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Dresdner Nachrichten : 20.02.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191202207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-02
- Tag1912-02-20
- Monat1912-02
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- Dresdner Nachrichten : 20.02.1912
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SS. Jahrg««,. 49. V«1«,».»e»ühr m«Ii,«ZM»aun,<an Sonn- »nd Woniaac» WI «Io««» »,K0 M , durch »u»wSrIig«k«m. mG°n»»bi«»,b0M. v«i etnm-Iiger Zu-, Iirllun- durch die Polt SM.iohoePeliellgcld». Di« den Ledern oon D„»d«n n. Um,«düng «n. Tag» oorder ,u- «eiieMen «dend-vu»- ,»d«n erhalten dt» au»- «drtiaen Begier mit der Plorgen Au»,ad« mjammen piaelieM. Nachdruck nur ml- deut licher QueUenangad« ,„D«»d. Rache."» ,u- IW». — Unoerlangi« Manullripi« werden nicht -usdew-hrt. Telrgramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher: 11 * LOW * 8«Ol. r«e»-r«ß. 20 1012 Druck unö Verlag von kiepsch L Reicharöt in Dresden. Hiürmer »irick »on iiarvcrraganckae Ouaittckt unck praiawan. V»rti»ut,-dck,garin: >'s .'t 4»» t," -IntAqUl.^e «ca 4 ^ tz» Ha." 'j^r, ''.uku-e-i^n «U 5 2ä l)s «Ni» -.w^.iVülNtt.' rur 7^r:,e':e 3^ 2'^ jw< ival. >)e B'« ! «> W — .'Zn nso«, 2^» » ch r^sa. L^-7 «L; ?r,. 4-r'. »:r ^ruuü^iie V* — A_.,wdr::ge D77a^:b-iak!ung^ B-ke^d:au kosiet W Pf. Hauptgeschäfts kt eile: Marirnstrastc 8^, 40. ' Ilal». kriol. >l«l»w,«»lll, i Silber. 8üH llüü^ mit Qolämunästücle .... 2'/2 ?f§. llkünlii'lrir Mllielm s-- unci,o t-iadlinga-Tigaratt» Sr. Naiaari. u. Uünigi. diotiai« «io« Xronprinron. L^>pU»n Oixsoslts Oompunzc, Ssi-Iln dt>V. 7 Xairo — Srüaroi — Uonckon S.O. — praniitur»»./lS.. Ualmiioksplatr 10. , Ikisd?kll VeitauesieUung St. l^ui» IbOt Sslsuciituns- Ls^snsiÄncls L!>>ISH»A6 L Lnssrisn, »e>nk»tnei«s« ,1. Qslsi'is Lciiloss-Sirssss 34. Qsmäicie -ipotlielrer Katars ivlmllil. »romatisctier mit I>kL1I>i'»Lrl5es»H lind I^VLtlRAin, KU5 frilicken Lieril und Xleversedem /UedtillNiillr.in, olme Lctileckten sran^esckm^k. Knoclien und Oev/ebc bildend. llesvosi^Lendcä k1t.i!iiüb7lttitt^! für »Lki^solAS KIneLsi« und Lr^acli s.ene bei l)iü^n-. bun^n- und ll.tlsleiden. Kori>Hs- 8t?b>»äcbe. cV^^erkeit, enxl. Kninlckeit u^v. f'l38cke 0,75, 1,50, 2.50 ^1K. ^LlvntLMllieb §ssebütr4. Vor blaebablnung vild ^evarnt! :: -XNeinverkäuf und X^er^and für das I<öni8reick öacbäcn: vl-LStlt-ri 8. A<rv erNgo <Lesov, Mutmaßliche Witterung: Siidwestwind, wärmer, trocken. » In der Zweiten Kammer gelangten gestern haupt sächlich E i s e n ü a h n a n g e l e g e n h e i t e n zur Schlnß- beratung. Wirk!. Geh. Rat Joh. Georg Freiherr v. Welck, Domherr des Hochstifts Meißen, ist »in Niederlötznih g estorb en. An die englische Admiralität erging eine Einladung Kaiser Wilhelms zum Besuch der englischen Flotte in Kiel im Frühjahr dieses Jahres. Im Reichstage wurde gestern die allgemeine Debatte zum Etat fortgesetzt. Der Entwurf eines >L ch n h t r u p p e n g e s e tz c s ist dem Reichstage zugegangc». Das p r'e n h i s ch c Abgeordnetenhaus begann gestern die erste Lesung des W a s s e r g c s e h e s. Staatssekretär Tr. Sols begibt sich Mitte Mai nach Südwestafrika. Der Bund derLandwirte trat im Sportpalast in Berlin zu seiner diesjährigen Generalversammlung zu sammen. R ös i cke-GerSüprf hielt eine bedeutsame Er öffnungsrede. Der Merreichiüh-umrLLlschc FilMzministcr Baron Burta What sei>MD e mWs i v n In einem Manifest wird angelnndigt, daß C hin» die europäische Zeitrechnung annclimen und das Jahr 1912 das e r st e I a h r d e r R ep u b l i k sein wird. vie tirei Wsermächte. Kaiser Franz Joseph hat einen treuen Diener ver loren, und daß auch er seinem Diener die Treue gehalten hat, das tst einer der menschlich schönen Züge im Charakter bilde dieses Monarchen. Ans seinem Sterbebette hat Graf Aehrenthal noch einen Beweis des größten Vertrauens seines Kaisers erhalten, und es tst bemerkenswert, daß in dem kaiserlichen HandschreDen ausdrücklich die Billigung der Politik Aehrenthalü ausgesprochen wird. Für den Sterbenden eine hohe Genugtuung. Zudem wußte er sein Amt in den Händen eines Mannes, den er wohl als den Vollstrecker seines Willens bezeichnen konnte, denn Gras Bcrchtolü war stets der Vertrauensmann Aehrcnthals ge wesen. Dennoch aber ist eS sehr wohl möglich, daß der Tod des österreichischen Staatsmannes die Bahn freimacht zu einer russisch-österreichischen Verständigung, die der Ver storbene in den letzten Wochen seiner Krankheit bereits entstehen sah. Der Besuch des russischen Groß fürsten Andreas W l a d i m i r o w i t s ch bei Kaiser Franz Joseph war das sichtbare Anzeichen einer solchen Ver ständigung, die von keinem anderen eingeleitet worden ist als von dem Grafen Bcrchtold. dem einstigen Botschafter am Zarenhose und Jünger und Nachfolger Aehrenthals. Die Person des bisherigen Ministers des Auswärtigen in Wien war letzten Endes das eig«ntliche und einzige Hindernis, lieber dem Grabe Aehrenthals können sich die beiden Ver feindeten wieder die Hand reichen, und mir hätten allen Grund, unö dieser Verständigung zu freuen. Um die russisch-österreichischen Beziehungen richtig ver stehen zu können, muß man znriickgehen bis auf die Revo lution des Jahres 1848. Der Abfall Ungarns vom Hause Habsburg brachte das österreichische .Kaiserhaus in die größte Bedrängnis: da ließ Zar Nikolaus von Rußland ein Heer in Ungarn cinmarschieren und brach den Wider stand der Madjaren. Der Zar fühlte sich als der bcrusene Schirmherr der Monarchien, und als die Unterweisung Ungarns vollendet mar, ließ er seine Truppen wieder heim wärts marschieren. Nicht einmal die Kosten dieses Feld zuges ließ sich der Zar vergüten: ei» Akt politischer Un- eigcnirlltztgkeit, wie er in der Geschichte wohl beispiellos ist, wenigstens unter völlig verschiedenen Nationen. Nur eins erwartete Rußland, die Dankbarkeit Oesterreichs. Den späteren Staatsmännern in Wien ging es aber wie den Pharaonen, die auch nichts mehr von Joseph wußten. Vor allem Fürst Schwarzenberg wußte nichts mehr von der russischen Unetgennützigkeit, und so prägte er gelassen daS bekannte Wort: „Xous ötonnerons I'Luropo par notro ingraUtucke". Und Europa wurde allerdings in Erstaunen gefetzt durch Oesterreichs Undankbarkeit, denn zur Zeit des Krimkrieges ließ Oesterreich Rußland völlig im Stich. Hier liegen die Quellen des russisch-österreichischen Gegensatzes, iWege Bon diesem Gegensatz hat Deutschlands Einignngs- werk zweifellos großen Nutzen gehabt, nnd Bismarck hat es mcisterhast verstanden, aus ihm Kapital zu schlagen. Nach >87» aber mußte dieser Gegensatz sür Deutschland ge fährlich werden, und sv war cs das eifrige Bemühen des 'Altreichskanzlers, die drei Kaisermächte unter eine» Hut zu bringen, ein Ziel, daß in dem Bündnis der drei Kaiser mächte erreicht wurde. Diese zweifellos natürlichste und glücklichste Konstellation war aber nicht von langer Dauer, das Bündnis wurde nicht erneuert. Der Erisapsel zwischen Rußland und Oesterreich blieb stets die türkische Frage, und wenn es nicht zu einer bewaffneten Aus einandersetzung zwischen den beiden Mächten gekommen ist, so lag das wohl nur daran, daß Oesterreich-Ungarn durch das Bündnis mit Deutschland und später durch den Dreibund genügend geschützt war. Für Deutschland blieb dieser Gegensatz aber nach wie vor eine wnndc Stelle unserer Politik, und so ist eS eigentlich unverständlich, warum man das Bemühen des G rasen Goluchvivsk i, Aehrenthals Vorgänger, durch den Mnrzstcger Ver trag ein Einvernehmen der beiden Mächte auf dem Balkan herznstcllen, in Tcntschland mißtrauisch angesehen hat. Die Beseitigung der russisch-österreichischen Rivalität lag durchaus in unserem Interesse. In der Tat über nahmen nun beide Mächte die Rcsormaktion in Mazedonien Als GoluchowSki, der sicherlich kein gerade begeisterter Anhänger -des Dreibundes mar, von der politischen Schau bühne zlirücktrat und Lexa von Aehrenthal den Posten übernahm, erwartete alle Welt einen noch mehr aas gesprochen russenfrenndlichen Kurs in Wien. Zunächst schien sich diese Erwartung zu erfüllen, nicht gerade zur Freude Deutschlands. Aehrenihals häufige Zusammen künfte mit Clömencean und Eduard VH. von England erregten in Deutschland viel Mißbehagen, plötzlich aber änderte «r seine Politik, indem er das Projekt der Tanüschakbahn mit Energie ausnahm. Es kam zu der Zusammenkunft ans Schloß Bnchlau in Mähren, dem Sitze des Grasen Berchiolö, bei der Aehrenthal seinem bisherigen Freunde Jswolski die Kündigung des Mürz- slcger Programms mittcilte. Die folgenden Ereignisse sind ja bekannt. Jswolski arrangierte in Reval eine Zu sammenkunft zwischen dem Zaren und König Eduard, die mazedonische Nesormaktio» sollte künftighin unter Aus schluß Oesterreichs von Rußland und England geleitet werden. Es ist heute wohl nicht zweifelhaft, daß Aehren thals Orientpolitik mit einer empfindlichen diplomatischen Niederlage der Donaumonarchie geendet haben würde, wenn nicht die von niemand vorhergesehene Revolution in Stambul die Situation völlig verändert hätte. Die Be schlüsse in Reval mußten unausgeführt bleiben, Achren- thal griff rasch entschlossen zu, Deutschlands Eintreten für Aehrenthals Politik sicherte Oesterreich seinen Besitz und der Welt den Frieden. Der Draht zwischen Peters burg nnd Wien blieb zerrissen, es kam sogar zur Ab berufung der Botschafter. Daß dieser Draht von neuem angcknüpft wird, muß die vornehmste Aufgabe des Grafen Bcrchtold sein. Da mit wird der neue Mann durchaus in keinen Gegensatz zur Politik seines Vorgängers treten, denn auch Aehren- thal hätte sicherlich gern eine russisch-österreichische Verstän digung herbeigcführt, wenn er nur gekonnt hätte. In Petersburg aber war er der bestgehaßte Mann, dem man zudem auch nicht traute. Graf Bcrchtold dagegen war als Botschafter nur der Vollstrecker des Willens seines Herrn, und seine späteren Bersuchc, die Beziehungen zwischen Wien und Petersburg wieder zu verbessern, zeugen von seiner durchaus rnssensrenndlicheu Gesinnung. Sicherlich im Achrenthalschen Sinne wird Gras Bcrchtold das Ver hältnis zu Italien auffassen. Der Dreibund liegt noch immer im Interesse des HnbSburgcrstaatcs wie Italiens, und da Kaiser Franz Josef wiederholt seinen Willen lnndgctan hat, das Bündnis mit Italien aufrecht zu er halten, so wird in absehbarer Zeit hierin kaum ein Wandel cintreten. Der Dreibund schließt aber nicht die Möglichkeit eines engeren Zusammenschlusses der drei Kaiser- Mächte aus. Ist das bestehende deutsch-russische Ab kommen auch nur ein sehr schwacher Versuch einer prak tischen Annäherung, so läßt sich auf dieser Basis -och weitcr- bauen. Gelingt es, den russisch-österreichischen Gegensatz durch ein Abkommen über den Balkan zu beseitigen, so steht einem Zusammengehen der schon rein geographisch auseinander angewiesenen Kaisermächtc nichts mehr in. Die traditionelle Freundschaft, die länger als ein Jahrhundert Preußen und Rußland miteinander ver bindet, und die beiden Mächte» von unschätzbarem Nutze» gewesen ist, muß mit allen Mitteln gefördert werde», den» „mit'Rußland werden wir nie die 'Notwendigkeit des Krieges haben, wenn nicht liberale Dummheiten oder dnnnstische Mißgriffe die Situation fälschen", sagt Bismarck in seine» „Gedanken nnd Erinnerungen". Die wunde Stelle dieser Freundschaft war bisher stets der Gegensatz zwischen Wien und Petersburg: heilt diese Wunde, dann stellen die vcr einten drei Kaisermachle mit Italien als Rückendeckung eine Macht dar. die jeden Friedensstörer in Schach hatten kann. Neuerte vrMmelsiungen vom 19. Februar. Generalversammlung des Bundes der Landwirte. Bon unserem Berliner Mitarbeiter erhalten mir über die gestrige Tagung des Bundes der Landwirte folgendes Srimninilgsblid: Ein Hasten nnd Drängen von Menschen und Fuhr werken, Straßenbahnen und Bürgersteige überfüllt, immer neue Scharen nimmt der gewaltige Menschenstrom auf uns trügt sie aus seinem Rücken weiter — alle, alle dem einen Ziele zu: dem gewaltigen Hallenban des Sportpalastes, wo der Bund der Landwirte zum ersten Male nach dem Wahlkamps Tagung hält. Wieder -- das ist der erste Ein druck — wie nur je in früheren Jahren, ein voller Erfolg, wieder die alte Kraft und Entschlossenheit. Sie leuchten jedem einzelnen der Tausende aus den Singen, wenngleich sie den goldenen warmen Frühlingssonnenschein draußen aelasscn und dafür eine durch künstliches Licht geschaffene dämmernde Helle eingctaiischt haben. Die Männer, die da ans allen Teilen des Reiches auf den Ruf ihrer Führer nach der Reichshauptsladt geeilt sind, wissen sehr genau, daß nicht immer Sonnenschein ist. Sie wissen es nicht bloß »on ihrer Berufstätigkeit her. Einen unerhört schweren, infolge der Tatenlosigkeit der Regierung doppelt nnd drei fach schwierigen Wahlkampf — alle Redner betonen dieses Moment ganz besonders scharf — hat der Bund bestehen müssen. Aber er, der angeblich nicdcrgelampst am Boden liegen sollte, dessen Führer, wie Herr v. Oldenburg sagt, im Wahlkampfe ans der Strecke geblieben sind, er steht genau sv kraftvoll, kampsesmutig nnd kcnnpsessreudig ans recht wie se zuvor. In ihm sind — im schärfsten Gegensatz zu den liberalen Parteien, die sich andere Führer suchen müssen, wenn sie nicht zugrunde gehen wollen — Führer nnd Gefolgschaft ein Herz und eine Seele. Das ist der zweite entscheidende Eindruck ans dieser Tagung. Im Blin der Landwirte gibt eS kein Schwanken und Wanken, kein Mißtrauen, keine Eifersüchteleien in den eigenen Leitun gen. Der Ton, de» der einzelne Redner, wer immer es sei. anschlügt, er ist jedesmal nur der scharfe Helle Lberton, in dem der Grundakkord, die einmütige Ueberzengnng, der entschlossene Wille der Niesenvcrsammlung, mit über wältigender Harmonie mftklingt. Ein Herz und eine Seele! Das Herz all der Tausende erglüht für alles, was uns Deutschen wert und heilig ist, erglüht für Gott, König nnd Vaterland! Die Seelen aber sind erfüllt von üeut- schcml Geist, deutschem Nationalstolz und Nationalbewußt sein, sind erfüllt auch von den tiefen Schmerzen über die Verirrungen, die in weiten Kreisen des deutschen Bürger tu ms sich eingesresscn und schweres Unheil angerichtet habe». Ter gesunde und gerechte Zorn darüber kommt immer aufs neue zum Durchbruch. Nicht der leiseste Miß ton in dieser gewaltigen Versammlung! Ernst und würdig sviclt sich alles ab. wie es Brauch und Rechtens ist, wenn deutsche Männer die Sorge um die Wohlfahrt des Vater lanöes zusammenführt. Die Ansicht, daß die wachsende Uebermacht des Groß kapitals durch eine gerechte Steuerpolitik in Schranken gehalten werden kann, indem das Großkapital entsprechen den Vorteilen, die ihm in erster Linie die Weltpolitik ge mährt, zn den Lasten des Reiches herangezvgen wird, findet wiederholt stürmischen Beifall. Nicht minder die dringende Mahnung an die Regierung, den Kamps gegen die Sozialdemokratie anfznnehmen und rücksichtslos zu führen, bevor die Revolution da ist. Der Ruf ist dem Reichstag zn Ohren gebracht worden, das tan» Herr von Wangcnheim bezeugen: aber Herr v. Bethmgnn-Hollweg hat den Ruf nicht verstanden! Ein paar vorsichtige, bei nahe ängstliche Worte hat Herr v. Bethmann-Hvllwcg in zwölfter nnd dreizehnter Stunde zugunsten der Reichs finanzresormpartrien gesunden und setzt will er die Erb schastsstcuer wieder einbringen — das beste Mittel, um die Parteien anfs neue zu veruneinigen. Der Bund der Landwirte stellt nach wie vor mit der Spitze gegen die Sozialdemotralie gerichtet. Wer anders könnte das prächtige Wort geprägt haben als Herr von Oldenburg! Wer anders könnte so furchtlos und io den! ltch wie er aussprechen, daß die Regierung den Glauben an ihre Autorität selbst untergraben habe und darum sich selbst schuldig sprechen muß an den heutigen Zuständen im Reichstag? Bereits stehen sich Umsturz und Erhaltung unvermittelt als Kämpfer gegenüber. Für Mittelmäßig keit ist kein Raum mehr, wenn die Entscheidungsstunde kommt: in der geeinten deutschen Landwirtschaft, die „in Treue fest" zu Thron und Altar steht, werden die bürger lichen und die sozialistischen Republikaner einen unüber»
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