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Dresdner Nachrichten : 29.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191207294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19120729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19120729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1912
- Monat1912-07
- Tag1912-07-29
- Monat1912-07
- Jahr1912
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- Dresdner Nachrichten : 29.07.1912
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W»»,«rIu»r-aun,<,i, Sinn- und Monin^n mu «Inmn» 2.k>» M., dUk<-«u,w»ltio,k»m. miM-nSr- bi»S,d0M. Bel einmaliger Zu- D««»«n u. llmgedun, am lag, »arger p>< geitelllen Bdend-Bu»- gaden erhalten dl« au»- «ilrtlgen «ezieder mit »-druck nur mi-deut- der Quelle,»angade t>r«,d. Rache.") zu ll». — Un«erlaugt» lanustrt»!« werde« »ich! ausdewahrt. Ilchrs«»-. ^ 207» Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Fernsprecher. 11 » LÖSS » SSV1. Montag, SS. JE ISIS. KsgvürrSot 185V Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. für feinsokmsckvr- ?on</sn/-5dao»/sl/e . ^ ^ ^ 5/,oco/scke l>er7s/e/§5L Laeso xeo tz? /tz. Lose 1t. Dssss^/- ^ esnt-oa 2. S ^ c-saso /»er na. nisrns: Dnei^irig Dssssr-/'Fspdoa Avielge»-r«tf. Annahme »an Ankün digungen di» nachm. 3 Uhr, Sonntag» nur Martenliratze »8 von II di« >/»t Uhr, Die einlpaiiige idrundzeile <-a. 8 Silbe»» 8U PI., KamittenNachrichlkn o»s Dresden 2S Ps-, die zweispaiiige Zeile ausT»lftile7"Ps,d>« zweispaltige Neiianic- »eil- 1,88 M, — Zn Nummern noch Sonn- und Aetertagen di« einlpaiiige ikirundpul« »S Df,, Familien. Nachrlchien aus Dres- den die idrundzeile 30 Ps, — Auswärtige Aufträge nur gegen Vorausbezahlung — Jede» Pelegbloit lobet WPl. Hauptgeschäfts st eile: Maricnstratze L8/4S. „Raumkunst" 0e»»«t»n -h.. Vi>et0kl«t,tra»»a S/7. Oie ^AtwUeswU im Lrckxesckoss unck 8er tlalic entlriUt: ideNwsttidwI — Xniiquititten — Uunrigee-noiLnäe, Im II. u. III. Sioci-recri- bekincket »Icl> 8Ie Ausstellung von »>v8,er»ei» Bltttsnlw. Sr»ola»u»»t»ttuei»««». Le»uen»retltt<;lttur. im Qesickt unci an cken klsnäen suk schmerzlosem Vikexe er- reickt man mit „Istpll", Lnthssrun^smittel, in wenigen dlinuten. Onschäcklick kür äie blaut. blssebe mit Fn^eisunx 1,60 Vlarlc. 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Schwerer Uuglücksfall im Sccdabc Binz. viuz auf Rügen. Beim Anlegen eines Vergnügungs- dampsers an der Binzer Decbrücte brach das Gelän der eines Steges, wodurch 50 bis 60 Personen in die Ostsee stürzte». Durch das Eingreifen der Mannschaften der 8. Division des 2. Hochseegeschwadcrü, das vor Binz ankert, wurden fast alle in die See Gestürzten gerettet. E r- trunkcn sind wahrscheinlich fünf Personen. Unwetter. Hamburg. Heute nachmittag 6 Uhr ging über die Stadt und deren Umgebung ein Gewitter, verbunden mit einem Hagelwetter, nieder, Lei dem Eisstückc bis zur Grübe von Taubencicrn und einem Gewicht bis zu iS Gramm aus die Erde niedcrprassclten. Biele Menschen und Pferde, sowie das Bieh aus der Weide wurden verletzt. Tausende von Fensterscheiben der nach der Wetterseite ge legenen Hausfronten und säst sämtliche Glasdächer wurden zerschlagen. In den Gürten und Feldern wurden grobe Verwüstungen angcrichtct, namentlich das Obst bat schweren Schaden genommen. Das Unwetter dauerte etwa 1ö Minuten. Spanische Prinzen tu Lebensgefahr. Santander. Beim Beginn der Regatten, an denen -er König von Spanien auf seiner Jacht „Hispania" und dte Prinzen Karl und Philipp von Bourbon an Bord einer anderen Jacht tcilnahmen, brach ein heftiger Sturm aus, der das Meer aufivllhlte. Der König konnte fast sofort ohne Unfall in den Hasen zuritckkehren: die beiden Prinzen Karl und Philipp wurden sedoch mit anderen Jachten auf die hohe See hinausgetricbe» und gerieten in eine ziemlich bedenkliche Lage. Kriegsschiffen und Schleppdampfern, die ihretwegen auslicfen, gelang es, sie wohlbehalten in den Hafen zuriickzubringen. Mehrere Jachten erlitten Havarien. Unioniftische Kundgebung in England. London. Gestern fand in Anwesenheit von etwa hundert Mitgliedern der unionistischcn Partei des Unterhauses unter dem Vorsitz des Herzogs von Marlbourough in Blenheim eine grobe untonistische Kundgebung statt. Der Führer der Uniontsten Bonar Law gab einen Ueberblick über die politische Lage und sagte, die Regierung weigere sich, eine be sondere Behandlung von Ulster in der Homerule-Borlage in Erwägung zu ziehen. Wenn die Regierung versuchen würde, Truppen gegen die Leute von Ulster zu verwenden, so wurde dies einen Bürgerkrieg Hervorrufen und das Reich erschüttern. Die Uniontsten würden für zwei grobe Reformen eintreten, nämlich für die Wohnungsfrage der arbeitenden Klassen und die Unterstützung der Landwirtschaft durch Schaffung von bäuerlichen Kleinsiedelungen. Bonar Law sprach sein Be dauern über die Lage des britischen Kredits aus, die durch die Drohungen der Negierung verschuldet sei. Er versicherte, der Hauptpunkt in dem Programm der unionistischen Plattform sei eine Reform des Zolltarifs mit Bevorzung des Reiches. Der verlorene Londoner Dockarbeitcrstreik. London. Das Streikkomitee erklärt in einem Mani fest, daß es sich entschlossen habe, die sofortige Wieder aufnahme der Arbeit zu empfehlen. Zehn Wochen hin durch Hütten sic sich zähe bemüht, die Beilegung des Streiks durch eine versöhnliche Haltung zu fördern. Die mächtigste Waffe der Kapitalisten sei die Waffe der Aushungerung, und sie sei ohne Gewissensbisse angewcndet worden. Das Komitee erkenne den Mut der Arbeiter und ihre Hingebung an die Sache der Gewerkschaften an. Da jedoch alle angemessenen Mittel zu einer Lösung erschöpft seien, so habe sich das Komitee für das gegenwärtige Vorgehen entschieden. Indem cs dte Arbeiter auffordere, dte Arbeit wieder aufzunehmen, erkläre das Komitee, daß alle aus der Zeit vor dem Streik stammenden Abmachungen in vollem Umfang aufrechterhalten werden mühten. Die dauernde Weigerung der Arbeitgeber, den Streik beizulegcn oder mit Billigkeit vorzugehen, weise darauf hin, daß ihre Absichten nicht nur gegen den Transportarbeiter-Ber- band, sondern gegen die verschiedenen Gewerkschaften gerichtet seien. Die Lage in der Türkei. Soustautiuopcl. Dte Ernennung des Ministers des Innern ist bis tetzt noch nickt erfolgt. Kiamtl Pascha hat sich von seiner Unvählichkeit erholt: er begab sich gestern aus dte Pforte und batte eine Konferenz mit dem Grob- westr. Man versichert, dah Kiamil Pascha aus der Auf lösung der Kammer besteht: sonst würde er seine Demission geben. Die Abreise des Grobwesirs nach Albanien ist noch nicht beschlossen. Das serbische Senats- Mitglied Popovic und zwei serbische Deputierte wurden gestern vom Grobwesir empfangen. Sic sprachen den Wunsch aus, dab die albanische Kommission durch ein serbisches Milalicd ergänzt werde, um auch die Klagen der serbischen Bevölkerung des Wilajcts Koffowo cntgcgenzunchmc». Der Grobwcsir versprach, die Bitte dem Ministerrat zu unterbreiten. Koustantinopcl. Die Kammer hat Im weiteren Ver lause ihrer gestrigen Sitzung den Voranschlag des Justiz ministeriums angenommen und die Beratung über das Budget des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten be gonnen. — Die Wache für das Kammergebäudc ist wohl ein wenig verstärkt worden, sonst wurde jedoch keine anffer- gewühnlichc Mahnahme getroffen. Sämtliche Führer der jungtürkischcn Partei waren zu der Kammersitzung erschie nen. Die Obmänner verschiedener Klubs des .Komitees wohnten auf der Galerie der Sitzung bei. In den Cou loirs der Kammer verlautet, dab Offizicrsabord- nungcn aus Adrianopcl und Kirk-Kilisse cingetrofsen seien, um gegen die Auslösung der Kammer tätig zu sein. Das Komitee zeigt ostentativ, dab es sich nicht fürchtet. Konstantinopel. Die während der vorgestrigen Debatte in der Kammer aus Anlab des Drohbriefes gefallenen Aeuberungcn gegen die Osftzicrc haben die Entrüstung der Liga hcroorgerusen. Wie verlautet, hat sic die ernstesten Beschlüsse gegen den gewesenen Minister Ta laa k für^cn Fall qefaht, daß er im Plenum der Kam mer nicht widerrufen sollte. Deputierte, welche gegen dte Offiziere heftig ausgetreten sind, haben Drohbriefe er halten. Konstautinopcl. Wie die Blätter melden, versammelten sich gestern in -er Ebene von Kossomo 6 0 0 0 0 Albaner, die an die Negierung ihre bekannten Forderungen rich teten. — Ferid Pascha hat Lausanne verlassen, um sich nach Konstautinopcl zu begebe». Es verlautet, dab er zum Präsidenten des Senats ernannt werden soll. Saloniki. Die albanische Mission ist auhcr Akif Pascha, der angeblich krank ist, in Pristina eingetrossc». Sie wurde aus allen Stationen begeistert begrübt. Das Lager der Arnauten erstreckt sich bis zu drei Kilometer vor Pristina. In der Stadt, wo die Mission mit Hochrufen auf den Sultan empfange» wurde, erschienen der Muteffarif und der Kommandant zur Begrühung. Saloniki. Die Arnauten von Kailar und die Mtrditen sind von den Bergen hcrabgesiiegcn und haben die Militär- und Gendarmcric-Karakols ldas sind Wachttürme) in der Umgegend von Mali eingeäschert. Saloniki. Jffa Bvlsetinaz ist mit 1000 Mann in Novi - bazar cingezogen. Er beabsichtigt, dort weitere Scharen an sich zu ziehen und nach Mitrovitza zu marschieren. Alle Bäckereien in Novibazar müssen für seine Leute Brot backen. Die slawische christliche Bevölkerung von Nvvi- bazar hat gleichfalls eine Depesche an den Sultan gerichtet, worin sic erklärt, dab sie stets treu und craeben sei und sich der Forderuna ihrer mohammedanischen Brüder an- schliehe. In der Depesche wird ferner um dte Auflösung der Kammer ersucht. Zum Befinden des Mikado. Tokio. Gestern abend 7 Uhr betrug die Temperatur des Kaisers 38,0 Grad Celsius, der Puls 105, die Atmung 32. Der Zustand des Kaisers scheint seit gestern eine leichte Besserung aufzuweisen, ist aber immer »och sehr ernst, und eine baldige Acnderuug ist nicht zu erwarten. London. Das Reutersche Bureau meldet aus Tokio: Die Temperatur des Kaisers betrug heute früh 38 Grad Celsius, der Puls 105, die Atmung 32, sehr unregelmässig. Der Kaiser verbrachte die Nacht schlaflos. Es ist zweifel haft. ob die Besserung, die sich vorgestern bemerkbar machte, anhalten wird. Die Bulletins von acstcrn nachmittag geben dte Temperatur auf 30,3 Grad Celsius an und be zeichnen den Zustand des Kaisers als sehr kritisch. Monarchistische Verschwörung in Mukdcn. Mukdcn. Hier sind mehrere Monarchisten ver haftet worden. Man fand bet ihnen Briefe und Urkunden, durch die sie der Teilnahme an einer Verschwörung gegen die Republik überführt sind. Auch cinflubreiche Mandschu- beamtc und mehrere Fürsten scheinen an der Verschwö rung beteiligt zu sein. Von Peking ist eine Untersuchung angeordnct worden. Johannisthal. Heute früh 6 Uhr 25 Minuten stieg Oberleutnant zur Sec Bertram mit Leutnant Schle gel als Passagier von seinem jüngst ausgesührten Ueber- landslug Johannisthal-^Schwerin wieder in Schwerin aus, um nach Johannisthal zurückzukehren. Nach drei Stunden 16 Minuten ununterbrochener Fahrt landete Oberleutnant zur See Bertram mit seinem Passagier glatt auf dem Flug platz Johannisthal. Eisenach. Die Grob Herzogin von Sachsen ist heute nachmittag in Schloss WilhelmSthal von einem Prinzen entbunden worden. Posen. Als Herzog Karl Michael von Mecklenburg-Strclitz auf der Durchreise auf Bahn hof Gkalmterzyce eine Tür durchschritt, siel ein Teil der Glasscheibe aus der Tür heraus und brachte dem Herzog eine stark blutende, aber unssfährliche Wunde am Ober-' schenke! bei. Nach Anlegung eines Verbandes begleitete der Vahnarzt den Herzog bis Ostrowo. Friedck iOesterr.-Schlesien). «Priv.-Tel.) In Altstadt an der Ostrawitza wurde die 13jäl,rige Marie Illicrek ver stümmelt aufgefunden. Es liegt ein Lustmord vor. Nom. Ter König nahm heute vormittag aus dem Exerzierplatze.vor der Kaserne Castro Pretoria eine Parade über das 5. Askari-Vataillon ab. das vom Kriegs schauplätze in Tripolis nach ErMhräa zurückkchrt. Der Parade wohnten die Minister, zahlreiche Diplomaten und die Militärattaches der Botschaften, sowie eine arobc Volks menge bei. die dem König und den Truppen stürmische Huldigungen bereitete. Petersburg. Das bei der staatlichen Fabrik in Jschcwsk von dem Kriegsminister bestellte lenkbare Luftschiff „Albatros" ist fertiagestellt. Das Luftschiff, das einen Rauminhalt von 10 000 Kubikmeter besitzt, ist das gröbte russische Luftschiff. Washington. Infolge einer Verständigung zwischen den progressiven und den regulären Republikanern hat die Kommission des Senats den aanze» Ziickerqesctzent- wurf der Senatoren Bristow und Lodgc angenommen, der die Abgabe für raffinierten Zucker auf l Dollar 60 Cents für 100 Pfund festsetzt statt 1 Dollar 90 Cents. Washington. Die Annahme des Zuckergesetzentwurss der Senatoren Bristow und Lodgc wird als ein ent schiedener Sieg der progressive» Republikaner angesehen, da er die bisherigen Zollsätze aufhebt, durch die die Einfuhr von verfeinertem Zucker unterbunden wurde. Seitliches und Sächsisches. — Todesfälle. Am 23. Juli verstarb bochbetagt der Senior der Goldschmicdc-Jnnuua zu Dresden, der auch deren Ehrenmitglied war. Herr Goldschmiedcmeister Fritz B o g e s. Viele Jahre lang war er im Vorstände der Innung und Vorstand der Jnunnasschnle. — Ferner verstarb am 27. Juli im 80. LcbcuSiabrc der Geheime I n t c n d a n t u r s c k r c t ä r a. D. Johann Gottlieh Schütze. Er mar Veteran non 1861, 1866 und 1870/71 und Inhaber des Vcrdienstkrcuzes, sowie der Königin- Carola-Medaille. — Durch den Wolkcnbrnch im Kirnisischtal wurde auch die Gemeinde Lichten ha in schwer geschädigt. Ihre Feldmark hatte den gewaltigen Ansturm der Waffermengen ansznhaltcn. Daneben fielen auch Schloffen, die etwa 50 Prozent der Hgfcrernte vernichteten. Die übrigen Körnerfrüchte wurden weniger betroffen. Der Verbin dungsweg vom Kirnitzschtale nach Sebnitz ist vollständig zerstört. 8 bis 4 Meter tiefe Löcher sind gerissen, ans Hun derte von Metern ist die Straffe gänzlich verschwunden, nur das eiserne Geländer zeigt noch an, wo sie ging. Der Sand stein zeigt eine klare Farbe, ein Zeichen, daff er von den Schnttmassen ganz gehörig mitgenommen wurde. Jetzt sind Hunderte von flejffjgen Händen beschäftigt, die Schäden der Katastrophe zu beseitige». Die erbetene militärische Hilfe der Pioniere wurde abaeiebnt. da kein Menschenleben in Gefahr war. Ob iemals wieder der Wasserfall die Aus flügler ergötzen wird, ist, wie der „Pirn. Nnz." änffert, fraglich. Der Teich ist zerstört, die O.uadcr der Nmsaffnna sind weaaerisscn, das Tal ist vertieft. Am Freitag abend weilte Reaiernnasrat v. Tkümmel als Vertreter des ans Urlaub befindlichen Amtsbanptmanns v. Nostitz am Schan- vlntze der Katastrovbe und traf die erste» Anordnungen. Eine genaue Berechnung des Schadens ist noch nickt mög lich. alle bisher angegebenen Zahlen sind nur ziemlich will kürlich angenommene Schätzungen. Die AnfränmnngS- arbeiten am Groffen Wasserfall schreiten rüstig vorwärts. Die Schutt- und Steinmaffen werden von der Straffe ent kernt, damit sie kür den Fährverkehr freigeqeben werden kann. Die Unalücksstelle wurde gestern noch von Hunder ten von Menschen besucht. Knannsien des schwer geschädig ten Besitzers des Groffen Wasserfalls regt sich auch In Sebnitz >n arokiziiaiaer Weise die private Mildtätig keit. Demnächst soll aufferdcm noch eine WohlätigkcitS- Vorstellnnq stattfindcn. — Ist die Badcvcrwaltnng des Seebades verpflichtet, bei gefahrvoller See das Bad zn schlichen? Für die Bade- saison ist eine Entscheidung des Reichsgerichts von lebhaf tem Interesse. Sie warnt vor dem Baden bei z» bobcr See und starker Brandung. Denn eine natürliche Folge der starken Brandung ist der Umstand, daff das anS Land getriebene Wasser wieder mit voller Gewalt znrücksliefft und dadurch den Badenden mit ins Meer binausnehmen kann. Auch die Vadeverwaltiing. die bei gefahrvoller Sec baden läfft, trifft ein Verschulden und, wie der dem nach- stebcnd mitactetlten Rechtsstreit zugrunde liegende Un- glücksfall zeigt, eine Haftpflicht für den entstandenen Scha- den. Am 12. Juli 1001 ist der Eisenbahnbctriebsinspektor K. ertrunken. K. war Anfang Juli in dem nicht weit von Königsberg liegenden Seevade N. mit seiner Familie ein. getroffen. An dem Unalückstaoe. wie auch schon mehrere Doge vorher, herrschte heftiger Sturm. K. ivar gleich den anderen Badegästen mit seinen Kindern in das Waffer ge stiegen, ktthrte sedoch die Kinder bald wieder aus dem Waffer heraus, weil neben dem hohen Wellengang ein starkes Abziehen des Waffer8 vom Strande bcr sich bemerk bar machte, eine unter dem Namen „Sncht" bekannte be- sondere Eigentümlichkeit der Samländischcn Küste. Dann sprang er von neuem in das durch Pfähle abgegrenzte BaH
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