstverwaltung selbst zu diScrr- ditiren geeignet find, erachtet st« di« vorgängige Be seitigung solcher Mißständ« für gebot« und wird daher bereit sein, zu einer entsprechenden Verein fachung der Verwaltungsordnung mitzuvirk«. In der Schul« erkennt die Partei die wesentlichste Grundlage für di« zukünftia« Entwickelung unsere» gesammt« Staat»- und Volksleben» Eie hält fest an dem obersten Grundsatz, daß die Schule eine Veranstaltung deS Staate» tst. unter ferner Aufsicht hat dieselbe für dte sittlich« wie für die geistige Bildung der Nation zu sorgen. Dem Unterricht in der Religion gebührt daher in der Volksschule der vornehmste Platz, doch darf die den konfessionellen Verhältnis« auf Grund drr ver fass nna thunlichst zu gewährende Berücksichtigung weder die obersten Grundsätze der Parität und völliger Glauben»- und Gewissensfreiheit, noch den eigent lichen Zweck der Schute beeinträchtig«. Lief beklagt die Partei den noch immer fort dauernden Zwiespalt innerhalb der Bevölkerung, welcher einen großen Theil unserer Mitbürger bisher von einem gedeihlichen Zusammenwirken mit der Mehrheit derselben vielfach fern hielt. Aber wie sie ihrerseits den gegenwärtigen Kampf niemal» alS einen religiösen oder konfessionellen, sondern immer alS einen vorwiegend politischen auf gefaßt bat, so glaubt sie, daß eine feste Grundlage für die Wiederherstellung einer dauernden und segens reichen Eintracht nur gewonnen werden kann durch die thatsächlich gleichmäßige Unterordnung aller Staatsbürger und aller Parteien unter die Gesetze de» Lande». Der Wahlausschuß der freiconfervativen Partei, vr. Aegidi. Grak Vethusy-Huc. Graf Frankenberg, v. Kardorff. Kräh. Stengel. Thilo. Frhr. v. Zedlitz. P-lMschr »lrderstcht. Letpzi-, 30. Anguß. Man kann nur bedauern, daß die Presse, um dem SensationSbedürfnisse der Leser Rechnung zu tragen, sich gar häufig zu grob« Indiskretion« und zu unbegreiflich« Taktlosigkeit« htnreißm läßt. An der Spitze dieser Art von Civiltsation marschirt ein der Wiener Börse in hohem Grade sympathische» Blatt, welche- in der hier angeden- tet« Richtung sich bereit- in dem „Arnim-Pro teste" nicht eben vorthrilhasi bekannt gemacht, am allerwenigst« aber sich taktvoll gegen Deutschland betrag« hat DteWtener „Neue Freie Presse" veröffentlicht nämlich den Entwurf einr» Wahl- progra««»S, welcher am 24. A»g«st in eurer vertraultcd« Besprechung von Mitgliedern der «attonaHtbrralr« Partei zu Berlin fest- gestellt sei. Richtig tst, daß am 24. August in Berlin eine Versammlung von einig« dreißig Mit gliedern der nationalllberal« Partei aus den ver schieden« Laudestbeitta stattgefund« hat und der Erlaß eiae» Wahlaufruf» beschlossen Word« ist. ES ist nicht unsere Ausgabe, festzustell«, ob der Entwurf diese» Aufrufs identisch ist mit der er wähnt« Publikation, dte wir unterdrückt Hab«, um der Verwirrung oder der Verbreitung falscher Thatsach« vorzubeug« Äst er identisch, so kau« da- Schriftstück nur durch eine höchst verwerfliche Indiskretion au da» Wtener Blatt gelangt sein. Die am 24. August versammelt gewesen« Männer Hab« — wie an» der Partei aemeldel wird — geglaubt, in de« gegenwärtig« ernsten Augenblicke mit der Ver- vffentlichuna eine» Wahlaufruf» nickt allein Vor gehen zu dürfen, sondern sich vorher mit einer größer« Anzahl von Gesinnungsgenossen tu-Einvernehmen sitz« zu müssen. L»S diese» Grunde wurde die Angelegenheit alS eine streng vertraulicke be handelt, und e» kann von eine« Aufrufe der nationalliberal« Partei erst die Rede fein, wenn derselbe seiten» de- Cmtralwablcomitä der Partei publicirt ist. — An die Milthettung de- Wiener Blatte- knüpft die „Norddeutsche Lllgem. Zeitung" olgende Bemerkung: „Es wäre ein Geschick von eltener Tragtkomik, wenn da- Programm de- in- ranfigentm Flügel- der Nationalllberal« in der Thal erst auf dem Umwege durch da» Ausland der Mitwelt bekannt geworden wäre. Unverdient würde dm obig« Aufruf ein solche- Geschick aller dings nickt trrff«; ehe wir in eine weitere Er örterung desselben etutreten. wollen wir aber doch erst abwarl«, bi» die „Neue Freie Presse" auch hier al- Moniteur der Herr« Forckmbeck, Rickert ». s. w. anerkannt sein wird." Wir Hab« darauf nur Diese» zu erwidern: ES giebt eine Kamps- Methode, die nur mit einem Worte zu bezeichn« ist, mit dem Worte „Verachtung". lieber diese Angelegenheit meldet »n- noch unser Berliner Correspondent: „Der von der „Neu« Frei« Presse" mttgetheilte Entwurf eine- Wahlprogramm- der nationalliberalen Partei stellt sich übrigen» al» authentisch heran» »nd ist durch eine Indiskretion eine- Mitgliedes de» Central-Wahlcomilö in die OeffenUichkelt ge- langt. Man tst in den betreffenden Kreis« darüber natürlich sehr ungehalten, da der Entwnrs noch den abwesend« Mitgliedern der Ceutralleitung, u. A. den Herr« LaSker, von Buusen und anch dem in Pontrefiua weilenden Herrn v. Ben nigsen vor der Veröffentlichung zugesandt werden sollte. Man wollte zunächst erst die Unterschrift« au» dm Provinz« abwartm, um nach dem osfi- ciellen Beginn der Wahlbewegung, d. h. nach der in den nächst« Tag« zu erwartenden Auflösung de- Abgeordnetenhauses und nach der Ausschreibung der Neuwahlen vor dte Wähler zu treten. Zu gleicher Zeit wird dann auch daS Central.Wahlcomitü der Fortschrittspartei mit dem bereit- angekündiat« Ausruf hervor tret«. l Derselbe dürfte fick vornehmlich durch «ine schärfere Accmtuirung der Opposition gegen die Eisenbahnpolitik der Regierung »nd durch eine umfassendere Darlegung der gegen die liberal« Bestrebung« gerichtet« Regierung-Politik unter- scheid«, wird aber die Nolhwenvigkeit de« Zu- fammengeh«- der liberal« Parikien beton«, um die Reaktion abzuwehr«. Die Agitation ist ge- gmwärtig hier sehr lebhaft «nd findet beispiels weise am nächst« Sonntag schon wieder eine groß« Vertrauensmänner - Versammlung im erst« Berliner Wahlkreise statt." (So weit der Bericht.) Zu den preußischen Wahlen, welche die gesammte innere Lage beherrsch«, wird un» ferner au- Berlin in einemSpecialberichte vom Freitag gemeldet: „Ein« seltsam« Anblick gewährt daö 1 kleine, aber rührige Häuflein der Berliner Re« lacttouaire. Geste« hat der um« konservative
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