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Dresdner Nachrichten : 23.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191207239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-23
- Monat1912-07
- Jahr1912
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1912
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SV. Jahrgang, 201. »,,us«-«r»ü»r »«»rttljlhrl. für T>r««- ».n d.t I»^l« ,««. tnattger Zutr»>»n,<an Sonn, und Montagen nur «Inmoy iM M., »urchouowärltgeLtom. «illlt-nüre KI»«,ka NI. v«t etnniallger Zu- Ileiluna durch die Pott »M.<ohn«»eltellg«l»>. Dt« d«n Metern mm Dr«»d«n u. Um,,dun» ,m Tag» »orher zu- gellelllen Adend-Pu»- gaden erhalten dt« au»- wtl«tlg«n ve,teh«r mit d«r Morgen-«u»gab« «»lammen iuaeltell«. Nachdruck nur mit d«ut- Itch«r Ouellenangab« «achr."> ju- Wg. — Unverlangt« vianuskrt»!« «erd«n nicht ausd«w«hrt. Telex,ramm-Adresse: Rachrichte« DrrSde«. Fernsprecher: II » 2096 » SSVI. TienStag, SS. Juli ISIS. Ksgvün-st 185<t Druck und Verlag von kiepsch L Reichardt in Dresden. k«in»ck meckei- ^o/»c/s/r?-F/>oco/scke 5^oco/acks ^snks:vi'eii'ikig ^<» tdoco/ai/o oen?s5s/5S^ S,N»n- c/joeo/scksl Sso»o ^ «4 /l-. Sott Lao Zf. vsntoo 2.2 u.- /si. ^ Anjetgcn-Tarif. Annahme von Ankün digungen di« nachm. » Uhr. Sonntaga nur Wlarienttrahe »8 von I I bis 0,I Uhr Die «intpatitac Grundzei!« lca. 8 Luden» »n PI , ksamillen-ÜIachrichi» aus Dresden ui- Ps,» die ziueitpallige .»eile aufTer,se>i«7ÜPs..die zwettpaitige Nckiame. zette t.k>v M Tin Nummern nach Sonn > und Feiertagen die einspaitige lnrundzeiie A> Ps. Faminen. Nachrichten au. Drei- den die Grundzeit« S» Ps. — AutwSrlige AuslrSge nur gegen Vorausbezahlung. — 2ehe, Velegdiatt kostet >u Ps. HauptgeschSstSstellr: Marien,tras,e 38 49. 81« müelrvn «nliseptlLcti Akirkcmie« bittet ruf Verhütung «okmerrkafter ^nrckvvlluiitr unä »reuen luckreir, Ola8 80 I'f. . 5ckutrmitt-l Oa^kleran »lalien ILstiuef Insekten, l^ube 80 ?k. veiües neue Mittel von unükertrofienef V^irkunx. fernen 8alml»kflL»ekeken in Ksutscknk- u. ttolretui!,, t-lisclie 80 ?f 8Iack »urvärts ^8- kinsenä. von je 88 ?t. franko. R üwvi» ^p«4I»vke, vresüen, - I00l0l.?ri>I.>lIlll»I«I»» t. Silber. löH lIOÜI' mit Qolckmunclstüclc .... S'/T ptz- Hl'oilpl'llir «IlllLlM !üunL S'/2 Utlä,o pf§ l,i»b!tng»-rtg»r»tt» Sr. Uaiaarl. u. «Snigl. dtobait a»d Xronprinran. L^zcpUsn Olxsrsbk« Oompsnzc, Ssrlin 7 Xuiro — örüdd»! — t-vn-ton k. L — ^ranlrtuii a./U„ babnbolsplat« III. - ?kll VeItan„Ic»»nL S«. U«iis 1404. - t2^riv«rr^ - «»«2 lÄsbrrsT - <2srirsxr^«r!«d Lmlei!-. lelll- M 8nMe!llLilIiiil!i für vsmsn uncl f-isrrsn grösste ^U5vp3kl nur im 8sierial§e8ckäft tlv8. kikvkitl 3U8 SvlilvSL-Sli'SSbS 2S. ALLir sUigo <Ksfsir. Mutmahliche Witterung: Heiter, warm. Hauptimnin Kvstcwitsch ist gestern nach Leipzig lübersithrt worden. In »iclen "legenden Rieder- und Obcrösterreichs «hingen schwere Hag ei sch läge und LiZolkenbrüche »jeder. A 1> m c d M u ch t a r wurde zum Krostivesir ernannt. In Kvnstaiitinooel bleibt man dabei, dah beim Dar- Lanellc »an griff zwei italienische Torpedcboote ge funken seien. Bei Mcsuraia fand zwischen Italienern und Türken ein für diese verlustreichcd Gefecht statt. In Mexiko wurden 4»" von 590 durch Indianer in «inen Hinterlialt gelockte Rebellen ermordet. Das Befinden des Mikado gilt als hoffnungs los: Fürst Katsnra gibt seine Reise durch Europa aus. Re neueste Schandtat Tmnmanh«, Led als kulturelle Giftblttte in aller Welt berüchtigten Korruptionsringes in Rcwyork, ist ein Ereignis, das für den Augenblick das Interesse an den politischen Vor gängen in den Hintergrund drängt. Das Blitzen der Schüsse, durch die der Spiclhvllcnbcsitzcr Nvsenthal von einem mit zivilen und polizeilichen Mörder» besetzten Auto aus als „Verräter" niedergeknallt worden ist, mitten im Menschengewühl«: der Riesenstadt Ncwnork. verbreitet über die in der dortigen Polizei- und Stadtverwaltung herrschenden Zustände ein erschreckend Helles Lickt, das die ganze Situation ausgiebig erhellt, und die Wirklichkeit ärger erscheinen lässt, als die Phantasie sich auszumalcn vermag. Wenn man bei uns im „alten verrotteten Europa", wie die Amerikaner mit echt yankcemätziger Ncbcrhcbiing zu sagen pflegen, begreifen will, wie so etwas möglich ist. nicht etwa im wilden Westen unter der Eow- bonS, sondern in der allcrzivilisiertestcn Stadt der Wolken kratzer und sonstiger kultureller Errungenschaften, dann mutz man sich erst ein etwas eingehenderes Verständnis für den grotesken Aorruptionsbetrieb verschaffen, der in Newyork von der Tammannpartet aus geübt wird. Die Organisation Tammanns stützt sich in Rcivnork aus 30 Distrikte, deren jeder etwa 27 Untcrbezirkc umfasst. An der Spitze der ersten steht je ein Distriktsleitcr, der gleichzeitig Mitglied des Vcrwaltiingsausschusses des Tammannklubs ist: die Nntcrbczirke werden von ie ein'em „Tammanyhaupt- mann" geleitet. Die genannten beiden Tammanychargen haben bei Verlust ihrer Stellung dafür zu sorgen, bah bei Wahlen die erforderlichen Stimmen für Tammann zu- sammenkommen. und daß sonst der Korruvtionsbetrieb ge hörig klappt. Die Hauptsache ist bei dem ganzen Snstem der ununterbrochene Geldzusluh in die Kassen der Orga nisation. In dem Zwecke muh jeder Inhaber eines von Tammann besorgten oder beeinflusste» städtischen oder polizeilichen Amtes einen gewissen Prozentsatz seines Ein kommens an den Klub abführcn, ebenso jeder Unternehmer einen stattlichen Teil des Verdienstes, den er durch Arbeiten oder Lieferungen für die Stadt gewinnt. Auherdem heimst der Klub geradezu riesenhafte Summen von allen möglichen zweifelhaften und unzweifelhaften Nachtlokalen der Riesenstadt ein, die dafür die Freiheit geniesten, ihr lichtscheues Treiben ungehindert anszuüben, solange sic willfährig zahle». An der Spitze dieser sorgfältig aus- gearbeitetcn Organisation steht der „Tamlnanhbvh" und sclmltct und waltet mit den ihm zur Verfügung stehen den unlauteren Machtmitteln nach echt astatischer Willkür, diktiert Strafen für unbotmähtge Glieder, schleudert Un zuverlässige auf das Pflaster, belohnt die „Getreuen" mit Amt und Würden, mjt Lieferungen und profitablen Arbeiten aller Art auf Kosten des Stadtsäckcls, und zuletzt, nicht am wenigsten, hält er auch in der Politik des Landes seine mächtige Hinterhand im Spiele. Wenn Stadtrat. Polizist und Strahenkehrcr sich in Rewnork begegnen, so lächeln sie gleichmühig ein Augnrenlüchcln, weil sie alle wissen, dah sie Tammanns Geschöpfe sind, die in dem moralische» Sumpfe des städtischen Vcrwaltungssystems hcrnm- plätschern. Dah eine derartige Organisation bei der Ausübung ihrer paschamähigen Machtpolitik auch nicht vor dem Vcr brcchdn des Mordes zurückschreclt, lässt sich ohne weiteres entnehme», und in der Tat sind denn auch schon wiederholt Individuen, die sich dem Tammannklub mißliebig gemacht batten und von denen Verrat zu befürchten war. auf ge heimnisvolle Weise beseitigt worden. Der jetzt an dem Spiclhöllenbesitzer Nvsenthal begangene Mord ist aber in- sosern ci» Rovnm, als er unter so anhergewöhnlichen Um ständen mit so unglaublicher brutaler Dreistigkeit und Frechheit begangen worden ist. Nicht genug, dah in dem Automobil, das die Mörder barg, Polizeibeamte mitfuhrcn, die offenbar von Tammann mit der Uebcrwachung der ge nauen Ausführung der Bluttat beauftragt waren, machte auch von den in der Umgebung des Tatortes stationierten zahlreichen Schutzleuten kein einziger nur den geringsten Versuch, die Mörder zu verfolgen. Dah es überhaupt ge lungen ist, den Mordgcsellcn auf die Spur zu kommen, ist nur der Umsicht einiger Passanten zu verdanken, die sich die Nummer des Automobils gemerkt hatten: die Mörder selbst hatten sich unter der Allgewalt Tammanns so sicher geglaubt, dah sic nicht einmal die Vorsicht der Entfernung der Autonummer für nötig erachteten. Das „Todesurteil" gegen Rosenthal war gefällt worden, weil er den Er pressungen Tammanns nicht mehr gewachsen war und des halb sich polizeilichen Verfolgungen ausgeseht sah. Darauf wollte er nun mit der Aufdeckung der ganzen schamlosen Korrnptionsmlrtschaft antworten, und als die Tammany- leiter hiervon Wind bekommen hatten, verschlossen sic ihm gewaltsam mittels einiger Kugeln den Mund. Die auf fällige änstcre Inszenierung der Mordtat erklärt sich daraus, dah Rosenthal, der die Schliche Tammanns nur zu gut kannte, vor einem mörderischen Uebcrfall sorglich auf Ser Hut war und sich deshalb auf gewöhnlichem Wege in aller Stille nicht beseitigen lieh. Bei der allgemeinen Empörung, die der Mord in Newyork und ganz Amerika, wie überhaupt in der ge sitteten Welt hervorgcriifen hat, werden die Verbrecher dies mal wohl ihrer Strafe nicht entgehen, und selbst Tammanns starker und weitreichender Arm wird schwerlich imstande sein, sie der rächenden Nemesis zu entziehen. TaS System selbst aber wird dadurch nicht getroffen. Es wird ununterbrochen weiterherrschcn, solange die Korruption in Regierung und Verwaltung ein von den „demokratischen" Einrichtungen der großen transatlantischen Republik un zertrennlicher Begriff ist. solange die Ncwyorker Bürger schaft nicht aus sich selbst heraus den Tammany-Tcriyris- mus zu brechen vermag, solange nicht die Polizei an Haupt und Gliedern gründlich reformiert und mit dem Geiste der Disziplin, der hingebcnöen Pflichterfüllung und voll endeten Ehrenhaftigkeit erfüllt wird. Gcwib gibt es auch unter den Ncwyorker Polizisten zahlrtichc tadellose Ele mente im einzelne», aber diese vermögen für sich allein keine Besserung herbcizuführcn. wenn von oben her plan mäßig das Gift der Korruption in alle Kanäle der Ver waltung geleitet und der einzelne, der sich dem Treiben widersctzt. sogar an seinem Leben bedroht wird. Uebrigens sicht Newyork mit seiner Polizei- und Vcrwaltungs- korruption nicht etwa vereinzelt da. Nur das Grandiose der Tammanyorganisation hat es für sich voraus, sonst aber herrschen ähnliche Zustände in fast allen Großstädten der Union, und es ist ja auch schon manchmal von den polizei lichen und administrativen Verhältnissen in Chicago, San Francisco, Philadelphia usw. der Schleier gelüstet worden. Bisher sind noch alle Versuche, gründlichen Wandel zu schaffen, im Sande verlaufe». Die Ncmnorkcr Bürgerschaft insbesondere hat wiederholt Tammany nicdergcstimmt, aber immer wieder erhob der Drache der Korruption mit dem Namen Tammany sein Haupt und verschlang gierig das aus Bestechung. Sünde und Schande gewonnene Gold, das ihm zur Speise dient. Dabei ist es so weit gekommen, dah -er gegenwärtige Beurteiler amerikanischer Zustände sich der prophetischen Worte des grohcn englischen Histo rikers Macaulay erinnern muh. die er im Jahre 1857 an einen amerikanischen Freund schrieb: „Ihr werdet dann jene Dinge tun. nach denen ein Wiederaufleben nicht mehr möglich ist. Dann wird irgendein Cäsar oder Napoleon die Zügel der Regierung erfassen, oder Eure Republik wird im 20. Jahrhundert ebenso ausgepliindert und verwüstet werden, wie es dem römischen Reiche im 5. Jahrhundert durch die Barbaren widerfuhr, mit dem Unterschiede, dah die Verwüster des römischen Reiches, die Hunnen und Vandalen, von dranhcn kamen, während die Barbaren für Euch die Kinder Eures Landes und das Erzeugnis Eurer Institutionen sein werden." Drahtmeldungen vom 22. 2uli. Der Spiclplan der Berliner Königl. Oper. Berlin. sPrio.-Tei.s Der Spiclplan der Berliner Königl. Oper für die Saison 1012/13 steht in erster Linie unter dem Zeichen der völligen Neueinrichtung von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen". Bei den großen Anforderungen, die diese Neuinszenierung an das zivar verbesserte, aber immer nvch unzulängliche alte Haus stellt, sollen die einzelnen Abende des Werkes nur in bestimmten Zwischenräumen hcrauskommcn. Der Vorabend, das „Rhcingvld", ist für Mitte November, die „Walküre" für Mitte Dezember, „Siegfried" für Mitte Februar vorgesehen. Mitte Mürz soll dann die Gcsamt- anfsührnng mit der „Götterdämmerung" in der neuen Ein richtung zum ersten Male i» Szene gehen. Daneben sind in Vorbereitung Nciicinstndierungen von Wagners „Tristan und Isolde", Gluck-Strauh' „Iphigenie aus Tauris" und andere. Von Novitäten dürste Richard Strauß' „Ariadne aus Naxos" das größte Interesse erregen. Gegen Ende der Spielzeit, zwischen 1. und 15. Juni nächsten Jahres, soll mit Genehmigung des Kaisers im Opernhause eine Reihe von Festaufführ- ungen stattfindcn, zu denen neben den hervorragenden 'Mitgliedern der .Königl. Oper auch Künstler von inter nationalem Rus hcrangczogcn werden. Trübe EriuncrungSfeicr. Hamburg. <Priv.-Tel.i Vor 10 Jahren ereignete sich das letzte große Schiffsunglück auf deutschem Boden bezw. in deutschen Gewässern: Am 21./7. 1002 stieß der Hamburger Pcrsvncndampfcr „Primus" mit dem Schlepp dampfer „Hansa" von der Hamburg-Amerika-Linie zu sammen und ging sofort unter. Von etwa 200 Passa gieren fanden dabei 101 den Tod. Angesichts der „Titanie"- Katastrophe ist die Erinnerung an jenes nationale Unglück in weiten Kreisen wieder besonders lebendig geworden, und es wurde beschlossen, an den Gräbern der Verunglück ten auf dem Ohlsdorser Friedhof eine G e d ü ch t n i s s e i c r abzuhalten, die denn auch in mürdiaer Weise in Gegenwart einer zahlreiche» Menge staitgcfnndcn hat. Pastor Renn- iEilbeckj hielt die Gedächtnis- und Trvstredc an die Hinter bliebenen, die von Vorträgen eines Männcrgesangvcrcins eingcrahmt war. Zur innertürkischen Krisis. Konstantinopcl. tPriv.-Tcl.t Tie Bildung des K a b i- netts Ahmed Milcht ar stößt in letzter Stunde aus Schwierigkeiten. Hussein Hilmi verweigert die An nahme des Iustizministerums. Der Grohwcsir Said wird zum Scnatspräsidentcn ernannt werden. Frankfurt a. M. tPriv.-Tcl.i Der „Franks. Ztg." wird aus Saloniki gemeldet: Ein Irade des Sul tans wurde gestern allen Arnautc » belannt gegeben. Darin wird das Militär nochmals angchalten, nicht aus die Arnautcn zu schieben. Es wird in väterlicher Weise an seine Pflichten erinnert. Den Arnanten wird versichert, dah ein neues unparteiisches Kabinett die Regierung übernehmen werde. Tie gewünschte Kvnnnissivn zum Studium der Forderung der Arnanten werde nur ano ge rechten den Arnanten sympathisch Gesinnten bestehen. Dem selben Blatt wird aus Konstantinvpel gemeldet: Ter K r i c g s m i n i st e r war gestern bei Verlesung der Pro klamation des Sultans in allen Kasernen anwesend, ebenso war er zugegen- als die Proklamation den versammelten Offiziere» des Kavallcriekvrps bclanntgegeben wurde. Die Proklamation des Sultans bezeichnet die Forderungen des Ossizierkorps als Eingrisf in die Rechte des Souve räns. Der interimistische Kriegsministcr wiederholte diese Worte. Es sei Pflicht der Offiziere, die Autoren des Manifestes zu nennen und sie der Bestrafung zuznführeir. Hierauf entgegnete der Geiieralinspektenr der Kavallerie. General Izzct Fuad, der Armee als der berufenen Wäch tern: der Verfassung wäre es niemals in den Sinn gekom men, die geheiligten Rechte des Sultans anzutailen. Den beiden Ossizieren, von denen das Manifest ausaing. ver traut die Armee. Es sei absurd, ein Gesetz zu beschlichen, das die Armee an politischer Betätigung verhindern Wille, wenn dieselbe Armee durch ihren Eid die Verpflichtung einging, über die Verfassung zu wachen. Das Osizier- korps dieses Heeres vermag nicht gleichgültigen Auges dem herzzerreißenden Zustande, in dem das Land geraten ist, ziizuscheli. Hieraus wurde der Kriegsministcr genötigt, die eigenhändige kaiserliche Signatur auf der Proklamalivn des Sultans vvrzuweise», da die Offiziere erklärten, der Sultan könne nicht die Armee in dieser Weise anilagen. Nach der Rede Jzzet Fiiads wurde namens des Osfizicrkorvs eine neue E r - klärung abgefaht. Sie besagt, daß sic die Idee, die Rechte des Sultans antastc» zu wollen, ziirückweisen. In ihrem Manifest brächten sie zum Ausdruck, dah das Land einen Grvßwesir wie Kiamil, das heißt einen erfahrenen und weisen Regierungschef, benötige. Die Proklamation des Sultans hat bei den Offizieren einen ungünstigen Eindruck hcrvorgcrilfcn. Konstantinopcl. Die Deserteure von M o n a st s r unter dem Hauptmann Tahiar Vey sollen sich nordwestlich von Fraschcrt befinden. Ihre Zahl soll durch den Zuzug ^von Räuberbanden nnd oppositionelle» Albanern aus Sölz
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