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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187911095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18791109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18791109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 6346-6347 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-11
- Tag1879-11-09
- Monat1879-11
- Jahr1879
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1879
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Erscheint lagüch stckh ev. Uhr. «ewttpu «l» «mewu-, JohauntSgass« U HßmM»^o der NtsetlpK: Sermtttags 1»—ir Uhr. Nachmittags 4—s Uhr. u» M««»- >» »achl ft» »tr sttoc«»» «ich« «ahmr drr für dp uächst- »janu>« «um»u« beftimmtn» Ser«» «m «ochcatagcu dt« AP Rach mittags, « Svau- WSesttug« sttch dtS '/,» Uhr. ,p, Rllelr, ftp,^.^tt»ah«: M» lttemm. UMversttättstr. ir, «iS Stiche. Katbarnunstr. I8,p. In« 'A Uhr. Mpzigtr.Tageblatt Anzeiger. Organ fiir Pelitik, Äecheschichte, HandÄ- md Geschäftsverkehr. AufLagr 16.8". lltenmuewwrep vtettSi.«V,Mk. tml. Brmgertoh» G Mi» durch Vp-öst he^g« «Wk Jede «uz«»e Nummer 2» M. Bel^exrmplar 10 «. Gebühr« für rpradetüch» ahne Postbeförder»»- »8 «t. mit Postbesörveruag 4« Mk. Z^rrate Sgesp. Petstzeü« 20 M Größere Schnsteu laut «ckmm» Prnsoerznchurß —Labellamchr- Satz »ach höhere» Tarif. RrUaau» „tu vr» >>s» »emßilch di« Svaltzeüe 4« «. Juserate süu> stä» «md. «mchtNo» zu sende». — Rabatt »pd uichi gegeben Zahlm>apr,««»»ma»4, »der «mH PostvorschuA. Z Z1Z. Sonntag den S. N»vemb« 1879. 73. ZührgLNg. Aufforderung. Di« am 11. Mai 1»4» verstorbene Frau Ewttte verw. OerichtSdirector Winkler, geb. PSppig. hat in hmn letzten Willen ttn« Stiftung von 4000 mit d« Bestimmung errichtet, tzatz dp Stuf« davon » «udemitteUe Wtttweu zwei« tztests« «dvoealea »der »«ichtSdtrertore» je fünf Jahre tan, ttsetatzlt w«»o» so»«. Dp ein« Hülste d« Zins« dies« Winkler-Pöppig'schen Stiftung ist auf dp fünf Jahre 1880 bi» mtt « anderwett durch den Verfassungs-Ausschuß de» Stadtverordneten-Lollegium» zu vergseu. SS «riebt dahrr an diejenigen Frauen, welch« darauf Anspruch «ach« könn« und wollen, die Aus- «derun«, ihr« Anmeldungen dt» >»« LA »ovemd« d. 3 » Geschäftszimmer »« «tadt»«ordnet« »atdartumftratze Nr. »». Ll., an»ubrmgen. Dp bisherig« Nutznieß«rinnen können keine weitere Verückfichtigung finden. Lrtpstg. d« so. Oktober 187». Der Versaffu»i»-«r»ssch»tz der Gtadtverorduet«. vr. Schill, Bors. Sau«. Oeffeutliche Sitzung der Stadtverordnete» «idtmoch. ,» i,. «ovemd« ». «de«»» «V. Mr t» «aale der l. Bür,«schule. Tagesordnung: I. Gutachten de» Verfassung--, Bau- und Oekonomie-Ausschuffe» üb« Reorganisation da» Vanantts» II. Gutachten de- Au»schuffe» zum Feuerlöschwesen üb« Einrichtung ein« provisorischen Feuerwache im Zeitz« Thorhause. III. Gutachten de- Schul-Ausschusse» über ») dp Antwort de» Rath» auf den Antrag, dp frruerweitr Be handlung und Fortführung event. Gründung von SchtUerbibstotheken an d« höheren Schul« betr.. d) dp Rechnung der Volksschulen aus da» Jahr 1877. Bckanntmachuug. Der Preis der in hiesiger Gasanstalt producirten Loaks, der« Verkauf Her« Loutt Meister hier kommissionsweise übertragen ist, beträgt vom h«tts« Tage u» für d« Hektoltt« loco Gasanstalt 88 4 und einschließlich d«S Fuhrlohn- di- an da- Hau- 85 ^ Leipzig, oen s. Novemb« 1878. De» «a tz» Depututto» »ur «usuufiult. Bckanntmachuug. llnpr dem AuSdmcke de» aufrichtigsten Danke» bringen wir hindurch zur öffentlichen Kenntniß, daß üe am W. Juli d. I. hierselbft verstorbene Frau Lommeriräthin Louise Fr« ge dem Theaterpenfionssond» üu Legat von ItzOO ^l testamentarisch hinterlaffen hat. Leipzig, den 7. Novemb« 1878. Der Verwattm»ss.«u»sch«tz für den rheaterpenstonSsondS. BekMMtMRchmtg, die A«f«ah«e sch»ltzsttchtiger Sinder in die vereinigte Kretschnle drtr. Diej«ig« Eltern, welche für Ostern 1880 um Aufnahme ihr« Kind« in dp Freischul« bei uns nachzusuchen gesonnm find, haben ihr« Gesuche von jetzt an bi» spatesten» d« LL. diese» Monat» arck de« Rathhause in d« Schulexpedttion, L. Etage, Ztmm« Rr. 8, Nachmittag- von » bi» « Uhr derGnStch anzubringen und die ihn« vorzulegenden Fragen vollständig und d« Wahrheit gemäß zu beantwort»»», auch gleichzeitig dp Ziugntffe über da» Atter des arizumeldenden Kinde» und dm Impfschein Vvrzulegen. An die unterste Elaffe der Schule können nur Kind« Aufnahme finden, weich« zu Osten» 1880 da» sechste Lebensjahr vollendet und da» siebente noch nicht überschritten haben. Kinder, »»»«ich« schon einige Jahr« Schulunterricht genoffen haben, könn«, soweit noch Raum vorhanden, in dp obere» Liaffen der Schul« ausgenommen werden. Leipzig, am 8. Novemb« 1878. Der GchulauSschutz der Stadt Letpzt». vr. Panitz. Lrhaert. Die Jnhab« der abhand« gtkounu«« Sparcaffen - QuiltungSbüch« Serie I. Rr. 7»,828. 87.17» »erden hierdurch aufgesordert!, sich damit binnm S Monaten und längsten- am 10. Februar 1880 »ur iachweisung ihre» Rechtes, bez. mm Zweck d« Rückgabe aegen Belohnung bei unterzeichnet« Anstalt »u nelden, widrigenfalls der SdarcaffewOrdnung gemäß den Anzeigern der Inhalt dieser Bücher auSgezahlt oerden wird. Leipzig, den 7. Novemb« 1878. Die G«wLtt»»a des Lettztzaufes »ud der Gparcaste. Dte Ler»fu»r nicht-sächsischer GrWchen. Bisher glaubte eine Gemeinde, wenn sie einen Bewerber »m ihr vacante« Predigtamt, dessen Probepredigt und Persönlichkeit ibr gefallen hatte, m ihrem Seelsorger wählte, ans die Bestätig»«- Lrer Wahl zuversichtlich hoffe» p» dürfe», »ube- »mmert dar««, welch« Lensur Derselbe in der LllsiellnngSprÜfnvg erhallen hatte. -tun ist ah« ueuerdiua- ans eine V«ordvnng dom Jahre 1885 zurückgegriffen worden, nach welcher nur die Wahl solch« fremd«, d. i. nicht- cher Theologe», welch« m d« Anstellung-- ng die erste Tensur «halten haben, vom Laudeßconfistortn« bestätigt wird, «vd zwei Fälle liegen gegenwärtig vor, wo die Bestätigung der« sagt worden ist. Wäre diese verordn«»- allge mein bekannt, so könnte man sich darüb« vielleicht verwund«», aber man müßte sich bescheiden. Sie ist ab« nicht bekannt, dev Gemeinden niemals bekannt gemacht worden »nd sie beklage» die« elbe als eine Befchränknvg ihre» Wahl- echt». Da» ist sie jedenfalls, schon delhalb, weil die Zahl der Theologen, welche sich der s ersten Leus« erfrenev, eine sehr kleine ist. rag« wir ab«, ob solche Beschränkung nothwevdig sover nur empsehleuSwnth ist, so müssen wir ent schied« mll Rein antworten. Denn e» wird emaod leugnen wollen, daß ein Bewerb« um S Predigtamt die 1. Cenfur haben (weil « in Ider theologischen Wissenschaft «»-gezeichnete« leistet) luLd dab« doch et» sehr mittelmäßig« Predig« lund »»geschickt« Seelsorger sein kann, während s»«gekehrt ein Lader« treffliche Begabnng, ä»ß«e »vd innere, z»m Predigtamt hat, d« nnr die 2. oder S. Tensor im Examen «ringt, ganz abgesehen sdavon, daß dabei auch gar viel ans» gnte Glück nkommt. Das allgemeine Bekanviwerden je»« Lervrduvng list wnchau» vvthwendia, damit die Gemeinden resp dnea Ktrchenvorstände den uicht-fächfifchen Bewerber» n» ein vacante» Predigtamt, zumal wenn sie bereit» aogestellte Gerstliche find, davon ! Mittheiluug mach« können, wen» sie dieselben zur Abhaltung ein« Probeprediat einladea. Un zweifelhaft wkrd selten ei» Gastlich«, wen» « tick «mch noch so tüchtig weiß, ans solche -und« hin bei sein« Bewerbung verharren Man denke sich nnr in die Lage eine» Prediger», der zwar von eia« andern Gemeind« gewählt, s ab« von der «berste» Ktrchenbehörde wegen unge nügend« Befähigung znrückaewiesen worden Ist. Die Knud« davon verbreitet sich alsbald in sein« Gemeinde Da heißt es: jetzt «fahren wir», daß « nicht genng gelernt hat. Da» wird ihm wohl auch vo« Uebelwollenden und Schadenfrohe» I in» Gesicht gesagt. Sei» Ruseheu in der Gemeinde ist geschädigt, seiue amtliche Wirksamkeit verkllm- «ert. Die betreffenden -trcheuvorstände «werbe» sich eia Verdienst m» die zurückgewiesenen Männer, wenn sie Alle» ausbiet«», um von de« hohen Ministerium die nachträgliche Bestätigung ihr« Wahl zu «lauge», undfie betrachten Da» auch, wie mau hsrt, als ihre ernste Pflicht, weil ja ihre Erwählten dadurch, daß sie «wählt wurden, in so mißliche Lag« grrathe» find. Dürften wir schließlich ein« Wunsch aussprech«, so wäre e» der. daß jene vielgenannte B«»rd- nun- gar nicht erlass« Word« wäre oder alsbald ausgehob« würde Will »au sie damit «tschul- digm oder rechtfertigen, daß sie den sächsisch« Candidaten und Geistlich« zum Schatze und Lor- theile gereiche, so geben wir zu bedenken, daß zn- uächst gar kein Uwerfluß au Geistlich« und Lau« didatm in Sachs« ist, da seit länger« Zeit die Zahl der Lheologiestndirenden von Jahr z« Jahr Lbgenommen. daun ab« und vornehmlich, well die sächsischen /Geistlich« und Laudidap» wahrlich keine Loucnrreuz mit nicht-fächfifch« z« scheu« brauchen. Wir sagen absichtlich nicht „Fremde", sondern „Nicht-Sachsen", denn seit wir ein dentfche» Reich Hab«, ist jeder Deulsche ein Baterlandsge- »offe, aber kein Fremd«. am Freitag zn« erst« Mal eine Verhandlung i« groß« Stil gehalten. Auf der Tagesordnung stand die erste Lesung des Staatshaushalts in Verbindung mll der «st« Lesung d«S Gesetzent- Wurf» über die verweuduug der Reichs Überschüße. E» konnte nicht ansbleiben, daß sich mit der Be sprechung d« gegenwärtige» Finanzlage zugleich so» gutÄ Stück d« allgemein« B«haodumg üb« die «ifeustahuämriageu Vorstand. Die Vev- Handlung wnrde mll eia« zweistündige» Rede de» stark vorgerückt« Abendstunde gehalten« Red« vertagte da» Han» die wettere Verhandlung. Da» Lentrn« hat in der vorstehend ge schilderten Sitzung bereits Prob« fein« Hallnna abgelegt, welche seine parlamentarische Taktik ziemlich klar «kenn« lass«. Sowohl bei de» RSe» der Opposition als dei jenen vom Minist«' tische trug« die Herr« eine ThelluahmdWM zur Schau, die entweder auf eine Wkwstille vor dem Stur« oder auf die «utrrthänige Haltung Abgeordneten Ena« Richter eiugelettet. Derlde» Bittsteller» schließ« läßt. Daß die ultra- politische Ilebersicht. Leipzig, s. November. Die Nachricht der .Maisch. Ztg." vom Rück- tritt de» Graf« Stolberg »uo der Ernennung de» Fürst« Hohenlohe znm Staatssecretair im Answärtigen Amte ist zwar (v«gl. Telegramm in vor. Nr.) von Berlin an» als unrichtig bezeichnet Word«, doch will Die» nicht viel bedeut«. Die „Köln. Ztg." bringt Nachrichten von solch« Wich tigkeit sicherlich nicht, wenn ihr dieselben nicht au» ganz guter Quelle zugehen, und wenn da» Wolff'sche Telegraphmburea» die Richtigkeit ein« solchen Meldung in Abrede stellt, so «innert man sich an zahlreiche Vorgänge, wo trotz solch« Ver sicherungen die Richtigkeit der ersten Nachricht sich nachträglich doch bestätigte. Auch die von den Berliner Hoffreisen stet» wohl unterrichtete Kreuz- zeituvg giebt zu, daß Fürst Hohenlohe sich noch bedenke, ob er die ihm auaebotene Stellung au- nehmen solle, »nd daß Graf Stolberg sich vielleicht ganz an» dem Staatsdienste zurückziehen werde. Am S. Novemb« trat der vnudesrath »nt« dem Vorsitz« de» Staat-minister» Hosmann z« ein« Plenarsitzung z«lammen, in welch«, nach Entgegennahme ein« Mittheiluug üb« die Ver eidigung de» großherrogltch badisch« Ministerial- raths Scher« als Mitgliedes der Verwaltung de» RetchS-Iuvaltdenfouds, weg« Besetzuug erledigter Stell« bet dem Patentamt- und bei der Disci- plinarkamm« in llöSltn Beschluß gefaßt wurde. Soda»» wurd« »ach den Anträgen de» Aus schusses für Zoll- «nd Eteuerwes« Beschlüsse ge faßt üb«: »l die Larifiruug von Federhaltern mit eingesteckt« Stahls^««; d) eine Eingabe weg« Einverleibung der Farbeholz-Extract-Kabrik zu Hamburg in da» Zollgebiet: e) mehrere Ein- gab« betreffend die Rachv«z»ll»ug von Waar« m Folge de» Gesches vo» 30. Mat d. I. Dem Hauptzollamt tu Danzig wurde die Ermächtigung zur »usgaagsabfertigung von Zuck« mtt de« Anspruch aus Steuer Vergütung ertheilt. Auß«de« wurde die Zuweisung eiogegangm« Petition« an die betheiligtm Ausschüffe zur llmntuiß gebracht und üb« die geschäftüche Behandlung der vor lag«. betreffend ») die Zollvergütungssätze für speciell nicht nachweisbare eiserne Schiffbanmate- riaUen; d) das RegnIaUv üb« die fortlaufend« Tont« in Lübeck; e) di« Bewilligung von Privat- trausiUageru für gevrauchte, le«e Pärol»mfäff«; 6) die Verwendung von Surrogaten bei der Her- stellnog von Labakfabrikaten, sowie der noch nicht in den Geschäftsgang gebracht« Eingab« — ebenfalls durch lieber Weisung an die zuständig« Ausschüsse — Bestimm»»- getroffen. Da» prenßifche Nbgeordueteahan» hat Redu« hob dm Widerspruch hervor zwischen den Versprechung«, mit denen seiner Zeit dt« Ver mehrung der ReichSetuvahmm von Seit« de» Reichskanzler» befürwortet wordm, »nd den in de« vorliegend« Etat znm Ausdruck gekommene» Thatfacheo, die nach kein« Seite hi» eine Steuer erleichterung darstellt«; anstatt der versprach«« Entlastung« fei in dm Unsführnuge» de» Finanz- minist«» nur Wied« von neuen Steuern die Rede gewesen. Die Einnahm« an» d« Zöllen und oer Tabaksten« hätten sich ans dem Wege zum preußisch« Etat bi» auf ein Minimum verflüch tigt; die als Vorschüsse an» d« Reichscaffe ange setzten 24 Millionen sei« selbst nach der geringsten Schätzung der Mehreinnahmen de» Reich» dnrch die neueste Gesetzgebung viel zn gering. Auf all« Gebiet« d« Wirtschaftspolitik hätten sich die versdrechnugen und Hoffanuaen, die mau an eine Umkehr der Gesetzgebung geknüpft, nicht er füllt. Den »«Verblichst« Weg ab« sei die Re gierung jetzt in Begriff einzufchlageu mit d« Lerstaatltchung d« Eisenbahn«, ei« Project, gegen da» der Redu« eine lange Reihe schwer« Bedenken geltend «achte. Bon sretcvufervativ« Seite wandte sich der Abgeordnete v. Zedlitz- Renkirch gegen diese Ausführungen »nd nahm die jüngst« gesetzgeberischen Maßregeln aus wirth- scha tltche« Gebiet gegen die BoÄürse de, fort- schrittlicheu Redner» in Schutz. Auch der Finanz- minister sowie derGeneralstenerdireetorB»rg- Hardt wandt« sich gegen einzelne Ausführung« de» Abgeordnet« Richter, indem st« namentlich hervorhobm, daß die Zeit fett Einführung der nen« Zoll- »nd Steuerpolitik viel.« kurz sch als daß jetzt schon eia verwerfende» Uri heit gerecht, fertigt sein »aut«. Der EultuSmiuifi« v. Putt- kamer hielt e» ebeusall» für nöthig, sich in dp lichtsstzgeod« «ine» Debatte z» misch« und die ziemlich ui Erklärung abzugeben, daß vie Vorlegung Unterrichtsgesetze» keineswegs ans immer vertagt sei. Zum Schluß trat der Abgeordnete Rickert als Redu« gegm dm Etat aus. Ruch « findet tu der gering« Ziffer, mit der die Reichsl reform m de« vor liegend« Etat ihre äußere, ein« schr maugelhaste Erfüllung der E» nun-« und Versprechung«, welch« die Reichstttg Mehrheit »nd die Regierung au diese Gesetzgebung geknüpft. Die Hauptgefahr für da» Finanz««« de» Staat» und ein« Abfall von d« altpreußi sch« Tradition« findet dies« Abgeordnete in dem Grundsatz, die Staatseinnahmen allzu sehr auf die iadtrect« Stenern »nd die Betriebsver waltung« mit ihr« nothwendig schwankend« Ergebnissen z» gründe»; die Verstaatlichung der Eisenbahnen sei ein weiter« Schritt in der Ge- sührdung der Finanzen. Sm Einzeln« dentet der Redn« eine Reihe von wünschen-wert h<n Erspa rungen an; so fei z. B. trotz V« Einführung »er Stldstverwattnug da» Beamten personal nur imm« »««ehrt Word«. Rach dieser, leid« bei bereits montane Sturm- und Drangperiode ihre Eutz schast erreicht hat, darüb« laffm die Mitglied« ds» Leotrum selbst keim» Zweifel mehr auf- komm«. Sie bestreiten, irgeuv welche Anträge betroff» der Maigesetze eiabrrnM« zu wollen, well dp Regierung selbst in dich« Rtchümg zuerst vor- «geh« habe. Der SanAer leite die Verhand lung« mtt Rom, »ud nicht da» Leutru« sei in der Lage, z« wissen, bi» »« welche» Puucte diese gedieh«, um ohne Gefahr für diese»« Attrfige stellen z» könne». Solche feinst uni« ErMäguug« find aller ding» in der früh«« Session de» Ab geordnetenhauses von ultramontan« Sette nicht gemacht wordm; ab« die Zeiten ändern sich Re» Änuerhaib der liberalen Kracttouea de» Atz- geordueteuhanse» wird die Frage «örtert, ob an gesichts de» befürchtet« Nothflaude- nicht der Wmisch ansgedrückt werdeu soll, daß die preußi sch« Bundesoevollmächttgt« die Aufhebung de» Termin» znr Erhebung der GetreidezSlle im Buudesrathe auregen möcht«. Ferner soll dp Krage in Erwägnng gezog« w«dm, ob es nicht für die B«ath»ng« de» pr«ßtfch«n Staats- hanshaUe» zweckmäßig wäre, da» ReichSbudget vorh« festznstell«, um üb« dp Baw«d«ug de» in die prenßifche Staatlcaffe au» d« Reicho st««» stpßmd« Autheil» verfüg« zu könn« E» schein^ daj ein solch« Antrag «s die Zu stimmung d« Louservatil» rechusa dürste. De» verhalt« d« Lügssodmep» tzsO Emttr»»» entspricht dp ihre» PmßorW-n» DP„O«r»a«ia" I^tt in den letzt« Lag« zwei Lettrrtikel üb« die ebracht; wer ab« erwartet ruug üb« dp Stell«g de» Lentruw» z» der Angelegenheit zu empfangen. Der wurde getäuscht. Dte Artikel find ledigüch Au», züge au» de« Gesetzentwurf mrd dm Motive»; nicht mtt ein« Silbe wird die eigene Meinung des Blatte» oder fein« Pattei angedmtet Mit dies« Zurückhaltung de» Leutrums gegenüber et»« Krasp^ dp als dp entscheidendste der «mm» Session Ge trachtet werden muß, wiederholt sich «ur dersMe Vorgang, d« uns auS der letzt« ReichstagSsefslm» bekannt ist Auch damals hielt da» Leutru» ge genüber den Zoll- und Stenerfrageu mtt seinen Entschlüssen bi» fast unmittelbar vor der Entschei dung zurück Diese Haltung kann anch nicht wett« befremd«. Da» Leutrum behandelt diese Frag« nicht von de« Staudpuoct an», von dem alpin pe fachlich behandelt werden könn«, von de» wtrth- schastlich«; ihm ist dp Elsenbahnfragr au sich «b« f» gleichgültig wp dp Zollfrage Alle diese Frag« habe» ihm nnr Bedeuüiug in ihr« Beziehung ans dp kircheopolitischen Interessen. Roch ist dp Go- sammtlage nicht hinlänglich aufgeklärt, um dm» Lentrum die Sicherheit zu gewähr«, mit sei«» Ansprüchen dnrchzudriugeu, »ud dar»« beobachtet die Partei gegenüber der wichtigsten Krage, dp augenblicklich i« Vordergrund steht, eine nach kein« S«1e hin verbindlich« Halt»»,, bi» e» sich klar«
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