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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19111216027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1911121602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19111216
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1911121602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-12
- Tag1911-12-16
- Monat1911-12
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Dtttes «Kt «trd b«n Les»» v»n Dnuden und Umgebung am Tage vorher bered» al» M>enaMrgM « . -«iihrend es die Poft-Sk«nn«n»en am in einer Gejamlausgabe erhalieit. öS. Jahrgang, 3L8. vet«g»-G«»ü-r ot««l»h0iit. lürld,«». »e» bei tigltch ,W«I- «Äib»Z»«e»an»g<»n Lonn- vnb Mk>i»»n»n »m einmch» M., »urch »»»»Sn«,«Nom. miPonir« l>I« F» M. Bet «inmÄlger Lu- stellun, durch dt« Pch, ü M- (öl>neSr«IIkllß»>d>. Lte de» Ucher»^«»» Lr«»d»» u. Umgedunz «n lag, »ortze, p> ^s!-II««n Sdend-Mu»- !p>de« «r-olten dleau». »Lktt-en Vezirher mit der Dl>>r<en.Rutftod« »lammen piaebelll. Nachdruck nur mn-«i,t- Itch«r üu«U»»«ngade <„Drk»d. Nach«ju- Mt». — Umnrlqnftie Vtamiftripi» m,rd,„ »ich« ausdewahrt. Sonnabend, N>. Tc;ember 1911. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. He^vLrnSet 18LV Druck und Oerlag von Li cp sch k ^eichardt in Dresden. Aauptgefcbäftsstcllc: rNarienftrasze 58 40. Fernsprecher: ll > 2t»n«i . -fiistl. Anzr»qen Tarn A'.nübme non Äntün- Oloungen bl- nachrl :i rlbr. 2onnrogii nur VurreniL/aKe r. »4 bis ' '1 NHL- Dir cmil»a!li'l» ^runbvp.'. ica. 8 2 >!ken» 2ü Ps, ?tsamilien.l!ulj,rtc!s!« n ou - Dresden 2>» Pt.; «<>» ichliil-.-tnviftcn aui Priooii^le : k»u jw. ljpaMq,. ^illra ^rilieiU'^Pr In Numnikln noch Lonn u »IeterlaHL» t,it- tiui'pnll'ge d'ikulib ,ri!>' MP» ouf Privat ie,!, 4N Pj.. sInmUi/n- ^nchi-ichitn o. Dld-^dtn F'r l'.ni,ideell, -- .lusLrtiat' i.ur sskyk n Tw rau .'de ;adlunq. — Jede- B«» lkgblaii kostet U» Ps. ^us^vsl,! in Klutrsssssln, Klslnmttkolr, «II«rn /Vr-1. Kunst- LlSLLl««:lisri unci o»^Isr»1»I>««:Iisr> ^LpxrictFori in allen prs S 3ASN erDrgo Loser?. Der Landtag schloß heute seine diesjährige Tagung. Knr Erledigung gelangten nur noch Petitionen. In der französischen De v » t i e r t e >, k a m in e r gab der Minister des Aeußern de LelveS eine» histori scheu UeLsr-lick Wer die M a r o t k o v e r h a n d l n n g c n mü Leutschland. Ter n o r weg i s ch e D a m p s e r „R a p" ist im .«anal mit der gesamten Mann, chast gesunken. Aus Nanking wird gemeldet, daß dort alle Vor bereitungen getroffen sind, um morgen die Republik zu proklamieren. Neuerte vradtmeläungen vom 15. Dezember. Pretzftimmen über die Marokkodebatte in der französischen Kammer. Paris. Die gesamte Presse stellt den Eindruck der gestrigen Rede des Grasen de Pinn fest. Piele Plätter zollen dem Koloittalminisrer Lebrun Aner kennung, der die schwierige Stellung der Regierung geschickt verteidigt. Iaurrs schreibt in der „Humanitö": Tie Hauptsache ist, daß die ungeheure Mehrheit der Kammer durch den der Rede des Grasen de Mun gespendeten Beifall unzweideutig die Geheimverträge und die G c h c t m d i p l o m a t i e verdammt hat. Der Minister Delcass«: konnte dies Urteil nicht vertragen und verschwand aus dem Sitzungs saal«-. Die regierungstreue „A u r a r e" sagt: La beredt de Mun wai'i der Kammer war es vor allem darum zu tun. über die- verschiedenen Fragen der deutsch-französischen Verhandlungen aufgeklärt z» werden, um ein iür allemal die marokkanische Frage zu erledigen. Das „Petit Journal" schreibt: Fe mehr die Kam- nn-r sich bemühen wird, die Erörterungen über dos dentsch- iranzösischc Abkommen abzukürzen, desto mebr wird sie dem Gefühl der Nation entsprechen. Der „Figaro" berichtet: Ei» Deputierter babe nach schlust der- Sitzung gesagt: Wir sind 5M Deputierte. Ich kann mir vorstellcn, dast mir alle sür den Vertrag stimmen. Aber ich könnte nicht begreifen, dast auch nur ein einziger ihn verteidigt. Ter monarchistische „Gau lass" sagt: de Mun hat die stll eingeschriebenen Redner übersiüssig gemacht mrd den Minister» de Seines und Lebrun ihie Ausgabe sehr er- sthwcrt. Immerbin Hai sich die Kammer dem Kolonial- minister gegenüber weniger feindselig gezeigt, weis sie glaubt, dast er energischer als die anderen es nersucht bat. die Kapitulation der Regierung vor den Drohungen Deutsch lands zu verhindern. Die „Bataille", das Organ der unabhängigen Sozialisten, schreibt: Wenn die Regierung eine» Sieg davou- getragen hat, so Hot sie ihn wahrlich nicht de Seines z» nerdanken. ,, >»I »XU l Isl , Viklo iastrslZs 5? Die deutsche Armee im englische» Lichte. London. In seiner gestrigen Rede im Ilnterhause j bczetchnete Lord Beressord die Behauptung einer Zeitung, dast die deutsche Armee schlechter als früher ! sei und dast die Offiziere, wenn es zum Kampfe kommen ! >'ollte. mit Revolnern hinter den Soldaten siehen müstten. j als erbärmlich. Lord Beresiord erklärte diese Angabe sür 1 unwahr. Selbst, wen» sie wahr wäre, io würde es :rn- l erhört lein, derartiges von einer anderen Nation zu sagen. Wenn man in Deutschland lagen würde, dast unsere .Flotte herabgekomrnen sei, dast untere Leute Feiglinge seien und dast unsere Offiziere hinter den Leuten stehen mühten, um sie zuin Kampfe zu zwingen, io würden uns solche Be hauptungen ebenso ausbringen. Die Fehler sind nicht allein aus unserer Seite. Aber wir sollten die O-uelle der Erbitterung los werden uird versuchen, während wir un'crc Webt kraft erhalte», beide Nationen zusammen- z u l» r i n g e u. Es ist g e n u g R a u m in der Welt zur Ansdelinung für beide. Ich halte eS für die Pflicht eines jeden in diesem Hanse, an der Herstellung eines besseren ZustandeS witzurviLken. Neujahrsempsaug beim Kaiser. Berlin. iPriv.-Del.s Für den N e u > a h r s c m p - lang der Generäle beim Kaiser sind folgende Be stimmungen getroffen: Nach dem am I. Januar um lt> Uhr vormittags in der Schlostkapelle abgehaltenen Gottesdienste und nach der anschliestenden Graiulativnsconr im Weihen Saale findet um 11'^ Uhr im Ritteriaale eine Beivrechung mit den kommandierenden Generälen statt. Am 2. Januar abends ist beim Kaiser für die kommandierenden Generäle im Elisabcthsaale des Lchlosies Hoftajel, tm Anschlust daran findet eine Besprechung der Laifermanvver des Jahres l912 statt. Das RetchStftealergesetz. Berti». sPriv.-Tel.) Im Retchatagsgebäude be gannen heute die Beratuugen dcr D b e a i c r g e i e tz- I o m m iisi o n unter Vorsitz des Ministerialdirektors Easpar. Die Verhandlungen, welche vertraulich sind, drehten sich bis setzt hauptsächlich um die Frage der Kautionsstellung und finanzielle Siche rung der Theater. Varietes und Kouzert-Uutcr. nchmlingeu. Die Stimmung in der Versammlung ist übereinstimmend dafür, das; nicht nur die Kaution S-- fordcrung für die Theater bestehen bleibe, sondern, dast sic auch ans alle Varietes und K o ii z e r t U » t e r n e h in u n g e n ausgedehnt wird. Das Re ich so >nt des Innern wird über daS Ergebnis der Verhandlungen ein Eommunigue veröffentlichen. Newyorker Lechotagc»Rcune». Ncwyork. iPrin. Tel.j Nach Ablauf von 9ö Liunden hat die immer noch au» acht Mannschatten, darunter L oren z—S aldow . bestehende Spitzengruppe lMü Meilen und fünf Runden znrückgclcgt. Fünf andere Mannschaften befinden sich mit einem Rückstände non ein bis zwei Runden noch im Rennen. DaS Tempo ist ruhiger geworden und hat sich demnach auch die Zahl der Stütze vermindert. Saldom kam einmal durch Ileberfahren eines Glasscherbcns z» Fall, erlitt aber nur unwesentliche Vcr levnngen. Die Führung, die in den ersten Tagen fast durchweg europäische Fahrer übernommen hatten, haben nunmehr die Amerikaner an sich gerissen. ZLW1W ProHmnici uttq der Ncpublik in (<l,j„a? Poris. iPriv. Tel.» Aus Nanking wird gemeldet, dast dort alle Vorbereitungen aetrossc» sind, um dort morgen die R e v u b l i k zu proklamieren, nachdem sich die Ver miktlungsvorichlüge Iuantchitais als unannehmbar er wiesen hatten. Zum Präsidenten der Republik jei der be kannte Agitator D r, S n n Ia > sen ausersehen Berlin- Der Ehe, der würltembergischen Bantanstatt Geheimer Kommerzienrat n. Psla u in ist hier- an den Fol gen einer Operation im 72. Lebensjahre geitorbeiu Zscbmclm Lanälag. ,Zwe»tc Kammer. In der heutigen Sitzung, der letzten vor der Weih nachrSpauie, beschäftigte sich die Kammer mit Petitionen. Zunächst steht zur Beratung die Petition des Fabrrl. arbetters Paul Uhlemonu in Waldheim um Gewährung einer Freistelle sür feinen in der Königl. Blindenanstalt zu Ehemnitz-AIrcndors unrergebrachten Lohn. Ten Bericht erstattet Abg. Poseru Intl.j: Dem Vater ist es bei fernem wöchentlichen Lohne von 18 Mk. nicht möglich, die Kosten iür den Ansenihali seines Sohnes in der Blindenanstalt dauernd aufziibringeii. Die Ermittlungen habe» ergeben, dast der Orlsarmenverband Värmalde die Kosten aufzu- bringen Hai. Vermtitlich wird Uhlemann nun zur Wieder- erstaitung des ArmcnaiiswandeS gedrängt. Uhlemanu besitzt nicht die sächsüchc Staatsangehörigteit. und cs liegt über dies noch eine ganze Reihe Gesuche um Gewährung von Freistellen vor. die bisher keine Berücksichtigung finden konnten. Sollte Uhlemanu seitens des ArmenverbanüeS mit einer unbilligen Härte gedrängt werden, io muh er sich an die der Blindenanstalt Vorgesetzte Behörde wenden. Die Dcpittatton beantragt, die Petition aus sich b e - ruben zu lassen. -- Tie Kammer tritt diesem Anträge einstimmig und debattelos bei. Weiter steht zur Verhandlung die Beschwerde des Adolph Matthcs in Oberhastlan, die entstandenen Nachteile infolge der im August 18VI erfolgten Verhaftung seines Sohnes Roben Hermann MatiheS betr. Berichterstatter Abg Schade Ikoni.j meist daraus hin, dast die Beschwerde dem Landtage seit Gut« bereits zum sechsten Male nvrliege und beantragt wiederum, sie a uf ! i ch b «ruhen zu lallen. — DaS .Haiis beschiiestt debattelos antragsgemäß. Eine Petition des .Handschuhwirkers Wendeli» Barthold in Grüna bei Ebeinnitz ist aus Erstattung des ihm angeblich durch eine falsche Auskunft des Gerichts ent - slandenen Schadens in Höbe von iüütt -Ni. und der Prvzeh- kostcn aus Staatsmitteln gerichtet. Berichterstatter Abg. klaust inti.f legt den Sachverhalt ausführlich dar und be antragt. die Petiton auf sich beruhen zu lallen. — Auch diesem Anträge tritt das Hans einstimmig und debaitelos bei. Den letzte» Punkt der Tagesordnung bildet die Br ich wer de des Raisreierendars Walter Wilhelm Giers rn Oschätz gegen die Entscheidung der Kommiision sür die juristische Siaatsprüsnng. Die Deputation beantragt durch ihre» Berichterstatter, Abg. Dr. Zöphel intl.i, die Be schwerde. soweit sic sich gegen das Verfahren der Kam Mission richtet, aus si ch b c r u l, e n zu lasten, soweit sie sich aber gegen die sachliche Entscheidung dieier Kommission richtet, aus Grund von ff W> der Landtagsordnnng, weil Isuittt UNO lvkrenrcdatt. 4* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hosiheater. Im Lperniiaiise findet Sonntag, den l7. Dczemver. die zweite Aufführung der Humperdinckschen Märchen, opcr „H änscl und G r e t c zu ermästigten Prette» statt. Besetzung: Barer: Herr Plaschke, Mutter: Fräule-ln Schott. Hansel: Frl. Leobc, Grctel: Frau Nasi, Here: Frau Vender-Schäser. Die Vvrstellung beginnt um 5 U h r. d* 8«utral»Theater. In der neuen Operette „Die Streue" fTc^t„dichicr": LcöStein und A. M- Wiline rj zesift sich der Komponist Leo Fall stellenmeiic als der bessere erfindungsreiche Musiker, als den man ihn in der „Dollarprinzeisin" und der „Geschiedenen Fra»" gelten lallen kann. Ein Duett im ersten Akt. der Valt-e aaprioe-, der Walzer „Es singen die Geigen" im zweiten und das tzouplct von der „Erstrapost" >m dritte» Akt sind gefällige melodiöse, wenn auch keineswegs ungewöhnliche „Nummern". Der zweite Akt hat austerdean noch das impsduett als „Schlager". „Kleine komm' und hops mit mir. — hops' und sei die meine, — io wie du das Hopicn hopft, — hopit das Hopsen keine" — cS gibt Tiefstände. Ein Veterinär singt diese Literatur mit seiner durch- gcgangenen Braut. Aber die Spekulation der DichtcrS- leute ist richtig — das Publikum ist Uber den Unfug ent zückt und vetlangt ihn noch einmal und würde ihn gern noch fünfmal hören — io wie du das Hoplen hopst. - An dem Textbuch hatte scder Komponist zugrunde gehen müllen. Der Marquis von Ravaillac steht in dem Ver dacht, an Napoleon anonnmc Briese Uber sein Verhalten gegen I«rome geschrieben zu haben. Er soll nun durch Sirenen verlockt werden, seine Handschrist zur Ver gleichung hcrzugeben. Er, der die anonvmen Briese wirk- ' lich gejchriebckn hat, tut es aber nicht. Ein Ingendgedicht verrät ihn, und der zweite Akt schließt mit kalter Vcr- > aksstung heiß serviert. Im letzten Akt wird der Lünd-'r, der eS nicht so schlimm gemeint hat, vom Kaiser begnadig,. Er fährt mit der einen Sirene per Extrapost ins Land der Liebe,'der beUcogene Tierarzt und Bräutigam sitzt ahnungs los -inten juf — .fqbr komischer Esickt — eine Zartheit haben diele Textdichter. — Die Aufführung war unter der Regie des Herrn Aigner nett vorbereitet. Wilhelm non Ahn sang de» anonymen Briefschreiber geschmackvoll und spielte ihn auch als Ladukiller gewandt und flott. Elle Grassau gab als schöne Erscheinung und Sängerin mehr als nur Zureichendes. Marianne Hcrzka als Sirene reichte stimmlich nicht für das große -Haus, ihr Spiel war recht gewandt. Tic ergötzlichste Tnpe boi Herr OSlar Sachs als Veterinär aus Monbijou. Eine verspätete Regimentsitochtcr gab Mathilde Duück jo schneidig, als es ihre Art erlaubte. Die AuS siaitung entsprach den szenischen Anforderungen. Tas Pferd ermieS sich als bühnenreif. Das Hans war mastig betucht, der Beifall freundlich. ba. Hcnollne von Mber. Ein GedrnkLlatt zu NeberS 185. Geboriotag. *j Mit einem diohrr o»»erSiscu«lichien Briese von Webers Frau Von Dr. Georg Kaiser. Am 18. Dezember l78ll wurde der Schöpfer des „Frei schützen" geboren. Die 125. Wiederkehr feines Geburts tages wird wohl hie und da in deutschen Landen durch die Vorstellung eines seiner Meisterwerke „mit festlicher Beleuchtung" gefeiert werden, aber zu einer hock und not peinlichen Prüfung der künstlerisch-kulturellen Verdienste Earl Maria von Webers wird es kaum kommen, da die 125 keine IiibiläumSzahl erster Ordnung ist. So nötig gerade Weber freilich eine Revision mit Renaissance Ab sichten gebrauchen könnte, wirb man also damit noch ein halbes Mcnschenaltcr warten müssten, bis die Zcntcnar frier l>l>2R seines allzu frühen Todes nabt. Auch wir wollen heute nicht nachdenklich kritisch werden, sondern *s Bei dieser chelegenheli tzst bemerkt, daß der Sers, oben- llchendcn Aussatzes soeben unter dem Titel ,.S. M. v. Weber. Briese an Graf Karl von Brühl" eine Sammlung non <8 bisher grokcnIcilS unbrkannte» Briefen Weber- an den ehe maligen Berliner cktencraliniendanten bei Breiikop» v> Härtel bat erscheinen lallen. Dir Red einen sieundlicheir Blick der Erinnerung werfen ans die edle Frau, der es vergönnt gewesen, dem Meister Braut, Gattin und Freundin zu sein. An E a r o l i n e n o n W ebcr hat die Kunstwclt eines der seltenen Beispiele, wie eine iemperamenttwlle. lebenS lustige Künstlerin der Bühne durch .die Liebe zu einem ! schön»erisch genialen Mann umgewandeli und heraus- gebildci wird zu einer lwchsliegende luitstleriiche Pläne vollauf verstehenden, in der Persönlichlcil des Mannes schließlich ganz ausgehenden Fra». Dieser ttmwaiidiungs prozcst ging hier seeilich nicht iehr schnell und leicht vor sich Earoline Brandt wurde 1791 s„ der Beethovcnstadt Bonn geboren, wo ihr -Vater a!S Tenorist und Violinist der Kurfürstlich Kölnischen Kapelle angestcltt war. Theater blut fsost tn ihren Ader». Bereits mit ach, Jahren be tätigte sie sich aus den wcltbedcutenden 'Brettern als Dar stellerin der „kleinen Salome" in Kauers einst vies- gegebcncm „Donauweivchen". Sie genost dann in einer Erziclinnasnnstali zu Ballenstedt einigen Nntcrriün ln wissenschaftlichen »Fächern, war aber tonst ganz aus sich iekber angewiesen und aus die Schule, dir das Leben ihr ! in allerdings selten so fruchtbringender Weis« zuteil ^ werden ließ. Der Vater nerlor leine Stellung, und die Familie zog nun ichausvielcriiü und singend umher: Caro line und ihr Bruder Louis waren als „das interessante Gcschwistcrpaar Brandt" die Stützen des kleinen En sembles. In Süddciiijchland kreuzte sich ihr Weg mit dem der damals gefeierten Darstellerin »Frau Renner, deren künstlerische Eigenart aus das junge, aiisblühenbe Mädchen starlen Eindruck machte. Grazie. Drvlertc, Herz hattigkcii. -Naivität — diese daS Thealerpublikum schnell gewinnenden Vornigc mackte sich auch Earoline rasch zu eigen, und so erhielt sie den» bereits mit ist Jahren in Franksuri am Main ein norieilhafics ständiges Engage ment. Als Carl Maria von Weber l81it zu der Erstauf führung seiner uiugcarbeiieien Oper „Silvana", die einst alS „Waldmädchen" des ll säliriaen Komponisten in Frcs-, bcrg in Sachsen ein ziemliches Fiasko gemacht hatte, nach Frantsurt kam. lernte er die auffallend liebreizende Dar stellerin kennen: Earoline spielte damals die sehr schwie rige stumme Titelrolle. Bis 181.2 blieb sie in der Main- stadt. tb, Repertoire unablässig mit Glück erweiternd. Da
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