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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.03.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120310029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912031002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120310
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912031002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-03
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-^clLenkapilal unck Reserven 261 ^ill. IVlarlc. Oreackoa-^., tLönig-soksna-Ltrasse 3 ., „ Kroger Ltrssse 45 :: .-: „ ., Ltriesener 8trssse 4S :: vresäen-kl., Lautraer Strasse 3 :: :: vlsseveitr, Lurort Weisser Uirsek, LLeiaseo und lLütrsckendroäa. ÜLreiQlSssen, ^noatims irnr Vör^lllLun^. :.: :.: Scheck-Verlrekr, jLrüsinuoq von Lokso^irontsn. Wertpapiere, Ln- und Vorlcank, Le1eitiuli§. Coupons, t^illlä8>mx» und Vsicvsrtnn^. :.: :.: Depots, ^ukbscvatirnuq otlöner u. vorsoklivssbLisr. Xreclltdrieke aut alls üauptplätriv der >Velt. :.: ALLv erttgs Lsfer^, Der Oberbürgermeister von Berlin, Ätrschner» be absichtigt, auS dem Amte zu scheiden. Die allgemeine A n s.s p e r r u n g inderHerren- Maßschneiderei erfolgt heute abend um 7 Uhr in Dresden und 1ü7 anderen Städten. Im Ruhrgebiet werden morgen 7l> Bergarbei ter v c r sa mm l u n g e n stattsinden, in denen über die Streitfrage entschieden werden soll. Die erste Benzolbahn Griinau —Schmöckwitz ist heute eröffnet worden. In Sicq.cn wurde die Röhre nsabrik von Ber tram durch Feuer vollständig zerstört. SOU Arbeiter sind beschäftigungslos. Var »eue sieicbrtagrpMOium. Das Ergebnis der gestrigen Präsidiumsmahlen im Reichstag wird fast in der gesamten bürgerlichen Presse mit Genugtuung begrüßt, da es gelungen ist. die Wahl eincsSvzialde mol raten zu verhindern. Nach ver schiedenen parteiamtlichen Darstellungen haben übrigens die.Liberalen versucht, in der Panse nach der Wahl des l. Vizepräsidenten den R e i ch sp a r t c i l e r Schultz, der im alten Reichstag auch Vizepräsident mar, zur llcber- nahme des 2. Vizepräsidentenposirns zu bewegen. Schultz hat diese Wahl aber im Einverständnis mit der Rechten ab- gtlxhnt. Ob übrigens dieses Präsidium von Dauer sein wird, steht heute noch nicht sest. Bekanntlich ist gegen die Wahl des jetzigen Präsidenten Kaempf Protest eingelegt worden. Es ist also immerhin möglich, daß der Präsidenten- Posten neu besetzt werden muß. Vorläufig ist aber das Präsidium vollständig besetzt, und man wird sich wohl der Hoffnung hingeben können, daß die gemeinsame Arbeit die verfeindeten bürgerlichen Parteien einander wieder näher bringen wird. Wir lassen im folgenden Acutzerungen der deutschen Presse folgen: Die parteiamtliche „Kons. Korr." schreibt: „Neben dem Nattonalliberalcn Paasche und dem Freisinnigen Dove als Vizepräsidenten, der Vorsitzende der Aeltesten der uaus- mannschast von Berlin Herr Kaempf Rcichstagspräsident mit einer Stimme über die absolute Mehrheit. Das ist bas Resultat der heutigen endgültigen Präsidentenwahl im Reichstage. Es bedeutet, daß dieses reine Präsidiu m dep Linken, aus dem nur der Sozialdemokrat — und zwar durch die tätige Mitwirkung der Rechten bei Stimmenthaltung der Nattonalliberalen — ansgemerzt worden ist, vom Zufall und von dem Wohlwollen der Rechte« abhängen wird. Wie lange dem neuen Reichstags- Präsidium dieses Wohlwollen erhalten bleiben kann, muß natürlich abgcwartet werden. Es liegt aber anderseits den Parteien der Rechten fern, die Schwächen des neuen Präsidiums geflissentlich aus- zu nutzen und ihm Schwierigkeiten bereiten zu wollen. Tics würde ebensowenig dem praktischen nnd politischen Sinn dieser Parteien entsprechen, die mit den gegebenen Verhältnissen rechnen, noch ihrer loyalen Denkungs- weise, die cs verschmäht, die Arbeit des gegenwärtigen Reichstags, mag man über seine Zusammensetzung sonst denken, wie man will, in kleinlicher Weise zu erschweren... Im Lande wird man froh sein, daß nun endlich — so oder ko -- dem wenig würdigen Schauspiel im Reichstage ein Ende bereitet und Raum für positive Arbeit ge schaffen worden ist. Vielleicht vermag diese positive Arbeit manche vorhandene Schärfe der Partcigcgensützc wenigstens so weit zu mildern, als eS im Interesse des Reiches und zur Wahrung seiner Würde und Machtstellung auch dem Aus land gegenüber ein dringendes Gebot nationaler Gcsinniin g ist." Die „Freitons. Korr." meint: „Bei den Vorbesprechun gen über die Präsidentenwahl im Reichstage ist wiederholt, sowohl von den rechtsstehenden wie den linksstehenden Parteien, die Beteiligung der Rcichspartei am Prä sidium ins Auge gefaßt und die Wahl des früheren Vize präsidenten Schultz vorgeschlagen worden. Die Rcichspartei ging von der Ansicht aus. daß eine Verständtgung der Rechten mit der nationalliberalcu Partei die beste Grund lage für eine gedeihliche Fortführung der Geschäfte des Reichstags abgcbcn würde. Bon diesem Gesichtspunkt aus hat die Reichspartei ihre Beteiligung am Präsidium davon abhängig gemacht, daß eine solche Verständigung zustande komme. Nachdem diese gescheitert mar, konnte die Rcichspartei in das Präsidium nicht eintreten." Die „Kreuzztg." faßt ihre Ansicht dahin zusammen: „Das neue und jetzt endgültige Präsidium des Reichstages ist nun also nach ganz ungewöhnlichen Schwierigkeiten und Wirrnissen zustande gekommen. Es ist, wie gesagt, ein Z u f a l l S p r ä s t d i u m, in dem die ilstn eigentlich gebührende blutrote Nuance fehlt. Aber auch in der jetzigen Zusammensetzung kennzeichnet es die heute im deutschen Reichstage herrschenden Verhältnisse. Die drei stärksten Fraktionen, das Zentrum, die Konservativen und die Sozialdemokratie, sind darin nicht vertreten. Aber die Sozialdemokraten werden sich mit dem Bewußtsein trösten, zwei ihrer zwar heimlich, dafür aber innig Verbündeten an der Spitze des Reichstages zu wissen, und zwischen ihnen den absolut zuverlässigen „stramm gegen rechts" marschierenden nationalliberalen Vertreter seines Amtes ivalten zu sehen." Aehnlich urteilt die „Deutsche Tagesztg". Sie schreibt: „Die u a t i v n a l l i b e r a l e Partei sitzt nach wie vor zwischen zwei Stühlen. Sie lmt die beste Gelegenheit ver paßt, Anschluß an die Parteien der Rechten und an das Zentrum zu suchen, — dieser Anschluß wäre nicht nur taktisch, sonder» auch politisch der Partei sehr gedeihlich gewesen. Der Führer der Partei hat wieder einmal be wiesen, daß ihm die Fähigkeiten zum Führer völlig ab- gcheu." Tie freikonservattve „Post" urteilt: „Die wichtigste Frage angesichts des neuen Präsidiums ist die seiner Arbeitsfähigkeit. Eine zielbewußtc, energische Opposition von rechts oder von ganz links könnte um angenehme lleberraschungen zeitigen. Aber damit hat es, so scheint's, gute Wege . . . Und nur eine bange Frage ist noch offen: Wird die von den Sozialdemokraten angefoch- tene Wahl Herrn Kaempss zum Abgeordneten für un gültig erklärt werden? Das ist die Klippe, an der auch dieses Präsidium noch scheitern kann. Am kommenden Mittwoch wird der Wahlprüfungsau-sschuß darüber ent scheiden: möge er Herrn Kaempf gnädig sein nnd uns end lich nun von dem Thema der Präsidentenwahl erlösen. Es gibt wichtigere Dinge für den Reichstag zn tun, und dring lichere obendrein!" Die nationalliberale „Magdeb. Ztg." kommt zu folgen dem Schluß: „Wir begnügen uns damit, festzustcllen, daß durch ihre lder Rechten und des Zentrumsf tätige Wahl hilfe die Sozialdemokratie aus dem Präsi dium wieder auSgcmerzt ist." Die nationalliberale „Berl. Börfcnztg." meint: „Wir begrüßen das neue Präsidium des Reichstages nicht mit Heller Freude: es sicht auch jetzt noch mehr wie ein Gcschästspräsidinm, aus, das aushelfen, aber nicht ent schieden Richtung geben kann. Aber die Wahl ist ein A n s- weg aus einer Stagnation, die selbst für. diese kurzen vier Wochen zu lange dauerte, und darum ist sie als ein Produkt mutiger Entschließung zu begrüßen. Der Wille ist das Entscheidende und er findet nach dem alten Wort auch seinen Weg." Tie freisinnige Presse markiert Siegesfreude. wenn cs ihr auch peinlich ist. daß Genosse Lcheidemanu nicht nijedergewählt ist. So schreibt die „Franks. Ztg.": „So ist nach diesem Wahlausgang das Reichstagspräsidinm aus schließlich aus Mitgliedern der beiden Parteien der bürger lichen Linken zusammengesetzt. Eine M i t b c t e i I i g u u g der Sozialdemokratie würde nach unserer Ans- sassung nicht nur gerechter, sondern auch e r s p rießli ch e r gewesen sein, weil sie für die positive Mitarbeit der Sozialdemokraten eine bessere Gewähr geboten hätte. Wir nehmen aber an, daß auch so diese Mitarbeit nicht versagt werden wird, da die Sozialdemokratie selbst ein starkes Interesse daran hat. die Arbeitsfähigkeit der links gerich teten Mehrheit zu erweisen." Der „Vorwärts" kann seinen Aerger nicht ganz ver- bergen. Er meint: „Es ist also der Rechten und der Regierung geltrugen, der Sozialdemokratie ihren berechtigten A n spruch v v r z n enthalten, aber die Rechte selbst bleibt vom Präsidium ausgeschlossen, in dem jetzt nur die Vertreter der bürgerlichen Linken sitzen. Die Wahlniederlage der Schwarzblanen bringt diese Zu sammensetzung ebenso symbolisch zum Ausdruck, wie das Fehlen des Sozialdemokraten auf den reaktionären Eharatter der Nalionattiberalen hiniveist. Die Fort schrittspartei aber, die in der Prüsidenlensragc von An sang bis zum Ende eine klare und entschiedene Haltung eingenommen hatte, sieht wider ihr eigenes Erwarten ihre Repräsentanten wiedergewählt. Und auch dies drückt smu bvlisch die Tatsache aus, daß der Liberalismus eine Macht stellung heute nur einnehmen kann, ivenn er fest und ent- schlossen sein politisches Programm erfüllt, nnd cs deshalb der Arbeiterpartei möglich macht, ihm unbeschadet des sonstigen Gegensatzes ihre mächtige Unterstützung zu leihen." Neueste viMmellltingen vom 9. März. Keine Beilegung des Konflikts im Ruhrgebiet. Bochum. Der alte B e r g a r b c i t c r v c r b a n d er läßt eine Erklärung, i» der es heißt: In letzter Stunde hat die Regierung durch den Staatssekretär des Reichsamts des Innern den Versuch unternommen, vermittelnd einzu- greifcn, um den Ausbruch des Niescnkampfes im Rnhr- gcbictc zu verhindern. Es wird jedoch zu spät sein. Die Verhandlungen bewegten sich hauptsächlich in dem Sinne, ob nicht der Frieden erhalten bleibe, wenn die bestehenden Arbeiterausschüsse bei den Werksverwaltnngen vorstellig und die Forderungen der Bergarbeiter vertreten würden. In dieser Hinsicht ist jedoch wenig Aussicht vorhanden. Nicht nur, daß schon in früheren Jahren die Arbeiterans- schüssc Schritte in der Lohnfrage unternommen hätten, die zurückgemiescn worden sind, sondern die letzten Antwort schreiben der Grubenverivaltungen lieben in dieser Be ziehung nicht die geringste Hoffnung anssteigcn. Um das zu beweisen, gibt der Perband eine Anzahl von Antworten wieder. Man wolle die Wünsche nnd Beschwerden der Aus schüsse zur Kenntnis nehmen. Damit sei aber den Arbeitern nicht geholfen. Die Wünsche und Beschwerden der Arbeiter seien den Zechenverwaltungen längst bekannt, ohne daß bisher irgendwelche nennenswerte Aeiiderung der bestellen den Zustände erfolgt sei. Die K r npvsche V e r w a l t n n g - «imrt untl MrrensebM s* Wochen-Spielplau der König!. Hoftheater. Oper n- haus. Sonntag: „Louise" j7j. Montag: „Boccaccio" j7j. Dienstag: „Die Walküre" (6i. Mittwoch: 8. Bolksvor- ftellung: „Die lustigen Weiber von Windsor" t8). Don nerstag: „Der Freischütz" i'-ßj. Freitag: ». Sinfvnie- konzert, Serie v; solisttsche Mitwirkung: Serge Rach- rnantnosf, Klavier tdj. Sonnabend: „Louise" s7j. Sonn tag. 17.: „Siegfried" klij. Montag, k8.: „Hoffmanns Er zählungen" s'/28s. — Schauspielhaus. Sonntag: Zum ersten Male: „Die Erziehung zur Ehe": „Lottchcns Ge- biortstag" tsHR! Montag: Auf allerhöchsten Befehl: „Othello" s7j. Dienstag: „Der heilige Hain" sl/»8). Mitt woch: „Zweimal zwei ist fünf" tM». Donnerstag: „Die Erziehung zur Ehe": „Lottchens Geburtstag" C/2R. Frei tag: „Der heilige Hain" si/28). Spnnabcnd: „Gudrnn" s'H8). Sonntag. 17.: „Die Erziehung zur Ehe": „Lottchens Geburtstag" s'S). Montag: Auf allerhöchsten Befehl: „Robert Guiskard": „Der zerbrochene Krug" l' ä8j. -'s* Mitteilung auS dem Bureau der König!. Hoftheater. Die Inhaber von Stammsitzen im Oper «Hause werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Gültigkeits dauer der Gutscheine ll>ll/13 bis mit M. April d. I. ver längert wird. — Es wird besonders darauf hingewiesen, daß die im Opernhausc am Montag, ll. März, stattftndcnde Aufführung der komischen Oper „Boccaccio" von Franz v. Suppa bereits um 7 Uhr beginnt. Die Haupt- »artteu werden gesungen von den Damen Seebc, Nast, «. Lhavane und Stünzner und den Herren Pauli. Rüdiger, Trebe und Ermold. — Im Opernhanse wird Dienstag, den 12. März, Richard Wagners „R tng d c s N i b e l n n g e n" mit der Aufführung der „Walküre" fortgesetzt. Be- sstzung: Siegmund: Herr v. Barn, Hunding: Herr Puttlitz. Wotan: Herr Soomer, Sieglinde: Sri. Forti, Brünnhtldc: Frau Wittich, Fricka: Frl. Tervani, Gerhilde: Frl. Siems, Ortlinde: Frau Nast, LSaltraute: Frl. Seebc, Schwerklcitc: Frl. v. Chavanne, Hclmwige: Frau Eibcnschiitz, Sicgriine: Frl. Freund. Gringcrdc: Frau Bender-Schaeser, Rotz- weiße: Frl. Tervani. f* Residenz-Theater. Biel Mühe, Fleiß, auch Talent und Geschmack haben die Verfasser der neuen Operette „Snzette. die Findclgräsin" — die Herren Max Epstein jsür das Bucht nnd Martin Knopf lsttr die Musiki — auf ihr gemeinsames Werk verwandt. Herr Knopf ist mit dieser Operette noch nicht der Knopf auf Fvrtnnens Mütze ge worden. aber er hat Aussicht, daß es ihm einmal gelingt. Denn er ist ein Mann von Geschmack, der es nicht liebt, die ausgetretene» Gleise moderner Opercttensabrikanten zu gehen. Seine künstlerische Absicht ist es, sich dem alten Singspiel wieder z» nähern, den „Reißer" zu vermeiden nnd für musikalisch seine Struktur der einzelnen Nummern z» sorgen. Tie Ausführung dieser Absicht ist dem Kom ponisten gelungen. Er hat eine reizvoll instrumentierte, melodiöse Musik mit Hinneigung zum Mozartstil ge schrieben, die wertvoller ist. als ein ganzer Haufen effekt vollen, rasch vergessenen Zeugs. Es wäre sehr schade, wenn die dramatischen Mängel des Textbuches die Popularität der liebenswürdigen, künstlerischen Musik verhinderten. Das Menuett im ersten Akt. das Quartett von der guten alten Zeit, der Walzer des ersten Tenors, das reizende, von Rvtokogetst erfüllte Lied für Frauenstimmen, ein Duett zwischen Sängerin nnd Spielten»,- sind wunderhübsche Nummern, die. halbwegs durch das Buch unterstützt, einen Erfolg garantieren müßten. Aber das Buch ist zerfahren, mit Unkenntnis der dramatischen Regeln ausgebant und bringt nur ein Nebeneinander von Geschehnissen, keinen organischen Zusammenhang. Die Charaktere sind nicht ent wickelt. man interessiert sich für keine der Hauptfiguren wirklich, und dieses mangelnde Interesse ist der Grund für den Abfall des ganzen Werkes. Einzelne nette Epi soden, der gefällige, stellenweise auch witzige Dialog reichen nicht aus, um richtiges Leben a»s den Brettern zu erzielen. Man kann nicht sagen, daß Mar Epstein sich die Lache leicht gemacht hätte. Es ist nicht ohne, zwei Findelkinder weiblichen Geschlechts ihren richtigen Eltern und den lichtigen Männern znznsühren. Lolche Kunststücke voll bringt mit Grazie »nd Geschicklichkeit eine leichte Hand, aber eben die fehlt dem Verfasser des Textes. Die Maschinerie kommt schwerfällig in Gang nnd läuft selbst in einer dem zweiten Meistersinger-Finale iiachgebildctci, Akt schluß nicht flott und frisch.— Die Ausführung tinusikalische Leitung: Kapellmeister K vr 0 lan n i> war so hübsch, als es das Publikum und die Verfasser nur wünschen konnten. Die Damen G rabitz , Brill »nd K attner waren mit guter Laune nnd ansehnlicher Liiigekniist ganz bei der Sache. Die Herren Sukfnll. Werk, Hellwig. Friese, Langer, Karl und Olbrich taten für die Novität, was in ihren Kräften stand. Das Zündende fehlt eben der Operette, sonst wäre der Erfolg größer ge wesen. -s* Im Touktinstlcrverein mar gestern ein moderner Abend, dem Mozart als Prologns diente. Sein vom Strieglergnartetk und Herrn Eller prächtig gespieltes E-Dur-Qnintett lK.-V. 515), ans dem Reiche der Unsterb lichkeit, leitete über zu dem, was, wenngleich mit erfreulich ster Bemühung geschaffen, wohl dem Zeitlichen zum Opfer fallen wird. „Im alten Stil" kam uns Emil Krönte mit seiner Suite in D-Dnr für Flöte und Klavier: der Geist vormvzartischer Musik sollte aus dem Werke zu »nS sprechen. Und wirklich, er tat cs sehr freundlich und heiter. Freilich hatte er eine Gesellin bei sich, die wir nur allz» gut kannten: cs war die neuzeitliche Harmonie. Aber sic durste nicht viel mitrcdc»: nur ein paar mal verdarb sic ihrem Genossen das stilgcmäße Auftreten. Sonst hielt sic sich angemessen zurück und lies, manchmal überhaupt ver gessen, daß sic mit da war. Ein recht anmutiges Musizieren M,l-
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