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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.04.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120421022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912042102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120421
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912042102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-04
- Tag1912-04-21
- Monat1912-04
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Dies«» Matt attrd bin Lbstrn van Vttsbett und Umgebung an. Tag« vorher bereit» al» S6. Jahrgang. F-109. Mna-mrgsde Ähhrlnd es die Post-ilbonnenten am Morgen in einer Dejamtausgabe erhalten. veju,s->tedühr »ieeieltiizrl. für Dre». d«n d«I Nlgiich ,««' m-N,«Zutraaun,<an Sonn- und Montagen nur einmal) r.dv M., durch ouswitrtige Dom- mGanLrebtav.üoM. Bel einmaliger Zu stellung durch die Post »MiostneVestellgeldj. Die den Leiern »an Lreaden u. Umgebung am lag« vorher zu- geftellien Adend-Bua- gaden erhallen die aua- wäiiigen Bezieher niit der Morgen Buegade rujammen zuaeiiell«. Nachdruck nur mit beul- »cher Oucllrnangobe i.Dread. stiachr.") zu- IMg. — Unverlangte Manuilripie werden nicht ausbewahrt. Sonntag, 31. April 1913. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von kiepsch öc Reichardt in Dresden. Lsauxtgescbäftsstelle: TNarienstrafte 58/^0. Fernsprecher: II. 2tt9v « 3««1. Anzeigen-Darif. Annahme von Ankün digungen bi» nachm, ü Uhr. Sonntag» nur Marienit,atze »8 von II bi» > -t Uhr. Die einipaitige ibrundzeil« tro. 8 Silben» li» Pf., garntlirn-Nachrichien au» Dreaden L Pf, die zweilpallige Zeile ausTei>se>ie7iIPs..die zweispaltige Siekiame Zeile 1,5,0 M. - In Nummern „ach Sonn und Zeiertagen di- einspallige Grund^ile :>b Ps, Familien Nachrichten aus Dres den die Grundzeile M Ps. — Auswärtige Aufträge nur gegen Dorausbezahlung. Jedes Belegblait kostet lü Pf. »! M! >i» >8 IN km ll kiirktpi' II IlIvMul, Sirstzs Flbieclil Durer-Verem, Wien. Fm Neuen Rathanse fand heute eine Li o r b e r a t II u g der im Fahre 1915, in Dresden gcpiautcu Deutschen H a n d w e r k S - A n s st c l l n u g statt, au der Vertreter der städtischen Behörden, der sächsische» Staatsregiernng, der Rcichdregicruug und der grossen HaudiverkSorganisationen teiluahmc». Der sächsische B'erg arbcit erstreik ist end- gültig beendet. Die Arbcit mild Montag früh wieder ausgenommen. Nach den lebten definitiven Bestimmungen beginnt das K a i s c r in a n ö v c r am I l. Sepie m bcr. die beiden sächsischen Armeekorps halten gemeinsam am 29. August aus dem Triippeiiübiingsplatz Zcithain ihre Parade ab. Fm Ncichstage stand heute ein schleuniger Antrag der RcichSpartci bezüglich der Sicherheit der Passa giere und Mannschaft«: n bei der deutschen See schiffahrt zur Beratung. Zum neuen ungarischen Ministerpräsiden ten wurde der bisherige Fiiianzministcr von LnkacS ernannt. Bei den Unruhen in den G o l d w ä s ch e r c i e n der Lcnagcsellschast wurden 156 Arbeiter getötet und M verwundet. Die türkische Regierung soll beschlossen haben, die Dardanellen für die Schiffahrt wieder zu ö / f n e n. Nach einer Bekanntmachung der White Star Line beträgt die Gesamtzahl der bei der „Titanie"- Katastrophe Geretteten 765, die der Um gekomme nen 16 35. Der Untergang der „Titanic". Die White Star Line hat eine Bekannt machung erlasse», wonach von der „Titanic" 292 Passa giere 1. Klasse, 115 2. Klasse und 173 3. Klasse gerettet wor den sind. Bon der Mannschaft wurde» 299, von den Ossi zieren 4 gerettet. Die Gesamtzahl der Geretteten beträgt 795, die der Uni gekommenen 1835. Direktor Fsmay gab vor dem Scnatskomitee zu, dast die „Titanic" vor dem Zusammcnstost mit dem Eisberge in einer Schnellig keit von 21 Knoten gefahren sei. Der Quarticrmcister Mody erklärt, der erste Offizier der „Titanic", Wilde, habe sich auf der Kommandobrücke erschossen. Fsmay erklärte ferner, als er von der Untcrsuchuiigs- kommission des Senats über die Umstände befragt wurde, unter denen er die „Titanic" verlassen habe, eins der Boote habe sich mit Offizieren gefüllt, die aiifgcriiseii worden sind Er wisse nicht, ob noch Frauen vorhanden gewesen sind, die in das Boot hätten gehen können. An Deck seien keine Frauen und keine Passagiere mehr gewesen, als das Boot hcruntergclasscn wurde und er hinciiigesticgen sei. Die Weigerung der T e l e g r a p h e n b e a m l c n an Bord der „Carpathia", die Anfragen über das Un glück der „Titanic" zu beantworten, ist nunmehr erklärt durch die Erschöpfung der beiden Telegraphcn- beamten. Lady Duff-Gorüon, die in einem der lebten Boote die „Titanic" verliest, teilt mit, die Panik habe einige zurückgebliebene Passagiere erst in dem Augenblick ergriffen, als ihr Boot abgelasscn wurde. Alles schien sich ans das Boot zu stürzen. Einige Männer drängten sich an das Boot, wurden aber durch den Revolver des Kapitäns Smith zurückgctricbcn. Verschiedene wurden niederge schlagen, bevor die Ordnung wiederbergestellt war. Znlcbt stürzte sich ein Mann an das Fahrzeug, um an Bord zu kommen. Er wurde erschossen. Nach dem „Berl. Lok.-Anz." erzählte der Kommandant der „Carpathia", er habe u. a. I Leichen erfrorener Mitglieder der Mannschaft an Bord, deren Finger noch die Ruder umklammerten. Es ist seht bekannt, dast nicht weniger als 35 Passa giere in die Krankenhäuser in N c w y o r k ge bracht worden sind. Der neue Seeweg. Das Hydrographische Amt in den Pereinigten Staaten von Nordamerika hat die Schisfsgcsellschasten angewiesen, den S c e io e g ihrer transatlantischen Dampfer 186 See meilen südlicher als den der „Titanic" zu legen. Der Bericht des zweiten Fnukcntelegraphistc«. Der Hilfs-Fiiilkentelegraphist Bride erzählt, dem „Berl. L.-A." zufolge: „Ich lag angczogcn aus meinem Bett, während mein Kollege telegraphierte. Plötzlich kam Kapitän Smith und sagte: „W ir sind mit einem Eisberg znsam- m e n g e st o st e n. Fch lasse den Schaden scftstcllcn, be reitet Euch vor, um Hilfe zu telegraphieren, aber nicht eher, als biü ich Euch die Instruktionen dazu gebe." Fu^zehn Minuten kam er zurück, rist die Tür aus und ries hinein: „Sendet Hilferufe aus." Mit diesen Worten lief er fort, kam aber gleich wieder zurück und sagte: „Daö Schiss ist in der Mitte geborsten." Ter Ltost war so schwach gewesen, dast ich, aus dem Bette liegend, ihn fast gar nicht gemerkt hatte. Bon der „Carpathia" be kamen wir die Antworten. Fch mnsttc die Depeschen fort während dem Kapitän ablicfcrii. Philipps arbeitete ruhig weiter. Fch holte Rcttungsgürtcl und schnallte sie Philipps und mir um, als daS letzte Boot im Absehen war. Da kam der Kapitän und sagte: „F h r h a b t c u r e P f l i ch t g c ta n, v e r s n ch t c n ch z u retten, ich gebe euch frei. Fetzt heistt cs: Feder s ü r s i ch." Als ich die Kabine verlassen wollte, stürzte ein riesiger Heizer herein und versuchte, Philipps den Reltuiigsgürtcl sortzureihen. Fch fühlte, dast dieser Mann keinen ehrlichen ScciiiannStod sterben konnte. PhilrvriS und ich taten unsere Pflicht und licsten ihn auf dem Boden liegen. Dann wurde ich über Bord geschwemmt und siel in ein Boot hinein. Philipps sah ich nie wieder." Wie den „Evcninq News" aus Newyork gekabelt wird, hat Harold Bride am Abend noch erklärt, das Publikum sollte niemand Borwürfe nrachen, dast nicht mehr über die Katastrophe geschickt wurde. Er habe sich positiv geweigert, Prehmcldungen zu senden, weil so viele persönliche Tele gramme Vorlagen. Die Fuiikcntclcgraphistrn ans dem Kreuzer „Chester" hätten alle Antworten bekommen, die sie haben wollten. Als er an Bord der „Carpathia" gezogen wurde, brachte man ihn ins Hospital. Seine F üstc waren gebrochen und auch sonst verletzt. Nach zehn Stunden holte man ihn, weil der Telegraphist der „Car pathia" erschöpft war. Er humpelte an Krücken und mit Unterstützung eines Matrosen in die Fiinkcnkabine und blieb dort, indem er abwechselnd mit dem Mann der „Car- pathia" ununterbrochen telegraphierte. F n der ll n - glucks nacht schlief er. Philipps sandte Berkehrs- dcpeschen. Da er müde war. stand Bride ans und hals ihm, ohne sich anziikleiden. Als der Kapitän sic ansfordertc, das vorichristsniästige internationale Gesuch um Beistand zu senden, begann Philipps hieraus, >> <I" zu schicken. Dabei wurden Witze gerissen. Der Kapitän kam zurück und fragte, was sie schickten. Philipps sagte: >, <I", und auf einen Witz, den Bride machte, lachten sie alle, einschließlich des Kapitäns. „Schicke lieber o meinte Bride dann. „Es ist der neue Ruf und v i c l l c i ch t d c i n c letzte Chane c". Alle i n ch i c n , und Philipps sandte danach „8 c> 8". Der Kapitän erzählte, sic seien in der Mitte oder gerade dahinter ansgesahren. Sic sprachen darauf den Dampfer „Frankfurt" an und danach die „Ear- pathia". Der Telegraphist der „Carpathia" ging fort, um dem Kapitän zu berichten. Weiter erzählte Bride: Vom Achtcrtcil ertönte das Orchester. Bride wurde dann mit mehreren, die ver geblich versuchten, ein zerlegbares Boot slott zu kriegen, ins Meer gespült, fand sich unter dem n m geschlagene n Boot c i ii g e s ch l o s s e n und befreite sich nach furchtbarer Anstrengung. Rings um ihn schwammen Hunderte von Männern, alle mit Rcttungsgürteln. Er fühlte, dast er vom Schiss sortschwimiiien müsse. Dieses gewährte einen prachtvollen Anblick. Ans dem Schornstein sausten Funken. Der Rumps senkte sich allmählich nach vorn, wie eine Ente, die tauchen will. Das Orchester spielte noch. Es müssen alle Musikanten in die Tiefe gegangen sein. Sic spielten das Stück „Herbst". Bride mar 156 Fuß vom Schiss sortgckommcn, als der Kolost, mit dem Achterteil kerzengerade in die Lust, langsam unierziigchen begann. Schließlich nahm die Schiffbrüchigen eins der großen Boote ans, und dieses wurde wieder von der „Carpathia" aus genommen, nachdem die Insassen furchtbare Leiden aus- gestanden hatten. Der Schiiclligkcitorckord. Die Offiziere der „Titanic", die mit einer Geschwindigkeit von 21 Knoten ans den Eisberg stieß, hatten ans der ersten Reise einen Schn eilig keitsrctord a n fz u st c l l e n. Der Ansopscrinig und dem Heroismus des Kapitäns Smith wird von allen Leiten daS glänzendste Zeugnis ansgestellt. Bevor die Wellen ihn von seinem Posten schleuderten, ries er durch daS Sprachrohr noch der Menge im Schiffsräume ZN: „Zeigt Euch als Briten!" Einige haben gesehen, wie er noch im Wasser den Schwimmenden zu Helsen suchte. Anderseits sind bei den letzten verzweifelten Anstrengungen, sich zu retten, grausige Szenen von Gewalttätigkeit vor- gekommen und cs mußte von den Revolvern Gebrauch gemacht werden. Die Widersprüche in den verschiedenen Darstellungen erklären sich dadurch, daß das Schiff sieben Decks hatte und daß man nicht beobachten tonnte, was auf den anderen vor sich ging. Als das Schiss entzwei brach, hob sich das Heck steil empor und Dutzende von Menschen sprangen in ihrem Schrecken ins Waise«. Als die Neigung stärker wurde, verloren Hunderte den Halt. Sic glitten ins Wasser und ertranken. Hunderte luchten schwimmende Flöße und Schisfstrümmcr zu erreichen. Der amerikanische Oberst Gracy berichtet, wie er mit mehreren anderen stun denlang ans einem Floße war. Sie standen Rücken gegen Rücken, ängstlich bemüht, das Gleichgewicht zu halten, und wagten nicht einmal, sich nmzusehcii, weil jede Bewegung Gefahr bringen konnte. 'Nach einigen Berichten fanden noch zuletzt verzweifelte Kämpfe statt. Einige sollen an den Booten erschossen und andere erschlagen worden sein, als sie die Boote zu erklettern suchten. Einige lieber Kunst und Wissenschaft. -ß* Wochcn-Spielplau der König!. Hosthcater. Opern haus. Sonntag: „A>da" (1-3). Montag (9. Bolksovr- stellung): „Der fliegende Holländer" (8). DicnStag: „Figaros Hochzeit" 7s. Mittwoch: „Die lustigen Weiber von Windsor" t^8j. Donnerstag: „Wenn ich König war" i!48>. Freitag: 7. Sinfonie-Konzert, Serie IN Solistische Mitwirkung: Hekking-Denaney lEelloi ill-8j. Sonnabend: „Der Nosenkavalier" i7j. Sonntag, 28.: „Lohengrin" (6j. Montag: „Figaros Hochzeit" l7>. — Schauspielhaus. Sonntag: „Die Erziehung zur Ehe", „Lottchens Geburtstag" iN8j. Montag: „Liebelei" <^8j. Dienstag: „Zweimal zwei ist fünf" l^8>. Mittwoch: „Liebelei" Donnerstag tuen eiiistudiert): «Gygcs und sein Ring" (^8). Freilag: „Der Raub der Sabineriniien" iN!8i. Sonnabend: „Die Erziehung zur Ehe", „Lottchens Geburtstag" t^8>. Sonn tag, 28.: „Gygeü und sein Ring" (!st>8j. Montag: „König Richard l>I." (7j. -s* Mitteilungen aus dem Bureau der Königlickwn Hos- theater. Die Mcncraldirektion Hot „Jedermann", das Spiel vom Sterben des reichen Mannes, erneuert von Hugo von HofmannSthal, zur Ausführung für das Königliche Schauspielhaus angenommen. — Fräulein F a n k vom Stadtthcatcr in Breslau, wurde vom Herbst ab für bas Königliche Schauspielhaus verpflichtet. — Fm Schau spielhaus geht Donnerstag, den 25. April, in neuer Einstudierung und Ausstattung Fr. Hebbels Tragödie „Gygcs n ii ü sein Rin g" in Szene. Fi« der neuen Ge staltung soll das Werk in den geplanten Hebbel-Zyklus aus genommen werden, mit dem in der nächsten Spielzeit der hundertjährige Geburtstag des Dichters gefeiert werden soll. -s-* Spiclpla« des Ncsidcnztheaters. Vom 2i. bis 29. April. Sonntag nachmittag „Die Fledermaus", abends „Heimliche Liebe". Montag „Nora". Dienstag „Der Rcttelstudent". Mittwoch nachmittag „Die Grille", abends „Die Fledermaus". Donnerstag „Heimliche Liebe". Frei tag „Der Minenkönig". Sonnabend nachmittag „Ait- Hcidclbcrg", abends „Tie Fledermaus". Sonntag nach mittag „Die kleine Freundin", abends „Hcimliebe Liebe". Montag „Nora". -s* Spiclplan des Central-TheaterS vom 21. bis mit 28. April. Sonntag nachmittag „Das Puppenmä-cl", abends „Die lustigen Nibelungen". Montag bis Mittwoch „Die lustigen Nibelungen" und Donnerstag und Freitag unbe stimmt. Soiiiiabcnü „Die keusche Barbara". Sonntag nach mittag 1-4 Mir „Die lustigen Nibelungen", abends 8 Uhr „Tie keusche Barbara". s-* Der Tonkiinstlcrvcrein beschloß mit dem gestrigen vierten Aussühriingsabend im Geiverbchanse seine dies jährige öffentliche Tätigkeit. Zum Andenken an den im Sommer vorigen Jahres verstorbenen dänischen Tonsctzer Johann Svciidsen kam zunächst ein Werk dieses in Deutsch land lehr geschätzten Musikers zur Aufführung, das Strcich- oktett für vier Violinen, zwei Violen und zwei Biolvnccllc in A Dur, Op. 3. Svcndsen. der neben seiner bekannten Bivlinromaiize wirklich auch einige bedeutendere Stücke geschrieben hat, sprach ans diesem Fnacridmerk als ein ge lehriger Schüler seiner Leipziger Meister der sechziger Fahre, wo Mendelssohn und David Gesetz und Mode waren. 'Nirgends schwingt er sich in dieser Schöpfung zu eigenartiger Faktur aus: das Oktett ist die Schülerarbcit eines ausgesprochenen Fornitalents. Für Vieles heutzutage säst peinlich banal »nd wässerig wirkende Stück, dessen an genehme Spiclharkcit wir nicht verkennen, hätte sich indessen wohl ein bedeutenderes von Svcndsc» finden lassen. Die Herren König, Schramm, Lederer, Wunderlich. E l l c r, S t c l z n c r, Schillina und! 2k n s s c r führten cs mit Schwung ans und fanden sich nach jedem Satze laut belohnt. Herr Kammersänger P l a s ch k c widmete hierauf seine mächtigen Stimmittel einigen von Herrn Musikdirektor P c m b a n r vorzüglich begleiteten Liedern von Schubert <Dcr Pilgrim, Der Sieg) »nd dem 'Wiener Ecniiillv Horn. Dieser nicht mehr junge Tonsctzer beginnt niiii allmählich sich diirchzitsetzen,- seine Klavierstücke werden jetzt aern aclvielt. obwohl nur einige davon wirk lichcn Wert besitzen. Bon den beiden, von Plasckikc ge schmackvoll vorgetragenen Horiischcn Liedern ernstes sich daö zweite l„Wic am Firmament die Loii,ic"> als nichtig: aber in Lenaus „Schwerem Abend" traf er die düstere, schmerzvolle Stimmung gut. Das Schlußwort sprach Brahms mit seinem Op. III, dem A-Moll-Trio für Klavier, Klarinette und Biolviieello vom «Fahre 1891. Brahms schrieb cs für „seine Primadonna", den Meininger Klari ncttisteii Mülilfeld. wie auch das Klariiiettenauintett, und in der Tat findet das Instrument der Romantiker hier ei» schönes Feld der Betätigung. Die Variante: Klarinette oder Bratsche liest der Komponist offen, weil eben die tress lichen Klarinettisten nickst so hänfia sind. Zu den Meister werken von Brahms gehört das Trio trotz wundervoller Einzelheiten nicht. Die Herren Kaiser lKlariiicttei. Zenker (Violoncelli und Dr. Latz ko (Klavicrt trugen cs sehr wirksam und beifällig vor. Dem Konzert wohnte Ihre König!. Hoheit Prinzessin Mathilde bei. O. X. 's* Se. Maicstät der König hat Lcnbachs berühmtes Pastollbildnio König Albcrts käin'lich erworben. Das herrliche, in der Auffassung bedeutende Porträt gehört Zn den hervorragendsten 'Arbeiten des Meisters. h* Schuch in München. Ernst von Schuch batte für das letzte Akadciiiiclvnzert, das er i» München dirigierte und dast wegen seiner früheren Erkrankung so spät siel, die drei 2!amen Haydn, Beethoven »nd Mozart ans das Programm gesetzt und Standardwerke von ihnen gewählt: Haydns B-Diii'-Lliifvnie, von der der ungemciii lebendige letzte Satz am besten gelang. Beethovens „Eg»>ont"-Ouver tu ee, deren ungeheure Schluststeigcrniig beim Publikum gin meisten cstiischlng, und Mozarts groß geführte Jupiter Sinfonie. Es lag ein gewillcr Siolz darin, daß Schuch nur solche allgemein vcrirnntc Werke ansgewählt hatte, denn hier konnte ein jeder, von keiner inhaltlichen Neu gier abgezogen, ermessen, wieviel Kunst in der Inter pretation war, und Schnch konnte den ganzen ungeheuren Beifall, für den ein großer Lorbccrtranz nur ein schwaches Sumbol mar, ganz aus sich allein beziehen. ^1.
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