Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 05.05.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-05-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120505026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912050502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120505
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912050502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-05
- Tag1912-05-05
- Monat1912-05
- Jahr1912
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zlüv erlrgo Lesev- In der heutigen Ministersitzung wurde im Prinzip beschlossen, den Landtag vor Pfingsten zu vertagen und ihn zu einer Nachsessivn im Herbst einzuberufen. Die König!. Generaldirektion hat ihre Einwilligung zu einem Gastspielvertrag des Kammersängers Karl Burrian mit der Wiener Hosoper gegeben. Gleich zeitig ist zwischen der hiesigen G c n e r a l d i r e k t i o n und Burrtan ein Gastspielvertrag abgeschlossen worden. Rudolf v. Bennigsen, der frühere Gouverneur von Neuguinea, ist in Berlin gestorben. In den Ausstellungshallen in Berlin qnrrdd. h«rt>e die Allgemeine Haus- und Grundbesitzer- Ausstellung eröffnet. Im Mcthp alkoholprozeft wurde der Hauptauge klagte Scharmach zu 5 Jahren Gefängnis und 2000 Mark Geldstrafe verurteilt. In Taus sWestbövmen) wurden durch vorzeitige Explosion einer Sprcngmine drei italienische Arbeiter und ein fünfjähriges Mädchen getütet. Der nächste Weltfriedenskongreß soll im Sep tember 1912 in Genf stattfindcn. Neueste Drahtmeldungen vom 4. Mai. Der Etat im preußischen Landtag. Berlin. jPrrv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus begann heute die dritte Lesung des Etats mit einer all gemeinen Aussprache. — Abg. v. Zedlitz widersprach der gestrigen Behauptung des Mg. Bell im Reichstage, daß er hinsichtlich der kleinen Anfragen auf einem anderen Stand punkt stehe wie seine Parteigenossen im Reichstage. Auch er habe nie daran gedacht, daß in schwebende Verfahren eingegrifsen roerden solle. — Abg. Hofs mann iSoz.) protestierte mit der üblichen Schärfe gegen die Führung der Prozesse im Ruhrstreik. Als er erklärt, in Rußland habe man erst dieser Tage 600 unschuldige Arbeiter wie tolle Hunde niedcrgeknallt, wurde er vom Präsidenten zur Sache gerufen. Zur Ordnung gerufen wurde er weiterhin wegen Schmähungen gegen Kaiser Wilhelm in Acußerungcn über den Krieg. Weiter ivandte sich Redner gegen Minister von Dallwitz, weil dieser auf dem Standpunkte stehe, daß Be amte nicht Sozialdemokraten sein dürfen. Dadurch mache man die Beamten erst zn Heuchlern. Ost genug hätten Mitglieder der Rechten trotz des Treueides die Politik ihres Königs bekämpft. Er brauche nur an die Kanal- rebellen zu erinnern. Wenn ein hoher Beamter, sagte Red ner, während seiner Amtszeit gegen die Politik seiner eige nen Regierung und seines Königs in feigster Weise ge hässige Artikel in die Presse lanciere, nicht wahr, Herr von Zedlitz, das ist doch auch ein Eidbrecher, ein Lügner und Heuchler, der keinen Ehrenplatz in der preußischen Be amtenschaft einnehmen kann. Einem solchen Gesinnungs lumpen wird es aber gestattet, hier als OLerscharsmacher im Volkshausc Komödie zu spielen und das Vvlk zu bc- leidigen. (Unruhe.) Hier werden die mittleren und unteren Beamten von den Ministern beleidigt, das ganze Bolk wird beleidigt, das doch allein die hohen Gehälter und Pensionen der Minister ausbringen muß. — Justiz minister Dr. Bcscler wies die Angriffe des Vorredners aus die Führung der Ruhrstreikprozesse zurück. Säion Anfang April hatten die Anzeigen bei vier Landgerichts bezirken die Höhe von 4000 erreicht. i-Hört, hört!) Wenn Liese Masse von Arbeit im gewöhnlichen Geschäftsgang er ledigt worden wäre, so rväre alles verschleppt und verzögert worden. Es ist entschieden notwendig, gegen derartige Ausschreitungen bald einzuschreiten. Wie lange soll es sich denn hinzichcn, bis wieder Ordnung im Lande ist? lAbg. Hoffmann ruft: Enlcnburg!) In den ersten Monaten schon ist eine große Zahl von Prozessen erledigt worden, aber noch heute ist der Abschluß lange nicht erreicht. Alle die jenigen, die aus Ordnung im Staate halten, werden das Borgähen der Justiz nur billigen. (Sehr richtig!) Der Minister meist die sozialdemokratische Behauptung zurück, daß die Richter zu einer objektiven Beurteilung nicht fähig wären. Das bedeute, die Richter seien Schwachköpfe. Dem müsse er entschieden cntgegentreten. Die Gerichte werden von ihrer Ausgabe, nach Recht und Gesetz zu entscheiden, nicht abweichcn. (Beifall.) — Minister v. Dallwitz er widert Hoffmann, dessen Ausführungen würden an der Tatsache nichts ändern, daß der Anschluß an die Sozial demokratie nicht vereinbar ist mit dem Treueid des Be amten und daß ein Beamter, der dem Landest,errn den Eid der Treue und Gehorsam geschworen hat. diesen Eid bricht, wenn er sich der Sozialdemokratie, die gegen die Monarchie ist, bewußt anschließt. sBcisall rechts. Mg. Hoffmann ruft: Kanalrebell! Glocke des Präsidenten.) — Abg. Hamann lnatl.) verteidigt ebenfalls die Justiz in den Ruhrstretkprozcsscn. Beim Nuhrrcvierstreik habe sich die Sozialdemokratie schwer blamiert, deshalb schimpfe sie jetzt auf die Justiz. Wir sind stolz auf unsere Justiz, die heute noch den wirksamsten und festesten Damm bildet gegen das gemeingefährliche Wirken der Sozialdemokratie. Das paffe natürlich den Sozialdemokraten nicht, obwohl auch sic Storreile davon hätten; Leun was sollte aus den Sozial demokraten werden, wenn nicht auch über ihnen die schützende Justiz stünde. Dann könnte die Sozialdemo kratie wahrscheinlich nicht hier solche Hexcntänze aufführen. Ausstellung der Haus- und Grundbesitzer. Berlin. <Priv.-Tel.) Die vom Zentralvcrbande der städtischen Haus- und Grundbesitzer vereine in Deutschland anläßlich der 26jährigen Wiederkehr der Grün dung des Bundes der Berliner Grundbesitzervcrcine in den Ausstellungshallen am Zoologischen Garten veranstaltete Ausstelluna wurde heute mittag eröffnet. Die Fassa den des Ausstellungsgebäudes führen Jahnen aller Länder, da gleichzeitig mit der Tagung des Zentralvcrbandes der 2. Internationale Hansbcsitzcrkongreß in Berlin stattfindct. Es waren zahlreiche Bcrtretcr der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden anwesend. Die Begrüßungsansprache hielt das Vorstandsmitglied des Bun des und des Zentralverbandes Msajor z. D. Freiherr von Rcitzenstein. Er wies darauf hin, daß eine derartige Fachausstellung, die den gesamten Haus- und Wohnungsbau umfasse und durch die das Wohnungswesen in technischer und hugienischer Hinsicht eine wesentliche Förderung erhalte, in gegenwärtiger Zeit von größtem Werte sei, da die große Oessentlichkeit an der modernen Wohnungsfrage das stärkste Interesse habe. Dieses Interesse gebe sich auch durch die be sonders reichlich beschickte Ausstellung der städtischen Ver waltungen fvertretcn ist u. a. auch Dresden) kund. Des weiteren erwähnte Redner die wissenschaftliche Abteilung der Ausstellung, an der sich das Hygienische Institut der Universität Berlin und viele andere beteiligt haben. Diesen Svndcrausstcllungen reihen sich die Erzeugnisse der deut schen Industrie und Technik an. Redner schloß mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Ausstellung dazu dienen! möge, Vorurteile gegen den städtischen Hausbesitz zu be-I festigen und das Interesse für dessen Bestrebungen zu wecken. Er schloß mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser. Rach ihm sprach der Direktor des Deutschen Zcntralvcrbandcs Iustizrat Baumert-Spandau. Nach den Ansprachen erfolgte ein Rundgang durch die Aus stellung. Naubübcrsall aus eine Bcrkäuseriu. Berlin. In der Filiale der Seifenhandlung von Wasservogel in der Greisswaldcr Straße 46 versetzte heute vormittag ein Arbeiter der Verkäuferin mit einem schweren Hammer mehrere wuchtige Schläge aus den Kops und brachte ihr dann mit einem Messer einen tiefen Stich am Auge bei. Der Täter wurde verhaftet. Es ist der Kutscher Albert Rühl, der aus Not gehandelt haben will. Neuwahlen in Belgien. Brüssel. Die belgische Kammer hat in später Nachtstunde ihre Arbeiten beendet. Sie hat das Budget vollständig erledigt, und nachdem der Senat das Material ausgearbeitet haben wird, wird die Auflösung der beiden Parlamente voraussichtlich am 11. Mai erfolgen. Die Neuwahlen für die Kammer sind aus den 2. Juni fest gesetzt worden. Zur Ocfsuuug der Dardanellen. Hamburg. Tie deutsche Levantelinie hat ein Tele gramm aus Koustautinopel erhalten, worin mitgeteilt wird, daß wegen schlechten Wetters mit der Wegnahme der Minen bisher noch nicht begonnen worden sei. Tie Oessnung der Dardanellen sei kaum vor Mitte der kommen de n W o ch e zu erwarte». Berlin. lPriv.-Tel.) Der bayrische Antrag aus authentische Interpretation des Begriffes Ordcns- tätigkcit ist bereits vor 14 Tagen beim BunLesrat ein- gegangen, hat ihn aber noch nicht beschäftigt. Er dürste rn der nächsten Plenarsitzung dem Ausschuß für Iusstzwescn überwiesen werden. Berlin. lPriv.-Tel.) Die am Montag im Reichsamt des Innern stattsindenöe Konferenz über die Siche rn n g s m a tz r c g e l n im überseeischen Passa, giervcrkehr ist als amtliche Verhandlung der Lcffent- lichkcit nicht zugänglich. Es wird aber Vorsorge getroffen, daß alsbald nach Schluß der Konferenz eine amtliche Dar stellung über den Verlauf und das Ergebnis in die Presse gelangt. Bremen. Ter deutsche Dampfer «Königin Luise" ist mit drei leck gewordenen Mieten in Ncwnork eingetrofsen. Durch daS in den ersten Raum eingcdrungcne Wasser sind etwa 200 Tonnen Salz und etwa 100 Kubikmeter Stück güter beschädigt worden. Die im zweiten Raume befindliche Ladung ist völlig unversehrt. Durch Taucher wird die Ur sache des Lecks sestgestellt. Weimar. Tie Wi t w e deS Dichters Ernst v. Wilden bruch hat ihre Billa, die den Namen Ithaka führt und am Horn in Weimar liegt, der Deutschen Schil Irr st ist» ng vermacht. Die Billa wird nach dem Tode der Stiftern, als Schriftstellcrheim eingcriclsiet. Es sollen sich darin bedürftige Schriftsteller mit ihren Angehörigen aus längere oder kürzere Zeit zur Erholung aufhalten können. Zwei Zimmer davon werden als ein Ernst-von-Wilden- bruch-Museum eingerichtet werden. Naumburg. Bei einem Kampfe mit Zigeunern im benachbarten "Netze wurde der Gastwirt Loeb von einem Zigeuner durch einen Schuß getütet. Der Täter entkam. München. Ter Finanzausschuß der Abgeordnetenkam mer hat, wie die „Münchn. N. N." melden, für die vor- ! läufigen Umbauten am Münchner Hauptbahn- Ihofc 5 Millionen Mark bewilligt. Große Kunstausstellung Dresden 1812. Die Großen Dresdner Kunstausstellungen haben bis her sämtlich außer der regelmäßigen Uebcrsicht über den Stand der modernen Kiinstbewcgung, die sic gewährten, in der einen oder anderen Weise außergewöhnliche! künstlerische Anregungen geboten, die ihnen ein! bestimmteres charakteristisches Merkmal aufprägten. Die erste vom Jahre 1997 war international- und vermittelte den bis dahin nicht verwöhnten! Dresdner Kunstfreunden eine solche ,Hille neuer Gc-^ sichte durch eine wohlgctrvffene Auswahl ausländischer Kunstwerke, daß sic schon aus diesem Grunde unvcrgcß-! lich bleiben wird. Am stärksten fesselte damals die Samm lung von Bildwerken und Gemälden E o n st a n t i n Men niers, der liier zum erstenmal weiteren Kreisen; des deutschen Publikums nahe trat. Neben Meunler! lernte man eine ganze Reihe hervorragender belgischer Bildhauer kennen, und auch A ngustc Rodins zu jener > Zeit »och recht befremdliche Erscheinung meldete sich an der! Schwelle des für sie noch nicht reif gewordenen deutschen! Kunstbcmnßtscins. Dazu kamen die von van de Veldes geschasseuen modernen französischen Zimmercinrichtunge».! der erste Versuch, kunstgewerbliche Arbeiten in einer Aus-! strllnng der freien Künste etnzusübrcn. Diesen gewaltigen! und glücklich durckmcsührtcn Anstrengungen gegenüber hatte die zweite, auf rein deutsche Kunsterzeugulsic be schränkte Ausstellung von 1899 keinen leichten Stund. Doch gab cs auch 1899 viel Eigenartiges z» scheu. Wir erinnern an die sür die Kunstwisscnschast so ergebnisreiche Eranach -, Ausstellung und die Ehrung, die in jenem Jahr »o»lf Htldebrand und Max Kling er durch die Vcranstaltung von Sonder-Ausstellungcn ihrer Werke zu teil wurde. Vor allem aber wurde auf dieser Ausstellung öcm deutschen Kunstgemerbc zum erstenmal Tür und Tor geöffnet, nachdem 1897 das ausländische Bresche in die alten Gewohnheiten gelegt hatte. Die Ausstellung von lOOI war wiederum international. Tic Schotten, die schon früher in München Bewunderung erregt hatten, fanden sich in großer Zahl bei uns zu Gaste ein, die Franzosen mit Auguste R o d i », Albert Bartholome und Jean Earries an der Spitze zeigten uns, welchen Ausschwung ihre Bildnerei genommen kmtte, und selbst die deutschen Ausstellungen gegenüber in der Regel ziemlich spröden Engländer hatten sich unter der Führung des großen Watts eingestellt. Im Jahre 1904 gab es eine inter national ausacstattete retrospektive Abteilung, die so vor trefflich zusammcngcstcllt war. daß sic sich innerhalb ihrer Grenzen sehr wohl mit der späteren deutschen Iahrhnndert- Aiisstellung in Berlin messen konnte. Die Stärke der letzten Großen Ausstellung vom Jahre 1908 lag in den zahl reichen Kollektionen, die man von den führenden deutschen Malern der Gegenwart und von verschiedenen Dresdner Künstlern ausgenvinmen hatte. Daneben durste man sich an einer kostbaren Sammlung alt-javanischer Kunst, die vorwiegend Gegenstände des 18. Jahrhunderts enthielt, erfreuen und konnte in, Sächsischen Hause die Kunst und Kultur, die sich unter den sächsischen Kurfürsten entwickelt hatte, eingehend studieren. Morin bestehen nun, so fragen wir weiter, die Maß nahmen, die der d i e s i ä h r i a c n, am 1. Mai feierlich cr- ösfnetcn Großen Kunstausstellung ihr besonderes Gepräge geben ? Die Frage ist leichter gestellt, als beant wortet. Mancher wird es in der neuen, geschmack vollen Anordnung und Aufmachung des ll » t er ne h m cns finden, andere werden darauf Hin weisen, daß die Abteilung für monumentale K » n st. die zum ersten Male in dieser Weise auf einer deutschen Ausstellung vorgeführt wird, besondere Beachtung ver diene, wieder andere dürften vielleicht aus die ?Uiswahl schöner F r n u c n b i l d n i s s e, die eine Art knunhistori scher Anhang zu dem Gesamtbild der neuesten Kunst bildet, hindeutcn. Wir geben jeder dieser Meinungen ihr Recht, da sich jede in der einen oder anderen Richluug begründen läßt, glauben aber doch, daß etwas Wesentliches mit diese» Aciißernngen nicht gesagt ist. Am leichtesten dürste sich die Behauptung rechtfertigen lassen, daß sich die Ausstellung wieder einmal auf dem Gebiete der Skulptur hervor- t u c. In der Tat bereiten sich aus diesem Gebiete weittragende Wandlungen vor in stilistischer Beziehung und zeigen sich Ansätze zu neuen plastischen Gedanken, mit denen 5ie meisten Kuustsreunde sich erst allmählich anseinanüersctzcn müssen, weil ihnen die angewandten Ausdriickssormcn und das Verzichten auf feinere Durchführung noch nicht ge läufig sind. Die Malerei ist — darüber kann man sich nicht mehr täuschen — zu einem gewissen Stillstand ge kommen, was eine Vertiefung und einen persönlichen Fortschritt Einzelner nicht ausichlietzt. Der ImpressioniS »ms hat sich überall durchgesehi, aber er fördert nur selten noch etwas "Neues, "Nvchnichtdagewcscnes zutage. Die Weiterbildung erstreckt sich lediglich auf die farbige Durch führung. Aus der Farbe heraus erblüht ein nur freudig zu begrüßender Schönhcitskiillus, der mit der Schön färberei früherer Zeiten nichts mehr zu tun hat. Das zeigt sich vielleicht am deutlichsten im Fache des Porträts. Unsere Maler begnügen sich nicht mehr mit einem photogra phisch getreuen Bildnis, sic gestalten das Bildnis zum Bilde, das schmücken und den Raum künstlerisch beleben soll. Das Historienbild ist gänzlich verschwunden, wenigstens, soweit das Staffelcibild in Betracht kommt. Pliantasiestücke sind selten, um so häufiger trifft man auf Schilderungen aus dem gesellschaftlichen Leben und Treiben der höheren Kreis«. Wo der Bauer und Arbeitsmann aus Gemälden erscheint, wird er nicht mehr von der humoristischen Seite betrachtet, sondern als eine gleichberechtigte soziale Schicht aufgefatzt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite