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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1912
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120211017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912021101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120211
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912021101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-11
- Monat1912-02
- Jahr1912
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1912
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56. Iahrgarrg. ^lr 46. «ejUgt-GcLützr m«l«,»r Junaaung la» L«nn. und M»nu>g«n ma elmnny 2.80 M., durch «u»wärltn«»»ui. mHIuntr« dt»!.« M. Ist«, ,tnmn»,«r Zu- IxIIun» durch di» P»It U«,«hn»»«likllgeld». Dt« d«n t!-I»rn »on Drrtdtn u. Umgtdung »m L«g« v«rher zu- »rliellttn «idrnd-Ilu,. «»den «rhulien dt« »u»- «iriiaen Beztrhrr mit d«r Mvilik» «u>>l;adr rmttdeut- ml-mmen . »lachdnicknur Itcher Ouellenangnd« <^n»d. «achr."> zu- IM,. — Uno«rlan,l« M«nulkrt»tr wridt» nicht -ufdtwahrt. Sonntag, 11. Februar 1912. Aegr?LrrröeL L8LV Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. kun feinsckmsckev Telegramm-Adresse: Nachrichten Tresden. Fernsprecher: II » 2«S« » /wc-Tä/e/Ad^ disrke: Vveivikig t/wco/scke ^ ^oco/sc/e L'stoco/sc/e Lscso M '/? 0o§e 2.40 /?SLLS^/-/V? csckdon 2. 2 v. /ss. Anzeigen-Tarlf. Amiadm« von Llnlün- dt»u»>>cn dis nuchm. :> Uhr. Lonntun» »ur Martcntnah» 2« von >1 bi» >/:> Uhr. Dir »inlpalii»» »>rund>»ilk ttu. « Llldri» 2» Ps.. Familien Nachrichir» ou» Dresden 2', Ps. die zweispaltige nusTevlirile INPs.dt« zweispaltige Slctlame. leite l.ia) M. — In illummcrn »ach Sonn und Feiertage» oic einipaltige Grundzeile 2f. Pt, ksamllie»- Pachlichlkti aas Drc- de» die «»rnndzcile 2» Pt. — eiue-wärtige Auströge „ur gegen Dorausdezahlunq. - Jedes Pelegblati lastet IU Pf. Hauptgeschäfts st eile: Maricnstraße 3>i 4i». 6r1a8v^ai»«rr jecksr Xrt »us ckou bvckoutscickstciu Ols«büttoll cko» lu- unck :t Xusluocls» ompkodlsa in roioddslrigsr susvslll :: VW. NUN L Lotw. ,nd. ülcliarä SU»!, Nsumsritt t>. fem8precker 4277. Wai8en>i»u»8ti'. 18. M/VUlW Sesutlsutv icsussii am vorteükasiedt«» in ilsr „6sum!<uns1" Örsscisn-^., VikloriaslralZs 5/?. Unüdnetrotton« chusvesdl billl-or Woknungs- «inrictitunaon. krstlelasuisos. »tnono» fsbrites«. dtsuostor Satilagset pr.lZntottrnovsl (0. 8. P.). ktnaant — pentttiuct, — Siliig. Illllll. «»!«»« rü> a»v t«-u »«-«I violltungan, Ouskkutal, Kollläuebs, 'l'rausporlmiciitel sie. etc. lreinkarät I^eupolt, OulrurlivvarenkLbrUc lueLvnrvn. l-nxor dootlfoinsr cksnlsetivr unä vn^Iikelier Anrug-, H08VN-, pslvtot- »tick Wvstönstolfv in allen mnckernou Gurken unä ?nm:>-(jualiläton, IBt»i»Kvn1»< I»O, ItiIInr«>t»O>»v, liniltv Vllkl»«. kür ILönixlillk >Lell8isrch6 8triirt8kr»i>ti)t.-aiuto in ktchier lt'iubtz. Ilil NUiNII p«tt'8kiN!> LedeSelstrszse 19 21 ln-aL'as). eilige <Lesoi7, Mutmahliche Witterung: Liidwin-c, mild, troctcn. Mit dem l. April d. I. wird eine ständige Fliegerschule bei der L»flschissl,alle in Gvthn ins Veben trete». Ter Erste Lvrd der englischen Admiralität Eliurchill hielt aus einem Frtihstiick in Glaügpw eine länaere Rede, in der er sich ausslihrlich irber E n g l a n d S u n d T e n t sch lau d s Flotte aussprach. Der französische Senat nahm das deutsch- französische Abkommen mit 222 Stimmen an. i)u mehreren Ortschaften des S t r e i k g e b i c t s in Belgien kam es zu schweren Plünderungen, so daß Militär entsandt werden mußte. In P v l n t s ch - O st r a n in durch eine T >1 n a m i t- explosiv« ein Haus und eine Ar b c i t e r l> a r a ck e in die L u s t g c f l o g cn. Mehrere Slrbeiter wurden verletzt. Ult. und Zungliberalirmur. Tie siunptomattsche Bedeutung der Wahl deS Rcichs- tagspräsidiums, dle auch durch den Berzicht des Abgeord neten Dr. Spahn nicht erschüttert wird, tritt scharf Um rissen in nachstehender Erklärung in die Erscheinung, die der Geheimrat von Böttinger, Mitglied des preußi schen .Herrenhauses, ans Elberfeld durch den offiziösen Draht verbreitet: „Nachdem, wie ich soeben aus Berlin böte, eine große Zahl n a t i o n a l l i b e r a l e r Mit glieder bei der ReichStagspräsidentenmahl sür den sozialdemokratischen Kandidaten g c st i m in t hat, bin ich genötigt, aus der n a t i o n a l l i b c r a l c n Partei a n s z u t r e t c »." Man sage nicht, daß cs sich hier nur »m das Porgchen einer einzelnen Persönlichkeit handelt, dem keine weilcrgehcnde Bedeutung bciznmesscn sei.. Das Gegenteil ist richtig. ES ist offenes Geheimnis, daß die Gegensätze innerhalb der nationallibcralen Partei, die in der verschiedenen Auffassung über die gegenüber dem „Ruck nach links" cinznnchmende Haltung wurzeln, sich bereits zu einer kritischen -Höhe zngcspitzt haben, und daß die ganze 2age nach einer klaren Entscheidung drängt. Eine solche kann aus jeden Fall nur dazu beitragen, dem tüchtigen AltliberaliSmnS, der in Wahrheit auf den Bahnen Bennigsens und Mtquels wandelt, den Rücken zu stärken und den zu einer auSglcichcnden und einflußreichen ge mäßigt liberalen Mittelpartet erforderlichen Stamm be sonnener liberaler Elemente in allem Wechsel der Tageö- meinungcn unverfälscht zu erhalten. Es ist ganz undenk bar und widerspricht allen Regeln einer folgerichtigen Entwicklung, daß die gegenwärtigen Verhältnisse inner« halb des NativnallibcraliSmus sich endlos weiter in dem selben Gleise langsam sortschlcppcn sollten, ohne daß es jemals zu einer reinlichen Scheidung läme. Die Trennung der jungliberalen Elemente, die in Mißachtung der ge schichtlichen Entwicklung der nationalliberalen Partei diese auf den Weg eines uferlosen Radikalismus drängen wollen, von den einsichtigen Altlibcralcn, die nur in der strengen Wahrung der gemäßigten Traditionen des Liberalismus daö Heil erblicken, ist in Wirklichkeit nur noch eine Frage der Zeit, und zwar kurzer Zeit. Zusammen in Eintracht Hausen können die beiden durch so scharfe gegensätzliche Auffassungen geschiedenen Richtungen auf die Tauer kcines- salls. Jeder RaditallSmns hat etwas Terroristisches an sich, das ihn dazu treibt, alles sich untertan zu machen und die Duldsamkeit gegenüber abweichenden Meinungen zu verleugne». Sv denkt auch die jnngliberale Richtung nicht daran, sich mit einer unter- oder ncbengeordnetcn Nolle in der nationalliberale» Partei zu begnügen, sondern sie geht ganz vssenkundig darauf aus, sich zum alleinigen Herrn der Situation zu machen und die alten erprobten Vertreter des gemäßigten AUlibcralismus zum alten Eisen zu werfe». Daß ein solcher Entwicklungsprozeß mit der Vernichtung des gemäßigten Liberalismus überhaupt gleich bedeutend wäre, daß lediglich die Sozialdemokratie und die extreme bürgerliche Linke davon Nutzen hätten, das küm mert die Herolde der jungliberalen Lehre wenig: sie sind zu sehr im radikalen Doktrinarismus besangen, um sich darüber Gedanken zu machen. Um so ernster aber be schäftigen sich mit diesem unvermeidlichen Endziel einer fortschreitenden Radikalisierung der nationalliberalen Par tei die gewissenhaften Vertreter des gemäßigten Liberalis mus, die sich das Bewußtsein der vollen Verantwortlich leit gegenüber dem Vatcrlandc und der Monarchie bewahrt haben. Aus ihre» Kreisen ist denn auch die Opposition er wachsen, die sich gegen den steigenden jnnglibcraten Ein fluß in der nationallibcralen Partei gellend macht, und die durch das Verhalten der jungliberalen Elemente bei der Reichslagspräsidentenwahl einen neuen, durch öle eingangs erwähnte Austriiiserklürung in bcmertenswerter Weise ge kennzeichneten Anstoß erfahren hat. Tie snngliberale Richtung pflegt alle Auslassungen, die vom rechten Flügel der Partei flammen, entweder zu ignorieren oder die Organe, in denen sie sich finden, als unbeachtliche Quertreiber zu verdächtigen. Demgegenüber ist cs die unabmcisliche Pflicht einer wahrhaft nationalen von der hohen patriotischen Bedeutung einer gemäßigten liberalen Mitielpartei durchdrungenen Presse, gerade ani derartige Acußernngen rechtsnationalliberaler Blätter nachdrücklich hinznwcisen und ihnen die gebührende allgc meine Beachtung zu sichern. In den letzten Tagen sind namentlich zwei solcher Kundgebungen erschienen, die in eindringlichster Form die alte Bismarcksche Warnung an den Nationalliberaltsmus. „sich nicht vom Linken umgarnen zu lassen", wiederholen. Die „Bcrl. Börs.-Ztg ", ein Organ, an dessen gemäßigt liberaler Richtung nicht zu rütteln ist. schloß einen fulminanten Appell an das staatserhaltcnbc Gewissen des ÄationalliberaliSmus mit den von echter staatsmännischer Einsicht diktierten Worten: „Nur mit dem zweifelsfreien rückÜMlosen Bekenntnis: „Unter allen Umstanden gegen die S o z i a l d c m v l r a t i e!" ist fraktion. Danach sei die Fraktion von vornherein über die Gesamtpartci und thre»Ziilnnlt zu slaliliiieren. Und^^,^^ Grundsätze vollkommen ejziig gewesen: einmal dar- sräsi' „Süöb. Nat.-Lib. Korr.", deren gut rcchtSnalionalliberalcr Charakter allen junglibcralen Anseinönngen zum Trotz fest stes. schrieb unmittelbar vor der Wahl deS RcichStags- präsidiums folgendes: ,^Wcnn etwa, entsprechend der Idee von der großen Linken, Neigung besteht, die Sozialdemo kratie an der Besetzung partizipieren zu lassen, so mutz von vornherein gesagt werden: weite Kreise der Partei erblicken darin nicht mehr und nicht weniger, als die Uebcrtragung des Großblocks aus das Reich. Der einzig richtige Grnndgcdante, bei dem man sich bei der Besetzung des Präsidiums leiten lassen soll, ist der, daß in ihm die Arbeitsmehrheit znm Ausdruck kommen soll. Diese Arbeitsmehrheit aber kann keine Großblockmehrheit sein, sondern sic wird die Mehrheit des verflossenen Reichstages sein: Konservative, Zentrum und Nativnalliberale. Wird der Versuch gemacht, unter dem Eindruck der empfangenen sozialdemokratischen Wahlhilfe die „Zuverlässigkeit" der nationalliberalen Fraktion sür die Genossen statt gegen sie zu beweisen, so sind die Folgen nicht abzusehcn: denn das ist der Großblock. Der aber entkleidet die Partei endgültig ihres Charakters als Mitielpartei, der nimmt ihr im Reiche die Existenzberechtigung und die Existenzmög- ltchkeit: er drängt sic unbedingt zur Linken hinüber." Der Fall, den bas genannte rcchtsnattonallibcrale Organ so scharf kritisiert, ist leider bet der Reichstags- Präsidentenwahl eingetreten, und dadurch ist wieder einmal bewiesen worden, wie sehr die radikalen Cinslüsse in der nationalliberalen Rcichstagssraktion überwicgen. Dem gegenüber ist es nunmehr die höchste Zeit, daß die be sonneneren Kreise der nationalliberalen Partei den radi kalen Fraktionstcrrorismus entschlossen von sich ab schütteln. und sei es selbst auf dem Wege einer förmlichen parteipolitische» Trennung. Wenn der richtige Augenblick zu einer solchen Sezession der rechtsstehenden wahrhaft gemäßigt liberalen Elemente versäumt wird, so besteht die Gefahr einer Masscnslucht einzelner ans dem Partei- vcrbanbe, nach dem Vorgänge des Herrn von Böttinger, wo mit dann die völlige Auflösung der nationalliberalen Partei verbunden wäre. Eine solche der allgemeinen vaterländi schen Wohlfahrt äußerst schädliche Entwicklung zu ver hindern, muß jetzt die oberste Sorge aller bernscncn, von dem Geiste besonnener Mäßigung beherrschten Führer der nationallibcralen Partei sein, und sic dürfen, wenn sie recht beraten sind, nicht zögern, zu diesem Zwecke auch das äußerste Mittel der parteipolitischen Absonderung vom Radikalismus in Anwendung zu bringen. Daö Zer schneiden des Tischtuchs zwischen Alt- und Jungliberalismus würde auf parteipolitischem Ge biete wie eine Erlösung wirken, die gesamte inner- politische Lage in höchst erwünschter Weise klären und dem gemäßigten Liberalismus selbst durch die Zuführung reicher innerer Krast und Geschlossenheit ausgiebig ersetzen, was er zunächst an ziffernmäßigem Bestände einbllßen müßte. Neuerte VEnieläungen vom 10. Februar. Das verwaiste Präsidentenamt. Berlin. lPriv- Tel.s Die volkspartciliche „Von. Ztg." bestätigt, daß dix Linke bei der in vier Wochen stnitfindcn den definitiven Wahl des Reichstagspräsidinms Späh» beseitigen und durch ein Mitglied des Groß blocks ersetzen wollten. Berlin. tPriv.-Tel.s Angeblich wird in national- liberalen Kreisen der Gedanke erwogen, ob cs nickst ratsam sei, -Herrn Lvahn. falls er die Gründe seines Rücktritts nicht angebc. noch einmal die Präsidentschaft an- zubieten. Wenn Spahn die Möglichkeit offen lasse, daß er aus daS Präsidentenamt nicht wegen des sozialdemokra tischen ersten Vizepräsidenten, sondern wegen der un sichere» Majorität verzichtet habe, so müsse man ihm nach Ansicht der betreffenden Herren den Beweis liefern, das; er sich aus eine große Majorität stützen könne. Berlin. jPriv.-Tel.) Die n a t i o n al l i b c r al e N e i ch s't a g s f r a k t i o n tritt am Montag vormittag zu sammen. um über die notwendig werdende Wahl des R c ichstag sv r äsi de n ten Beschluß zu fassen. Tie „N a t i o n a l z t g." gibt zu. daß die Gegner eines Präsi diums „von Bassermnnn bis Bebel" nach wie vor ihre Be denken aufrecht erhalten. Das Blatt zweifelt aber nicht, daß die Frakttonssitznng am Montag die V e r st ä n d i - gling bringen werde. Ferner veröffentlicht das Blatt eine Zuschrift aus der nationalliberaien Neichstags- zwei Grundsätze vollkommen über, daß sie sich zu einem Präsidium der N echte n ablehnend verhalten müsse »nd selbst in ein derartiges Präsidium einzutreten, nicht in der Lage wäre: zn/m zweiten. daß die Bildung eines Präsidiums aus den links vom Zentrum stehende» Parteien ebenso wenig möglich wäre. Die natioitalliberale Fraktion heLe es von Ansang an einmütig abgelehnt, der soziaide m o- kratifchen Fraktion irgendwelche bindende Er klärungen darüber abzngeben, wie sie selbst sich nach voll zogener Wahl eines nationalliberalen Präsidenten bei der Wahl der beiden Vizepräsidenten verhalten wurde. Irgend eine Garantie, den sozialdemokratischen Kandidaten znm ersten Vizepräsidenten zu ivählen, sei nicht übernommen, vielmehr ausdrücklich erklärt worden, daß hieriür keine Mehrheit in der Fraktion vorhanden iei: dagegen sei in Aussicht gestellt worden, daß vorbehaltlich der Besetzung de, Heiden ersten Stellen hei der Wahl des zweiten Vizcvräsi deuten die nativnalliberale Fraktion nahezu einmülig für den Sozialdemokraten stimmen werde. Nach der Wahl Spahns habe sich eine durchaus »e» e Situation ergeben. Da die rechtsstehenden Parteien als ersten Vizepräsidenten -Herrn Dietrich, als zweiten -Herrn Pansche zu wählen beabsichtigte», sei »nnmehr die Gefahr eines Präsidiums der Rechten unter Einsügnn.g eines nationallil'eralen Anhängsels in greifbare Nahe ge treten. Dieser Ausgang habe in erster Linie verhindert werden müssen, und die nationalliberale Fraktion habe sich nunmehr entschließen könne», einen Sozialdemokraten '"in ersten Vnevräsidrnten zn wählen, weil durch die Wahl SpahnS ein sogenanntes G rvßblock - P r ä s i ö i n m mit seiner ganzen Unmöglichkeit ausgeschlossen gewesen sei. Der Grundsatz, daß bei der einmal geschaffenen Sachlage die Sozialdemokratie >m Präsidium vertreten sein müsse, werde bei ruhiger Ueberlcgnng geb'stigt werden können. Cr entspreche schließlich dem Gefühle der Billigkeil, ebenso auch der Notmcndiakcit. die numerisch stärkste Partei des Reichs tages zu zwingen, an der Leilung der Geschäfte tcilzu- nchmen und sich damit selbst sür eine ordnungsmäßige Cr lcdigung der Reichstags ge schatte einznjevea." Berlin. lPriv.-Tcl.i Die „Deutsche r a g e s z l g." schreibt n. a.: „Die Sozialdemokraten haben bei der P räsidenten m a h l den Abgeordneten B e h e l nur des wegen gewählt, weil die Nationalliberalen sich nicht vei pflichten konnten, einstimmig den Gcnvnen scheiden an» zum erste» Vizepräsidenten zn wählen. Wäre diele Ve> pslichtung möglich gewesen, so hätten die Lvzialdemolraieu de» Prinzen zu S ch v n a i ch - C a r v l a t b znm Präsi denten gewählt. Dann wäre dieser mit alletdings immer hin knapper Mehrheit Präsident des deutschen Reichstaae- gewordcn. Die Mehrheit der nalivnalliheralen PanI wäre gewiß diese Verpslichinng eingegangen, wenn nickn eine starke Minderheit unbedinat dagegen gewesen wäre... Was die F vrtschritllich e Volt s p a rIei an lang!, so sind sowohl bei der endgültigen Abstimmung über die Wahl des Präsidcntcn. als auch hei der Wahl des ersten Vizeprän deuten, ausnahmslos sämtliche s o r t s ch r i t t l i ch e L t i »> men für die beiden sozialdemokratischen Kan didatcn Bebel und Scheide mann abgegeben war den. Die Volksvartci kann es nunmehr wahrhaftig keinen Menschen verübeln, auch der Regierung nicht, wenn sie in Zukunft lediglich alsAnhängsel der r e v o l u t i o n ä ren Sozialdemokratie behandelt wird. Sie scheide, eigentlich damit aus der Reibe der bürgerlichen Parteien ans . . . Die Parteien der Rechten lnibcn durchaus folgerichtig gehandelt. Sic haben das Ziel verfolgt, ivv möglich die Wahl eines Sozialdemokraten in das Präsidium zn hindern und anderseits ein Präsidium zn schasse», das eine gedeihliche Arbeit des Reichstags einigermaßen sicher st-'lltc. Deshalb haben sie mit dem Zentrum gemcinsamc L S kd 2 1 «silier L vo.,
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