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Dresdner Nachrichten : 19.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191202191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-19
- Monat1912-02
- Jahr1912
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- Dresdner Nachrichten : 19.02.1912
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Montag, 19. Februar 1912 g.,kDW,. ZI 48. Ve,«,«-»e»ützr !>«hrl. für vre». >«> Ulrich »—I. Ne»,II de« »ei miP.nIl« bi» 3,bü M. «et eti>malt,«r Zu- Ilellun, »urch die Post LMtihneBeftell^Id». Di« de« Leiern „n Dre»den «. Ilmgebun, »m Inge „rhrr p>- lellevten «dend-Au,- ,adrn erhalten die au,< «»rltarn «ezl^er mit der Morgen-Nue-ad« »lammen piaelteU«. ««»»druck nur m>' deut licher Quellenangabe <.Dre»d. Nachr "» ,u- Wig. — Unverlangte Manulkipte werden nicht aufbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten DreSten. Fernsprecher: 11 » 2«S« . S««I. GsgvürrSst 18SS Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresdm. feinsokmeekev fonc/s^-e/ioco/sc/e > ^ /?s/rm - e/»oco/acke?mr 7ä/s/ §9^ c/ioco/scks) Lscso ^ /l§. Sore 2.40 /V. 0sLLev/--e? Fs?do/i 2. Zu. 4 bk. ^svks: Dveiving Anjeigen-Tarif. Annahme von Ankün digungen dt« nachm, u Uhr, Sonntag, nur Marienstrahe Sü von It di» >/,1 Uhr. Die einlpattige «brundzetle tra. i» Silben» »a Pf., stamilien-Nachrtchten aus Dre.den W Ps.; die zweispaltige Zeile aufIeirI»eite70Pt.,die zweispaltige ittekiame. zeil« I,LÜ M. — In Nummern nach Sonn- und Feiertag»,, die rinspaitige Lrundicile »5 Ps., Familien- Nachrichten aus Dres- den die Grundzeit« :!» Ps. — Auswärtige Ausiriige nur gegen Vorausbezahlung. — Jedes Belegbiaii kostet 1!> PI- Hauptgeschäftsstelle: MariknstraßcÜK/40. Sralitleuts kaufen am vorteilliaflssten In «lor „k^sumkunsl" vrsscisli-^., Vikloiiaslraks S/?. Unüdorlroktori» chudnrakl dilllaar iVolinung»- »lnrictitunaari. kratlrl»»»!»»», »laana» pakrlkat. btouoolor Scstlagor: praliatoAmödal (Q. Ll»a»ni - pralnlack — SiMg. IMTömUmmi fiül »»II« krt«» 8«t, t«I»v. vloktullASo, Vssbeutel, SoklLuolis, 1'rausportrusntsl sto. sie. kreinkaräl Hupoll, Ouwrniwareiikadrik ss-ttlrx end--»,»»- Sit. rvlvpt,«» »8». llil'fll'MMttllttLl.oolll sticken, stopfen, näken ^aup1nis<to«'l28o: «.kllki'ligl'lit.Ilk«». ktopLl'Llul'kn slioc Systems ilelttnei' jiZimiztcdinsolzdtiil vor- inul rücjcvärls. :: ^srien8trs88e 14. in «tginvr Aerlistatt. HelnA. ÜI«^«r« pn«1»k«ItAiint«v L - ZV « rsv k - von Kinckem Lern genommen. ksissche 8,30, 1,75, 1,—, 0,60 iAaric. Iliilllsl. MMSll«, I4n,»«I>«nI»i>,I«nck« tiAir-LnLiiIsi«!» zvablsclimeciceiici. bla-reke 2 5iark. ILLv ortrgo Ls fei?. Voraussichtliche Witterung: Mild, veränderlich. Der König hat das Protektorat über die Internatio nale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914 übernollnmen. In Dresden begann bereits am Sonntag ein lebhaftes Fa s cht n g st r e i b e n. Zwischen dem Kaiser und dem Prinzregenten Luitpold fand anläßlich des StapellaufcS des Linien schiffes „Prinzrcgcnt Luitpold" ein Depeschenwechlcl statt. Rrichstagspräsident Kaempf wurde anläßlich seines 7». GrbnrtStages zum Ehrendoktor der juristischen Fakultät der Berliner Universität ernannt. Sir Edward Grey verteidigte in einer Rebe die Stärke der englischen Flotte. Srak Aebreittbal f. Der Lenker der auswärtigen Politik Oesterreich- Ungarns, Graf Lcxa von Aehrenthal, ist nach langem schweren Leiben, wie einem Teil unserer Leser bereits mitgeteilt, in Wien gestorben. Noch in letzter Stunde hat der Todkranke ein Überaus anerkennendes Hand schreiben des Kaisers Franz Joseph erhalten, das zugleich die von ihm nachgesuchte Enthebung aus dem Amte bestätigte. Mit dem Grafen Aehrenthal ist ein Staatsmann aus dem Leben geschieden, wie die Donaumonarchie nach 1869 nicht viele seinesgleichen gehabt hat. Aehrenthal war un zweifelhaft ein hervorragender Geist, ein energischer Mann, der durch seine feste Entschlossenheit -aS politische Ansehen seines Landes ungemein gehoben hat. Der -Höhepunkt seiner Tätigkeit war die Annexion Bosniens und der -Herzegowina, deren Gelingen ihn zu einer populären Per sönlichkeit gemacht hat. Dabei darf aber nicht vergessen werden, daß dieser Erfolg mit einer schweren Krisis ver bunden war, deren Ausgang immerhin zweifelhaft gewesen wäre, wenn nicht Deutschland in recht uneigennütziger Weise die Forderung seines Verbündeten unterstrichen hätte. Wie dem auch sei, der Erfolg war bei Aehrenthal und damit auch der Ruhm. In letzter Zeit mehrten sich die Anzeichen, das, Achren- thals auswärtige Politik nicht mehr den ungeteilten Bei fall der maßgebenden Wiener Kreise fand. Der Gegen satz zu Rußland war zunächst die wunde Stelle dieser Politik, und man wird zngebrn müssen, baß es dem nun mehr Verstorbenen nicht gelungen ist, wieder ein besseres Verhältnis anznbahnen. Gelegenheit dazu hätte sich wohl geboten, als sein einstiger Freund und späterer Gegner. -Herr von Iswolski, von der Leitung deS Mini steriums des Auswärtigen in Petersburg zurücktrat. Aehrenthal fand nicht den Weg der Annäherung an Ruß land, obwohl das deutsch-russische Abkommen eine ähnliche russisch-österreichische Annäherung hätte cinleiten können. Große Gegnerschaft hat ferner Aehrcnthals Politik Italien gegenüber hcrvorgcrnfen, ob mit Recht, wird man abwarten müssen. Aehrenthal suchte ans jeden Fall das Bündnis mit Italien aufrecht zu erhalten, und diesem Ge sichtspunkt ordnete er auch die militärischen Maßnahmen an Ser italienisch-österreichischen Grenze unter. Daraus ent stand der bekannte .Konflikt mit dem Gcncralstabschcf Konrad, der eine mächtige Stütze in dem Thronfolger hatte. Aehrenthal siegte trotzdem, da der Kaiser fest zu ihm hielt. Aber, dieses Sieges konnte er nicht mehr sroh werden, er war bereits ein todkranker Mann. Aehrenthal war Oesterrctcher, das darf man bei der Be urteilung seiner Persönlichkeit nicht vergessen. In Deutsch land hat man ihm vielfach Undankbarkeit vorgeworscn, die Interesselosigkeit Oesterreichs bei der Marvkkokrisis hat viel böses Blut bei uns gemacht. Diese Verstimmung war sicher lich nicht unberechtigt, daß sie aber so groß werden konnte, lag doch nnr daran, daß wir, noch im Banne der „Nibe lungentreue", erwarteten, Oesterreich werde mit derselben Begeisterung «nd Uneigennütziqkeit auch unsere Interessen vertreten. Dazu war Aehrenthal ein viel zu nüchterner Politiker. Sein Ziel war lediglich, seinem Lande zu nützen, romantischer Empfindungen war er nicht fähig. Wir hätten von ihm in dieser -Hinsicht allerlei lernen können. Wir können ihm heute jedenfalls nicht die Anerkennung ver sagen. daß mit ihm eine große staatsmännische Persönlich keit Hem Leben geschieden ist, die den Durchschnitt wett überragte. An seinem Nachfolger, dem Grafen Bcrch- told, wird cS nun liegen, die Politik Oesterreichs sort- znsctzen, soweit sie gut war, »nd zu ändern, ivo eine Aenüerung dringend notwendig ist. Ucber die Persönlichkeit des Verstorbenen sei folgendes mitgctetlt: Graf Lexa von Aehrenthal ist am 27. September 1851 geboren worden. Sein Vater war der 1808 verstorbene kaiserliche und königliche Geheime Rat Johann Freiherr Lexa von Aehrenthal, seine Mutter war eine geborene Gräfin von Thun und Hohenstein. Seit dem 22. Juli 1902 ist Gras Aehrenthal mit Pantine geborenen Gräfin Szechenyi ver mählt, Tochter des kaiserlichen und königlichen Kämmerers »nd Geheimen Rats, königlich ungarischen Oberstallmeisters Julius Grafen Szecherivi und dessen verstorbener Gemahlin Karoline geborenen Gräfin Zichn-Fcrraris. Der Verstor bene studierte seinerzeit aus den Universitäten zn Bonn und Prag, dxgrisf 1877 die diplomatische Laufbahn, wurde zu nächst Attache in Paris, später in Petersburg, worauf er mehrere Jahre im Ministerium des Aeußeren in Wien Ver wendung fand. 1888 wurde Aehrenthal Botschaftsrat in Petersburg: von 1895—1899 war er Gesandter in Bukarest, und von 1899—1906 vertrat er als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschaft-r in St. Petersburg die Inter essen Oesterreichs. Im Jahre 1909 wurde Freiherr Alois Leopold Baptist Lexa von Aehrenthal in den Grafenstand erhoben. «raf Berchtold. Der neue Minister des Auswärtigen Leopold Graf Berchtolü von und zu Ungarschütz ist am 18. April 1868 ge boren und wurde 1898 zur provisorischen Dienstleistung im Ministerium des kaiserlichen -Hauses und des Acnßern zugelassen. >891 legte er die Diplomatenprüfung ab und wurde »och im selben Jahre Gesandtschaftsattache bei gleich zeitiger Verleihung des Titels eines Legationssekretärs und zwei Tage später der Botschaft in Paris zugrteilt. 1895 erfolgte seine Ernennung zum Legationssckrctür. 1899 wurde er der Botschaft in London provisorisch zugeteilt und erhielt den Titel eines Legationsrates. 1908 wurde er nach Petersburg versetzt, sodann 1905 zur Disposition gestellt. Im Jahre 1906 wurde ihm der Titel und Charakter eines außerordentlichen Gesandten »nd bevollmächtigten Ministers verliehen. Zum außerordentlichen Botschaf ter am kaiserlich russischen -Hofe unter gleich zeitiger Verleihung der Würde eines Geheimen Rates wurde Graf Berchtold am 28. Dezcnrbcr 1006 ernannt. Es war Sic Zeit der sogenannten Anncxionskrise. Auf Berch- tolds mährischem Schlosse B u ch l a u kündigte in einer- folgenschweren Unterredung Graf Aehrenthal im Jahre 1908 dem damaligen russischen Minister Iswolski die bevorstehende Einverleibung Bosniens und der -Herzegowina in die üstcrreichifch-nngarischc Monarchie an. Nach erfolgter Durchführung dieser Ausgabe ließ sich Graf Berchtold abberusen und widmete sich der Bewirtschaftung seiner Güter, war indes weiter in dem Sinne einer Wiederannäherung Oesterrrcich-Ungarns und Rußlands tätig. — Graf Berchtold ist mit der Gräfin Karolyi, Tochter des einstigen Botschafters in London, ver mählt. Der Ehe sind zwei Kinder entsprossen. Die Presse über Aehrenthal. Die bisher vorliegenden deutschen Preßstimmcn er kennen die Verdienste Aehrcnthals durchweg an, wenn auch die Schwächen der bisherigen Wiener Politik nirgends ver schwiegen werden. Sv meint die „Post": „Daß Aehrenthal staatsmännische Fähigkeiten besaß, die ihn Uber den Durchschnitt diplomatischen Könnens hinansschoben, ist unbestreitbar, wenn auch das Lob seiner Freunde, die ihn als österreichischen Bismarck zu feiern liebten, weit über das Ziel hinansschoß. Die Durch führung der bosnischen Annexionspolitik bedeutet weniger in ihrem Erfolge, an dem Oesterreichs Finanzkraft noch heute laboriert, als in der diplomatischen Behandlung der Frage und der siegreichen Bekämpfung des russischen Gegenspielers Iswolski ein Ruhmesblatt in der Geschichte Achrenthalscher Amtsführung, und ebenso ist sicherlich die Energie, mit welcher er jede weitere Zuspitzung der öster reichisch-italienischen Beziehungen bekämpfte auf sein Er- fvlgkonto zu verbuchen. Ein schwerer Fehler seiner Politik war cs jedoch, daß er 1909 dem geschlagenen russischen Geg ner keine goldenen Brücken zn bauen und den jäh ge rissenen Petersburg-Wiener Draht nicht von neuem zn knüpfen verstand." Die „Kreuzztg." meint, der Zusammenschluß der drei Kaisermächtc wäre bei Aehrcnthals Amtsführung nicht möglich gewesen. Es heißt dann weiter: „Denn selbst wenn ek persönlich bereit gewesen wäre, diese Politik mitzumachen, so mären doch bas Mißtrauen und die Abneigung, die man in Petersburg seit dem Bruch des Mürzsteger Nebcrein- kvmmens und der Anncxtonskrisc dem österreichischen Staatsmann? entgegcnbrachtc, ein unüberwindliches -Hindernis für eine Verständigung gewesen: dafür liefern die letzten Jahre einen unbestreitbaren Beweis. Wenn wir daher den Tod eines Staatsmannes betrauern, der sich stets z» der traditionellen Politik drö Dreibundes bekannte und dessen Tun und Lassen wir niemals znm Gegenstände einer Kritik gemacht haben, so können wir uns doch nicht ver hehlen. daß es im dentschen Interesse als ein notwendi ge« Erforbernt» erscheint, daß dse äußere öster reichische Politik den veränderten internationalen Verhältnissen entsprechend wieder nach den traditio nellen Gesichtspunkten eine r Annäherung an Rußland orientiert wird." Die „Tägl. Nnndsch." schreibt: „Nun hat Gras Achren- ihal das Steuer der auswärtige» Politik aus seiner Hand legen und dem großen Allüberivinder folgen müssen. In Anbetracht der schmerzvollen Krankheit, die ihn aus der Höhe des Lebens iiicdcrivnrf, konnte ihm niemand das Gefühl rein menschlichen Mitgefühls versagen. Auch vor seinen persönlichen und staatsinänimcheii Cigenschaften und Zielen wird man nnr volle Hochachtung haben können. Er hat für sein Land rastlos gearbeitet und sich in seinem Dienste verzehrt. Bis znni letzten bewußte» Augenblick hat er mit der ihm eigenen zähen Tatkraft gegen die tückische Krank heit angekämpft »nd ist in den Sielen gestorben. Sein Land verliert in ihm einen tüchtige» Menschen und Staats mann, sein Kaiser einen treu ergebenen Freund und Mit arbeiter." Die „Voss. Ztg." schließt ihre Betrachtung wie folgt: „Ein Staatsmann nicht gewöhnlichen Schlages ist in Aehren thal dahingegangcn. Die habsburgiscln' Monarchie, für deren Ruhm und Glanz er in patriotischem Eifer gelebt »nd gewirkt hat, darf ansrichtig um Um trauern. In seiner ticfgewurzelten tätigen Vaterlandsliebe war er vorbildlich als Oestcrreichcr und, was nicht vergessen sein soll, als treuer Vertreter des Deutschtums und der Verfassung." Die nrucstw» Meldunae» lauten: Wien. ?er ö^i t sVe Votsmafter von Tschirschkn und Bvaendvrsf und Gemahlin begaben sich heute vormittag in das Ministerium des Aeußerii. um der Gräfin Aehrenthal ihr Beileid auszudrückcn. Tie übrigen Herren und Damen der Botschaft schrieben sich im Laufe -cs Tages in den Kondolcnzlwgen ein. Budapest. Die Blätter feiern in ehrenden Nachrufen die Verdienste des Grafen Aehrenthal um die Hebung des Ansehens der Monarchie und bemerken, Gras Berchtold sei aus den Rat des Grafen Aehrenthal ernannt worben, da er am meisten berufen sei, die Politik des Grafen Aehren thal fortzusehen. Rom. Die politischen »nd diplomatischen Kreise Italiens nehmen lebhaften Anteil an der Trauer um das Hin- schciden des Grasen Aehrenthal. Auch das italienische Volk bedauert ansrichiig seinen Tod. Tie Blätter hier und in der Provinz widmen dem Wirken des Verstorbene» lange Spalten und heben besonders seine Italien gegenüber be wiesene b u n d e stre n e Gcsi n n u n g und die Worte hervor, denen er aus Aulaß des Konsiikts zwischen Italien und der Türkei in den Delegationen Ausdruck gab. Neueste MMmeMngen oom 18. Februar. Der Kaiser und Prinz-Regent Luitpold. München. Aus Anlaß des Ltapellauscs des Linie»» schisfeS „Prinz-Regent Luitpold" hat zwischen dem Kaiscr und dem Prinz-Regenten nachstehender Depcschcn- Wechsel stnttgesiinden: Der Prinz-Regent de peschierte an den Kaiser: „In Gedanke» „rlimc ich heute freudigste» Anteil an dem feierlichen Stapcllauf des neuen Linienschiffes, das meinen Namen trage» wird. Mit dem tiesncfüliltcn Dank für die mir erwiesene hohe Ehrung ver binde ich, von Herzen kommend, Wünsche für das von Eurer Kaiserliche» und Königlichen Majestät in weiser BvraussiKt stets mächtig geförderte Wachstum der Flotte. Möge das neue, stolze Schiss das Ansehen des Reiches mehren allent halben, wohin der Befehl Eurer Majestät es senden wird." — Hierauf antwortete der K aiser : «Das Linienschiff „Er satz Odin" ist soeben nach markigen Worten Seiner König lichen Hoheit des Prinzen Ludwig durch Ihre Königliche Hohcit Prinzessin Therese von Banern „Prinz-Regent Luitpold" getauft und glücklich vom Stapel gelaufen. Möge das stolze Schiss ein neues Band zwischen Fels »nd Meer knüpfen, und möge auf seiner Kommandobrücke und in seinen Decks stets der Geist soldatischer Pflichttreue lebendig sein, der Dich zn einem leuchtenden Vorbildc für »nS alle gemacht hat. Indem ick diesem Wmncke Ausdruck gebe, danke sch Dir herzlickst für Dein heutiges, mir sehr wohl tuendes Telegramm »nd für die Brvnzcplakcttc, die Du so gnädig für Dein Patenkind aus der Sec bestimmt hast." — Hierauf cntgegncte wieder der Prinz-Regent: „Bei der Ankunft in meinen lieben Bergen erhalte ich soeben Dein überaus gnädiges Telegramm. Indem ich Dir hier für von Herzen danke, drängt cs mich, Dir noch einmal zu sagen, wie sehr die Ehrungen, die Du mir gm hcntigcn Tage erwiesen, mich mit Stolz und Freude erfüllen. Möge Gottes Segen das neue Schiff und die ganze deutsche Flotte allzeit geleiten zum Schutz und Schirm unseres deutschen Vaterlandes." Der Kaiser und das NeichStagSpräfidinm. Berlin. Bisher pflegte das ganze Präsidium des Reichstages, nachdem die Konstituierung desselben schrift lich durch den Präsidenten dem Kaiser gemeldet mar, um eine Audienz ngchznsiichcn. Der dann regelmäßig gewährte C mpsang galt de ni Präsidium in seiner Gc- sgmthett, nicht den einzelnen Personen, die ihm an- gehörcn. Wie „W. T. B." erfährt, hat sich diesmal die Anfrage beim Obcrhosmarschallamt wegen des Empfange» beim Kaiser nur aus den Präsidenten und den Vize-
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