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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.07.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19120706029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1912070602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120706
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1912070602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-06
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Srsulausstaltunesn in erövtsr /luswstil bst ditlixsten Preisen. Aüv «Mg» ^l-fsv. Ei« Dachsen tag groben Stils ist sür 1011 in Dresden au- Anlab des zehnjährigen Regtcrnngs- lnbiläumS des Königs geplant. Der vielerörterte Vorschlag der Verwaltung der Aktiengesellschaft Seidel L Naumann, Dresden, wegen Abänderung der Rechte der Gcnuß- fch ein-Inhaber wurde zurückgezogen. Dte französischen und englischen Blätter kommentieren eifrig die Ka t se r z u s a m m e n k u n s t in Baltisch. Bort. Im Falle Kostewitsch wurde nunmehr vom Reichs gericht die Anklageerhebung beschlossen: Kostewitsch aotrd von Berlin nach Leipzig übcrgcführt. Dte nächsten olympischen Spiele finden im Jahre ISIS in Berlin statt. Der böhmische Statthalter F ü r st T li u n soll im Falle idell Gelingens des deutsä»-tsä>echtschcn Ausgleiches öster reichischer Ministerpräsident werden. Reuefte Drahtmelduvgen vom 5. Juli. Die kk«iferzusammerikurrft in Baltisch Port. BaUischoPort. «n Wettei ^ ^ . Der heutige Paradctag ist vom herrlichsten Wetter begünstigt. Das Städtchen prangt im reichste« Flaggen« und Girlandrnschmuck und bietet an der leicht gekräuselten tiefblauen Tee ein reizende- Bild. Bon allen Seiten ist die Landbevölkerung au- der Umgegend berbeigeeilt. 1500 weißgekleidete Kinder bilden am Hafen Spalter, wo dte Landungsstelle sür die Monarchen mit Teppichen. weihen und roten Blumen und Palmen ent zückend geschmückt ist. Gegen S',2 Mir ist der Obcrkomman- dterendc Großfürst Nikolai. Nikolajewitsch zum Besuch beider Majestäten hier eingetrofsen. Er wurde von einer Ehrenwache des Wnborgcr Regiments an der Landungsstelle begrübt. BaltischoPort. Der Kaiser hat dem Ministerpräsi denten Kokotzcw den Schwarzen Adlcrordc» und dem Minister des Acnheren Ssasonow den Verdienstorden der preubiichcn Krone verliehen. Der Mangel an englischen Marincmannschastc«. London. «Priv.-Tcl.j Der Marinebcrichterstattcr der «Daily Mail" gibt an. dab. um die Kriegsschiffe kriegS- tüchtig zu machen, sie weitere 19100 Mann haben mühten. Die Hrimatslottc zähle .',3 Schlachtschiffe: aber sür die bc- vorstHenden Manöver hätten nur 14 Schlachtschiffe unter Zuhilfenahme von «OOtt Reservemannschaften mobilisiert werden können. Neun Schlachtschiffe hätten nicht bemannt werden können. Wie werde cs dann sein, wenn England statt 58 05 Schlachtschisse habe? Gtreikunruhen in Havre. Havre. Ueber Streikunruhcn am gestrigen Tage wird von hier gemeldet: Eine Schar Ausständiger v lün - derte den Dampfer „Bille d'Istgny" aus und verlieh ihn unter Drohungen erst, als Gendarmen cin- trafen. Eine Abteilung Infanterie wurde bei ihrer An knnft von einem wahren Regen von Wurfgeschossen emp fangen. ES kam zu einem heftigen Handgemenge, in dessen Verlauf die Ausständigen den Kampfplatz räum ten, ohne jedoch aufzuhörc», die Truppen und die Polizei mit Steinen zu werfen. Mehrere Soldaten und Polizci- bcamtc, sowie ein Journalist wurden verwundet. Die Ausständigen zogen sich endlich bei der Ankunst dreier Gcn- darmcricbrigadcn zurück und verbarrikadierten sich. Es werden Berstärlungen erwartet. Havre. Am Nachmittage lam es zu Zwischenfällen. Streikende versuchten Wagen an der Weitcrsahrt zu hindern und empfingen die überwachenden Polizisten mit Ltcinwürsen. Ein Beamter wurde verletzt. Gendarmen und Jäger trieben die Streikenden auseinander. Fünf Verhaftungen wurden vorgenommc». Abends wiederholte» sich die Ausschreitungen. Streikende bewarfen zwei Polizcibcamte mit Steinen und zerschlugen ihnen die Helme. Mehrere Polizeibcamtc wurden verletzt. Gen darmerie muhte die Menge zerstreuen. Eine bedeutsame Unterstützung de- sranzSsische« Seeleute- Ausstandes. Paris. sPriv.-Tel.j Die Kapitäne der großen Ozeandampfer, die schon in den letzten Tagen eine zweideutige Haltung in dem ScemannsauSstand angenom men hatten, haben gestern abend ihren Anschluhandcn Ausstand erklärt, soweit wenigstens die Eompagnie L. Mixte von Marseille in Betracht kommt. 70 Offiziere haben ihre Ausschiffung verlangt, und die Maschiniste n und Maschineningenieure der Gesellschaft haben sich ihnen angcschlossen. In einer gestern spät abends in Marseille abgchaltencn Versammlung beschlossen sämtliche ObcrmaschiNistcn und SchiffSingenicurc der Hafenstadt, ebenfalls in den Ansstand zu treten. Bordeaux. Die Dockarvcitcr haben zur Unter stützung des Streiks der eingeschriebenen Seeleute den General st rcil beschlossen. Kamps zwischen de« albänestsche« Menterer« und den Truppen. Konstantinopel. Der Kommandant der Gendar merie in Konstantinopcl Brigadcgcncral Bjuvid Pascha wird heute mit einem besonderen Aufträge nach M ona - st i r reisen. Eine Lokalkorrcspondcnz meldet ans UcSküb: Gestern kam eS zu einem Kampfe zwischen Truppen und albancsischcn Meuterern. ES gelang den Truppen, die feindliche Stellung zu nehmen und den Rebellen eine voll ständige Niederlage bcizubringcn. Sofia. iPriv.-Tel.) Nach Privatmeldnngcn tragen sich die Offiziere der Garnison von Adrianopcl mit dem Plan, -aS Wilajet unter Militärdiktatur zu stellen und die Republik auSznrnscn. Die von Ismaid aus Klcinasicn nach Makriköi bei Konstantinopcl gebrachte Division lehnte die Aufforderung des Kriegs- Ministers ab, nach Monastir zu marschieren. An ihrer Stelle wurde die Division von Rodost in Marsch gesetzt. Ein Pogrom. Petersburg. lPriv.-Tel.j In Schunska Wolia bei Lodz nmr in einer jüdischen Familie das christliche Dienstmädchen Götze gestorben. Die Bevölkerung glaubte an einen Mord und inszenierte einen Pogrom. Biele Inden wurden verwundet und mehrere Häuser zer stört. Schließlich muhte Militär aufgcbotcn werden. Zahl reiche, Verhaftungen wurden vorgcnommcn. Nene persisch-russische Zwischenfälle. TisliS. Im Lcnkoranbezirk überfielen 200 S ch a h s c w c n n c n die russische Grcnzwa ch c. Nach einem längeren Gefecht wurde der Ucbersall zurück- geschlagen. Ein russischer Grenzsoldat wurde getötet, ein zweiter verwundet. Die Verluste der Schahscwcnncn sind unbekannt. Die Revolution in Mexiko. Newyork. Nach einem Telegramm auS Chihuahua habe» die A n s st ü »dis ch e » Chi h nahun , nachdem sic cs säst 5 Monate lang als Hauptstadt besetzt gehalten batten, geräumt. Sie werden versuchen, sich in Iuarez sestzusctzen, das sic zu ihrer neuen Hauptstadt machen wollen. Berlin. Die K i n d c s m v r d e r i n in Steglitz be findet sich i» völlig apathischem Zustande, Die Acrzte glauben an den Beginn von unheilbarem Irrsinn. Hamburg. Das Lustschiss „Viktoria Luise" hat »in i> Uhr Min. Heide, um 7 Uhr 30 Mi». Husum und um 3 Uhr 30 Miu. Wnck aus Föhr passiert. Das Wetter ist schön. Darmstadt. Auf der Landstraße zwischen Darmstadt und Ebcrstndt stich in der vergangenen Stacht das Auto mobil des Arztes Dr. Fiedler ans Fungstadt mit einem V i c h t r a n S p o r t w a g c n zusammen. Ter Arzt wurde getötet, seine Fra» bedenklich verletzt. Innsbruck. Der Italiener Giganti beging in Ala einen Mord und flüchtete über Innsbruck nach Deutsch land, wahrscheinlich nach Berlin. Sertliches und SSchfifches. Dresden, 5. Juli. —* Le. Majestät der König kehrte heute mittag nach der Truppenbesichlignug in Zeithain mit Automobil nach Wachwitz zurück und nahm dort die Vorträge der Herren Ltaatsminister, sowie des stellvertretenden Kabinettssctrc- tärs entgegen. Morgen vormittag 0 Uhr 15 Min. wird sich der König zum Besuche der Erzgcbirgischcn Ausstellung nach Frcibcrg begeben und dort 10 Uhr 0 Min. eintrefscn. Die Rückreise erfolgt ab Frcibcrg mittags 12 Uhr 40 Min. und das Eintrefscn in Dresden l Uhr 23 Min. —* Heilte besichtigte Le. Königliche Hoheit Prinz Ernst Heinrich mit seinen Klassenkameraden unter Führung des MilitargonvcrncurS Barons ü Byrn und des Barons von Wclck die Krcnztirchc. In Vertretung des beurlaubten Superintendenten wurde der Prinz von Herrn Geh. Rat Dr. Barchcwitz, Herrn Pastor Dr. Heber und Herrn Banrat Graebiier empsangcn. Diese Herren gaben auch Erläuterungen über den Ban und die große Geschichte des altehrwürdigcn Gotteshauses. —* Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prin zessin Johann Georg besuchten heute vormittag die Ausstellung ans Privatbcntz im Sächsischen Kunstvcrcin. —* Aus der Gesellschaft. In der Frauenkirche fand gestern mittag die Trauung des Herrn Leutnant Nette von der reitenden Abteilung des Königsbrückcr Artillerie- Regiments mit Fräulein Hetzer, der Tochter des Herrn Majors z. D. Hctzcr-Loschwitz, unter großer Anteilnahme der hiesigen Aristokratie und der Offtzicrslrcisc statt. Unter den Teilnehmern bemerkte man Ihre Exzellenzen Generalleutnant Barteln, Generalleutnant Kirchhofs und Wirkt. Geh. Rat Dr. Lingner, ferner die Herren Gras von Rex - Friedrichsthal, Oberst von Pawel - Rammingcn, Major von Witzlcbcn, Major von Wuthenau, Oberst leutnant z. D. von Tschammcr und Osten, Geh. Rc- gicrnngsrat Dr. Niethammer, die Kammersängerin Frau Erika Wcdclind. Geh. Rcgicrungsrnt Grübler, Kommer zienrat Hoesch, Konsul Knoop, Generalkonsul Ticdcmann. Konsul Stailing, Konsul van Duum »sw. Das HochzcitS- mahl, zu dem über 150 KnvcrtS aufgelegt waren, fand im oberen Saale des Kvnigl. Belvedere der Brühlschcn Terrasse statt. » Knnft und Wissenschaft. s* Königlich« Hofoper. Berlin z' nachgelassene Oper „Beatricc und Benedict" soll in der Neu bearbeitung von Stransky-Dr. Kleefeld vom Dresdner Opernhausc zur Aufsührung erworben worden sein. , s* Die Wahl Pros. Ludwig Manzcls zum Präsi denten der Berliner Akademie der K tt n sie für daS Jahr vom l. Oktober 1912 bis dahin 1918 hat die könig liche Bestätigung erhalten. -f* Berleihuug der Leibniz-Medaillc. Die Berliner Akademie der Wissenschaften hat in ihrer gestrigen Leib- niz-Sitznng die Leibniz-Medaillc in Gold an Fräu lein Elise KoentgS in Berlin und dieselbe Medaille in Silber dem Professor Dr. Robert David sohn in Florenz, dem Acgyptologen N. de GariS DavicS in Kairo, dem Assistenten am Gcologisch-Paläontologlschen Institut und Museum in Berlin Dr. Edwin Hcnnig und dem Oberlehrer Professor Dr. Hugo Rabe in Hannover verliehen. Die Lcibniz-Mcdakllc ist vom Kaiser am 27. Januar 190« gestiftet worden und wird verliehen >. als Anerkennung für verdienstliche wissenschaftliche Arbeiten, 2. sür Zuwendungen an die Wissenschaft, sei eS durch Ncberweisung von Mitteln für allgemeine oder näher bestimmte wissenschaftliche Zwecke an die Akademie oder andere gelehrte Körperschaften oder Institute des preußischen Staates, sct cs durch Errichtung oder erfolg reiche Unterhaltung von Anstalten Innerhalb des preußi schen Staatsgebiete-, die für wissenschaftliche Forschung be stimmt sind. s* Tagnng der Gesellschaft sür Hochschulpädagogik in Leipzig. Am 17. Oktober tritt die Gesellschaft sür Hoch schulpädagogik in Leipzig zu ihrer dritten Tagung zusam men. Aus der Tagesordnung stehen folgende Referate: «.Wandluvgrn im Wesen der Universitäten seit 100 Jahren" iProfcssor Tr. E. Sprangcr-Lcipzigi: „Akademischer Unter richt und Eharaktcrbildnng" «Dozent Dr. A. Fischer- Münchcni: „Untcrrichtsformcn in der Phnsik" lRcscrcnr noch unbcstimmti: „Ausbildung der Lehramtskandidaten in Physik" iProf. Dr. K. T. Fischer-München«: „Organiiation des mathematischen Unterrichts an deutschen Hochschulen" «Pros. Dr. Lvrcy-Lcipzigi: „UntcrrtchtSformen in der Mine ralogie" iProf. Dr. Rinne-Lcipzigi: „Methodologische Grundsätze litcratnrgcschtchtlichcr Scminarübungcn" «Pro fessor Dr. G. WitkowSkt-Lripzigj; „Proickttonsapparat. Kincmatvgraph und Verwandtes" «Prof. Dr. K. Schaum- Leipzigi: „Stimm- und Sprechübungen im akademischen Unterricht" «Lektor Professor Dr. Scndcl-Leipzigi: „Ge schichtsforschung des Hochschulwesens" «Oberlehrer Dr. P. Limnank-Poscni: „Die Ausgestaltung der akadcmiichcn Körperkultur" «Univcrsitätötnrnlchrcr Dr. Kuhr-Lcipzig«. Ferner soll eine Vortragsreihe über „Formen des akade mischen Unterrichts" stattfinden. Mit der Tagung sind vier Ausstellungen 1j hochschulgcschtchtlichcr Literatur, 2j neuerer akademischer Lehrmittel, 8« sür akademische Leibcspslcgc «Turnen, Sport, Spielj und 4j eine Aus stellung der Akademie sür graphische Künste und Buch gewerbe, außerdem zahlreiche Besichtigungen und Führun gen verbunden. Var Krokodil. Paul Hcysc hat seine „I u g c n d c r i n n c r u n a c n und Bekenntnisse" in einer neuen, fünften Aiislngc ne» durchgcschen und stark vermehrt. lStnttgart, I. G. Eottaschc Biichhandlnnai. Er schreibt in dem Vorwort, daß er sich „ans das Ausfttllcn wichtiger Lücken", die „Hinzn- fügiing einiger interessanter äußerer Erlebnisse" und „Eharnktertstikcn gewisser Personen", dir ans seine Entwick lung von Einfluß gewesen seien, beschränkt habe. Wir geben aus dem anregenden Buche, ohne eben ängstlich nur noch Unbekanntem zu greisen — cs ist eben Bekanntes und Unbekanntes zn einem Neuen, Unbekannten vermischt —. einige Abschnitte wieder, welche die Gründuna der bekann ten K n n st l c r g c s c I l i ch a s t „Da s Krokodil" er zählen. „Am 24. Oktober trafen wir in München wieder ein. Hier ging ich iniii sogleich daran, einen Plan zur Ausfüh rung zu bringen, der mir sehr am Herzen lag- Die Span nung zwilchen »ns Veriiscncn und den einheimischen Poeten durste n»f die Länge nicht bestehen bleiben. Wenn auch eine Vereinigung alter und junger Dichter und Dilettanten nach Art des Tunnels nicht zu erreichen war. so wollte ich doch wenigstens den Versuch machen, die jüngeren Kollegen zu uns heranziizichcn. Gcibcl, den ich in München Vorland, war heftig da gegen. Es kam zn einem stürmischen Austritt zwischen uns. in dem ich Willen gegen Willen setzte und mich absichtlich nicht niastigtc. um ihm zum Vcwnsttiein zu bringen, daß ich nicht gesonnen sei, mich seiner Hcrrschgewnlt auch da z» fugen, wo ich cs als Pflicht erkannte, nach meiner besten Ueberzcngiing einen anderen Weg z» geben als er. Der Sturm »erbrauste aber, ohne die alle Liebe und Freund schaft zn erschüttern. Die Entschiedenheit, mit der ich dein „Donnerer", wie wir ihn nannten, gcgcniibergctrcten war, hatte nur die erwünschte Wirkung, daß von da an der Freund mich in meiner Weise gewähren ließ und mir nach- iagtc, ich sei „sehr sälizornig »nd nicht leicht zu behandeln", wozu die Freunde, die mich kannten, lächelten. Ein sehr willkommener und treuer Mithelfer bet dem schwierigen Unternehmen, Einheimische und Fremde zn- sammcnziisühren, war I n l i n s G r o s i e. Er lebte damals schon ciiiiac Jahre in München, wohin cs ihn als der Malerei Beflissenen ans seiner Thüringer Heimat gezogen hatte, war aber, da ich nach Bauern kam, schon endgültig zur Poesie übcrgegangen, in der er seiner unerschöpflich gestal- triidcn Phantgsic freier die Zügel schießen lassen lovnte-
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